DE29723138U1

DE29723138U1 - Vorrichtung zur Herstellung von Kunststoffrohren ohne Ausübung eines mechanischen Druckes auf die innere Rohrwandung

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Publication number: DE29723138U1
Application number: DE29723138U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1997-05-20
Filing date: 1997-05-20
Publication date: 1998-08-06
Anticipated expiration: 2007-05-21
Also published as: WO1998052739A1; EP0927099A1; CA2261073A1

Description

Rohrwandung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von doppelwandigen Kunststoffrohren.

Hintergrund der Erfindung

Gemäß bisher bekannten Vorrichtungen zur Herstellung doppelwandiger Kunststoffrohre wurden die innere und äußere Rohrwandung getrennt voneinander in einem Formtunnel geformt. Eine mechanische Unterstützung und prinzipiell auch ein Kühldorn werden eingesetzt, um die innere Rohrwandung gegen die äußere Rohrwandung zu drücken, um die beiden Rohrwandungen aneinander festzulegen. Dies verringert die Produktionsgeschwindigkeit des Rohres aufgrund des Widerstandes, der durch den Kontakt zwischen dem Dorn und der inneren Rohrwandung hervorgerufen wird, und führt des weiteren zu Fehlern auf der inneren Oberfläche der Rohrwandung. Ist das Rohr in Benutzung, so sind diese Fehler extrem nachteilig, da sie unerwünschte Aufbauoder Sammelbereiche für das das Rohr passierende Produkt erzeugen.

Zusammenfassung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung zur Herstellung von doppelwandigen Kunststoffrohren bereit, welche die innere und äußere Rohrwandung miteinander zur Haftung bringt, ohne daß ein mechanischer Druck ausgeübt wird, um die innere Rohrwandung gegen die äußere Rohrwandung zu halten. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden getrennte Ströme von geschmolzenem Kunststoff in einen Formtunnel extrudiert, um die innere und äußere Rohrwandung zu formen, und die innere Rohrwandung wird nach außen gerichtet gegen die äußere Rohrwandung mittels eines Gasdruckes gedrückt, der innerhalb der inneren Rohrwandung erzeugt wird und auf die innere Rohrwandung einwirkt, während das Rohr sich in dem Formtunnel befindet. Der Gasdruck innerhalb der inneren Rohrwändung erzeugt keine Kratzer oder andere Arten von Marken auf der inneren Oberfläche der inneren Rohrwandung und führt des weiteren zu einer erhöhten Produktionsgeschwindigkeit des Rohres.

Kurzbeschreibuna der Figuren

Das oben Gesagte sowie weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden nachstehend gemäß den bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung im einzelnen beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zur Herstellung von Rohren,

Fig. 2 eine Schnittzeichnung, die bevorzugte Merkmale der Vorrichtung nach Fig. 1 zeigt.

Beschreibung der Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen im Einzelnen

Fig. 1 zeigt eine allgemeine Übersicht einer Vorrichtung zur Herstellung von Rohren, welche eine Extruderdüse 1 an dem stromaufwärts liegenden Ende der Vorrichtung und einen Formtunnel zur Formung des Rohres stromabwärts zu der Extruderdüse aufweist. Das doppelwandige Rohr P tritt aus dem stromabwärts liegenden Ende des Formtunnels aus. Dieses Rohr, wie besser

aus Fig. 2 hervorgeht, weist eine profilierte und in diesem Fall gewellte äußere Wandung 6 mit einer glatten inneren Wandung 8 auf, die an den Senken der äußeren Wandung festgelegt ist oder an diesen haftet. Die Haftung tritt ein, da die zwei Wandungen im geschmolzenen Zustand aufeinanderstoßen und nach der Abkühlung aneinander festgelegt sind, wie dies bekannt ist. Im Gegensatz zu bisher bekannten Vorrichtungen wird mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung jedoch nicht eine mechanische Unterstützung ausgeübt, um die innere Wandung an der &zgr; 10 äußeren Wandung physikalisch zu halten, während sich das Rohr im Formtunnel befindet. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Gasdruck erzeugt, um die innere Wandung nach außen gerichtet gegen die äußere Wandung zu drücken.

In Fig. 2 ist detaillierter gezeigt, daß die Extruderdüse eine erste Extrusionsöffnung 5 aufweist, durch welche ein Strom von geschmolzenem Kunststoff dem rippenbildenden Profil auf der inneren Oberfläche des Formtunnels 3 zugeführt wird, um die äußere Rohrwandung 6 zu formen. Des weiteren ist ein zweite Extrusionsöffnung 7 stromabwärts der ersten Extrusionsöffnung 5 vorgesehen, welche einen zweiten Strom von geschmolzenem Kunststoff zuführt, um die innere Rohrwandung 8 zu formen. In der bevorzugten Ausführungsform ist, wie gezeigt, eine schmale Lippe 4 an der zweiten Extrusionsöffnung vorgesehen, um den die innere Wandung bildenden Strom von Kunststoff auswärts gerichtet in Richtung auf den Strom von Kunststoff zu führen, der die Außenwandung bildet, wenn die zwei Ströme den Düsenkopf verlassen. Es ist jedoch zu beachten, daß diese Lippe oder Führung nicht erforderlich ist und daß, obwohl die Lippe einen geringen kurzzeitigen Druck auf den Kunststoff ausübt, keinesfalls ein Druck aufrechterhalten wird, um die innere Wandung gegen die äußere Wandung zu halten, während die zwei Wandungen miteinander verschmelzen.

Es wird jedoch ein Druck ausgeübt, um die innere Wandung 8 auswärts gerichtet gegen die Senken der äußeren Wandung 6 zu drücken, wenn das Kunststoffmaterial beginnt, in dem Formtunnel auszuhärten und sich zu verfestigen. Dieser Druck wird

durch einen Gas- oder durch Luftdruck innerhalb des Formtunnels erzeugt. In der gezeigten besonderen Anordnung weist der Düsenkopf einen Durchlaß 18 auf, welcher sich zu der Außenatmosphäre hin öffnet, und ein Gebläse 17 ist vorgesehen, um Luft in den Forratunnel durch den Durchlaß 18 zu drücken. Ein Widerstandskörper 15 ist innerhalb der inneren Rohrwandung 8 vorgesehen. Obwohl ausreichend Spiel gegeben ist, um einen Kontakt zwischen der inneren Rohrwandung und dem Widerstandskörper 15 zu vermeiden, wirkt der Widerstandskörper als Absperrung, um einen Großteil des Druckes auf der stromaufwärts liegenden Seite des Widerstandskörpers aufrechtzuerhalten. Dieser Druck ist ausreichend, um die Innenwandung an der Außenwandung zu halten, während die zwei Wandungen aneinander aushärten.

Der innerhalb der inneren Rohrwandung vorgesehene Druck muß ausreichend sein, um die innere Wandung gegen die äußere Wandung unter Überwindung des Druckes innerhalb der Taschen 9 zwischen der inneren Rohrwandung und den Scheiteln der äußeren Rohrwandung halten zu können. Um eine positive Sicherung der zwei Wandungen erzeugen zu können, ist der Druck innerhalb der inneren Wandung im allgemeinen geringfügig größer als der Druck innerhalb der Taschen.

Nachdem das Rohr aus dem Formtunnel heraustritt, in welchem es ausreichend ausgehärtet ist, um seine Form beizubehalten, kann eine Kappe 19 auf das Ende des Rohres angebracht werden, wobei diese Kappe wiederum als Absperrung wirkt, um ein Entweichen des Gas- oder Luftdruckes, der im Rohrinneren aufgebaut ist, zu verhindern.

Es ist festzustellen, daß der positive Luftdruck ebenso an dem stromabwärts gewandten Ende erzeugt und in Richtung auf das stromaufwärts liegende Ende des Systems gezwungen werden kann, in welchem Fall die Endkappe, der Widerstandskörper und der Pfad durch den Düsenkopf nicht mehr benötigt werden.

Fig. 2 zeigt des weiteren die Anordnung einer Kühlschlange 13, welche die Luft innerhalb der inneren Rohrwandung abkühlt. Dies verringert die Aushärt- oder Verfestxgungszeit für die innere Rohrwandung, ohne daß in irgendeiner Weise dies im Wege einer mechanischen Druckausübung gegen die innere Rohrwandung erfolgt.

Obwohl verschiedene bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung im einzelnen beschrieben wurden, ist es für den Fachmann offensichtlich, daß weitere Abwandlungen erfolgen können, ohne den Erfindungsgedanken oder den Schutzbereich zu verlassen.

Claims

Vorrichtung zur Herstellung von Kunststoffrohren ohne Ausübung eines mechanischen Druckes auf die innere Rohrwandung Ansprüche

1. Vorrichtung zur Herstellung von doppelwandigen Kunststoffrohren mit innerer (8) und äußerer (6) Rohrwandung, die aneinandergeheftet sind ohne die innere Rohrwandung (8) gegen die äußere Rohrwandung (6) mechanisch zu halten, wobei ein Formtunnel (3) sowie ein Extruder zur Extrusion von separaten Strömen von geschmolzenem Kunststoff in den Formtunnel (3) vorgesehen sind, um die Innen- und Außenwandungen (6,8) zu formen, und wobei Mittel (17) zur Erzeugung eines positiven Gasdruckes vorgesehen sind, mittels derer der Gasdruck innenseitig auf die Innenwandung (8) zur Einwirkung bringbar ist, so daß diese nach außen gegen die Außenwandung (6) drückt, während das Rohr sich in dem Formtunnel (3) befindet.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (17) zur Erzeugung des Gasdruckes außerhalb des Formtunnels (3) angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenkopf an dem stromaufwärts liegenden Ende des Formtunnels (3) angeordnet und mit

einem äußeren Luftdurchlaß (18) zu dem Formtunnel (3) versehen ist, und daß ein Widerstandskörper (15) stromabwärts von dem Düsenkopf innerhalb der inneren Rohrwandung (8) vorgesehen ist, wobei die innere Rohrwandung (8) nachführbar ist, ohne den Widerstandskörper (15) zu berühren, wobei der Widerstandskörper (15) ein Entweichen des Gasdruckes aus dem Formtunnel (3) verhindert.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß eine Kappe (19) vorgesehen ist, die auf das aus dem Formtunnel (3) austretende Rohrende aufbringbar ist, und mittels derer der Gasdruck innerhalb der inneren Rohrwandung (8) aufrechthaltbar ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß eine Kühlschlange (13) zur Kühlung der Luft in dem inneren Rohr (8) vorgesehen ist.