DE2806964C2 - Meßvorrichtung zur Feststellung und Überwachung von Auflösungsvorgängen und von Lageveränderungen an Felsmassen u.ä. - Google Patents
Meßvorrichtung zur Feststellung und Überwachung von Auflösungsvorgängen und von Lageveränderungen an Felsmassen u.ä.Info
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Meßvorrichtung
zur Feststellung und Überwachung von Auflösungsvorgängen und von Lageveränderungen an bzw. nahe der
Erdoberfläche liegender Felsmassen und Massen bindiger Böden, sowie ähnlicher Vorgänge an Bauten
des Hoch-, Tief- und Bergbaues, wobei mindestens zwei relativ zueinander bewegliche Teile vorgesehen sind,
von denen eines mit der zu überwachenden Masse bzw. den zu überwachenden Bauten verbunden ist und wobei
Einrichtungen vorgesehen sind, die eine erfolgte Relativbewegung der Teile anzeigen.
Eine derartige Meßvorrichtung ist aus der DD-PS 1 19 287 bekannt. Dort ist eine Meßvorrichtung zum
Signalisieren von Erdrutschen mit zwei bodenfest angeordneten Teilen gezeigt, die über ein Hebelsystem
miteinander verbunden sind und eine Anzeigeeinrichtung betätigen. Eine Anzeige für einen beginnenden
Erdrutsch erfolgt nur dann, wenn zwischen den beiden Schollen, in die die Teile eingerammt sind, eine
Relativbewegung stattfindet. Wenn sich beide Schollen gleichzeitig bewegen, ist nur deren Relativbewegung
ablesbar. Wenn sich also beide Schollen gleichzeitig und gleichsinnig bewegen, so wird dieser Vorgang nicht
angezeigt. Da gerade bei Erdrutschen größere Schollen in Bewegung geraten, kann mit der bekannten
Meßvorrichtung eine halbwegs sichere Anzeige nur dann erfolgen, wenn möglichst weit entfernt liegende
Schollen gewählt werden. Dann muß jedoch auch das Hebelsystem bzw. eine Verbindungsstange sehr lang
sein, wodurch die Fehlermöglichkeiten, z. B. durch thermische Einflüsse und damit durch Längenveränderung
der Verbindungsstange vergrößert werden.
Zur Außenmessung der Krümmung (Abweichung) von tiefen Bohrlöchern ist aus der DE-OS 24 58 928 ein
Gerät bekannt geworden, bei dem innerhalb eines
rohrförmigen Gehäuses ein massebehafteter Permanentmagnet mittels einer biegsamen Pendelstange
aufgehängt ist Unterhalb des Permanentmagneten sind vier symmetrisch angeordnete Magnetspulen vorgesehen,
die als Distanzmeßfühler arbeiten. DiS Gerät wird
in das Bohrloch herabgelassen, wobei der massebehaftete Permanentmagnet über die biegsame Pendelstange
versucht, seine Achse in Richtung zum Erdmittelpunkt auszurichten, während sich die Achse des Gehäuses in
etwa längs der Bohrlochachse ausrichtet Diese relative Verschiebung der beiden Achsen wird von den
Distanzmeßfühlern erfaßt Für die Überwachung von Massen bzw. Bauwerken der eingangs genannten Art ist
dieses Gerät nicht einsetzbar, da es aufgrund der festen Einspannung der biegbaren Pendelstange unter deren
Federwirkung auf sehr kleine Kippwinkel nicht anspricht. Da die Federkraft der Pendelstange in etwa
proportional der Auslenkung ist, ist die Auslenkung nichtlinear abhängig von dem Kippwinkel, was eine
exakte Auswertung erheblich erschwert Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung seien noch kurz
die geologischen Hintergründe genannt Es ist bekannt, daß die Erdrinde bis in größere Tiefen ständig in
Bewegung ist, womit sie auch alles in ihr, d. h. oberhalb und unterhalb der Erdoberfläche, mit bewegt. Im
einzelnen handelt es sich hier in diesem Zusammenhang um Felsenmassen, sowie Steilhänge, die der Einebnung
unterliegen, um Erdoberflächen, die unterbaut sind, um Bauten des Hochbaues, des Tiefbaues und des
Bergbaues. Auch andere Objekte können in Frage kommen.
Die Überwachung von Lageveränderungen soll zu Erkenntnissen führen, daß an den genannten Objekten
irreversible Bewegungen stattfinden, d. h. Vorgänge, durch die die ursprüngliche Form oder Lage nicht
wieder eingenommen werden kann. Die sich in anfangs größeren, später immer kleineren Zeitabständen
wiederholenden Vorgänge führen zu einer Objekt-Instabilität, die zerstörerische Ausmaße einnehmen wird.
Schäden an Personen und Sachen bleiben nicht aus. Dies sei an einem Beispiel verdeutlicht: Mit Beginn des
17. Jahrhunderts wurde an einem Berghang des Tales der Mosel der sog. Fuß weggenommen, um Steinmaterial
für Bauten zu gewinnen. Der Steinbruch wurde weiterhin betrieben. Ende des 19. Jahrhunderts zeigten
sich offensichtlich die ersten Rutscherscheinungen, die schließlich einen geschätzten Umfang von 200 000 m3
umfaßten. Im Jahre 1932 brachen nachts mit einem Schlage 25 000 ni3 zu Tal, bis in die Mosel. Die Kosten
für Reparaturen, Straßenverlegungen etc. waren immens. Der Beginn des Bergrutsches wurde in diesem
Falle also vor dreihundert Jahren ausgelöst
Die zu überwachenden Lageveränderungen treten je nach Art des überwachten Geländes bzw. eier Bauten
zuerst ruckhaft und dann schleichend oder auch zuerst schleichend und dann ruckhaft auf. Freistehende Felsen
zersetzen sich infolge örtlicher Überschreitung der Zugfestigkeiten (Auflösung der Ko- bzw. Adhäsion)
unter Bildung von kleinstückigem Material ruckartig. Das anfallende Kleinmaterial wird sich dann mehr oder
weniger schleichend unter Einfluß der Schwerkraft in größeren Mengen und zeitlich unterschiedlicher Geschwindigkeit
abwärts in Bewegung setzen. Bei der ruckartigen Zersetzung findet eine, schließlich auch mit
dem bloßen Auge wahrnehmbare Volumenvergrößerung des Ursprungsmaterials unter Bildung von Rissen
und Spalten statt.
Kleinstmaterialien, wie Sande, Tone, Lehme kommen am Hang mehr schleichend in Bewegung. Unter
Aufreißen von Spalten an der Geländeoberfläche werden sie auch ruckartig ihre Gleitgeschwindigkeit
ändern.
Falls Mauern errichtet worden sind, die das Hangmaterial am Weitergleiten hindern sollen, können
diese bei zu großem Druck der Massen ruckartig brechen. Zersetzungserscheinungen bei Bauten aller Art
treten zunächst schleichend, dann aber unter Brucherscheinungen ruckartig auf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Meßvorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend
zu verbessern, daß kontinuierliche Messungen von schleichenden und/oder ruckartigen Bewegungen mit
einfachen Mitteln auf kleinem Raum durchgeführt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß ein Gehäuse fest mit der zu überwachenden Masse
bzw. mit dem zu überwachenden Bauwerk verbindbar ist daß innerhalb des Gehäuses ein stark massebehaftetes
Gewicht mittels einer eine freie Pendelbewegung gestattenden, eine Drehung des Gewichts um seine
Längsachse verhindernden Aufhängung befestigt ist und daß zwischen dem Gehäuse und dem Gewicht mehrere
Distanzmeßfühler angeordnet sind, die einerseits am Gehäuse und andererseits an dem Gewicht gelenkig
befestigt sind.
Mit der Erfindung wird also eine Meßvorrichtung geschaffen, die feinfühlig auf ruckhafte und schleichende
Lageveränderungen anspricht und auch auf zeitlich weit auseinanderliegende Lageveränderungen, die dann
aufaddiert werden. Dies ist für den vorgesehenen Verwendungszweck von wesentlicher Bedeutung, da
Verschiebungen, die sich über teilweise sehr lange Zeiträume erstrecken, festgestellt werden sollen. Als
Bezugspunkt der Meßvorrichtung der vorliegenden Erfindung dient, ännlich wie bei der DE-OS 24 58 928
über die Schwerkräfte der Erdmittelpunkt.
Durch die gelenkige Befestigung der Distanzmeßfühler
einerseits am Gehäuse und andererseits an dem Gewicht wird das feinfühlige Ansprechen und das
Auswerten der Meßergebnisse verbessert, da jegliche Relativbewegung zwischen Gehäuse und Gewicht zu
einem Ansprechen aller Meßfühler, d. h. zu einem veränderten Ausgangssignal führt.
Im Gegensatz hierzu kann sich das Gewicht der DE-OS 24 58 928 gegenüber den Distanzmeßfühlen
auch so bewegen, daß sich die resultierenden Ausgangssignale einzelner Meßfühler gerade aufheben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die in den Patentansprüchen 2 bis 6 angegebenen Distanzmeßfühler zeichnen sich durch ihren besonders
einfachen Aufbau aus.
Durch die im Patentanspruch 7 angegebene Anordnung von drei Distanzmeßfühlern wird bei minimaler
Anzahl von Distanzmeßfühlern eine exakte Auswertung aller möglichen Bewegungsrichtungen erreicht.
Die in den Patentansprüchen 8 bis 9 beschriebene Ausgestaltung des Gehäuses ermöglicht eine einfache und billige Fertigung der Meßvorrichtung.
Die in den Patentansprüchen 8 bis 9 beschriebene Ausgestaltung des Gehäuses ermöglicht eine einfache und billige Fertigung der Meßvorrichtung.
Durch die in Patentanspruch 10 angegebenen Merkmale wird eine einfache Justierung der Meßvorrichtung
erreicht.
L»drch den zusätzlichen dynamischen Meßfühler des
Patentanspruches 11 werden ruckartige Bewegungen, bzw. anlaufende Stoßwellen, die aus ruckartigen
Bewegungen eines zerbrechenden Gesteins herrühren
und die zu einem Schwingen des Gehäuses führen können, besser und schneller erfaßt.
Durch die Merkmale des Patentanspruches 12 wird eine stabilere Ausrichtung des Gewichtes auf den
Erdmittelpunkt hin erreicht und es wird der Einfluß evtl. Reibungskräfte an der Aufhängung des Gewichts
verringert, was der erhöhten Meßgenauigkeit dient.
Durch die in den Ansprüchen 13 bis 15 angegebenen Merkmale wird — je nach Verwendungszweck der
Meßvorrichtung — eine optimale und einfache Aufstellung der Meßvorrichtung gewährleistet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles im Zusammenhang mit den
Figuren ausführlicher erläutert. Es zeigt
Fig.2 einen Schnitt durch die Mcßvorrichtung
entlang der Linie I-Iin F i g. 1;
F i g. 3 ein Anwendungsbeispiel der Meßvorrichtung an einem zerklüfteten Felsmassiv;
F i g. 4 ein Anwendungsbeispiel der Meßvorrichtung an einem Rutschhang;
F i g. 5 ein Anwendungsgebiet der Meßvorrichtung an einer Brücke;
F i g. 6 ein Anwendungsgebiet der Meßvorrichtung an Gebäuden;
F i g. 7 ein Anwendungsgebiet der Meßvorrichtung an einer Schachtröhre bzw. einem abgebauten Flöz.
Die in F i g. 1 dargestellte Meßvorrichtung besitzt ein in etwa glockenförmiges, nach unten offenes Gehäuse 1.
Ein stark massebehaftetes Gewicht 2 ist über eine Aufhängung 3 an der inneren Oberseite des Gehäuses 1
befestigt, wobei die Aufhängung so ausgebildet ist, daß
sie ein freies relatives Pendeln zwischen Gehäuse 1 und Gewicht 2 gestattet, wobei eine Drehbewegung des
Gewichtes um seine eigene Achse unterbunden ist Die Aufhängung kann aus einem reißfesten, in Biegerichtung sehr flexiblen Kunststoffaden, Draht oder ähnlichem bestehen. Es kann jedoch auch eine sonstige
Lagerung, wie z. B. ein Pendelrollenlager mit sehr geringer innerer Lagerreibung verwendet werden.
Sämtliche bekannten Aufhängungsvorrichtungen, die ein freies Pendeln des Gewichtes gestatten, können
hierbei in Frage kommen. Zwischen dem Gehäuse 1 und dem Gewicht 2 sind Distanzmeßfühler 4, 5 und 6
vorgesehen, die gelenkig an dem Gehäuse und dem Gewicht befestigt sind. Werden drei Distanzmeßfühler
eingesetzt, so sind diese vorzugsweise in einer Ebene und darin jeweils um 120° gegeneinander versetzt
angeordnet Die Distanzmeßfühler 4, 5 und 6 können aus Dehnungsmeßstreifen oder Reckdrähten bestehen,
deren der Gehäusewandung abgewandte Seite an dem Gewicht befestigt ist Es können aber auch induktive
oder kapazitive Distanzmeßfühler verwendet werden. Bei induktiven Distanzmeßfühlern können z.B. zwei
gegeneinander verschiebbare Spulen verwendet werden, deren eine mit dem Gehäuse 1 und deren andere
mit dem Gewicht 2 gelenkig verbunden ist Statt zweier Spulen kann auch eine Spule und ein Kern aus
ferromagneuschem Material verwendet werden. Weiterhin kann auch eine U-förmige Spule verwendet
werden, deren magnetischer Fuß von ihrem einen Schenkel zu dem anderen Schenkel über das Gewicht 2
und die zwischen den Schenkeln und dem Gewicht befindlichen Luftspalte verläuft Bei der Verwendung
von kapazitiven DistanzmeßfShlern können eine oder es
mehrere Kondensatorplatten an dem Gehäuse 1 und wehere, diesen Platten gegenüberliegende Kondensatorplatten an dem Gewicht 2 befestigt sein. Die Lage
dieser Platten kann sowohl horizontal wie auch vertikal sein, so daß das Maß des Ineinandergreifens bzw.
Üherdeckens der einzelnen Platten bzw. Plattenpakete dem Abstand des Gewichtes von dem Gehäuse in der
entsprechenden Meßrichtung proportional ist.
Das Gehäuse ist an einer Anschlagplatte 7 über eine Befestigung 8 und eine weitere Befestigung 9 angebracht. Die obere Befestigung 8 ist so ausgebildet, daß
die Lage des Gehäuses 1 gegenüber der Anschlagplatte 7 genau justiert werden kann. Die untere Befestigung 9
ist in diesem Ausführungsbeispiel flexibel ausgebildet.
An der Außenseite des Gehäuses 1 ist ein dynamischer Meßfühler 10 befestigt, der mit einem
Piezo-Kristall und einer hierzu vergleichsweise großen Masse versehen ist, um auf ruckhafte Lageveränderungen anzusprechen und eine der Stärke des Ruckes
proportionale Spannung abzugeben. Es können auch mehrere um den Umfang des Gehäuses 1 versetzt
angeordnete derartige dynamische Meßfühler eingesetzt werden.
Die Masse 2 weist an ihrer unteren, der Aufhängung 2
abgewandten Seite eine Verdickung 2' auf, wobei die Distanzmeßfühler 4,5 und 6 oberhalb dieser Verdickung
angeordnet sind.
Die Zuleitungsdrähte 4', 5' und 6' zu den Distanzmeßfühlern 4,5 und 6 werden durch eine öffnung 11 in dem
Gehäuse 1, die in der Nähe der Befestitungspunkte der Distanzmeßfühler liegt, nach außen zu einer Anschlußdose 12 geführt Von dieser Anschlußdose 12 werden
dann elektrische Leitungen oder Funkstrecken zur Weiterleitung der Meßergebnisse zu einer fernliegenden Station geführt
Das Gehäuse 1 weist wie aus F i g. 2 ersichtlich, ein rotationssymmetrisches Profil auf, das an seiner
Oberseite 13 eben ist Zur Justierung der Meßvorrichtung ist an der Oberseite 13 ein Kompaß 14 und eine
Wasserwaage bzw. Libelle 15 angebracht
Um das Innere der Meßvorrichtung vor Staub, Feuchtigkeit und Korrosion zu schützen, ist das
Gehäuse an seinem nach unten offenen Ende mit einem Deckel 16 abgeschlossen. Dieser Deckel ist vorzugsweise luftdicht, so daß das Innere des Körpers 1 ein Vakuum
oder ein Schutzgas unter Über- oder Unterdruck aufweisen kann.
Schließlich weist die Anschlagplatte 7 Bohrungen 17 auf, durch welche sie an weitere Befestigungsmittel, wie
z. B. Stangen oder Platten angeschraubt werden kann.
Weiterhin ist an die Anschlagplatte eine Befestigung 18 angebracht, in weiche die Befestigung 8 verschiebbar
eingreift Hierdurch ist eine genaue Justierung der Lage der Meßvorrichtung möglich.
F i g. 3 zeigt Anwendungsbeispiele des Meßfühlers 20 an einem zerklüfteten Felsmassiv. Mit 22 ist ein
abgebauter Hangfuß bezeichnet durch dessen Abbau das Felsmassiv gefährdet ist Mit 21 sind schräge Hänge
bezeichnet, unter denen sich eine Schicht von verwittertem Schutt 19 befindet Das Felsmassiv zeigt
weiterhin sogenannte Deckel-Klüfte 24, mehrere Rutschflächen 25 und lotrechte, oben offene Felsklüfte
26.
Zur Überwachung dieses Felsmassivs sind in diesem Ausführungsbeispiel sechs gleichartige Meßvorrichtungen gemäß der Erfindung angebracht Zur Überwachung des oberen Hanges 21 ist eine Meßvorrichtung an
einer lotrechten Stange 28 angebracht, die durch den
Verwitterungsschutt 19 hindurchgehend in dem Fels verankert ist Bei Bewegungen des Verwitterungsschuttes 19 wird die Stange 28 gekippt, was von der
Meßvorrichtung angezeigt wird. An einer blanken Felswand 23 ist eine Meßvorrichtung 20 über eine Platte
an deren Oberfläche angebracht und über eine waagerechte, sich durch mehrere Gesteinsschichten
erstreckende Stange 27 eine weitere Meßvorrichtung 20. In gleicher Weise sind an der unteren blanken
Felswand 23 zwei weitere Meßvorrichtungen angebracht. Ein Verrutschen der Felsmassen entlang der
Rutschflächen 25 wird ebenfalls ein Kippen der Meßvorrichtungen bewirken. Im Gebiet des abgebauten
Hangfußes 22, in dem sich nun Häuser 29 mit Straßen befinden, ist an der Oberfläche der Straße bzw. an den
Wänden der Häuser eine weitere Meßvorrichtung angebracht. Es ist ersichtlich, daß durch diese Anordnung
die Bewegungen des Felsmassivs sicher überwacht werden und bauliche Maßnahmen bzw, Warnungen der
Hausbewohner rechtzeitig eingeleitet werden können.
F i g. 4 zeigt die Anwendung der Meßvorrichtung an einem Rutschhang 30. Die gestrichelte Linie 31 zeigt die
Lage des Rutschhanges vor dem Abrutschen. Gegen weiteres Abrutschen ist der Rutschhang mit einer
Mauer 32 gesichert Die Überwachung des Rutschhanges erfolgt mittels der Meßvorrichtungen 33,34 und 35.
Die Meßvon ichtung 33 ist auf einer parallel zu dem Rutschhang angebrachten Platte 36 über ein keilförmiges
Justierelement befestigt. Wie aus der Lage des Rutschhanges vor bzw. nach dem Abrutschen (Bezugszeichen 30 und 31) ersichtlich, bewirkt ein Abrutschvorgang
ein Kippen der Platte 36 und damit auch der Meßvorrichtung 33.
Eine weitere Möglichkeit zur Überwachung ist auch, eine Stange 38 senkrecht in den Hang einzutreiben, an
der die Meßvorrichtung 34 befestigt und justiert ist.
Zur Überwachung der Mauer 32 ist auch diese Mauer .über eine Stange 39 mit der weiteren Meßvorrichtung
35 versehen.
F i g. 5 zeigt die Verwendung der Meßvorrichtung an einer Brücke. Die einzelnen Meßvorrichtungen 43 sind
oben oder seitlich an Brückenpfeilern 40, sowie an der Brücke 41 und den Zufahrtswegen 42 angebracht.
F i g. 6 zeigt die Verwendung von Meßvorrichtungen 44. die an einem Hochhaus 46 oder einem normalen
Haus 47 angebracht sind. Weiterhin werden zwischen diesen Häusern liegende Straßen durch weitere
Meßvorrichtungen 45 sowie ein Straßentunnel 49 durch eine Meßvorrichtung 48 überwacht. Hierdurch können
Setzungen der Häuser, die z. B. durch den Straßentunnel
49 ausgelöst wurden, frühzeitig erkannt werden.
F i g. 7 zeigt die Verwendung von Meßvorrichtungen
50 an einer Schachtröhre 51, die durch ein abgebautes Flöz 52 gestört sein kann. Die Meßfühler sind hierbei an
den Seitenwänden der Schachtröhre 51, sowie an der Erdorberfläche angebracht.
Zusammenfassend ist zu bemerken, daß mittels der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung Lageveränderungen
an zu überwachenden bzw. zu schützenden Objekten in einfacher, billiger, zuverlässiger und
sicherer Weise durchgeführt werden können, wobei diese Lageveränderungen, die zunächst fast unmerklich
anlaufen, bereits vor sehr langer Zeit begonnen haben können und sich dann in immer kurzer werdenden
Zeitabständen und vergrößernden Veränderungen bemerkbar machen, erkannt werden können. Hierdurch
ist es möglich, rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten, bevor die Stabilitätsgrenze überschritten wurde, so
daß folgenschwere Einstürze vermieden werden. Es ist klar, daß die Meßvorrichtung bzw. mehrere Meßvorrichtungen
langzeitig an dem zu überwachenden Objekt verbleiben können.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (15)
1. Meßvorrichtung zur Feststellung und Überwachung von Auflösungsvorgängen und von Lageveränderungen
an bzw. nahe der Erdoberfläche liegender Felsmassen und Massen bindiger Böden,
sowie ähnlicher Vorgänge an Bauten des Hoch-, Tief- und Bergbaues, wobei mindestens zwei relativ
zueinander bewegliche Teile vorgesehen sind, von denen eines mit der zu überwachenden Masse bzw.
den zu überwachenden Bauten verbunden ist und wobei Einrichtungen vorgesehen sind, die eine
erfolgte Relativbewegung der Teile anzeigen, dadurch ge kennzeich η et,daß
a) ein Gehäuse (1) fest mit der zu überwachenden Masse bzw. mit dem zu überwachenden
Bauwerk verbindbar ist,
b) daß innerhalb des Gehäuses (1) ein stark massebehaftetes Gewicht (2) mittels einer eine
freie Pendelbewegung gestattenden, eine Drehung des Gewichts (2) um seine Längsachse
verhindernden Aufhängung (3) befestigt ist,
c) daß zwischen dem Gehäuse (1) und dem Gewicht (2) mehrere Distanzmeßfühler (4,5,6)
angeordnet sind, die einerseits am Gehäuse (1) und andererseits an dem Gewicht (2) 'gelenkig
befestigt sind.
2. Meßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzmeßfühler (4, 5, 6)
jeweils aus einem Dehnungsmeßstreifen oder einem Reckdraht bestehen.
3. Meßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzmeßfühler (4, 5, 6)
jeweils aus einem induktiven Abnehmer aus zwei gegeneinander bewegbaren Spulen oder einer Spule
und einem beweglichen ferromagnetischen Kern bestehen.
4. Meßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dist?.nzmeßfühler (4, 5, 6)
jeweils aus einem induktiven Abnehmer bestehen, deren Magnetspule an dem Gehäuse (1) befestigt ist,
daß das Gewicht (2) mit einem Dauermagneten ausgestattet ist, wobei der magnetische Fluß der
Magnetspule durch den Luftspalt zwischen der Magnetspule und dem Gewicht (2) veränderbar ist.
5. Meßvorrichtung nach Anspruchs dadurch gekennzeichnet, daß die Dauermagnete am Gehäuse
(1) und die Magnetspulen am Gewicht (2) befestigt sind.
6. Meßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzmeßfühler (4, 5, 6)
jeweils aus einem kapazitiven Abnehmer bestehen, wobei das elektrische Feld zwischen zwei Kondensatorplatten,
deren eine mit dem Gehäuse (t) und deren andere mit dem Gewicht (2) verbunden ist,
durch die Distanz zwischen Gewicht und Gehäuse veränderbar ist.
7. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß drei Distanzmeßfühler
(4, 5, 6) vorgesehen sind, die in einer Ebene liegend um jeweils 120° zueinander versetzt an der
Innenseite des Gehäuses (1) befestigt sind.
8. Meßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) rotationssymmetrisch
ist und ein U-förmiges Profil aufweist.
9. Meßvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das U-förmige Profil an seiner
oberen, geschlossenen Seite (13) eben ausgebildet ist.
10. Meßvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gehäuse (1) über mindestens eine einstellbare Befestigung (8, 9) an einer Anschlagplatte (7)
befestigt ist
11. Meßvorrichtung nach den Ansprüchen 1,9 und
10, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich an dem Gehäuse (1) bzw. an der Anschlagplatte (7) ein
dynamischer, auf ruckartige Bewegungen des Gehäuses (1) ansprechender Meßfühler (10) befestigt
ist
12. Meßvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht (2) an seinem der Aufhängung (3)
abgewandten Ende eine Verdickung (2') aufweist, zur Verlagerung des Gewichtschwerpunktes nach
unten.
13. Meßvorrichtung nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß der mechanische
Kontakt der Meßvorrichtung zum Objekt durch steife Adapter hergestellt ist
14. Meßvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung an einer
Stange befestigt ist, die durch mehrere Gesteinslagen
hindurchgeführt ist.
15. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung
an einer parallel zur überwachenden Fläche angebrachten Platte befestigt ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19782806964 DE2806964C2 (de) | 1978-02-18 | 1978-02-18 | Meßvorrichtung zur Feststellung und Überwachung von Auflösungsvorgängen und von Lageveränderungen an Felsmassen u.ä. |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782806964 DE2806964C2 (de) | 1978-02-18 | 1978-02-18 | Meßvorrichtung zur Feststellung und Überwachung von Auflösungsvorgängen und von Lageveränderungen an Felsmassen u.ä. |
Publications (2)
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---|---|
DE2806964A1 DE2806964A1 (de) | 1979-08-23 |
DE2806964C2 true DE2806964C2 (de) | 1982-06-09 |
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ID=6032333
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782806964 Expired DE2806964C2 (de) | 1978-02-18 | 1978-02-18 | Meßvorrichtung zur Feststellung und Überwachung von Auflösungsvorgängen und von Lageveränderungen an Felsmassen u.ä. |
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Country | Link |
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GB1467809A (en) * | 1973-12-12 | 1977-03-23 | Russell M | Apparatus for measuring angles for remote indication |
DD119287A1 (de) * | 1975-04-07 | 1976-04-12 |
-
1978
- 1978-02-18 DE DE19782806964 patent/DE2806964C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2806964A1 (de) | 1979-08-23 |
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