DE29801523U1 - Mikropipette oder Mikroaktor - Google Patents
Mikropipette oder MikroaktorInfo
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Description
U0863 Patentanwaltsbüro Pfeiffer & Partner, Helmholtzweg 4, 07743 Jena I
Mikropipette oder Mikroaktor
Beschreibung
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Mikropipette oder einen Mikroaktor, die in
extrem miniaturisierter Form ausbildbar sind. Eine besonders bevorzugte Verwendung findet die Mikropipette zum dosierten und
automatisierbaren Befullen und Entleeren von Mikrokammerarrays. Solche Arrays von Mikrokammern mit Einzelkammervolumina im
&iacgr;&ogr; Submikroliterbereich finden in der Biotechnologie, beim
Wirkstoffscreening und in der kombinatorischen Chemie für eine parallele und automatisierte Handhabung kleinster Flüssigkeitsmengen
Anwendung. Unter Beibehaltung der Ausbildung der Mikropipettenstruktur läßt sich durch eine geringfügige Variation die
Vorrichtung auch als Mikroaktuator einsetzen, der bspw. fur Multifunktionsventile, für optische Funktionselemente oder Spezial-Mikropipetten
verwenden läßt.
Nach dem Stand der Technik sind Mikropipetten bekannt, die zur Flüssigkeitsaufhahme und -abgabe mehr oder weniger große
Einzelkapillaren einsetzen, die ggf. auch in paralleler Anordnung mit ein oder mehreren Gasvolumina mit einem Druck beaufschlagbar sind. Bei
diesem Konstruktionsprinzip stößt man aber bei den im Rahmen der Erfindung vorgesehenen, dosiert abzugebenden bzw. aufzunehmenden
kleinsten Volumina im Submikroliterbereich an technische Grenzen. Zur Handhabung kleiner Flüssigkeitsmengen sind weiterhin
mikrolithografisch hergestellte Pumpen bekannt, die mit Membranen versehen sind und auf einem piezoelektrischen (DE 44 05 026 Al) oder
elektrothermischen (DE 40 27 989 Al; DE 42 20 077 Al;
DE 42 39 464 Al) Antriebsprinzip beruhen. Derartige Membranpumpen
sind äußerst empfindlich gegen bei ihrem Betrieb nicht zu vermeidende Verunreinigungen oder den Einfluß von im zu fördernden fluiden
Medium enthaltenen Gasbläschen. Eine Umkehrung der Förderrichtung des fluiden Mediums ist bei diesen Membranpumpen problematisch. Aus
WO 96/00614 ist eine Probenaufhahmevorrichtung zur Aufnahme und
Abgabe von Blut bekannt, bei der eine mit einer Kanüle in Verbindung
-2-
stehende Druckkammer vorgesehen ist, die durch Beheizung respektive
Abkühlung Probenflüssigkeit abgibt bzw. aufnimmt. Die konstruktive Ausbildung dieser Lösung ist jedoch nicht für eine reproduzierbare
präzise Aufnahme- und Abgabe von Flüssigkeiten im nl-Bereich geeignet.
R. Zengerle gibt in F&M 104 (1996) 4, S. 241-248 einen umfassenden
Überblick über den Stand der Technik bei mikrofluidischen Aktoren. Bei der Vielzahl solcher Aktoren, die i.d.R. mit bewegten Membranen
arbeiten, sind auch solche bekannt geworden, bei denen eine Gasdruckabgabe ausgehend von einer thermisch beheizten Mikrokammer
&iacgr;&ogr; erfolgt. Solche Systeme finden nach dem bekannten Stand der Technik
jedoch nur für bestimmte Ventilausbildungen Anwendung.
Der Erfindung hegt die Aufgabe zugrunde, eine robuste Mikropipette
oder einen Mikroaktor anzugeben, die eine hochgenau dosierbare Abgabe oder Aufnahme von Flüssigkeitsvolumina im nl- bis &mgr;&Igr;-Bereich oder eine
hochgenaue Verschiebung eines Stößels im &mgr;&pgr;&igr;- bis mm-Bereich
ermöglicht und in miniaturisierter Form die Ausbildung einer Vielzahl
von Kapillarkanälen zuläßt, wodurch zum einen eine automatisierbare Befüllung oder Entleerung von Mikrokammerarrays im
Submikroliterbereich realisierbar ist und zum anderen mehrere Stößel ansteuerbar sind.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des ersten Schutzanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind durch die nachgeordneten
Ansprüche erfaßt.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß eine thermisch definiert
steuerbare Expansion eines Gases bzw. eines Flüssigkeitsdampfes in einer geschlossenen zu wenigstens einer Kapillare hin offenen
Druckkammer, eine Bewegung einer in der Kapillare befindlichen Flüssigkeitssäule bzw. eines Stößels erzeugt und die Kapillare von der
Druckkammer thermisch getrennt ist.
Die Erfindung soll nachstehend anhand von zwei Ausfuhrungsbeispielen
näher erläutert werden. Es zeigen:
-3-
Fig. la in Draufsicht die wesentlichen Bestandteile einer Ausfuhrungsmöglichkeit
einer Mikropipette im Ruhezustand,
einer Mikropipette im Ruhezustand,
Fig. Ib die Mikropipette nach Fig. la in einem ersten Betriebszustand
(Entleerung),
(Entleerung),
Fig. Ic die Mikropipette nach Fig. la in einem zweiten Betriebs
zustand (Befullung),
Fig. Id eine spezielle Kapillarenausbildung,
Fig. 2 eine detailliertere Darstellung einer Ausfuhrungsmöglichkeit
der Mikropipette
&iacgr;&ogr; Fig. 3 stellt die Geschwindigkeit eines Flüssigkeitstransports in
Abhängigkeit der eingespeisten Heizleistung für zwei
beispielhafte Druckkammern dar,
beispielhafte Druckkammern dar,
Fig. 4 zeigt die Abhängigkeit des Hubes einer Flüssigkeitssäule von
der Frequenz der eingespeisten Heizleistung und
Fig. 5 einen thermisch getriebenen pneumo-hydraulischen
Fig. 5 einen thermisch getriebenen pneumo-hydraulischen
Mikroaktor in einem seitlichen Schnitt.
Figur 1 zeigt schematisch in Draufsicht ein Substrat 2, bspw. bestehend
aus Silizium, in das mittels mikrolithografischer Strukurierungsverfahren
ein im abgedeckten Zustand als Kapillarkanal 1 wirkender Graben eingebracht ist. An den Mikrokanal schließt sich eine Druckkammer 3 an,
die in diesem Beispiel vorteilhafterweise in einem Prozeßschritt mit der Erzeugung des Kapillarkanals durch eine Tiefenätzung hergestellt ist.
Diese Tiefenätzung wird dabei so ausgeführt, daß eine sich bildende großflächige Druckkammerwandung 31 als eine steife Membran
verbleibt, der bspw. eine Dicke von 50 &mgr;&pgr;&igr; gegeben ist. Auf diese
Kammerwandung ist, vorzugsweise von außen, ein elektrisch ansteuerbares Heizmittel 4 aufgebracht, das insbesondere durch einen
mäandriert strukturierten Dünnschichtheizwiderstand gebildet ist. Die Seite des Substrats 2, in die die genannten Strukturen eingebracht sind,
ist im weiteren mit einer planen Platte, bspw. aus einem Glas bestehend, abgedeckt und z.B. durch anodisches Bonden mit dieser verbunden.
Ebenso ist es im Rahmen der Erfindung möglich, statt der Aufbringung einer Glasplatte zwei identische, spiegelbildlich strukturierte Substrate 2
miteinander zu verbinden. Wird der Dünnschichtheizwiderstand 4 mit
einer definierten und regelbaren elektrischen Spannung beaufschlagt,
erfahrt das in der Druckkammer 3 befindliche Gasvolumen eine definierte
Ausdehnung und die in der Kapillare 1 befindliche Flüssigkeitssäule 6 wird aus der Kapillare 1 verdrängt, wie es in Fig. Ib durch einen Pfeil
angedeutet ist. Bei Erniedrigung der am Dünnschichtheizwiderstand 4
anliegenden elektrischen Spannung kühlt sich das in der Druckkammer 3 befindliche Gas ab und die Kapillare 1 kann mit Flüssigkeit befällt
werden, wie es in Fig. Ic durch einen zu Fig. Ib entgegengesetzten Pfeil
angedeutet ist. Damit ist eine Mikropipette geschaffen, die in gleicher Weise definiert entleerbar und befüllbar ist und die in der automatisierten
&iacgr;&ogr; Analysentechnik, insbesondere für kleinste Probenvolumina in der
Größenordnung bis herab zu 10 nl einsetzbar ist. Es hegt ausdrücklich im
Rahmen der Erfindung, eine einzelne Druckkammer 3, bei entsprechender Volumendimensionierung, mit mehreren Kapillarkanälen
zu versehen, die zueinander parallel ausgerichtet und voneinander bis herunter zur Größenordnung des Kapillarendurchmessers beabstandet
sein können. Damit wäre eine effektive Handhabe zur BefMung oder Entleerung von Ivfikrokammerarrays geschaffen.
Weiterhin sind im Rahmen der Erfindung im Bereich der Verbindung der Kapillare(n) 1 mit der Druckkammer 3 Wärmesenkenmittel 5 vorgesehen, die eine weitestgehend thermische Entkopplung zwischen der Druckkammer 3 und der Flüssigkeitssäule 6 bewirken und damit die Empfindlichkeit der Ansteuerung der Mikropipette erhöhen. Die Ausbildung derartiger Wärmesenken kann auf unterschiedliche Weise realisiert werden. Zum einen können sie durch in das Substrat 2 eingebrachte Ausnehmungen 4 gebildet sein, welche beidseitig der Kapillare 1 im Bereich deren Anbindung an die Druckkammer 3 vorgesehen sind. Zum anderen ist die zusätzliche oder ausschließliche Anbringung von nicht näher dargestellten, mit Rippen versehenen Kühlkörpern möglich, die die gesamte Mikropipette im bezeichneten Bereich von außen umfassen. Letztere Ausführung würde sich insbesondere beim Vorsehen von mehreren Kapillaren 1 anbieten.
Weiterhin sind im Rahmen der Erfindung im Bereich der Verbindung der Kapillare(n) 1 mit der Druckkammer 3 Wärmesenkenmittel 5 vorgesehen, die eine weitestgehend thermische Entkopplung zwischen der Druckkammer 3 und der Flüssigkeitssäule 6 bewirken und damit die Empfindlichkeit der Ansteuerung der Mikropipette erhöhen. Die Ausbildung derartiger Wärmesenken kann auf unterschiedliche Weise realisiert werden. Zum einen können sie durch in das Substrat 2 eingebrachte Ausnehmungen 4 gebildet sein, welche beidseitig der Kapillare 1 im Bereich deren Anbindung an die Druckkammer 3 vorgesehen sind. Zum anderen ist die zusätzliche oder ausschließliche Anbringung von nicht näher dargestellten, mit Rippen versehenen Kühlkörpern möglich, die die gesamte Mikropipette im bezeichneten Bereich von außen umfassen. Letztere Ausführung würde sich insbesondere beim Vorsehen von mehreren Kapillaren 1 anbieten.
In Figur 2 ist eine detaillierter Ausfuhrungsmöglichkeit einer
Mikropipette in teüweiser Explosionsdarstellung perspektivisch gezeigt.
Hier ist erstmals die in den* Figuren 1 genannte, dem einseitigen
Verschluß des strukturierten Substrates 2 dienende Glasplatte 7
abgebüdet. Weiterhin ist dem Dünnschichtheizwiderstand 4 ein
Meßfühler 8 zugeordnet, mit dessen Hilfe, bei entsprechender Einbindung in einen Steuer- und Regelkreis eine hochpräzise
Temperaturbeaufschlagung der Druckkammer 3 vornehmbar ist. Darüber hinaus kann es für bestimmte Verwendungszwecke der Mikropipette
vorteilhaft sein, entlang der Kapillarenlängsachse mehrere Meßfühler und/oder Heizelemente 9 vorzusehen. Bei Einsatz geeigneter Meßfühler 9
läßt sich die Höhe der Flüssigkeitsäule 6 innerhalb der Kapillare 1 durch eine Veränderung der thermischen Leitfähigkeit detektieren. Damit ist der
&iacgr;&ogr; Meniskus der Flüssigkeitssäule durch die Regelung des Füllstandes
positionierbar, wodurch eine weitere Regelungsmöglichkeit des zu erzeugenden Gasdrucks in Abhängigkeit vom Kapillarenfüllstand
gegeben ist.
Bei Einsatz von Heizelementen 9 ist zusätzlich die Temperatur der Flüssigkeitssäule selbst regelbar, was zum Auslösen gewünschter chemischer Reaktionen in der Flüssigkeitssäule sinnvoll sein kann.
Bei Einsatz von Heizelementen 9 ist zusätzlich die Temperatur der Flüssigkeitssäule selbst regelbar, was zum Auslösen gewünschter chemischer Reaktionen in der Flüssigkeitssäule sinnvoll sein kann.
Bei den in den Figuren la bis c und 2 dargestellten Ausführungsformen
ist es außerdem möglich, dem Kapillarkanal oder den Kapillarkanälen 1 über einen Teil ihrer Längsausdehnung einen verbreiterten Querschnitt 11
zu geben, wie es in Fig. Id angedeutet ist. Eine solche Ausführungsform
ermöglicht eine einmalige Probeaufnahme, die bspw. zum Befüllen einer
vollständigen Titerplatte erforderlich ist.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, das Substrat 2 und die Abdeckplatte 7 zur Kapillarenkanalmündung hin spitz zulaufend auszufuhren.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, das Substrat 2 und die Abdeckplatte 7 zur Kapillarenkanalmündung hin spitz zulaufend auszufuhren.
Durch die Erfindung ist zugleich eine Pumpe geschaffen, die durch thermische Gas-Expansion Flüssigkeit bewegt und die geeignet ist, in
einem geschlossenem System Flüssigkeit definiert in zwei Richtungen zu
bewegen, da mit der Abkühlung des Gases in der Druckkammer ein Unterdruck entsteht und es somit zu einer Bewegung der
Flüssigkeitssäule in Druckkammerrichtung kommt.
Anhand von zwei Mikropipetten mit unterschiedlichen Druckkammervolumina soll beispielhaft die Bewegung einer im
Kapillarenkanal befindlichen Flüssigkeit durch eine thermische
Gasexpansion des Druckkammervolumens beschrieben werden. Die Geschwindigkeit der Bewegung des Flüssigkeitsmeniskus wurde
bestimmt, indem die Zeit seiner Bewegung entlang eines Längenmaßstabes gemessen wurde. Die Figur 3 stellt die
Geschwindigkeit des Flüssigkeitstransports in Abhängigkeit der eingespeisten Heizleistung dar. Die mit"+" markierten Meßpunkte bilden
einen Graphen für ein Druckkammervolumen von 25,6 mm3 und die mit "x" markierten einen Graphen für ein Druckkammervolumen von
10 mm3. Es ist zu sehen, daß die Geschwindigkeit der ausgetriebenen
&iacgr;&ogr; Flüssigkeit mit steigender eingespeister Heizleistung ansteigt.
Erwartungsgemäß erzeugt das kleinere Gasvolumen in der Druckkammer 3 bei gleichem Leistungseintrag einen geringeren Hub.
Des weiteren wurde das dynamische Verhalten der Mikropipette untersucht, um die Trägheit des Systems zu bestimmen. Der Kapillarkanal 1 wurde dazu mit Flüssigkeit gefüllt und der Dünnschichtheizer 4 mit einer bestimmten Frequenz betrieben. Liegt eine elektrische Spannung am Dünnschichtheizer 4 an, bewegt sich die Flüssigkeit im Kapillarkanal 1 in Richtung der Kanalöflhung. Wird der Heizer ausgeschaltet, zieht sich das Gas in der Druckkammer 3 wieder zusammen und die Flüssigkeit bewegt sich zurück in Druckkammerrichtung. Voraussetzung für diese Messung ist, daß sich ein Gleichgewicht der Temperatur eingestellt hat, so daß die Bewegung der Flüssigkeit nur durch die Druckdifferenz (&Dgr;&ngr; = f(Ap) = &iacgr;(&Dgr;&Tgr;) = &iacgr;(&Dgr;&idiagr;&Igr;)) und damit die relative Temperaturänderung erfolgt. Gemessen wurde die Verschiebung des Flüssigkeitsmeniskus in Abhängigkeit der halben Periode der Frequenz der eingespeisten konstanten Heizleistung Pheiz = 2W. Die Abhängigkeit des Hubes von der Frequenz der eingespeisten Heizleistung ist in Figur 4 wieder anhand o.g. unterschiedlicher zwei Druckkammervolumma graphisch dargestellt.
Des weiteren wurde das dynamische Verhalten der Mikropipette untersucht, um die Trägheit des Systems zu bestimmen. Der Kapillarkanal 1 wurde dazu mit Flüssigkeit gefüllt und der Dünnschichtheizer 4 mit einer bestimmten Frequenz betrieben. Liegt eine elektrische Spannung am Dünnschichtheizer 4 an, bewegt sich die Flüssigkeit im Kapillarkanal 1 in Richtung der Kanalöflhung. Wird der Heizer ausgeschaltet, zieht sich das Gas in der Druckkammer 3 wieder zusammen und die Flüssigkeit bewegt sich zurück in Druckkammerrichtung. Voraussetzung für diese Messung ist, daß sich ein Gleichgewicht der Temperatur eingestellt hat, so daß die Bewegung der Flüssigkeit nur durch die Druckdifferenz (&Dgr;&ngr; = f(Ap) = &iacgr;(&Dgr;&Tgr;) = &iacgr;(&Dgr;&idiagr;&Igr;)) und damit die relative Temperaturänderung erfolgt. Gemessen wurde die Verschiebung des Flüssigkeitsmeniskus in Abhängigkeit der halben Periode der Frequenz der eingespeisten konstanten Heizleistung Pheiz = 2W. Die Abhängigkeit des Hubes von der Frequenz der eingespeisten Heizleistung ist in Figur 4 wieder anhand o.g. unterschiedlicher zwei Druckkammervolumma graphisch dargestellt.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, die vorgeschlagene Mikropipette mit
mehreren kapillarartigen Kanälen 1 auszustatten, die mit einer oder mehreren mit Wärme beaufschlagbaren Druckkammern 3 in Verbindung
gebracht sind. Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, den mit Flüssigkeit befüllbaren Kapillarenraum vom Rest des Systems, den
Wännesenkenmitteln nachgeordnet, lösbar auszubilden oder mit
separaten Einzel- oder Mehrfachkanülen zu verbinden.
Die Vorteile der vorgeschlagenen Mikropipette bestehen darin, daß
- das thermopneumatischen Wirkprinzip der Vorrichtung keiner bewegten Teile bedarf.
- das thermopneumatischen Wirkprinzip der Vorrichtung keiner bewegten Teile bedarf.
- der Meniskus der Flüssigkeitssäule mittels einer Steuerung des Gasdruckes durch eine Temperaturregelung des Dünnschichtheizers 4
positionierbar ist.
&iacgr;&ogr; - der Meniskus der Flüssigkeitssäule durch die Regelung des Füllstandes
mittels geeigneter Meßfühler (z.B. Leitfahigkeitssensoren, thermische Sensoren) positionierbar ist, wodurch eine Regelungsmöglichkeit des zu
erzeugenden Gasdrucks in Abhängigkeit vom Kapillarenfüllstand gegeben ist,
- Verschmutzungen der Kapillaren und der Probenflüssigkeit durch
Membranen, wie nach dem bekannten Stand der Technik, ausgeschlossen sind,
- ein definiertes Flüssigkeitsvolumen sowohl aufgenommen als auch abgegeben werden kann, wodurch sich die Mikropipette besonders gut
für Anwendungen z.B. in der automatisierten Analysentechnik eignet,
- eingeschlossene Gasblasen, die z.B. durch in der zu pipettierenden
Flüssigkeit ablaufende chemische Reaktionen entstehen können, geringen Einfluß auf das Pipettierverhalten der Flüssigkeit haben.
In Figur 5 ist schließlich die Ausbildung der Erfindung als thermisch
getriebener pneumo-hydraulischer Mikroaktor in einem seitlichen Schnitt dargestellt. Analog zu Fig. 1 ist hier wiederum in ein Substrat 2 ein
Kapillarkanal 1 und eine Druckkammer 3 eingebracht. Auf der steifen Membran 31 der Druckkammerwandung ist ebenfalls ein
Dünnschichtwiderstandsheizer 4 aufgebracht. Statt der Flüssigkeitssäule in den Figuren la bis c ist hier jedoch in die Kapillare ein Stößel 10
eingelegt. In der Ausbildung nach Fig. 5 werden genannte Teile wieder von einer Glasplatte 7 abgeschlossen. Ebenso kann der Abschluß durch
ein zweites spiegelsymmetrisch ausgebildetes Substrat 2 erfolgen. Der Stößel 10 kann bspw. durch eine sogenannte Mikroabformung z.B. von
Silikonmaterialien gefertigt sein. Im Beispiel ist ein Edelstahlstößel mit
-8-
einer Masse von 3 mg eingesetzt. Beträgt das Volumen in der
Druckkammer 3 bspw. 25 mm3 und der Innendurchmesser der Kapillare 0,6 mm, so sind bei einer Heizleistung von 1,5 W Verschiebungen des
Stößels um 14 mm erreichbar. Höhere Vorschübe können erzielt werden, wenn in der Druckkammer 3 zusätzlich eine Flüssigkeit vorgesehen ist,
die bei Eintrag einer Heizleistung verdampft. Analog zu Fig. 1 kann auch bei dieser Ausführungsform ein abschnittsweise verbreitereter
Kapillarenkanalquerschnitt 11 vorgesehen sein, dem der Stößel zumindest in einem Teillängsabschnitt in der äußeren Profilgebung
&iacgr;&ogr; angepaßt ist, so daß der Stößel unverlierbar mit dem Kapillarenkanal in
Verbindung steht. An seinem freien, aus dem Kapillarkanal herausragenden Wirkende kann der Stößel 10 mit beliebigen weiteren
Funktions- oder Bedienelementen in Verbindung gebracht sein.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnungen dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in
beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
BezuKSzeichenliste | Kapillarkanal |
1 | verbreiterter Querschnitt des Kapillarenkanals 1 |
11 - | Substrat |
2 | Druckkammer (Gasreservoir) |
3 | Druckkammerwandung als steife Membran |
31 - | Heizmittel, insbesondere Dünnschichtwiderstandsheizer |
4 | Wärmesenkenmittel |
5 | Flüssigkeitssäule |
6 | Glasplatte |
7 | Meßfühler |
8 | Heizelemente und/oder Meßfühler |
9 | Stößel |
10 - |
Claims (8)
- Schutzansprüche!.Mikropipette oder Mikroaktor bestehend aus wenigstens einem Kapillarkanal (I)5 der durch einen mittels Mikrostniktuiierungsverfahren in ein Substrat (2) eingebrachten und abdeckbaren Graben gebildet ist, der einseitig mit einer Druckkammer (3) in Verbindung gebracht ist, der Druckkammer (3) ein ansteuerbares elektrisches Heizmittel (4) in Form eines auf eine Außenwandung einer als steife Membran (31) ausgebildeten Druckkammerwandung aufgebrachten&iacgr;&ogr; Dünnschichtheizwiderstandes (4) zugeordnet ist und ein Bereich derVerbindung zwischen dem Kapillarkanal (1) und der Druckkammer (3) mit Wärmesenkenmitteln (5) versehen ist und der Kapillarkanal (1) eine Flüssigkeitssäule (6) oder einen Stößel (10) aufnimmt.
- 2. Mikropipette oder Mikroaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer Druckkammer (3) mehrere Kapillarkanäle (1) zugeordnet sind.
- 3. Mikropipette oder Mikroaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammer (3) und der Kapillarkanal (1) oder die Kapillarkanäle in ein gemeinsames Substrat (2) eingebracht sind.
- 4. Mikropipette oder Mikroaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Heizmittel (4) ein Temperaturmeßfuhler (8) zugeordnet ist.
- 5. Mikropipette oder Mikroaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmesenkenmittel durch beidseitig an einen Kapillarkanal (1) anliegende, in das Substrat (2) eingebrachte Ausnehmungen (5) gebildet sind.
- 6. Mikropipette oder Mikroaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmesenkenmittel durch den Kapillarkanal, insbesondere die Kapillarkanäle (1) außen über das Substrat (2) und die Deckplatte (7) erfassende Kühlkörper gebildet sind.
- 7. Mikropipette oder Mikroaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Kapillarenlängsachse mehrere Meßfühler und/oder Heizelemente (9) vorgesehen sind.
- 8. Mikropipette oder Mikroaktor nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kapillarkanal oder den Kapillarkanälen (1) über einen Teil ihrer Längsausdehnung ein verbreiterter Querschnitt (11) gegeben ist.
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DE29801523U DE29801523U1 (de) | 1997-02-18 | 1998-01-30 | Mikropipette oder Mikroaktor |
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DE19706322 | 1997-02-18 | ||
DE29801523U DE29801523U1 (de) | 1997-02-18 | 1998-01-30 | Mikropipette oder Mikroaktor |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE29801523U1 true DE29801523U1 (de) | 1998-04-23 |
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ID=7820686
Family Applications (1)
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DE29801523U Expired - Lifetime DE29801523U1 (de) | 1997-02-18 | 1998-01-30 | Mikropipette oder Mikroaktor |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE29801523U1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0992577A1 (de) * | 1998-06-05 | 2000-04-12 | Lummel, Wolfgang | Mikroinjektionsverfahren zum Einbringen eines Injektionsstoffes, insbes. fremdes, genetisches Material, in Prokaryoten-und Eukaryotenzellen, sowie Zellkompartimente von letzteren (Plastiden, Zellkerne), sowie Nanopipette hierzu |
DE19933458A1 (de) * | 1999-07-15 | 2001-02-08 | Eppendorf Geraetebau Netheler | Einrichtung zum Handhaben von Flüssigkeitsproben, System zum Handhaben von Flüssigkeitsproben und Verfahren zum Herstellen der Einrichtung |
-
1998
- 1998-01-30 DE DE29801523U patent/DE29801523U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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