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BEZEICHNUNG: Verfahren und Einrichtung zur Messung
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des statischen Druckes von Gasen.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung
zur Messung des statischen Drucks von Gasen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Bei den zahlreichen bereits bekannten Einrichtungen dieser Gattung,
wie z.B. Druckmessern für Vakuumkammern, Vakuum- bzw. Druck-Leckanzeigegeräte -
um nur einige zu nennen - ist bisher allgemein die Verwendung rein mechanischer
Druckmesser und Druckschalter üblich, bei denen der Drucksensor, insbesondere eine
Membrane, meist große und relativ langsame, vom Druck gesteuerte Bewegungen ausführt.
Diese Druckmesser haben - insbesondere wenn kleine Schalthysterese und hohe Funktionssicherheit
verlangt werden - einen verhältnismäßig großen Raumbedarf, oder sie erfordern, besonders
wenn die Drucksensoren kleine Abmessungen aber eine hohe Anzeige- und Ansprechgenauigkeit
aufweisen sollen, einen entsprechend hohen Material-und Kostenaufwand. Fernmeßeinrichtungen
erfordern in Verbindung mit ihm nsch einen zusätzlichen Aufwand.
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Auch die bisher bekannten Wärmeleitungs-Druckmesser mit starr in der
Meßkammer angeordnetem, elektrisch geheiztem Drucksensor (z.B. Draht oder Thermistor),
darunter auch die Bimetall-Vakuummeter, sind bei geforderter hoher Anzeige- und
Ansprechgenauigkeit sehr aufwendig.
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In der DT-AS 1 473 411 ist eine Vorrichtung zur Messung des statischen
Druckes von Gasen beschrieben, bei der die Drehfrequenzänderung eines rotierenden
Propellers oder eines ähnlichen, Turbulenz erzeugenden Rotationskörpers, der mittels
eines Elektromotors antreibbar ist,
als indirektes Maß für den statischen
Gasdruck des umgebenden Mediums gemessen und angezeigt wird. Eine solche rotierende
Vorrichtung ist für einen unbewachten Dauerbetrieb wenig geeignet, weil die Lagerungsprobleme
der rotierenden Teile bei höheren Meßgenauigkeitsanforderungen besonders aufwendige
Maßnahmen erfordern und weil Turbulenz erzeugende und messende Einrichtungen ebenfalls
sehr aufwendig und in der Praxis dauerhaft schwer zu eichen sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Druckmeßverfahren und
eine Einrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, die mit weniger Aufwand
verbunden ist, aber mindestens den gleichen Anforderungen hinsichtlich Genauigkeit
der Anzeige, des Ansprechens, Einstellbarkeit und Funktionssicherheit genügt und
auch eine einfachere Fernanzeige der gemessenen Werte ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in dem Patentanspruch
1 gekennzeichneten Mittel gelöst. Eine Einrichtung und Möglichkeiten zur vorteilhaften
weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung beruht auf der Ausnutzung des Umstandes, daß durch das
Zusammenwirken von Masse und Steifigkeit eines elastischen Schwingkörpers, der durch
einen Schwingantrieb zu erzwungenen Schwingungen angeregt wird, Resonanzerscheinungen
im Bereich der Eigenfrequenz des Schwingkörpers auftreten. Dabei überträgt der Schwingkörper
als "Schallstrahler" Energie auf das umgebende Gasmedium, die sich in diesem als
longitudinale Druckwelle fortpflanzt. Stimmen Erregerfrequenz
bei
konstanter Erregeramplitude und Eigenfrequenz des Schwingkörpers überein, so ist
die höchste Schwingungsamplitude des Schwingkörpers zu erwarten. anders sich jedoch
unter dem Einfluß der Kräfte des umgebenden Gasmediums (z.B. Dämpfung, Rückstellkräfte
des elastischen Gaspolsters od. dgl.) die Eigenfrequenz des Schwingkörpers - beispielsweise
durch änderung des Gasdrucks - bei konstanter Erregerfrequenz, so wird damit auch
eine änderung der-Schwingungsamplitude des Schwingkörpers bewirkt. Mit dieser Amplitudenänderung
(z.B. änderung der Schwinglänge bzw. -tiefe oder des Schwingwinkels) des Schwingkörpers
tritt auch eine Verschiebung der meßbaren elektrischen Werte des Schwingantriebs,
z.B. der an der Schwingspule eines elektrodynamischen Schwingantriebssystems wirksamen
Impedanz, Gegen-E M K, Wechselspannung, Wechselstrom usw. ein.
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Die Messung dieser Wertverschiebung elektrischer Größen bzw. der Amplitudenänderung
des Schwingkörpers als indirektes Maß für den Druckzustand des Gasmediums kann sowohl
mittels bekannter Meßvorrichtungen als auch mittels erfindungsgemäßer Meßvorrichtungen
erfolgen.
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Im folgenden ist die Erfindung anhand der Zeichnungen beispielsweise
näher erläutert. Es zeigen vereinfacht Fig. 1 eine mit einer Blattfelder (Stahl
zunge) als Schwingkörper arbeitende Ausführungsform mit zwei Thermistoren in der
Meßkammer einer Einrichtung gemäß der Erfindung, Fig. 2 eine mit Druck oder Unterdruck
arbeitende Ausführungsform einer Einrichtung gemäß der Erfindung mit einem elektrodynamischen
Membran-Schallwandler
als Schwingkörper und Schwingantrieb.
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Fig. 3 einige Betriebsdiagramme einer Einrichtung gemäß Fig. 2.
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Fig. 4 eine mit Druck oder Unterdruck arbeitende Ausführungsform
einer Einrichtung gemäß der Erfindung mit einem Druckkammer-Membran-Schallwandler
als Schwingkörper und Schwingantrieb sowie einer als Schallgeschwindigkeitstransformator
ausgebildeten Anordnung zweier als Temperatursensoren dienender Thermistoren.
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Fig. 5 eine Brückenschaltanordnung als Beispiel einer Meßvorrichtung
mit schwingungs- bzw. schallgekühlten Thermistoren.
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Fig. 6 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung
mit einem Schallwellenantrieb des Schwingkörpers.
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In der schematischen Darstellung gemäß Fig. 1 sind der Schwingantrieb
(Schwingungserreger) 2 und der Schwingkörper 1 - in diesem Falle eine elastische
Stahl zunge vorbestimmter Eigenfrequenz - innerhalb der Meßkammer 6 - ggf. über
eine Rohr- oder Schlauchleitung - mit der Meßstelle M 1 des druckmäßig zu überwachenden
Gasmediums. Ein Niederfrequenzgenerator 3 liefert die Erregerwechselspannung für
den Schwingantrieb 2. Die Frequenz dieser Wechselspannung und die Eigenfrequenz
des Schwingkörpers 1 sind so aufeinander abgestimmt, daß sich die im zu überwachenden
Meßbereich abspielenden Gasdruckeinwirkungen auf den Schwingkörper 1 im Resonanzbereich
oder in Resonanznähe ereignen.
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Sobald die Erregerwechselspannung den Schwingantrieb 2 in Gang setzt,
wird der Schwingkörper 1 zu erzwungenen Schwingungen angeregt. Die
durch
den Kräfteeinfluß des Gasmediums in der Meßkammer 6 verursachte Dämpfung und die
damit verbundene Veränderung der Eigenfrequenz des Schwingkörpers bestimmen dessen
Schwingamplitude. Bei starker Dämpfung infolge hohen Gasdrucks wird eine kleinere
Amplitude gemessen als bei kleiner Dämpfung, die eine höhere Schwingamplitude zeigt.
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Die Schwingkörperausschlagamplituden bei Erregung des Schwingkörpers
durch erzwungene Schwingungen sind ein indirektes Maß flir den Druckzustand in der
Meßkammer 6 und können auf der in Druckwerten eichbaren Skala 7 abgelesen werden.
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Eine einfache Methode zur Messung der Schwingamplitude des Schwingkörpers
als indirektes Maß für den Gasdruck besteht in der Anordnung eines Thermistors 20
am Schwingkörper 1, und zwar vorzugsweise an einem Ort, an dem die größten Schwingamplituden
und die besten Abkühlungsbedingungen durch den Schwingvorgang im Gasmedium zu erwarten
sind. Wird der Schwingkörper zu erzwungenen Schwingungen angeregt, dann wird der
in einem elektrischen Stromkreis angeordnete Thermistor mehr oder weniger durch
die an ihm vorbeistreichenden Gasteilchen gekühlt, je nachdem wie groß die Dichte
des Gasmediums bzw. dessen Druck - und damit verbunden - die Schwingamplitude des
Schwingkörpers ist. Die unterschiedliche Kühlung des Thermistors durch den Gasstrom
bewirkt eine Anderung seines elektrischen Widerstands. Dieser kann mit einem elektrischen
Meßinstrument als indirektes Maß für den Druck des Gasmediums gemessen werden.
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Um die Meßempfindlichkeit der vorstehend beschriebenen Anordnung zu
erhöhen und auch Temperatureinflüsse weitestgehend zu kompensieren,
können
der in der Meßkammer 6 zusätzlich vorgesehene, ortsfeste Thermistor 19 und der Thermistor
20 in jeweils getrennten Stromzweigen einer Meßbrücke angeordnet werden. Die Verstimmung
der Meßbrücke ist dann ein Maß der Abkühlungsrate des Thermistors 20 bei schwingendem
Schwingkörper. Voraussetzung für die einwandfreie Arbeitsweise einer derartigen
Anordnung ist eine möglichst genaue Obereinstimmung der elektrischen Kenndaten beider
Thermistoren und die Anbringung des Thermistors 19 an einen Ort in der Meßkammer
6, der nicht im Bereich störender Gasturbulenzen liegt. Ein hierzu geeigneter Anbringungsort
kann beispielsweise durch eine gasdurchlässige, jedoch turbulenzhemmende Abschirmung
des Thermistors 19 geschaffen werden (z.B. mittels eines Sintermetallschirms). Die
Meßbrückenanordnung Fig. 5 - auf die später noch einmal eingegangen wird - zeigt
beispielsweise die Möglichkeit einer Brückenmeßschaltung bekannter Art mit P T C
- Widerständen als Thermistoren. Eine derartige Schaltung kann auch mit N T C -
Widerständen aufgebaut werden. Ersetzt man in der Brückenmeßanordnung Fig. 5 den
Thermistor 22 durch den Thermistor 20 der Fig. 1 und den Thermistor 21 der Fig.
5 durch den Thermistor 19 der Fig. 1, so entspricht diese Anordnung der vorher beschriebenen
Brückenmeßanordnung für die Thermistoren 19 und 20.
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Die Widerstände 26 und 27 liegen jeweils in den Brückenzweigen der
Thermistoren, wobei der Widerstand 26 zum Abgleich der Meßbrücke dient. Auf dem
elektrischen Meßinstrument kann das Maß der Brückenverstimmung bei Anderung des
Widerstands der Thermistoren abgelesen werden. Die Stromquelle 29 dient zur Stromversorgung
der Brücke und ihrer Bauelemente.
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Fig. 2 stellt eine weitere vorteilhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Einrichtung unter Verwendung eines elektrodynamischen Schallschwingungswandlers
(Lautsprecher) dar. Als Schwingkörper dient eine durch den Zentrierrand 15 federnd
aufgehängte Membran 16, die durch die Membranabschlußplatte 17 gasdicht gegenüber
der Atmosphäre bzw. dem umgebenden Medium abgeschlossen ist. Der zwischen der Membran
16 und der Membranabschlußplatte 17 gebildete vordere Druckkammerraum 24 ist über
den Rohrstutzen 5 mit der Meßstelle M 1 des druckmäßig zu überwachenden Gasmediums
verbunden.
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Als Schwingantrieb der Membran 16 dient ein elektrodynamisches Schwingspulensystem,
gebildet aus der mit der Membran fest verbundenen Schwingspule 13, dem Permanentmagneten
lo - in diesem Falle ein Ringmagnet -, dem Magnetkern 9, der Magnetabschlußplatte
11 und der Ringpolplatte 12. Der zwischen der Membran und dem Schwingantrieb liegende
hintere Druckkammerraum 23 ist in diesem Anwendungsbeispiel über (nicht eingezeichnete)
Uffnungen mit der vorderen Druckkamner 24 verbunden, und der in die Kammer 23 einmündende
Rohrstutzen 31 ist verschlossen. Die Druckkammern 23 und 24 dienen somit gemeinsam
als Meßkammer, in der der Membranschwingkörper 16 schwingt. Die Schwingspule 13
ist über die elektrische Leitung 14 mit dem amplitudenstabilen Niederfrequenzgenerator
3 sowie mit dem Wechselspannungs-Meßinstrument 18, das in Druck- oder Vakuumwerten
eichbar ist, verbunden. Wie bei der Einrichtung gemäß Fig. 1 ist die Erregerwechselspannung
des Niederfrequenzgenerators 3 derart auf die Ligenfrequenz des elektrodynamisch
angetriebenen Membranschwingkörpers 16 abgestimmt, daß die im zu überwachenden
Meßbereich
sich abspielenden Gasdruckeinwirkungen (z.B. Dämpfung, rücktreibende Kräfte des
Gaspolsters) auf den Membranschwingkörper im Resonanzbereich stattfinden. Auch in
diesem Anwendungsbeispiel wird der Membranschwingkörper 16 zu erzwungenen Schwingungen
angeregt, sobald die Erregerwechselspannung den elektrodynamischen Schwingantrieb
in Gang setzt. Dabei bestimmen wiederum die durch den Kräfteeinfluß des Gasmediums
in der gemeinsamen Meßkammer 23, 24 verursachte Dämpfung und die Veränderungstendenz
der Eigenfrequenz die Schwingamplitude des Membranschwingkörpers 16.
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Mit der gasdruckabhängigen änderung der Schwingamplitude des Membranschwingkörpers
16 verändert sich auch die Impedanz der Antriebsschwingspule. Die dadurch verursachte
Verschiebung der elektrischen Werte der Antriebsschwingspule, beispielsweise des
Spannungsabfalls an den Schwingspulenanschlüssen, kann mit Hilfe des Meßinstruments
18 als indirektes Maß für den Druckzustand in der Meßkammer 23, 24 gemessen werden.
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Verschließt man die Verbindungsöffnungen zwischen den Druckkammern
23 und 24 und verbindet man den geöffneten Rohrstutzen 31 mit der Atmosphäre bzw.
der Meßstelle M2 des gleichen Gasmediums, das an der Meßstelle M 1 überwacht wird,
so kann man die zwischen den Meßstellen M 1 und M 2 bzw. der Meßstelle M 1 und der
Atmosphäre bestehende Gasdruckdifferenz mit Hilfe des Meßinstruments 18 messen.
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Fig. 3 zeigt als Beispiel der Zusammenhänge von Schwingspulenimpedanz
und Gasdruck die änderung der Schwingspulenimpedanz als Funktion der Frequenz, gemessen
als Spannungsabfall an den Schwingspulenanschlüssen einer Einrichtung gemäß Fig.
2 bei verschiedenen Gasdruckparametern. Die Kurven A, B, C, D, E sind unsymmetrische
Glockenkurven.
In ihnen ist bei kleiner (gasdruckabhängiger) Dämpfung bzw. rücktreibender Kräfte
des Gaspolsters in der Meßkammer der die Eigenfrequenz des Membranschwingkörpers
einschließlich der Antriebsschwingspule umgebende Frequenzbereich durch besonders
große Amplituden ausgezeichnet. Ihre höchste Amplitude (gemessen als Spannungsabfall
an den Schwingspulenanschlüssen) erreichen die einzelnen Kurven im Resonanzfall.
Dabei ist (wie schon vorher erwähnt), deutlich zu beobachten, daß mit abnehmender
Dämpfung infolge abnehmenden Gasdrucks eine Frequenzverschiebung in Richtung höherer
Frequenzen stattfindet und umgekehrt. Da die Erregerwechselspannungsfrequenz des
Niederfrequenzgenerators konstant ist, handelt es sich um eine gasdruckabhängige
Veränderung der Eigenfrequenz des von Schwingkörper und Schwingkörperantrieb gebildeten
Systems. Bei Messung des Spannungsabfalles an der Vorderflanke der Resonanzkurven
unter unterschiedlichen Druckverhältnissen ergeben sich beispielsweise fallende
Tendenzen bei steigendem Gasdruck und umgekehrt.
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Bei Messung des Spannungsabfalles an der Rückflanke der Resonanzkurven
unter unterschiedlichen Druckverhältnissen in der Meßkammer ergeben sich steigende
Tendenzen bei sinkendem Gasdruck und umgekehrt.
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Der Verlauf der Diagramme gemäß Fig. 3 legt es nahe, in einem solchen
Anwendungsfall (Eigenfrequenz des Schwingkörpers ca. 350 Hz bei OmWS Druck) die
Erregerfrequenz etwa zwischen 380 Hz bis 420 Hz zu wählen. Besonders vorteilhaft
ist hier z.B. die Erregerfrequenz 400 Hz, da diese Frequenz leicht durch Frequenzvervielfachung
aus dem Wechselstromnetz gewonnen werden kann. Bei anderen Eigenfrequenbereichen
des Schwingkörpers sind entsprechend angepaßte
Erregerfrequenzen
erforderlich.
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Fig. 4 zeigt eine andere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
in Verbindung mit einem elektrodynamischen Membran-Schallschwingungswandler als
Schallgeschwindigkeitstransformator und einem Thermistor als Gasströmungssensor.
Bei dieser Ausgestaltung des Schallschwingungswandlers besteht keinerlei Verbindungsöffnung
zwischen den beiden Kammern 23 und 24, vielmehr ist die Kammer 24 gegenüber der
Kammer 23 durch die Membran 16 dicht verschlossen und nur über den Rohrstutzen 5
mit der Meßstelle M 1 des druckmäßig zu ü6erwachenden Gasmediums verbunden. Die
Kammer 23 kann über den Rohrstutzen 30 oder eine sonstige Uffnung mit dem umgebenden
Medium (z.B. der Atmosphäre) oder einer weiteren Meßstelle des Gasmediums in Verbindung
stehen.
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Die Kombination der Kammer 24 und dem Membranschwingkörper 16 mit
der Uffnungsverengung des Rohrstutzens 5, die im Verlauf des Rohrstutzens auch exponentiell
verlaufen kann, hat die Wirkung eines Schallgeschwindigkeitstransformators. Die
Transformation erfolgt durch den Obergang der größeren Membranfläche 16 bzw. Kammerquerschnittsfläche
in die viel kleinere Fläche der Uffnung des Rohrstutzens 5. Die Geschwindigkeit
der durch den Schwingungsvorgang der Membran 16 angeregten Gasteilchen in der kleinen
Flächenebene der Uffnung des Rohrstutzens 5 oder in der unmittelbar hinter dem Stutzen
ist gegenüber den Gasteilchen in der größeren Flächenausdehnung der Membran 16 stark
erhöht. Schallgeschwindigkeitstransformationen sind aus der Fachliteratur der Lautsprechertechnik
bekannt und brauchen daher nicht näher erläutert zu werden.
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In dem Rohrstutzen 5 sowie in der Kammer 24 sind je ein Thermistor
ähnlicher elektrischer Kenndaten angeordnet und zwar beispielsweise
im
Rohrstutzen 5 der PTC-Widerstand 22 und in der Kammer 24 - abgeschirmt von Gasturbulenzen
in der Kammer - der PTC-Widerstand 21.
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Beide Thermistoren sind Bauelemente der Brückenmeßschaltung Fig. 5;
es können auch Paare von NTC-Widerständen sein, ohne das Meßprinzip zu verlassen.
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Infolge der Schallenergieabstrahlung der Membran 16 und der damit
verursachten Bewegung der Gasteilchen zunächst in der Meßkammer und anschließend
im Rohrstutzen erfolgt in Abhängigkeit von der Höhe des Gasdrucks eine mehr oder
weniger starke Abkühlung des Thermistors 22. Die Schallgeschwindigkeitstransformation
erhöht die Abkühlungswirkung um ein Vielfaches. Die unterschiedliche Kühlung des
Thermistors 22 durch die bewegten Gasteilchen bewirkt eine änderung seines Widerstandes.
Der in der Meßkammer 24 plazierte - gegen Gasturbulenzen abgeschirmte - ortsfeste
Thermistor 21 erbringt gemeinsam mit dem Thermistor 22 in der Brückenschaltung nach
Fig. 5 oder einer ähnlichen Meßschaltung eine große Meßempfindlichkeit zur Ermittlung
des Druckes von Gasen. Auch bei dieser Anordnung kann der Gasdruck unmittelbar auf
dem Brückenmeßinstrument 25 bei entsprechender Druckbereichseichung abgelesen werden.
Dabei ist es in vielen Fällen gleichgültig, ob die Stromquelle 29 eine Wechselstrom-
oder Gleichstromquelle ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung
kann der Schwingantrieb des Schwingkörpers auch mittels Schallwellen erfolgen. Fig.
6 zeigt ein derartiges Ausführungsbeispiel. Der Niederfrequenzgenerator 39 liefert
die Erregerwechselspannung für die
Schwingspule 32 des elektrodynamischen
Schallwandlers A über die Doppelleitung 42. Dadurch wird die Membran 36 in erzwungene
Schwingungen versetzt, die sich wiederum als Schallwellen über das gasförmige Medium
in der Meßkammer 38 fortpflanzen und die Membran 35 des elektrodynamischen Schallwandlers
B zu erzwungenen Schwingungen anregen. In der mit der Membran 35 starr verbundenen
Schwingspule, die in dem Magnetfeld des Schallwandlers B hin und her schwingt, wird
dann eine elektrische Wechselspannung induziert, deren Wechsel frequenz der Frequenz
der Schallwellen entspricht und deren Amplitude abhängig ist vom Druck des gasförmigen
Mediums in der. Meßkammer 38. Die Meßkammer 38 ist durch den Stutzen 37 mit der
Meßstelle M 1 des druckmäßig zu überwachenden Gasmediums verbunden. Die Schallwandler
A und B bilden zusammen eine Baueinheit.
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Die Größe der an der Schwingspule 33 gemessenen elektrischen Werte
kann mit dem elektrischen Meßinstrument 34 als indirektes Maß für den Druckzustand
in der Meßkammer 38 gemessen werden.
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Die Druckdifferenz zweier Meßstellen eines Gasmediums kann auch mittels
zweier gleichartiger erfindungsgemäßer Druckmeßeinrichtungen, die jeweils mit einer
der Meßstellen verbunden sind, erfolgen.
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Beispielsweise können die elektrischen Ausgangswerte beider Druckmeßeinrichtungen,
z.B. die Impedanzwerte beider Schwingspulen, mit Hilfe differenzbildender Meßschaltungen
wie Brückenschaltungen usw.
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(Maxwell-Wien-Brücke, Hay-Brücke usw.) zur Anzeige der Druckdifferenz
zwischen diesen Meßstellen verwendet werden.
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Durch Anordnung zusätzlicher Thermistoren, Dioden oder sonstiger temperaturabhängiger
Widerstände innerhalb der Meßkammern können Temperatureinflüsse
auf
den Meßvorgang kompensiert werden; beispielsweise können die Erregerfrequenz oder
die Amplitude der Erregerwechselspannung des Niederfrequenzgenerators, bzw. beide
Größen als bestimmende Größen für die Schwingamplitude des Schwingkörpers, (bzw.
der Impedanz der Induktivitäten des Schwingantriebs) sinngemäß durch einen im Gasmedium
angeordneten Thermistor (oder eine Diode) kompensatorisch verändert werden. Darüber
hinaus sind aber auch andere bekannte Kompensationsschaltungen und Anordnungen zur
Elimination von Temperatureinflüssen auf einen Meßvorgang anwendbar.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung kann sowohl im Ober- als auch im
Unterdruckbereich angewendet werden.
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Bei der Einrichtung gemäß der Erfindung kann grundsätzlich der elektrische
Schwingantrieb ein elektrodynamischer, elektromagnetischer, elektrostatischer, piezoelektrischer
oder magnetostriktiver Schwingungswandler oder auch ein nach anderen bekannten Verfahren
arbeitender Schwingantrieb sein.
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Auch können anstelle der vorstehend beschriebenen Flachmembranschwingkörpern
im Falle der Verwendung von Membranschwingkörpern auch Konusmembranschwingkörper
oder Membranschwingkörper anderer Formgebung verwendet werden.
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Der zeitliche Verlauf der Erregerwechselspannung am Ausgang des Niederfrequenzgenerators
kann rechteckig, sinusförmig, dreieckig, sägezahnförmig oder sonstwie gleichmäßig
impulsförmig sein. Zusätzlich kann bei einer Einrichtung gemäß Fig. 1 ein Amplitudenmesser,
der bei vorgegebener Schwingamplitude des Schwingkörpers ein Signal auslöst,
z.B.
ein induktiver Näherungsschalter, der auf das Magnetfeld der schwingenden Stahl
zunge anspricht, oder eine Lichtschranke, die von dem Schwingkörper sinngemäß beeinflußt
wird - um nur einige Beispiele zu nennen - vorgesehen sein.
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Die Erfindung kann u.a. beispielsweise zum Bau von Barometern und
Höhenmessern sowie gasdruckempfindlichen Einbruchssicherungen oder -alarmapparaten
vorteilhaft angewendet werden.
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