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Spreizanker
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Die Erfindung betrifft einen Spreizanker, insbesondere für Durchsteckmontage,
mit einer Spreizhülse, einer die Sprcizhülse durchsetzenden, an ihrem einen Ende
ein als Schraubenkopf oder Mutter ausgebildetes Widerlager tragenden Ankerschraube,
einem auf das andere Ende der Ankerschraube aufgeschraubten Spreizkonus zum Aufweiten
der Spreizhülse und mit einer zwischen dem Widerlager und der Spreizhülse angeordneten
Abstandshülse.
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Derartige Spreizanker sind als Schwerlastanker bekannt.
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Um zu verhindern, daß sich die Belastbarkeit montierter Schwerlastanker
aufgrund von Korrosionsschäden im Laufe der Zeit ändert, bestehen sämtliche Einzelteile
der Schwerlastanker aus rostfreiem Edelstahl. Soweit die Schwerlastanker lediglich
aus einem korrosionsgeschützten Material, beispielsweise galvanisch verzinktem Stahl
oder dergleichen bestehen, müssen besondere Ab-
dichtungsmaßnahmen
bei der Montage des Schwerlastankers getroffen werden. Die zu montierenden Teile
müssen mit Dichtmasse unterfüttert sein. Soweit die zu montierenden Teile Langlöcher
aufweisen, müssen die Langlöcher mit Dichtungsmasse ausgefüllt sein, und es muß
verhindert werden, daß Wasser entlang der Ankerschraube in den Spreizanker eindringt.
Diese Abdichtmaßnahmen erschweren die Montage.
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Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 75 o6 515 ist ein Spreizanker mit
einer Spreizhülse und einem die Spreizhülse durchsetzenden Schraubbolzen bekannt,
der an seinem spreizhülsenseitigen Ende einen Spannkonus trägt. Der Schraubbolzen
durchsetzt ferner eine Kunststoffhülse, die beim Aufschrauben einer Befestigungsmutter
auf den Schraubbolzen zwischen der Spreizhülse und der Mutter eingespannt wird und
sich wellenförmig an die Wand des Bohrlochs anlegt. Die Kunststoffhülse ist relativ
lang und soll den über die Spreizhülse hinausragenden Teil des Schraubbolzens vor
der aus dem Mauerwerk in das Bohrloch diffundierenden Feuchtigkeit schützen. Die
Kunststoffhülse kann jedoch nicht in Längsrichtung des Schraubbolzens von der Mutter
her eindringendes Wasser abhalten, da sich die Kunststoffhülse aufgrund ihrer großen
axialen Länge nicht nur balgförmig zusammenfaltet, sondern auch insgesamt wellenförmig
relativ zur Längsachse des Schraubbolzens verwirft. Trotz der Kunststoffhülse muß
deshalb die Mündung des Bohrloches zusätzlich abgedichtet werden.
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Aufgabe der Erfindung ist'es, einen kostengünstigen Spreizanker zu
schaffen, der eine zuverlässige Abdichtung des Bohrlochinneren erlaubt.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von dem eingangs näher erläuterten Spreizanker
dadurch gelöst, daß die Ab-
standhülse sowie das Widerlager aus
rostfreiem Stahl und die Spreizhülse sowie der Spreizkonus aus einem anderen Material
bestehen und daß zwischen der Abstandhülse und der Spreizhülse ein Dichtring aus
elastisch oder plastisch verformbarem Material angeordnet ist, den die einander
axial zugewandten Stirnflächen der Abstandhülse und der Spreizhülse beim verwendungsgemäßen
Spannen der Anker schraube über den Außenmantel der Abstandhülse hinausquetschen.
Der Dichtring unterteilt diesen Spreizanker in zwei Abschnitte, von denen der eine
abgedichtet im Inneren des Bohrlochs gelegen ist und somit aus einem billigen, beispielsweise
lediglich äußerlich korrosionsgeschützten Stahl bestehen kann. Die frei zugänglichen
Bestandteile des anderen Abschnitts bestehen aus korrosionsbeständigem, rostfreiem
Stahl, so daß Abdichtmaßnahmen entfallen können.
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Bei dem aus rostfreiem Stahl bestehenden Widerlager handelt es sich
bevorzugt um eine auf die Ankerschraube auEzuschraubende Hutmutter. Auch die Ankerschraube
kann in diesem Fall aus einem lediglich oberflächenkorrosionsgeschützten Stahl bestehen.
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Der Innenumfang des Dichtrings liegt bevorzugt an der Ankerschraube
an, so daß ihn den Stirnflächen der Spreizhülse und der Abstandhülse im wesentlichen
nur nach außen quetschen können. In einer bevorzugten Ausführungsform weist der
Dichtring ein Innengewinde auf und ist auf die Ankerschraube aufgeschraubt.
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Als günstig hat es sich herausgestellt, wenn der Dichtring durch einen
Flansch am Außenumfang einer koaxial zwischen der Ankerschraube und der Abstandhülse
und/ oder der Spreizhülse angeordneten Dichtungshülse gebildet
ist.
Diese Maßnahme verbessert die Abdichtung zwischen dem Dichtring und den Stirnseiten
der Abstandhülse bzw. der Spreizhülse. Auch die Dichtungshülse kann gegebenenfalls
auf die Ankerschraube aufgeschraubt sein.
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Die Mündung des üblicherweise von Hand gebohrten Bohrlochs ist vielfach
ausgefranst oder sonstwie beschädigt. Die Abstandhülse muß zumindest den beschädigten
Mündungsbereich überdecken, damit der Dichtring an der sauber gebohrten Wand des'Bohrlochs
anliegen kann.
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Die axiale Länge des zum Eingriff in das Mauerwerk vorgesehenen Abschnitts
der Abstandhülse ist jedoch ausICostengrtinden zweck--maßigerweise kleiner alsdie-axiale
Länge der Spreizhülse gewählt.
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Als ausreichend haben sich folgende Abmessungen erwiesen: Außendurchmesser
in mm Axiale Länge des Eingriffsbereichs in mm etwa 7 bis lo etwa 6 bis 15, vorzugsweise
etwa 1o etwa 11 bis 3c etwa 8 bis 30, vorzugsweise etwa 15 In axialer Richtung sollte
der Dichtring gerade so lang sein, daß er beim axialen Zusammenquetschen mittels
der Stirnflächen der Spreizhülse bzw. der Abstandhülse ausreichend hohe radiale
Dichtkräfte aufbringt.
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Die axiale Länge des Dichtrings ist zweckmäßigerweise kleiner als
die axiale Länge der Abstandhülse gewählt.
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Der Spreizanker eignet sich besonders für Durchsteckmontage, wenn
die Spreizhülse, der Dichtring und die Abstandshülse im unverspannten Zustand gleichen
Außendurchmesser haben.
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.em folgenden sollen Ausführungsbeispiele der ErEindung anhand von
Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt: Fig. 1 eine erste Ausführungsform
eines im Durchsteckverfahren montierten Spreizankers, lig. 2 ein Detail einer zweiten
Ausführungsform eines Spretzankers und Fie3. 3 ein Detail einer dritten Ausführungsform
eines Spreizankers.
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Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Mauerwerk 1, an welchem mittels
eines Spreizankers 3 ein Bauteil 5, beispielsweise die Halterung einer Außenwandverkleidung
des Mauerwerks 1 befestigt ist. Der Spreizanker 3 umfaßt eine Spreizhülse 7, eine
Abstandhülse 9 und einen zwischen den einander axial zugewandten Stirn-Flächen der
Spreizhülse 7 und der Abstandhülse 9 angeordneten Dichtring 11. Durch die Spreizhülse
7, den Dichtring 11 und die Abstandhülse 9 tritt ein Gewindebolzen 13, auf den an
einem Ende eine Hutmutter 15 wlLer Zwischenlegung einer Beilagscheibe 17 aufgeschraubt
ist. Auf das andere Ende ist ein Spreizkonus 19 mit zur Spreizhülse 7 weisenden
durchmesserkleineren Stirnseite voraus aufgeschraubt. Das dem Spreizkonus 19 zugewandte
Ende der Spreizhülse 7 weist mehrerc, über den Umfang verteilte, axial verlaufende
Schlitze 21 auf. Die freien Endender auf die Weise gebildeten Spreizlappen der Spreizhülse
7 bilden einen Innenkonus.
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Der Spreizanker 3 bildet eine vormontierte Einheit, dessen Bauteile
zwischen der Hutmutter 15 und dem Spreizkonus 19 zusammengespannt sind, ohne daß
die Spreizlappen der Spreizhülse 7 bereits aufgeweitet werden. Der Spreizanker 3
kann auf diese Weise von der dem Mauerwerk 1 abgekehrten Seite des Bauteils 5 er
durch ein Loch 23, bei dem es sich auch um ein
Langloch handeln
kann, in eine Bollrunq 25 in dem Mauerwerk 1 eingeschoben wird, bis die Beilagscl1eibc
17 an dem Bauteil 5 anliegt. Durch Anziehen der mit Angriffsflächen für ein Werkzeug
versehenen Mutter 15 wid der Spreizkonus 19 in die Spreizhülse 7 eingczoven, wodurci
diese aufgeweitet und gegen die Wände des Bohrlochs 25 gepreßt wird.
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Der Dichtring 11 besteht aus einem elastiscluen oder plastischen Material
und wird beim Spannen des Spreizankers 3 durch die einander axial zugewandten Stirnseiten
der Spreizhülse 7 und der Abstandhülic 9 axial gequetscht. Der Dichtring 11 quillt
über den Umfang der Abstandhülse 9 und der Spreizhülse 7 hervor und legt sich dicht
an die Wand des Bohrlochs 25 an. Dic Spreizhülse 7, der Spreizkonus 19 und der Gewilldebolzen
13 kann deshalb aus einem an und für sich rostenden und lediglich oberflächenkorrosionsgeschützLen
Stahl gefertigt sein. Lediglich die Abstandhülse 9, die Beilagscheibe 17 und die
Hutmutter 15 sind aus rostfreiem Edelstahl gefertigt. Die Abstandhülse 9 soll aus
Kostengründen so kurz wie möglich sein. Da die Miindung des Bohrlochs 25 ausgefranst
oder sonstwie beschädigt sein kann, muß der Dichtring 11 mit einem gewissen Mindestabstand
von der Mündung im Bohrloch sitzen.
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Dieser Mindestabstand ist von dem Außendurchmesser dc Spreizankers
3 abhängig und sollte der Außendurchmesser der Abstandhülse 9 von 7 mm bis 28 mm
bei mindestens 1o mm liegen, wobei Abstandhülsen 9 mit einem Außendurchmesser größer
als 10 mm, vorzugsweise etwa 15 mm haben sollten. Die zueinanderwesenden Stirnseiten
der Hutmutter 15 und der Abstandhülse 9 dichten ausreichend gegen die Beilagscheibe
17 ab, so daß das Loch 23 und die Mündung des Bohrlochs 25 nicht gesondert abgedichtet
werden müssen.
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Der Dichtring 11 ist in axialer Richtung kürzer als
der
zum Eingriff in das Mauerwerk vorgeschene Abschnitt dc Abstandhülse 9. Der Dichtring
11 kann mit seinem Innenumfang am Gewindebolzen 13 anliegen, so daß cr beim axialen
Quetschen im wesentlichen nur nach radial außen austreten kann. Gegebenenfalls kann
der Dichtring 11 mit einem auf den Gewindebolzen 13 geschraubten Innengewinde versehen
sein, um zusätzlieh auch das Innere der Spreizhülse 7 abzudichhen.
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Fig. 2 zeit eine andere Ausführungsform eines Dichtrings 31 für einen
Spreizanker der in Fig. 1 erläuterten Art. Der Dichtring 31 besteht wiederum aus
elastischem oder plastischem Material und umfaßt innen gleichachsig einen Gewindebolzen
33 umschliessnden HülsenCeil 35, von dem ein einstückig angeformt Flanschteil 37
radial nach außen absteht. Der Flanschteil 37 greift zwischen die einander axial
zugewandten Stirnseiten einer Abstandhülse 39 und einer Spreizhülse 41. Der Gewindebolzen
33, die Abstandhülse 39 und die Spreizhülse 41 entsprechen hinsichtlich ihres Materials
und ihrer Abmessungen clem Gewindebolzen 13, der Abstandhülse 9 und der Spreizhülse
7 des Spreizankers 3 aus Fig. 1. Beim Spannen des Sprcizankers wird der Flanschteil
37 gequetscht und quillt über den Außendurchmesser der Abstandhülse 39 und der Spreizhülse
41 vor. Der ilülsenteil 35 stabilisiert den im Spreizanker gelcgenen Tcil des Dichtrings
31. Der Hülsenteil 35 kann ebenfalls mit einem Innengewinde versehen und auf den
Gewindebolzen 33 aufgeschraubt sein.
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Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Dichtrings 43 für
einen Spreizanker der in Fig. 1 erläutcrten Art. Der Dichtring 43 besteht wiederum
aus elastischem oder plastischem Material und trägt an seinen axial einander gegenüberliegenden
Stirnflächen ringförmige Nuten 45, 47, in die die axialen Enden einer Abstandhülse
49 bzw. einer Spreizhülse 51 eingreifen.
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Die Abstandhülse 49 und die Spreizhülse 51 umschließen wiederum einen
Gewindebolzen 53. Diese Ausführungsform ist besonders dicht und zwar auch dann,
wenn der Dichtring 43 nicht bis an den Gewindebolzen 53 heranreicht.
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