DE29521663U1 - Keramische Zahnersatzteile - Google Patents

Keramische Zahnersatzteile

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Description

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Keramische Zahnrestauration und Anordnung zu deren Herstellung
Die vorliegende Neuerung betrifft eine keramische Zahnrestauration gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 oder 2 und eine Anordnung zu deren Herstellung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 20.
Keramische Zahnersatzwerkstoffe zeichnen sich insbesondere durch ihre hohe Druckfestigkeit, ihre Verschleißbeständigkeit und die Möglichkeit zur Verarbeitung als ästhetische Zahnrestaurationen mit individuellen Färb- und Transparenzverläufen aus. Die verwendeten Grundwerkstoffe sowie die daraus gefertigten Komponenten sind biokompatibel und weisen vielmals eine geringe Neigung zur Plaqueakkumulation auf [Hahn, R.: Kennzeichnende Eigenschaften keramischer Restaurationswerkstoffe und deren Auswirkung auf die klinische Anwendung. Teil 1: Konventionelle Dentalporzellane. Dentallabor XLII, S. 51-57 (1994)].
Aufgrund dieser Eigenschaften waren Dentalkeramiken bereits seit Anfang dieses Jahrhunderts zur Herstellung von Jacketkronen in der Diskussion. Trotz komplizierter Präparationstechniken und aufwendiger Fertigungsmethoden waren die Mißerfolgsquoten damaliger, konventionell einzementierter Vollkeramikrestaurationen durch Frakturen infolge ungenügender mechanischer Eigenschaften der Grundwerkstoffe oder durch häufig eintretende Dislokationen der Rekonstruktionen hoch.
Anfang der 60er Jahre begann die Entwicklung der Verblend-Metall-Keramik-Technik (VMK-Technik) [Weinstein, M., Katz, S., Weinstein A.B.: Fused porcelain-to-metal teeth. US Patent 3,052,982 (19962); Weinstein, M., Weinstein, A.B.: Porcelain-covered metalreinforced teeth. US Patent 3,052,983 (1962)]. Durch Erhöhung des Leuzitanteils war es erstmals möglich, den thermischen Expansionskoeffizienten der Keramikverblendmassen an den eines Metallgerüstes anzugleichen und dadurch einer Induktion von Rissen und
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Abplatzungen in der Keramik beim Abkühlprozeß der resultierenden Verbundkonstruktion wirksam vorzubeugen.
Gleichzeitig waren diese Restaurationen durch die Metallsubkonstruktion derart verstärkt, daß den bei unverstärkten Keramikkronen vergleichsweise häufig eintretenden Frakturen während der klinischen Beanspruchung wirksam begegnet werden konnte. Nachteile dieser bis heute hauptsächlich üblichen VMK-Technik sind der hohe Zeit- und Verfahrensaufwand zur gußtechnischen Herstellung eines Gerüstes nach dem Wachsmodellausschmelzverfahren und zur mehrschichtigen Verblendung der Subkonstruktion mit keramischen Aufbrennmassen in mehreren Arbeitsgängen.
Eine Reihe von Verbesserungen zielt daher darauf ab, die Herstellung der metallischen Grundgerüste zu vereinfachen. Die DE 32 18 300 Al [Wismann] offenbart die galvanoplastische Herstellung eines Zahnkronengerüstes, welches nach dem Aufbringen eines Metall-Keramikgemisches als Haftvermittler (Bonder) mit herkömmlichen dentalkeramischen Aufbrennmassen verblendet wird. Andere alternative Fertigungsverfahren zur Herstellung von zur Verblendung mit dentalkeramischen Massen geeigneten Metallgerüsten sind die Metallsintertechnik [Biffar, R.: Neue Wege in der Herstellung von festsitzendem metallischen Zahnersatz. Probleme der Gußtechnik überwunden? Arbeiten in dentaler Sintertechnik. Phillip Journal 5, S. 295-300 (1991)], die manuelle Adaptation z.B. einer Goldfolie auf dem Arbeitsmodell [Shoher, I., Whiteman, A.: Dental jakket crown and method of construction. EP 0 104 320 (1983)] oder die computergesteuert schneidzerspanende oder elektroerosive Bearbeitung eines Metallrohlinges.
Wesentliche Nachteile aller dieser Metall-Keramik-Verblendkonstruktionen sind jedoch die eingeschränkte Paßgenauigkeit durch Verzüge des metallischen Gerüstes während des Aufbrennvorgangs der Keramik sowie die durch das Metallgerüst verursachte Opazität der Restauration. Die zahntechnische Herstellung und manuelle Handhabung der Metallsubkonstruktion sowie der erwünschte ästhe-
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tische Effekt der auf das Metallgerüst aufzubrennenden keramischen Verblendschicht erfordert eine allseitige Mindestschichtstärke der Restauration von wenigstens 1.3mm (0.3mm Metallgerüst + 1.0mm Keramikverblendung). Der zu restaurierende Zahn muß daher allseitig durch Präparation mit rotierenden Diamantinstrumenten um diese Schichtstärke reduziert werden, was nicht selten zu irreversiblen Schädigungen der Zahnpulpa führt. In den meisten Fällen werden die einsehbaren Zahnoberflächen jedoch um mehr als 1.5mm reduziert. Die dadurch mögliche dickere Verblendschicht optimiert das ästhetische Ergebnis durch die resultierende transluzente Tiefenwirkung sowie durch verbesserte Abdeckung des beim Aufbrennen der Keramikverblendmassen schwärzlich oxidierten Metallgerüstes. Häufig sind diese Präparationsschnittiefen aufgrund der Gefahr der iatrogenen Eröffnung der Zahnpulpa jedoch nicht zu verwirklichen, was Überdimensionierungen der Restauration zur Folge haben kann. Derartige Forminkongruenzen beeinträchtigen aber das ästhetische Ergebnis und begünstigen die Entstehung und den degenerativen Verlauf von Parodontalerkrankungen. Diese werden nicht selten auch durch die aus ästhetischen Gründen gewählte, subgingivale Extension des bei VMK-Restaurationen zumeist sichtbaren Metallrandes negativ beeinflußt.
Diese Nachteile können auch durch unter Hochtemperaturbehandlung zum Beispiel an der Oberfläche eines chromhaltigen Metallgerüstes erzeugte, sonderkeramische Schichten [DE 41 14 792 Al, Wall] nicht überwunden werden.
Aus Gründen der Schonung gesunder natürlicher Zahnhartsubstanz sowie der Gestaltung parodontalfreundlicher Präparationsgrenzen sollte die Präparationsschnittiefe minimiert und die Ausdehnung der präparierten Zahnoberflächen auf supragingivale Abschnitte oberhalb (inzisal) des Verlaufes des marginalen Zahnfleischsaumes beschränkt werden. Dieses bedingt jedoch den Verzicht auf metallische Subkonstruktionen, was auch dem zunehmenden Wunsch der Patienten nach biokompatiblem und ästhetisch hochwertigem Zahnersatz entgegenkommt.
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Konventionelle Vollkronen aus dentalkeramischen Verblend- oder Jacketkronenmassen zeigen jedoch hohe, klinisch für ein Routineverfahren nicht zu tolerierende, frakturbedingte Ausfallquoten [Erpenstein, H., Kerschbaum, T.: Frakturtare von Dicor-Kronen unter klinischen Bedingungen. Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift 46, S. 124-128 (1991); Hahn, R.: Kennzeichnende Eigenschaften keramischer Restaurationswerkstoffe und deren Auswirkung auf die klinische Anwendung. Teil 1: Konventionelle Dentalporzellane. Dentallabor XLII, S. 51-57 (1994); McLean, J.W.: Science and art of dental ceramics, VoI.1: The nature of dental ceramics and their clinical use. Quintessenz, Berlin 1979].
Zur Verbesserung der Funktionsprognose vollkeramischer Zahnkronen wurden daher neue Werkstoffe und Verfahren zu ihrer dentalen Verarbeitung entwickelt. Die US 3,732,087 [Grossman] sowie die US 4,431,420 [Adair] offenbaren neue glaskeramische Werkstoffe, welche in Analogie zu herkömmlichen Edelmetallegierungen im Gußprozeß zu metallfreien Einzelzahnrestaurationen verarbeitet werden können. Alternativ können glaskeramische Einzelzahnrestaurationen auch im Preßverfahren gefertigt werden [Wohlwend, A., Scharer, P.: Die Empress-Technik. Quintessenz Zahntechnik 16, S. 966-978 (1990)]. Zur Erzeugung individueller Farberscheinungen von daraus gefertigten Kronen ist jedoch deren Ausgestaltung als Gerüstkappe, von zur Minimierung der Frakturgefahr höherer Schichtstärke als vergleichbare Metallsubkonstruktionen, sowie deren Verblendung mit bezüglich ihres thermischen Ausdehnungskoeffizienten auf diese keramischen Gerüste abgestimmten Verblendmassen unerläßlich [Geller, W., Kwiatkowski, S.J.: Willis Glas: Glaskeramische Synthese zur Vermeidung der Dunkel- und Schattenzonen im Gingivalbereich. Quintessenz Zahntechnik 13, S. 39-57 (1987)]. Die ästhetische Erscheinung dieser Restaurationen ist gegenüber vergleichbaren Verblend-Metall-Restaurationen bei ähnlichem Verfahrensaufwand wesentlich besser; die erforderliche Präparationsschnittiefe bleibt jedoch unverändert. Ferner ist die Funktionsprognose von aus derartigen Materialien gefertigten Kronenre-
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Staurationen nach wie vor unzureichend [Hahn, R.: Kennzeichnende Eigenschaften keramischer Restaurationswerkstoffe und deren Auswirkung auf die klinische Anwendung. Teil 1: Konventionelle Dentalporzellane. Dentallabor XLII, S. 51-57 (1994)]. 5
Neuere Entwicklungen der Dentalkeramik beschäftigen sich daher mit der Herstellung von keramischen Zahnrestaurationen mit höherer Elastizitätsgrenze. Die EP 87 400 822.0 [Tysblat] offenbart die Herstellung eines Keramikgerüstes vornehmlich aus Aluminiumoxidkeramik, welches nach einer initialen Vorsinterung zum Erhalt seiner endgültigen mechanischen Eigenschaften mit Glas infiltriert wird. Die Verblendung des Gerüstes erfolgt in herkömmlicher Technik mit handelsüblichen individuell eingefärbten Dentalkeramikmassen. Erste klinische Verlaufskontrollen zeigen jedoch, daß Frakturen festsitzenden vollkeramischen Zahnersatzes auch durch dessen Verstärkung mit derartigen glasinfiltrierten Aluminiumoxidkeramikgerüsten nicht zuverlässig vermieden werden können [Kelly. J.R., Tesk, J.A., Sorensen, J.A.: Clinical Failure of In-Ceram FPD's: Fractography, stress and probability of failure analysis. Journal Dental Research 73, S. 191 Abstract No. 718 (1994)] .
Die EP 0 384 908 [Nobelpharma] lehrt eine andere Technik zur preßtechnischen Herstellung vergleichsweise fester, insbesondere oxidkeramischer Zahnrestaurationen oder Gerüste, wobei die Schwindung des gepreßten Formteiles bei dessen nachträglicher Sinterung durch gezielte Überdimensionierung bei der Preßformgebung kompensiert werden soll. Alternativ zur Preßformgebung können vergleichbare Formteile auch aus vorgesinterten Rohlingen durch computergesteuert spanabtragende Bearbeitung hergestellt werden [EP 0 389 461, Sandvik Aktiebolag]. Die bei der Restsinterung eintretende Volumenschwindung soll durch den Prozesscomputer der Maschinensteuerung im Rahmen der Vorbearbeitung kompensiert werden. Beide Verfahren scheitern jedoch am bezüglich der gewünschten komplexen Formen und Dimensionen nicht kompensierbaren,
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anisotropen Schwindungsverhalten der vorverdichteten bzw. vorgesinterten Formteile.
Die Hartbearbeitung von zum Einsatz als Zahnrestaurationen geeigneter Hochleistungskeramiken kann, wie in der DE 39 28 684 [Espe] beschrieben, mittels Ultraschallerosion erfolgen [Hahn, R., Wolf, M.: Kennzeichnende Eigenschaften keramischer Restaurationswerkstoffe und deren Auswirkung auf die klinische Anwendung. Teil II: Hochleistungskeramik und sonoerosive Fertigungstechnik. Dental-Labor XLII S. 169-177 (1994)]. Auch die reaktionspyrolytische Umsetzung von aus siliziumorganischen Werkstoffvorstufen vergleichsweise einfach herzustellenden "Kunststoffrestaurationen" ermöglicht die Herstellung keramischer Zahnersatzteile, insbesondere Gerüste, auf die zur ästhetischen Individualisierung herkömmliche dentalkeramische Verblendmassen aufgebrannt werden können [DE 42 17 115.6, Hahn]. Zur Umsetzung dieser Technologien im zahntechnischen Routinebetrieb sind jedoch Neuinvestitionen in spezielle Anlagen und Verfahrenstechniken erfoderlich, die in der Preiskalkulation einer damit gefertigten Zahnrestauration berücksichtigt werden müssen.
Eine andere Entwicklung basiert auf der Beschichtung keramischer Oberflächen mit filmartig dünnen, anorganisch-organischen Oberflächenschichten (Ormocere) insbesondere zum Schutz der Keramikoberflächen vor degradativen, hydrolytischen Beeinflussungen im Mundmileu [Kelly, J.R., Bowen, H.K.: Colloidal processing of dental ceramics. Journal Dental Research 67, S. 119, Abstract No. 52 (1988)]. Aufgrund der ausschließlich in Dünnschichttechnik applizierbaren Fimschichtstärken kann jedoch durch Ormocere einer belastungsinduzierten mechanischen Spannungskonzentration auf die keramischen Oberflächen nicht wirksam begegnet werden.
Zur Verbesserung der Retention von Zahnersatzteilen an präparierten Zahnstümpfen werden seit geraumer Zeit adhäsive Eingliederungstechniken unter Verwendung von Polymerkomposit als Fügematerial (Befestigungskomposit) empfohlen. Dieses Polymerkomposit haftet sowohl an säurebehandeltem Zahnschmelz als auch an den me-
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chanisch und/oder chemisch umstrukturierten und silanisierten stumpfzugewandten Flächen einer vollkeramischen Zahnrestauration [Hahn, R.: Kennzeichnende Eigenschaften keramischer Restaurationswerkstoffe und deren Auswirkung auf die klinische Anwendung. Teil 1: Konventionelle Dentalporzellane. Dentallabör XLII, S. 51-57 (1994)]. Zur adhäsiven Eingliederung wird die mit plastischem Befestigungskomposit versehene Restauration vollständig auf dem Zahnstumpf bzw. in der Zahnkavität reponiert. Nach Entfernung von überschüssigem Komposit erfolgt dessen Polymerisation vorzugsweise durch Bestrahlung mit Licht [US 837729 bzw. EP 0 241 120, Corning Glass Works].
Bei Kronen ist der Zahnschmelz aufgrund der notwendigen Präparationsschnittiefe jedoch entfernt. Die auch nach Applikation moderner Dentinhaftvermittler erreichbare Dentinhaftung des Befestigungskomposits liegt jedoch weit unterhalb der nach Oberflächensilanisierung an silikatkeramischen Grenzflächen erreichbaren Haftwerte. Dadurch kommt es bedingt durch die Volumenkontraktion beim Phasenwechsel des Befestigungskomposits zum Aufbau gerichteter Primärspannungen und zu Spaltbildungen an der Grenzfläche Dentin / Befestigungskomposit [Barho, R., Hahn, R., Weiger, R., Löst, C: Ansätze zur Indikationserweiterung dentalkeramischer Einlagefüllungen. Schweizer Monatsschrift für Zahnmedizin 8, S.996-999 (1994)]. Die dennoch nach dem Inhalt eines Abstracts eines wissenschaftlichen Kurzvortarges [Grossman, D.G., Nelson,
J. W.: The bonded Dicor crown. Journal Dental Research 66, S. 206 Abstract Nr. 800 (1987)] scheinbar erreichbare Verbesserung des Bruchwiderstandes von mit Befestigungskomposit eingegliederten Kronen gegenüber analogen, beispielsweise mit Zinkoxid-Phosphatzementen oder Glasionomerzementen, herkömmlich befestigten Restaurationen konnte bis heute nicht verifiziert werden.
Die adhäsive Eingliederung bedingt jedoch gegenüber der herkömmlichen Zementierung durch die erforderliche Konditionierung der gegenüberliegenden Zahn- und Restaurationsoberflächen sowie durch die Applikation von Haftvermittlern einen sehr hohen zahnärztli-
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chen Zeitaufwand, welcher in vergleichsweise sehr hohen Behandlungskosten resultiert. Ferner besteht die Gefahr, daß überschüssige Rückstände des transparenten, zahnfarben eingefärbten Befestigungskomposits, insbesondere auf subgingivalen Zahnoberflächen, übersehen werden, was aufgrund resultierender Entzündungsreaktionen der Parodontalgewebe zu deren dauerhafter Schädigung führen kann [Hahn, R., Löst, C: Adhäsiv befestigte keramische Einlagefüllungen. In: Dent Praxis. Hrsg.: Klaiber, B., Körber, E.; Thieme Verlag, Stuttgart, im Druck]. In Kenntnis dieser Problematik beschreibt die DE 42 38 470 Al [Gonzalez-Cabeza] eine Methode zur Vereinfachung dieser adhäsiven Eingliederung durch Anbringen einer Einsetzkappe an der Krone während des Eingliederns. Unabhängig davon sehen einige Autoren den direkten Kontakt zwischen Polymeren und Dentinoberflächen kritisch im Hinblick auf mögliche Schädigungen der Zahnpulpa.
Vor dem Hintergrund dieses durch intensive Forschung verschiedener Arbeitsgruppen erarbeiteten Kenntnisstandes war es Aufgabe der vorliegenden Neuerung, einen unter klinischen Funktionsbelastungen von einer adhäsiven Eingliederung unabhängigen und zuverlässigen keramischen Zahnersatz sowie eine vergleichsweise einfache Anordnung zu dessen Herstellung unter Verwendung herkömmlicher Dentallaboranlagentechnik bereitzustellen. Gleichzeitig sollte die Paßgenauigkeit und die ästhetische Erscheinung gegenüber keramisch verblendeten Metallrestaurationen bei geringeren Herstellungskosten verbessert werden. Nicht zuletzt war es Aufgabe der Neuerung, die für eine zuverlässige Funktion und Farbgestaltung der Restauration erforderliche Schichtstärke zu reduzieren, um dadurch den durch die vorausgehende Präparation erforderliehen Abtrag an Zahnhartsubstanz zu minimieren.
Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand der Schutzansprüche 1, 2 bzw. 20.
Es wurde gefunden, daß das klinische Versagen von keramischen Zahnrestaurationen auf Ermüdungsfrakturen ausgehend von der
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stumpfzugewandten Innenseite der Rekonstruktion zurückzuführen ist. Durch Kerbspannungskonzentration beispielsweise auf mikroskopische Oberflächenfehler an dieser Restaurationsinnenseite kann es durch antagonistischen Zahnkontakt, vorzugsweise unter Kaubeanspruchung, zur Induktion von Mikrorissen kommen. Unter fortwährender Belastung der Restauration forcieren die Kerbspannungseffekte ein unterkritisches Wachstum dieser Mikrorisse, welches auch durch hydrolytische Effekte, Feuchtigkeitsdehnung und Ionenaustauschmechanismen (Dentinliquor) im Sinne einer Korrosion der üblicherweise als Hauptphasenbestandteil in Dentalkeramiken vorhandenen Glasmatrix begünstigt wird. In aller Regel wird die Elastizitätsgrenze einer von makroskopischen Oberflächen- oder Volumenfehlern freien, neuen Keramik- oder Porzellanrestauration unter Kaubelastung aufgrund der rezeptorgesteuerten Schutzreflexe des stomatognathen Systems (Schutz der Zahnhartgewebe und des Zahnhalteapparate vor Überlastung) nicht überschritten. Durch unter fortwährender subkritischer Zug- oder Scherbeanspruchung unterkritisch diskontinuierlicher Vergrößerung der Oberflachenfehler oder der Mikrorisse wird die auf den jeweiligen Rißfundus einwirkende rißtreibende Energie, bei gleichbleibender Beanspruchung der Gesamtrestauration, größer. Nach Erreichen einer kritischen Mikrorißtiefe genügt dann eine vergleichsweise geringe Belastung der Gesamtrestauration, um ausgehend von dieser kritischen Fehlergröße einen stabilen Rißfortschritt durch die gesamte Restauration auszulösen. Eine solche sich mit Überschallgeschwindigkeit ausbildende Fraktur der gesamten Restauration erfolgt im Gegensatz zu metallischen Zahnrestaurationswerkstoffen spontan und ohne Vorwarnung.
Der neuerungsgemäße Grundgedanke basiert auf der Überlegung, der Ausbildung dieser kritischen Fehlergrößen an bzw. in der zug- oder scherspannungsbeanspruchten Restaurationsoberfläche bzw. oberflächenrandzone entgegenzuwirken. Dies wird dadurch erreicht, daß die zug- oder scherspannungsbeanspruchten Oberflächen mit einer Schicht versehen werden, die unter dieser Belastung der Induktion und/oder dem Wachstum von Mikrorissen in der angrenzenden
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Keramik entgegenwirkt. Vorteilhafter Weise weist die neuerungsgemäße Schicht einen dauerhaften Widerstand gegenüber den unter der Beanspruchung von Zahnrestaurationen im Mundmilieu an der Stelle der aufgetragenen Schicht induzierten Zug- und/oder Scher- und/oder Druckspannungen auf. Die neuerungsgemäße Schicht ist darüber hinaus ausreichend hydrolysestabil. Zur vorteilhaften Verarbeitung ist das die Schicht bildende Material plastisch verformbar und nach erfolgter Ausformung der Schicht härtend oder erhärtbar. Zur Vermeidung von beanspruchungsinduzierten Spannungskonzentrationen auf die Oberfläche der keramischen Restauration ist die Schicht spaltfrei an diese Restaurationsoberfläche bzw. -Oberflächenabschnitte adaptiert und haftet wenigstens partiell an dieser keramischen Grenzfläche bzw. dem Grenzflächenabschnitt kraftschlüssig an.
Überraschender Weise wurde gefunden, daß die Funktionssicherheit einer vollkeramischen Zahnkrone, insbesondere einer Porzellanvollkrone als Einzelkrone oder im Kronenverbund, als Brückenanker, Kronengerüst, Teilkrone oder als Doppelkrone durch eine solehe auf der Kroneninnenseite angebrachte Schicht verbessert wesentlich werden kann. Gleiches gilt für Inlays mit einer wenigstens partiell in das Oberflächenrandvolumen entlang der zentralen Längsfissur eingelegten, neuerungsgemäßen Schicht.
Es wurde weiter gefunden, daß dieser Effekt durch Schichten einer mittleren Schichtstärke zwischen 0.1mm und 1.0mm erreicht wird. Insbesondere haben sich Schichten zwischen 0.1mm und 0.6mm Schichtstärke bewährt. Ganz besonders eignen sich Schichten einer Schichtstärke zwischen etwa 0.3mm und etwa 0.6mm.
Vorteilhafter Weise besteht die neuerungsgemäße Schicht wenigstens teilweise aus Kunststoff oder aus künstlichen oder natürlichen Harzen. Generell sind beliebige nichttoxische, plastisch verformbare und härtbare oder erhärtende Materialien geeignet.
Besonders geeignet sind thermo- oder duroplastische Kunststoffe, Harze oder Polymere. Selbstverständlich können auch Mischungen
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von wenigstens zwei unterschiedlichen Kunststoffen oder Harzen verarbeitet werden oder die Schicht kann aus verschiedenen Schichten aus wenigstens einem Kunststoff oder Harz gefertigt sein.
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Insbesondere eignen sich Polysulfone, Acrylate oder siliziumorganische Polymere, wie z.B. Polysiloxane.
Es hat sich ferner bewährt, wenigstens Teile des die spätere Schicht bildenden Kunststoff- oder Harzvolumens mit inerten oder reaktiven Füllstoffen, wie sie beispielsweise in dentalen Füllungskunststoffen oder photopolymerisierbaren Glasionomerzementen oder neueren "Kompomeren" üblich sind zu versehen. Durch Zugabe dieser zumeist anorganischen, nichtmetallischen Füllstoffe, deren Oberflächen vorzugsweise silanisiert sind, können die mechanischen Eigenschaften des resultierenden Komposits nach dessen Aushärtung verbessert werden. Ferner läßt sich über den prozentualen Anteil an Füllstoffen die Restschwindung beim Phasenwechsel im Zuge der Aushärtung des Komposits variabel beeinflussen, wodurch unter anderem die dadurch an der angrenzenden keramischen Grenzfläche induzierte Druckspannung kontrolliert werden kann. Bezüglich der Wahl der Art, der Form, der Konzentration oder der Größenverteilung der verwendeten Füller wird bei möglichst hohen mechanischen Eigenschaften, insbesondere bei möglichst hoher Zugelastizitätsgrenze, und möglichst geringer Sprödigkeit der neuerungsgemäßen Schicht eine zur Induktion der Druckspannungen an beziehungsweise in der angrenzenden Keramikoberfläche ausreichende Volumenschwindung bei der Aushärtung des die Schicht bildenden Materiales angestrebt. Darüber hinaus haben sich auch anorganisehe und/oder organische Kurz- und/oder Langfasern und/oder daraus gefertigte Halbzeuge, insbesondere Fasergeflechte zur Verstärkung der neuerungsgemäßen Schicht bewährt. Auch die Zugabe metallischer Partikel und/oder Kurz- oder Langfasern, beispielsweise aus Titan, ist möglich, resultiert jedoch in einer ästhetisch ungünstigen Farberscheinung.
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Ferner hat es sich, soweit sinnvoll, zum Beispiel bei Kunststoffen auf Acrylatbasis oder auf Basis siliziumorganischer Polymere, bewährt, dem die Schicht bildenen Material zusätzlich photo- oder thermoaktivierbare Reaktionsinitiatoren und/oder Katalysatoren beizumischen. Selbstverständlich können zur gezielten Polymerisationsaktivierung der zur Herstellung der neuerungsgemäßen Schicht verwendeten Masse auch Polymerisationsinhibitoren und deren Anta^ gonisten im Sinne von bei Raumtemperatur aushärtbaren Paste-Paste-Systemen, welche unmittelbar vor Ihrer Anwendung durchmischt werden, zugegeben werden.
Zur einfacheren Verarbeitung dieser ungefüllten oder gefüllten oder faserverstärkten Massen, insbesondere kunststoffhaltigen Massen, im neuerungsgemäßen Sinne hat sich deren Aufbereitung zu Pasten mit der in der Zahntechnik oder Zahnheilkunde üblichen Konsitzenz bzw. Viskosität bewährt. Alternativ zu Pasten sind auch insbesondere aus diesen Massen, hergestellte, plastisch verformbare, etwa folienartige Applikationsvarianten vorteilhaft. Eine ganz besonders einfache Verarbeitung ist durch Applikations-Varianten in der Form eines etwa tablettenähnlichen Konfektionshalbzeuges möglich. Eine weitere vorteilhafte Anwendungsvariante ist die Herstellung von teilweise vorpolymerisierten Werkstoffvorstufen (Prepregs) die unter Wärmezufuhr zunächst ihre Viskosität wesentlich verringern, dadurch vergleichsweise einfach verformbar werden und nach erfolgter Formgebung sich vergleichsweise schnell verfestigen oder unter Applikation von Licht und/oder Wärme erhärtbar sind.
Die neuerungsgemäße Applikation einer wenigstens teilweise aus erhärtetem Kunststoff bestehenden Schicht resultiert unter anderem durch die unterschiedlichen Elastizitätsmodule der keramischen Zahnrestauration und der Schicht in einer Verbundstabilisierung der Gesamtrestauration. Die neuerungsgemäße Schicht wirkt einer Spannungskonzentration auf die beschichtete Keramikoberfläehe, unabhängig von der Befestigung der Restauration auf dem zu rekonstruierenden Zahnstumpf, entgegen. Durch Beanspruchung der
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neuerungsgemäßen Restauration verursachte Spannungsspitzen sind an der stumpfzugewandten Oberfläche bzw. innerhalb der Oberflächenrandzone der neuerungsgemäßen Schicht lokalisiert und können dort etwa durch elastische und/oder plastische Verformung der Schicht oder durch Versetzungen in der Polymerstruktur weitgehend oder vollständig inaktiviert werden. Darüber hinaus weisen ungefüllte und/oder gefüllte, insbesondere faserverstärkte Kunststoffe, im Vergleich zu Dentalkeramiken, einen wesentlich höheren Widerstand gegenüber belastungsinduzierten Rißöffnungseffekten auf.
Sollte sich dennoch ein Mikroriß etablieren, ist auch der Widerstand gegenüber einem beanspruchungsinduzierten Rißwachstum, insbesondere einem unterkritischem Rißwachstum, im Vergleich zur Dentalkeramik wesentlich höher. Darüber hinaus schützt die an die stumpfzugewandte Seite der Keramikrestauration adsorbierte neuerungsgemäße Schicht diese Oberfläche vor degradativen Hydrolyse- und/oder Korrosionseffekten durch den Dentinliquor bzw. durch im Sinne eines Leakage herandiffundierter Mundflüssigkeit. Somit kann einer belastungsinduzierten Mikrorißöffnung in den der neuerungsgemäßen Schicht benachbarten keramischen Grenzflächen, als Voraussetzung einer Ermüdungsfraktur, wirksam begegnet werden.
Die neuerungsgemäßen Restaurationen weisen daher eine hohe Funktionssicherheit auf.
Diese Funktionssicherheit der neuerungsgemäßen Restaurationen wird durch aus der Schwindung der Kunststoffphase im Zuge ihrer Polymerisation (Duroplast) oder ihrer Abkühlung (Thermoplast) resultierenden Druckspannungen in der benachbarten keramischen Grenzfläche begünstigt. Die Induktion dieser Druckspannungen im Bereich der Grenzfläche zwischen Keramik und der neuerungsgemäßen Schicht sowie innerhalb den jeweils benachbarten Randzonen ist durch die wenigstens partiell kraftschlüssige Adaptation der neuerungsgemäßen Schicht verursacht. Auch diese Druckspannung wirkt möglichen Zugspannungsbelastungen der an die neuerungsgemäße Schicht angrenzenden Keramikoberflächen entgegen. Ferner sinkt die Wahrscheinlichkeit von Kerbspannungseffekten an der beschichteten Keramikoberfläche alleine durch die Adsorption bzw.
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Anhaftung der neuerungsgemäßen Schicht im Sinne der Versiegelung von möglicherwiese fertigungs- oder bearbeitungsinduzierten Oberflächenfehlern der Keramikoberflache wesentlich.
Die bekannte geringe Verschleißbeständigkeit und der geringe Widerstand von ungefüllten und/oder gefüllten Kunststoffen im Mundmilieu ist bei der neuerungsgemäßen Anwendung als "funktionsoptimierende Beschichtung" auf der Innenseite von Einzelkronen, Teilkronen, Kronenverbänden, Brückenankern etc. aufgrund der weitgehenden Isolation vom Mundmilieu ohne Belang. Auch die Lokalisation im Fissurenrelief von Inlayrestaurationen bewahrt diese Schichten vor vorzeitigem Verschleiß.
Bei Verwendung siliziumorganischer Polymere kann die Schicht nach erfolgter Ausformung, Adaptation an die Keramikoberfläche und Erhärtung selbstverständlich auch wenigstens partiell keramisiert werden. Dazu wird die neuerungsgemäße Schicht beispielsweise durch Pyrolyse der Polymerphase in einer sauerstoffarmen Gasatmosphäre bei Temperaturen unterhalb der Plastifiziertemperatur der zur Herstellung der eigentlichen Restauration verwendeten Keramik wenigstens teilweise umgesetzt.
Nachfolgend wird die Herstellung der neuerungsgemäßen Restauration und die Anwendung der entsprechenden Herstellanordnung am bevorzugten Ausführungsbeispiel einer keramischen Vollkrone beschrieben. Selbstverständlich ist die Neuerung nicht auf dieses Beispiel beschränkt, sondern auch im Rahmen der Herstellung keramischer Kronenverbände, Brückenanker, Doppelkronen, Teilkronen, Overlays, Inlays, etc., sowie bei mechanisch beanspruchten medizinischen Keramikimplantaten, beispielsweise Skelettimplantaten, anwendbar.
Die Herstellung der neuerungsgemäßen Zahnrestaurationen erfordert einen herkömmlichen Präzisionsabdruck der Situation nach erfolgter Präparation des Zahnstumpfes bzw. der Zahnstümpfe im Munde des Patienten. Durch Ausgießen dieses Negativabdruckes beispiels-
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weise mit Gips erhält man ein Positivmodell der Situation im Patientenmund, welches in herkömmlicher Weise aufbereitet (Sägeschnittsegmentmodell) und zusammen mit einem Gegenkiefermodell in einen Artikulator eingebracht wird.
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In einer ersten Ausführungsvariante wird der mit dem durch den Zahnarzt beschliffenen Zahnstumpf korrelierende Modellstumpf des Sägeschnittsegmentmodells oder eine formgleiche Kopie von diesem mit einer Platzhalterschicht versehen, welche in Form, Schichtstärke, Lokalisation und Ausdehnung exakt der späteren neuerungsgemäßen Schicht entspricht. Bevorzugt wird die gesamte präparierte Oberfläche bis zum Präparationsrand mit dieser Platzhalterschicht versehen. Ganz besonders bevorzugt werden verschiedene Stärken der Platzhalterschicht gewählt, sodaß der Randbereich der Restauration auf der Breite von etwa einem Millimeter keine oder eine vergleichsweise dünne Schicht von etwa 0.1mm bis 0.3mm erhalt und die übrigen Restaurationsoberflachen mit einer etwa gleichmäßig dicken Schicht versehen werden. Die Schichtstärke an diesen übrigen Restaurationsoberflächen orientiert sich vorzugsweise an der individuellen Form und der späteren Funktionsbelastung der zu fertigenden Restauration. Für durchschnittliche Front- oder Seitenzahnkronen ist eine Schichtstarke von etwa 0.3mm ausreichend. Für kaufunktionell stark beanspruchte Seitenzahnkronen, zum Beispiel bei Patienten mit bilateral balancierter Okklusion, oder für Brückenanker haben sich Schichtstärken von etwa 0.6mm bewährt.
Als Platzhalter sind alle Materialien geeignet, die vergleichsweise einfach aufgetragen werden können, zur Abformung im Rahmen der Herstellung des Arbeitsstumpfes ausreichend stabil sind und ohne Beschädigung des Modellstumpfes wieder entfernbar sind. Vorzugsweise werden auf den Modellstumpf aufbringbare Wachsschichten (beispielsweise Tauchverfahren und/oder Modellation) und/oder adaptierte Tiefziehfolien und/oder ablösbare Lacke verwendet. Von dem mit der Platzhalterfolie in der gewünschten Schichtstärke, Lokalisation und Ausdehnung versehenen Modellstumpf wird an-
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schließend ein Negativabdruck erstellt. Durch Ausgießen dieses Negativabdruckes mit einer Stumpfmasse aus Gips oder aus einem feuerfesten Material ist ein zweites Modell (Arbeitsstumpf) erhältlich. Der Arbeitsstumpf wird unter Verwendung eines zuvor angefertigten Justierschlüssels, beispielsweise aus Silikon, in der gleichen Stellung wie der Modellstumpf im Sägeschnittsegmentmodell orientiert. Der Justierschlüssel bezieht sich dabei auf Stumpfoberflächen, welche nicht mit der Platzhalterschicht versehen sind.
Auf diesem Arbeitsstumpf wird nun mit einem zur Herstellung keramischer Zahnrestaurationen im Stand der Technik verfügbaren Verfahren und Material oder mittels jedem anderen beliebigen Verfahren und Material eine Zahnrestauration individuell angefertigt.
Wird ein Verfahren gewählt, bei dem der Arbeitsstumpf nicht thermisch beansprucht wird, so kann die Herstellung .der Restauration, wie zum Beispiel bei keramischen Guß- oder Preßverfahren die Erstellung eines Wachsmodells der Restauration, auch unter Umgehung der Dublierung des mit der Platzhalterschicht versehenen Modellstumpfes auf diesem direkt erfolgen. Nach Fertigstellung, funktioneller Adjustierung an die Artikulatorsituation und Politur wird die Keramikrestauration vom Arbeitsstumpf abgenommen und sorgfältig von Rückständen an Stumpfmaterial oder ähnlichem gereinigt. Ferner erfolgt die vorsichtige Entfernung der Platzhalterschicht vom Modellstumpf. Die durch die Platzhalterschicht verursachte lockere Passung der Restauration auf dem ursprünglichen Modellstumpf wird zusammen mit der fehlerfreien Gestaltung der funktionellen Restaurationsoberflächen im Artiukulator überprüft. Gegebenenfalls kann unter anderem zur Kontrolle der Farbgestaltung eine Einprobe am Patienten erfolgen.
Die neuerungsgemäße Applikation der Schicht erfolgt auf dem ursprünglichen Modellstumpf (ohne Platzhalterschicht), welcher zuvor dünn mit einem Trennmittel versehen wird. Der durch das Trennmittel verursachte Auftrag entspricht im Idealfall der Schichtstärke des zur späteren Befestigung der neuerungsgemäßen
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Restauration auf dem Zahnstumpf im Munde des Patienten verwendeten Fügemateriales. Geeignete Trennmittel stehen als Silikonoder Alginatlösungen zur Verfügung. Die mit der neuerungsgemäßen Schicht zu versehenden Restaurationsoberflächen werden zunächst z.B. mit Alkohol entfettet. Je nach Art und Zusammensetzung des zur Herstellung der keramischen Restauration verwendten Werkstoffes werden diese Oberflächen anschließend zur Verbesserung des mit der neuerungsgemäßen Schicht angestrebten Verbundes zum Beispiel durch vorsichtiges Abstrahlen mit feinen Aluminiumoxidpartikeln mechanisch angerauht und/oder beispielsweise mit Flußsäure angeätzt und/oder es erfolgt eine oberflächliche Silikatanreicherung beispielsweise durch tribochemische Beschichtung. In den meisten Fällen liegt ein konventionelles Dentalporzellan zum Beispiel aus feldspatkeramischen oder glaskeramischen Massen vor, welches nach initialer Abstrahlung ausschließlich angeäzt wird. Nach sorgfältiger Entfernung von Resten an Ätzmittel sowie der gelösten Präzipitate zum Beispiel im Wasserspray oder von Rückständen zum Beispiel an Strahlmittel nach tribochemischer Oberflächenbeschichtung beispielsweise im Luftstrom sowie anschließender Trocknung werden die Oberflächen herkömmlich silanisiert und sind danach fertig zur Applikation der neuerungsgemäßen Schicht.
Neuerungsgemäß ist die Applikation der Schicht unabhängig von der Eingliederung der Restauration im Munde des Patienten und erfolgt unter Reposition der silanisierten Restauration auf dem Modellstumpf oder auf einem form- und dimensionsgleichen Duplikat von diesem (jeweils ohne Platzhalterschicht). Das die neuerungsgemäße Schicht ausbildende Material wird dazu beispielsweise als zähplastische Masse, Paste, Folie und/oder Tablette auf den Stumpf aufgebracht und/oder an den vorbehandelten Restaurationsoberflächen adaptiert. Selbstverständlich können die Massen auch mehrfach übereinander auf den Stumpf und/oder die korrespondierenden Restaurationsoberflächen aufgebracht werden. Anschließend wird die Restauration vollständig auf dem Stumpf reponiert. Die jeweilige Verarbeitung der die Schicht bildenden Masse erfolgt je nach de-
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ren Konfektionsart sowie je nach Art der verwendeten Polymerisationsinitiatoren bzw. -inhibitoren. Die Reposition der Restauration auf dem Modellstumpf unter Ausformung der neuerungsgemäßen Schicht kann durch Vorwarmen der Restauration und/oder des Stumpfes oder durch zusätzliche Applikation von Wärme oder durch Applikation von oszillierenden Instrumenten, insbesondere von Ultraschallinstrumenten zur Überwindung der häufig vorliegenden Tixotropie der die neuerungsgemäße Schicht ausbildenden Masse vereinfacht werden. Selbstverständlich kann die neuerungsgemäße Schicht auch durch mehrmalige Applikation und/oder unter mehrmaliger Reposition der Restauration ausgebildet werden. Zur Verarbeitung thermoplastischer Materialien wird der Zahnstumpf und/oder die Restauration vorgewärmt, die Masse adaptiert und die Schicht durch Reposition der Restauration auf den Stumpf ausgeformt .
In allen Fällen wird die Masse etwa in eine Schichtstärke, wie sie durch die eingangs adaptierte Platzhalterschicht vorgegeben wurde, ausgepreßt. Nach sorgfältiger Entfernung sämtlicher Überschüsse können die Passung der Restauration, die Kontaktpunkte mit den benachbarten Zähnen sowie die funktioneilen Okklusions- und Artikulationskontakte überprüft werden. Bei Verwendung von acrylathaltigen Schichten ermöglicht die Applikation beispielsweise von Glyceringel, vorzugsweise auf die Randbereiche der noch nicht erhärteten Schicht, die Vermeidung von sauerstoffinduzierten oberflächlichen Polymerisationsinhibitionsschichten und gewährleistet damit reproduzierbare mechanische Eigenschaften der neuerungsgemäßen Schicht bis in die Randbereiche. Die Polymerisation erfolgt beispielsweise durch Bestrahlung mit geeigneten Lichtquellen und/oder Applikation von Wärme oder autokatalytisch. Die Verfestigung thermoplastisch verformter Massen erfolgt unter Abkühlung beispielsweise auf Raumtemperatur. Auf diese Weise lassen sich auch dünn ausfließende Restaurationsränder reproduzierbar rekonstruieren, welche aufgrund des Sprödbruchverhaltens konventioneller Dentalkeramiken, ohne das neuerungsgemäße Verfahren, nicht ohne Randausbrüche zu fertigen sind.
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Im Anschluß an die vollständige Erhärtung der Schicht wird der Randbereich der Restauration ausgearbeitet und poliert. Nach Abnahme der so fertiggestellten Restauration von Modellstumpf und Reinigung der Rekonstruktion beispielsweise von Rückstanden an Trennmittel ist die Restauration fertig zur Eingliederung durch den Zahnarzt.
Die Befestigung der neuerungsgemäßen Krone erfolgt bevorzugt durch herkömmliche Zementierung beispielsweise mit Zinkoxid-Phosphatzement oder Glasionomerzement. Selbstverständlich kann eine neuerungsgemäße Krone auch mit Befestigungskomposit eingegliedert werden; hierbei entfällt die in Fällen ohne neuerungsgemäße Schicht notwendige, zeitaufwendige Ätzung und Silanisierung der Kroneninnenseite. Vorteile der herkömmlichen Zementierung liegen in der einfacheren Handhabung und der zuverlässigen Vermeidung von Rückständen an Befestigungsmaterial.
Selbstverständlich kann die Ausformung der neuerungsgemäßen Schicht bevorzugt nach Applikation eines Trennmittels auf den Zahnstumpf im Munde des Patienten auch direkt auf diesem erfolgen. Schwierigkeiten dieser Methode bestehen jedoch in der zuverlässigen Wiederentfernung der mit der neuerungsgemäßen Masse reponierten Restauration zu deren Ausarbeitung und Politur. Darüber hinaus wird das Haftpotential der mit der neuerungsgemäßen Schicht zu versehenden Keramikoberflächen häufig durch nur schwer vermeidbare intraorale Kontamination, beispielsweise mit Feuchtigkeit (Atemluft oder Speichel), negativ beeinflußt. Außerdem birgt die Anwendung, Verarbeitung und Polymerisation der Schichtmassen außerhalb der Mundhöhle die Möglichkeit zur Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe sowie zur Erzielung höherer Vernetzungsraten in den übrigen Kunststoffen, was unter anderem in verbesserten mechanischen Eigenschaften resultiert. Nicht zuletzt ist die Handhabung wesentlich einfacher und die Gefahr einer intraoralen Retention unerwünschter Rückstände an Kunststoff und/oder Komposit geringer.
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Eine andere Möglichkeit zur Herstellung der neuerungsgemäßen Zahnrestaurationen besteht darin, daß die Platzhalterschicht nicht wie vorstehend ausgeführt durch Auftrag eines Substrates auf den Modellstumpf oder auf eine formgleiche Kopie von diesem erzeugt wird, sondern durch Herstellung eines Arbeiststuinpfes aus einer Stumpfmasse, die im Rahmen ihrer Verfestigung einer um den Betrag der erwünschten Platzhalterschicht entsprechenden Volumenänderung unterliegt. Zur Herstellung von neuerungsgemäßen Zahnkronen muß die das Arbeitsmodell bildende Stumpfmasse im Rahmen ihrer Verfestigung, gegenüber dem ursprünglichen Zahn- bzw. Modellstumpf, um den in der oben beschriebenen Ausführungsvariante durch Auftrag der Platzhalterschicht erzeugten Betrag expandieren. Unter Verwendung derartiger Massen kann der Arbeitsstumpf selbstverständlich auch durch Ausgießen des durch den Zahnarzt von der Patientensituation hergestellten Negativabdruckes gefertigt werden.
Weist die ohne neuerungsgemäße Schicht versehene keramische Restauration auf der stumpfzugewandten Seite wenigstens teilweise offene Porositäten auf oder können solche beispielsweise durch physikalische Bearbeitung, wie zum Beispiel durch Sandstrahlen, und/oder durch chemische Behandlung, wie zum Beispiel durch Applikation von sauren oder basischen Lösungen, und/oder elektrochemische Behandlung, vorzugsweise durch Herauslösen von in diese Grenzflächen eingebrachten, zum Beispiel metallischen, organischen oder anorganischen Bestandteilen oder metallischen oder keramischen Schaumstrukturen, bis in eine Tiefe, welche dem Minimum der ansonsten üblichen neuerungsgemäßen Schichtstärke entspricht, erzeugt werden, so kann auf die Applikation einer Platzhalterschicht vor der Herstellung dieser keramischen Restauration verzichtet werden. Die neuerungsgemäße Schicht entsteht in diesen Fällen durch Infiltration dieser, vorzugsweise miteinander kommunizierenden Porositäten. Selbstvertsändlich können auch diese Grenzflächen zur Verbesserung der Anhaftung der neuerungsgemäß infiltrierbaren Schicht vor der Infiltration konditioniert, insbesondere silanisert werden. Für diesen Fall haben sich als Neue-
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rungsgemäß infiltrierbare Massen vorzugsweise weniger hoch gefüllte Kunststoffe bewährt. Durch die vergleichsweise große Oberfläche der Kontaktzone zwischen der keramischen Phase und der in die poröse Grenzfläche einpenetrierten bzw. infiltrierten Schicht kann deren Schichtstärke im Vergleich zu einer auf die Restaurationsinnenseite aufgebrachten Schicht, bei gleicher Funktionssicherheit der neuerungsgemäßen Restauration, verringert werden. Bei einem Porenanteil von 50 % bezogen auf das Gesamtvolumen der zu infiltrierenden Grenzfläche genügt in aller Regel eine Infiltrationstiefe von 0.1 bis 0.3mm. Selbstverständlich ist auch eine Kombination einer in eine poröse keramische Grenzfläche infiltrierten neuerungsgemäßen Schicht mit einer auf diese Grenzfläche aufgetragenen Schicht möglich. Dies kann im gleichen oder in mehreren Arbeitsgängen, vorzugsweise jeweils unter vollständiger Reposition der Restauration auf den Modellstumpf, erfolgen.
Eine weitere Möglichkeit zur Herstellung der neuerungsgemäßen Restaurationen besteht darin, daß die auf dem Modellstumpf oder auf einem form- und dimensionsgleichen Duplikatmodell von diesem hergestellte Platzhalterschicht aus einem Material besteht, das unter den zur Herstellung der keramischen Restauration erforderlichen Brenntemperaturen formstabil und dimensionstreu ist. Der Wärmeausdehnungskoeffizient eines solchen Materials sollte dem der gewählten keramischen Massen entsprechen, die Platzhalterschicht ohne Verzüge vom Modellstumpf ablösbar sein und den manuellen Kräften im Zuge des Aufsinterns der Verblendmassen standhalten. Die keramische Restauration kann dann direkt auf dieser, für Zahnkronen etwa käppchenartig ausgebildeten Platzhalterschicht hergestellt werden. An Materialien für diese Platzhalterschicht eignen sich beispielsweise Folien aus Platin beziehungsweise aus Platinlegierungen. Auch eignen sich zum Beispiel aus siliziumorganischen Werkstoffvorstufen hergestellte Plazuhalterschichten, welche gleichzeitig mit dem Aufbrennen der ersten Dentalkeramikschicht oder in einem vorhergehenden Brandzyklus pyrolytisch keramisiert werden.
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Eine weitere Möglichkeit bieten als Schaumstrukturen ausgebildete Platzhalterschichten, welche als metallische Schäume zum Beispiel durch plastische Verformung auf dem Modellstumpf adaptiert und ausgeformt werden können oder als keramische Schäume, die zum Beispiel durch zerspanende Bearbeitung dem Modellstumpf angepasst werden. Nach Fertigstellung der Restauration werden diese schaumartigen Platzhalterschichten durch mechanische Bearbeitung und/oder chemische und/oder elektrochemische Behandlung vollständig oder teilweise oder nicht entfernt. Die vollständige Entfernung derartiger Platzhalterschichten vor der Applikation der neuerungsgemäßen Schicht hat sich insbesondere bei dichten Schichten, wie zum Beispiel aus Platinfolie bewahrt. Diese Entfernung gelingt zum Beispiel durch Sandstrahlen der mit der Platzhalterschicht versehenen Restaurationsoberflachen. Vor Applikation der neuerungsgemäßen Schicht wird die keramische Grenzfläche sowie ggf. Rückstände der Platzhalterschicht vorzugsweise herkömmlich tribochemisch oberflächenbeschichtet oder geätzt und silanisiert. Die nach nicht erfolgter, teilweise erfolgter oder vollständig erfolgter (zum Beispiel bei vollständiger Penetration der aufgebrannten Dentalkeramikmassen in die Schaumstruktur) Entfernung der Schaumstruktur vorliegende poröse Grenzfläche wird, wie vorweg beschrieben, unter Ausbildung der neuerungsgemäßen Schicht infiltriert.
Selbstverständlich kann der Platz für die neuerungsgemäße Schicht auch durch mechanische Bearbeitung und/oder chemische Behandlung der zur Applikation der Schicht vorgesehenen Oberflächen einer herkömmlich auf dem Modellstumpf oder einem form- und dimensionsgleichen Duplikat hergestellten keramischen Restauration erzeugt werden. Dies birgt zum Beispiel bei Anwendung von Sandstrahlverfahren die Gefahr eines unkontrollierten sowie ungleichen Abtrages oder der Perforation der keramischen Restauration. Chemische Verfahren sind aufgrund ihrer für einen meßbaren Abtrag langen Einwirkzeiten nicht wirtschaftlich und bezüglich ihrer Wirkung kaum kontrollierbar.

Claims (1)

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    Schutzansprüche
    1. Keramische Zahnrestauration, dadurch gekennzeichnet, daß
    ihre zug- oder scherspannungsbeanspruchten Oberflächen und/oder Oberflachenrandzonen unabhängig von deren definitiver Eingliederung auf den Zahnstumpf des Patienten wenigstens partiell eine plastisch verformbare und erhärtende oder härtbare Schicht aufweisen.
    10
    2. Keramische Zahnrestauration, dadurch gekennzeichnet, daß ihre zug- oder scherspannungsbeanspruchten Oberflächen und/oder Oberflachenrandzonen wenigstens bereichsweise mit einer Schicht verbunden sind, welche zumindest partiell eine kunststoffhaltige Masse umfaßt, wobei die Restauration gemeinsam mit der Schicht auf den präparierten Zahnstumpf im Munde des Patienten eingliederbar ist.
    3. Keramische Zahnrestauration nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um eine einzelne oder verbundene Zahnkrone handelt.
    4. Keramische Zahnrestauration nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die stumpfzugewandte Innenseite der Zahnkrone wenigstens bereichsweise mit der Schicht versehen ist.
    5. Keramische Zahnrestauration nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die stumpfzugewandte Innenseite der Zahnkrone wenigstens bereichsweise offene Porositäten aufweist und die Schicht durch Auffüllen dieser Porositäten gebildet ist.
    6. Keramische Zahnrestauration nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht wenigstens bereichsweise mindestens einen Kunststoff und/oder ein natürliches und/oder künstliches Harz umfaßt.
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    7. Keramische Zahnrestauration nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht einen thermo- oder duroplastischen Kunststoff umfaßt.
    8. Keramische Zahnrestauration nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff ausgewählt ist aus der Gruppe der Polysulfone, der Acrylate oder der siliziumorganischen Polymere.
    9. Keramische Zahnrestauration nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht ein Gemenge aus verschiedenen Kunststoffen umfaßt.
    10. Keramische Zahnrestauration nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht wenigstens teilweise einen partikel- und/oder faserverstärkten Kunststoff und/oder ein partikel- und/oder faserverstärktes Harz umfaßt.
    11. Keramische Zahnrestauration nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht wenigstens bereichsweise eine Schichtstärke zwischen 0.1mm und 1.0mm aufweist.
    12. Keramische Zahnrestauration nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtstärke zwischen 0.1mm und 0.6mm liegt.
    13. Keramische Zahnrestauration nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtstärke zwischen 0.3mm und 0.6mm liegt.
    14. Keramische Zahnrestauration nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Platzhalterschicht trägt, welche in Form, Lokalisation und Schichtstärke der Schicht entspricht und aus einem etwa schaumartigen metallischen oder keramischen Material besteht.
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    15. Keramische Zahnrestauration nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein auf einem Modellstumpf oder Arbeitsstumpf gefertigtes Keramik-Grundteil aufweist, welches durch wenigstens partielles nachträgliches Entfernen von Material mit mindestens einer Vertiefung versehen ist, die in Form, Lokalisation und Schichtstärke der gewünschten definitiven Schichtstärke entspricht und in der die Schicht liegt.
    16. Keramische Zahnrestauration nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine Platzhalterschicht oder
    Rückstände einer Platzhalterschicht oder ein durch eine Platzhalterschicht in der Oberflächenrandzone der Keramik entstandenes Relief wenigstens partiell mit der definitiven Schicht infiltriert ist.
    15
    17. Keramische Zahnrestauration nach einem der Ansprüche 1 bis
    16, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Applikation der definitiven Schicht vorgesehenen Oberflächen der Keramikrestauration und/oder ggf. einer Platzhalterschicht wenigstens partiell durch tribochemische Oberflächenbehandlung mit Silikat angereichert oder angeäzt und/oder silanisiert sind.
    18. Keramische Zahnrestauration nach einem der Ansprüche 1 bis
    17, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht erhärtet oder ausgehärtet ist.
    19. Keramische Zahnrestauration nach einem der Ansprüche 1 bis
    18, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine wenigstens teilweise aus siliziumorganischen Polymeren bestehende Schicht umfaßt, welche mindestens bereichsweise oder wenigstens partiell keramisiert ist.
    20. Anordnung zur Herstellung einer keramischen Zahnrestauration nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens einen Modellstumpf des beschliffenen Zahnstumpfes oder einen als Dublette dieses Modellstumpfes ausgebildeten Ar-
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    beitsstumpf aufweist, und daß auf dem Modellstumpf oder dem Arbeitsstumpf eine Platzhalterschicht angebracht ist, auf der die keramische Restauration herstellbar ist und die in Form, Lokalisation und Schichtstarke der gewünschten definitiven Schicht entspricht.
    21. Anordnung zur Herstellung einer keramischen Zahnrestauration nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Platzhalterschicht vorübergehend oder dauerhaft und/oder bereichsweise oder auf der gesamten Oberfläche von Modellstumpf oder Arbeitsstumpf vorhanden ist und unter den für die Verarbeitung der Dentalkeramikmassen erforderlichen Brennbedingungen ausreichend stabil ist.
    22. Anordnung zur Herstellung einer keramischen Zahnrestauration nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Platzhalterschicht entfernbar auf dem Modellstumpf oder dem Arbeitsstumpf angebracht ist und eine Platinlegierung umfaßt.
    23. Anordnung zur Herstellung einer keramischen Zahnrestauration nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Platzhalterschicht ein etwa schaumartiges metallisches oder keramisches Material umfaßt.
    24. Anordnung zur Herstellung einer keramischen Zahnrestauration nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß sie ferner eine Negativform vom ursprünglichen Zahn- oder Modellstumpf umfaßt, und daß die Platzhalterschicht dadurch hergestellt ist, daß der durch Modellstumpf oder Arbeitsstumpf und Negätivform begrenzte Raum mit einer Modellmasse gefüllt wird, die bei ihrer Erhärtung einer Volumenänderung unterliegt.
    25. Anordnung zur Herstellung einer keramischen Zahnrestauration nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Modellstumpf oder einen Arbeitsstumpf umfaßt, welcher wenigstens im Bereich der präparierten Zahnoberflächen gegenüber
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    den korrespondierenden Oberflächen des Zahn- oder Modellstumpfes um den Betrag der Platzhalterschicht vergrößert ist.
    26. Anordnung zur Herstellung einer keramischen Zahnrestauration nach einem der Ansprüche 19 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Schichtform aufweist, welche durch den Modellstumpf oder den Arbeitsstumpf und die Keramikrestauration gebildet ist.
    27. Anordnung zur Herstellung einer keramischen Zahnrestauration nach einem der Ansprüche 19 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Modellstumpfes zumindest bereichsweise mit einem Trennmittel versehen ist.
    28. Anordnung zur Herstellung einer keramischen Zahnrestauration nach einem der Ansprüche 19 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer den Stumpf und/oder die Restauration erwärmenden und/oder in Schwingung versetzenden und/oder unter Druck setzenden Einrichtung verbunden ist.
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