DE29703005U1 - Medizinische Nadel zum Penetrieren von Körpergewebe - Google Patents

Medizinische Nadel zum Penetrieren von Körpergewebe

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Description

WESTPHAk· taLJS*S"Gf\!tJG "&i PARTNER
i
PATENTANWÄLTE· EUROPEAN PATENT ATTORNEYS
u.Z.: parO13
Dr. med. Siegfried Riek
Karl-Heinz Bachmann
Thomas Gaiselmann
Teichwiesen 4
78667 Villingendorf
Medizinische Nadel zum Penetrieren von Körpergewebe
Die Erfindung betrifft eine medizinische Nadel zum Penetrieren von Körpergewebe unter Sicht.
Aus der DE 40 3 5 146 C2 ist ein Instrument zum Penetrieren von Körpergewebe bekannt, welches einen hohlen Schaft aufweist, an dessen distalem Ende eine durchsichtige Spitze angeordnet ist, an die beim Penetrieren mittels einer in den Schaft eingesetzten Optik beobachtet werden kann. Es ist dadurch möglich, das Vordringen der Spitze im Körpergewebe zu kontrollieren, da sowohl das vor der durchsichtigen Spitze anliegende als auch das an der durchsichtigen Spitze vorbeigleitende Gewebe beobachtet werden kann.
Aus der DE-AS 1 616 107 ist eine Nadel bekannt, die ein am distalen Ende zu einer Spitze angeschliffenes Kanülenrohr aufweist, welches an seinem distalen Ende durch ein schräg gestelltes Fenster abgeschlossen ist. Das Fenster kann durch eine in das Kanülenrohr eingesetzte Optik beobachtet werden.
Aus dem DE 91 12 976 LTl ist eine Nadel bekannt, die ein am distalen Ende schräg angeschliffenes Kanülenrohr aufweist, in
D-78048 VS-Villingen · Waldstrasse 33 · Telefon 07721 56007 · Telefax 07721 55164
welchem axial verschiebbar eine federbelastete Hülse angeordnet ist. Das distale Ende der Hülse ist durchsichtig. In die Hülse ist eine Optik eingesetzt, die mit der Hülse verschiebbar ist und eine Beobachtung der ebenen distalen Stirnfläche der Hülse ermöglicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Einsatzmöglichkeiten und die Handhabung einer medizinischen Nadel der eingangs genannten Gattung weiterzuentwickeln und zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Nadel mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
In einer ersten Ausführung ist die Nadel mit einer rohrförmigen Kanüle ausgebildet, die vorzugsweise aus Stahl besteht und an deren distalem Ende durch einen schrägen Anschliff eine penetrierende Spitze ausgebildet ist. Das durchsichtige Fenster ist als in distaler Richtung ausgewölbtes Schutzschild ausgebildet, das axial in der Kanüle verschiebbar gelagert ist. Das Schutzschild ist durch eine Feder in der Weise belastet, daß es in der Kanüle in distaler Richtung nach vorn gedrückt wird und über die Spitze der Kanüle hinausragt. Trifft das Schutzschild auf einen Widerstand, so wird es gegen die Federkraft in die Kanüle hineingedrückt, so daß die scharfe Spitze penetrierend wirksam werden kann. An das Schutzschild schließt sich in proximaler Richtung ein in der Kanüle geführtes Rohr an, welches eine Optik aufnimmt, die insbesondere als Lichtleiteroptik ausgebildet sein kann, wie diese für endoskopische Verwendungen bekannt ist. Anstelle einer Lichtleiteroptik kann auch eine sonstige bildgebende optische Einheit verwendet werden, z. B. ein CCD-Bildsensor-Chip. Das distale Ende der Optik ist axial von dem Schutzschild beabstandet, so daß sich eine gute Beobachtung und Abbildung der Oberfläche des Schutzschildes mittels der Optik ergibt.
Die Optik kann in das Rohr des Schutzschildes auswechselbar eingesetzt sein, so daß die aufwendige Optik mehrfach benutzt werden kann und insbesondere zum Sterilisieren entfernt werden kann. Wird die Optik axial fest in dem Rohr des Schutzschildes gehalten, so bewegt sich die Optik axial zusammen mit dem Schutzschild. Der Abstand des distalen Endes der Optik von dem Schutzschild bleibt in vorteilhafterweise konstant. Es müssen allerdings die an das proximale Ende der Optik angekoppelten Bauteile zusammen mit dem Schutzschild und der Optik gegenüber der Kanüle bewegt werden, was das Führen der Kanüle durch den Operateur erschwert. Vorteilhaft ist daher eine Ausführung, bei welcher die Optik fest mit der Kanüle verbunden ist, so daß auch die an die Optik angekoppelten Bauteile zusammen mit der Kanüle von dem Operateur gehalten werden können. In diesem Falle ist das Schutzschild sowohl gegenüber der Kanüle und deren penetrierender Spitze als auch gegenüber der Optik verschiebbar. Es verändert sich somit der axiale Abstand zwischen dem distalen Ende der Optik und dem Schutzschild. Dies kann jedoch in Kauf genommen werden, wenn die Abbildungseigenschaften der Optik so dimensioniert sind, daß ein größerer Abstandsbereich zwischen dem distalen Ende der Optik und dem Schutzschild erfaßt werden kann. Da die Beobachtung des Schutzschildes am wichtigsten in der distal ausgefahrenen Stellung des Schutzschildes ist, stören geringe Verschlechterungen der Abbildung bei vollständig in die Kanüle zurückgeschobenem Schutzschild wenig.
Das Schutzschild ist vorzugsweise austauschbar, so daß ein einfacher Ersatz bei Beschädigung und Trübwerden möglich ist. Es ist auch möglich, das Schutzschild als Einmalartikel auszubilden, so daß die Reinigung und die Sterilisation erleichtert wird.
In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung sind an dem Schutzschild eine oder mehrere Markierungen angebracht, die es ermöglichen, die axiale Position des Schutzschildes in bezug zu
der Kanüle und insbesondere zu deren penetrierender Spitze mittels der Optik zu beobachten. Die relative Position der Markierung in bezug auf die Spitze der Kanüle wird über die Optik zusammen mit dem Bild des an dem Schutzschild anliegenden Gewebes abgebildet und angezeigt. Der Operateur kann somit in dem gleichen Bild sowohl das vor dem Schutzschild liegende Gewebe und das seitlich an dem Schutzschild entlanggleitende Gewebe beobachten als auch durch Beobachtung der Markierung, die axiale Position des Schutzschildes und damit den vom Gewebe entgegengesetzten Widerstand feststellen. Die Markierungen dienen somit als Anzeige des Druckes, den das Schutzschild auf das penetrierte Gewebe ausübt bzw. des Widerstands den dieses Gewebe der Penetration entgegensetzt. Dabei läßt die Markierung auch in besonders deutlicher Weise das Vor- und Zurückfedern des Schutzschildes bei der Penetration der Bauchdecke aufgrund des präperitoneal auftretendem Tenting-Effekts beobachten. Es kann dadurch zuverlässig zwischen der präperitonealen und der intraperitonealen Lage des distalen Endes des Schutzschildes differenziert werden, bevor das Peritoneum stumpf oder scharf penetriert wird. Dies beruht darauf, daß die Schichten der Bauchdecke dem Schutzschild stets einen deutlichen Druck entgegensetzen, während die mobilen Intestinalorgange keinen Gegendruck leisten, der ausreicht, um das Schutzschild gegen die Federkraft einzudrücken.
Vorzugsweise kann auch die Kennlinie der das Schutzschild beaufschlagenden Federkraft so dimensioniert und abgestimmt werden, daß die Gefahr einer unbeabsichtigten Traumatisierung minimiert wird. Schließlich kann das Schutzschild zweckmäßigerweise auch in der distal ausgefahrenen Position arretiert werden, so daß ein abgefedertes Zurückweichen in die Kanüle nicht möglich ist. Mit dem auf diese Weise arretierten Schutzschild ist eine stumpfe Dilatation des Gewebes möglich, was insbesondere im Bereich weicher Gewebsschichten und im Bereich von empfindlichen Organen vorteilhaft ist, um das Verletzungsrisiko weiter zu minimieren.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist das Schutz-
schild aus einem durchsichtigen formelastischen Kunststoff hergestellt und im distalen Endbereich geschlitzt. Beim Vorschieben des Schutzschildes übt das Gewebe einen Druck auf das distale Ende des kuppeiförmigen Schutzschildes aus, so daß die Schlitze zusammengedrückt werden und geschlossen bleiben. Um eine nähere Beobachtung des Gewebes oder des Bauchraumes zu ermöglichen, können im Bedarfsfalle das distale Ende der Optik oder gegebenenfalls noch andere Funktionsinstrumente durch das geschlitzte Ende des Schutzschildes hindurchgeschoben werden, wobei dieses auseinandergespreizt wird. Wird die Optik bzw. das sonstige Instrument wieder durch das Schutzschild zurückgezogen, so schließt sich dessen distales Ende aufgrund der Elastizität des verwendeten Kunststoffmaterials wieder.
In einer weiteren Ausführung kann das Schutzschild aus einem transparenten weichelastischen Material ausgebildet sein. Durch Einblasen von Luft oder eines Gases unter Druck kann das Schutzschild in variabler Weise aufgeblasen und ausgeweitet werden. Durch Ablassen des Luft- oder Gasdruckes verkleinert sich das Volumen des hohlen Schutzschildes und dieses nähert sich mehr oder weniger stark dem distalen Ende der Optik. Das Schutzschild kann somit zwischen einer nahezu an dem distalen Ende der Optik anliegenden Form bis zu einer stark aufgewölbten Kuppelform variiert werden. Dadurch ist eine vielseitige Anpassung der Beobachtungsmöglichkeiten gegeben.
Eine weitere besonders einfache Ausführung der Erfindung ergibt sich, wenn eine Optik in Form eines stabilen stabförmigen optischen Systems selbst als Nadel verwendet wird. In diesem Fall wird lediglich auf das distale Ende der Optik ein ballig nach distal gewölbtes durchsichtiges Schutzschild aufgesetzt, daß entweder als massive oder als hohle Kuppel ausgebildet ist. Das distale Ende des Schutzschildes bildet in diesem Falle die penentrierende Spitze der Nadel. Diese Ausführung kann insbesondere für Nadeln mit kleinem Durchmesser von Vorteil sein. Insbesondere eignet sich diese Ausführung auch für Anwendungen, bei welchen keine scharfe Spitze erforderlich ist, sondern eine
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relativ stumpfe Spitze für die Penetration bevorzugt wird.
Die erfindungsgemäße Nadel kann in vorteilhafterweise auch dazu verwendet werden, einen ersten Kanal mit kleinem Durchmesser zu legen, der anschließend in atraumatischer Weise aufgeweitet werden kann. Hierzu wird auf die Nadel ein Schlauch aus einem aufdilatierbaren Medium aufgezogen, der beim Eindringen der Nadel in den erzeugten Penetrationskanal eingezogen wird. Beim anschließenden Herausziehen der Nadel verbleibt der Schlauch in dem Penetrationskanal. Es kann dann ein Dilatationstrokar größeren Durchmessers in den Kanal eingeführt werden, um den Schlauch zu dilatieren und den Kanal zu erweitern. Der Schlauch verhindert dabei eine Traumatisierung des Gewebes beim Aufweiten des Kanals.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen weiter erläutert. Es zeigen
Figur 1 das distale Ende einer medizinischen Nadel in einer Seitenansicht mit distal vorgeschobenem Schutzschild,
Figur 2 eine gegenüber Figur 1 um 90° gedrehte Seitenansicht,
Figur 3 eine Figur 1 entsprechende Ansicht der Nadel mit teilweise eingeschobenem Schutzschild,
Figur 4 eine gegenüber Figur 3 um 90° gedrehte Seitenansicht,
Figur 5 das durch die Optik dargestellte Bild bei distal vorgeschobenem Schutzschild gemäß den Figuren 1 und 2,
Figur 6 das durch die Optik dargestellte Bild bei teilweise eingeschobenem Schutzschild gemäß den Figuren 3 und 4,
Figur 7 das Schutzschild der medizinischen Nadel in einer zweiten Ausführung mit zurückgezogener Optik,
Figur 8 das Schutzschild gemäß Figur 7 mit distal vorgeschobener Optik und
Figur 9 eine dritte Ausführung der medizinischen Nadel.
In den Figuren 1 bis 6 ist eine erste Ausführung der medizinischen Nadel gezeigt. Es ist in der Zeichnung nur das distale Ende der Nadel dargestellt, da die übrigen Teile in beliebiger an sich bekannter Weise ausgebildet sein können bzw. sich deren Aufbau aus der nachfolgenden Beschreibung ergibt.
Die Nadel weist eine rohrförmige Kanüle 10 z. B. aus Stahl auf, welche an ihrem distalen Ende schräg angeschliffen ist, um eine penetrierende Spitze 12 zu erzeugen. In der Kanüle 10 ist axial verschiebbar ein Rohr 14 angeordnet, an dessen distalem Ende ein Schutzschild 16 angebracht ist. Das Schutzschild 16 ist in distaler Richtung kuppeiförmig ausgewölbt und besteht aus einem formstabilen durchsichtigen Material, vorzugsweise aus einem geeigneten Kunststoff. Das Schutzschild 16 und das Rohr 14 können einstückig aus demselben Material hergestellt sein oder das Schutzschild ist an das distale Ende des Rohres 14 angesetzt, z. B. mit dem distalen Ende des Rohres 14 verklebt oder verschweißt .
In dem Rohr 14 ist koaxial eine Optik 18 angeordnet, an deren distalem Ende ein bildgebendes Element 20 angebracht ist. Die Optik 18 kann beispielsweise eine Lichtleiteroptik sein, wobei das bildgebende Element 20 als Objektiv-Linse ausgebildet ist. Ebenso kann das bildgebende Element 20 ein CCD-Bildsensor-Chip (Charge coupled device-chip) sein.
An dem nicht dargestellten proximalen Ende der Nadel ist ein Kopf angeordnet, an welchem die Kanüle 10 befestigt wird und an dem die Ankopplung der Optik 18 erfolgt, um die von dem bildgebenden Element 2 0 aufgenommene Bildinformation zu einem Monitor zu leiten. Durch die jeweilige Befestigung an dem Kopf sind die Kanüle 10 und die Optik 18 in fester gegenseitiger Zuord-
nung. Das Rohr 14 ist mit seinem proximalen Ende gegenüber der Kanüle 10 abgefedert gelagert. Die Feder ist dabei in an sich bekannter Weise so angeordnet, daß sie das Schutzschild 16 in die in den Figuren 1 und 2 dargestellte vorgeschobene Stellung drückt. Das Schutzschild 16 kann gegen die Federkraft axial in die Kanüle 10 eingedrückt werden, wie dies in den Figuren 3 und 4 gezeigt ist.
Die Optik 18 mit dem bildgebenden Element 20 ist in dem Rohr 14 so angeordnet, daß das bildgebende Element 20 sich in einem axialen Abstand hinter dem innen hohl ausgebildeten Schutzschild 16 befindet. Da sich das Schutzschild 16 axial gegenüber der Kanüle 10 und der Optik 18 bewegt, ändert sich auch der axiale Abstand des bildgebenden Elements 20 von dem Schutzschild 16. Der axiale Abstand ist daher so gewählt, daß auch in den Figuren 3 und 4 dargestellten Position noch ein ausreichender Abstand zwischen dem in die Kanüle 10 eingedrückten Schutzschild 16 und dem bildgebenden Element 20 bleibt.
Aufgrund dieser Anordnung ist es möglich, mittels des bildgebenden Elements 20 das gesamte Schutzschild 16 von innen zu beobachten. Es wird auf diese Weise auf den Monitor eine klare Abbildung des außen an dem Schutzschild 16 anliegenden Gewebes erhalten.
Um die axiale Lage des Schutzschildes 16 in bezug auf die penetrierende Spitze 12 der Kanüle 10 gleichzeitig auf dem Monitor erkennen zu können, ist im distalen Endbereich des Schutzschildes 16 außermittig eine Markierung 22 angebracht. Die Markierung 22 befindet sich in dem Umfangswinkelbereich des Schutzschildes 16, der mit der Spitze 12 der Kanüle 10 zusammenfällt.
Die Figuren 5 und 6 zeigen den von der Optik 18 aufgenommenen und auf dem Monitor dargestellten Bildausschnitt. Befindet sich das Schutzschild 16 bei der Penetration der Bauchdecke in einer Gewebeschicht, die nur einen geringen Widerstand entgegensetzt oder in der freien Bauchhöhle, so wird das Schutzschild 16 durch
seine Federbelastung in distaler Richtung aus der Kanüle 10 über die Spitze 12 hinaus vorgeschoben, wie dies die Figuren 1 und 2 zeigen. Die Optik 18 erfaßt mit dem bildgebenden Element 2 0 das gesamte Schutzschild 16, wobei sich die Markierung 22 nahe dem Mittelpunkt des Bildausschnittes befindet, wie dies in Figur 5 zu erkennen ist. Da sich das bildgebende Element 20 axial hinter der Spitze 12 der Kanüle 10 befindet, ist auch die schräg angeschliffene Spitze 12 halbmondförmig am Bildrand zu sehen. Stößt das Schutzschild 16 bei der Penetration auf eine Gewebeschicht, die einen größeren Widerstand entgegensetzt, so wird das Schutzschild Iff gegen die Federkraft in die Kanüle 10 hineingedrückt. Das Schutzschild 16 nähert sich dadurch axial dem bildgebenden Element 20 und dieses erfaßt nur noch einen kleineren Bereich des Schutzschildes 16 um dessen distales Ende. Dieser kleinere Ausschnitt des Schutzschildes 16 wird jedoch aufgrund der Größe an Annäherung an das bildgebende Element 20 in einem größeren Maßstab dargestellt. Dadurch wandert die Markierung 22 gegen den Bildrand des auf dem Monitor dargestellten Bildausschnittes, wie in Figur 6 gezeigt ist.
Anstelle einer einzelnen Markierung, wie sie in den Figuren 1 bis 6 gezeigt ist, kann auch eine in Axialrichtung velaufende Skala an dem Schutzschild 16 angebracht sein, so daß eine genauere Ablesung der axialen Lage des Schutzschildes 16 in bezug auf die penetrierende Spitze 12 auf dem Monitorbild möglich ist.
In entsprechender Weise kann die Lage des Schutzschildes 16 in bezug auf die penetrierende Spitze 12 der Kanüle 10 auch in dem Fall auf dem Monitorbild sichtbar gemacht werden, wenn die Optik 18 in dem Rohr 14 des Schutzschildes 16 axial festliegt und sich mit dem Schutzschild 16 axial in der Kanüle 10 bewegt. In diesem Fall ist der von dem bildgebenden Element 20 erfaßte und abgebildete Bereich des Schutzschildes 16 unveränderlich, so daß auch die Markierung 22 stets dieselbe Lage auf dem Monitorbild beibehält. Da sich jedoch das bildgebende Element 20 in diesem Falle axial gegenüber der Spitze 12 bewegt, wandert die halbmondförmige Abbildung der Spitze 12 vom Bildrand gegen die Bild-
mitte, wenn das Schutzschild 16 in die Kanüle 10 hineingedrückt wird.
In den Figuren 7 und 8 ist eine abgewandelte Ausführung des Schutzschildes 16 dargestellt.
Das Schutzschild 16 besteht aus einem durchsichtigen, elastisch verformbaren Kunststoff und ist an seinem distalen Ende durch z. B. zwei sich rechtwinklig kreuzende axiale Schnittlinien 24 getrennt. Die Schnittlinien 24 kreuzen sich mittig in der distalen Spitze des Schutzschildes 16 und reichen in axialer Richtung vorzugsweise bis in den Bereich, in welchem das gewölbte Schutzschild 16 in das zylindrische Rohr 14 übergeht.
Für den Penetrationsvorgang befindet sich die Optik 18 in der zuvor beschriebenen Weise in dem Rohr 14, wobei das bildgebende Element 2 0 in axialem Abstand hinter dem Schutzschild 16 angeordnet ist, wie dies Figur 7 zeigt. Die Schnittlinien 24 sind aufgrund der elastischen Formstabilität des Schutzschildes 16 geschlossen. Der beim Penetrieren des Gewebes auf das Schutzschild 16 wirkende Gegendruck drückt die Schnittlinien 24 zusätzlich dicht zusammen, so daß das Schutzschild 16 wie ein geschlossenes Schutzschild wirkt.
Befindet sich das distale Ende der Nadel nach der Penetration der Bauchdecke in der freien Bauchhöhle, so kann die Optik 18 in dem Rohr 14 axial vorgeschoben werden. Das distale Ende der Optik mit dem bildgebenden Element 20 dringt durch das Schutzschild 16 vor, indem das Schutzschild 16 entlang der Schnittlinien 24 auseinandergespreizt wird, wie dies in Figur 8 dargestellt ist. Es ist nun möglich, mit der distal frei über das Schutzschild 16 hinausragenden Optik 18 die Bauchhöhle und die in dieser liegenden Organe zu beobachten.
Nach dem Zurückziehen der Optik 18 in das Schutzschild 16 schließt sich dieses aufgrund der Formelastizität wieder und die Schnittlinien 24 werden wieder abgedichtet.
Das Rohr 14 mit dem Schutzschild 16 und der Optik 18 in der Ausführung der Figuren 7 und 8 kann zusammen mit einer Kanüle 10 in einer Nadel entsprechend dem Ausführungsbeispiel der Figuren, 1 bis 4 verwendet werden. Ebenso ist es möglich, das Rohr 14 mit dem Schutzschild 16 und der Optik 18 allein als penetrierende Nadel zu verwenden, sofern keine scharfe Penetration notwendig und/oder erwünscht ist. Das distale Ende des Schutzschildes 16 wirkt in diesem Falle als Spitze der Nadel, mit welcher ein wenig widerstandsfähiges Gewebe penetriert werden kann oder ein vorhandener Kanal dilatiert werden kann.
Wird die Optik 18 nach dem PenetrationsVorgang aus dem Rohr 14 herausgezogen, so kann auch ein anderes Instrument durch das Rohr 14 und das Schutzschild 16 eingeführt werden.
Figur 9 zeigt eine weitere Abwandlung der Nadel. In dieser Ausführung ist das Schutzschild 16 nicht an einem Rohr angebracht, in welches die Optik eingesetzt wird. Die Optik 18 ist vielmehr als ein stabiles stabförmiges System ausgebildet, welches auch das Schutzschild 16 trägt. Hierzu ist auf das bildgebende Element 20 am distalen Ende der Optik 18 das Schutzschild 16 in Form einer durchsichtigen distal vorgewölbten massiven oder hohlen Kappe aufgesetzt.
Auch in dieser Ausführung kann das Schutzschild 16 mit der Optik 18 in einer Kanüle 10 mit penetrierender Spitze 12 angeordnet sein, wobei die Optik 18 mit dem Schutzschild 16 in der Kanüle 10 abgefedert ist. Es kann auch die Optik 18 mit dem Schutzschild 16 allein als Nadel verwendet werden, wobei das distale Ende des balligen kegelförmigen Schutzschildes 16 die Spitze bildet. In dieser Form kann die Nadel zur Penetration von weichen, wenig widerstandsfähigen Gewebeschichten verwendet werden oder zum Einführen in natürliche oder künstliche Körperkanäle oder zum Dilatieren solcher Kanäle.
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Bezugszeichenliste
10 Kanüle
12 Spitze
14 Rohr
16 Schutzschild
18 Optik
20 Bildgebendes Element
22 Markierung
24 Schnittlinien

Claims (11)

parO13 Schutzansprüche
1. Medizinische Nadel zum Penetrieren von Körpergewebe unter Sicht, gekennzeichnet durch eine am distalen Ende der Nadel angeordnete penetrierende Spitze (12), durch ein am distalen Ende der Nadel angeordnetes durchsichtiges Schutzschild (16) und durch eine Optik {18, 20), die zur Beobachtung des Schutzschildes (16) mit ihrem distalen Ende (20) in axialem Abstand hinter dem Schutzschild (16) anbringbar ist.
2. Nadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die penetrierende Spitze (12) am distalen Ende einer Kanüle (10) ausgebildet ist und daß das Schutzschild (16) axial verschiebbar und abgefedert in der Kanüle (10) angeordnet ist.
3. Nadel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzschild (16) am distalen Ende eines in der Kanüle (10) verschiebbaren Rohres (14) angeordnet ist und daß die Optik (18, 20) in dem Rohr (14) aufgenommen ist.
4. Nadel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanüle (10) und die Optik (18) zueinander axial fest angeordnet sind und daß das Schutzschild (16) gegenüber der Kanüle (10) und der Optik (18) verschiebbar und austauschbar ist.
5. Nadel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß im distalen Scheitelbereich des Schutzschildes (16) außermittig wenigstens eine Markierung (22) angebracht ist.
6. Nadel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Markierung (22) in dem Umfangswinkelbereich angeord-
net ist, in welchem die Spitze (12) der Kanüle (10) an dem Schutzschild (16) anliegt.
7. Nadel nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzschild (16) in der Kanüle (10) mit einer vorgegebenen Federkennlinie abgefedert ist.
8. Nadel nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzschild (16) in seiner distal über die Spitze (12) der Kanüle (10) vorgeschobenen Stellung arretierbar ist.
9. Nadel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzschild (16) am distalen Ende eines Rohres (14) angeordnet ist, daß die Optik (18, 20) axial verschiebbar in dem Rohr (14) aufgenommen ist, daß das Schutzschild (16) zumindest in seinem distalen Endbereich geschlitzt ist und daß das distale Ende der Optik (18, 20) oder eines sonstigen Instruments unter elastischem Aufspreitzen des Schutzschildes (16) distal durch das Schutzschild (16) hindurchgeschoben werden kann.
10. Nadel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzschild (16) elastisch verformbar ausgebildet ist und in seiner Form durch Einblasen eines Gases unter Druck veränderbar ist.
11. Nadel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Optik (18) ein stabiles stabförmiges System ist und daß das Schutzschild (16) auf das distale Ende (20) der Optik (18) aufgesetzt ist und von der Optik (18) getragen wird.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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