DE2813303C2 - Verfahren zum geradlinigen Schneiden von Flachglas mit Hilfe von thermisch induzierten Spannungen - Google Patents

Verfahren zum geradlinigen Schneiden von Flachglas mit Hilfe von thermisch induzierten Spannungen

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DE2813303C2 DE19782813303 DE2813303A DE2813303C2 DE 2813303 C2 DE2813303 C2 DE 2813303C2 DE 19782813303 DE19782813303 DE 19782813303 DE 2813303 A DE2813303 A DE 2813303A DE 2813303 C2 DE2813303 C2 DE 2813303C2
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Walter Dr.-Ing. 7801 Reute Doell
Manfred Juengling
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    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B33/00Severing cooled glass
    • C03B33/09Severing cooled glass by thermal shock

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Description

dringen«. Dieses von den technischen Mitteln her komplizierte und aufwendige Verfahren ist wenig anpassungsfähig und bietet daher vor Ort in Industrie- und Handwerksbetrieben wenig Vorteile.
Zu den Glasschneideverfahren unter Benutzung von lokal eng begrenzten thermischen Einwirkungen ist auch dasjenige der DE-PS 1227207 zu zählen, »dadurchgekennzeichnet, daß die Glasscheibe mit einer Anfangskerbe versehen wird, deren Länge nur einen geringen Bruchteil der Länge der Trennlinie beträgt, eine diese Kerbe enthaltender schmaler Bereich der Glasscheibe unterkühlt wird und von diesem Bereich ausgehend fortlaufend weitere Bereiche längs der Trennlinie unterkühlt werden«. Bei Anwendung dieses Verfahrens bildet sich am Kantenanriß der Scheibe ein Riß aus, der- im FaJJe einer gleichzeitigen thermischen Beaufschlagung beider Scheibenoberflächen — infolge der vorgesehenen Kühlung der Rißufer mit zwei an den Oberflächen voreilenden Rißspitzen in den warmen Glasbereich getrieben wird, wobei die gewünschte Rißausbreitungsrichtung durch die resultierenden Wärmespannungsfelder nicht streng fescgelegt ist. Die beiden voreilenden Rißspitzen reagieren empfindlich auf Störungen der Temperaturverteilung nahe den Scheibenoberflächen und können so leicht aus der gemeinsamen Ebene geraten. Dies führt zu einem Verwinden, Verhaken und schließlich zu einem Blockieren des laufenden Risses, der die Trennung der Scheibe herbeiführen, soll.
In der zahlenmäßig stärkeren zweiten Gruppe der thermischen Verfahren zum Schneiden von Flachglas ist das Hauptmerkmal eine im wesentlichen gleichzeitige linien- oder bandförmige Erwärmung der vollen Länge der vorgesehenen geraden Schnittlinie auf einer oder beiden Hauptoberflächen des zu schneidenden flachen Glasgegenstandes. Die amerikanische Patentschrift US-PS 1720883 sieht ein Aufbringen der Wärme in einer Zone um die gewünschte Schnittlinie vor, indem »ein heißer Gegenstand oder heiße Gegenstände oder Elemente, welche elektrisch oder auf sonstige Weise erhitzt wurden, in Berührung mit dein oder in dichte Nachbarschaft des Glases gebracht werden«.
Einige Druckschriften sehen eine spezielle Art der genannten Wärmequelle vor: Die US-PS 1777644 beschreibt einen Widerstandsdraht, der - in einem Kanal eines stangenförmigen Isolierkörpers - in geringem Abstand von der Glasoberfläche über der gewünschten Schnittlinie angeordnet wird.
Gemäß der DE-OS 2 Ή7 788 wird »auf mindestens einer ungeritzten Oberfläche einer Glasscheibe längs einer gewünschten Schnittlinie ein Wärmeleiter aufgebracht, Wärme gleichmäßig auf diesen Wärmeleiter aufgebracht und die Wärme durch den Wärmeleiter auf die Glasoberfläche längs der gewünschten Schnittlinie übertragen«.
Die DE-AS 1244346 sieht die Wärmeübertragung auf die gewünschte Schnittlinie mit Hilfe eines Lasers vor, dessen Strahlung vom Glas hinreichend gut absorbiert wird.
Schließlich ist durch die DE-PS 1916 076 ein Verfahren zum Schneiden von Glasscheiben unter dielektrischer Beheizung des Glases bekannt, dadurch gekennzeichnet, daß »die dielektrische Beheizung... längs der Schnittlinie erfolgt«.
Die bekannten Verfahren der zweiten Gruppe mit gleichzeitiger Erwärmung der gesamten vorgesehenen Schnittlinie sind hinsichtlich ihrer gewerblichen Ver
ίο
wertung wenig aussichtsreich, da sie nur unsicher arbeiten. Sie werden der gestellten Aufgabe, nämlich geradlinige, ebene Schnitte senkrecht zu den Hauptoberflächen der zu schneidenden flachen Glasgegenstände zu erzeugen, aus prinzipiellen Gründen oft nicht gerecht: Ein Durchtrennen eines flachen Glasgegenstandes kann mit diesen thermischen Verfahren ohne weiteres nur erreicht werden, wenn die an einem Ende der vorgesehenen Trennlinie künstlich erzeugte Schwachstelle, von welcher der Schnitt ausgehen soll, eine relativ stumpfe, d. h. wenig wirksame Kantenverletzungist. Dann baut sich bei Erwärmung der gesamtenvorgesehenen Schnittlinie eine thermische »Überlast« auf, die an der Kantenverletzung einen Riß initiiert und diesen mit hoher Geschwindigkeit in Richtung der Trennlinie springen läßt. Der Riß erreicht so die gegenüberliegende Kante, weicht jedoch in der Regel auf dem letzten Stück seines Weges von der Soll-Linie ab. Dieser Mangel ist gesetzmäßig bedingt, da ufer schnell laufende Riß vor Erreichen der gegenüberliegenden Glaskante einem vor ihm aufgebauten Druckspannungsgebiet auszuweichen versucht.
Bei sehr schnellem Rißfortschritt besteht außerdem die Gefahr, daß auf den vom Riß erzeugten Trennflächen Rauhigkeit und Zersplitterung auftreten, die in Glas bekanntlich beobachtet werden, wenn ein laufender Riß seine maximale Ausbreitungsgeschwindigkeit (ca. 1500 m/s) erreicht.
Wird von vornherein ein scharfer Anriß als Kantenverletzung vorgegeben, so verläuft die Rißausbreitung bei Erwärmung der gesamten vorgesehenen Trennlinie mit mäßiger Geschwindigkeit, da keine thermische »Überlast« entsteht. Die Folge davon ist allerdings, daß der Riß nach aller Erfahrung die gegenüberliegende Kante nicht erreicht, sondern in einem bestimmten Abstand davor stehenbleibt. In diesem Fall wird das endgültige Trennen des flachen Glasgegenstandes in bekannter Weise durch eine mechanische Kraft herbeigeführt, wobei ein geradliniger Abschluß des Zerteilens jedoch oft nicht gewährleistet ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Flachglas mit Hilfe von thermisch induzierten Spannungen geradlinig so zu schneiden, daß drr dabei erzeugte trennende Riß nicht unkontrolliert springt, sondern daß er statt dessen gerade, eben und senkrecht zu den Hauptoberflächen der zu schneidenden Glasgegenstände stabil über die ganze vorgesehene Trennlinie geführt wird, wobei zur Vollendung des Trennschnittes eine zusätzliche mechanische Krafteinwirkung nicht erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach den Kennzeichen des Patentan-Spruchs 1 gelöst, weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Lösung der Aufgabe sieht im wesentlichen zwei verschiedene, aufeinanderfolgende thermische Ein-Wirkungen auf den zu schneidenden flachen Glasgügenstand vor.
Durch die erste thermische Einwirkung wird in bekannter W _ise auf einer oder gleichzeitig auf beiden Hauptoberflächen des flachen Glasgegenstandes zwisehen einem strcif?nförmigen Bereich symmetrisch um die vorgesehene gerade Trennlinie und dem übrigen Glasbereich eine geeignete Temperaturdiffereiu aufgebracht, wobei der streifenförmige Bereich die
höhere Temperatur haben soll und von einer an der Glaskante definiert vorgegebenen Schwachstelle oder diese knapp aussparend - ausgehen soll.
Die den Schneidvorgang einleitende Kantenverlet-/ung soll ein in bekannter Weise mit einem Diamanten oder Hartmetallrädchen erzeugter scharfer Anriß sein, der sich über die ganze Kantenhöhe erstreckt. Liegt ein derartiger Anriß vor, so wird bei einer thermischen Belastung des streifenförmigen Glasbereichs in einer zur Rißinitiierung ausreichenden Höhe eine thermische »Überlast« an der Kantenverletzung vermieden und so ein unkontrolliertes »Springen« des zu erzeugenden Risses ausgeschlossen.
Der im Vergleich zum übrigen Glasbereich warme streifenförmige Bereich um die vorgesehene gerade Schnittlinie soll sich erfindungsgemäß allerdings nicht, wie bei den bekannten thermischen Verfahren, über dip nati7P I anop rlpr 5irhnitllinip prstrprkpn «innriern
vor deren anderem Ende in einer bestimmten Entfernung enden. Damit wird erreicht, daß der trennende Riß vor Erreichen der gegenüberliegenden Kante des flachen Glasgegenstandes sicher abgefangen wird, bevor die besonderen Spannungsbedingungen am Rand seinen bisher geraden Verlauf beeinträchtigen können.
Das zweite Merkmal der Erfindung, wodurch sie sich von den bekannten thermischen Verfahren wesentlich unterscheidet, ist eine zweite, gesonderte thermische Einwirkung, die den abgefangenen Riß geradlinig bis zur Kante weiterführt und damit die völlige Trennung des Glasgegenstandes bewirkt. Hierfür wird diese Kante, jedoch unter Aussparung der vorgesehenen Rißaustrittsstelle, erwärmt.
Es soll nun die Wirkungsweise der beiden verschiedenen thermischen Einwirkungen auf den flachen Glasgegenstand erläutert werden. Hierfür wird davon ausgegangen, daß bei der ersten thermischen Einwirkung die Temperaturdifferenz zwischen dem streifenförmigen Bereich um die vorgesehene gerade Schnittlinie und dem übrigen Glasbereich auf beiden Hauptoberflächen des zu schneidenden Glasgegenstanües gieicnzemg aufgebracht wird. Die Bedingung, daß dnhei die beiden streifenförmigen Bereiche die höhere Temperatur haben sollen, kann auf zweierlei Art realisiert werden: Es wird entweder den streifenförmigen Bereichen auf dem Glasgegenstand mit anfänglich gleichmäßiger Temperatur von außen her Wärme zugeführt oder dem übrigen Glasbereich beiderseits der streifenförmigen Bereiche Wärme entzogen. Die zweite Möglichkeit spielt insbesondere bei der Anwendung der vorliegenden Erfindung auf das Schneiden eines im Herstellungsprozeß kontinuierlich anfallenden warmen Glasbandes eine Rolle.
Da die Auswirkungen der beiden Möglichkeiten für das Aufbringen der Temperaturdifferenz zumindest qualitativ gleich sind, wird bei den folgenden Betrachtungen nur einer der beiden Fälle zugrunde gelegt, nämlich der Fall, daß den streifenförmigen Bereichen um die gewünschte gerade Schnittlinie von außen her Wärme zugeführt wird.
Eine wesentliche Folge dieser Beaufschlagung sind die zu beiden Seiten der streifenförmigen Bereiche symmetrisch auftretenden Temperaturgradienten, die quer zur Schnittlinie gerichtet sind. Daraus resultiert, daß bei einem am vorgesehenen Schnittanfang initiierten Riß die Rißufer sich durch Deformation voneinander entfernen, wodurch die Rißfront unter Zugspannungen senkrecht zur Trennfläche gerät. Bei ausreichend hoher Belastung breitet sich der Riß im flachen Glasgegenstand mit mäßiger Geschwindigkeit geradlinig bis etwa an das Ende der streifenförmigen Bereiche aus, wo die für die Rißcrwcitcrung nötigen Spannungen verschwinden. Da dieses Einde erfindungsgemäß in einiger Entfernung von der vorgesehenen Rißaustrittsstelle an der Glaskante liegt, ist sichergestellt, daß der laufende Riß auch bei Streuung der Rißausbreitungsgcschwindigkeit abgefangen wird, bevor besondere Spannungsverhaltnisse am Rand den geraden Rißverlauf stören können.
Die anschließende zweite thermische Einwirkung auf den flachen Glasgegenstand, bei der erfindungsgemäß die Kante mit der vorgesehenen Rißaustrittsstelle - jedoch unter Aussparen derselben - erwärmt wird, hat zur Folge, daß die Front des bei dem vorangegangenen Verfahrensschritt gebildeten Risses ernpiii unter Zugspannungen senkrecht zur Trennfläche gerät. Bei ausreichend hoher Belastung wird der Riß dadurch eben und gerade zur Kante geführt und der flache Glasgegenstand somit vollständig getrennt.
Beim Schneiden relativ dicker Flachgläser spielen bei der Erwärmung der streifenförmigen Bereiche um die vorgesehene gerade Trennlinie neben den Temperaturgradienten quer zu den streäfenförmigen Bereichen auch solche über die Glasdicke eine Rolle. Diese bewirke^, daß ein in Schnittrichtung laufender Riß eine im Glasinneren voreilende Rißfront besitzt, was für den Trennvorgang insofern vorteilhaft ist, als sich etwaige thermische Störungen auf der Glasoberfläche im Glasinneren nur abgeschwächt bemerkbar machen und ein Voreilen der Rißfront im Inneren somit die Rißführung stabilisiert.
Eine besonders günstige Ausführungsfor.m einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sei anhand der Zeichnung erklärt. Sie zeigt schematisch einen mit einem scharfen Anriß (3) versehenen flachen Glasgegenstand (1), eine Einrichtung (Ta-Tb) - hier zwei elektrisch beheizte streifenförmige Widerstandsbleche (7a) -, mit deren Hilfe zwei entsprechend streifenförmigen Glasbereichen (4; um einen ι eii der vorgesehenen gerauen Schniuiinie (2) Wärme zugeführt werden kann, und eine Einrichtung (HaSb) - hier zwei elektrisch betriebene (gekoppe!te)Wärmestrahler(8a)-.um die Glaskante mit der vorgesehenen Rißaustrittsstelle (6), jedoch unter Aussparen derselben erwärmen zu können und dadurch den mit Hilfe der Einrichtung (Ta-Tb) gebildeten Riß (5) zur Kante weiterzuführen. Als eine in Fig. 1 nicht gezeigte Einrichtung zum Tragen des flachen Glasgegenstandes wird günstigerweise ein mit Auflege- und Transporteinrichtungen versehener Schneidetisch eingesetzt.
Es sind darüber hinaus viele andere Ausgestaltungen im Rahmen der Erfindung möglich. So kann z. B. die Erwärmung der streifenförmigen Bereiche (4) und der Glaskante mit der vorgesehenen Rißaustrittsstelle (6) durch Wärmestrahlung, Wärmeleitung und/oder Konvektion vorgenommen werden. Eine berührungslose Wärmeübertragung ist vor allem in denjenigen Fällen vorteilhaft, in denen der zu schneidende flache Glasgegenstand unebene Oberflächen hat und/odei die Gefahr einer Oberflächenverletzung ausgeschlossen werden soll.
Die wesentlichen Vorteile der vorliegenden Erfindungsind vor allem die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens und seiner Anwendung sowie die damit erzielbaren guten Schneidergebnisse, wobei die weitgehend
Treiiniläclicii Kir dnc Reiht· von n|askvhüischen l(e;ulu'ilungspn<blemen von griißk'i Ik-(κ·ιι(ιΐΜΐ> sind.
Die Wirtschaftlichkeit der Erfindung hai mehrere Gründe:
- zuverlässige Arbeitsweise des Verfahrens, die ,Vlaterialaussehuß vermeiden hilft
- Zeitersparnis und Verringerung des Arbeitsaufwandes im Vergleich zu üblicherweise praktizierten Glasschneideveriahren, da die erzeugten Schnittkanten - wenn überhaupt - nur leichtes Nachbearbeiten benötigen
- geringer Aufwand an technischen Mitteln für die Durchführung des Verfahrens
- unerheblicher Werkzeugverschleiß, da ein um- ' fangreiches Nachbearbeiten der Kanten entfällt.
Die durch das erfindungsgemäßc Verfahren erzielbaren Schneidergehnisse sind gekennzeichnet durch:
- gerade Schnittkanten mit ebenen, glatten, :i durchsichtigen Kantenflaehen, die senkrecht zu den Hauptoberflächen der bearbeiteten Glasgegenstände stehen
- praktisch unverletzte Trennflächen (den kleinen Anriß am Schnittanfang ausgenommen)
- hohe Kantenfestigkeit, da eine die Schnittbahn
festlegende Kerblinie auf der Glasoberfläche entfällt.
Die Vorrichtung /ur Durchführung des erf indungsgemäßen Verfahrens bietet einen sauberen Arbeitsplatz mit geringer Umweltbelastung und vermeidet Glasstaub. Splitter etc.
In einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel wurde ein ca. 600 mm langer. 300 mm breiter und 50 mm hoher Barren (1) aus Glas in seiner Länge halbiert. Dazu wurde auf seinen beiden Hauptoberflachen je einem 250 mm langen und K) mm breiten, von einem scharfen Kantenanriß (3) ausgehenden streifenförmigen Bereich (4) um die vorgesehene gerade Schnittlinie (2) während 50 s Wärme zugeführt, wobei zwei mit jeweils 120 W beheizte Widerstandsbleehe (7a) verwendet wurden. Danach war ein Riß (5) - ausgehend vom Anriß (3) - bis an das andere Fnde der be.hciyten Streifen pelanpt. I Im ihn von dort weiter auf der vorgesehenen Schnittlinie (2) bis an die gegenüberliegende Glaskante zu führen, wurde diese Kante, jedoch unter Aussparen der vorgesehenen Rißaustrittsstelle (6) und eines beiderseits davon ca. 20 mm breiten Bereichs mittels zweier Heizstäbe (8a) mit einer elektrischen Leistung von jeweils 400 W während 40 s erwärmt. Sodann warder Barren vollständig getrennt.
Hierzu I Blau Zeichmincen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Schneiden von Flachglas längs einer gewünschten geraden Linie mit Hilfe von thermisch induzierten Spennungen, wobei zunächst die Kante des zu schneidenden Glasgegenstandes an einem Ende der vorgesehenen Schnittlinie mit einem scharfen Anriß über die ganze Kantenhöhe versehen wird und wobei an mindestens einer der beiden Huuptoberflächen des Glasgegenstandes zwischen einem streifenförmigen Bereich, der ausgehend vom (seitlichen) Anriß die gewünschte gerade Schnittlinie symmetrisch umgeben soll, und dem übrigen Glasbereich eine Temperaturdifferenz derart aufgebracht wird, daß der streifenförmige Bereich die höhere Temperatur besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß erstens der streifenförmige Bereich (4) nicht die gesamte Länge der vorgesehenen Schnittlinie (2) erfaßt, sondern sich nur bis zu einer bestimmten Entfernung von deren anderem Ende erstreckt, wodurch die im Glas resultierenden Wärmespannungen bei geeigneter Größe der aufgebrachten Temperaturdifferenz einen Riß (S) in kontrollierter Weise vom Kantenanriß (3) aus bis etwa an das Ende des streifenförmigen Bereichs treiben, und daß zweitens, um den Schnitt gerade, eben und senkrecht zu den Hauptoberflächen des flachen Glasgegenstandes (1) enden zu lassen, der entstandene Riß (5) durch eine zusätzliche thermische Einwirkung bis zur Kante weitergeführt wird, wozu der Glasgugenst&iid an dieser Kante, jedoch unter Aussparung der vorgesehenen Rißaustrittsstelle (6) erwärmt wii i.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturdifferenz zwischen dem streifenförmigen Bereich (4) um die vorgesehene Schnittlinie (2) und dem übrigen Bereich des flachen Glasgegenstandes (1) auf dessen beide Hauptoberflächen gleichzeitig aufgebracht wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem auf Raumtemperatur befindlichen flachen Glasgegenstand (1) die Temperaturdifferenz zwischen dem streifenförmigen Bereich (4) und dem übrigen Bereich durch Erwärmen des streifenförmigen Bereichs aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem beispielsweise vom Herstellungsprozeß her noch warmen flachen Glasgegenstand (1) die Temperaturdifferenz zwischen dem streifenförmigen Bereich (4) und dem übrigen Bereich in solcher Weise aufgebracht wird, daß die Temperatur an der Schnittlinie (2) durch Wärmeübertragung von außen auf den streifenförmigen Bereich annähernd gehalten wird, während die Temperatur im übrigen Bereich infolge von Wärmeverlusten an die Umgebung sinkt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Vollendung des Schnittes benötigte teilweise Erwärmung der die Rißaustrittsstelle (6) enthaltenden Kanten durch Wärmestrahlung, Wärmeleitung und/oder Konvektion erfolgt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1,
Das bekannte Verfahren zum geradlinigen Schneiden von Flachglas, bei dem eine Oberfläche des zu trennenden Glasgegenstandes längs der gewünschten Schnittlinie mit Hilfe eines mit einem Diamanten oder Hartmetallrädchen besetzten Werkzeuges angeritzt wird und bei dem dann ein Biegemoment einzeln oder paarweise um die Anrißlinie aufgebracht wird, ist nur
ίο begrenzt anwendbar. Flachglas in der überwiegend vorkommenden Zusammensetzung (Kalk-Natron-Silikatglas) läßt sich damit oft schon ab einer Dicke von 8 mm nicht mehr zuverlässig und sauber schneiden. Der bei der Biegung ausgelöste Bruch neigt dann
r> dazu, die ihm durch die Anrißlinie vorgeschriebene Bahn zu verlassen oder zumindest unregelmäßige, oftmals verletzte Bruchufer (Trennflächen) zu erzeugen. Um den Materialausschuß beim Schneiden dikkerer Glasgegenstände in erträglichen Grenzen zu
-'<> halten, behilft man sich in solcher Weise, daß die Anrißlinie vor Anwendung der Biegebelastung durch manuelles Klopfen vorvertieft wird. Diese Art der Handarbeit ist zeitaufwendig und befreit außerdem nicht davon, daß die Bruchufer durch Schleifen und, falls erforderlich, durch Polieren kostspielig nachbearbeitet werden müssen, um die beim Klopfen entstandenen Verwölbungen der Schnittkanten zu beseitigen.
Für zahlreiche Spezialgläser ergeben sich derartige
M> Bearbeitungsprobleme beim Schneiden von flachen GlasgegenMänden bereits ab Dicken unter 8 mm.
Weiter ist bekannt, daß Flachglas auch mit Hilfe von thermisch induzierten Spannungen geradlinig zerteilt werden kann. Eine Grundvoraussetzung da-
r> für, daß sich bei einer thermischen Einwirkung im Glas Wärmespannungen ausbilden können, - daß nämlich das Material bei Temperaturänderungen Wärmedehnungen zeigt -, ist normalerweise immer erfüllt. Die bekannten thermischen Verfahren zum
■ίο Schneiden von Flachglas lassen sich in zwei Gruppen zusammenfassen. Bei den wenigen Verfahren der ersten Gruppe werden die Wärmespannungen zum Trennen des Glases durch eine lokal eng begrenzte thermische Einwirkung auf den zu schneidenden-fIa-
4> chen Glasgegenstand induziert, wobei die Vorrichtung, von der diese Einwirkung ausgeht, relativ zum Glasgegenstand längs der gewünschten geraden Schnittlinie geführt wird. So gibt die DE-OS 1 919673 ein Verfahren an »zum Auftrennen eines Glasbandes
v) in einer Fensterglas-Ziehapparatur, in der das Glasband aus einer Schmelze nach oben gezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ziehapparatur eine Wärmequelle in der Nähe des Glasbandes, jedoch außer Kontakt mit demselben, angebracht wird, deren
)-> Energie auf einen bestimmten Punkt auf dem an der Wärmequelle sich vorbeibewegenden Glasband fokussiert wird, so daß Wärmespannungen in dem Glas entstehen, die zu einem Sprung und damit zu einer Auftrennung des Glases entlang der von dem Brenn-
M) punkt der Wärmequelle gezeichneten Linie führen«. Bei dem in der DE-OS 2350502 beschriebenen Verfahren wird das Trennen eines Glaskörpers »durch Bestrahlen mit wenigstens einem Laserstrahl« erreicht, wobei »der oder wenigstens einer der Laser-
h-) strahlen eine Wellenlänge oder eine überwiegende Wellenlänge besitzt, die derartig ist, daß wenigstens 10% der Energie eines derartigen Laserstrahls in den Körner bis zu einer Tiefe von wenigstens 0.2 mm ein-
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