DE2839093A1

DE2839093A1 - Endoprothese fuer hueft-, knie- oder winkelgelenke

Info

Publication number: DE2839093A1
Application number: DE19782839093
Authority: DE
Inventors: Hans Dr Reimer
Original assignee: Individual
Current assignee: Waldemar Link GmbH and Co KG
Priority date: 1978-09-08
Filing date: 1978-09-08
Publication date: 1980-03-20
Also published as: DE2839093C3; DE2839093B2

Description

Endoprothese für Hüft-. Knie- oder Winkelgelenke
Die Erfindung betrifft eine Endoprothese für Hüft-, Knie-oder Winkelgelenke, bestehend aus einem in einem natürlichen (Markraum) oder gebohrten Knochenkanal zu verankernden Schaft und aus einem vom Schaft schräg abragenden Gelenkkopf mit Hals und verbreiterter, gegenüber dem Schaft geneigter Fußplatte, wobei der Gelenkkopf mit dem Schaft zusammensteckbar und durch eine Arretierschraube festsetzbar ist.
Rüftgelenk-Endoprothesen der vorgenannten Art sind durch das DE-GM 77 23 852 bekannt. Bei solchen zweiteiligen Endoprothesen wird zunächst der im allgemeinen ein Außengewinde aufweisende Schaft im Knochenkanal verankert und anschließend der mit einer konischen Aufnahmebohrung versehene Gelenkkopf auf das obere, der konischen Aufnahmebohrung angepaßte Ende des Schaftes aufgesteckt, Durch das DE-GM 77 23 852 ist es dabei bekannt, den Gelenkkopfteil mit einer Fußplatte zu versehen, die sich auf die obere Knochenschnittfläche aufsetzen soll und die zwei verhältnismäßig lange hnnagelungsspitzen aufweist, die dabei in die Knochenschnittfläche eindringen sollen0 wenn sich auch die bekannte Dndoprothese wegen ihrer raschen zinbaubarkeit und der dementsprechend kurzen Operationsdauer sehr bewährt hat, wird bei dieser Prothese bei der Operation im wesentlichen nur der Schaft mit dem Knochen unmittelbar verbunden, während der Gelenkkopf - abgesehen von den Annagelungsspitzen - nicht in unmittelbarer Berührung mit den Oberschenkelknochen gelangt, Zur Erzielung eines stabilen Sitzes ist jedoch eine möglichst großflächige Einleitung aller auftretenden Belastungskräfte und tílomente von der Endoprothese zum Knochen erwünscht, um einem Schrumpfen des Knochens infolge zu hoher örtlicher Druckbelastung vorzubeugen, Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Endoprothese dahingehend zu verbessern, daß auch der Gelenkkopfteil bereits bei der Operation verhältnismäßig großflächig in unmittelbare Verbindung mit dem Oberschenkelknochen gebracht werden kann derart, daß für beide Endoprothesenteile bereits sofort und anhaltend mechanische Ruhe gewährleistet ist, die es dem Knochen erlaubt, ungehindert in die Hafträume der Prothese einzusprossen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Fußplatte des Gelenkkopfteiles an ihrer Unterseite mit parallelen, scharfrandigen Riefen versehen ist. Hierdurch ist es möglich, bereits bei der Operation auch den Gelenkkopf großflächig mit dem Knochenmaterial zu verbinden, indem man den Schaft etwas "zu tief" in den Knochenkanal eintreibt oder einschraubt und dann den Gelenkkopfteil mit der gerieften Fußplatte auf die Knochenschnittfläche aufsetzt und dann mittels Hammerschlägen oder der Arretierschraube so weit in das Knochenmaterial eintreibt, bis der mit einer konischen Aufnahme versehene Gelenkkopfteil auf das obere Ende des Schaftteiles auftrifft, Die Fußplatte wird hierbei wie ein Schneid gitter in die Knochenschnittfläche großflächig eingedrückt und erreicht bereits bei der Operation eine stabile, u. aO auch hohen Verdrehungsmomenten standhaltende Verbindung mit dem Knochen, In sehr kurzer Zeit ist zudem der Knochen in verbliebene Resträume der Riefen eingewachsen, so daß auch der Gelenkkopfteil ähnlich innig mit dem Knochenmaterial verbunden ist wie der vorzugsweise mit einem Außengewinde versehene Verankerungsschaft0 Außerdem wird die Knochenschnittfläche gleichermaßen durch die eindringenden Riefenränder verdichtet und verklammert und infolgedessen gegen ein Ausbrechen geschützt0 Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen werden, daß die Riefen senkrecht zu der durch die Schaftachse und die Gelenkkopfachse aufgespannten Ebene verlaufen. Durch diese Orientierung der Riefen wird in besonders hohem Maße eine Aufteilung der in den Oberschenkelknochen einzuleitenden Kräfte auf beide Endoprothesenteile erreicht, Nach weiteren Merkmalen der Erfindung kann vorgesehen werden, daß die Unterseite der Fußplatte im Querschnitt säge zahnartig profiliert ist, und daß die Mittelachsen bzw, Mittelebenen der Zähne parallel zur Schaftachse gerichtet sind, Zur weiteren Erhöhung der Verdrehungssicherheit der Endoprothese in dem Knochen kann nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, daß die Fußplatte an ihrem unteren Eckbereich eine nach unten gerichtete Stützrippe aufweist, und daß der Schaft mit einer oder mehreren über den Umfang verteilten Längsnuten zur formschlüssigen Aufnahme der Stützrippe versehen ist, Diese Stützrippe verhindert ein Verdrehen des Gelenkkopfes auf dem Schaft und vergrößert zugleich die Berührungsfläche zwischen Gelenkkopfteil und Knochenmaterial0 In Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen werden, daß die Arretierschraube in einer radialen Sacklochbohrung ein elastisches Klemmglied aus Kunststoff, vorzugsweise Silikon, als Verdrehungsschutz trägt, Durch diese Maßnahme wird terhindert, daß sich die Schraube lockert, mittels der der Gelenkkopf auf dem Schaft befestigt ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschriebene In der Zeichnung zeigen Fig. 1 eine aus einem Schaftteil und einem Gelenkkopfteil bestehende Hüftgelenk-Endoprothese nach der Erfindung, Fig. 2 einen Ausschnitt der Fußplatte des Gelenkkopfes in vergrößertem Ma#stab, Bigo 3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III in Figo 1, Fig. 4 eine Draufsicht auf die Fußplatte des Gelenkkopfes und Fig. 5 einen Schnitt durch die Arretierschraube.
Die Endoprothese besteht sum einen aus einem Schaft 1 der auf dem größten Teil seiner Länge mit einem Außengewinde 2 versehen ist und sich nach unten etwas verjüngt, Am oberen Ende ist der Schaft 1 als ein sich kegelig verjüngender Steckzapfen 3 ausgebildet0 Die Gewindegänge des Schaftes 1 sind durch vier gleichmäßig über den Umfang verteilte Längsnuten 4 ausgenommen, wie insbesondere aus Fig, 3 ersichtlich ist, Zum anderen besteht die Endoprothese aus einem Gelenkkopfteil 5, welcher einen Kugelkopf 6, einen Gelenkhals 7 und eine zum Gelenkhals 7 etwa senkrechte Fußplatte 8 umfaßt.
In dem Gelenkkopfteil 5 ist ein konischer Aufnahmekanal 9 ausgenommen, dessen Achse mit der Achse des Gelenkhalses einen Winkel von etwa 450 einschließt, Der Aufnahmekanal 9 nimmt den sich verjüngenden Steckzapfen 3 des Schaft es 1 formschlüssig auf, Durch eine Kopfschraube 10, die in eine Gewindebohrung 11 des kegelstumpfförmigen Schaftendes 3 eingreift und deren Kopf versenkt in einer Aussparung des Gelenkkopfteiles 5 liegt, ist der Gelenkkopfteil 5 am Schaft 1 arretiert.
An der Unterseite 12 ist die Fußplatte 8 mit parallelen scharfrandigen Riefen 13 versehen, die senkrecHt zu der durch die Schaftachse S und die Gelenkkopfachse G aufgespannten Ebene verlaufen. Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtllcii, ist die Fußriattenunterseite im Querschnitt sìäezahnartig profiliertn Die Mittelachsen bzw. die Mittelebenen Z der Zähne sind dabei parallel zur Achse 5 des Schaftes 1 gerichtet. Die scharfkantigen Riefenränder 14 haben einen Abstand Ä von etwa 4 mm und die lotrechte Riefentiefe #C beträgt etwa 8 mm und liegt vorteilbafterweise je nach Anzahl der über den Schaftquerschnitt verteilten Längsnuten 4 zwischen dem Einbalb- bis Zweifachen der Ganghöhe des Gewindes 2.
Beim Aufstecken des Gelenkkopfteiles 5 auf den Steckzapfen 3 dringen die Riefenränder 14 in das Knochengewebe K ein und verhindern eine Drehung der implantierten Prothese im Knochen.
Mit der Zeit wächst der Knochen völlig in die Riefen 13 ein und füllt diese aus.
Zur Sicherung der Verdrehungsfestigkeit zwischen Gelenkkopfteil 5 und Schaft 1 ist an der Unterseite 12 der Fußplatte 8 des Gelenkkopfteiles am unteren Eckbereich noch eine nach unten gerichtete Stützrippe 15 angeformt0 Diese Stützrippe 15 greift mit ihrer hinteren geradlinigen Schmalseite in eine der Längsnuten 4 im Außengewinde des Schaftes 1o Da die Stützrippe 15 sich in einem entsprechend ausgebildeten Aufnahmeraum im Oberschenkelknochen K erstreckt, ist gleichzeitig eine zusätzliche Sicherheit gegen Verdrehung der gesamten Endoprothese im Knochen gewährleistet.
Die Arretierschraube 10, mittels welcher der Gelenkkopfteil auf dem Schaft 1 arretiert ist, ist mit einer radialen Sacklochbohrung versehen, in die ein elastisches Klemmglied 16 aus Kunststoff, vorzugsweise aus Silikon, eingesetzt ist.
Dieses Klemmglied 16 steht etwas über die Gewindegänge der Schraube 10 hervor und verstärkt die Reibung zwischen der Schraube 10 und der Aufnahmebohrung 11 des Steckzapfens 3, so daß einem ungewollten Lockern der Schraube 10 vorgebeugt ist.

Claims

Patentansprüche 1. Endoprothese für Hüft-, Knie- oder Winkelgelenke, bestehend aus einem in einem natürlichen (Markraum) oder gebohrten Knochenkanal zu verankernden Schaft und aus einem vom Schaft schräg abragenden Gelenkkopf mit Hals und verbreiterter, gegenüber dem Schaft geneigter Fußplatte, wobei der Gelenkkopf mit dem Schaft zusammensteckbar und durch eine Arretierschraube festsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußplatte (8) an ihrer Unterseite (12) mit parallelen, scharfrandigen Riefen (13) versehen ist.
2. Endoprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Riefen (13) senkrecht zu der durch die Schaftachse (S) und die Gelenkkopfachse (G) aufgespannten Ebene verlaufen.
3. Endoprothese nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite der Fußplatte (8) im Querschnitt sägezahnartig profiliert ist,
4. Endoprothese nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelachsen bzw. Mittelebenen (Z) der Zähne parallel zur Schaftachse (s) gerichtet sind, 50 Endoprothese nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußplatte (8) an ihrem unteren Eckbereich eine nach unten gerichtete Stützrippe (15) aufweist und daß der Schaft (1) mit einer oder mehreren über den Umfang verteilten Längsnuten (4) zur formschlüssigen Aufnahme der Stützrippe (15) versehen ist, 60 Endoprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierschraube (10) in einer radialen Sacklochbohrung ein elastisches Klemmglied (16) aus Kunststoff, vorzugsweise Silikon, als Verdrehungsschutz trägt.