DE295219C

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Publication number: DE295219C
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KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

Es ist bekannt, Petroleum und ähnliche Kohlenwasserstoffe in eine feste Form überzuführen, und zwar entweder durch Vereinigung mit harten Öl- oder Harzseifen, oderIt is known to convert petroleum and similar hydrocarbons into a solid form, either by combining with hard oil or resin soaps, or

aber mit leimartigen Substanzen. Das erstgenannte Verfahren hat den Nachteil, daß das öl beim Verbrennen der daraus hergestellten festen Brennstoffe herausfließt und dieser deshalb für die Rostfeuerung ungeeignet ist; die nach dem letzteren Verfahren hergestellten Brennstoffe dagegen sind nicht wasserbeständig und nur dann in eine dauernd feste Form überzuführen, wenn tierischer Leim verwendet und nach dem Verfestigen gehärtet wird.but with glue-like substances. The former method has the disadvantage that the oil flows out when the solid fuel produced from it is burned and therefore this is unsuitable for grate firing; those made by the latter process Fuels, on the other hand, are not water-resistant and only then in a permanently solid form to be transferred if animal glue is used and hardened after solidification.

Auf diesen letzten Weg gründen sich Verfahren, wonach tierischer Leim durch Wärme verflüssigt und mit so viel Petroleum verrührt wird, bis es vollkommen verdickt ist. Alsdann läßt man die Masse entweder an der Luft trocknen, oder härtet den Leim, d. h. führt ihn in eine wasserunlösliche Form durch gerbende Substanzen, wie Formaldehyd^ Chromsäure, Eisensulfat oder ähnliche über. So wird beispielsweise kristallisiertes Ferrosulfat verwendet, welches naturgemäß eine hydratisierende Wirkung nicht auszuüben vermag, sondern auf die Leimsubstanz ausschließlich als gerbende, d. h. fällende Substanz einwirkt. Dieses Verfahren ist außerdem verhältnismäßig umständlich und nicht billig, so daß eine umfangreiche 3<> Verwendung zur Herstellung von Brenn- und Heizstoff nicht in Frage kommen kann.This last way is based on processes according to which animal glue is heated liquefied and mixed with so much petroleum until it is completely thickened. Then the mass is either allowed to air dry or the glue is hardened, d. H. leads him into a water-insoluble form by tanning substances such as formaldehyde ^ chromic acid, Iron sulfate or similar over. For example, crystallized ferrous sulfate is used, which naturally cannot exert a hydrating effect, but rather the glue substance exclusively as tanning, d. H. precipitating substance acts. This method is also relatively cumbersome and not cheap, so that an extensive 3 <> Use for the production of fuel and heating fuel can not come into question.

Die vorliegende Erfindung betrifft dagegen ein sehr einfaches Verfahren zur Verfestigung von Petroleum und ähnlichen Kohlenwasser-Stoffen, öle, Teer usw. und geht aus von der Herstellung an sich bekannter Emulsionsmassen aus geeigneten Kolloidstoffen und den betreffenden ölen usw., wobei solche Kolloide zu bevorzugen sind, die möglichst hochwertige und konsistente Massen ermöglichen und leicht an sich verfestigt werden. Diese Massen können durch längeres Liegen an der Luft sowie mit geeignetem Füllmaterial schon fest werden, bleiben aber dadurch meist wasserlöslich und wenig stabil. Derartige viskose Emulsionsmassen, die möglichst wenig Wasser enthalten dürfen, können nun sofort zur Verfestigung gelangen, wenn man ihnen in möglichst feiner Verteilung, am besten mit einem Teil des zu verfestigenden Öles etwas zerrieben, hydratisierend wirkende Stoffe-, wie gebrannten Kalk einverleibt, wobei sich die überraschende Tatsache ergibt, daß man schon mit etwa γ_τ der theoretisch notwendigen Menge von Kalk, auf das zur Verwendung gelangte Wasser berechnet, den beabsichtigten Effekt der Verfestigung vorzüg-The present invention, however, relates to a very simple process for solidifying petroleum and similar hydrocarbons, oils, tar, etc. and is based on the production of known emulsion masses from suitable colloidal substances and the oils concerned, etc., such colloids being preferred that enable the highest possible quality and consistent masses and are easily solidified. These masses can become solid by lying in the air for a long time and with suitable filling material, but as a result usually remain water-soluble and not very stable. Such viscous emulsion masses, which must contain as little water as possible, can now solidify immediately if they are incorporated in the finest possible distribution, preferably with a part of the oil to be solidified, with hydrating substances, such as quick lime, incorporated the surprising fact shows that with about γ _τ the theoretically necessary amount of lime, calculated on the water used, the intended effect of solidification is preferred.

(3. Auflage, ausgegeben am ΐη. Juli 1918.J(3rd edition, issued on ΐη. July 1918

lieh erreicht. Gleichzeitig wird die Masse wasserbeständig. Folgendes ganz allgemein gehaltene Beispiel möge das Verfahren illustrieren: lent achieved. At the same time, the mass becomes water-resistant. The following in general The example held may illustrate the procedure:

ioo g eingedickte Sulfitzellstoff ablauge werden allmählich mit 1400g Petroleum und 100 g Wasser zu einer steifen Masse verarbeitet und dazu 40 g gebrannter Kalk in feinst pulvejisiertem Zustand, mit etwa 40 g Petroleum angerührt, gegeben. Sobald der Kalk gleichmäßig verteilt ist, verdickt die Masse schnell Und erstarrt schließlich zu einem harten Klumpen. Zweckmäßig gibt man noch vor dem Zusatz des Kalkes etwas Füllmaterial, wie Torf, Holzmehl, Braunkohle, Koks, Strohabfälle, Fasermaterial u.dgl. hinzu und preßt aus der noch nicht ganz erstarrten Masse beliebige Formstücke. Man kann hierbei in weiten Grenzen ändern, kann die verschiedensten öle, Harz-, Pech-, Paraffin-, Asphalt-, Wachsusvv. Lösungen und Kolloide anwenden, sowie an Stelle von Ätzkalk andere hydratisierende Stoffe benutzen, wie auch die Zugabe und Auswahl der Füllstoffe ganz verschieden gehandhabt werden kann. 100 g of thickened sulphite pulp liquor are gradually processed into a stiff mass with 1400 g of petroleum and 100 g of water and 40 g of burnt lime in a finely pulverized state, mixed with about 40 g of petroleum, are added. Once the lime is evenly distributed, the mass quickly thickens and eventually solidifies into a hard lump. It is advisable to add some filler material, such as peat, wood flour, brown coal, coke, straw waste, fiber material, etc., before adding the lime, and press any desired shaped pieces out of the not yet completely solidified mass. You can change this within wide limits, you can use a wide variety of oils, resin, pitch, paraffin, asphalt, wax etc. Use solutions and colloids, as well as use other hydrating substances instead of quicklime, just as the addition and selection of fillers can be handled very differently.

Wesentlich ist es, die Emulsionsmasse möglichst innig und mit geringen Mengen von Wasser sowie Kolloidsubstanz zu verarbeiten, so daß das zu verfestigende öl vorherrscht und die erhärtete Masse wasserbeständig wird. Ohne das Verwendungsgebiet irgendwie ^u beschränken, sollen die erzielten Massen in erster Linie als Brennstoffe Verwendung finden, wozu vorzugsweise Mineral- oder Teeröle sowie eingedickte Zellstoffabläugen geeignet sind. Letztere ist sowohl in ihrer Aufnahmefähigkeit für die öle als in der schnellen Verhärtung auf Zusatz von Kalk der bisher bekannt gewordene günstigste Emulsionsträger, der außerdem noch einen nicht zu unterschätzenden Heizwert bietet und als billiges Abfallmaterial bei dem vorliegenden Verfahren eine bedeutende Verwertungsmöglichkeit bietet. Stickstoffhaltige. Massen, wie tierischer Leim oder Kasein, sind hierzu weniger empfehlenswert, da sie die Verbrennung verzögern, unangenehme Gerüche verbreiten und ziemlich teuer sind. Vorteilhaft läßt sich das Verfahren aber auch anwenden zur Herstellung fester Massen aus Asphalt, Wachs, Teer, Pech, Harz, ölen jeder Art usw., indem man diese Stoffe in geeigneter Weise hoch emulgiert und zum Schluß gegebenenfalls nach Zugabe passender Füllstoffe mit einem hydratisch wirkenden Mittel verfestigt. Eine derartige Anwendung des Verfahrens bietet die technisch außerordentlich wertvolle Möglichkeit, beispielsweise beim Straßenbau einen harten, widerstandsfähigen Bodenbelag aus Biturnen zu erhalten, bei dessen Herstellung das lästige teuere und gefährliche Schmelzen des Bitumens vermieden wird. Man mischt zu diesem Zweck die betreffende Emulsionsmasse aus Bitumen mit geeignetem Zuschlag, wie Sand usw., und gibt alsdann den Kalk oder eine andere hydratisierende Substanz zu und verarbeitet diese Masse auf dem zu belegenden Boden, wo sie nach einigen Stunden vollkommen erhärtet. Das durch den geringen Zusatz von Kalk nicht gebundene Wasser verdunstet an der Luft schnell und ist ohne jede Bedeutung für die Haltbarkeit des Bodenbelages, da durch die Verwendung nur ganz geringer Mengen an Emulsionsträgern gegenüber der zu emulgierenden Masse der Emulsionscharakter gestört und die .Wasserbeständigkeit erzielt wird. . ,■· . . " .It is essential to the emulsion mass as intimately and with small amounts of To process water and colloid substance, so that the oil to be solidified predominates and the hardened mass becomes water-resistant. Without the area of use somehow ^ u limit, the masses achieved should primarily be used as fuels, mineral or tar oils as well as thickened cellulose waste are preferably suitable for this purpose are. The latter is due to its ability to absorb the oils as well as its rapid hardening on the addition of lime the previously known cheapest emulsion carrier, which also offers a calorific value that should not be underestimated and as cheap Waste material in the present process is an important recycling option offers. Nitrogenous. Masses such as animal glue or casein are less relevant to this Recommended because they delay combustion, spread unpleasant smells and are quite expensive. However, the method can also advantageously be used for production solid masses of asphalt, wax, tar, pitch, resin, oils of all kinds, etc., by one these substances are highly emulsified in a suitable manner and optionally after addition at the end suitable fillers solidified with a hydrating agent. Such a one Application of the process offers the technically extremely valuable possibility For example, a hard, resistant floor covering made from biturns in road construction to obtain, in the production of which the annoying, expensive and dangerous melting of the Bitumen is avoided. For this purpose, the emulsion mass in question is mixed from bitumen with a suitable aggregate, such as sand etc., and then gives the lime or another hydrating substance and processes this mass on the to be covered Floor, where it hardens completely after a few hours. That by the small addition Water not bound by lime evaporates quickly in the air and is of no importance for the durability of the floor covering, since the use of only very small amounts of emulsion carriers compared to the The emulsifying mass of the emulsion character is disturbed and the .Water resistance achieved will. . , ■ ·. . ".

Es ist zwar noch ein Verfahren zur Verfestigung von Emulsionen durch Zusatz hydratisierender Salze bekannt, doch geschieht dort die. Verfestigung so, daß alles in der Emulsion enthaltene Wasser gebunden und eine dcmentsprechende Menge Salz verwendet wird. Außerdem soll diese Emulsion die Eigenschaft besitzen, wasserlöslich zu bleiben und mit Wasser verdünnt wieder eine Emulsion zu geben.It is still a process for solidifying emulsions by adding them hydrating salts known, but it happens there. Solidification so that everything in the Water contained in the emulsion is bound and an appropriate amount of salt is used will. In addition, this emulsion should the Have the property of remaining water-soluble and, when diluted with water, form an emulsion again admit.

Der erzielte Effekt gründet sich, wie· schon dargelegt, bei dem vorliegenden Verfahren darauf, daß das Wasser des Emulsionsträgers selbst größtenteils entzogen wird und dieser dadurch erstarrt. Da derselbe nun durch das ganze Emulsiönsgebilde feinverteilt ist, so entsteht dadurch ein festes Skelett, welches eine große Widerstandsfähigkeit bedingt. Selbstverständlich lassen sich auch Emulsionen mit einem geringeren Gehalt an ölen usw. verfestigen, doch bedarf es dann entsprechend größerer Mengen an Kalk, und es kämen solche Massen als zweckmäßig nur dort in Frage, wo auch der Emulsionsträger tür den beabsichtigten Zweck Bedeutung hat. Beispielsweise erhält man einen hochwertigen Brennstoff schon aus etwa gleichen Teilen Mineral- oder Teeröl und Sulfitablauge, die auch ohne Kalk oder sonstige Verfestigungsmittel lediglich durch Zusatz von Füllmaterial gut formbar sind, doch wird alsdann der Heizwert des Öles so herabgesetzt, daß der Vorteil gegenüber anderen Heizstoffen nur noch unbedeutend ist. Bei der Verwendung von SuI-fitablauge bietet das Verfahren auch eine weitere große Verwertung dieses billigen und lästigen Abfallstoffes, wobei der Vorteil bei der Verfestigung noch darin liegt; daß die in den Laugen vorhandene Schwefelsäure durch Kalk gebunden und dadurch die erhaltenen Massen noch stabiler werden.The effect achieved is based, as it was, before stated, in the present process, that the water of the emulsion carrier itself is largely withdrawn and this solidifies as a result. Since the same now through the Whole emulsion structure is finely distributed, a solid skeleton arises from it, which requires great resilience. Of course, emulsions can also be used solidify with a lower content of oils, etc., but then it is necessary accordingly larger quantities of lime, and such masses would only come in there as expedient Question where the emulsion carrier is also important for the intended purpose. For example you get a high-quality fuel from roughly equal parts mineral or tar oil and sulphite waste liquor, the even without lime or other solidifying agents, simply by adding filler material are easily malleable, but then the calorific value of the oil is so reduced that the advantage is only insignificant compared to other heating fuels. When using SuI-fitablauge The process also offers a further great recovery of this cheap and annoying waste, the advantage of solidification still being there; that the in The sulfuric acid present in the lye is bound by lime and the resulting Masses become even more stable.

Claims

Patent-to sayings:

i. Process for the consolidation of emulsion masses made of mineral, tar

and other oils, hydrocarbons, asphalt, wax, resin and the like, characterized in that that you can emulsions from these substances that only contain small amounts of colloidal emulsion carriers and water contain so much of a hydratable Body does not cause the solid masses formed by water be converted back into emulsion solutions. . -. "'..

2. The method according to claim i, by adding the oils or solutions in question of solid substances in oils and the like with sulphite pulp waste emulsified and the resulting emulsion masses with hydrating acting substances hardens.