DE2935992C2 - Vorrichtung zur Druckentspannung von Reaktoren - Google Patents
Vorrichtung zur Druckentspannung von ReaktorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Druckentspannung
von Reaktoren gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 bzw. 2.
Das in derartigen Reaktoren erzeugte Gas kann direkt oder nach weiterer Aufbereitung als Heizgas. Synthesegas.
Reduktionsgas. Mischkomponente für andere Gase, vorzugsweise Stadtgas u. a. verwendet werden.
Staubförmige Brennstoffe sind dabei auf Staubfeinheit zerkleinerte Braunkohle und/oder Steinkohle sowie
staubfein zerkleinerte feste kohlenstoffhaltige Rückstände der Kohleveredlung und der Erdölaufbereitung
sowie feste, kohlenstoffhaltige organische Materialien entsprechender Feinheit anderer Herkunft (beispielsweise
Holzabfälie. Altreifen. Kunststoffabfall).
Aus der DE-AS 24 25 962 ist ein Reaktor zur Vergasung staubförmiger Brennstoffe unter höherem Druck
bekannt, bei dem innerhalb eines äußeren Druckgefäßes ein aus miteinander verschweißten Rohren bestehender
Kühlschirm angeordnet ist. der mit Wasser beaufschlagt ist. Der Kühlschirm begrenzt einen Reaktionsraum, in
dem bei Temperaturen in der Regel oberhalb der Schmelztemperatur der Brennstoffasche der staubförmige
Brennstoff mit Sauerstoff zu einem brennbaren Gas umgesetzt wird. Zwischen dem Kühlschirm und
dem äußeren Druckmantel ist eine Isolierschicht angeordnet, die außen aus Isoliersteinen und zum Kühlsehirm
hin aus Isolier-Füilmaterial besteht, Zwischen
beiden Teilschichten ist eine Trennfuge vorgesehen, die es ermöglichen soll, nach Abheben eines Deckels des
Druckmantels den Kühlschirm komplett mit der ihn umhüllenden Isolierteilschicht aus dem Druckmantel herauszuheben.
Die Trennfuge und die Isolierschichten können mit einem Inertgas gespült werden. Dazu ist am
Druckmantel je ein Zuführungs- und ein Abführungsstutzen für das Inertgas vorhanden. Eine schnelle Entspannung
des Reaktionsraumes z. B. beim Abschalten oder bei Betriebsstörungen ist auf diese Weise jedoch
nicht möglich.
Aus der US-PS 28 79 148 sind Gasgeneratoren zur Vergasung staubförmiger Brennstoffe unter Druck bekannt,
bei dem das heiße Gas und die Schlacke gemeinsam über eine öffnung nach unten aus dem Reaktionsraum abgeführt werden. Insbesondere bei diesen Gas-
generatoren hat sich die Entspannung der heißen, unter Druck stehenden Gase aus dem Reaktionsraum bei Außerbetriebnahme
und in Havariesituationen als ein besonderes technisches Problem erwiesen. Es ist möglich,
nach Einstellung der Zufuhr der Reaktionsmedien zum Reaktionsraum das heiße, beispielsweise unter einem
Druck von 20 bis 50 bar stehende Gas wie im Normalbetrieb über die gemeinsame Austrittsöffnung für Gas
und flüssige Schlacke aus dem Reaktionsraum abzuleiten, eine Abkühlung des Gases durch Einspritzen von
Wasser. Einleiten in einen Wascher oder auch geeignete Maßnahmen vorzunehmen und anschließend auf den
Umgebungsdruck zu entspannen. Der erste Nachteil dieser Lösung besteht darin, daß bei Ausfall des staubförmigen
Brennstoffes am Brenner bis zum Schließen der Sauerstoffzufuhr eine bestimmte Menge an Sauerstoff
in den Reaktorraum gelangt. Bei der vorgeschlagenen Entspannung gelangt das Sauerstoff enthaltende
Gas in die nachgeschalteten Anlagenteile und führt dort zu einer Gefährdung. Der zweite Nachteil dieser Lösung
besteht darin, daß bei einem Verschluß der Auslaßöffnung durch erstarrte Schlacke und/oder durch sich
von der Reaktorwandung lösende Schlackeanhaftungen und Feuerfestmaterialteile eine Entspannung des Gases
nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der angegebenen Gattung zu schaffen, die eine
schnelle Entspannung der heißen Gase bei Außerbetriebnahme und bei Havariezuständen kontinuieriich
ohne Gefährdungen und Beeinträchtigungen der Vorrichtung selbst und der nachgtichaltcU-n Anlagenteile
bei minimalem Einsatz von Inertgasen. Kühlmedien und Hilfsenergien gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den im Kennzeichen des Anspruchs 1 oder 2 angegebenen Mitteln
gelöst.
Bei beiden erfindungsgemäßen Lösungen strömt das unter Druck stehende heiße Gas bei der Druckentspannung
des Reaktors aus dem Reaktionsraum durch den Spalt im Kühlschirm über den Spaltraum hinter dem
Kühlschirm zu dem geöffneten Entspannungsstutzen bzw. über den Inertgasstutzen zur geöffneten Entspannungsleitung
und kühlt dabei an der im Vergleich zum Gas kalten Kühlschirmrückwand und am Mauerwerk
ab. Damit ist ein gefahrloses Entspannen möglich.
Zur Beschleunigung der Entspannung kann ein Quenchrohr zur indirekten Kühlung nachgeschaltet
werden.
Gemäß der Erfindung erfolgt somit die schnelle und gefahrlose Entspannung der heißen Gase aus dem Reaktionsraum
ohne Beeinträchtigung durch anfliegende oder angeworfene Schlacketeile, ohne zusätzlichen Aufwand
an inerten Gasen und ohne zusätzliche Wasserkühlung oder Wassereindüsung, wobei sich eine wirksame
Abkühlung der heißen Gase und gleichzeitig eine gewisse Vermischung mit dem Inertgas beim Durchströmen
des Spaltraumes ergibt.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung ausführlich
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine Vorrichtung mit separatem Entspannungsstutzen,
Fig.2 eine Vorrichtung mit gemeinsamem Stutzen für Entspannung und Inertgaszuführung.
Die Vorrichtung gemäß F i g. 1 besteht aus einem Brennereinsatz 1, einem Blechmantel 2, einem Wassermantel
3 zur Kühlung eines Drucknantels 4. einer Ausmauerung 5 zum Schutz des Druckmantels 4, einem
Spalt 6 als Verbindung zwischen dem Reaktionsraum 8 und einem Spaltraum 10. einem Kühlschirm 7, einer Ablauföffnung
zum gemeinsamen Abführen von Gas und Schlacke und einem Spaltraum 10 hinter dem Kühlschirm
7. Ein Inertgasstutzen 11 dient der Zuführung eines Inertgases in den Spaltraum 10 und über einen
Entspannungsstutzen 12 erfolgt die Entspannung des Reaktors über den Spalt 6 und den Spaltraum 10 zwischen
der Ausmauerung 5 und dem Kühlschirm 7.
Die Entspannung des Reaktors mit der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung läuft in folgender Weise ab:
Nach Öffnen des Entspannungsstutzens 12 strömt das heiße, unter Druck stehende Gas aus dem Reaktionsraum 8 durch den Spalt 6 in den Spaltraum 10 hinter
dem Kühlschirm 7. Auf dem Wege vom Spalt 6 zum Entspannungsstutzen 12 wird das Gas am Kühischirm 7
und an der Ausmauerung 5 abgekühlt und gefahrlos durch den Entspannungsstutzen 12 abgeführt.
Die Vorrichtung gemäß F i g. 2 besteht aus dem Brennereinsatz 1, dem Blechmantel 2, dem Wassermantel 3
für die Kühlung des Druckmantels 4, dem Spalt 6 als Verbindung zwischen dem Reaktionsraum 8 und dem
Spaltraum 10, dem Kühlschirm 7, dem Reaktionsraum 8, der Öffnung zum gemeinsamen Abführen von Gas und
Schlacke 9 und dem Spaltraum 10 hinter dem Kühlschirm 7. Von außen führt der Stutzen 11 zum Spaltraum
10 zwischen dem Kühlraum 7 und der Ausmauerung 5. An den Stutzen 11 angeschlossen sind eine Inertgaszuführung
13 und eine Entspannungsleitung 14.
Die Entspannung des Reaktors mit der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung läuft in folgender Weise ab:
Nach Schließen der zweckmäßig im unteren Drittel des Reaktors angeordneten Inertgaszuführung 13 wird
die Entspannungsleitung 14 geöffnet. Nachfolgend läuft der Entspannungsvorgang wie bei der Vorrichtung nach
F i g. 1 ab.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
50
60
65
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Druckentspannung von Reaktoren für die Vergasung staubförmiger Brennstoffe
unter Druck zwischen 5 und 50 bar zur Erzeugung H2- und CO-haltiger Gase, die aus einem Blechmantel,
einem Wassermantel, einem Druckmantel. einer Ausmauerung und aus einem Kühlschirm mit dazwischenliegendem
Spaltraum besteht, in den ein Stutzen zur Zuführung eines Inertgases mündet, dadurch
gekennzeichnet, daß der Reaktionsraum (8) im oberen Drittel des Reaktors über einen
Spalt (6) mit dem Spaltraum (10) verbunden und an diesen ein während des Betriebes geschlossener Entspannungsstutzen
(12) angeschlossen ist.
2. Vorrichtung zur Druckentspannung von Reaktoren für die Vergasung staubförmiger Brennstoffe
unter Druck zwischen 5 und 50 bar zur Erzeugung Hr und CO-haltiger Gase, die aus einem Blechmantel,
einem Wassermantel, einem Druckmantel. einer Ausmauerung und aus einem Kühischirm mit dazwischenliegendem
Spaltraum besteht, in den ein Stutzen zur Zuführung eines Inertgases mündet, dadurch
gekennzeichnet, daß der Reaktionsraum (8) im oberen Drittel des Reaktors über einen Spalt (6) mit dem
Spaltraum (10) verbunden und r-n den Inertgas-Zuführstutzen
(11) eine während des Betriebes geschlossene Entspannungsleitung (14) angeschlossen
ist.
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