DE2806933A1 - Polyamide und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Polyamide und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
DR. E. WIf-GAND DiPI .-IKG. W. NiBMANN -, q (Ί ς q ^ -y
DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C GERNHARDT <- 0 L 0 J ,5 J
MDNCHEN HAMBURG
TELEFON: 555476 8000 M ü N C H E N 2,
TELEGRAMME: KARPATENT MATHI LDENSTRASSE 12
TELEX: 5 29 068 KARPD
17. Februar 1978
W. 43 097/78 7/hch
Unilever-Emery N.Y.
G-ouda (Niederlande)
Polyamide und Verfahren zu ihrer Herstellung
ORIGINAL INSPECTED
Die Erfindung "bezieht sich auf Polyamide, insbesondere
auf Polyamide auf der Basis von wenigstens drei verschiedenen sich wiederholenden Polyamideinheiten, die als Heißechmelzklebstoffe
für Textilien geeignet sind.
Heißschmelzkle/bstoffe für Textilien müssen einer Anzahl
von Anforderungen genügen. Sie müssen z.B.
einen niedrigen Erweichungspunkt, eine hohe Viskosität, eine hohe Haftfestigkeit, Trockenreinigungsbeständigkeit
(Trockenreinigungsfestigkeit) und Beständigkeit gegen Reinigungsmittel haben.
Es ist schon eine Anzahl von Polyamiden für den eben
genannten Zweck vorgeschlagen worden, z.B. Polyamide auf der Basis von Caprolactam, Nylon 6.6 und Nylon 6.9; die Trockenre
inigungsbeständigkeit und die Beständigkeit gegenüber Reinigungsmittel
sind jedoch bei diesen Produkten nicht ganz zufriedenstellend.
Es sind auch Polyamide vorgeschlagen worden,bei denen
Nylon 6.6 oder Nylon 6.9 vollständig oder teilweise durch laurinlactam ersetzt worden ist. Jedoch sind die Leistungseigenschaften dieser Produkte nicht ganz zufriedenstellend;
überdies ist ihre Herstellung mühsam, da sie gewöhnlich zuerst die Herstellung von Polylaurinlactam und danach eine
Interamidierung mit Caprolactam und/oder einem anderen Polyamid (Nylon) erfordert.
Es ist gefunden worden, daß gewisse Polyamide überlegene Eigenschaften als Heißschmelzklebstoffe für Textilien
haben, insbesondere für Zwischenfutterstoffe, und diese Polyamide bestehen aus wenigstens drei verschiedenen sich
wiederholenden Polyamideinheiten:
809835/0664
a) 6 Nylon (Polycaprolactam)
b) 6.6-6.9 Nylon (Polyamid auf der Basis von Hexamethylendiamin
und eine C.-C7 α-ΑΛ-Dicarbonsäure)
c) 9.9-9.12 Nylon (Polyamid auf der Easis von Azelainsäurediamin (Nonamethylendiamin) und einer C7-C10 α-ού Dicarbonsäure),
und gegebenenfalls
d) ein Polyamid auf der Basis eines C5-C7 a-w-Diamins
und gereinigten dimerisierten Fettsäuren.
Die Mengen sind derart, daß 10-50 Gewichtsprozent von Gruppen a), 10-50 Gewichtsprozent von Gruppen b), 10-50
Gewichtsprozent von Gruppen c) und 0 bis 50 Gewichtsprozent von Gruppen d) vorkommen. Die Polyamide können durch
Polykondensation der Komponenten oder der einzelnen Bestandteile davon in den angegebenen Mengen in einer einzigen Reaktion...
-.tufe unter in der Technik bekannten Reaktionsbedingungen,
d.h. durch Erhitzen wäbrond mehrerer Stunden auf eine
Temperatur von 180 bis 3000C, vorzugsweise in einer inerten
Atmosphäre, wobei man das Reaktionswasser, falls vorhanden,
entweichen läßt, hergestellt werden.
Die Reaktionsteilnehmer können in Form ihrer Amide,
Salze, freien Säuren, niederen Alkylestern davon und den Aminen in den oben angegebenen Gewichtsmengen vereinigt und
umgesetzt werden. Die verschiedenen 6.6 bis 6.9 Nylons, (Polyamide), ihre Salze oder ihre Ausgangsmaterialien sind
im Handel erhältlich.
9-9 oder 9.12 Nylons basieren auf im Handel erhältlichen
C7-C10 a-w-Dicarbonsäuren und Nonamethylendiamin; die Ausgangsmaterialien
sind im Handel erhältlich und dies ist auch der Fall bei einigen Polyamiden oder ihren Salzen. Dicarbonsäuren,
die beispielsweise zur Anwendung gelangen können, sind
8 0 9 8 3 5 / 0 6 6
— ο
Adipinsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Brassylsäure und a-iU-Decadicarbonsäure. C5-C7 a—^1-Diamine
und gereinigte dimerisierte ungesättigte Fettsäuren sind auch im Handel erhältlich. Unter gereinigten dimerisierten
ungesättigten Fettsäuren sind gegebenenfalls hydrierte dimerisierte Fettsäuren zu verstehen, die wenigstens 85 %~
vorzugsweise mehr als 90 % Dimere enthalten, wobei der Rest vorwiegend aus Monomer, Trimer und höheren Oligorneren
besteht. Diese dimeren Säuren werden gewöhnlich durch Reinigung von polymeren Fettsäuren durch Molekulardestillation
oder Extraktionsverfahren erhalten. Konamethylendiamin kann gegebenenfalls nicht .im Handel erhältlich sein, seine Herstellung
ist jedoch unter anderem in Beilstein, Band IV, Drittes Ergänzungswerk, Seite 617, beschrieben.
Die Ausgangsmaterialien stehen gewöhnlich in solchen relativen Mengen zur Verfugung, daß etwa äquivalente Mengen
von Amin- und Carbonsäuregruppen vorhanden sind; es kann jedoch ein kleiner Überschuß von 0 bis 10 % an Mono- oder
Dicarbonsäure vorhanden sein. Die Polyamide, welche durch durch die Polymerisation-und/oder Polykondensationsreaktionen
erhalten werden, sind feste Harze mit einer Säurezahl von 0 bis 15, einer Aminzahl von 0 bis 5 und einem Erweichungspunkt
zwischen 100 und 1200C; durch richtige Einstellung
der Reaktionsteilnehmer können so niedrige Schmelzpunkte wie 85 bis 900C erzielt werden.
Die Polyamide werden als Schmelzkleber für Textilien verwendet, indem kleine Teilchen oder eine Pulverdispersicn
oder eine Lösung von Polyamid auf das Textilmaterial ausgebreitet oder aufgesprüht werden, das behandelte Material mit wenigstens
einer anderen Textilschicht bedeckt wird und Druck und Hitze angewendet werden, um eine Schmelzverbindung der
Textilmaterialien herbeizuführen.
909835/0664
Die Erfindung sieht daher auch ein Verfahren zum Zusammenfinden
von wenigstens zwei Schichten von Textilmaterial vor, wobei ein Polyamid, wie vorstehend beschrieben,
zwischen die Schichten aufgebracht wird und diese einem Heißpreßvorgang unterworfen werden.
In einen Reaktionskolben mit einem Fassungsvermögen von 4 Litern, der mit einem Rührer, einem Gaseinlaßrohr und
einer Vigreux-Kolonne ausgestattet war, wurden eingebracht:
750 g Caprolactam
750 g 6.6 Nylonsalz
750 g 9.9 Nylonsalz 19 g Azelainsäure.
250 g Salz, das von Hexamethylendiamin und destillierter hydrierter dimerer Fettsäure(Empol 1010 von Unilever-Emery
N.V., Gouda, Niederlande) mit einem Gehalt von 97 % an Dimer en mit einer Gardner-Farbe unter ~53 abgeleitet war.
Der Inhalt des Kolbens wurde langsam in etwa 4 Stunden auf 2'5O0C unter Rühren erhitzt, während Stickstoff in Blasen
durchgeführt wurde. Das sich entwickelnde Reaktionswasser wurde über eine Vigreux-Kolonne von 25 cm Höhe abdestilliert.
Danach v/urde die Temperatur auf 270 C erhöht und während
4 bis 5 Stunden auf dieser Temperatur belassen=
Das so erhaltene Endprodukt hatte die folgenden Eigenschaften:
809835/0664
2S06333
Viskosität bei 1800C 2600 P
Erweichungspunkt 1110C
Säurezahl 8,7
Aminzahl " 0,5.
Dieses Polyamid erwies sich als ein ausgezeichneter Schmelzkleber, insbesondere für Zwischenfutter mit sehr
guter Beständigkeit gegenüber Reinigungsmitteln, Waschmitteln und sehr guter Trockenreinigungsbeständigkeit.
A. Verfahrensweise:
Das Harz wurde durch Ausbreiten auf eine nieht-ge— webte Grundlage als Überzug aufgebracht und unter Infrarotlampen
hindurchgeführt, um das Harz zum Anhaften zu bringen. Die Proben wurden auf ein Mohair-Außengewebe auf einer
elektrischen ReIiant-Presse bei 1500C während 10 see bei
etwa 7 at (80 p.s.i.) aufgeschmolzen und hinsichtlich der Schälfestigkeit geprüft. Proben, die auf ein Kammgarn-Außengewebe
aufgeschmolzen waren, wurden zu einem üblichen Trockenreiniger zum fünfmaligen Trockenreinigen in Perchloräthylen
gesandt, und es wurde ein Crimplen-Außengewebe für die Wasehproben benutzt, die zweimal bei 60°C während
einer Stunde gewaschen wurden.
B. Ergebnisse;
Die Schälfestigkeit eines Harzes gemäß Beispiel 1 wurde mit denjenigen eines handelsüblichen Polyamidschmelz—
klebers mit einem Schmelzpunkt von 115-1250C und einer Schmelzviskosität von 300CT bei 1800C vor und nach einer
Trockenreinigung und Waschbehandlung verglichen. Die Schälfestigkeiten
sind in g/cm angegeben.
+) Oberstoff
809835/0664
ORIGINAL INSPECTED
to
CO
cn ο
Mohair | gewöhnliches Harz |
Kamm | gew. Harz 350 |
garn | gew.. Harz 350 |
Grimplen | gewo Harz 300- 700 |
+ ) | gewo Harz 350- 700 |
Beispiel 1 | 500-600 | Tor Trocken reinigung |
lach Trocken reinigung |
Tor Waschbe handlung |
Jüfaeh WaschTbe- handlung |
||||
550 | Bei spiel 1 800 |
Bei spiel 1 800 |
Bei spiel 1 1000 |
Bei spiel 1 700- 1000 |
'Grimplea = Handelsname der ICI für ein Polyestergewebe
auf der Basis von Terephthalsäure und ithylenglykol«
3 O
■z.
>
■z
"3 BT?
IV-oc. ο cr>
CD OO CJ
- ίο -
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß die folgenden Reaktionsteilnehmer in den
Kolben eingebracht wurden: 750 g Caprolaotam 750 g 6,6 Nylonsalz 1000 g 9.9 Nylonsalz und
25 g Azelainsäure.
Das erhaltene Produkt hatte die folgenden Eigenschaften:
Viskosität bei ISO0C 2550 P
Erweichungspunkt 1070C
Säurezahl 8.8
Aminzahl 0.4.
Dieses Polyamid war, wie gefunden wurde, ein ausgezeichneter Schmelzkleber« (Heißschinelzklebstoff).
Gemäß der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise wurden die folgenden Substanzen polymerisiert:
466,7 g Caprolactam
466,7 g 6.6 Nylonsalz
622,3 g 9.9 Nylonsalz und
13 g Azelainsäure.
466,7 g 6.6 Nylonsalz
622,3 g 9.9 Nylonsalz und
13 g Azelainsäure.
Das so erhaltene Produkt hatte die folgenden Eigenschaften:
Viskosität bei 1800C 4100 P
Erweichungspunkt 1050C
Säurezahl 7.5
Aminzahl 0.7.
809835/06ß4
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt mit den folgenden Reaktionsteilnehmern;
450 g Caprolactam
■ 450 g Nylon 6.9-Salz
450 g Nylon 9.9-Salz
■ 450 g Nylon 6.9-Salz
450 g Nylon 9.9-Salz
19 g Nonamethylendiamin
20 g Propionsäure
150 g Salz, das von Hexamethylendiamin und destillierter hydrierter dimerer Fettsäure (Empol 1010 von Unilever-Emery
N.V.) abgeleitet xvar.
Das so erhaltene Produkt hatte die folgenden Eigenschaften:
Viskosität bei 1800C 584 P
Erweichungspunkt 1020C
Säurezahl 2.0
Aminzahl 2.1.
Gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 1 wurden die folgenden Substanzen polymerisiert;
45Og Caprolactam
450 g Nylon 6.9-Salz
580 g Nylon 9.12-Salz
20 a-itf-D
45Og Caprolactam
450 g Nylon 6.9-Salz
580 g Nylon 9.12-Salz
20 a-itf-D
Das erhaltene Produkt hatte die folgenden Eigenschaften:
809835/0664
- IP. -
Viskosität bei 1800C 4960 P
Erweichungspunkt 1130C
S^urezahl 9.5
Aminzahl 0.5.
Dieses Polyamid erwies sich, auch als ein ausgezeichneter
Schmelzkleber für Textilien mit guten Reinigungsmittel- (Waschmittel-) und Trockenreinigungsbeständigkeiten.
bei wiederholten Reinigungsvorgängen.
809835/0664
Claims (8)
1. Polyamid mit einer Säurezahl zwischen 0 und 15»
einer Aminzahl zwischen 0 und 5, einem Erweichungspunkt
zwischen 85 und 1200C, gekennzeichnet durch die folgenden
sich wiederholenden Polyamideinheiten in seiner Struktur:
a) 6. Nylon
Ta) 6.6-6.9 Nylon
c) 9.9-9.12 Nylon.
2. Polyamid nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich sich wiederholende Polyamideinheiten auf
der Basis von:
d) einem Cc-Orja-LxJ-Iiiamin und gereinigten dimerisierten
Fettsäuren umfaßt.
3. Polyamid nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtsverhältnisse der sich wiederholenden Polyamideinheiten
innerhalb der folgenden Bereiche liegen:
10-50 fo von 6. Nylon 10-50 % von 6.6-6.9 Nylon
10-50 $ von 9.9-9.12 Nylon
0-50 % von Polyamid auf der Basis von CV-C^ a-^-Diamin
und gereinigten dimerisierten Fettsäuren.
4. Polyamid nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es 0-10 Gewichtsprozent von Resten umfaßt, die von einer Ο-,-Ορο Mono- oder Dicarbonsäure abgeleitet sind.
5. Polyamid gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die sich wiederholende Polyamideinheit d) auf Hexamethylendiamin
basiert.
809835/0-6 64
ORIGINAL INSPECTED
6. Polyamid nach Anspruch. 2, dadurch, gekennzeichnet,
daß die sich wiederholende Polyamideinheit d) auf dimerisierten Fettsäuren "basiert, die wenigstens 85 % C,g Dicarbonsäuren
enthalten.
7. Verfahren zur Herstellung eines Polyamids gemäß einem der Ansprüche 1 "bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Komponenten oder die einzelnen Bestandteile davon auf eine Temperatur von 180 bis 3000C erhitzt und umsetzt.
8. Verwendung eines Polyamids gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 zum Binden von wenigstens zwei Textilschichten, wobei
das Polyamid zwischen den Schichten aufgebracht und diese heiß zusammengepreßt werden.
8 Cj ·'- η τ 5 / Π ■■- -. /.
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OD | Request for examination | ||
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Representative=s name: KOHLER, M., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., 8000 MUENCHEN |