DE29810471U1 - Endoskopische HF-Schneidvorrichtung mit Saugkanal - Google Patents
Endoskopische HF-Schneidvorrichtung mit SaugkanalInfo
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Description
Commcrzbank 22 / 58226 BIz 200 40 000
Gehölzweg 20, D-22043 Hamburg Postbank 225058 - 208 BIz 200 10 020
11. Juni 1998 Uns. Zeichen: 01863
OLYMPUS WINTER & IBE GMBH Kuehnstraße 61, 22045 Hamburg
Endoskopische HF-Schneidvorrichtung mit Saugkanal
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches 1
genannten Art.
Gattungsgemäße Vorrichtungen werden in mit elektiiscli leitfähiger Flüssigkeit
gefüllten Körperhohlräumen (z.B. Blase, Uterus, Dann) eingesetzt, um dort erkranktes
Gewebe mit der Schneidelektrode abzuschneiden und anschließend mit dem Saugkanal abzusaugen. Der Hochfrequenzstrom fließt dabei zwischen der
Schneidelektrode und der ebenfalls im distalen Bereich der Vorrichtung angeordneten
Neuhaielektrode durch die leitfähige Flüssigkeit. Er nimmt somit nur unmittelbar
an der Schneidstelle kurze Wege durch das Körpergewebe. Schädigungen tiefliegender Ge webebei eiche durch Stromfluß werden somit vermieden.
Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der WO 97/24074 bekannt. Es handelt
sich hierbei um ein sehr aufwendig konstruiertes Gerät mit gegenüber der Vorrichtung
beweglich steuerbarer Schneidelektrode und mit einem Spülkanal, durch
K-F-F:\ID4SUH\SUEANM\ALL0ü397.RTI
den dem Operationsgebiet Spülflüssigkeit zugefülirt wird. Neben der selir aufwendigen
Konstruktion ist bei diesem Gerät der das Sclineidgebiet beaufschlagende
Spülstrom nachteilig, der beim Schneiden anfallende Gewebereste vom
Operationsgebiet wegspült. Bei Operationen an Tumoren können auf diese Weise Tumorzellen im Körper verstreut werden, was das Risiko anschließender Tumorneubildungen
vergrößert.
Bei der Konstruktion der DE 25 21 719 C2 mit nach außen ungeschützter Neutralelektrode
ist Gewebeberührung der Neutralelektrode möglich, die zu einem
unmittelbaren bipolaren Stromfluß durch das Gewebe mit unerwünschter Sclineidwirkung auch an der Neutralelektrode führen kann. Bei der Konstruktion
der WO 97/24074 wird dies durch die nach außen elektrisch berührungsgeschützte Anordnung der Neutralelektrode verhindert, ebenso wie bei der DE 196
30 666 Cl, die für die Neutralelektrode einen stromdurchlässigen Berührschutz
vorsieht.
Aus der nicht gattungsgemäßen DE 40 14 350 C2 ist ein auch als Saugkanal verwendbares
Rohr bekannt, dessen distaler Rand als Koagulationselektrode ausgebildet ist. Eine Neutralelektrode ist bei diesem Gerät nicht vorgesehen.
Aus der Literatui stelle
"Cystoscopic Suction Diathermy for the Treatment of Superficial Bladder
Tumours", CJ. Bunce et al
in British Journal of Urology (1991), 68, 157- 161
sind die Vorteile des Hochfrequenzschneidens bei gleichzeitiger Absaugung zum
Zwecke der Verhinderung der Tumorzellenverschleppung bekannt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine gattungsgemäße Vorrichtung
zu schaffen, die bei einfacher Konstruktion und Handhabung Schädigungen des Patienten durch Tumorzellenverschleppung und ungewollte Stromverbrennungen
wirkungsvoll verhindert. Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspmches 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Konstruktion sieht die Schneidelektrode unmittelbar am
Rand des Saugkanales vor. Beim Schneiden mit dieser Elektrode anfallende lose Gewebsreste werden sofort abgesaugt und können nicht im Köiper verstreut werden.
Die zurückversetzte Anordnung der Neutralelektrode im Inneren des gegen die Elektroden isolierten Rohres erzwingt einen Stromiluß, der vom Schneidbereich
stets nur in das Rohr hinein zur Neutralelektrode verlaufen kann. Ungewollte
Gewebsberührungen mit der Neutralelektrode sind nicht möglich. Der Strom kann nur in unmittelbarer Schneidumgebung auf sehr kurzen Wegen Körpergewebe
durchlaufen. Stiombeeinhächtigungen des Gewebes an anderen Stellen
werden wirkungsvoll vermieden. Das Rohr mit Schneidelektrode und Neutralelektrode
bildet eine Handhabungseinheit, die beispielsweise durch einen Endoskopschaft einfuhrbar und vor Ort zum Schneiden bewegungssteuerbar ist. Es
kann damit z.B. unter optischer Kontrolle äußerst einfach gearbeitet werden, wobei
sich der Operateur lediglich auf die korrekte Steuerung des Rohres konzentrieren
muß, wobei automatisch die Absaugung stets am Schneidort erfolgt.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspmches 2 vorgesehen. Durch ringfömiige
Ausbildung der Schneidelektrode kann in jeder Drehlage des Rohres gearbeitet werden.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspmches 3 vorgesehen. Hierdurch wird eine
wirkungsvolle Isolierung bei einfacher Rohrkonstruktion erreicht. Das Rohr kann beispielsweise aus Kunststoff bestehen.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 4 vorgesehen. Hierdurch wird erreicht,
daß die Leitungen nicht außerhalb des Rohres den Gebrauch stören können. Die Leitungen können vorteilhaft in das Rohr integriert werden, beispielsweise
bei einem Kunststoffrohr in die Wandung eingegossen oder an dessen Innenwand befestigt sein.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch in einem
Achsschnitt durch das erfindungsgemäße Rohr dargestellt.
Die Zeichnung zeigt ein aus Kunststoff gefertigtes RoIu 1, dessen Inneres als
Saugkanal 2 ausgebildet ist, welcher über einen proximal am Rohr vorgesehen Anschlußstutzen 3 mit einem Schlauch 4 an eine Absaugpumpe 5 anschließbar
ist. Am Anschlußstutzen 3 kann ein nicht dargestellter Absperrhahn vorgesehen sein.
Der Rand des distal offenen Rohres 1 ist als ringförmige Schneidelektrode 6, deren
distaler Rand im Ausführungsbeispiel schneidenförmig zugespitzt ist, ausgebildet.
Die Schneidelektrode 6 kann aus geeignetem Metall bestehen. Sie ist über eine isolierte Leitung 8, die im Saugkanal verläuft und an dessen proximalem
Ende durch eine Dichtung 9 abgedichtet nach außen gefühlt ist, an einen extern aufgestellten Hochfrequenzgenerator 10 angeschlossen.
Im Saugkanal 2 ist an der Innenwand des Rohres 1, ein Stück gegenüber der
Schneidelektrode 6 zurückversetzt, eine Neutralelektrode 11 vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel
ist die Neutralelektrode 11 als aus geeignetem Metall bestehende Rohrhalbschale ausgebildet, die auf geeignete Weise, beispielsweise Verklebung,
am Rohr 1 befestigt ist. Die Neutralelektrode 11 ist mit einer Leitung 12,
die genauso wie die Leitung 8 verlegt ist, an den Hochfrequenzgenerator 10 angeschlossen.
Im dargestellten Anwendungsfall soll an einer Darmwand 13 ein Polyp 14, der
Tumorgewebe enthält, an seinem Stiel abgeschnitten werden. Dazu wird der Dann zunächst mit elektrolythaltiger, ausreichend elektrisch Leitfähiger Spülflüssigkeit
gefüllt. Das Rohr 1 wird beispielsweise durch einen nicht dargestellten Endoskopschaft an den Operationsort herangeführt, wobei der Endoskopschaft
eine nicht dargestellte Endoskopoptik, Beleuchtungseinrichtungen und dergleichen
enthält.
Es wird dann das RoIu* 1 derart bewegungsgesteuert, daß bei z.B. über einen
nicht dargestellten Fußschalter eingeschaltetem Hochfrequenzgenerator 10 die Schneidelektrode 6, wie in der Fig. dargestellt, in Kontakt mit dem Stiel des Polypen
14 kommt. Das Rohr 1 wird in Achsrichtung vorwärts geschoben und
durch elektrische Schneidwirkung der Schneidelektrode 6 der Stiel durchtrennt.
Bei der dargestellten Vorrichtung kann der Strom nur von der Schneidelektrode 6 durch die Spülflüssigkeit zur Neutralelektrode 11 fließen, also im Inneren des
Rohres 1. Bei Kontakt mit der Schneidelektrode 6 fließt der Strom auch durch das benachbarte Gewebe, also durch den Polypen 14 und von diesem durch die
Spülflüssigkeit zur Neutralelektrode 11. Der Sfromfluß ist in der Figur mit gestrichelten
Pfeilen dargestellt. Stromfluß durch die Darmwand 13 ins tiefelliegende Gewebe kann jedoch nicht entstehen.
Bei dem Schneidvorgang ist die Absaugpumpe 5 dauernd eingeschaltet. Sie saugt
durch den Saugkanal 2 laufend Spülflüssigkeit vom Schneidort, also von der Umgebung
des Polypen 1.4, an. Beim Schneiden anfallende, lose Gewebsreste werden
also sofort abgesaugt, so daß vom Schneidort keine Ausstreuung von Tumorzellen in gesunde Bereiche der Dannwand 13 erfolgen kann. Gegenüber der dar-
2 .'"JIJJ" **· I i
gestellten Ausführungsfonn kann die Ausbildung und Anordnung der Neutralelektrode
11 variiert weiden. Diese kann beispielsweise ringförmig im Rohr 1 angeordnet
sein oder auch als Platte freistehend im Saugkanal 2, wobei jedoch auf ausreichende Halterung und möglichst geringe Quersclmittsbeeinträchtigung des
Saugkanales zu achten ist.
Die dargestellte Schneidelektrode 6 ist als den Rand des Rohres 1 umlaufender
Ring ausgebildet. Sie kann auch nur in einem Winkelbereich des Randes ausgebildet
sein, beispielsweise gemäß der Darstellung in der Figur nur in dem zur Blasenwand 13 liegenden Randwinkelbereich des Rohres 1, in dem sie zum
Schneiden an dem Polypen 14 benötigt wird. Gegebenenfalls kann die Schneidelektrode
6 auch über Steuereinrichtungen gegenüber dem RoIu- 1 beweglich angeordnet
sein, um z.B. ungünstig gelegene Gewebsstellen zu erreichen.
Das Rohr 1 ist im Ausführungsbeispiel aus Kunststoff ausgebildet. Auf diese
Weise wird am einfachsten eine wirkungsvolle Isolierung der Neutralelektrode 11
nach außen erreicht, wobei die Herstellung des Rohres 1 sehr einfach ist. Bei lang dauerndem Gebrauch und häufiger Sterilisiemng des Rohres 1 kann jedoch
eine Ausbildung des Rohres 1 aus Metall vorzuziehen sein, wobei das nun elektrisch
leitfähige Rohr gegenüber den Elektroden 6 und 11 auf geeignete Weise,
z.B. durch Keramikzwischenlagen, ausreichend zu isolieren ist.
Die Leitungen 8, 12 zum Anschluß der Elektroden 6, 11 an den Hochfrequenzgenerator
10 sind im Ausführungsbeispiel lose im Inneren des Saugkanales 2 verlegt.
Sie können vorteilhaft durchgehend befestigt angeordnet sein, beispielsweise an der Innenwand des Rohres 1 verklebt oder auch in dessen Material eingelassen,
beispielsweise in die Kunststoffwand des Rohres 1 eingegossen.
Im Rohr 1 kann in weiterer Ausbildung auch im inneren des Saugkanales 2 eine
Optik, z.B. mit Beleuchtungseinrichtung, angeordnet sein.
Im Ausfuhrungsbeispiel ist das Rohr 1 gerade und starr ausgebildet. Zum Erreichen
schwieriger Operationsorte kann das Rohr 1 auch beispielsweise gebogen ausgebildet sein oder flexibel, um z.B. mit geeigneten Biegesteuereinrichtungen
zum Operationsort gelenkt werden zu können.
Claims (4)
1. Endoskopische HF-Schneidvorrichtung mit einer im Bereich des distalen
Endes der Vorrichtung angeordneten Sclmeidelektiode (6), einer im Bereich des distalen Endes der Vorrichtung angeordneten Neutralelektrode
(11) und mit einem von einem Rohr (1) gebildeten Saugkanal (2), wobei
die beiden Elektroden (6, 11) über isolierte Leitungen (8, 12) mit einem
externen Hochfrequenzgenerator (10) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidelektrode (6) am distalen Rand des Rohres (1)
ausgebildet ist, daß die Neutralelektiode (11) im RoIu- (1), gegenüber der
Sclmeidelektiode (6) zurückversetzt, angeordnet ist und daß das RoIu (1)
gegen beide Elektroden (6, 11) elektrisch isoliert ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidelektrode
(6) ringförmig den distalen Rand des Rohres (1) ausbildend angeordnet ist.
K-l-"-P:UB4SUE\SUUANM\ALLO0397 RTF
3. Vonichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (1)
aus elektrisch isolierendem Material ausgebildet ist.
4. Vonichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungen
(8, 12) im Rolir (1) verlegt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29810471U DE29810471U1 (de) | 1998-06-12 | 1998-06-12 | Endoskopische HF-Schneidvorrichtung mit Saugkanal |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29810471U DE29810471U1 (de) | 1998-06-12 | 1998-06-12 | Endoskopische HF-Schneidvorrichtung mit Saugkanal |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29810471U1 true DE29810471U1 (de) | 1998-08-20 |
Family
ID=8058400
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29810471U Expired - Lifetime DE29810471U1 (de) | 1998-06-12 | 1998-06-12 | Endoskopische HF-Schneidvorrichtung mit Saugkanal |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE29810471U1 (de) |
-
1998
- 1998-06-12 DE DE29810471U patent/DE29810471U1/de not_active Expired - Lifetime
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Legal Events
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R207 | Utility model specification |
Effective date: 19981001 |
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R079 | Amendment of ipc main class |
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Effective date: 20010710 |
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R157 | Lapse of ip right after 6 years |
Effective date: 20050101 |