DE2837634A1

DE2837634A1 - Bremsscheibe fuer eine scheibenbremse

Info

Publication number: DE2837634A1
Application number: DE19782837634
Authority: DE
Inventors: Jochen Dipl Ing Burgdorf; Karl Stoerzel
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: ITT Automotive Europe GmbH
Priority date: 1978-08-29
Filing date: 1978-08-29
Publication date: 1980-03-06
Also published as: DE2837634C2

Description

Bremsscheibe für eine Scheibenbremse
Die Erfindung betrifft eine Bremsscheibe mit einer, im Wirkungsbereich einer Bremsbacke liegenden, konzentrisch in Umfangsrichtung verlaufenden Ringnut, deren Wandflächen Winkel mit der Bremsscheibenoberfläche bilden.
Es ist bekannt, zur Vermeidung von Oberflächenspannungen bei Erwärmung der Bremsscheibe, zur Erhöhung der Reibfläche oder zur Fixierung der auf die Bremsscheibe wirkenden Bremsbacken die Bremsscheibe zu profilieren oder mit Nuten verschiedenster Form auszuführen. Gerade zur Fixierung der Bremsbacken, um die beim Bremsen auftretenden Quietschgeräusche zu mindern, sind zur Nutgestaltung viele Vorschläge gemacht worden. So zeigt die DT-OS 22 17 oo9, daß eine rechteckige, konzentrisch in Umfangsrichtung verlaufende Ringnut, deren Breite 4 mm und deren Tiefe 2 mm beträgt, die Quietschgeräusche besonders günstig beeinflußt. Nach einer gewissen Einfahrzeit werden die Reibbeläge der Bremsbacken einen ringförmigen Vorsprung bilden, der in die Nuten eingreift und eine radiale Fixierung bewirkt, was das radiale Schwingen der Bremsbacken erschwert. Es kann jedoch nicht verhindert werden, daß auch die radialen Vorsprünge der Reibbeläge einem radialen Abrieb unterliegen, der die Fixierung der Bremsbacken mindert und somit das radiale Schwingen der Bremsbacken wieder ermöglicht.
Es-ist Aufgabe der Erfindung, den beschriebenen Nachteil zu beseitigen und eine Fixierung der Bremsbacken so zu ermöglichen, daß Quietschgeräusche dauerhafter beseitigt daß werden und/das Bremsenrubbeln, wie es bei schnellen, schweren Fahrzeugen vorkommt, mindernd beeinflußt wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die durch die Wandflächen der Nut und der Bremsscheibenoberfläche gebildeten Winkel in einer solchen Beziehung zueinander stehen, so daß die beim Reibeingriff von den Wandflächen hervorgerufenen Kraftkomponenten eine radial nach innen gerichtete Resultierende ergeben, die auf eine im Reibeingriff stehende Bremsbacke wirkt und sie in ihrer Halterung derart fixiert, daß radiale Schwingungen nicht mehr möglich sind.
Durch die Ausbildung der Ringnut in der Art, daß die radial innen liegende Wandfläche mit der Bremsscheibenoberfläche einen rechten Winkel bildet, ist eine besonders einfache Herstellung möglich.
Durch Ausbildung des Winkels zwischen der radial innen liegenden Wandfläche und der Bremsscheibenoberfläche zu 1800 wird erreicht, daß keine radial nach außen gerichteten Kräfte durch die Ringnut erzeugt werden.
Durch die besondere Anwendung der Erfindung auf die Bremsscheibe einer Schwimmsattel-Scheibenbremse, die einen auf einer Seite durch eine Gleitvorrichtung an einem Bremsträger gehaltenen, die Bremsscheibe übergreifenden Bremssattel aufweist, der mit seinem freien Ende mit einer Bremsbacke form- oder kraftschlüssig in Verbindung steht und der radial nach innen am Bremsträger abgestützt ist, indem nur auf der dem Bremsträger abgewandten Bremsscheibenseite eine Ringnut angeordnet ist, werden die durch die Ringnut erzeugten, radial nach innen gerichteten Kräfte nicht nur die Bremsbacke auf die radiale Anlage drücken, sondern auch den freien Teil des Bremssattels fixieren.
Dadurch werden die radialen Schwingungen beider Teile verhindert und so das Bremsenrubbeln unterbunden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen: Figur 1 einen axialen Schnitt durch eine Bremsscheibe mit erfindungsgemäßer Ringnut und angeordnetem Reibbelag, Figur 2 einen Schnitt gemäß Figur 1 mit einer Ringnut nach Anspruch 2, Figur 3 einen Schnitt gemäß Figur 1 mit einer Ringnut nach Anspruch 3, Figur 4 eine Seitenansicht einer Schwimmsattel-Scheibenbremse mit teilweise aufgeschnittenem Bremsträger und einer axial geschnittenen Bremsscheibe nach Figur 2.
Figur 1 zeigt alle erfindungswesentlichen Merkmale der Ringnut 2. Die erste, radial außen liegende Wandfläche 4 der Ringnut 2 bildet mit der Bremsscheibenoberfläche 3 einen stumpfen Winkel dJ (größer 90° und kleiner 1800), der vorzugsweise zu 1350 ausgebildet ist. Die zweite, radial innen liegende Wandfläche 5 der Ringnut 2 muß dann einen solchen Winkel n mit der Bremsscheibenoberfläche 3 bilden, daß er entweder kleiner dem Winkel cb und größer Oo oder größer (2700 - > ) und kleinerZgleich1800 ist. Es ergibt sich so ein verbotener Lagebereich 6 für die Wandfläche 5, der durch die Werte p = dS und ß = 2700 - & begrenzt ist.
Wird nun ein Reibbelag 7 in Pfeilrichtung 8 an die Bremsscheibe 1 zur Anlage gebracht, so bildet sich bei Verschleiß ein ringförmiger Vorsprung 11, auf den, bedingt durch die winklig zur Kraftrichtung 8 stehenden Wandflächen 4, 5, an der ersten Wandfläche 4 eine radial nach innen gerichtete Kraft 9, an der zweiten Wandfläche 5 eine radial nach außen gerichtete Kraft 1o wirkt. Liegt die zweite Wandfläche 5, wie in Figur 1 dargestellt, außerhalb des verbotenen Lagebereichs 6, so wird die Kraft lo immer kleiner als die Kraft 9 sein, so daß die resultierende Kraft den Belag radial nach innen gegen eine Anlage drückt.
Figur 2 zeigt eine besonders günstige Form der Nut 2, die leicht maschinell herzustellen ist. Die zweite Wandfläche 5 bildet mit der Bremsscheibenoberfläche 3 einen Winkel p = 90°.
Die Ausführung nach Figur 3 bewirkt eine maximal zu erzielende,radial nach innen gerichtete Kraft auf die Bremsbacke.
Der durch die erste Wandfläche 4 mit der Bremsscheibenoberfläche 3 gebildete Winkel ; ist genau 1350, der Winkel beträgt 180°, so daß die Wandfläche 5 mit dem Nutenboden 12 in einer Ebene liegt. Die in Figur 1 dargestellte Ringnut 2 ist in eine große Tellernut 20 entartet. An der zweiten Wandfläche 5 kann sich nun keine radial nach außen gerichtete Kraft aufbauen, die die radial nach innen gerichtete Kraft schwächt.
Figur 4 zeigt eine besonders günstige Anwendung der Erfindung auf eine Schwimmsattel-Scheibenbremse. Die Bremsscheibe 1 trägt nur auf der dem Bremsträger 17 abgewandten Bremsscheibenseite eine Ringnut 2. Der Bremssattel 15 ist am Bremsträger 17 durch eine Gleitverbindung 18 gehalten und steht mit seinem, die Bremsscheibe überragenden, freien Ende mit der Bremsbacke 13, bestehend aus Reibbelag 7 und Stützplatte 14, in kraftschlüssiger Verbindung. über den ringförmigen Vorsprung 11 wird auf die Bremsbacke 13 eine durch die Nut 2 hervorgerufene , radi al nach innen gerichtete Kraft aufgebracht, die sich auf dep Bremssattel 15 überträgt und ihn gegen die radiale Anlage 16 drückt.
Der Bremssattel sowie die Bremsbacke werden somit an geräuschverursachenden radialen Schwingungen gehindert.
Das besonders bei Schwimmsattel-Scheibenbremsen auftretende Bremsenrubbeln, wie es bei schnellen, schweren Fahrzeugen vorkommt, wird nun fast vollständig beseitigt.

Claims

Patentansprüche 1. Bremsscheibe für eine Scheibenbremse, mit einer, im Wirkungsbereich einer Bremsbacke liegenden, konzentrisch in Umfangsrichtung verlaufenden Ringnut, deren Wandflächen Winkel mit der Bremsscheibenoberfläche bilden, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Winkel in einer solchen Beziehung zueinander stehen, so daß die beim Reibeingriff von den Wandflächen hervorgerufenen Kraftkomponenten eine radial nach innen gerichtete Resultierende ergeben.
2. Bremsscheibe nach Anspruch 1, deren radial innen liegende Wandfläche der Ringnut mit der Bremsscheibenoberfläche einen Winkel bildet, d a d u r c h g e k e n n z e i c hn e t, daß der Winkel ein rechter ist.
3. Bremsscheibe nach Anspruch 1, deren radial innen liegende Wandfläche der Ringnut mit der Bremsscheibenoberfläche einen Winkel bildet, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß der Winkel genau 180°beträgt.
4. Bremsscheibe nach einem vorhergehenden Anspruch für eine Schwimmsattel-Scheibenbremse, die einen auf einer Seite durch eine Gleitvorrichtung an einem Bremsträger gehaltenen, die Bremsscheibe übergreifenden Bremssattel aufweist, der mit seinem freien Ende mit einer Bremsbacke form- oder kraftschlüssig in Verbindung steht und der radial nach innen am Bremsträger abgestützt ist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Ringnut (2) auf der dem Bremsträger (17) abgewandten Bremsscheibenseite liegt.