DE2916552A1 - Aus einem behaelter verspruehbares pflegemittel fuer aerztliche, insbesondere zahnaerztliche instrumente - Google Patents
Aus einem behaelter verspruehbares pflegemittel fuer aerztliche, insbesondere zahnaerztliche instrumenteInfo
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Description
5/1240
Kaltenbach & Voigt GmbH & Co.
Bismarckring 39
7950 Biberach/Riß
Bismarckring 39
7950 Biberach/Riß
Aus einem Behälter versprühbares Pflegemittel für ärztliche, insbesondere zahnärztliche
Die Erfindung betrifft ein aus einem Behälter versprühbares Pflegemittel für ärztliche Instrumente, insbesondere
zahnärztliche Hand- oder Winkelstücke, das aus einer Mischung von Öl und Treibmittel gebildet ist.
Mit derartigen, beispielsweise aus den Dl-PS 20 53 219 und 22 49 886 bekanntgewordenen Pflegemitteln ist es zwar
besonders bei Zusatz eines verdampfbaren Lösungsmittels möglich, einen zunächst verhältnismäßig dünnflüssigen
Schmiermittelfilm gleichmäßig auf alle inneren Teile, insbesondere Lager, des ärztlichen Instrumentes zu verteilen,
worauf die Verdampfung des Lösungsmittels eintritt und ein alle Teile in gleichmäßiger Dicke bedeckender Schmierölfilm
verbleibt. Die Spülwirkung mit einem solchen Pflegemittel ist jedoch bei vielteiligen ärztlichen Instrumenten, insbesondere
bei zahnärztlichen Hand- und Winkelstücken mit im Inneren angeordneten Antriebs- und Lagermitteln zum Antrieb
von Werkzeugen, nicht so umfassend, daß alle in das Instrument eingedrungenen Schmutzstoffe, wie beispielsweise Zahn-
und Schmirgelstaub, Speichel, Blut u.dgl. mit dem möglicher-
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weise in ilmen enthaltenen krankheitserregenden Mikroorganismen,
wie Viren, Bakterien, Sporen usw., mit weitgehender Sicherheit aus dem ärztlichen Instrument
entfernt werden. Insbesondere bei chirurgischen Eingriffen, aber auch bei konservierenden Behandlungen
am Patienten ist der Arzt bzw. Zahnarzt gehalten, zur Vermeidung der Übertragung von Infektionskrankheiten
alle mit dem Patienten in Berührung kommenden Instrumente unbedingt steril zu halten.
Um nun ärztliche Instrumente, insbesondere zahnärztliche Hand- oder Winkelstücke, frei von Krankheitserregern
zu halten, ist in der DE-PS 561 205 bereits vorgeschlagen worden, die Instrumente teilweise zerlegt in
eine Reinigungs- bzw. Sterilisierflüssigkeit einzutauchen und diese Flüssigkeit mittels Druckluft in
das Innere der Instrumente zu fördern, um so die Verunreinigungen auszuspülen und daB Wiedereinölen entweder
gleichzeitig mittels der Reinigungs- bzw. Sterili-.
^O sierflüssigkeit ader durch nachträgliches Einspritzen
von Schmiermitteln nach dem Reinigungsvorgang zu bewirken. Abgesehen davon, daß die erforderliche teilweise
Demontage des ärztlichen Instrumentes für den Arzt unangenehm bzw. umständlich ist, kann hier von
^ einer wirklichen Sterilisation der Instrumente keine Rede sein, da hierzu immer die zusätzliche:. Anwendung
mehr oder weniger hoher Temperaturen erforderlich ist. Mit der in dieeer Druckschrift angegebenen Reinigungsbzw, angeblichen Sterilisierflüssigkeit, z.B. Benzin,
kann höchstens eine gewisse Desinfektion der Instru-r
mente erreicht werden.
Weiterhin ist nun zur wirklichen Sterilisation von
ärztlichen und zahnärztlichen Instrumenten ein nach dem Autoklavensystem arbeitendes Gerät bekanntgeworden,
bei dem die Instrumente eine gewisse Zeit einem aus
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einer chemischen Flüssigkeit unter dem Einfluß von Wärme entstehenden und unter Druck stehenden Trockengas
mit einer Temperatur von etwa 125° C bis 130° C ausgesetzt sind. Da bei diesem Gerät nicht mit Heißwasser
oder Dampf gearbeitet wird, besteht zwar nicht die Gefahr der Rostbildung oder der Bildung sonstiger
durch Korrosion hervorgerufener schädlicher Veränderungen der Instrumente. Bei mehrteiligen Instrumenten,
wie beispielsweise bei zahnärztlichen Hand- und Winkelstücken, ist aber die Sterilisatinnswirkung unbefriedigend,
da die Krankheitserreger im Inneren des Instrumentes durch Schmutz und ggf. durch ein hochtemperaturbeständiges
Öl abgeschirmt sind, so daß das die Sterilisierwirkung beschleunigende Gas nicht an die
Krankheitserreger herankommt. Auch mit diesem Gerät ist also nicht die erwünscnte optimale Sterilität
der Instrumente zu erreichen.
Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, zur Ausräumung der vorgenannten
Mängel mit einem Pflegemittel der eingangs genannten Art die Möglichkeit zu schaffen, mehrteilige ärztliche
Instrumente, insbesondere zahnärztliche Hand- und
Winkelstücke, mit im Inneren angeordneten Antriebs,- und Lagermitteln zum Antrieb von Werkzeugen ohne zerlegen
in ihre Einzelteile in einem Arbeitsgang zu reinigen, zu ölen und anschließend unter Einwirkung von
Hitze, beispielsweise in einem Autoklaven oder mittels Heißluft, optimal zu sterilisieren. Dabei soll erreicht
werden, daß die Sterilisationstemperatur und der Zeitbedarf gegenüber den bisherigen Pflege- und Sterilisationsmaßnahmen
wesentlich verringert werden, ohne daß die Schmierwirkung des Öls durch den Sterilisatinnsvorgang
beeinträchtigt wird.
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Die durch die Erfindung erreichbaren Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß die Sterilisationswirkung der
mit dem Pflegemittel an alle Stellen mit Verschmutzungsgefahr in das Innere des ärztlichen Instruments und in
unmittelbare Berührung mit den Krankheitserregern gelangenden, gewissermaßen eine Sterilisationshilfe darstellenden
alkoholaldehydisehen Wirkstoffkombination bzw. -komponente
durch die Hitze stark erhöht wird, so daß bei einer verhältnismäßig geringen Einwirkungsdauer alle
Keime abgetötet bzw. alle Mikroorganismen vernichtet werden können, und zwar vor allem auch solche, die durch
die erfindungsgemäße Wirkstoffkombination von der direkten
Einwirkung von Dampf oder Heißluft abgeschlossen sind. Insbesondere kann - wie die Praxis gezeigt hat die
Sterilisationszeit erheblich, z.B. bei gleichen Bedingungen von 45 auf 15 min, herabgesetzt werden^ so
daß in gleicher Zeit mehr ärztliche Instrumente behandelt werden können. Außerdem ist es möglich, auch die
Behandlungstemperatur für eine optimale Sterilisationswirkung
erheblich herabzusetzen.
In der Zeichnung ist ein Diagramm dargestellt, welches die erwähnte Herabsetzung der Behandlungstemperatur
veranschauli cht.
Das Diagramm zeigt die Sterilisation durch Heißluft und Pflegemittel bei gleicher Haltezeit. Die ausgezogenen
linien beziehen sich auf das Vorhandensein eines herkömmlichen Pflegemittels9 die gestrichelten
Linien auf Weglassen eines Pflegemittels und die strichpunktierten Linien auf ein erfindungsgemäßes Pflegemittel.
Da bei dem erfindungsgemäßen Pflegemittel die Wirkstoffkombination
unter der Hitzeeinwirkung verdunstet, bleibt das Öl in unveränderter Eorm an den aufgetragenen
Stellen im Inneren des ärztlichen Instruments zurück und ist somit voll schmierfähig.
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L e e~r s e i t e
Claims (3)
1. Aus einem Behälter versprühbares Pflegemittel für
ärztliche Instrumente, insbesondere zahnärztliche
Hand- oder Winkelstücke, das aus einer Mischung von Öl und Treibmitteln gebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß dieser Mischung 5 bis 15 Gew.-$ einer alkoholaldehydischen Wirkstoffkombination zugesetzt sind.
2. Pflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung außer der Wirkstoffkombination von etwa 5 bis 15 Gew.-<$>
noch etwa 20 Gew.-^ Treibmittel, etwa 10 bis 30 Gew.-$ Öl und etwa 50 Gew.-% Reinigungsmittel
enthält.
3. Verwendung des Pflegemittels nach Anspruch 1 oder 2 derart, daß zunächst das ärztliche Instrument sowohl
äußerlich benetzt als auch im Inneren allseitig mit dem Pflegemittel durchsprüht wird und daß anschließend
das ärztliche Instrument solange einer die Wirkung der Wirkstoffkombination erhöhenden Hitzeeinwirkung ausgesetzt
wird, bis die Wirkstoffkombination verdunstet ist.
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