DE29704667U1

DE29704667U1 - Dachbahn

Info

Publication number: DE29704667U1
Application number: DE29704667U
Authority: DE
Original assignee: Vedag Dachsysteme Gmbh and Co Kg
Current assignee: Vedag Dachsysteme Gmbh and Co Kg
Priority date: 1996-05-16
Filing date: 1997-03-14
Publication date: 1997-05-15
Anticipated expiration: 2007-03-15

Description

Köln, den 12. März 1997

Aktenzeichen:

Anmelderin: VEDAG Dachsysteme GmbH & Co. KG

Mein Zeichen: V 53/224

Dachbahn

Die Erfindung betrifft eine Dachbahn, insbesondere eine Unter lags-Dachbahn. Die erfindungsgemäße Dachbahn weist einen Träger auf mineralischer Grundlage auf. Sie wird unter Verwendung von Kaltkleber oder Schweißmasse mit der Dachhaut verklebt.

Über fünfzig Prozent sämtlicher Dachbahnen werden in Deutschland noch auf der Grundlage von Oxydbitumen hergestellt. Schon bei geringer Kälte sind diese Bahnen wenig flexibel. Bei niedrigen Temperaturen neigen sie zu Lagerrissen. Oxydbitumen ist weiter wesentlich teurer als das sogenannte Primärbitumen .

Dachbahnen können auch aus diesem Primärbitumen hergestellt werden. Aus reinem Primärbitumen hergestellte Dachbahnen sind jedoch sehr weich. Deshalb verwendet man sogenanntes Polymerbitumen und legiert es mit Kunststoffen vom Typ SBS. Abhängig von der für eine solche Dachbahn verlangten Güte schwankt der Kunststoffanteil zwischen etwa 5 % und etwa 20 %. Eine aus Polymerbitumen hergestellte Dachbahn weist in Wärme und Kälte gute Eigenschaften auf und ist bis -35°C flexibel .

Der Gedanke, gebrauchte Werk- und Wertstoffe aufzubereiten und wiederzuverwenden, zu recyclen, ist immer weiter verbreitet. Dachbahnen oder allgemein Dachbaustoffe werden bis heute aber kaum oder überhaupt nicht recyclet. Dies liegt dar-

an, daß es bis heute noch kein Verfahren gibt, mit dem sich Dachbaustoffe, die schon Jahre oder Jahrzehnte auf einem Dach lagen, großtechnisch wiederaufbereiten lassen. Die Dachbaustoffe enthalten verschiedene Bitumenarten, die bei einem Wiederaufbereiten die Wiederaufbereitungsmaschinen verkleben. Dachbaustoffe enthalten weiter Kunststoffe, Fasern, Sand und Steine und andere Baustoffe, die einer Wiederaufbereitungsmaschine stark zusetzen. Insbesondere verkleben die Maschinen nach. Kürzlich wurde jedoch ein Wiederaufbereitungsverfahren entwickelt, mit dem sich auch der schwierige Dachbaustoff wiederaufbereiten läßt.

Hiervon ausgehend, liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde, eine vollständig aus Recyclaten bestehende Dachbahn zu entwickeln. Es hat sich gezeigt, daß eine solche Dachbahn bei geeignetem Mischungsverhältnis verschiedener Recyclate Eigenschaften aufweist, die über denen herkömmlicher, aus Oxydbitumen bestehender Dachbahnen liegen. Eine erfindungsgemäße Dachbahn zeichnet sich somit dadurch aus, daß in der Bahn mittig ein Trägervlies verläuft und die Deckmassen auf dessen Unter- und Oberseite überwiegend oder vollständig aus Recyclaten bestehen und auf ihrer Unter- und ihrer Oberseite zusätzlich mit einem Vlies oder Folien kaschiert sind. Beim Herstellen der erfindungsgemäßen Dachbahn müssen die Recyclate ausgeformt werden. Hierzu werden sie gewalzt. Vliese oder Folien verhindern das Anbacken des Recyclates auf den dafür notwendigen Walzen. Außerdem verleihen sie der fertigen Dachbahn auf Unter- und Oberseite eine glatte Oberfläche und erleichtern ihre Handhabung.

Zweckmäßig besteht die Deckmasse der erfindungsgemäßen Bahn aus Recyclaten von Oxydationsbitumenbahnen oder polymermodifizierten Bahnen. Bei einer solchen Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Dachbahn können sowohl die aus oxydationsals auch die aus polymermodifiziertem Bitumen bestehenden Dachbahnen wiederaufbereitet und einer neuen Verwendung zugeführt werden.

Die erfindungsgemäße Dachbahn weist ein besseres Kälteverhalten als eine Dachbahn aus reinem, ursprünglichem Oxydbitumen auf. Da Dachbahnen aus Primärbitumen in aller Regel mit Kunststoffen modifiziert sind, enthält auch die erfindungsgemäße Dachbahn Kunststoffe. Wegen des Anteils an Fasern, insbesondere hochwertigen Fasern, die über die zerkleinerte Einlage in die Deckmasse eingebracht werden, weist die erfindungsgemäße Dachbahn eine hohe Wärmestandfestigkeit auf.

Die auf der Unter- und Oberseite der erfindungsgemäßen Dachbahn verlaufenden Vliese sind zweckmäßig Polyester- oder Polypropylenvliese .

Zweckmäßig ist das Trägervlies ein Glasvlies.

Wegen der in der Dachbahn enthaltenen Feststoffe ist die erfindungsgemäße Dachbahn wenig schweißfreundlich. Zum Erzielen einer besseren Schweißfreundlichkeit wird die erfindungsgemäße Dachbahn in einer zweckmäßigen Ausfuhrungsform auf ihrer Unterseite mit einer strukturierten Schicht versehen. Diese kann aus Bitumen oder auch Recyclat bestehen. Wegen ihrer durch ihre Strukturierung großen Oberfläche ist die Schicht auch bei ihrem Bestehen aus Recyclat schweißfreundlich. Die Schicht kann aus in einer Pastelliermaschine mit gegenseitigem Abstand aufgebrachten in etwa halbkugelförmigen Erhebungen bestehen.

In einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform sind diese mit einer hochdehnbaren Kunststoffolie abgedeckt.

Am Beispiel der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsform wird die Erfindung nun weiter beschrieben.

In der Zeichnung ist:

Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht einer erfindungsgemäßen Dachbahn ohne eine auf die Unterseite aufgebrachte strukturierte Schicht,

Fig. 2 ein Schnitt durch diese Dachbahn,

Fig. 3 ein Schnitt durch die Dachbahn mit einer auf die Unterseite aufgebrachten strukturierten Schicht, und

Fig. 4 eine Ansicht auf diese Ausführungsform von unten.

Die Figuren 1 und 2 zeigen in der Perspektive und im Schnitt die erfindungsgemäße Dachbahn 12 mit ihrem mittig verlaufenden Trägervlies 14 und der unteren Deckmasse 16 und der oberen Deckmasse 18. Auf der unteren Deckmasse 16 liegt ein Vlies 20, und auf der oberen Deckmasse IS liegt ein Vlies 22 auf. Wie ausgeführt, bestehen die untere und die obere Deckmasse 16 und 18 überwiegend oder vollständig aus Recyclat.

Die Figuren 3 und 4 zeigen die zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dachbahn mit der auf ihrer Unterseite aufgebrachten strukturierten Schicht 28. Sie besteht aus unter gegenseitigem Abstand angeordneten halbkugelförmigen, abgeflachten Erhebungen 24. Eine hochdehnbare Kunststoffolie 26 mit einer Stärke von etwa 8 &mgr; deckt die Erhebungen 24 ab.

Claims

Köln, den 12. März 1997 Aktenzeichen: Anmelder: VEDAG Dachsysteme GmbH & Co. KG Mein Zeichen: V 53/224 SCHÜTZANSPRÜCHE

1. ünterlags-Dachbahn mit einem Träger, einer unteren und einer oberen Deckmasse und einer unteren und einer oberen Abdeckschicht, dadurch gekennzeichnet, daß mittig ein Trägervlies (14) verläuft, die Deckmassen (16, 18) auf dessen Unter- und Oberseite überwiegend oder vollständig aus Recyclat bestehen und die Abdeckschichten Vliese oder Folien (20, 22) sind.

2. Dachbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckmassen (16, 18) aus Recyclaten von polymermodifizierten oder Oxydationsbitumen-Dachdichtungsbahnen bestehen.

3. Dachbahn nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Recyclate Fasern und Kunststoffe enthalten.

4. Dachbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vliese (20, 22) Polyestervliese sind.

5. Dachbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vliese (20, 22) Polypropylenvliese sind.

6. Dachbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägervlies (14) ein Glasvlies ist.

7. Dachbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf ihrer Unterseite auf dem auf dieser verlaufenden Vlies (20) eine räumlich strukturierte Schicht (28) aufweist.

8. Dachbahn nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die räumlich strukturierte Schicht (28) aus mit Abstand nebeneinander angeordneten, in etwa halbkugelförmigen Erhebungen (24) besteht.

9. Dachbahn nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (24) aus Bitumen bestehen.

10. Dachbahn nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (24) aus Recyclat oder einem Recyclat-Gemisch bestehen.

11. Dachbahn nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (24) mit einer hochdehnbaren Kunststoffolie (26) abgedeckt sind.