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Beschreibung:
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Lenkrolle für Möbel, Apparate
od. dgl. nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Derartige Lenkrollen sind mit
einem Laufrad oder mit zwei Rädern (als sogenannte "Zwillingslenkrolle") in zahlreichen
Ausführungen bekannt. Bei einer bekannten Rolle nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 ist in das Tragteil eine zylindrische Bohrung eingebracht, in die der Tragzapfen
mit seinem Lagerabschnitt und unter Berücksichtigung eines Lagerspiels eingreift
und dort z.B. durch einen Sprengring derart gesichert ist, daß sich das mit Rädern
bestückte Tragteil nicht infolge seines Eigengewichtes vom Tragzapfen lösen kann.
Eine reibungsarme Lagerung wird gewährleistet durch Aufstehen der unteren Stirnfläche
des Tragzapfens auf einer im Bohrungsgrund des Tragteils eingelagerten Kugel. Eine
derartige Tragzapfen-Lagerung in einem Tragteil ist z.B. im DE-GM 18 32 144, insbesondere
Fig. 2 und 6, gezeigt.
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Derartige Lagerungen sind zwar an sich vorteilhaft, sie besitzen
jedoch, insbesondere bei rauhem Betrieb eines mit derartigen Rollen bestücken Apparats
Möbels oder sonstigen Geräts den Nachteil, daß Erschütterungen, Stöße und sonstige
Belastungen auf die Befestigungsstelle des Tragzapfens im Möbel, Apparat, od. dgl.
übertragen werden, wodurch eine gewisse Schrägstellung des Tragzapfens gegenüber
der Lotrechten eintreten kann. Eine geneigte Längsachse des Tragzapfens jedoch hat
zur Folge, daß sie der
Lenkrolle ein unerwünschtes Eigenlenkverhalten
aufprägt, so daß die Rolle nicht mehr genau in Verfahrrichtung des mit ihr bestückten
Gegenstandes läuft. Möbel, Apparate od.
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dgl. mit derart unerwünscht verstellten Radlaufrichtungen lassen sich
nicht mehr mit der gewünschten Richtungsstabilität verfahren.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Lenkrolle der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 vorausgesetzten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, daß
sie auch dann, wenn sie nicht unbeträchtlichen Krafteinflüssen ausgesetzt ist, kein
derart nachteiliges Eigenlenkverhalten zeigt.
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Nach der Erfindung besteht die Lösung dieser Aufgabe in den im Kennzeichenteil
des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen. Danach ist vorgesehen, daß der Tragzapfen
nicht unmittelbar in einer im Tragteil vorgesehenen Bohrung einsteckt, sondern daß
zu seiner Drehlagerung zunächst eine, vorzugsweise aus Metall bestehende, Hülse
herangezogen wird, die, unter Zwischenschaltung eines gummielastischen und daher
Dämpfungsfedereigenschaften aufweisenden Lagerkörpers in das Tragteil eingebettet
ist. Der elastische Dämpfungsfederkörper soll dabei den Außenmantel der Lagerhülse
mindestens auf der Nachlauf- und der Vorlaufseite des Tragteils kontaktieren. Eine
seitliche Abfederung des mit der Lagerhülse bestückten Tragzapfens ist nach den
Erkenntnissen der Erfindung nicht unbedingt erforderlich, weil sich gezeigt hat,
daß die im wesentlichen schädlichen Stöße auf eine Lenkrolle in oder entgegen ihrer
Laufrichtung einwirken. Stöße etwa in Richtung der Radachse haben weniger schädliche
Einflüsse, weil infolge des dadurch eingeleiteten Drehmoments das Tragteil um die
Längsachse des Tragzapfens drehbar ausweichen kann.
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Dadurch, daß der Tragzapfen von einer ihn drehbar lagernden Lagerhülse
umgeben ist>wird in vollem Umfange die leichtgängige Rotierbarkeit des Tragteils
um die Längsachse des Tragzapfens gewährleistet, was nicht uneingeschränkt der Fall
sein könnte, wenn der Lagerabschnitt des Tragzapfens den elastischen Lagerkörper
direkt kontaktieren würde. Die Anordnung des elastischen Lagerkörpers zwischen der
Lagerhülse und der Aufnahme im Tragteil gewährleistet eine dauerhafte zuverlässige
Funktion der Tragzapfenlagerung und hält auf das Tragteil eingeleitete Kräfte und
daraus resultierende Momente von der schädigenden Weiterleitung zum Befestigungsabschnitt
des Tragzapfens im Apparat, Möbel od. dgl. fern. Als besonderer weiterer Vorteil
ist zu vermerken, daß sowohl die Lagerhülse als auch der elastische Lagerkörper
sehr einfach gestaltete und somit wohlfeil erstellbare Teile sein können.
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Es ist zwar grundsätzlich bekannt, dem Tragzapfen einer Lenkrolle
ein ihn zumindest teilweise umgebendes Kunststoffelement zuzuordnen, wie dies z.B.
bei der Lenkrolle nach dem DE-GM 69 10 831 der Fall ist. Dort aber kontaktiert das
Kunststoffelement den Tragzapfen direkt und dient zum Festhalten der Lenkrolle in
einem hohlen Apparatebein. Der Lagerbereich zwischen Tragzapfen und Tragteil der
Lenkrolle ist jedoch sämtlichen Stoßbelastungen zunächst uneingeschränkt ausgesetzt.
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Den Vorschlag, das Drehlager einer Lenkrolle durch Zuhilfenahme wenigstens
eines gummielastischen Elements gegen Stoßeinflüsse zu schützen, hat die Anmelderin
schon in einem früheren nicht vorveroffentlichten Vorschlag unterbreitet.
Bei
der betreffenden Lenkrolle ist die Anordnung im wesentlichen so getroffen, daß zwischen
dem Tragteil und dem Laufkranz eines Wälzlagers ein gummielastischer Block vorgesehen
ist. Wegen der andersartigen Gattung läßt sich diese Maßnahme auf eine Lenkrolle
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 nicht übertragen. Im übrigen wäre die Anwendung
des älteren Vorschlags bei einer Lenkrolle der hier zugrundeliegenden Art auch deshalb
nicht möglich, weil hier die Lagerung des Tragzapfens voll in das Tragteil integriert
ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der im Anspruch
1 gekennzeichneten Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Sie ergeben sich
auch aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung anhand einiger in den Zeichnungen
dargestellter Ausführungsbeispiele. In den Zeichnungen zeigen: ig. 1 eine Teil-Seitenansicht
einer ersten Lenkrolle mit dem Lagerbereich des Tragzapfens im Längsschnitt, Fig.
2 eine Aufsicht auf das Tragteil in Richtung des Ansichtspfeils II-II, Fig. 3 einen
Längsschnitt durch die Lenkrolle nach Schnittlinie III-III in Fig. 1, Fig. 4 eine
Ansicht entsprechend Ansichtspfeil IV-IV in Fig. 1 einer zweiten Lenkrolle, deren
Darstellung jedoch in identischer Weise Fig. 1 entspricht,
Fig.
5 einen Längsschnitt durch die zweite Lenkrolle nach Schnittlinie V-V in Fig. 1,
Fig. 6 und 7 Einzelheiten E1 und E2 aus Fig. 1.
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Beide im nachfolgenden beschriebene Lenkrollen besitzen ein etwa
schirm- und gehäuseartiges Tragteil 10, welches zum Beispiel aus Kunststoff oder
Leichtmetalldruckguß gefertigt sein kann. Zwei mit Achslagerbohrungen versehene
Mittelwandstege 11 lagern eine, hier hohle, Radachse 12, die jeweils endseitig je
ein Laufrad R rotierbar haltern. Bei den Ausführungsbeispielen (Fig. 3 und 5) sind
die z.B. aus Kunststoff bestehenden Laufräder R mit Gummireifen 13 bestückt. Mit
14 sind den Achsbefestigungsbereich abdeckende Blendkappen bezeichnet.
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Zur Befestigung des Tragteils 10 an einem Möbel, Apparat od. dgl.
ist ein Tragzapfen 15 vorgesehen, der bei beiden Ausführungsbeispielen in drei Abschnitte
unterteilt ist. Dabei handelt es sich um einen von einem Gewindezapfen 16 gebildeten
Befestigungsabschnitt 17, einen bundförmigen, mit Schlüsselangriffsflächen 18 ausgerüsteten
Bundabschnitt 19 und um einen Lagerabschnitt 20. Dieser Lagerabschnitt 20 greift
annähernd über seine gesamte Länge hinweg in das Tragteil 10 hinein. Zur unmittelbaren
Lagerung des Lagerabschnitts 20 des Tragzapfens 15 dient eine, vorzugsweise aus
Metall bestehende, Lagerhülse 21, 21' bzw. 21".
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Die Lagerhülse 21 ist dabei im wesentlichen napfförmig ausgebildet;
ihr Boden 22 steht mit dem hülsenförmigen Abschnitt 23 in stoffschlüssiger Verbundenheit.
Der Tragzapfen 15 ist auf dem Boden 22 der Lagerhülse 21 unter Zwischenschaltung
einer
die Reibungskräfte mindernden Kugel 24 abgestützt. Bei der Lagerhülse 21' ist die
Anordnung abweichend so getroffen, daß diese lediglich einen hülsenförmigen Abschnitt
23 aufweist und daß der Boden 22' von einem gesonderten Druckstück 25 ausgebildet
ist. Zwischen dem Druckstück 25 und dem Lagerabschnitt 20 des Tragzapfens 15 ist
auch hier eine Kugel 24 eingelagert.
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Die unter dem Eigengewicht des Tragteils 10 mitsamt Radachse 12 und
den Rädern R nicht lösbare Drehlagerverbindung zwischen dem Tragzapfen 15 und dem
Tragteil 10 wird durch einen Sprengring 26 gesichert, der in einer Ringnut 27 des
Lagerabschnitts 20 des Tragzapfens 15 einliegt und mit leichtem Druck die Innenfläche
der Lagerhülse 21, 21' bzw. 21" kontaktiert. In einem oberen Bereich ist in einem
kleinen Stufenabsatz an der Innenseite der Lagerhülse 21, 21' bzw. 21" eine Gleitlagerhülse
28, z.B. aus Polytetraflouräthylen bestehend, eingebettet.
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Das Tragteil 10 besitzt eine nach oben hin offene Ausnehmung 29,
die im wesentlichen als Sackloch ausgeführt ist. In dieser Ausnehmung 29 steckt
jedoch die Lagerhülse 21 bzw. 21' bzw. 21" nicht unmittelbar ein, sondern unter
Zwischenschaltung eines gummielastische Eigenschaften aufweisenden Lagerkörpers
30. Dieser steckt selbsthalternd unter Klemmschluß in der Ausnehmung 29 des Tragteils
10.
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Auch die Verbindung zwischen der Lagerhülse 21 respektive der Lagerhülse
21' und dem elastischen Lagerkörper 30 kann analog erfolgen. Jedoch ist es vorteilhaft,
zusätzlich formschlüssige Halte-mittel vorzusehen, die anhand der Fig. 1 und 7 veranschaulicht
sind und darin bestehen, daß
die Lagerhülse 21 bzw. 21' eine umlaufende
Ringnut 31 an der Außenmantelfläche aufweist, in die ein Wulstring 32 des gummielastischen
Lagerkörpers 30 einschnappen kann.
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Da die in Fig. 1 veranschaulichte Schnittdarstellung für beide in
den Fig. dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung identisch ist, lassen
sich die Unterschiede am besten anhand der Fig. 2 bis 5 veranschaulichen. Bei der
einen Ausführung (Fig.1, 2 und 3) besteht der elastische Lagerkörper 30 aus einem
hülsenförmigen Bauteil mit Boden 33 und mit hülsenförmigen Abschnitt 34, welch letzterer
die metallische Lagerhülse 21 über ihre volle Länge und über den gesamten Umfang
hinweg umgibt. Außen besitzt der elastische Lagerkörper 30 unterhalb eines zylindrischen
Abschnitts 35 einen Abschnitt mit zwei einander gegenüberliegenden Abflachungsflächen
36, in deren Bereich die Ausnehmung 29 im Tragteil 10 auch keinen Wandungsbereich
besitzt - vgl. Fig. 2 und 3 -. Diese Maßnahme wurde getroffen, um für die beiden
Laufräder R zusätzlichen Platzgewinn zu schaffen, der zu einer schmalen (in Achsrichtung
kurzen) Bauweise der gesamten Lenkrolle führt. Bei dieser Ausführung des elastischen
Lagerkörpers besteht gewissermaßen eine Werkstoffanhäufung auf der Nachlaufseite
M und auf der Vorlaufseite V des Tragteils, während seitlich schwächere Zonen vorgesehen
sind.
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Dies ist auch bei der Ausführung nach den Fig. 1, 4 und 5 der Fall,
bei denen jedoch der elastische Lagerkörper 30'eine gänzlich andere Konfiguration
besitzt. Er ist im wesentlichen U-förmig ausgebildet. Sein Boden 33'wird von einem
Steg zwischen zwei zueinander parallen Schenkel 34'gebildet; diese sind lediglich
auf der Nachlaufseite N und der Vorlaufseite V des
Tragteils angeordnet.
Ein seitlicher Kontakt des elastischen Lagerkörpers 30 mit der nur teilweise von
ihm eingeschlossenen, hier rechteckigen Querschnitt aufweisenden, Lagerhülse 21"
findet nicht statt. Entsprechend der Querschnittsgestalt der Lagerhülse 21" und
der Schenkel 34' des elastischen Lagerkörpers 30' ist die Ausnehmung 29' innerhalb
des Tragteils ebenfalls rechteckiger Querschnittsgestalt. Sie kann leicht in ein
Tragteil aus Kunststoff oder Metalldruckguß bei der Herstellung eingeformt werden.
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Insbesondere bei hülsenförmiger Ausbildung des elastischen Lagerkörpers
30 ist ein besonderer weiterer Vorteil realisierbar, der in stark vergrößerter Darstellung
in Fig.
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6 veranschaulicht ist. Im oberen Stirnbereich 37 des elastischen Lagerkörpers
30 ist, einstückig und stoffschlüssig an diesem angeformt, eine umlaufende Ringlippe
38, die, mit leichter Neigung nach außen, im wesentlichen nach oben in Achsrichtung
des Tragzapfens 15 ausgerichtet ist. Diese Ringlippe 38 kontaktiert die Innenseite
eines umlaufenden Bundes 39, der eine Eindrehung 40 an der Unterseite des Bundabschnitts
19 des Tragzapfens 15 begrenzt. Hierdurch wird eine Dichtung gegen Spritzwasser
und Verunreinigungen anderer Art bewirkt. Der besondere Vorteil besteht dabei darin,
daß die umlaufende Dichtlippe 38 unmittelbar stoffschlüssiger Bestandteil des elastischen
Lagerkörpers 30 sein kann. Die Eindrehung 40 und der dadurch erzeugte Ringbund 39
sind nicht unbedingt zur Herstellung einer Dichtung erforderlich.
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Auch wäre ein schleifender Kontakt an der Unterseite des Bundes 19
möglich. Dennoch ist die in Fig. 6 dargestellte Ausbildung besonders vorteilhaft,
weil eine Art Labyrinthdichtung mit besonders sicherer Funktion gewährleistet ist.
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Die Ausbildung des elastischen Lagerkörpers 30' als im wesentlichen
U-förmiger Bügel berücksichtigt einerseits, daß die hauptsächlichen Stoßeinflüsse
durch Belastung des Tragteils 10 in oder entgegen Laufrichtung auftreten. Dadurch,
daß keine seitliche Anordnung von Teilen des elastischen Lagerkörpers 30' vorzusehen
ist, kann von Haus aus der Mittelteil des Tragteils schmaler gestaltet werden (vgl.
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Fig. 5).
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