DE2953652C1 - Hydraulische anorganische Masse - Google Patents
Hydraulische anorganische MasseInfo
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Description
a) wenigstens ein alkalisches Härtungshilfsmittel aus der Gruppe Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumoxid,
Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat und Calciumcarbonat und
b) wenigstens ein neutraler oder annähernd neutraler Härtungsbeschleuniger aus der Gruppe Magnesiumhydroxid,
Aluminiumhydroxid, Magnesiumoxid, Aluminiumoxid, Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Calciumchlorid,
Magnesiumchlorid, Aluminiumchlorid, Natriumsulfat, Kaliumsulfat, Magnesiumsulfat, Aluminiumsulfat
und/oder Magnesiumcarbonat
enthalten sind, wobei das Mischungsverhältnis von Härtungshilfsmittel a) zu Härtungsbeschleuniger b)
zwischen 1 :1 und 1 :6 liegt und die Summe von Härtungshilfsmittel a) und Härtungsbeschleuniger b) 0,1 bis
5 Gew.-Teile beträgt.
2. Zement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Portlandzement als Härtungshilfsmittel
anstelle von Calciumoxid verwendet.
3. Zement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er als weiteren Bestandteil einen gewöhnlichen
Zement, vorzugsweise einen rasch hochfesten Portlandzement, Tonerdezement oder weißen Zement als
Füllstoff enthält.
4. Zement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er als Zuschlagstoffe Sand, Kies oder granulatförmige
Hochofenschlacke enthält.
5. Zement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er ein gewichtssparendes Material enthält.
6. Zement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß er feinteiliges Perlitpulver enthält.
7. Zement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich einen Abbindeverzögerer enthält.
8. Zement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich einen Abbindeaktivator enthält.
Die Erfindung betrifft eine hydraulische anorganische Masse mit hoher Abbindegeschwindigkeit, deren steifes
Hydrat die Eigenschaften rascher Härtung, außerordentlich hoher mechanischer Festigkeit, niedrigen spezifischen
Gewichts, hoher Korrosionsbeständigkeit und nennenswerter Ausdehnung beim Härten aufweist. Die
Erfindung betrifft daher einen verbesserten Hütten- bzw. Hochofenzement, der einen großen Anteil an Gips
enthält.
Es ist bereits bekannt, daß eine hydraulische anorganische Masse, die durch Zugabe von 10 bis 20 Gew.-Teilen
von schwach kalziniertem wasserfreien Gips oder Gips-Hemihydrat und nicht mehr als 5 Gew.-Teilen Portlandzement
oder Calciumhydroxid zu etwa 80 Gew.-Teilen eines feinen Pulvers aus granulierter Hochofenschlacke
mit potentiell hydraulischer Eigenschaft erhalten worden ist, nämlich ein sogenannter »Hochsulfathüttenzement«
allein als billiger Zement, der in seinen Eigenschaften im wesentlichen Portlandzement gleich ist, oder als
ein Gemisch mit Portlandzement verwendet werden kann (japanische Enzyclopaedia Chemica, Band 5, 1961,
Seite 204, und japanische Patentveröffentlichung Nr. 2617/64, Seite 6). Jedoch neigt das steife Hydrat des
Hochsulfathüttenzements dieser Art zur Verwitterung an der Oberfläche, so daß dieser Hüttenzement für
praktische Zwecke kaum eingesetzt wurde.
Aufgabe der Erfindung ist die Verbesserung des obengenannten Hüttenzements mit hohem Sulfatgehalt und
die Schaffung einer hydraulischen anorganischen Masse, die ein formstabiles Hydrat liefert, welches rasch
abbindet und härtet, hohe mechanische Festigkeit, hohe Korrosionsbeständigkeit, merkliche Ausdehnung beim
Aushärten und hohe Wetterbeständigkeit aufweist und die mit oder ohne Zuschlagsstoffe verwendet werden
Diese Aufgabe wurde durch Bereitstellung eines sulfatisch angeregten Schlackenzements gelöst, der besteht
aus -|]
1. 80 Gew.-Teilen feinpulverisierter granulierter Hochofenschlacke, fi
2. 20 Gew.-Teilen schwach kalziniertem, wasserfreiem Gips oder Gips-Hemihydrat und f|
3. Zusätzen und »;
$
dadurch gekennzeichnet ist, daß als Zusätze v\
a) wenigstens ein alkalisches Härtungshilfsmittel aus der Gruppe Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumoxid,
Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat und Calciumcarbonat und >3
b) wenigstens ein neutraler oder annähernd neutraler Härtungsbeschleuniger aus der Gruppe Magnesiumhy- ?■;
droxid, Aluminiumhydroxid, Magnesiumoxid, Aluminiumoxid, Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Calciumchlo- ·.
rid, Magnesiumchlorid, Aluniiniumchlorid, Natriumsulfat, Kaliumsulfat, Magnesiumsulfat, Aluminiumsulfat ;';j
und/oder Magnesiumcarbonat ';i
enthalten sind, wobei das Mischungsverhältnis von Härtungshilfsmittel a) zu Härtungsbeschleuniger b) zwischen
1 :1 und 1 :6 liegt und die Summe von Härtungshilfsmittel a) und Härtungsbeschleuniger b) 0,1 bis 5 Gew.-Teile
beträgt
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe war bei Kenntnis des Standes der Technik nicht möglich. So
wird in der DE-AS 10 16 181 zwar ein sulfatisch angeregter Zement aus 80 Hüttensand und 20% Gips beschrieben,
an keiner Stelle wird jedoch die Verwendung eines Härtungshilfsmittels und Härtungsbeschleunigers
erwähnt Die mechanischen Festigkeitswerte des Zements sind sehr niedrig.
In der DE-OS 24 35 890 wird zwar die Verwendung eines alkalischen Härtungshilfsmittels bei der Herstellung
eines sulfatisch angeregten Schlackenzements beschrieben, jedoch fehlt jeglicher Hinweis auf die Verwendung
eines neutralen oder nahezu neutralen Härtungsbeschleunigers, desgleichen jeder Hinweis auf das für den
Anmeldungsgegenstand so kritische Mischungsverhältnis aus Schlacke und Gips.
Kühl, Zementchemie, Band II (1958), S. 712 (3), lehrt die Verwendung eines alkalischen Härtungshilfsmittels bei
der Herstellung eines sulfatisch angeregten Zements. Auch hier fehlt jedoch wieder der Hinweis auf einen
neutralen oder nahezu neutralen Härtungsbeschleuniger. Zwar wird die Verwendung von kalziniertem Dolomit
erwähnt, jedoch wird dieser nicht als neutraler Härtungsbeschieuniger, sondern als alkalisches Härtungshilfsmittel
verwendet Der Ausdruck »Härtungsbeschleuniger« findet sich nirgendwo in der Entgegenhaltung, desgleichen
fehlt ein Hinweis auf das kritische Mischungsverhältnis von Gips zu Schlacke.
Schließlich wird in Keil, Hochofenschlacke (1963), S. 82 ff. (4), die Verwendung von CaO oder Ca(OH)2 als
alkalisches Härtungshilfsmittel bei der Herstellung von sulfatisch angeregten Schlackenzementen beschrieben,
jedoch fehlt wiederum der Hinweis auf die Verwendung eines neutralen oder nahezu neutralen Härtungsbeschleunigers,
ebenso wie der Hinweis auf das kritische Mischungsverhältnis von Gips zu Schlacke.
Anstelle des als Härtungshilfsmittel verwendeten Calciumoxids kann Portlandzement verwendet werden,
welcher kleine Kristalle an Calciumoxid in der Matrix der Zementklinkersubstanz enthält.
Die erfindungsgemäße Masse zeigt ein ausgeprägt rasches Abbinden. So sind die Anfangs- und Endzeiten des
Abbindens bei einer Temperatur von 200C etwa 5 bzw. 7 Minuten, wie aus vielen der nachfolgenden Beispiele
hervorgeht, im Gegensatz zu etwa 2,5 und 3,5 Stunden für herkömmlichen Portlandzement oder einen herkömmlichen
Hüttenzement mit hohem Sulfatgehalt bzw. etwa 4 und 5,5 Stunden für einen Portlandzement, der
mit 60 Gew.-% eines feinteiligen Pulvers aus granulierter Schlacke vermischt wurde.
Die Durchschnittswerte für Biegefestigkeit und Druckfestigkeit des steifen Hydrats gemäß der Erfindung im
Gemisch mit Sand sind in Tabelle 1 dargestellt.
Härtungszeit
1 Stunde 1 Tag 3 Tage 7 Tage 28 Tage
Biegefestigkeit (N/mm2) 1 2 8 10 11
Druckfestigkeit (N/mm2) 6 16 34 41 45
Diese mechanischen Festigkeitstests wurden nach der in JIS R 5201 für Portlandzement beschriebenen
Standardmethode ausgeführt. Obwohl das Mischungsverhältnis von Zement zu dem Standardsand für Portlandzement
auf 1 :2 festgesetzt wurde, wurde für die Masse der Erfindung dieses Mischungsverhältnis auf 1 :1 und
das Wasser/Zement-Verhältnis auf 37% festgesetzt. Die anderen Bedingungen waren die gleichen wie in JIS R
5201 beschrieben.
Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse von Vergleichsversuchen zur Biegefestigkeit und Druckfestigkeit für die steifen
Hydrate eines gewöhnlichen Portlandzements, eines früh hochfesten Portlandzements und eines herkömmlichen
Hüttenzements mit hohem Sulfatgehalt.
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Art des Zements Biegefestigkeit (N/mm2) Druckfestigkeit (N/mm2)
ITag 7 Tage 28 Tage 1 Tag 7 Tage 28 Tage
Portlandzement — 4,68 6,92 — 20,6 40,4
Früh hochfester Portlandzement 2,37 6,13 7,74 7,80 33,3 43,2
Herkömmlicher Hüttenzement mit 0,67 5,77 8,71 1,84 25,8 39,2
hohem Sulfatgehalt
hohem Sulfatgehalt
Wie aus den Tabellen 1 und 2 ersichtlich, wird mit dem erfindungsgemäßen Zement die Druckfestigeit eines
früh hochfesten Portlandzements nach einem Tag in einer Stunde erzielt. Ebenso steigt die Druckfestigkeit mit
der Härtungszeit wesentlich stärker als bei herkömmlichem Zement.
Herkömmlicher Portlandzement neigt bei der Wasseraufnahme zu Volumenschrumpfung. Daher weist das
starre Hydrat von Portlandzement allein stets Risse auf. Um das Auftreten von Rissen zu vermeiden, sollten
wenigstens zwei Gew.-Teile Sand pro ein Gew.-Teile Zement als Zuschlag zugemischt werden. Dies erklärt die
Spezifikation von JIS R 5201, wonach die zweifache Menge an Standardsand bei der Herstellung der Zementpaste
mit Zement vermischt werden soll.
Der erfindungsgemäße Zement weist jedoch eine geringfügige Ausdehnung beim Abbinden selbst dann auf.
wenn eine Zementpaste allein aushärtet, so daß keinerlei Risse in der abgebundenen bzw. ausgehärteten
Substanz auftreten. In vorstehend erwähnten mechanischen Festigkeitsversuchen mit dem erfindungsgemäßen
Zement wurde das Mischungsverhältnis von Zement zu Standardsand auf 1 :1 festgesetzt, um den Versuchsbedingungen
von JIS R 5201 so nahe wie möglich zu kommen. Selbstverständlich ist es praktisch möglich,
Zuschläge wie Sand, Kies und gemahlenes Gestein aus wirtschaftlichen Gründen mit dein erfindungsgemäßen
Zement zu vermischen. Die Erfindung ist jedoch darauf gerichtet, daß eine Paste oder Aufschlämmung des
erfindungsgemäßen Zements alkin als Formmasse, Füllmasse oder Wandbeschichtungsmaterial ohne jeden
Zuschlagsstoff verwendet werden kann. Im Fall der alleinigen Verwendung des erfindungsgemäßen Zements
weist das erhaltene starre Hydrat mechanische Festigkeit auf, die wesentlich höher als bei herkömmlichen, mit
Zuschlagen vermischten Zementen ist.
ίο Der erfindungsgemäße Zement stellt einen Zement dar, der durch Zugabe einer geringen Menge eines neuen
Härtungsbeschleunigers zu den bekannten, einen hohen Anteil an Calciumsulfat enthaltenden Hüttenzement
hergestellt wird, wobei dieser Hüttenzement eine geringe Menge an herkömmlichen alkalischen Härtungsmitteln
enthält Obwohl der physikalische oder chemische Grund für den obenerwähnten, durch die Zugabe einer
kleinen Menge eines Härtungsbeschleunigers bewirkten hervorstechenden Effekte noch nicht klar ist, wird
angenommen, daß ein besonderer synergistischer Effekt durch das alkalische Härtungsmittel und den Härtungsbeschleuniger erzeugt wird, der zu den vorstehend beschriebenen günstigen Ergebnissen führt
Wie weiter oben erwähnt ist es möglich, den erfindungsgemäßen Zement mit Zuschlägen wie Sand, Kies und
grob gemahlenem Gestein zu vermischen. Es ist ebenfalls möglich, als Zuschlagstoff eine granulierte Hochofenschlacke
zu verwenden, die nicht pulverisiert ist und eine geeignete Korngröße aufweist In diesem Fall weist die
Oberfläche des Schlackengranulats eine geringfügige Aktivität bei der Reaktion des starren Hydrats hervor, was
gegenüber allgemeinen Zuschlagstoffen vorteilhaft ist
Im Gegensatz zu einem spezifischen Gewicht von wenigstens 2,4 für die erstarrten Hydrate gewöhnlicher
Zemente, weist das erstarrte Hydrat des erfindungsgemäßen Zements allein höchstens ein spezifisches Gewicht
von 1,8 auf. Diese Eigenschaft des geringen Gewichts ist sehr vorteilhaft für den Entwurf und die Ingenieurtechnik
von öffentlichen Bauvorhaben und Architektur im allgemeinen. Zusätzlich bildet das starre Hydrat des
Zements allein ein dichtes Coagulat, welches zu einer geringen Wasserpermeabilität und einer hohen Wetterbeständigkeit
über einen langen Zeitraum beiträgt. Schließlich ist das starre und leichte Hydrat feuerbeständig, so
daß es als feuerbeständiges Material oder thermisches Isoliermaterial verwendet werden kann.
Im allgemeinen enthält die Hochofenschlacke als Hauptbestandteile 30 bis 35 Gew.-% S1O2,15 bis 20 Gew.-%
AI2O3 und 40 bis 50 Gew.-% CaO ebenso wie geringe Mengen an Fe2O3 und MgO. Durch rasche Abkühlung
dieser flüssigen, aus dem Hochofen kommenden Schlacke mit einem Wasserstrom wird ein Granulat mit breiter
Teichengrößenverteilung erhalten. Diese Substanz ist potentiell hydraulisch. Eine der Hauptrohstoffe des erfindungsgemäßen
Zements wird durch Pulverisierung des so erhaltenen trockenen Schlackengranulats bis zum
Ausmaß von Portlandzement hergestellt.
Falls notwendig, kann eine erforderliche Menge eines gewöhnlichen Zements als Füllstoff mit dem erfindungsgemäßen
Zement vermischt werden. Als gewöhnliche Zemente sind Portlandzement, rasch hochfester Portlandzement,
Tonerdezement und weißer Zement geeignet. Es ist auch möglich, ein gewichtsparendes Material wie
feinteiliges Perlitpulver zwecks Erzielung eines geringen Gewichts des abgebundenen Zements zuzusetzen.
Wenn der erfindungsgemäße Zement langsam abbinden soll, kann eine geeignete Menge eines bekannten Abbindeverzögerers wie Leim, Gelatine, Pepton, Stärke, Natriumligninsulfonat, Natriumtartrat, Natriumsuccinat, Borax oder Natriumphosphat zugegeben werden.
Wenn der erfindungsgemäße Zement langsam abbinden soll, kann eine geeignete Menge eines bekannten Abbindeverzögerers wie Leim, Gelatine, Pepton, Stärke, Natriumligninsulfonat, Natriumtartrat, Natriumsuccinat, Borax oder Natriumphosphat zugegeben werden.
Wenn der erfindungsgemäße Zement als Gießmaterial verwendet wird, was rasches Backen bzw. Abbinden
erfordert, wird besser eine geeignete Menge eines bekannten Abbindeaktivators wie (NH4^SO4, CaSO.4, ZnSO-t,
FeSO4, CuSO4, NaHSO4, KHSO4 oder kolloidale Kieselsäure zugesetzt. Da sich der Zement bei der Hydration
und dem Erstarren etwas ausdehnt, ist die erfindungsgemäße Masse seht gut zum Vergießen geeignet. Die
Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele erläutert.
Ein erfindungsgemäßer Zement wurde durch Zugabe von 0,5 Gew.-Teilen von gelöschtem Kalk als alkalischem
Härtungsmittel und 1,0 Gew.-Teil Magnesia als Härtungsbeschleuniger zu einer Mischung aus 80
Gew.-Teilen getrockneter und bis zum Ausmaß von Portlandzement zerkleinerter granulierter Hochofenschlakke
und 20 Gew.-Teilen Gips-Hemihydrat erhalten.
Eine durch Zugabe von 40 Gew.-Teilen Wasser zu der erhaltenen Masse und Kneten hergestellte Paste zeigte
einen Fließwert von etwa 200 mm, bestimmt nach der in JIS R 5201 beschriebenen Methode. Die Paste wurde
auch einem Back- bzw. Abbindetest nach JIS R 5201 mit dem Ergebnis unterworfen, daß die Anfangs- und
Endzeiten der Abbindung mit 5 und 7 Minuten gefunden wurden.
Die mechanische Festigkeit des starren Hydrats der Paste war folgende:
Die mechanische Festigkeit des starren Hydrats der Paste war folgende:
Härtungszeit
1 Stunde 1 Tag 3 Tage 7 Tage 28 Tage
Biegefestigkeit (N/mm2) 1,75 2,2 7,2 9,2 12,2
Druckfestigkeit (N/mm2) 7,35 1,53 36,5 65,0 71,0
Eine derart hohe mechanische Festigkeit von abgebundenem Zement war bisher für praktische Zwecke
unbekannt.
Die erhaltene starre bzw. formstabile Substanz hatte ein spezifisches Gewicht von etwa 1,8 gegenüber einem
spezifischen Gewicht herkömmlicher Betone von etwa 2,4.
Im wesentlichen die gleichen Ergebnisse wie oben wurden erhalten, wenn anstelle von gelöschtem Kalk
feinpulverisiertes Calciumoxid oder Calciumcarbonat als Härtungshilfsmittel bzw. Härtungsauslöser verwendet
wurden.
Eine Zementpaste wurde hergestellt durch Zugabe von 36 Gew.-Teilen Wasser zu einer feinteiligen Pulvermischung,
die aus 80 Gew.-Teilen granulierter Hochofenschlacke, 20 Gew.-Teilen Gips-Hemihydrat, 3 Gew.-Teilen
Portlandzement als alkalisches Härtungsmittel, 1 Gew.-Teil Magnesiumchlorid als Härtungsbeschleuniger und
0,01 Gew.-Teil Natriumligninsulfonat als Abbindeverzögerer bestand. Die Paste zeigte einen Fließwert von etwa
200 mm, eine Anfangszeit des Abbindens von etwa 45 Minuten und eine Endzeit von etwa 1 Stunde.
Die mechanischen Festigkeiten des erstarrten Hydrats der Paste waren wie folgt:
Härtungszeit
ITag 3 Tage 7 Tage 28 Tage
Biegefestigkeit (N/mm2) 2,2 6,3 8,2 12,2
Druckfestigkeit (N/mm2) 14,6 32,0 56,0 63,0
Im wesentlichen die gleichen Ergebnisse wurden erhalten, wenn Aluminiumchlorid oder Magnesiumcarbonat
anstelle von Magnesiumchlorid als Härtungsbeschleuniger verwendet wurden.
Eine Zementpaste wurde durch Zugabe von 36 Gew.-Teilen Wasser zu einer feinteiligen Pulvermischung
hergestellt die aus 80 Gew.-Teilen granulierter Hochofenschlacke, 20 Gew.-Teilen Gips-Hemihydrat, 0,5
Gew.-Teilen gelöschtem FCaIk, 3 Gew.-Teilen Calciumchlorid, 3 Gew.-Teilen Portlandzement und 0,2 Gew.-Teilen
Natriumligninsulfonat bestand. Die Paste zeigte einen Fließwert von etwa 200 mm, eine Anfangszeit für das
Abbinden von etwa 30 Minuten und eine Endzeit von etwa 45 Minuten.
Die mechanische Festigkeit des erstarrten Hydrats der Paste waren:
Härtungszeit
1Tag 7 Tage 14 Tage 28 Tage
Biegefestigkeit (N/mm2) 2,5 11,0 14,0 14,8
Druckfestigkeit (N/mm2) 183 48,0 62,0 73,0
Eine Paste eines Zementmörtels wurde durch Zugabe von 100 Gew.-Teilen Sand als Zuschlagstoff und 37
Gew.-Teilen Wasser zu einer feinteiligen Pulvermasse hergestellt, die aus 80 Gew.-Teilen granulierter Hochofenschlacke,
20 Gew.-Teilen von als Nebenprodukt erhaltenem Gips-Hemihydrat, 0,5 Gew.-Teilen Calciumhydroxid,
3 Gew.-Teilen Calciumchlorid und 0,2 Gew.-Teilen Natriumligninsulfonat bestand. Die erhaltene Paste
des Zementmörtels zeigte einen Fließwert von 179 mm, eine Anfangszeit des Abbindens von etwa 30 Minuten
und eine Endzeit von etwa 45 Minuten.
Die mechanischen Festigkeiten des erstarrten Hydrats dieses Mörtels waren:
Härtungszeit
!Tag 3 Tage 7 Tage 28 Tage
Biegefestigkeit (N/mm2) 2,0 8,6 10,1 11,0
Druckfestigkeit (N/mm2) 163 34,6 40,7 44,8
Nach 28 Tagen wurde der gehärtete Zementmörtel einem Wasserpermeabilitätstest nach der in JIS R 1401
beschriebenen Methode unterworfen, dessen Ergebnis weiter unten gezeigt wird. Zum Vergleich wurde die
Wasserpermeabilität von Portlandzement bestimmt, wobei ein Zement/Sand-Verhältnis von 1 :3 angewendet
wurde und sich ein Fließwert von 160 mm ergab.
... .... _ /n/. Menge an eingedrungenem Wasser (g) <nn
Wasserpermeab.l.tat(o/o) = x 10°
Zement Wasserdruck Zeit Trockene Eingedrungenes Wasser-
mPa (Stunden) erstarrte Wasser (g) permeabi-
Probe(g) lität (0Zo)
5 | Gemäß Erfindung | 10 | 1 1370 | 13 | 0,95 |
Gemäß Erfindung | 200 | 1 1370 | 22 | 1,60 | |
Portlandzement | 10 | 1 1560 | 57 | 3,65 |
Das Ausmaß der Längenänderung des gehärteten Zementmörtels wurde nach der in JlS A 1129 beschriebenen
Methode bestimmt. Das Ergebnis ist in der folgenden Tabelle dargestellt. Die Probe wurde unter einer
natürlichen Atmosphäre und bei einer relativen Feuchte von 80% bei einer Temperatur von 20° C gehärtet. Zum
Vergleich werden ebenfalls in der folgenden Tabelle die Testwerte für Portlandzement gezeigt, wobei in diesem
Fall das Zement/Sand-Verhältnis 1 :2 und das Wasser/Zement-Verhältnis ebenfalls 1 : 2 betrugen.
Zeit (Tag) Zement
Längenänderung bei Zement Längenänderung bei
gemäß der Erfindung ( χ ΙΟ"4) Portlandzement ( χ 10~4)
Beginn 0,00 0,00
1 +6,59 0,00
3 +0,86 -0,50
7 -0,73 -5,20
14 -0,38 -6,50
28 +2,15 -7,60
56 +1,54 -7,80
Eine Zementpaste wurde hergestellt durch Zugabe von 20 Gew.-Teilen eines feinteiligen Perlitpulvers mit
einem Schüttgewicht von 0,15, das als gewichtsverminderndes Material verwendet wurde, und 45 Gew.-Teilen
sWas;er zu einem feinteiligen Pulver, welches aus 80 Gew.-Teilen granulierter Hochofenschlacke, 20 Gew.-Teilen
schwach kalziniertem wasserfreien Gips, 0,5 Gew.-Teilen Natriumcarbonat und 3 Gew.-Teilen Portlandzement
als Härtungshilfsmittel, sowie 3 Gew.-Teilen Magnesiumcarbonat als Härtungsbeschleuniger bestand. Die
Paste zeigte einen Fließwert von etwa 180 mm. Die aus dieser Paste erhaltene abgebundene erstarrte Substanz
hatte ein spezifisches Gewicht von etwa 1,0. Die mechanische Festigkeit des erstarrten Hydrats der Paste waren
wie folgt:
4U Härtungszeit
ITag 3 Tage 7 Tage 28 Tage
Biegefestigkeit (N/mm2) 1,76 3,13 4,36 4,53
Druckfestigkeit (N/mm2) 4,52 12,05 14,01 23,02
. Beispiele
Eine Paste wurde hergestellt durch Rühren einer Mischung, die aus 80 Gew.-Teilen eines feinen Pulvers aus
granulierter Hochofenschlacke, 20 Gew.-Teilen Gips-Hemihydrat, 0,5 Gew.-Teilen Natriumsulfat, 0,5 Gew.-Teilen
Natriumhydroxid und 40 Gew.-Teilen Wasser bestand.
Die erhaltene Paste zeigte einen Fließwert von etwa 200, eine Anfangszeit des Abbindens von 5 und eine
Endzeit von 7 Minuten.
Die mechanische Festigkeit des erstarrten Hydrats dieser Paste war wie folgt:
Härtungszeit
ITag 3 Tage 7 Tage 28 Tage
Biegefestigkeit (N/mm2) 1,76 3,13 4,36 4,53
Druckfestigkeit (N/mm2) 4,52 12,05 14,01 23,02
Das erstarrte Hydrat wurde ein Jahr der Atmosphäre ausgesetzt wobei jedoch keine Verwitterungserscheinungen
auf der Oberfläche auftraten.
Im wesentlichen die gleichen Ergebnisse wurden erhalten, wenn Magnesiumcarbonat anstelle von Natriumsulfat
verwendet wurde. Auch konnte Kaliumhydroxid anstelle von Natriumhydroxid mit ähnlichen Ergebnissen
verwendet werden.
Eine Zementpaste wurde durch Zugabe von 80 Gew.-Teilen Portlandzement als Zementmaterial und 70
Gew.-Teilen Wasser zu einer hydraulischen Masse hergestellt, die aus 80 Gew.-Teilen feinpulverisierter granulierter
Hochofenschlacke 20 Gew.-Teilen Gips-Hemihydrat, 1 Gew.-Teil Calciumhydroxid und 3 Gew.-Teilen
Calciumchlorid bestand.
Die erhaltene Paste zeigte einen Fließwert von etwa 200 mm, eine Anfangszeit der Bildung des Hydratkuchens
von 6 Minuten und eine Endzeit von 10 Minuten. Dieser gemischte Zement ist besonders geeignet als
Gießmasse.
Die mechanische Festigkeit des erstarrten Hydrats der Paste waren:
Härtungszeit
!Tag 3 Tage 7 Tage 28 Tage
Biegefestigkeit (N/mm2) 1,77 4,86 7,06 12,06
Druckfestigkeit (N/mm2) 3,93 14,15 23,02 52,06
Eine dünnflüssige Aufschlämmung wurde durch Zugabe von 55 Gew.-Teilen Wasser zu einer hydraulischen
Masse gemäß der Erfindung hergestellt, die aus 80 Gew.-Teilen eines feinteiligen Pulvers aus granulierter
Hochofenschlacke, 20 Gew.-Teilen Gips-Hemihydrat, 0,5 Gew.-Teilen Calciumhydroxid, 1,0 Gew.-Teil Magnesiumoxid
und 0,4 Gew.-Teilen Natriumligninsulfonat bestand, worauf die Mischung ausreichend gerührt wurde.
Die erhaltene Aufschlämmung zeigt einen Fließwert von 320 mm, der nach der folgenden nicht in JIS beschriebenen
speziellen Methode bestimmt wurde: Ein zylindrisches Rohr mit einem Innendurchmesser von 50 mmund
einer Höhe von 100 mm wurde auf die Mitte der ebenen Oberfläche einer Glasplatte von 500 χ 500 mm Fläche
gestellt. Nach dem Eingießen des gesamten Volumens der Probe in das zylindrische Rohr wurde das Rohr rasch
nach oben weggezogen, worauf sich die Aufschlämmung auf der Glasplatte ausbreitete. Dann wurde der größte
Durchmesser der Ausbreitung und der hierzu im rechten Winkel stehende Durchmesser bestimmt. Der Mittelwert
dieser zwei Durchmesser wurde als Fließwert bezeichnet.
Die erhaltene Aufschlämmung wurde in einen offenen breiten Behälter mit einer Tiefe von 15 mm eingegossen,
so daß die Oberfläche der Aufschlämmung in Horizontalrichtung verlief. Die Aufschlämmung zeigte
Anfangs- und Endzeiten für Bildung des Hydratkuchens von etwa 2 bzw. 3,5 Stunden und ein spezifisches
Gewicht von 2,0. Die erstarrte Gießmasse wurde aus dem offenen Behälter genommen und bei einer Temperatur
von 20°C einer natürlichen Atmosphäre während 28 Tagen ausgesetzt, wodurch eine zähe Platte von geringem
Gewicht mit glatter Oberfläche erhalten wurde. Die erhaltene Platte hatte eine Biegefestigkeit von 4,3 N/mm2
und eine Druckfestigkeit von 21,0 N/mm2.
Die oben beschriebene Methode erlaubt eine glatte Bodenbeschichtung, indem lediglich die Aufschlämmung
auf einen rauhen Betonboden ohne eine Planierungs- bzw. Glättungsmaßnahme geschüttet wird.
Gegenüber allen herkömmlichen Zementen weist der erfindungsgemäße Zement eine ausgesprochen rasche
Erstarrung, d. h. Bildung des Hydratkuchens auf und liefert ein starres Hydrat mit herausragend hoher mechanischer
Festigkeit, niedrigem spezifischen Gewicht, geringfügiger Ausdehnung beim Abbinden bzw. Härten und
ist witterungsbeständig. Die zwei Hauptrohmaterialien, granulierte Hochofenschlacke und Gips, sind sehr billige
Nebenprodukte der Hochofentechnik und der Entschwefelung von öl. Es besteht keine Notwendigkeit, einen
Klinker herzustellen, wodurch Öl bzw. Brennstoff gespart wird. Die Zusätze sind ebenfalls sehr billige Materialien.
Daher kann der erfindungsgemäße Zement effektiver und billiger als bisher für die allgemeine Ingenieurtechnik,
Bauarbeiten, Mauerbeschichtungen und die Herstellung von gegossenen Gegenständen, als Vergußmasse
und zu Reparaturarbeiten anstelle von herkömmlichen Zementen verwendet werden.
Claims (3)
1. Sulfatisch angeregter Schlackenzement, bestehend aus
1. 80 Gew.-Teile feinpulverisierter granulierter Hochofenschlacke,
2. 20 Gew.-Teile schwach kalziniertem, wasserfreiem Gips oder Gips-Hemihydrat und
3. Zusätzen,
dadurch gekennzeichnet, daß als Zusätze
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---|---|---|---|
DE2953652A DE2953652C1 (de) | 1979-05-09 | 1979-05-09 | Hydraulische anorganische Masse |
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DE2953652A DE2953652C1 (de) | 1979-05-09 | 1979-05-09 | Hydraulische anorganische Masse |
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DE2953652C1 true DE2953652C1 (de) | 1986-05-28 |
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ID=6089984
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DE2953652A Expired DE2953652C1 (de) | 1979-05-09 | 1979-05-09 | Hydraulische anorganische Masse |
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---|---|
DE (1) | DE2953652C1 (de) |
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