DE2805332B2 - Drucktastenschalter - Google Patents
DrucktastenschalterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Drucktastenschalter mit Schnappcharakteristik, bei
dem eine mit leitenden Elektroden beschichtete piezoelektrische Kunststoffolie mittels eines Tastenknopfes
verformt wird, und auf Tastenfelder für Fernsprechteilnehmerstationen
mit solchen Drucktastenschaltern.
Es sind bereits Drucktasteneinheiten mit mehreren
bO Drucktastenschaltern bekannt, bei denen über einen Grundkörper mit einer Anzahl von flachen Mulden
eine piezoelektrische Kunststoffolie gespannt ist, die mit leitenden Elektroden beschichtet ist. Wird die Fo-He
über einer Mulde mit dem Finger berührt, so wird sie elastisch gedehnt, und es entsteht ein Spannungsimpuls
an den auf der Folie angeordneten Elektroden, Die piezoelektrische Folie kann noch mit einer oder
mehreren Schutzfolien abgedeckt sein. Auf einör solchen
Schutzfolie oder zwischen zwei Schutzfolien kann noch ein knopfartiges Bauteil angeordnet werden,
das den Fingerdruck auf die piezoelektrische Kunststoffolie überträgt. Durch geeignete Prägung einer
Schutzfolie im Bereich der Berührungsfläche, kenn in bekannter Weise eine Rückstellkraft erzeugt
werden, die eine Schnappcharaktcristik mit bistabilem Charakter ergibt (deutsche Patentanmeldung P
2623930.5, angemeldet am 28. 5. 1976).
Bei diesen bekannten Drucktastenschaltern ist die Verformung der gespannten piezoelektrischen Kunststoffolie
verhältnismäßig gering, so daß nur eine sehr kleine Spannung erzeugt wird. Außerdem ist der
Spannungsanstieg abhängig von der Geschwindigkeit, mit der die Kunststoffolie eingedrückt wird.
Dies kann zwar in gewissem Maße dadurch überwunden werden, daß die Schutzfolie mit einer geeigneten
Prägung vergehen wird, so daß sie eine Schnappcharakteristik erhält. Der Umschnappvorgang
wird jedoch durch die gespannte piezoelektrische Fcüe stark gedämpft und die elastische Dehnung ist,
durch die Bauart des Schalters bedingt, auch in diesem Falle nur gering.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schalter der eingangs genannten Art so auszubilden, daß ein !nogliehst
starker und kurzzeitiger Spannungsimpuls erzeugt wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung und der Aufbau von Tastenfeldern aus Schaltern gemäß
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Durch die Ausbildung eines Domes in der piezoelektrischen Kunststoffolie wird erreicht, daß die elastische
Dehnung große Werte annimmt, so daß eine verhältnismäßig große Spannung an den Elektroden
erzeugt wird. Durch das freie Umschnappen des Domes in der piezoelektrischen Kunststoffolie wird erreicht,
daß ein sehr kurzer Spannungsimpuls erhalten wird, der unabhängig von der Geschwindigkeit ist, mit
der der Tastenknopf heruntergedrückt wird. Durch geeignete Ausbildung der Unterseite des Tastenknopfes
kann ein definierter Umschnappvorgang ei
zielt werden.
zielt werden.
Ausführungsformen der Erfindung sollen nun an Hand der Figuren näher beschrieben werden.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen in vereinfachter Darstellung
die Wirkungsweise eines Drucktastenschalters gemäß der Erfindung, und
Fig. 4 zeigt ein Tastenfeld für eine Fernsprechteilnehmerstation,
das mehrere Drucktastenschalter gemäß der Erfindung enthält.
Wenn der Dom D des Drucktastenschalters aus einer Kunststoffolie besteht und eine axiale Kraft auf
die konvexe Seite C einwirkt, so bestehen bestimmte Beziehungen zwischen der einwirkenden Kraft und
der Amplitude der Eindrückung des Teiles C.
In Fig. 1 sind verschiedene Verformungsgrade des
Domes D dargestellt. Die Kurve 1 stellt eine vollkommene
Umkehrung der ursprünglichen Domkrümmung dar und wird erzielt, wenn die Bewegung
nicht begrenzt wird. Die Umschnappwirkung bei unbegrenzter Bewegung der den Dom bildenden Folie
ist gut bekannt. Wenn die einwirkende Kraft ansteigt, schreitet die Verformung so lange fort, bis an einem
Punkt ein plötzliches Umschnappen stattfindet und dabei eine zweite, stabile Lage erreicht wird, aus welcher
der Dom ohne Hilfe nicht in die ursprüngliche Position zurückspringt. Wenn ein Anschlag A vorgesehen
ist, der ein vollkommenes Umschnappen verhindert, kann der Dom nur so weit verformt werden,
daß er sich in einem mor.ostabilen Zustand befindet und dann, wenn die Kraft auf die Drucktaste nicht
mehr einwirkt, in seine ursprüngliche Lage zurückkehrt. Eine solche begrenzte Verformung ist durch
die Linien 2, 3 und 4 in Fig. 1 angedeutet.
Die Variablen, welche diese Kurven bestimmen, sind folgende:
1. Der Elastizitätsmodul des Kunststoffes,
2. die Dicke der Folie,
3. die Fläche und Form der Drucktaste, welche auf den Dom einwirkt,
4. der Abstand des Anschlags von der ursprünglichen Lage des Domes.
Die im folgenden beschriebenen Anordnungen wurden entwickelt für ein Drucktastenfeld, bei dem
die Tasten bei Aufhören des Druckes in die Ausgangsposition zurückkehren müssen und ein Versagen
der Drucktaste durch die Bedienungsperson festgestellt werden kann. Die ideale Nichtlinearität der
Druck-Bewegungskurve läßt sich nur schwer bestimmen und hängt auch von menschlichen Faktoren ab,
so daß die Drucktastenschalter einen weiten Bereich der Kennlinie umfassen. Die Eindrückung kann sehr
stark sein, wie beispielsweise in Fig. 3a dargestellt, oder stufenweise immer geringer, bis sie fast unmerklich
ist, wie dies in Fig. 3c dargestellt ist.
Die Taste erzeugt in dem Kunststoff einen Spannungs- oder Ladungsimpuls, so daß keine gegenseitige
Berührung oder entfernung von metallischen Kontakten erforderlich ist. Der Impuls ist das Ergeonis einer
Änderung der Dimensionen der piezoelektrischen Kunststoffolie, die beispielsweise aus Polyvinylidenfluorid
(PVDF) besteht, und die Spitzenspannung liegt zwischen 3 mV und 300 mV, abhängig von der
Rate der Dimensionsänderung. Mittels der auf die beiden Seiten der Folie aufgebrachten Elektroden
kann dieser Impuls der zugehörigen Schaltung zugeleitet werden.
Das Polyvinylidenfluorid, das als Material für die Kunststoffolie benutzt wird, die auf beiden Seiten mit
Elektroden versehen ist, wird polarisiert, um ihm piezoelektrische Eigenschaften zu verleihen (vergleiche
z. B. die Zeitschrift »Ultrasonics«, Januar 1976, Seite 15).
Wenn die Folie in ihrer Ebene zusammengedrückt oder gedehnt wird, wird eine Spannung zwischen den
beiden Elektroden erzeugt.
Die geeignete Dicke der Folie für den Dom beträgt zwischen 20 und 150 μπι, was davon abhängt, welche
Rückstellkraft auf die Taste ausgeübt werden muß. Während des Niederdrückens der Taste T, wie dies
in Fig. 2a dargestellt ist, wird der Mittelteil des Domes D zuerst radial zusammengedrückt (Position 1),
wobei eine Kraft entsteht, die dem Druck der Taste enteeeenwirkt. Dann wird bei einem bestimmten
Punkt der Bewegung diese gespeicherte Energie dazu verwendet, die Folie über die neutrale Lage in die
Position 2 umschnappen zu lassen, wobei die Rückstellkraft auf die Taste vermindert wird und gleichzeitig
nach dem Nachlassen der Zusammendrückung eine schnelle Ausdehnung stattfindet. Infolge der piezoelektrischen
Eigenschaften der Folie wird ein Spannungsimpuls erzeugt, wie dies in Fig, 2b dargestellt
ist. Die Bewegung des Domes kann monostabil oder bistabil sein. Bei den üblicherweise benötigten Tastenfeldern
ist eine monostabile Wirkungsweise erforderlich, bei der die Taste in die Ausgangsposition zurückkehrt,
wenn der Druck auf die Taste nachläßt.
Die verschiedenen Formen des Domes D sind in Fig. 1 mit 1, 2, 3 oder 4 bezeichnet. Position 1 zeigt
die Umkehrung der Ausgangskrümmung und stellt den bistabilen Zustand dar, der unerwünscht ist. Die
monostabilen Positionen 2, 3 und 4, die von selbst wieder in ihren Ausgangszustand zurückkehren, teilen
die ursprüngliche Domform in zwei Teile, und zwar einen Teil, der die ursprüngliche V. Jlbungsrichtung
behält, während der andere Teil seine 'Wölbungsrichtung umkehrt. Der Wendepunkt zwischen den beiden
Teilen stellt einen Energiespeicher für mechanische Spannungen dar, welcher die Kraft liefert, die den
Dom in ,,eine ursprüngliche Lage zurückbringt, wenn der Druck auf die Taste aufhört.
Die Bewegung der Taste ist begrenzt durch den Anschlag A, so daß der Dom D nur so weit eingedrückt
werden kann, daß er von selbst in seine Ursprungslage
zurückkehrt.
Die Amplitude und Geschwindigkeit der Eindrükkungdes
Domes D variieren mit der Form der Oberfläche der Taste T, die in Kontakt mit dem Dom steht,
wie dies in Fig. 3 dargestellt ist.
In Fig. 3a entspricht die Wölbung der Unterseite der Taste T der Wölbung des Domes oder ist mehr
konkav als diese, und das plötzliche Zurückschnappen des Domes ist schärfer ausgeprägt als bei Tasten anderer
Form, wie dies in Fig. 3b und 3c dargestellt ist,
weil die Berührungsfläche mit dem Dom sehr gering ist und beim größten Abstand von der Spitze des Domes
liegt. Im Gegensatz hierzu wird bei der Tastenform von Fig. 3c die Anfangskraft auf die Spitze des
Domes ausgeübt, und nur eine geringe Kraft ist nötig, um den Dom umzustülpen, so daß kein plötzliches
Umschnappen stattfindet.
Das Abfühlen des Eindrückens mit einem Finger, der die Taste betätigt, nimmt ab von Fig. 3a bis
Fig. 3c.
Die bisherige Beschreibung bezog sich auf die mechanischen
Wirkungen. Die elektrische Wirkung beim Eindrücken des Domes ist ein Impuls während des
Eirdrickens und ein entgegengesetzter Impuls während
des Zurückschnappens, wie dies in Fig. 2b dargestellt ist. Wenn die Elektroden an einen 'fransistoreingang
mit niedriger Kapazität und hoher Impedanz angeschlossen sind, tritt eine Spannungsänderung
beim Beginn der Betätigung auf, die umgekehrt wird, wenn die Taste wieder losgelassen wird. Die sich ergebende
Spannung hat dann die Form eines Impulses von Fig. 2c, der dazu benutzt werden kann, einsn Oszillator
oder einen anderen Signalgenerator ein- und auszuschalten.
Eine praktische Anwendung findet die Erfindung bei einem Tastenfeld für Fernsprechteilnehmerstationen
mit zehn oder zwölf Tasten, von denen jede ein Paar von Tönen auslöst. Bei einem bekannten Signal-
system werden acht Frequenzen verwendet in zwei Gruppen von je vier Tönen, wobei jede Taste ein Paar
von Frequenzen einschaltet, und zwar je eine von jeder Frequenzgruppe. Der Impuls von Fig. 2c kann
dazu verwendert werden, eine elektronische Logikschaltung zu aktivieren, welche zwischen dem Beginn
und dem Ende des Impulses die beiden Frequenzen erzeugt.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausfiihrungsform hat jeder Dom zwei Elektroden 10 und 11 an einer
Seite und eine gemeinsame Elektrode auf der anderen Seite, so daß zwei Start- und Stoppimpulse erzeugt
werden können, welche dazu verwendet werden können, die Frequenzpaare direkt einzuschalten. Die auf
der Oberseite der Kunststoffolie angeordneten Elektroden sind in Fig. 4 mit ihren Zuleitungen ausgezogen
dargestellt, während die auf der Unterseite angeordneten Elektroden und Zuleitungen gestrichelt
dargestellt sind.
Es ist am vorteilhaftesten, daß alle zwölf Dome für ein Fernsprechtastenfeld in der gleichen Folie P aus
Polyvinylidenfluorid angeordnet sind. Wie erwähnt, hat jeder Dom auf jeder Seite Elektroden in dem aktiven
Gebiet. Vorzugsweise werden Paare von Impulsen mit Elektrodenpaaren auf einer Seite der Isolierstoffolie
erzeugt, die voneinander isoliert sind.
Hier/u 3 BhUt Zeichnungen
Claims (10)
1. Elektrischer Drucktastenschalter mit Schnappcharakteristik, bei dem eine mit leitenden
Elektroden beschichtete piezoelektrische Kunststoffolie mittels eines Tastenknopfes verformt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die piezoelektrische Folie eine domförmige Auswölbung
hat, auf der der Tastenknopf angeordnet ist, >o
2. Drucktastenschalter nach Anspruch 1- dadurch
gekennzeichnet, daß auf der der Taste gegenüberliegenden Seite der piezoelektrischen Folie
ein Anschlag so angeordnet ist, daß die domförmige Auswölbung beim Aufhören des '5
Druckes auf die Taste in ihre Ausgangsposition zurückkehrt.
3. Drucktastenschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das auf der domförmigen
Aufwölbung der piezoelektrischen Folie aufliegende Ende der Taste konkav geformt ist.
4. Drucktastenschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das auf der domförmigen
Auswölbung der piezoelektrischen Folie aufliegende Ende der Taste im wesentlichen eben
ausgebildet ist.
5. Drucktastenschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das auf der domförmigen
Auswölbung der piezoelektrischen Folie aufliegende Ende der Taste konvex ausgebildet ist. jo
6. Tastenfc-'d für Fernsprechteilnehmerstationen
mit einer Anzahl von Drucktastenschaltern nach den Ansprüchen 1 bis b.
7. Tastenfeld nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckta^enschalter in ei- >"> ner 3 X 4-Matrix angeordnet sind.
8. Tastenfeld nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Logikschaltung vorgesehen
ist, die mittels der Impulse beim Betätigen der Taste Tonfrequenzen erzeugt. 4«
9. Tastenfeld nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Seite jeder domförmigen
Auswölbung der piezoelektrischen Folie zwei Elektroden nebeneinander angeordnet sind
und auf der anderen Seite der domförmigen Aus-Wölbung der piezoelektrischen Folie eine einzelne
Elektrode angeordnet ist, die den beiden anderen Elektroden gegenüberliegt, und daß die beiden
nebeneinanderliegenden Elektroden die Erzeugung eines Paares von Tonfrequenzen steuern.
10. Tastenfeld nach Anspruch 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die domförmigen Auswölbungen
aller Tastenschalter in einer einzigen piezoelektrischen Kunststoffolie gebildet sind.
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