DE29817047U1 - Vorrichtung zum Sanieren von Kanälen - Google Patents
Vorrichtung zum Sanieren von KanälenInfo
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Description
Berlin
Patentanwältin European Patent Attorney Dipl.-Ing. Jutta Kaden
European Trademark Attorney Unser Zeichen: R 848 MAN/hs/ck Dipl.-Ing. Jürgen Klinghardt
mail@Eisenfuhr.com
Anmelder/Inhaber: Reckzeh Kanalsanierung GmbH
Amtsaktenzeichen: Neuanmeldung
Reckzeh Kanalsanierung GmbH, Holthausstraße 75 B, 49413 Dinklage
Vorrichtung zum Sanieren von Kanälen
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sanieren von Kanälen,
insbesondere Abwasserkanälen, im wesentlichen bestehend aus einer in den zu sanierenden Kanal einbringbaren und in diesem aufweitbaren, aus einem Zuschnitt
gebildeten Hülse zum Auskleiden des Kanals, welche an Endabschnitten sich im montierten Zustand gegenüberliegende Überlappungsabschnitte aufweist.
Die Sanierung von bestehenden Kanälen, insbesondere unterirdischen Abwasserkanälen,
welche nicht durch offene Baugruben, sondern nur durch Schächte und den Kanal selbst zugänglich sind, hat in der jüngsten Zeit eine große Bedeutung
erlangt und wird beispielsweise mit Hilfe bekannter Vorrichtungen der zuvor genannten Art durchgeführt. Eine solche bekannte Vorrichtung wird als "Stuttgarter
Hülse" bezeichnet und besteht aus einem einen im wesentlichen rechtwinkligen Zuschnitt bildenden Stahlblech, das durch Walzung in einen - in einer Seitenansicht
- C-förmigen Zustand gebracht wird. In diesem Zustand kann die Hülse elastisch
verformt und mit sich überlappenden Endabschnitten in den zu sanierenden Kanal eingebracht werden. Die C-förmige Hülse wird hierzu in eine Gestalt gebracht, deren
Größe geringer ist als der Innendurchmesser des Kanals.
Die so vorbereitete Hülse wird mit Hilfe von fernsteuerbaren, als "Packer"
bezeichneten verfahrbaren Geräten in den zu sanierenden Kanalbereich eingebracht.
Anschließend wird mittels des Packers ein solcher Innendruck auf die Hülse aufgebracht,
daß die Hülse soweit aufgeweitet wird, daß sie mit den Innenwänden des Kanals in Kontakt kommt und unter Verwendung von Klebstoff mit der Kanalwand
verklebt wird. Vor dem Aufweiten wird der Klebstoff auf die äußeren Oberflächen der Hülse aufgetragen.
Nachteilig bei der bekannten Vorrichtung ist es, daß die Hülse während des
Aufweitens häufig nicht in einer gewünschten, im wesentlichen zylindrischen Form
bleibt, sondern sich die Endabschnitte der Hülse in unerwünschter Weise seitlich,
d.h. in Axialrichtung der zu sanierenden Leitung bzw. der Hülse verschieben. Dies
kann zu einem fehlerhaften Einbau mit der Folge von Undichtigkeiten führen. Als Folgefehler kann darüber hinaus eine anschließend einzusetzende benachbarte Hülse
ebenfalls nur mit verschobenen Endabschnitten einsetzbar sein, so daß sich der fehlerhafte Einbau fortsetzt.
Darüber hinaus ist es nachteilig, daß die Endabschnitte im Bereich der Überlappungsabschnitte
häufig nicht ausreichend fest miteinander verbunden sind. Bei der bekannten Vorrichtung werden die Überlappungsabschnitte miteinander
verrastet und verklebt; auf diese Weise wird auch die Aufweitung der Hülse begrenzt. Die Festigkeit der montierten Hülse ist bei den bekannten Vorrichtungen
nicht immer ausreichend.
Die Aufgabe vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art anzugeben, die die Nachteile des Standes der Technik weitgehend vermeidet und insbesondere einen präzisen, fehlerfreien Einbau ermöglicht und eine
hohe Festigkeit im montierten Zustand aufweist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art
dadurch, daß an den Überlappungsabschnitten Ausnehmungen oder Durchbrechungen zur Aufnahme von Klebstoff ausgebildet sind.
Die Vorteile der Erfindung liegen im wesentlichen darin, daß Klebstoff, bei dem es
sich vorzugsweise um 2-Komponenten-Epoxidharz handelt, in die erfindungsgemäßen Ausnehmungen oder Durchbrechungen, während er zähflüssig ist,
eindringt und sich dort festsetzt, so daß es zu einer besonders guten Verbindung
zwischen dem Klebstoff und den Überlappungsabschnitten der Hülse kommt.
Insbesondere bei der Ausbildung der Hülse mit den erfindungsgemäßen Durchbrechungen
bilden sich nach dem Eindringen von Klebstoff und während des anschließenden Aushärtens des Klebstoffs durch die Durchbrechungen hindurchragende
Pfropfen aus Klebstoff, die teilweise über die durch die Oberfläche der Hülse definierten Ebenen nach außen hervorstehen. Diese während des Aushärtens
zunächst noch pastösen oder zähflüssigen Pfropfen kommen während des Aufweitens mit gegenüberliegenden, im Bereich der Durchbrechungen - oder
Ausnehmungen - ausgebildeten Pfropfen des gegenüberliegenden Überlappungsabschnitts
in Kontakt und Verkleben mit diesen, so daß die sich gegenüberliegenden Überlappungsabschnitte der Hülse aneinander fixiert werden und während der
weiteren Aushärtung des Klebstoffs fest miteinander verbunden werden, so daß die
Hülse in der gewünschten Form zuverlässig gehalten wird und nach der Aushärtung eine dauerhafte Auskleidung für den zu sanierenden Kanal bildet. Während der
Aufweitung sorgen die in den Durchbrechungen oder Ausnehmungen und mit diesen hinausragenden Klebstoffstrukturen für einen Widerstand gegen die
Aufweitung und somit für einen "Stoppeffekt", so daß die Aufweitbewegung in der gewünschten Form der Hülse -angepaßt an den Durchmesser des zu sanierenden
Kanals - beendet wird. Darüber hinaus sorgen die pfropfenartigen Klebstoffstrukturen
auch für eine gute Anhaftung der Hülse an der Innenwand des zu sanierenden Kanals.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß eine Vielzahl von Durchbrechungen benachbart zueinander im Bereich der Überlappungsabschnitte angeordnet sind, da sich hierdurch derzuvor beschriebene
erfindungsgemäße Effekt verstärkt und eine besonders gute Fixierung der Überlappungsabschnitte aneinander einstellt. Die Durchbrechungen oder Ausnehmungen
sind bevorzugt in mehreren beabstandeten Feldern angeordnet.
Die Erfindung löst die Aufgabe ferner bei einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art dadurch, daß Führungsmittel zum Führen der Endabschnitte der Hülse während der Aufweitung in dem Kanal vorgesehen sind. Durch solche an der Hülse
ausgebildete Führungsmittel kann, insbesondere während der Aufweitung in dem Kanal verhindert werden, daß die Hülse nicht in der gewünschten - regelmäßig
zylindrischen - Form bleibt, sondern sich die Endabschnitte versetzt nach außen bewegen. Durch die Führungsmittel wird ein kontrolliertes Aufweiten der
Sanierungs-Hülse während der Druckaufbringung durch den Packer erreicht.
-4-
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform weisen die Führungsmittel
mindestens einen sich im wesentlichen tangential an der Hülse erstreckenden Führungsschlitz und mindestens einen an der Hülse ausgebildeten, mit dem
Führungsschlitz zusammenwirkenden Vorsprung auf, so daß auf konstruktiv einfache und zuverlässige Weise eine Führung der Endabschnitte während der
Aufweitung realisiert ist. Durch die tangentiale Anordnung des Schlitzes wird eine
seitliche Bewegung der Hülse, insbesondere der Endabschnitte, während des Aufweitens in Axialrichtung - bezogen auf den Kanal - verhindert.
Eine Weiterbildung der zuvor beschriebenen Ausführungsform zeichnet sich dadurch
aus, daß zwei benachbart und parallel zueinander angeordnete Führungsschlitze vorgesehen sind, so daß an der Hülse eine Lasche ausgebildet ist, und daß in die
Führungsschlitze ein an der Hülse befestigter Vorsprung einführbar ist. Die beiden
benachbarten Führungschlitze bilden eine Lasche an der Hülse und der Vorsprung kann von außen in die Führungsschlitze so eingeführt werden, daß ein Abschnitt
des Vorsprungs hintergreifend mit der Hülse in Eingriff kommt. Dabei ist der hintergreifende Abschnitt des Vorsprungs vorzugsweise im Innenraum der Hülse
angeordnet, während der Endabschnitt, an dem der Vorsprung befestigt oder angeformt ist, "außen" relativ zu dem gegenüberliegenden Endabschnitt der Hülse
angeordnet ist. Alternativ kann der Vorsprung auch von innen durch die Führungsschlitze
eingeführt werden und ragt dann nach außen. Der Vorsprung ist zusätzlich mittels Klebstoff fixiert.
Ein konstruktiv besonders einfache und gleichzeitig zuverlässige Weiterbildung der
Erfindung sieht vor, daß der Vorsprung an einem Endabschnitt der Hülse angeordnet
ist und sich mit zunehmendem Abstand von dem Endabschnitt verbreitert, so daß der Vorsprung in dem in die Führungsschlitze eingeführten Zustand hintergreifend
mit der Hülse in Eingriff ist. Zweckmäßigerweise ist der Vorsprung einstückig mit
der Hülse ausgebildet, etwa indem er durch ein Laser-Schneidverfahren ausgeschnitten
oder besonders sorgfältig gestanzt wird.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
daß die Führungsschlitze im Bereich der Endabschnitte der Hülse enden, so daß ein
definierter Anschlag für den oder die Vorsprünge ausgebildet ist, welcher die Aufweitbewegung in einer gewünschten Stellung begrenzt; auf diese Weise läßt
sich auch die -tangentiale - Länge der Überlappungsabschnitte definieren. Die zuvor
beschriebene Führungswirkung wird in bevorzugter Weise weiter erhöht, indem mehrere, vorzugsweise identisch ausgebildete Führungsmittel vorgesehen sind.
Die Erfindung löst die Aufgabe - gemäß einem weiteren Aspekt - bei einer
Vorrichtung der eingangs genannten Art ferner dadurch, daß zur Verbesserung einer
Klebstoffhaftung die äußere Oberfläche der Hülse aufgerauht ist oder Vertiefungen
aufweist. Auf diese Weise kann gegenüber herkömmlichen, im wesentlichen ebenen und glatten Oberfläche der Hülsen aus Stahl eine deutlich bessere Haftung von
Klebstoff an der Oberfläche der Hülse realisiert werden, so daß die erfindungsgemäße
Vorrichtung noch besser in dem zu sanierenden Kanal festgelegt werden kann.
In besonders bevorzugter Weise ist die äußere Oberfläche zu diesem Zweck durch
ein Struktur-Ätzverfahren, durch Sandstrahlung oder Schleifung, vorzugsweise mit
einer Körnung von achtzig, behandelt.
Besonders bevorzugt ist auch eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die
Hülse abgerundete Ecken aufweist. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß es während der Aufweitung nicht zu einer Verbiegung der Ecken und zu einer
Beschädigung des gegenüberliegenden Abschnitts der Hülse durch eine scharfe oder
spitze Kante kommt. Darüber hinaus wird durch die Verhinderung eines Verbiegens der Kanten sichergestellt, daß nicht nach der Sanierung Teile der Sanierungs-Hülse
in den Innenraum hineinragen, wodurch beispielsweise eine Reinigung des Kanals
oder ein Eindringen eines Sanierungsroboters behindert werden könnte.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
Durchbrechungen und/oder Führungsschlitze durch ein Laser-Schneidverfahren hergestellt, da hierdurch eine hohe Maßgenauigkeit und eine Gratfreiheit erzielt
wird. Beim Herstellen des Zuschnitts könnte dieser komplett durch ein Laser-Schneidverfahren
aus einem größeren Blech ausgeschnitten werden. Auch lassen sich insbesondere eine große Anzahl von Durchbrechungen im Bereich der
Überlappungsabschnitte auf verhältnismäßig einfache und präzise Weise mittels eines Laser-Schneidverfahrens herstellen.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Hülse an ihren
im montierten Zustand stirnseitigen Endabschnitten nach außen weisende Umbördelungen aufweist. Hierdurch wird erreicht, daß die Festigkeit der Hülse
erhöht wird und die stirnseitigen Endbereiche vor einem unerwünschten Verbiegen während der Montage weitgehend sicher sind. Darüber hinaus kann hierdurch ein
Einfahren eines Kanalsanierungsroboters in den Innenraum der Vorrichtung
erleichtert werden, wenn die Umbördelung nach Art einer Rampe ausgebildet ist.
·* Yi * &iacgr; &igr; "
Vorzugsweise sind in den umgebördelten Abschnitte Schlitze ausgebildet, die
insbesondere bei Hülsen mit geringen Durchmessern eine zu starke Stauchung des Materials verhindern, wodurch eine unerwünschte Kaltverfestigung, insbesondere
von rostfreiem Stahl durch die Umbördelung verhindert werden kann.
Eine alternative Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß
insbesondere im Bereich der Überlappungsabschnitte Abstandshalter vorgesehen sind, die für einen Abstand der gegenüberliegenden Überlappungsabschnitte sorgen.
Solche Abstandshalter, die im Bereich der Überlappungsabschnitte, aber gegebenenfalls
auch anderen Bereichen der Hülse ausgebildet sein können, verhindern ein unerwünschtes Abstreifen von Klebstoff von den Oberflächen der Hülsen während
der Handhabung der Vorrichtung, insbesondere während einer Aufweitung. In
besonderes bevorzugter Weise sind die Abstandshalter durch Nieten, vorzugsweise nicht rostende Rundkopf nieten mit einer Höhe von etwa 2mm ausgebildet, welche
in in der Hülse ausgebildete Bohrungen eingebracht werden; diese Weiterbildung ist
herstellungstechnisch besonders vorteilhaft, da die Abstandshalter erst nach einer
Walzung des Zuschnitts zum Aufprägen einer im wesentlichen zylindrischen Form befestigt werden können, ohne den Walzvorgang zu stören.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Sanieren von Kanälen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine aus einer Hülse bestehende Vorrichtung zum Sanieren
von Kanälen in einer perspektivischen Ansicht;
Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung in einer abgewickelten
Form (Zuschnitt);
Die in Fig. 1 perspektivisch dargestellte Vorrichtung zum Sanieren von Kanälen
ist in einem Zustand vor dem Einbringen in den zu sanierenden Kanal dargestellt und
besteht im wesentlichen aus einer Hülse 2 aus einem dünnwandigen elastisch verformbaren korrosionsbeständigen Material, vorzugsweise einem nicht rostenden
Chrom-Nickel-Stahl, der gegebenenfalls Molybdän- und Titanzusätze enthält.
Die Vorrichtung ist aus einem in Fig. 2 dargestellten Zuschnitt 4 aus einem Blech
mit einer Dicke von beispielsweise 0,5 bis 0,8 mm hergestellt. Zur Herstellung der
Vorrichtung wird zunächst der Zuschnitt 4 hergestellt, anschließend der Zuschnitt
4durch Umbördelung bestimmter Abschnitte und durch Walzung in die gekrümmte,
&Lgr; &Lgr; &Lgr;
im wesentlich zylindrische Form der in Fig. 1 dargestellten Hülse 2 gebracht.
Anschließend wird die Hülse 2 in noch zu beschreibender Weise in den Kanal eingebracht und in diesem fixiert.
Die Hülse 2 hat in einer Seitenansicht - in Richtung einer Zentralachse, welche im
montierten Zustand im wesentlichen mit einer Längsachse des zu sanierenden Kanals, zusammenfällt - eine C-förmige Gestalt und weist an gegenüberliegenden
Endabschnitten des Zuschnitts 4 (vgl.Fig. 2) Überlappungsabschnitte 6, 8 auf,
welche sich im vollständig montierten Zustand im wesentlichen gegenüberliegen, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist und noch näher beschrieben wird. Im Bereich der
Überlappungsabschnitte 6, 8 sind eine Vielzahl von Durchbrechungen 10 in Form
von im wesentlichen quadratischen oder kreisförmigen Durchgangsbohrungen vorgesehen, die jeweils benachbart zueinander angeordnet sind und beispielsweise
eine Randlänge von ca. 2,5 mm oder einen Durchmesser von 5mm aufweisen. In
Fig. 2 sind ein Teil der Durchbrechungen 10 dargestellt, die in im wesentlichen rechteckigen Feldern im Bereich der Endabschnitte des Zuschnitts 4 angeordnet
sind.
In nicht dargestellter Weise können die Durchbrechungen 10 auch eine andere
Form, beispielsweise oval oder sternförmig ausgebildet sein. Alternativ können anstelle der Durchbrechungen oder zusätzlich zu Durchbrechungen Ausnehmungen
an den Überlappungsabschnitten vorgesehen sein, in welche Klebstoff eindringen kann. Auch die Durchbrechungen dienen zur Aufnahme von Klebstoff, vorzugweise
Mehrkomponenten-Epoxidharz. Im Bereich eines Überlappungsabschnitts 6 können
eine Vielzahl, etwa bis zu 1000 Durchbrechungen oder Ausnehmungen zur Aufnahme von Klebstoff vorgesehen sein. Sie können auch in separaten Feldern
partiell im Bereich der Überlappungsabschnitte 6, 8 ausgebildet sein.
Ebenfalls im Bereich der Überlappungsabschnitte 6, 8 sind Führungsmittel zum
Führen der Endabschnitte der Hülse während der noch zu beschreibenden Aufweitung in dem Kanal ausgebildet, welche aus mehreren jeweils paarweise
angeordneten Führungsschlitzen 12 sowie mehreren Vorsprüngen 14 bestehen. Zwischen den paarweise angeordneten Führungsschlitzen 12 ist jeweils eine Lasche
16 (vgl. Fig. 2) ausgebildet, die mit ihren gegenüberliegenden Endabschnitten mit
der Hülse 2 verbunden sind und aufgrund der Dünnwandigkeit der Hülse 2 und der Elastizität des Materials geringfügig bewegbar sind. Die Führungsschlitze 12 sind
durch ein Laser-Schneidverfahren hergestellt worden. Die eine Lasche 1 6 seitlich
begrenzenden paarweisen Führungsschlitze 1 2 haben an einem Endabschnitt einen
gegenüber dem üblichen Bereich erhöhten Abstand zueinander. Im Übergangsbereich
18 weisen die Schlitze 16 ferner eine größere Breite auf, so daß in noch
näher zu beschreibender Weise die Vorsprünge 14 einfach einführbar sind.
Die Vorsprünge 14 sind einstückig mit der Hülse 6 ausgebildet und erweitern sich
mit zunehmendem Abstand vom Endabschnitt hammerkopfartig, so daß der
Vorsprung 14 in dem in die Führungsschlitze 12 eingeführten Zustand hintergreifend
mit der Hülse 2 in Eingriff ist. Die Vorsprünge 14 sind - wie der in Fig. 2
dargestellte Zuschnitt 4 - durch ein Laser-Schneidverfahren aus einem Blech ausgeschnitten.
Die Hülse 2 weist an ihren im montierten Zustand stirnseitigen Endabschnitten
radial nach außen weisende Umbördelungen 20 auf, die in nicht dargestellter Weise
mit Schlitzen ausgebildet sein können. Die umgebördelten Abschnitte (vgl. a. Fig.
2) sorgen im wesentlichen für eine erhöhte Steifigkeit und Festigkeit der Hülse 2,
während die Schlitze einer zu großen Festigkeitserhöhung und einer unerwünschten
Kaltverfestigung durch das Umbördeln entgegenwirken.
Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, sind in der Hülse 2 mehrere Bohrungen 22
ausgebildet, in die nach der Walzung des Zuschnitts 4 Rundkopfnieten mit einer Höhe von etwa 2mm eingebracht werden, welche als Abstandshalter im Bereich der
Überlappungsabschnitte 6, 8 wirken. Durch diese Abstandshalter wird während der Aufweitung der Hülse 2 ein Abschaben von bereits aufgetragenem Klebstoff
verhindert.
In nicht dargestellter Weise kann die äußere Oberfläche der Hülse 2 durch Ätzung,
Sandstrahlung oder Schleifung, vorzugsweise mit einem Korn von 80, behandelt sein, so daß die äußere Oberfläche aufgerauht ist und Klebstoff besonders gut an
ihr anhaften kann. Wie ferner aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich ist, weist die
Hülse 2 abgerundete Ecken 22 auf. Auch die Ecken der Vorsprünge 14 sind abgerundet.
Die Herstellung, Montage und Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist wie folgt:
Zur Herstellung wird zunächst aus einem Blech ein Zuschnitt 4 gemäß Figur 2 durch
ein Laser-Schneidverfahren hergestellt. Anschließend wird der Zuschnitt 4 gewalzt
und dadurch in die in Figur 1 dargestellte gekrümmte, im wesentlichen C-förmige Gestalt gebracht. Anschließend werden die Umbördelungen 20 hergestellt.
- 9-
Vor der Einbringung der Vorrichtung in den zu sanierenden Kanal wird die äußere
ggf. aufgerauhte Oberfläche der Hülse 2 mit Epoxidharz als Klebstoff beschichtet.
Insbesondere im Bereich der an den Überlappungsabschnitten 6, 8 ausgebildeten Durchbrechungen 10 wird besonders sorgfältig Epoxidharz aufgetragen. Anschließend
wird die Hülse aus der in Figur 1 dargestellten Form weiter in eine im wesentlichen zylindrische Form gebogen, indem der Überlappungsabschnitt 6 in
Richtung des in Figur 1 dargestellten Pfeils 24 außen über den Überlappungsabschnitts
8 geschoben wird. Alternativ kann der Überlappungsabschnitt 6 auch von innen über den Überlappungsabschnitt 8 geschoben werden.
Die Vorsprünge 14 werden durch die an den Übergangsabschnitten 18 (vgl. Fig. 2)
vorgesehenen Öffnungen von außen oder innen durch die Schlitze 1 2 hindurchgeführt,
so daß die erweiterten Abschnitte der Vorsprünge 14 in den Innenraum
bzw. den Außenraum der Hülse 2 hineinragen und hintergreifend mit der Hülse 2 in Eingriff kommen. In diesem Zustand ist die Hülse 2 im wesentlichen in einer
zylindrischen Form, und die Vorsprünge 14 sind in den Führungsschlitzen 1 2 in Tangentialrichtung verschiebbar. Anschließend werden dünne Draht- oder
Kunststoffbänder oder Schlaufen (Fixierdräthe) um die Hülse 2 gelegt, um ein
unerwünschtes Aufweiten der Hülsen 2 zunächst zu verhindern. Durch die durch die Rundkopfnieten gebildeten Abstandshalter wird wenigstens partiell eine
unmittelbare Berührung der sich gegenüberliegenden Überlappungsabschnitte 6, 8 verhindert.
Anschließend werden die so vorbereiteten erfindungsgemäßen Vorrichtungen
mittels fahrbarer sogenannter Packer in den Kanal eingebracht und zu der zu sanierenden Stelle transportiert. Die Packer sind in bekannter Weise beheizbar, um
eine Klebstoffaushärtung beschleunigen zu können, und weisen aufweitbare Zylinder auf. Dann wird mittels des Packers ein Druck auf die innere Oberfläche der
Hülse 2 aufgebracht, der so groß ist, daß die zuvor angebrachten Fixierdrähte brechen. Es kommt zur Aufweitung der Hülse 2. Die Vorsprünge 14 bewegen sich
entlang der Führungsschlitze 12 tangential unter Aufweitung der Hülse 2 in Richtung auf die Endabschnitte der Hülse 2. Während der Aufweitung nimmt die
Größe der Überlappung der Überlappungsabschnitte 6, 8 ab. Die Vorsprünge 14
kommen dann an den den Übergangsbereichen 1 8 (vgl. Fig. 2) gegenüberliegenden Endbereichen der Laschen 1 6 und der Führungsschlitze 1 2 zur Anlage, welche nach
Art eines Anschlags die Aufweitbewegung begrenzen. Die Vorsprünge 14 sind zusätzlich mit Klebstoff verklebt.
- 10
Während der Aufweitung kommt es ferner zu einer Verklebung der die Durchbrechungen
10 durchdringenden Pfropfen aus Epoxidharz, die an den sich gegenüberliegenden Überlappungsabschnitten 6 und 8 ausgebildet sind und in
einem klebrigen, pastösen und noch nicht vollständig ausgehärteten Zustand sind.
Hierdurch werden die Überlappungsabschnitte 6 und 8 aneinander fixiert, so daß die Hülse 2 ihre endgültige, im wesentlichen zylindrische Form annimmt und fest
an der Innenwand des zu sanierenden Kanals fixiert wird. In diesem Zustand ist die
Hülse 2 ferner durch die an der äußeren Oberfläche der Hülse 2 anhaftende Schicht
aus Klebstoff mit der inneren Oberfläche des Kanals verklebt. Anschließend kann der Packer ggf. nach einer Aufheizphase zur Beschleunigung der Aushärtung den
Kanal verlassen.
- 11 -
2 | Hülse |
4 | Zuschnitt |
6 | Überlappungsabschnitte |
8 | Überlappungsabschnitte |
10 | Durchbrechungen |
12 | Führungsschlitz |
14 | Vorsprung |
16 | Lasche |
18 | Übergangsabschnitte |
20 | Umbördelung |
22 | Ecken |
24 | Pfeil |
Claims (21)
1. Vorrichtung zum Sanieren von Kanälen, insbesondere Abwasserkanälen, im
wesentlichen bestehend aus einer in den zu sanierenden Kanal einbringbaren und in diesem aufweitbaren, aus einem Zuschnitt gebildeten Hülse (2) zum Auskleiden
des Kanals, welche an Endabschnitten sich im montierten Zustand gegenüberliegende
Überlappungsabschnitte (6, 8) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß an den Überlappungsabschnitten (6, 8) Ausnehmungen
oder Durchbrechungen (10) zur Aufnahme von Klebstoff ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von Durchbrechungen (10) benachbart
zueinander im Bereich der Überlappungsabschnitte (6, 8) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, insbesondere nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1,
gekennzeichnet durch Führungsmittel zum Führen der Endabschnitte der Hülse (2)
während der Aufweitung in dem Kanal.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmittel mindestens einen sich im
wesentlichen tangential an der Hülse (2) erstreckenden Führungsschlitz (12) und
mindestens einen an der Hülse (2) ausgebildeten, mit dem Führungsschlitz (12)
zusammenwirkenden Vorsprung (14) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei benachbart und parallel zueinander angeordnete
Führungsschlitze (12) vorgesehen sind, so daß an der Hülse (2) eine Lasche (16)
ausgebildet ist, und daß in die Führungsschlitze (12) ein an der Hülse (2) befestigter
Vorsprung (14) einführbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (14) an einem Endabschnitt der Hülse
(2) angeordnet ist und sich mit zunehmendem Abstand von dem Endabschnitt verbreitert, so daß der Vorsprung (16) im in die Führungsschlitze (1 2) eingeführten
Zustand hintergreifend mit der Hülse (2) in Eingriff ist.
• ::.. : j: &idigr; &idigr; &idigr;*·.
- 13-
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (14) einstückig mit der Hülse (2)
ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschlitze (12) im Bereich der Endabschnitte
der Hülse (2) enden.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die benachbarten Führungsschlitze (1 2) in einem von
den Endabschnitten gegenüberliegenden Abschnitt einen größeren Abstand zueinander aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, im wesentlichen identisch ausgebildete
Führungsmittel vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche,
insbesondere nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
insbesondere nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbesserung einer Klebstoffhaftung die äußere
Oberfläche der Hülse (2) aufgerauht ist oder Vertiefungen aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Oberfläche der Hülse (2) durch Ätzung,
Sandstrahlung oder Schleifung behandelt ist.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, insbesondere
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (2) abgerundete Ecken (22) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daßdieDurchbrechungen (10)und/oder Führungsschlitze
(12) durch ein Laser-Schneidverfahren und/oder Stanzverfahren hergestellt sind.
15. Vorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (2) an ihren im montierten Zustand stirnseitigen Endabschnitten nach außen weisende umgebördelte Abschnitte (20) aufweist.
dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (2) an ihren im montierten Zustand stirnseitigen Endabschnitten nach außen weisende umgebördelte Abschnitte (20) aufweist.
- ^4■-
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß Schlitze in den umgebördelten Abschnitten (20)
ausgebildet sind.
17. Vorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Hülse (2), insbesondere im Bereich der Überlappungsabschnitte
(6, 8) abstehende Abstandshalter vorgesehen sind, die die Hülsen (2) in einem Abstand halten.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter durch Nieten gebildet sind.
19. Vorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff ein Mehrkomponenten-Epoxidharz ist.
20. Vorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff die Durchbrechungen (10) und die
Führungsschlitze (1 2) durchdringt und die Vorsprünge (14) von dem Klebstoff fixiert
sind.
21. Vorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, die Hülse (2) aus einem elastisch verformbaren Material
wie nicht rostendem Stahl gebildet ist.
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