DE29813087U1 - Distraktionsvorrichtung - Google Patents
DistraktionsvorrichtungInfo
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Description
· ·■
22.07.1998 01971-98 La/He-cs
Karl Leibinger Medizintechnik GmbH & Co. KG D-78570 Mühlheim
Distraktionsvorrichtung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Distraktionsvorrichtung zur Behandlung von
Knochendefekten mit einer Einstellvorrichtung, die eine ein Außengewinde aufweisende
Welle und eine Werkzeugaufnahme umfaßt, mit einem Gehäuse, in dem die Welle wenigstens teilweise aufgenommen ist und das eine sich in Längsrichtung
der Welle erstreckende Ausnehmung aufweist, sowie mit wenigstens zwei in ihrem Abstand veränderbaren Fixiervorrichtungen, von denen wenigstens eine ein mit
dem Außengewinde der Welle kämmendes Gewinde aufweist und sich in der Ausnehmung
des Gehäuses erstreckt.
Eine derartige Distraktionsvorrichtung ist beispielsweise aus der DE 297 16 635
bekannt. Die offenbarte Distraktionsvorrichtung weist ein oder zwei Fixiervorrichtungen
auf, die ein mit dem Außengewinde der Welle kämmendes Gewinde umfassen und die entsprechend bei Rotation der Welle in Richtung der Wellenachse bewegbar
sind. Wenigstens zwei der Fixiervorrichtungen sind derart ausgeführt, daß diese bei Rotation der Welle voneinander weg oder aufeinander zu bewegt werden,
wobei die Rotation der Welle mittels der Werkzeugaufnahme durchgeführt wird. Die
relativ zueinander bewegbaren Fixiervorrichtungen weisen üblicherweise Knochen-
platten auf, mittels derer die Fixiervorrichtungen am Knochen befestigt werden. Die
Knochenplatten sind bei vorbekannten Distraktionsvorrichtungen fester Bestandteil
der Fixiervorrichtungen, was einerseits den Vorteil einer besonders stabilen Ausführung
bietet, andererseits jedoch den Nachteil mit sich bringt, daß die Gestalt und Ausführung der Knochenplatten nicht an die individuellen Gegebenheiten und Erfordernisse
anpaßbar sind.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Distraktionsvorrichtung
dahingehend weiterzubilden, daß diese flexibel einsetzbar ist.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Distraktionsvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß wenigstens eine der Fixiervorrichtungen eine Halterung und eine Knochenplatte aufweist, die lösbar mit der Halterung
verbunden ist. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß die Knochenplatte in ihrer Größe,
Gestalt und in ihren sonstigen Eigenschaften individuell und damit optimal auf die
jeweils vorliegenden Gegebenheiten anpaßbar ist. Dies gilt sowohl für die Größe der Knochenplatte, die beispielsweise durch den zur Verfugung stehenden Raum
festgelegt wird, als auch für die Wahl des Materials, die davon abhängig sein kann,
welche Belastungen auf die Distraktionsvorrichtung einwirken. Darüber hinaus ist
es erfindungsgemäß möglich, beschädigte Knochenplatten problemlos auszutauschen,
ohne daß dazu die Verwendung einer neuen Distraktionsvorrichtung erforderlich wird.
Das Gehäuse kann wenigstens eine der Halterungen umfassen. Dies ist dann der
Fall, wenn wenigstens eine Fixiervorrichtung vorgesehen ist, die bei der Rotation
der Welle nicht bewegt wird und entsprechend ortsfest mit dem Gehäuse verbunden ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Gehäuse zwei
Führungsstangen umfaßt, die sich parallel zu der Welle erstrecken und die in Bohrungen
der Fixiervorrichtungen aufgenommen sind, die ein mit dem Außengewinde der Welle kämmendes Gewinde aufweisen. Die Führungsstangen dienen dazu, die
relativ zu der Welle bewegbaren Fixiervorrichtungen zu führen und zu verhindern,
daß diese bei Rotation der Welle aus ihrer vorgegebenen und gewünschten verdrehfesten
Position herausbewegt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind zwei Fixiervorrichtungen
vorgesehen, die ein mit dem Außengewinde der Welle kämmendes Gewinde aufweisen und sich in der Ausnehmung des Gehäuses erstrecken,
wobei die mit den Gewinden der Fixiervorrichtungen kämmenden Bereiche der Welle mit einem gegensinnig ausgeführten Gewinde versehen sind. Die gegensinnige
Ausführung des Außengewindes der Welle dient dazu, eine Relativbewegung der Fixiervorrichtungen zueinander bei Rotation der Welle zu bewirken. Es ist erfindungsgemäß
möglich, daß eine oder beide der Fixiervorrichtungen Halterungen und lösbar mit diesen verbundene Knochenplatten aufweisen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind die Knochenplatten
eben ausgeführt. Jedoch ist es ebenso denkbar, die Knochenplatten je nach Gegebenheiten der Kieferanatomie gebogen auszuführen.
Die Knochenplatten können T-förmig oder gewinkelt ausgeführt sein. Die Wahl der
Ausführung richtet sich nach den räumlichen Gegebenheiten sowie nach den auftretenden
Belastungen, die mittels der Knochenplatten auf die Knochen zu übertragen sind.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn sich die Knochenplatten auf zwei Seiten der
Welle erstrecken. Dabei können die Knochenplatten radial oder tangential zu der Welle angeordnet sein. In beiden Fällen ergibt sich die Möglichkeit einer besonders
stabilen Befestigung der Fixiervorrichtung am Knochen.
In weiterer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, daß die Knochenplatten
der Fixiervorrichtungen in zueinander winklig verlaufenden Ebenen angeordnet sind. Die Ebenen können aufeinander senkrecht stehen oder auch in davon
abweichenden Winkeln angeordnet sein. Hierbei richtet sich die Wahl des Win-
kels nach den zu Verfügung stehenden geeigneten Befestigungsflächen auf dem
Knochen des zu behandelnden Patienten.
Die Einstellvorrichtung kann ein Kardangelenk aufweisen, das im Bereich zwischen
der Werkzeugaufnahme und der Welle angeordnet ist. Dadurch ist eine Veränderung der Orientierung der Werkzeugaufnahme relativ zur Welle in unterschiedlichen
und beliebigen Ebenen und entsprechend eine Drehung der Werkzeugaufnahme um eine beliebig ausgerichtete Drehachse möglich. Eine derartige Ausgestaltung ist
insbesondere dann von Vorteil, wenn die Werkzeugaufnahme in axialer Richtung der Welle nur schwer zugänglich ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weisen die
Knochenplatten Titan auf. Dadurch ergibt sich eine besonders stabile und belastbare
Befestigungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen Distraktionsvorrichtung.
Die Knochenplatten können mittels einer Schraube mit den Halterungen verbindbar
sein.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand eines
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: Eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Distraktionsvorrichtung mit einer ortsfesten und einer bewegbaren Fixiervorrichtung,
Fig. 2: eine Schnittdarstellung gemäß der Linie A-A in Fig. 1,
Fig. 3: eine Seitenansicht einer sich auf zwei Seiten der Welle erstreckenden
Knochenplatte,
Fig. 4: eine T-förmig ausgeführte Knochenplatte und
-5-
Fig. 5: eine winklig ausgeführte Knochenplatte.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Distraktionsvorrichtung 10 mit Einstellvorrichtung
dargestellt. Die Einstellvorrichtung umfaßt eine ein Außengewinde aufweisende Welle 20 sowie die Werkzeugaufnahme 22. Die Welle 20 ist in dem Gehäuse 30
drehbar aufgenommen.
Das Gehäuse 30 wird durch die Halterung 52, den Schenkel 38 sowie die Führungsstangen
34,36 gebildet. Der Schenkel 38 und die Halterung 52 fixieren die Führungsstangen 34,36 und begrenzen die Ausnehmung 32, in der sich die Fixiervorrichtung
40 ersteckt. Ebenso ist es möglich, das Gehäuse im wesentlichen geschlossen auszuführen und die Ausnehmung 32 als sich parallel zu der Welle erstreckende
Aussparung vorzusehen.
Die in Fig. 1 dargestellte Distraktionsvorrichtung 10 weist außer der bewegbaren
Fixiervorrichtung 40 die ortsfest angeordnete Fixiervorrichtung 50 auf. Die bewegbare
Fixiervorrichtung 40 weist Bohrungen 402 (s. Fig. 2) auf, in denen sich die Führungsstangen 34,36 erstrecken. Wird die Werkzeugaufnahme 22 und somit die
Welle 20 gedreht, kommt es zu einer Relativbewegung zwischen den Fixiervorrichtungen
40, 50, wobei sich je nach Drehrichtung der Welle 20 die Fixiervorrichtung 40, 50 aufeinander zu oder voneinander weg bewegen. Die Drehbewegung
wird mittels des Kardangelenkes 80 übertragen, das zudem eine günstige Ausrichtung
der Werkzeugaufnahme 22 relativ zur Welle 20 gestattet.
Die Fixiervorrichtungen 40, 50 umfassen die Halterungen 42,52 sowie die damit
lösbar verbundenen Knochenplatten 44,54. Während die Halterung 52 als ortsfester
Bestandteil des Gehäuses 30 ausgeführt ist, weist die Halterung 42 ein Gewinde auf, das mit dem Außengewinde der Welle 20 kämmt. Die Knochenplatten 44,54
weisen in ihrem einen Endbereich eine Bohrung zur Aufnahme der Schraube 90 auf, mittels derer diese an den entsprechenden Halterungen 42,52 lösbar befestigt
sind. In ihrem anderen Endbereich weisen die Knochenplatten 44,54 weitere Boh-
-6-
rungen zur Befestigung am Knochen auf. Die Knochenplatten 44, 54 sind aus Titan
gefertigt.
Fig. 3 zeigt den in Fig. 1 rechts dargestellten Endbereich der Distraktionsvorrichtung
10. Hier ist die Halterung 52 mit einer Knochenplatte 104 verschraubt, die sich auf beiden Seiten der Welle 20 erstreckt. Die Knochenplatte 104 ist gemäß dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel tangential zur Welle 20 angeordnet und ermöglicht
aufgrund ihrer beidseitigen Anordnung eine besonders stabile Fixierung der Distraktionsvorrichtung 10 am Knochen.
In Fig. 4 ist eine T-förmig ausgeführte Knochenplatte 100 dargestellt, die in ihrem
einen Endbereich eine Bohrung zur Fixierung an der Distraktionsvorrichtung und ihrem anderen Endbereich Bohrungen zur Fixierung am Knochen aufweist. Fig. 5
zeigt eine Ausgestaltung mit einer winklig ausgestalteten Knochenplatte 102. Die
Knochenplatten 100, 102 können problemlos bei Bedarf mit der Distraktionsvorrichtung
10 gemäß Fig. 1 verschraubt werden, wodurch sich eine optimale Flexibilität der Distraktionsvorrichtung hinsichtlich der Wahl der Form, Ausgestaltung und
des Materials der Knochenplatten ergibt.
Die Knochenplatten 44,54,100,102,104 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind aus Titan gefertigt, können jedoch auch jedes andere geeignete Material aufweisen. Ferner sind neben den dargestellten Formen und Anordnungen beliebige
andere Ausgestaltungen denkbar, die sich vorteilhaft nach den anatomischen Gegebenheiten des zu behandelnden Kiefers richten.
Claims (11)
1. Distraktionsvorrichtung (10) zur Behandlung von Knochendefekten
mit einer Einstellvorrichtung, die eine ein Außengewinde aufweisende Welle
(20) und eine Werkzeugaufnahme (22) umfaßt,
mit einem Gehäuse (30), in dem die Welle (20) wenigstens teilweise aufgenommen
ist und das eine sich in Längsrichtung der Welle (20) erstreckende Ausnehmung (32) aufweist,
sowie mit wenigstens zwei in ihrem Abstand veränderbaren Fixiervorrichtungen
(40,50), von denen wenigstens eine (40) ein mit dem Außengewinde der Welle (20) kämmendes Gewinde aufweist und sich in der Ausnehmung (32)
des Gehäuses (30) erstreckt,
dadurch gekennzeichnet,
-2-
daß wenigstens eine der Fixiervorrichtungen (40,50) eine Halterung (42,52)
und eine Knochenplatte (44,54) aufweist, die lösbar mit der Halterung (42,52)
verbunden ist.
2. Distraktionsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (30) wenigstens eine der Halterungen (52) umfaßt.
3. Disktraktionsvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (30) zwei Führungsstangen (34,36) umfaßt, die sich parallel zu der Welle (20) erstrecken und die in Bohrungen (402) der Fixiervorrichtungen
(40) aufgenommen sind, die ein mit dem Außengewinde der Welle (20) kämmendes Gewinde aufweisen.
4. Distraktionsvorrichtung (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Fixiervorrichtungen vorgesehen sind,
die ein mit dem Außengewinde der Welle (20) kämmendes Gewinde aufweisen und sich in der Ausnehmung (32) des Gehäuses (30) erstrecken, wobei
die mit den Gewinden der Fixiervorrichtungen kämmenden Bereiche der Welle (20) mit einem gegensinnig ausgeführten Gewinde versehen sind.
5. Distraktionsvorrichtung (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Knochenplatten (44,54,100,102,104)
eben ausgeführt sind.
6. Distraktionsvorrichtung (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Knochenplatten T-förmig (100) oder gewinkelt
(102) ausgeführt sind.
7. Distraktionsvorrichtung (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Knochenplatten (104) auf zwei Seiten
der Welle (20) erstrecken.
-3-
8. Distraktionsvorrichtung (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Knochenplatten der Fixiervorrichtungen in
zueinander winklig verlaufenden Ebenen angeordnet sind.
9. Distraktionsvorrichtung (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtung ein Kardangelenk (80)
aufweist, das im Bereich zwischen der Werkzeugaufnahme (22) und der Welle (20) angeordnet ist.
10. Distraktionsvorrichtung (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Knochenplatten (44,54,100,102,104) Titan
aufweisen.
11. Distraktionsvorrichtung (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Knochenplatten (44,54,100,102,104)
mittels einer Schraube (90) mit den Halterungen (42,52) verbindbar sind.
Priority Applications (1)
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DE29813087U DE29813087U1 (de) | 1998-07-22 | 1998-07-22 | Distraktionsvorrichtung |
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1998
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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R207 | Utility model specification |
Effective date: 19990211 |
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R150 | Utility model maintained after payment of first maintenance fee after three years |
Effective date: 20010611 |
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R151 | Utility model maintained after payment of second maintenance fee after six years |
Effective date: 20041015 |
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R152 | Utility model maintained after payment of third maintenance fee after eight years |
Effective date: 20060720 |
|
R071 | Expiry of right |