DE29505479U1

DE29505479U1 - Konstruktion eines Fahrrads mit umgekehrter Drehrichtung des Tretkurbelantriebs

Info

Publication number: DE29505479U1
Application number: DE29505479U
Authority: DE
Original assignee: GERSTER ULRICH
Current assignee: GERSTER ULRICH
Priority date: 1995-03-31
Filing date: 1995-03-31
Publication date: 1995-06-29
Anticipated expiration: 2005-04-01

Description

BESCHREIBUNG:

KONSTRUKTION EINES FÄHRRADS MIT UMGEKEHRTER DREHRICHTUNG DES

TRETKURBELANTRIEBS

Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrradantrieb mit eingebautem Freilauf für einspurige oder mehrspurige Fahrzeuge mit mindestens einem auf einer Tretwelle sitzenden Ketten- oder Riemenrad, mindestens einem auf der Welle eines angetriebenen Rads plazierten Ketten- oder Riemenrad und einer Antriebskette oder einem Antriebsriemen.

Die bisherige Form des Tretkurbelantriebs beim Fahrrad ist derart, daß die Abwärtsbewegung des Fußes beim Vorwärtsfahren vorne erfolgt und die Aufwärtsbewegung hinten. Diese Konstruktion ist technisch am einfachsten und scheint deshalb die fraglos vorgegebene zu sein, obwohl der Bewegungsablauf biodynamisch und ergonomisch betrachtet dabei nicht ideal ist.

Die Neuheit besteht darin, durch eine andere Anordnung bisheriger Antriebselemente unter unter Hinzufügung von einem Hilfsrad oder mehrerer Hilfsräder oder auch einer Rolle oder mehrerer Rollen die Drehrichtung der Tretkurbeln beim Antrieb umzudrehen, also die Abwärtsbewegung des Fußes hinten erfolgen zu lassen und die Aufwärtsbewegung vorne. Dadurch wird eine anderes Muster der Belastung in Form und zeitlichem Ablauf von Bein und Beckenmuskulatur und den entsprechenden Gelenken erreicht. Dieses Muster kann sowohl bei Kurz- wie auch bei Dauerbelastung ergonomischer sein. Vorteile können entstehen durch langsamere Ermüdung der Muskulatur und Schonung der Gelenke, besonders bei schon bestehender Schädigung etwa der Menisken des Kniegelenks. Weitere Vorteile ergeben sich je nach Konstruktion durch einen möglichen Wechsel der Drehrichtung während längerer Belastung, was ebenfalls einer Ermüdung und Überlastung vorbeugen kann. Eine solche Drehrichtungsumkehr gibt es zwar im Grundsatz schon bei sogenannten Behindertendreirädern mit starrer Antriebskoppelung, nicht aber bei den üblichen ein- oder mehrspurigen Fahrrädern mit Freilauf oder anderen Konstruktionen wie zum Beispiel den sogenannten Liegerädern.

Konstruktive Anordnung der Bauelemente, durch die die Drehrichtungsänderung von dem mit der Tretkurbel verbundenen Kettenoder Riemenrad zu dem mit dem Antriebsrad verbundenen Ketten- oder Riemenrad erreicht wird:

Die Achsen von Tretkurbel und angetriebenem Rad liegen nicht mehr wie bisher beide innerhalb der vom Umfang der Kette oder des Riemens umschlossenen Fläche, sondern eine der beiden Achsen liegt außerhalb dieses Umfangs. Die Kette oder der Riemen werden dabei von außen mittels einem oder mehrerer Hilfsrädchen am Zahnkranz entweder des angetriebenen Rads (Figur 1) oder des Tretkurbelrads (Figur 2) ein Stück weit in formschlüssigem Eingriff entlanggeführt. Die Hilfsräder können auch als Schaltwerk gestaltet werden. Eine entsprechende Kröpfung, Biegung oder Anordnung von Hinterbaustreben verhindert den Kontakt von Kette und Hinterbau bei Verwendung der üblichen Rahmenkonstruktion.

Eine weitere mögliche Anordnung der Konstruktionselemente zur Erzielung einer Drehrichtungsumkehr ist eine Führung der Kette oder des Antriebsriemens über Kreuz (Figur 3)). Ein Scheuern der Stränge aneinander läßt sich dabei durch ein Hilfsrad oder Hilfsräder oder eine oder mehrere Hilfrollen verhindern.

Vorteile verspricht auch eine Anordnung und Dimensionierung der Bauteile, die einen Wechsel der Antriebsrichtung während einer längeren Fahrtphase durch Umlegen von Kette oder Riemens (manuell oder durch Schaltwerk) ermöglicht.

Bezngszeichen :

1	Ib	•	ld	Antriebsteil
la,		Ketten- oder Riemenräder des
		Antriebsteils
lc,	2b, 2c	Hilfsräder des Antriebsteils
If		Umwerfer
2	2e,	Angetriebenes Teil
2a,		Ketten- oder Riemenräder des
		angetriebenen Teils
2d,		Hilfsräder des angetriebenen Teils
2f	Schaltwerk
3	Kette oder Riemen
h	Hilfsrolle

Claims

Schutzansprüche :

1. Ein- oder mehrspuriges Fahrrad mit Freilauf und Antrieb mittels mindestens einem auf einer Tretwelle sitzendem Ketten- oder Riemenrad, mindestens einem an einer angetriebenen Welle plazierten Ketten- oder Riemenrad und Äntriebskette oder Antriebsriemen (3), dadurch

gekennzeichnet, daß eine Drehrichtungsänderung zwischen beiden Achsen erfolgt in der Weise, daß die Kette oder der Riemen ein mit der Tretkurbel verbundenes Kettenrad oder Riemenrad, welches auch aus einem Satz mehrerer ausgewählt sein kann, umschlingt (la, Ib oder weitere) wie beim üblichen Antrieb, jedoch ein auch möglicherweise aus einem Satz mehrerer ausgewähltes mit einer angetriebenen Welle verbundenes Ketten- oder Riemenrad (2a, 2b, 2c oder weitere) aber im Gegensatz zum üblichen Antrieb nicht innerhalb der von dem Kettenoder dem Riemenumfang umschlossenen Fläche liegt, sondern Kette oder Riemen tangential mittels einem oder mehrerer Hilfsrädchen an es heran und über ein Stück des Radumfangs im Eingriff an ihm entlang geführt werden (Figur 1). Hilfsrad oder Hilfsräder können auch Schaltwerksfunktion übernehmen.

2. Ein- oder mehrspuriges Fahrrad mit Freilauf und Antrieb mittels mindestens einem auf einer Tretwelle sitzendem Ketten- oder Riemenrad, mindestens einem an einer angetriebenen Welle plazierten Ketten- oder Riemenrad und einer Antriebskette oder einem Antriebsriemen, dadurch

gekennzeichnet, daß eine Drehrichtungsänderung zwischen beiden Achsen erfolgt in der Weise, daß die Kette oder der Riemen ein mit einer angetriebenen Welle verbundenes Kettenrad oder Riemenrad, welches aus einem Satz mehrerer ausgewählt sein kann, umschlingt (2a, 2b, 2c oder weitere), ein mit der Tretkurbelwelle verbundenes möglicherweise auch aus einem Satz mehrerer ausgewähltes antreibendes Kettenoder Riemenrad (la, Ib oder weitere) aber im Gegensatz zum üblichen Antrieb nicht innerhalb der vom Ketten- oder Riemenumfang umschlossenen Fläche liegt, sondern Kette oder Riemen tangential mittels einem oder mehrerer Hilfsrädchen an es heran und ein Stück des Radumfangs weit im Eingriff an ihm entlang geführt wird (Figur 2). Bei Verwendung von verschieden großen Kettenblättern (la, Ib oder weiterer) an der Tretkurbelwelle und eines Kettenumwerfers (If) zur Schaltung können das oder die Hilfsrädchen (lc, Id oder weitere) beweglich angeordnet sein, um den Bewegungen der Kette (3) beim Schalten zu folgen. An der

Angetriebenen Welle kann eine übliche Kettenschaltung mit Schaltwerk (2f) angebracht sein.

3. Ein- oder mehrspuriges Fahrrad mit Freilauf und Antrieb mit mindestens einem auf einer Tretwelle sitzendem Ketten- oder Riemenrad (la), mindestens einem an einer angetriebenen Welle plaziertem Kettenoder Riemenrad (2a) und Antriebskette oder Antriebsriemen (3), dadurch gekennzeichnet, daß eine Drehrichtungsänderung von antreibendem Ketten- oder Riemenrad zu angetriebenem Ketten- oder Riemenrad erfolgt in der Weise, daß die Kette oder der Riemen ein vorderes und ein hinteres Kettenblatt oder Riemenrad umschlingt, die Kette oder der Riemen dazwischen aber über Kreuz geführt wird (Figur 3). Eine oder mehrere Rollen oder Räder (4) zum Trennen der Antriebsstränge können Bestandteil der Konstruktion sein.

h. Konstruktion nach Anspruch 1, 2, oder 3 in Kombination mit sämtlichen bekannten Schaltungen.

5. Konstruktion nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4 in Kombination mit einem Antrieb konventioneller Drehrichtung der Tretkurbeln.