DE2819532C2 - Gesinterter Preßkörper für ein Schneidwerkzeug und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Gesinterter Preßkörper für ein Schneidwerkzeug und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen gesinterten Preßkörper für ein Schneidwerkzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und ein Verfahren zur Herstellung des Preßkörpers.
Ein derartiger Preßkörper ist aus der OE-PS 2 08 088 bekannt. Der Hartstoff besteht dabei aus Aluminiumoxid
und als Metallcarbide kommen bevorzugt Mischkristalle von Wolfram- und Molybdäncarbid zum Einsatz.
Die Sinterung wird bei etwa 1850° C in einer Wasserstoffatmosphäre
unter Normaldruck durchgeführt. Aluminiumoxid ist jedoch eine Substanz, die relativ
weich ist, und zwar noch weicher als die Metallcarbide. Der bekannte Preßköroer läßt daher hinsichtlich der
Verschleißfestigkeit zu wünschen übrig.
Weiterhin ist ein gesinterter Preßkörper mit über 90 Vol.-% Diamanten mit einem hauptsächlich aus Kobalt
bestehenden Bindemetall und einem Sintercarbid-Substrat, mit dem der gesinterte Preßkörper einstückig
verbunden ist, im Handel für ein Schneidwerkzeug zum Schneiden von Nichteisenlegierungen, Kunstharzen
oder Xeramikstoffen. Obwohl der Preßkörper teuer ist,
wird er hoch geschätzt zum Schneiden von Aluminium-Legierungen mit einem verhältnismäßig hohen Betrag
an Silizium, sehr harter Kupfer-Legierung oder dergleichen.
Ein Schneidwerkzeug mit diesem Preßkörper ist bezüglich Verschleißfestigkeit weitaus besser als ein herkömmliches
Sintercarbid-Werkzeug und weitaus schlagfester, verglichen mit einem Werkzeug, das aus
einem aus einem Einzelkristall bestehenden Rohdiamanten hergestellt, ist
Andererseits hat sich herausgestellt daß nach dem Schneiden, beispielsweise einer Nichteisen-Legierung, die spanabhebend bearbeitete Oberfläche rauher als in dem Fall ist, in dem ein Werkzeug aus einem aus einem Einzelkristall bestehenden Rohdiamanten verwendet wird. Der benannte Diamantpreßkörper eignet sich daher nicht zur spanabhebenden Bearbeitung eines Werkstücks, das eine besonders glatte Oberfläche aufweisen soll.
Andererseits hat sich herausgestellt daß nach dem Schneiden, beispielsweise einer Nichteisen-Legierung, die spanabhebend bearbeitete Oberfläche rauher als in dem Fall ist, in dem ein Werkzeug aus einem aus einem Einzelkristall bestehenden Rohdiamanten verwendet wird. Der benannte Diamantpreßkörper eignet sich daher nicht zur spanabhebenden Bearbeitung eines Werkstücks, das eine besonders glatte Oberfläche aufweisen soll.
Beim Schneiden eines kleineren Werkstücks, etwa eines Uhrenelements, tritt ferner das Problem auf, daß das
Werkstück verformt wird, oder aufgrund des starken Schnittwiderstandes keine hohe Genauigkeit der Abmessung
eingehalten werden kann.
F i g. 1 ist eine Mikrofotografie einer Schneide eines
Schneidwerkzeugs, das durch ein im Handel befindliches ultrafeines WC-Co-Sintercarbid hergestellt wurde,
und
F i g. 2 ist eine Mikrofotografie einer Schneide eines Schneidwerkzeugs, das aus einem im Handel erhältlichen
gesinterten Diamantpreßkörper hergestellt wurde.
Wie aus den Fotografien ersichtlich, ist die Schneide des Werkzeugs aus dem Diamantpreßkörper nicht
scharf und gerade, sondern weist zahlreiche feine Scharten auf. Das Material wurde unter Verwendung einer
Diamantschleifscheibe zu einem Schneidwerkzeug geformt. Da aber die Diamantschleifscheibe beim Schleifen
des Diamantpreßkörpers einen hohen Schleifwiderstand aufweist, sich bald mit Schleifsiaub zusetzt und
stumpf wird, ist es schwierig, das Material zu einem scharfen Schneidwerkzeug zu bearbeiten.
Fig.3 ist eine Mikrofotografie eines im Handel erhältlichen
Diamantpreßkörpers mit einer solchen Struktur, daß die Diamantteilchen mit einer Korngröße von 3
bis 10 μπι einander berühren.
Wenn ein Diamantenkörper mit einer Korngröße in diesem Bereich durch eine Diamantschleifscheibe geschliffen wird, werden die Diamantenteilchen an der Schneide gebrochen, und es wird keine scharfe Schneide erhalten. Insbesondere, wenn eine Schneide eine derartige Form haben soll, daß der durch die Freifläche und die vordere Schneidfläche gebildete Schnittwinkel einen positiven Spanwinkel von weniger als 90° aufweist, ist es unmöglich, aus einem im Handel erhältlichen Diamantpreßkörper eine zufriedenstellende Schneide zu erzielen.
Wenn ein Diamantenkörper mit einer Korngröße in diesem Bereich durch eine Diamantschleifscheibe geschliffen wird, werden die Diamantenteilchen an der Schneide gebrochen, und es wird keine scharfe Schneide erhalten. Insbesondere, wenn eine Schneide eine derartige Form haben soll, daß der durch die Freifläche und die vordere Schneidfläche gebildete Schnittwinkel einen positiven Spanwinkel von weniger als 90° aufweist, ist es unmöglich, aus einem im Handel erhältlichen Diamantpreßkörper eine zufriedenstellende Schneide zu erzielen.
Eines der Werkzeugmaterialien von im Handel erhältlichen Diamantpreßkörpern enthält Diamantkörper
mit einer Korngröße von über etwa 60 μΐη (F i g. 4). Dieses
wird hautpsächlich als Material für einen Drahtzieh-
stein verwendet
Es wurden die Eigenschaften dieses gesinterten Preßkörpers mit einer gröberen Korngröße als Drahtziehstein
geprüft Dabei zeigte sich, daß der Verschleißwiderstand beträchtlich verbessert ist gegenüber einem
herkömmlichen Sintercarbid-Ziehstein. Es ergaben sich aber auch ernste Probleme, von denen eines darin bestand,
daß die Kratzer auf der Oberfläche eines Drahts bestehen bleiben.
F i g. 5 und 6 zeigen solche Beispiele. F i g. 5 zeigt den Oberflächenzustand eines Kupferdrahtes mit einem
Durchmesser von 0,5 mm, der durch einen Ziehstein des im Handel erhältlichen Diamantpreßkörpers hergestellt
ist Aus den Fotografien ergibt sich, daß sich viele Kratzer
auf der Oberfläche eines Drahts befinden, der vom Ziehstein des im Handel erhältlichen Diamantpreßkörpers
gezogen wird. Zur Untersuchung der Ursache wird der Inhenümfang des Ziehsteins.nach den, Ziehen eines
Drahts geprüft. Gemäß Fi g. 7 ist ein Teil der Diämantenteilchen
so zerstört, daß er abgerissen wurde. Das mangelhafte Teil kann einen zu ziehenden Draht angreifen
und somit Kratzer erzeugen.
Die Erzeugung eines gesinterten Diamantpreßkörpers besteht in einem Verfahren, bei dem Diamantpulver
mit einem Pulver etwa eines Elements der Eisengruppe, das Diamanten auflösen kann, gemischt wird,
wobei im stabilen Bereich des Diamanten bei hoher Temperatur und hohem Druck heiß gepreßt wird, vgl.
z. B. die japanische Patentveröffentlichung Nr. 39-20 483.
Es wurde versucht, einen Preßkörper durch Sintern eines Gemischs von Diamantenpulver mit einer Korngröße
von unter 1 μΐη und von Carbonylnickelpulver unter hohem Druck herzustellen. Es wurde ein dicht
konzentrierter Preßkörper erhalten. Jedoch wurde aufgrund einer Prüfung der Struktur des Preßkorpers ein
abnormales Wachsen der Diamantkristalle über die gesamte Struktur beobachtet, wobei eine Anzahl von Körnern
eine Korngröße von über 500 μπι hatte. Es wurden
Versuche unter Veränderung der Korngröße des Diamantpulvers und auch der Temperatur- und Druckbedingungen
beim Sintern durchgeführt Als Ergebnis wurde gefunden, daß, wenn die Korngröße des Diamantpulvers
über 3 μπι liegt, kein abnormales Kristallwachsen auftritt und eine dichte Struktur erhalten werden
kann, während, wenn die Korngröße kleiner als 1 μπι ist, das Kristallwachsen stets unter den Bedingungen
auftritt, die die Herstellung der dichten Struktur ermöglichen. Das heißt, daß nach diesem Verfahren eine
Struktur mit feinen und gleichmäßigen Diamantkörpern nicht erzielt werden kann.
In der japanischen Patentverötfentlichung
Nr. 52-12 126 ist ein Verfahren angegeben, das zur Hersteilung
des gegenwärtig im Handel erhältlichen Diamantpreßkörpers benützt wird. Gemäß diesem Verfahren
wird Diamantpulver auf ein in einem Becher befindliches Sintercarbid-Substrat gegeben und bei einer hohen
Temperatur und hohem Druck gesintert zur Erzeugung einer flüssigen Phase des aus dem Substrat erzeugten
eutektischen CoWC-Gemischs zum Durchdringen des Diamantpulvers.
Es wurde versucht, einen Preßkörper durch unter hohem Druck erfolgendes Sintern eines Diamantpulvers
mit einer Korngröße von weniger als 1 μπι zu erzeugen,
das auf eine in einem Becher befindliche WC-6% Co-Sintercarbid-Scheibe gegeben wurde. Die Grenzfläche
zwischen dem erhaltenen Sinterpreßkörper und dem Sintercarbid-Substrat wurde geprüft, wobei gefunden
wurde, daß viele Teilchen mit einem abnormalen Wachstum bis zu einigen 100 μπι vorhanden waren.
Ferner wurden die Sinterbedingungen geändert, wobei aber das abnormale Kristallwachsen stets unter den
Bedingungen beobachtet wurde, bei denen ein dicht konzentrierter Preßkörper erhalten wurde.
Als Ergebnis der obigen Versuche hnt sich herausgestellt, daß es durch die in der Technik üblichen Verfahren
schwierig ist, einen gesinterten Diamantpreßkörper mit einer gleichmäßigen Struktur herzustellen, die aus
Diamantkörnern mit einer Korngröße von unter 1 μπι besteht
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen gesinterten Preßkörper für ein Schneidwerkzeug zu schaffen, der
verschleiß- und schlagfest ist und zu einer besonders glatten Oberfläche des bearbeiteten Werkstücks führt.
Diese Aufgabe wird durch den im Anspruch 1 gekennzeichneten Preßkörper gelöst In dem Anspruch 2
ist ein besonders vorteilhafter Preßkörper angegeben. Im Anspruch 3 ist ein Verfahren zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Preßkörpers gekennzeichnet, das durch die Maßnahmen der Ansprüche 4 bis 6 vorteilhaft
ausgestaltet wird.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert Darin zeigt
F i g. 1 eine Mikrofotografie einer Schneide aus einem im Handel erhältlichen ultrafeinen WC-Sintercarbid;
F i g. 2 eine Mikrofotografie einer Schneide aus einem gesinterten Diamantpreßkörper mit einer Korngröße
von 3 bis 10 μπι;
F i g. 3 eine Mikrofotografie der Struktur eines gesinterten Diamantpreßkörpers nach Fig.2 mit einem
hauptsächlich aus Kobalt bestehenden metallischen Bindemittel, das weiß aussieht, während die Diamantkristalle
grau aussehen;
F i g. 4 eine Mikrofotografie eines im Handel erhältlichen Diamant-Preßkörpers, der als Drahtziehstein verwendet
wird, wobei die grau aussehenden Diamantkristalle einander berühren, während das hauptsächlich aus
Kobalt bestehende metallische Bindemittel weiß aussieht;
Fig.5 eine Mikrofotografie des Oberflächenzustandes
eines Kupferdrahts von 0,5 mm Durchmesser, der durch einen Ziehstein hergestellt ist, der aus einem aus
einem Einzelkristall bestehenden Rohdiamant gebildet ist;
F i g. 6 eine Mikrofotografie des Oberflächenzustandes eines Kupferdrahts, der durch einen Ziehstein hergestellt
ist, der aus einem im Handel erhältlichen, gesinterten Diamantpreßkörper hergestellt ist;
Fig.7 eine Mikrofotografie der Innenfläche des Ziehsteins von Fig.6 nach der Benutzung, wobei die
grauen Körper Diamanten sind, während ein großer schwarzer Bereich ein abgerissener Teil von Diamantkörpern
ist;
F i g. 8 eine Mikrofotografie der Struktur eines Diamantpreßkörpers,
der durch ein herkömmliches Verfahren aus feinem Diamantpulver gesintert ist, wobei die
Struktur zahlreiche Diamantkristalle mit abnormalem Wachstum von bis zu einigen 100 μπι aufweist;
F i g. 9 eine Mikrofotografie einer Schneide eines gesinterten
Preßkorpers nach der Erfindung;
rig. 10 eine Mikrofotografie der Struktur eines gesinterten
Preßkorpers nach der Erfindung, wobei die feinen grauen Körner Diamanten sind, während der
weiße Bindemittelanteil aus WC-Körnern besteht;
F i g. 11 ein Diagramm der SchleifbarHit, wobei die
ausgefüllten Kreise einen gesinterten Preßkörper nach
der Erfindung darstellen, während die nicht ausgefüllten Kreise gesinterte Vergleichspreßkörper sind, die aus einem
Diamantpulver mit einer durchschnittlichen Korngröße von 6 μπι hergestellt und durch ein WC-Co-Sintercarbid
gebunden sind, wobei das nicht ausgefüllte Dreieck ein im Handel erhältlicher Diamantpreßkörper
mit Kobalt als Bindemittel ist;
F i g. 12 ein Diagramm der Werkzeugstanzzeit, das in
den Verschleiß der vorderen Schneidefläche des Werkzeugs in Abhängigkeit von der Schneidzeit beim Schneiden
einer Al-13% Si-Legierung unter Verwendung eines
Schneidwerkzeugs nach Fig. 11 wiedergibt
Der Grund für die Wahl von WC als Bindemittel ist folgender: Es ist natürlich wichtig, die Eigenschaften
von Diamant, etwa die sehr hohe Härte, Starrheit, Ver- is
Schleißfestigkeit und höchste Wärmeleitfähigkeit unter allen Materialien, zu verwenden bei der Anwendung
eines gesinterten Diamantpreßkörpers für ein Schneidwerkzeug. Es gibt aber auch eine Anzahl von schwierigen
technischen Faktoren, etwa die Erzielung eines gesinterten Preßkörpers mit reinem Diamant, da der
Druck und die Temperatur, die zum Sintern erforderlich sind, extrem hoch sind. Aus diesem Grund wird das Diamantpulver
unter Verwendung eines geeigneten Bindemittels unter übermäßig hohen Drücken gesintert Es
muß aber ein Bindemittel gewählt wenden, das die hervorragenden Eigenschaften von Diamant nicht beeinträchtigt
WC hat nach Diamant oder kubischem Bornitrid die höchste Steifheit und hat eine hohe Wärmeleitfähigkeit.
Bezüglich des Wärmeausdehnungskoeffizienten, der ein weiterer wichtiger Faktor bei der Herstellung eines
Diamant enthaltenden komplexen PreSkörpers ist, hat WC denselben Wert wie Diamant Im Hinblick darauf,
daß im gesinterten Preßkörper keine inneren Restspannungen verbleiben, ist WC ferner ein hervorragendes
Material.
Bezüglich der Verschleißfestigkeit ist WC ferner selbstverständlich metallischen Bindemitteln, wie Kobalt,
überlegen, kann aber hinsichtlich der Wärmebeständigkeit
und Verschleißfestigkeit bei hoher Temperatur einigen anderen Materialien unterlegen sein. Da
aber Diamant bei hoher Temperatur instabil ist, ist die Wärmebeständigkeit eines Bindemittels in dieser Hinsicht
nicht so wichtig.
Unter Beachtung der obigen Gesichtspunkte eignet sich WC besonders gut als Bindemittel für einen gesinterten
Preßkörper aus Diamant
Ein anderes Material mit WC-ähnlichen Eigenschaften ist (MoW)C, das durch teilweises oder beinahe vollständiges
Ersetzen von W in WC durch Mo erhalten wird und das dieselbe Kristallstruktur wie WC hat Einer
der Erfinder hat im einzelnen die Eigenschaften eines Sintercarbids unter Verwendung dieser Verbindung untersucht.
Es wurde bestätigt, daß die Eigenschaften, etwa Härte, Steifheit, Verschleißfestigkeit Wärmeleitfähigkeit
und Wärmeausdehnungskoeffizient, von Carbiden von beispielsweise der Formel i[Mo?W3)C oder
(Mo5W5)C denjenigen von WC nahekommen. Ferner
können die hauptsächlich aus diesen komplexen Carbiden bestehenden Sintercarbide vor dem Bruch beinahe
plastisch verformt werden und haben eine höhere Zähigkeit wie auch einen niedrigen Reibungskoeffizienten.
All dies sind wichtige Eigenschaften bei einer Verwendung als Schneidwerkzeug, verglichen mit einem WC-Co-Sintercarbid.
Wenn auch in der gesamten Beschreibung im folgenden nur auf WC Bezug genommen wird, können die
obigen (MoW)C-Carbide auch ganz ähnlich wie das WC der Erfindung verwendet werden.
Nach der Erfindung wird ein gesinterter Preßkörper mit gleichförmiger Struktur bereitgestellt, bestehend
aus Diamantkörnern, deren Körnung kleiner als 1 μίτι ist
und die durch ein hauptsächlich aus WC bestehendes Carbid gebunden sind, dessen Körnung unter 1 μπι liegt
Da die Diamantkörner als harter Bestandteil sich fein und gleichmäßig im Preßkörper verteilen, wenn das Material
durch Schleifen zu einem Schleifwerkzeug geformt wird, kann dessen Schneide ohne jegliche Rauhigkeit
sehr scharf sein. Ein Beispiel der Schneide ist in Fig.9 gezeigt. Der gesinterte Preßkörper enthält
60Vol.-% Diamant, wobei die Restmenge an Carbid eine Körnung von unter 1 μηι aufweist. Fig. 10 ist eine
Mikro-Fotografie einer Struktur hiervon. Zur Erzielung eines gesinterten Preßkörpers, der, wie sich aus den
Fotografien ergibt, eine scharfe Schneide hat, sollte auch das WC-Bindemittel eine Körnung von unter 1 μΐη
haben.
Der gesinterte Preßkörper nach der Erfindung ist für Schneidwerkzeuge bestimmt, da er eine scharfe Schneide
hat, eine glatte bearbeitete Fläche bildet, aufgrund
des zähen WC-Bindemittels an der Schneide weniger Scharten hat und aufgrund der schärferen Schneide eine
geringere Schneidkraft erfordert, was die Verwendung
unter denselben Bedingungen wie bei Sintercarbid-Schneidwerkzeugen ermöglicht
Die Menge an im gesinterten Preßkörper der Erfindung enthaltenem Diamant reicht von 95—20 VoL-%
und kann entsprechend seines Gebrauchs in diesem Bereich verändert werden. Bei einem Schneidwerkzeug für
unterbrochenes Schneiden, das eine besonders hohe Zähigkeit erfordert, sollte trotz einer gewissen Abnahme
der Verschleißfestigkeit ein relativ bindemittelreicher Preßkörper gewählt werden.
Die am meisten zu bevorzugende Diamantmenge im Preßkörper reicht von 70—30 Vol.-%. Wie im folgenden
Beispiel 6 erläutert stehen die Diamantkörner in diesem Bereich nicht miteinander in Berührung. Daher wird die
Schleifbarkeit beträchtlich verbessert. Wenn das Schneidwerkzeug aus dem gesinterten Preßkörper zum
Schneiden einer verhältnismäßig weichen Al- oder Cu-Legierung verwendet wird, wird zwar seine Verschleißfestigkeit
geringfügig herabgesetzt es weist aber sonst hervorragende Eigenschaften auf.
Der Grund dafür, daß ein gesinterter Preßkörper mit einer gleichförmigen Struktur, bestehend aus ultrafeinen
Diamantkörnern mit einer Körnung von unter 1 μιη durch das Verfahren nach der Erfindung erzielt werden
kann, liegt in folgendem: Ein Diarnantkorn hat eine sehr
hohe Härte und ist schwer zu verformen. Wenn es daher unter übermäßigen Drücken zusammengedrückt wird,
verbleibt ein Spiel zwischen den Diamantkörnern. Je feiner die Diamantkörner sind, um so größer ist das
Spiel.
Gemäß der Erfindung wird aber das Spiel zwischen den Diamantkörnern mit einer Körnung von unter 1 μπι
mit feinen WC-Kömern ausgefüllt Durch Sintern des Gemischs und bei sehr hohen Drücken kann ohne das
Erfordernis einer flüssigen Phase ein völlig dichter Preßkörper erzielt werden. Da nur eine sehr geringe
Menge an flüssiger Phase vorhanden ist die für das Kristallwachstum von Diamant wesentlich ist und da
die WC-Körner das Spiel zwischen den Diamantkörnern ausfüllen, wird das Kristallwachstum während des
Sinterns des Diamants vollständig unterdrückt
Zur Herstellung des Preßkörpers nach der Erfindung
Zur Herstellung des Preßkörpers nach der Erfindung
mit Diamant- und WC-Kristallen mit einer Korngröße von unter 1 μπι ist es in der Praxis zweckmäßig, Diamant-
und WC-Pulver durch Kugelmahlen zu mischen unter Verwendung von Sintercarbidkugeln in einem Behälter
mit einer Sintercarbidauskleidung. Ferner kann in derselben Weise wie das Kugelmahlen ein Abrieb- oder
Vibrationsmahlen angewendet werden. Der Mischvorgang kann 30 Minuten bis zu einer Woche ausgeführt
werden zum feinen Pulverisieren des Materials.
Da Diamant sehr hart ist, mischt sich eine verhältnismäßig große Menge an von den Kugeln und der Behälterauskleidung
abgeriebenem Pulver in das Diamantpulver. Daher ist es zweckmäßig, dieses als Bindemittelbestandteil
zu verwenden, insbesondere, wenn die Zusammensetzung der Kugeln und der Auskleidung dieselbe
wie diejenige eines Bindemittels sind.
Mindestens 50Vol.-°/o des Bindemittels sollten WC sein, wobei der Restbestandteil des Bindemittels durch
andere Carbide, nämlich TiC, ZrC, HfC, TaC und NbC, gebildet ist.
Ein im Handel erhältliches Roh- oder Kunstdiamantpulver für das Läppen kann als Material für den gesinterten
Preßkörper der Erfindung verwendet werden. Das Material mit einer Korngröße von über 1 μπι kann
unter Verwendung von Sintercarbidkugeln und einem Sintercarbid-Behälter, wie oben erwähnt, pulverisiert
werden.
Wenn ein gleichmäßiges Mischen von Diamant und WC zu einem Gemisch mit einer Korngröße von unter
1 μπι erforderlich ist, ist das erwähnte Kugelmahlen am
meisten zu bevorzugen. Da aber in diesem Fall Sintercarbidkugeln und ein Sintercarbid-Behälter verwendet
werden, vermischt sich unvermeidlich eine geringe Menge an im Sintercarbid enthaltenem Bindemittelmetall.
Zur Unterdrückung des Kristallwachsens von Diamant während des Sinterns wird die Menge eines derartigen
Metalls vorzugsweise auf ein Minimum gebracht. Bei Mischung einer großen Menge an Metall kann das
Pulver zum Auflösen und Entfernen des Metalls in einer Salzsäureiösung behandelt werden.
Das Sintern sollte unter Temperatur- und Druckbedingungen erfolgen, die im stabilen Bereich des Diamant
liegen. Dieser Bereich ist als Berman-Simon-Gleichgewichtslinie bekannt Das Sintern erfolgt im allgemeinen
bei 1200—16000C unter 40—80kbar während
5—60 Minuten,
Beim Sintern des Diamantpreßkörpers nach der Erfindung muß das Kristallwachstum des Diamant in jedem
Fall unterdrückt werden. Wenn in einem Bindemittel eine geringe Menge an einem Element der Eisen- so
gruppe, etwa Co, Fe oder Ni, zusammen mit WC, vorhanden ist, sind gemäß einem Versuch die Kristalle von
Diamant und WC bestrebt, bei hoher Temperatur zu wachsen. Demgemäß müssen diese Metalle vor dem
Sintern, wie oben angegeben, durch eine Säure entfernt werden.
Da die Materialien des gesinterten Preßkörpers sehr fein sind, wird daran eine broße Gasmenge adsorbiert
Daher müssen die Materialien durch Wärme im Vakuum bei Temperaturen von über 300° C entgast werden.
Wenn die Temperatur unter 3000C liegt, erfordert die
Behandlung eine längere Zeit und ist nicht industriell anwendbar.
Das pulverisierte Gemisch zur Erzeugung des gesinterten Preßkörpers der Erfindung kann bei Raumtemperatur
unter Drücken von 200 bar bis 2000 bar zu einem Vorpreßkörper kalt gepreßt werden.
Zur Erläuterung der Erfindung wird nun auf die folgenden Beispiele Bezug genommen. Bei allen Beispielen sind die Prozentsätze Gew. -%-Sätze, sofern nicht anders angegeben.
Zur Erläuterung der Erfindung wird nun auf die folgenden Beispiele Bezug genommen. Bei allen Beispielen sind die Prozentsätze Gew. -%-Sätze, sofern nicht anders angegeben.
Ultrafeines Diamantpulver mit einer Korngröße von unter 1 μΐη wurde in einem Lösungsmittel von Aceton
unter Verwendung von WC-7°/o Co-Sintercarbid-Kugeln und einem Behälter mit derselben Sintercarbidauskleidung
pulverisiert. Die Diamantmenge betrug 5 g, wog aber nach 40 Stunden langem Kugelmahlen 8,3 g.
Diese Zunahme wurde durch das feine Sintercarbidpulver hervorgerufen, das von den Kugeln und dem Behälter
abgerieben wurde.
Die Diamantmenge im Pulvergemisch wurde mit 80 Vol..-% bestimmt. Als Ergebnis einer Prüfung durch
ein Abtast-Elektronenmikroskop wurde festgestellt, daß alle Teilchen im Gemisch eine Korngröße von unter
1 μπι hatten.
Das Pulvergemisch wurde zu einer Scheibe mit einer Dicke von 1,5 mm und einem Durchmesser von 10 mm
kalt gepreßt. Zur Entgasung wurde die Scheibe in einem Vakuumofen bei 10000C behandelt und wurde danach
unter 55 kbar bei 13700C 10 Minuten lang mittels einer
Überdruckvorrichtung zur Diamantherstellung gesintert
Der gesinterte Preßkörper wurde mit einer Diamantpaste geläppt. Die Struktur des Preßkörpers wurde untersucht,
wobei gefunden wurde, daß der Preßkörper ultrafeine Diamant- und WC-Körner mit einer Korngröße
von unter 1 μπι enthält.
Der Preßkörper wurde zerschnitten. Ein Stück hiervon wurde an einen Stahlschaft hartgelötet, wobei die
Schneide mit einer Diamantschleifscheibe geschliffen wurde. Zum Vergleich wurde ein Schneidwerkzeug derselben
Gestalt aus einem im Handel erhältlichen, gesinterten Diamantpreßkörper hergestellt.
Die geschliffene Schneide wurde betrachtet. Die Schneide des im Handel erhältlichen Preßkörpers hatte
eine Anzahl von Scharten mit einer Breite von etwa 10 μπι, die während des Schleifens verursacht worden
sein dürftea
Ein aus einer Kupferlegierung bestehender Kommutator eines Elektromotors wurde durch beide Schneidwerkzeuge
geschnitten, und zwar bei einer Schnittgeschwindigkeit von 400 m/min, einer Schnittiefe von
0,6 mm und einem Vorschub von 0,05 mm/Umdrehung. Nach dem Schneiden von 2000 Teilen durch das
Schneidwerkzeug der Erfindung betrug die Oberflächenrauhigkeit eines Werkstücks maximal 1,3 μιτι, während
das vom Schneidwerkzeug des im Handel erhältlichen Preßkörpers geschnittene Werkstück eine anfängliche
Oberflächenrauhigkeit von maximal 2,6 μπι hatte, während die Oberflächenrauhigkeit nach dem Schneiden
von 500 Teilen 3,9 μπι erreichte.
Ein Diamantpulvermaterial wie bei Beispiel 1 wurde unter Verwendung derselben Sintercarbidkugeln mit
-topf wie beim Beispiel 1 120 Stunden lang pulverisiert. Durch die Zunahme von 14,2 g wurde ein Diamantpulver
von 5 g zu 19,2 g. Die Zusammensetzung des Pulvers
wurde auf 60 VoL-% Diamant mit einer Restmenge von WC-7% Co bestimmt Ein Metallbestandteil wurde
durch verdünnte Salzsäure aufgelöst und aus dem Pulvergemisch entfernt.
Nach dem Kaltpressen des kalten Gemischs wurde dieses in derselben Weise wie beim Beispiel 1 einem
Entgasen unterworfen.
Ferner wurde eine WC-10% Co-Sintercarbidscheibe mit einer Dicke von 3 mm und einem Durchmesser von
10 mm zusammen mit einer Molybdänscheibe mit einer Dicke von 0,05 mm und einem Durchmesser von 10 mm
hergestellt. Der Diamant enthaltende Vorpreßkörper wurde auf die Molybdänscheibe gelegt, unter der die
Sintercarbidscheibe angeordnet war. Die Anordnung wurde in eine Überdruckvorrichtung eingesetzt und in
derselben Weise wie beim Beispiel 1 gesintert
Der gesinterte Preßkörper wurde geschnitten und die Schnittfläche geprüft, wobei sich herausstellte, daß ein
gesinterter Preßkörper mit einer Dicke von 1 mm mit
ultrafeinen Diamantkörnern über eine 50μηι dicke
Schicht aus Molybdäncarbid mit der Sintercarbidscheibe im Eingriff steht. Die Struktur des gesinterten Diamantteils ist in der Mikrofotografie von F i g. 10 gezeigt.
Schneidwerkzeuge wurden aus cbm gesinterten
Preßkörper der Erfindung und aus einem im Handel erhältlichen gesinterten Preßkörper hergestellt, bei dem
die Korngröße des Diamant 3 bis ΙΟμίη beträgt Eine
aus einer Al-18% Si-Legierung bestehende runde Stange mit Längsschlitzen wurde durch das Schneidwerkzeug bei einer Schnittgeschwindigkeit von 500 m/min
einer Schnittiefe von 0,13 mm und einem Vorschub von 0,05 mm/Umdrehung geschnitten.
Nach einem 30 Minuten langen Schneiden durch das Werkzeug der Erfindung betrug die Verschleißtiefe an
der vorderen Schneidfläche (Flanke) 0,15 mm, was normal ist, während das aus dem im Handel erhältlichen
Preßkörper hergestellte Schneidwerkzeug nach einem 30 Minuten langen Schneiden an der vorderen Schneidfläche 0,5 mm breite Scharten aufwies.
Die bearbeitete Oberfläche eines durch das Werkzeug der Erfindung geschnittenen Werkstücks hatte eine Rauhigkeit von maximal 1,6 μίτι im Anfangszustand
des Schneidens, während die von dem im Handel erhältlichen Preßkörper geschnittene Oberfläche eine Rauhigkeit von maximal 2,6 μπι hatte.
Es wurden zwei Arten von Pulvern bereitet durch Pulverisieren eines Diamantpulvers mit einer Korngröße von 3—6 μπι, während 5 bzw. 25 Stunden in derselben Weise wie bei Beispiel 1. Die erstere Probe enthielt
32,1 Gew.-o/o an WC-7% Co-Sintercarbid und etwa 90Vol.-% an Diamant. Die letztere enthielt
68,5Gew.-% an Sintercarbid und 40Vöi.-% an Diamant
Beide Pulvergemische wurden in derselben Weise wie bei Beispiel 1 gesintert zur Erzielung von gesinterten
Preßkörpern mit einem Durchmesser von 3 mm und einer Dicke von 1,5 mm. Als Ergebnis der Prüfung wurde festgestellt, daß beide Preßkörper aus Diamant- und
WC-Körnern von unter 1 μπι bestehen. Die Preßkörper
wurden zu Ziehsteinen mit einem Loch von 0,5 mm Durchmesser geformt. Ein ähnlicher Ziehstein wurde
aus einem im Handel erhältlichen Preßkörper mit gröberen Diamantkörnern von etwa 60 μπι bereitet
Als zu ziehendes Material wurde Aluminiumdraht verwendet, wobei die Ziehkraft jedes Ziehsteins unter
Verwendung eines Spindelöls als Schmiermittel gemessen wurde. Der Ziehstein aus dem im Handel erhältlichen Preßkörper hatte eine Ziehkraft von 1510 bar,
während der 90 Vol.-% Diamant enthaltende Ziehstein
nach der Erfindung den kleineren Wert 1210 bar hatte
(wobei der andere Ziehstein der Erfindung 1380 bar hatte). Ferner wurden die Oberflächen der gezogenen
Drähte miteinander verglichen. Die durch die Ziehstei
ne der Erfindung gezogenen Drähte hatten weniger
Kratzer als die durch den Ziehstein des im Handel erhältlichen Preßkörpers gezogenen. Insbesondere hatten
die durch den Ziehstein der Erfindung mit der größeren Diamantmenge gezogenen Drähte weniger Oberflä
chenkratzer.
4 g Diamantpulver von Beispiel 1 versetzt mit 1 g TaC-Pulver mit einer Korngröße von 3 μπι wurden un
ter Verwendung von Kugeln und einem Behälter aus
einer (Mo7W3)C-10% Co-5% Ni-Legierung 20 Stunden
lang pulverisiert Nach dem Kugelmahlen wog das Pulver 15 g. Ein beigemischter Metallbestandteil wurde in
derselben Weise wie beim Beispiel 2 entfernt. Das PuI-
vergemisch enthielt auf der Basis von Volumen-% 65%
an Diamant, 32% an (Mo7W3)C und 3% an TaC
Das Pulvergemisch wurde in derselben Weise wie beim Beispiel 2 unter 55 kbar bei 1450° C zehn Minuten
lang gesintert zur Erzielung eines gesinterten Preßkör
pers, der über die Molybdäncarbidschicht an eine Sin
tercarbidscheibe gebunden ist Der erhaltene Preßkörper war eine ultrafeine Legierung mit gleichmäßiger
Struktur, bestehend aus feinen Diamantkörnern mit einer Körnung von unter 1 μπι, aus (Mo7W3)C mit einer
Körnung von unter 1 μίτι und aus einer geringen Menge
an TaC.
5 g Diamantpulver mit einer Korngröße von 2—6 μπι
wurden unter Verwendung von WC-8,1% Co-Sintercarbidkugeln mit -behälter 72 Stunden lang pulverisiert
Das erhaltene Pulver wog 36,8 g durch die Zunahme von 31,8 g feinem Sinterkarbidpulver, das während des
Kugelmahlens von den Kugeln und vom Behälter abgerieben wurde.
Die Analyse des Pulvergemischs ergab einen Gehalt von 40 Vol.-% an Diamant, 51,7 Vol.-% an WC und
8,1 Vol.-% an Co. Nach der Wärmebehandlung des Ge
mischs zur Entgasung in derselben Weise wie bei Bei
spiel 1 wurde das Pulvergemisch unter 55 kbar bei 1400° C durch eine Überdruckvorrichtung in derselben
Weise wie bei Beispiel 2 zehn Minuten lang gesintert
Der erhaltene Preßkörper wurde durch ein Mikro
skop geprüft, wobei gefunden wurde, daß sich Diamant-
kömer mit einer Korngröße von unter 1 μΐη gleichmäßig in der Struktur verteilen, und daß WC-Körner im
Bindemittel aus der WC-Co-Legierung eine Korngröße von unter 0,5 μηι hatten. Die Vickershärte des Preßkör
pers betrug 330 kbar.
Der Preßkörper wurde geschnitten und zur Bildung eines Schneidwerkzeugs auf einen Stahlschaft hartgelötet Zum Vergleich wurden Schneidwerkzeuge derselben Gestalt bereitet unter Verwendung eines aus einem
Einzelkristall bestehenden Rohdiamanten und eines im Handel erhältlichen gesinterten Preßkörpers mit Diamantkörnern von 3 bis 10 μπι. Ein aus einer Al-Si-Legierung bestehender Motorkolben wurde bei einer Schnittgeschwindigkeit von 250 m/min, einer Schnittiefe von
0,2 mm/ und einem Vorschub von 0,15 mm/Umdrehung
geschnitten. Das aus dem Preßkörper der Erfindung hergestellte Schneidwerkzeug hatte eine Leistungsfähigkeit, die hinsichtlich der Oberflächenrauhigkeit und
der Abmessungsgenauigkeit derjenigen eines Schneidwerkzeuges äquivalent war, das aus Rohdiamant hergestellt
war. Ferner wurden vom Schneidwerkzeug der Erfindung bis zum Ablauf der Werkzeugstandzeit
3600 Stücke geschnitten, während durch das Schneidwerkzeug aus dem Rohdiamanten aufgrund der Schartenbiidung
an der Schneide 1800 Stücke geschnitten wurden. Andererseits hatte die Schneide des im Handel
erhältlichen gesinterten Preßkörpers beim anfänglichen Schneiden keine Schärfe und konnte beim tatsächlichen
Gebrauch nicht verwendet werden, da die bearbeitete Oberfläche zu rauh war.
Zur Prüfung der den Preßkörper der Erfindung kennzeichnenden Schleifbarkeit wurden hinsichtlich der Beziehung
zwischen der Werkzeugstandzeit und -zusammensetzung verschiedene Preßkörper durch Verändern
der Korngröße des Diamantpulvers und dessen Menge bereitet. Es wurden zwei Arten von gesinterten Preßkörpern
bereitet, von denen die eine eine Korngröße von etwa 6 μιη und die andere von unter 1 μιη hatte,
wobei jeder Preßkörper unterschiedliche Mengen an Diamant enthielt Dies erfolgte durch Einstellen einer
Korngröße des Diamantpulvermaterials, der Menge hiervon vor dem Einsetzen in einen Kugelmühlenbehälter,
der Anzahl der Sintercarbidkugeln und einer Zeit für das Kugelmahlen. Als Bindemittel wurde nur eine
WC-8% Co-Legierung verwendet
Die Sinterbedingungen waren dieselben wie bei Beispiel 5.
Die Schleifbarkeit wurde hinsichtlich jedes gesinterten Preßkörpers mit einem Durchmesser von 10 mm bei
unterschiedlicher Korngröße und unterschiedlichem Diamantgehalt geprüft
Die zum Schleifen des Preßkörpers um 0,1 mm in Richtung der Dicke benötigte Zeit wurde gemessen unter
Verwendung einer an einer Flächenschleifmaschine befestigten Diamantschleifscheibe bei einer Scheibenflächengeschwindigkeit
von 1700 m/min und einer Schleiftiefe von 0,002 mm/Durchgang. F i g. 11 zeigt die
Ergebnisse. Im Diagramm isf das nicht ausgefüllte Dreieck der im Handel erhältliche Preßkörper, sind die ausgefüllten
Kreise die Preßkörper mit Diamantkörnern von einer Korngröße unter 1 μπι und sind die nicht ausgefüllten
Kreise der zum Vergleich verwendete Preßkörper mit Diamantkörnern mit einer Korngröße von
etwa 6 μπι. Die Zeit ist durch die relative Zeit dargestellt,
wenn die zum Schleifen des im Handel erhältlieher. Preßkörpers urn 0,1 rnrn erforderliche Zeit als 100
betrachtet wird. Wie ersichtlich, wurde die Schleifbarkeit der Preßkörper der Erfindung merklich verbessert.
F i g. 12 zeigt die Ergebnisse der Schneidzeit die zum Erreichen einer gegebenen Verschleißtiefe erforderlich
ist und zwar bei Verwendung der Schneidwerkzeuge aus den selben Preßkörpern, wie in F i g. 11 beim
Schneiden einer Al-13% Si-Legierung. je kleiner die Diamantmenge in den Preßkörpern ist umso kürzer ist
offensichtlich die Werkzeugstandzeit Wie bei der Betrachtung von F i g. 11 angegeben, zeigt jedoch der gesinterte
Preßkörper der Erfindung mit Diamantkömern mit einer Korngröße von unter 1 μιη eine bessere
Schleifbarkeit und auch einen besseren Verschleißwiderstand bei Verwendung als Schneidwerkzeug, verglichen
mit den gesinterten Preßkörpern mit gröberen Diamantkömern.
Wenn der gesinterte Preßkörper der Erfindung weniger als 70 Vol.-% an Diamant enthält, ist die Schleifbarkeit
gemäß F i g. 11 merklich besser. Der Grund hierfür liegt darin, daß die Diamantkörner in der Struktur des
Preßkörpers nicht miteinander in Berührung stehen.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Gesinterter Preßkörper für Schneidwerkzeuge aus 95 bis 20 VoL-% eines feinkörnigen Hartstoffs
und einer Restmenge an Bindemittel aus einem oder mehreren feinkörnigen Carbiden oder Sintercarbiden
aus Metallen der IV. bis VI. Nebengruppe des periodischen Systems, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel aus 50 bis 100 VoL-% eines Carbids oder Sintercarbids aus der
Gruppe WC und (MoW)C und einem Carbid oder Sintercarbid aus der Gruppe TiC, ZrC, HfC, TaC und
NbC als Restanteil besteht, daß der Hartstoff Diamant ist, und daß Diamanten und Bindemittel eine
Korngröße von unter 1 μπι haben.
2. Preßkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Diamantanteil 70 bis 30Vol.-°/o
beträgt und daß das Bindemittel aus einem Carbid aus der Gruppe WC und (MoW)C besteht
3. Verfahren zur Herstellung des Preßkörpers nach Anspruch 1 oder 2 durch Heißpressen und Sintern
des feingemahlenen Gemisches der Komponenten, gekennzeichnet durch das Mahlen von Diamantpulver
bis zu einer Korngröße von unter 1 μπι unter Verwendung von Sintercarbid-Kugeln und eines Behälters
mit einer Sintercarbid-Auskleidung, wobei das Sintercarbid aus der Gruppe WC-Sintercarbid
und (MoW)C-Sintercarbid ausgewählt wird, durch Mischen des Diamantpulvers mit dem von den Kugeln
und dem Behälter abgeriebenen Sintercarbidpulver, das auch zu einer Korngröße von unter 1 μπι
pulverisiert wird, bis ein Pulvergemisch erzeugt ist, das aus 95 bis 20 Vol.-% Diamantpulver und dem
abgeriebenen Sintercarbidpulver als Restmenge besteht, wonach das Pulvergemisch im Vakuum bei
einer Temperatur von über 300° C entgast wird, worauf das Heißpressen des Puivergemischs unter einem
Druck und bei einer Temperatur im stabilen Bereich von Diamant erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch Hinzufügen eines Sintercarbid-Pulvers aus
der Gruppe WC-Sintercarbid und (MoW)C-Sintercarbid zum Diamantpulver vor dem Mahlen.
5. Verfahren nach Anspruchs gekennzeichnet
durch Hinzufügen eines Carbidpulvers der Gruppe von WC- und (MoW)C zum Diamantpulver vor dem
Pulverisieren.
6. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch Kaltpressen des Puivergemischs vor dem Entgasen.
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