DE29618426U1

DE29618426U1 - Strukturierte Auflagefläche für medizinische Zwecke

Info

Publication number: DE29618426U1
Application number: DE29618426U
Authority: DE
Original assignee: Weihermueller & Voigtmann
Current assignee: Weihermueller & Voigtmann
Priority date: 1996-10-14
Filing date: 1996-10-14
Publication date: 1997-02-27
Anticipated expiration: 2006-10-15

Description

Weihermüller & Voigtmann Nürnberg, den 14. Dkt. 1996 GmbH & Co KG Reg.Nr. 30308

Strukturierte Auflagefläche für medizinische Zwecke

Die Neuerung bezieht sich auf eine strukturierte Auflagefläche gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Der progrediente Verlauf lymphostatischer und venöser Extremitätenödeme erfordert eine physikalische Entstauungstherapie . Auch bei post-traumatisehen und post-operativen regionalen Ödemen bewirkt eine schnelle Entstauung eine erhebliche Schmerzreduzierung. Die Therapie besteht in der Regel in ambulanter oder stationärer manueller Lymphdrainage und anschließender Bestrumpfung. Die Kompressionsbehandlung steigert den interstitiellen Gewebedruck. Dies führt über eine verstärkte Reabsorption im venösen Kapillarschenkel und eine bessere Füllung der initialen Lymphgefäße zur Entödematisierung.

Ein Ödem besonderer Art ist das Lip-Ödem. Hierbei handelt es sich um eine chronische Erkrankung mit einer symmetrischen FettgeiAiebsverteilung s störung.

Von einem Lipo-Lymphödem wird gesprochen, wenn die Kombination einer Fettgewebsverteilungsstörung mit einer sekundären Schädigung des Lymphgefäßsystems vorliegt.

In der DE-A 44 39 088 wird eine gepolsterte Pelotte zur möglichst druckfreien Abstützung von Gliedmaßen und Extremitäten beschrieben, bei der ein Anlagekörper so' ausgebildet ist, daß bei höchstmöglicher Flächenelastizität und damit geringfügigster Belastung der abzustützenden Gliedmaßen die Pelotte auf die Gliedmaßen eine nur geringfügige spezifische Flächenpressung - und zwar über die gesamte Fläche gesehen - ausübt. Die Anlagekörper weisen schluchtartig zwischen ihnen ausgebildete Einschnitte auf, die feldförmig voneinander getrennt sind. Die Einschnitte sind dabei im Verhältnis zur Fläche der Anlagekörper relativ schmal ausgebildet.

Mit dieser Anordnung sollen die Nachteile der früheren zylindrischen Noppen, nämlich eines relativ hohen spezifischen Flächendrucks, vermieden werden.

Aus der DE-C 38 30 056 ist ein sogenanntes Flächenmaterial, insbesondere für Hygienezwecke bekannt, das aus einzelnen Komponenten in Form von Körperchen unterschiedlicher Eigenschaften aufgebaut ist, wobei die Körperchen jeder Komponente frei an der Oberfläche liegen, so daß eine inhomogene Oberfläche aus den entsprechenden Komponenten entsteht.

Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anlagekörper für eine Pelotte zu schaffen, der aus einem Grundkörper mit gezielt verteilten Vorsprüngen besteht, die bei Ihrer Anlage an den Körper einen gesteigerten Flächendruck schaffen, ohne dabei jedoch die medizinisch zulässigen spezifischen Flächendr uckwerte zu übersteigen.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt neuerungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1.

Vorteilhafte Ausbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen .

Die Neuernhg wird nachfolgend anhand der Zeichnungsfiguren beispielsweise erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Anlagekörper mit aus der Grundfläche herausragenden Kugelkalotten in regelmäßiger Verteilung über die Fläche,

Fig. 2 einen Anlagekörper mit aus der Grundfläche herausragenden Kugelkalotten in unregelmäßiger Verteilung über die Fläche sowie

Fig. 3 einen Anlagekörper mit par al IeI v/er lau f enden kreiszylindrischen Mantel-Teilflächen.

Wie die Fig. 1 erkennen läßt, sind auf einem im !wesentlichen flachen Grundkörper 10 aus elastischem Material, beispielsweise Schaumstoff, Erhebungen 11 aus dem gleichen Material vorgesehen, wobei diese die Gestalt einer Kugelkalotte haben.

Bei Verwendung der Auflagefläche 12 in einem Druckv/erband wird die Auflagefläche 12 des Grundkörpers 10 mit den Erhebungen 11 auf die Körper fläche des Patienten aufgelegt. Dort wo die Erhebungen 11 den Körper des Patienten kontaktieren, entsteht ein Auflagedruck, der aber keine unzulässigen Werte annimmt, da sich bei höherem Druck durch die Verformung der Erhebung 11 die Auflagefläche vergrößert und sich so der- spezifische Flächendruck weitgehend konstant halten läßt.

Es ist auch möglich, die Erhebungen 11 etwa durch eine gezielte chemische oder thermische Behandlung in ihrer Konsistenz derart zu verändern, daß sie eine höhere Fe-

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stigkeit als die Grundfäche 10 aufweisen. Ob dies erwünscht ist, hängt won der medizinischen Zielrichtung

Unter Umständen können unter den Kugelkalotten der Erhebungen 11 auch spezielle Körper eines anderen Materials als der Grundfläche 10 eingeschlossen sein. Der Variationsbereich für die Festigkeit bzw. Härte der Erhebungen wird dadurch zusätzlich vergrößert.

Ausgelöst durch die Bewegungen des Patienten wandern die Erhebungen 11 relativ/ zur Körperoberfläche des Patienten und bewirken so eine Massagebewegung (Mikromassage) , durch die eine Lockerung der Fibrosierungen (Binde- und Fettgewebsverhärtungen mit Eiweißeinlagerungen) im Unterhautgewebe sowie eine Aktivierung der MikroZirkulation erreicht wird. Die Eiweißeinlagerungen und das Bindegewebe werden gelockert und die sogenannten "Freßzellen" aktiviert. Darüber hinaus stellt sich ein verbesserter Lymphabfluß ein. Einlagerungen können leichter abtransportiert werden.

Die Anordnung der Erhebungen 11 kann gemäß Fig. 2 auch weitgehend unregelmäßig sein. Als besonders vorteilhaft hat sich eine regelmäßige Verteilung der entstehenden Druckpunkte gemäß Fig. 1 erwiesen, wobei Größen und Abstände dem Anwendungszweck anzupassen sind.

Für eine Behandlung beispielsweise der Oberschenkel werden größere Erhebungen und Abstände als für Unterschenkel und Unterarm gewählt.

Eine zweckentsprechend gewählte Anordnung ermöglicht eine bessere Kanalisierung und Drainage.

Die in Fig. 3 dargestellten parallelverlaufenden Mantel-Teilflächen haben sich insbesondere für die Behandlung
von Unterschenkel und (Unter-)Arm als vorteilhaft erwiesen, wobei die Ausrichtung der in Fig. 3 dargestellten
Erhebungen 13 in Form parallelliegender Mantel-Teilflächen in Längsrichtung der Extremitäten erfolgt, so daß
der in dieser Richtung strömenden Körperflüssigkeiten
nicht behindert werden.

Die abgerundete Gestalt der Druckpunkte erweist sich als vorteilhaft, weil dadurch im Gegensatz zu kantigen Oberflächen zu hohe spezifische Flächendrücke oder im Extremfall gar Beeinträchtigungen der Hautoberfläche des Patienten vermieden werden.

Die oben beschriebenen Auflage flächen 12 werden in Verbindung mit Kompression erzeugenden Elementen wie Kurzzugbinden, unelastischen Binden oder kurzzügigen Kompressionsstrümpfen angewandt, die die Auflagefläche umfassen

Von Vorteil ist auch, daß die Grundkörper 10 mit Auflagefläche 12 und Erhebungen 12 bzw. 13 großflächig gefertigt
und dann vor Ort bedarfsgerecht zugeschnitten werden können

Claims

R lh-IM -G- Weihermüller & l/oigtmann Nürnberg, den 14. Okt. 1996 GmbH h Co KG Rg.Nr. 30307 Schutzansprüche :

1. Strukturierte Auflagefläche für Druckverbände, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf einem tragenden Grundkörper (10) angeordnet im wesentlichen gleichförmige Erhebungen (11, 13) angeordnet sind.

2. Auflagefläche gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (11) die Gestalt von Kugelkalotten haben .

3. Auflagefläche gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (13) die Gestalt von parallel ausgerichteten zylindrischen Mantel-Teilflächen haben.

4. Auflagefläche gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (11, 13) Körper aus anderem Material umschließen.

5 . Auflagefläche gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Eigenschaften der Erhebungen (11, 13) durch chemische Behandlung verändert sind.

6. Auflagefläche gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Eigenschaften der Erhebungen (11, 13) durch, thermische Behandlung v/erändert sind.

Vt/Hi-18