Verfahren und Vorrichtung zur automatischen Blutanalyse
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur automatischen Blutanalyse sowie zur digitalen Anzeige
von mehreren Blutparametern.
Analysen der fraglichen Art beinhalten die Bestimmung von Parametern wie beispielsweise des Gesamthämoglobin, des
Sauerstoffgehalts und dreier bekannter Prozentsätze, die auf dem Gesamthämoglobin aufbauen.
Es gibt viele bekannte Vorrichtungen, die bei der photometrischen Bestimmung,, der Bestandteile von Blutproben verwendet
werden bzw. sich hierauf beziehen. Jede dieser bekannten Vorrichtungen leidet zumindest jedoch an einem eingebauten
Nachteil: bei Verwendung herkömmlicher Lichtquellen mit Filtern tritt eine Drift auf, welche die Wellenlänge beeinflußt, die
durch die Probe nach einer bestimmten Benutzungszeit geleitet wird. Demzufolge werden die Instrumentenablesungen mit zunehmender
Zeit immer weniger verläßlich.
Das Photometer, das in der US-Patentschrift 3694092 beschrieben
ist, ist zur Analyse von Albumin und Bilirubin im Serum gedacht. Dies geschieht durch eine Kombination einer herkömmlichen
Lichtquelle und einem umlaufenden Filterrad. Durch die Probe werden zwei Wellenlängen geleitet; das Testresultat der
Probe für eine Wellenlänge wird dann mit einem bestimmten Koeffizienten multipliziert. Der Wert, der aus dem Testresultat
der Probe für die andere Wellenlänge erhalten wird, wird subtrahiert. Auf diese Weise wird die Probe quantitativ analysiert.
Möglicherweise eine Verbesserung_gegenüber dieser Vorrichtung .
809848/0547 ' -13-
ist jene, die im US-Patent 3902812 beschrieben ist. Hier werden drei Arten von Lichtwellenlängen verwendet, die
wiederum aus einer herkömmlichen Lichtquelle mittels eines Dreisegment-Filterrades erhalten werden. Die drei Wellenlängen
werden dazu verwendet, den Einfluß zweier Komponenten, mit Ausnahme der einen, die vermessen werden soll, zu
eliminieren.
Der nächstkommende, bekannte Stand der Technik ist die US-Patentschrift
3972614. Auch hier wird eine herkömmliche Lichtquelle verwendet. Mittels eines umlaufenden Filterrades werden
zwei Wellenlängen eingesetzt; diese Wellenlängen werden durch eine hämolysierte Blutprobe geleitet. Die Hämolysierung wird
durch Ultraschall bewirkt ohne die Verwendung eines Verdünnungsmittels. Es werden nur die Konzentrationen von zwei Bestandteilen
gemessen, nämlich des Oxyhämoglobins und des reduzierten Hämoglobins bei diesen beiden Wellenlängen; dies
soll das Gesamthämoglobin ergeben.Demzufolge berücksichtigen
die Messungen nicht die Anwesenheit des Methämoglobins und des Karboxyhämoglobins. Wenn einer dieser Bestandteile in der
Probe vorliegt, müssen die mit dieser Vorrichtung erhaltenen Resultate korrigiert werden.
Eine weitere Veröffentlichung ist die US-Patentschrift 3748044.
Auch hier werden eine herkömmliche Lichtquelle und Filter verwendet. Die Vorrichtung benutzt einen zyklischen Apparat, welcher
den Meßstrahl sequenziell und getrennt durch jede von mehreren Proben während der mehrfachen Betriebszyklen schickt.
Danach bestimmt die Vorrichtung die Rate, mit der in jeder Probe Reaktionen stattfinden. Hierzu wird der zweite Wertesatz
mit dem ersten, zuvor gespeicherten Wertesatz verglichen. In der US-Patentschrift 3807877 ist ein Photometer beschrieben, welches
wiederum eine herkömmliche Lichtquelle verwendet. Hier wird das Licht, welches von einer Referenz- und einer
Probensubstanz übertragen wird, abwechselnd gemessen. Die Ausgangsspannung ist für die Probfendichte repräsentativ, wobei die
809848/0547
Photometerempfindlichkeit als Funktion dieser Ausgangsspannung
variiert. Das Ausgangssignal des Detektors wird an die Eingangsleistung angepaßt. Das US-Patent 3437822 beschreibt eine
Meßvorrichtung für die Strahlenabsorption, die wiederum eine herkömmliche Lichtquelle verwendet. Hier wird die Lampen-Stromversorgung
von einem Rückkopplungsverstärker so geregelt, daß die Ausgangsleistung der Lichtquelle stabilisiert wird.
Die US-Patentschrift 3690772 beschreibt wieder eine Vorrichtung, die eine herkömmliche Lichtquelle verwendet. Lichtimpulse
werden durch mindestens drei Lichtwege in unterbrochenen, abwechselnden Intervallen geschickt, so daß nicht mehr als
ein Lichtweg in jedem Augenblick beleuchtet ist. Die Impulse von einem Weg werden als Referenzimpuls verwendet; die verbleibenden
Impulse werden gefiltert, ausgerichtet und durch die Probe geleitet. Das Licht, welches durch die Probe gelangt
und auch das Licht auf den Referenzwegen werden dann auf eine einzige Photozelle gelenkt. Die Ausgangssignale der Photozelle
werden konstant gehalten. Dadurch wird verhindert, daß Variationen in der Intensität der Lichtquelle die Ablesungen beeinflussen.
All diese bekannten Vorrichtungen liefern nicht diejenige hohe Präzision bei wiederholten Ablesungen, welche heutzutage
für die automatische Messung von Barametern, die dem ganzen Blut zugeordnet sind, vom klinischen Markt gefordert wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur automatischen Blutanalyse und zur digitalen
Anzeige der Parameter anzugeben, welche wiederholte Ablesungen mit extremer Genauigkeit liefern und nicht durch
Drift bei lang anhaltenden Benutzungszeiten nachteilig beeinflußt werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 bzw. im Kennzeichen des Anspruchs 24 beschriebene Erfindung
gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen sind in den weiteren
9848/0547 ' " 15 "
Patentansprüchen angegeben.
Die Erfindung verwendet an Stelle einer herkömmlichen Lichtquelle
eine Einrichtung, welche Spektrallinien mit hoher Auflösung erzeugt. Dabei kann es sich um eine Hohlkathodenlampe,
einen Laser oder ein ähnliches Gerät handeln, deren Ausgangswellenlängen sich auch bei langer Benutzungsdauer
nicht verändern. Auf diese Weise ist das Gerät frei von den Problemen, die bisher bei Verwendung herkömmlicher Lichtquellen
mit optischen Filtern aufgetreten sind. Auch ein weiteres Problem wurde eliminiert. Es ist bekannt, daß optische
Interferenzfilter sich mit der Zeit verschlechtern (degradieren) . Wenn eine herkömmliche Lichtquelle verwendet wird,
vergrößert sich das Problem insofern, als die Degradation des Filters sowohl die Wellenlänge als auch die durchgelassene
Lichtintensität beeinflußt. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung beeinflußt jedoch eine etwaige Filterdegradation
nur die Intensität -des durchgelassenen Lichts, da die genaue Wellenlänge von der ''Lichtquelle selbst definiert und bestimmt
ist. Diese ist bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Hohlkathodenlampe, deren Kathode aus Thallium
und Neon ist.
Im Wesentlichen ist die Vorrichtung ein «elektro-optisches Instrument,
welches eine servo-geregelte Quelle von Spektrallinien einsetzt. Dadurch wird die Aasgangslichtintensität von jeder
Spektrallinie, die aus, der Quelle austritt, konstant gehalten. Zusammen mit einem ratiometrischen, logarithmischen Verstärker
mit minimalisiertem dynamischen Bereich ergibt, sich eine außerordentlich
verbesserte Stabilität und Genauigkeit. Zu diesem elektro-optischen Gerät, welches Blutparameter wie beispielsweise
das Gesamthämoglobin, den Sauerstoffgehalt und die sich
hieraus ableitenden Prozentsätze von Gesamthämoglobin mißt, tritt ein Strömungsmittel-Flußsystem verbesserter Bauweise.
Dieses enthält eine peristaltische Mehrsegmentpumpe mit mehreren Pumpenkäfigen. Diese werden einem Motor mittels Einwegkupplungen
.t ι
- 16 -
809848/0547
wahlweise gedreht. Die Pumpenkäfige und die um die Pumpenkäfige
gewickelten Rohre bzw. Schläuche, dienen außerdem als Kneifventile, welche das durch die Rohre, die um die
Pumpenkäfige gewickelt sind, gepumpte Strömungsmittel genau festhalten. Dies ermöglicht eine genau geregelte Vermischung
der Probe mit einem Verdünnungsmittel ebenso wie ein automatisches Spülen des Strömungsmittel-Flußsystems nach jeder
Messung.
Die analytische Basis für die Vorrichtung wurde mathematisch aus dem Beerschen Gesetz der Absorptionsspektroskopie entwickelt.
Dieses definiert die photometrischen Beziehungen, die bei der Messung der Konzentration einer farbigen Verbindung
verwendet werden. D.h., bei einer bestimmten Wellenlänge und einer festen Weglänge (1) verringert sich das Licht (I),
welches durch eine farbige Lösung durchgelassen wird, logarithmisch mit wachsender Konzentration (C). Dies kann, in der
Absorption (A) ausgedrückt, folgendermaßen geschrieben werden:
e2c " A Gleichung 1
Hier ist IQ das einfallende Licht; £ ist der Absorptionskoeffizient.
Durch Umschreiben den-Gleichung 1 und'Auflösen nach der Konzentration
(C) erhält man:
-Τ-"*! 10S10 ß4
Hier ist^/t, = (£) der Kehrwert des molaren Absorptionsko
effizienten (t) .
- 17 -
.1 '
809848/0547
Bei Verwendung einer Hohlkathodenlampe, deren Kathode aus einem Thallium-Silberamalgam besteht, mit einer Neongasfüllung,
wurden vier sehr deutliche schmalbandige Spektrallinien bei den folgenden Wellenlängen ausgewählt: 535,0 nm
von Thallium* 585,2, 594,5 und 626,6 nm von Neon. Dann werden
bei jeder dieser vier Wellenlängen vier molare Extinktionskoeffizienten bestimmt, und zwar für jede der vier Hämoglobinarten
(reduziertes Hämoglobin (RHb), Oxyhämoglobin (O2Hb),
Karboxyhämoglobin (COHb), Methämoglobin (MetHb) ). £ wird dann in Matrixform folgendermaßen geschrieben:
ε535 |
.0, |
JiHb |
ε585. |
2 |
I
|
Riib |
ε594 |
.5, |
RlIb ε626 |
.6, |
r.Ilb |
C535 |
.0, |
O2Ub |
E5Ü5. |
2 |
t
|
|
ε3^. |
.5, |
O.,I!b CC26 |
.ti, |
OnKb |
C535 |
.0, |
COh'b |
e5ü5. |
|
,
|
Cül^b |
eZ3A
|
.5, |
COIIb CG2C |
|
CCIJb |
*535 |
.0, |
tfotllb |
C5£>5, |
2 |
t
|
üotlib |
S594 |
• ΰ, |
Hot lib eC2o |
|
Ifctll |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Gleichung |
3 |
|
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Lichtintensitäten
I_ und I normalisierte Werte, die folgendermaßen erhalten werden. Das Licht wird in zwei Strahlen durch einen
Strahlteiler aufgespalten, wobei ungefähr 90% des Lichts
weiter auf die Proben- Photodiode gelangen und 10% des Lichts
auf eine Referenz- Photodiode reflektiert werden. Die Ströme, die von der Proben- Photodiode (I ) und der Referenz- Photo-
diode (IR) erzeugt worden, werden dann in einen ratiometrischen,
logarithmischen Verstärker gegeben. Dieser erzeugt eine Ausgangsspannung (V) nach folgender Gleichung:
Gleichung 4
Hierin ist K ein skalarer Faktor.
- 18 -
809848/0547
Bei einer optisch klaren Lösung (O-Lösung) in der Cuvette
wird eine Spannung V, vom ratiometrischen logarithmischen Verstärker erzeugt. Wenn sich eine Hämoglobinlösung in der
Cuvette befindet, wird die Spannung V erzeugt. Die Absorbtion der Hämoglobinlösung ist dann:
VB -
Gleichung 5
Gleichung 2 wird nun entwickelt und nach den Konzentrationen (C) der vier Hämoglobinarten aufgelöst, wobei ε aus Gleichung
3 und A aus Gleichung 5 für jede Wellenlänge verwendet wird.
'Rlib I
^r, or n 'Ec-ir
535.0(ε535.0, Rlib
„J^+A
565.2 (c5G5.2,RK
-1
Λ594.5 (ε594.5, Rlib* + A626.6 (c626.6, KIIb*
1 Ϊ
A535.0 (ε535.0,
A594.5 (ε594.5,
A585.2 (ε585.2,
A626.6 ίε626.6,
„ 1 "COIIb Γ
535.0 (ε535.0# COlIb1
585.2 (ε505.2, COlIb3
Ι·
A594.5 ίε594.5, COIIb* + A626.6 (ε626.6, COKb*
Sletllb T
A535.0 ίε535.0, MetHb* + A585.2 ^585.2, MetKb*
A594.5 (e594.5, MetHb]
626.6 ie626.6,MetHb
Das Gesamthämoglobin (THb) ist dann definiert als die Summe
- 19 -
809848/0547
der vier Konzentrationen aus den Gleichungen 6a, 6b, 6c und 6d:
THb - CWib + C0Iib + CC0Hb + CMetHb. Gieichung η
%0Hb - °2Hb X 10° Gleichung 8a
%02Hb - r^s
0COHb x 100, Gleichung 8b
%MetHb - 0MetHb x 100 Gleichung 8c
Der Sauerstoffgehalt wird unter Verwendung von C Hb aus
Gleichung 6b errechnet:
content = 1.39 χ CQJIb Vol. % O2 Gleichung 9
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; es zeigen
Fig. 1 die perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur automatischen Blutanalyse;
Fig. 2 die perspektivische Ansicht eines Teils der Vorrichtung, die in Fig. 1 gezeigt ist, in vergrößertem Maßstab;
es wird insbesondere das Strömungsmittel-Flußsystem dargestellt;
Fig. 3 die perspektivische Ansicht der elektro-optischen Teile der Vorrichtung von Fig. 1, wobei bestimmte Teile
weggebrochen sind;
8098A8/0547 ' -20-
Fig. 4 ein Blockdiagramm des elektro-optischen Systems, das
in der Vorrichtung verwendet wird; es wird insbesondere die servo-gesteuerte Stromversorgung für die
Hohlkathodenlampe und den logarithmischen Verstärker gezeigt;
Fig. 5 ein Diagramm, in welchem der Extinktionskoeffizient
(t) der vier menschlichen Blutparameter, nämlich des reduzierten Hämoglobins, Oxyhämoglobins, Karboxyhämoglobins
und Methämoglobins als Funktion der Wellenlänge in Nanometern (nm) dargestellt ist; es sind außerdem
die vier Wellenlängen gezeigt, die in der Vor richtung verwendet werden und von der Spektrallinienquelle,
nämlich einer Hohlkathodenlampe, definiert und erzeugt werden;
Fig. 6 das gesamte elektrische System der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Blockdiagrammform;
1'-
Fig. 7 ein detailliertes Schaltungsdiagramm des ratiometrischen, logarithmischen Verstärkers und des Servo-Steuersystems
für die Hohlkathodenlampe, die in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung verwendet wird;
Fig. 8 das Flußdiagramm der Systemfunktionsweise bei der bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
· '·
In den Figuren 1 und 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zur automatischen Blutanalyse
in perspektivischer Vorderansicht dargestellt. Fig. 2 besitzt einen größeren Maßstab, wobei bestimmte Vorrichtungsteile weggebrochen
sind; hier ist insbesondere das Strömungsmittel-Fluß system dargestellt.
Die Kontrollelemente der Vorrichtung sind an einer Anzeige-
809848/0547
tafel 12 montiert, an welcher die gemessenen Parameter digital von einer vierstelligen LED-Anzeige 14 dargestellt
werden. Eine Reihe von 7 Druckschaltern 18a, 18b, 18c, 18d,
18e, 18f und 18g ist zweckmäßigerweise im linken unteren Teil der Anzeigetafel montiert; weiter nach rechts schließt
sich eine Reihe von 4 Kippschaltern 20a, 20b, 20c und 2Od an. Zwischen den Kippschaltern 20a bis 2Od und den Druckschaltern
18a bis 18g ist die einzige Eichschraube 22, die vom Benutzer einstellbar ist, für das Gesanthämoglobin angeordnet.
Diese Eichschraube 22 kann mit einem kleinen Schraubenzieher eingestellt werden. Rechts von den Kippschaltern
20a bis 2Od ist ein Stoppknopf 24 angeordnet. Die entsprechenden Funktionen und die Wirkungsweise dieser Druckschalter,
Kippschalter, der Eicheinstellung für das Gesamthämoglobin und des Stoppknopfes werden unten ausführlicher beschrieben,
wenn auch eine detaillierte Darstellung der Wirkungsweise der Vorrichtung gegeben wird. Dies geschieht insbesondere
mit Bezug" auf Fig. 8, welche das Flußdiagramm der System-Funktionsweise darstellt.
In dem Raum unmittelbar über den Druckschaltern und Kippschaltern und unterhalb der LED-Anzeige 14 befindet sich
eine Reihe von 6 Kontrollampen 16a bis 16f. Wenn diese erleuchtet
sind, sollen sie die Bedienungsperson auf bestimmte Zustände oder Bedingungen der Vorrichtungsfunktion aufmerksam
machen. Das erste Kontrollicht 16a zeigt die Worte "nicht für menschliches Blut" an. Wenn dieses erleuchtet
ist, soll dies der. Bedienungsperson verständlich machen, daß die Vorrichtung in einer Betriebsweise arbeitet, die
nur für tierisches Blut gedacht ist. Demzufolge dürfen menschliche Blutproben nicht verarbeitet werden, wenn dieses Kontrollicht
16a auf der Anzeigetafel erscheint. Die fünf anderen
Kontrollichter sind "Prüfcuvette" 16b, "hohes MetKb, Daten fraglich" 16c, "Absorptionsfehler" 16d, "Temperatur
nicht reguliert" 16e und "Lichtintensitätsfehler" 16f. Auch
diese Kontrollampen werden ausführlich erläutert, wenn die
809848/0547 ' ~22~
Funktionsweise der Vorrichtung beschrieben wird.
Die Vorrichtung, die auf einem Arbeitstisch montiert werden kann, ist mit einem entfernbaren, im Vakuum verformten Tablett
11 versehen. Dieses beherbergt drei Flaschen in aufrechter
Stellung, die zum Betrieb der Vorrichtung benötigt werden.Dabei handelt es sich um eine Abfallflasche 54, eine Null/Spüllösungsflasche
58 von gleichem Volumen und eine kleinere Verdünnungsmittel enthaltende Flasche 56, die zwischen den Flaschen
54 und 58 angeordnet ist. In dem Raum oberhalb der Flaschen und unterhalb der Anzeigetafel 12 ist das Strömungsmittel
- Flußsystem an der Vorderplatte 13 befestigt. Dieses umfaßt im Wesentlichen eine peristaltische Mehrsegmentpumpe
40, die von einem reversiblen Motor 40a angetrieben wird. Links von der Pumpe befindet sich ein herkömmlicher Probennehmer
50, der mit einer Probensonde 52 versehen ist. Dieser ist in Fig. 1 in der Probennahmestellung und in Fig. 2 in
der Spülstellung gezeigt. Die Vorrichtung kann auch mit einem alternativen Probennahmensystem versehen werden, das bei der
Spritzeninjektion von Proben verwendet wird und nicht gezeigt ist. Auch ein kapillarer Probennehmer kann verwendet werden,
welcher dann zuzüglich zu dem herkömmlichen Probennehmer 50 einen Zusatzadapter umfaßt, der nicht dargestellt ist.
Der reversible, in zwei Richtungen laufende elektrische Motor 40a ist so gebaut, daß er eine Antriebswelle in beiden
Richtungen drehen kann. Um diese Antriebswelle herum sind die Pumpenkäfige 44 und 46 montiert, die aus drei in einem Winkel
von ungefähr 120° von einander entfernt, konzentrisch um die Antriebswelle angeordneten Stangen bestehen. Die
Pumpenkäfige 44, die auf der linken Seite angeordnet sind, sind mit der Rohrwicklung 41 für das Verdünnungsmittel und
der Rohrwicklung 43 für die Probe umwunden. Der Pumpenkäfig 46 auf der rechten Seite ist mit der Rohrwicklung 45 für die
Spülung umwunden. Die Pumpenkäfige 44 und 46 sind von einem zylindrischen Teil 42 getrennt, das ebenfalls konzentrisch
1' - 23 -
809848/0547
um die Antriebswelle des Motors angebracht ist und sich
gemeinsam mit der Welle dreht. Dieses zylindrische Teil 42 ist auf seinem Umfang gewellt bzw. geriffelt; es ist vorzugsweise
mit Antriebskupplungen an den Seiten versehen, so daß ein Handbetrieb der Vorrichtung möglich ist, indem
dieses Teil 42 in der jeweils erforderlichen Richtung gedreht wird. Jede flexible Rohrwicklung ist, wie dargestellt,
mit der entsprechenden Flasche verbunden. Die Probennehmersonde ist über einen Schlauch 51 mit einem "T"- Stück 48
verbunden, welches Probe und Verdünner vermischt. An dieses "T"-Stück 48 ist außerdem ein Schlauchstück 53 angeschlossen,
welches die Verbindung mit der Rohrwicklung 41 für den Verdünner um den Pumpenkäfig 44 herstellt. Vom Misch-"T" 48
führt ein weiterer flexibler Schlauch 55 zu einem mechanischen Hämolysierer 28. Dabei kann es sich um ein Solenoid handeln.
Von dort führt der Schlauch 55 in eine Cuvette 43, die in einem Cuvettenhalter 30 angeordnet ist. Dieser kann mittels
des Handgriffes 30a zur Inspektion, zum Austausch der Cuvette oder bei Verstopfungen entfernt werden. Innerhalb des Cuvettenhalters
30 umfassen die Schläuche vorzugsweise einen Abschnitt 25 zur BIutvorerwärmung, der vor der Cuvette 34 liegt, sowie
einen Abschnitt 27 zur Vorerwärmung der Spüllösung, welcher der Cuvette 34 folgt. Der Schlauch, der aus dem Cuvettenhalter
30 austritt, ist dann in eine Wicklung 31, wie dargestellt, gelegt, bevor er an ein zweites "T"-Stück 33 angeschlossen ist.
Dieses "T"-Stück besitzt einerseits einen Anschluß zur Spülrohrwicklung 45, did'um den Pumpenkäfig 46 gewickelt ist, und
über ein kurzes Verbindungsrohr 37 und einen Adapter 35 zur Probenrohrwicklung 43, die um den Pumpenkäfig 44 gewickelt ist.
Zur richtigen Funktionsweise des Strömungsmittel-Flußsystems
sind außerdem Einwegkupplungen 47 vorgesehen, die an den entsprechenden Enden der Pumpenkäfige 44 und 46, von dem zentral
angeordneten, zylindrischen Teil 42 entfernt, angebracht sind. Diese Einwegkupplungen 47, 47 stellen sicher, daß der
Pumpenkäfig 46 auf der Spülsei te sich mit der Antriebswelle
- 24 -
809848/0547
nur in der einen Richtung dreht, die durch den Pfeil in Fig. 2 dargestellt ist; die Pumpenkäfige 44 bleiben dabei
stehen. Wenn Motor und Antriebswelle in der entgegengesetzten Richtung angetrieben-werden, werden die Pumpenkäfige
44 auf der Saugseite in der Richtung des dargestellten Pfeiles verdreht; gleichzeitig bleibt der Pumpenkäfig
46 auf der Spülseite stehen. Diese Pumpenkäfige arbeiten mit ihrer Bauweise aus drei horizontalen, in einem
Winkel von 120° zueinander angeordneten Stangen außerdem als Kneifventile für die flexiblen Rohre, die um diese Pumpenkäfige
gewickelt sind. In dieser Funktion als Kneifventile dienen sie gerade dazu, den Strömungsmittelfluß durch das
System anzuhalten. Dadurch wird der Strömungsmitteldurchsatz kleiner, genauer Mengen bewirkt und gesteuert.
In der Nähe des Cuvettenhalters 30, der abnehmbar an der Vorderplatte
13 angebracht ist, ist ein Cuvettenklipp 32 montiert. Dieser weist eine zentrale Lampe 38 auf, die zweckmäßigerweise
zwei Funktionen ausübt. Diese Lampe 38 ist immer dann an, wenn die Vorrichtung eingschaltet ist; sie
zeigt diesen Zustand der Bedienungsperson an. Zusätzlich dient sie als diejenige Lampe, gegen welche die Cuvette 34 geprüft
wird, wenn diese aus der normalen Stellung, die dargestellt ist, entfernt und in den Cuvettenklipp«32 gebracht ist. Dadurch
kann die Bedienungsperson erkennen, ob ein Blutklumpen, eine Verunreinigung oder eine andere Fremdsubstanz sich
in der Cuvette befindet, insbesondere, wenn eine der zuvor erwähnten Kontrollampen an der Anzeigetafel leuchtet.
Das elektro-optische System der Vorrichtung läßt sich am Besten anhand der Figuren 3 und 4 erläutern. Ein wichtiger
Teil des Systemes ist die Quelle der Spektrallinien, welche
die vier bestimmten Wellenlängen, die bei der Vorrichtung verwendet werden, erzeugen und definieren. Die Wellenlängen,
die von dieser Quelle 60 definiert werden, bleiben über eine lange Benutzungsdauer des Instruments hinaus stabil und
driftfrei. Sie ergeben somit, zusammen mit den anderen Teilen
809848/0547 " . 25 _
der Vorrichtung verläßliche und genaue Anzeigen mit hoher Reproduzierbarkeit. Diese Spektrallinienquelle 60, welche
einen geeigneten Laser oder eine andere Spektrallinienquelle umfassen kann, aus praktischen, ökonomischen Erwägungen
bei der bevorzugten Ausführungsform jedoch eine Hohlkathodenlampe 60 verwendet, erzeugt und definiert die
genannten vier Wellenlängen im sichtbaren Spektrum. Außerdem wird eine Hohlkathodenlampe 60 gewählt, deren Kathode
aus Thallium und Neon besteht, und dadurch werden die interessierenden Wellenlängen mit hoher Auflösung erzeugt,
nämlich die Wellenlängen 535,0 nm für Thallium und 585,2 nm, 594,5 nm und 626,6 nm für Neon, wie dies in Fig. 5 dargestellt
ist.
Diese Spektrallinien, die aus der Hohlkathodenlampe 60 austreten, werden dann mittels einer geeigneten Linse 61 fokusiert
und dann vom Spiegel 62 durch eines von mehreren schmalbandigen Filtern 72 reflektiert. Diese Filter 72 sind
auf einem Filterrad 70 angeordnet, das von einem Elektromotor 70a in Richtung des dargestellten Pfeiles verdreht
wird. Die Funktion dieser Schmalbandfilter 72 besteht einfach darin, die Transmission von anderen Spektrallinien außer
jeweils einer der vorgenannten vier Spektrallinien zu verhindern. Diese Filter neigen wie alle anderen Filter dazu, sich
mit der Zeit zu verändern. Bei der hier beschriebenen Vorrichtung und der besonderen Lichtquelle bewirkt jedoch eine Veränderung
der Charakteristik dieser Schmalbandfilter 72 keine Veränderung oder Drift in der jeweils durchgelassenen Wellenlänge.
Hierdurch wird allenfalls die Intensität des durchgelassenen Lichtes beeinflußt. Die Ablesungen bleiben somit
auch über längere Benutzungszeit der Vorrichtung hinweg genau und verläßlich, da die Absorptionsmessungen, die normalerweise
von der Wellenlänge abhängen, sich nicht unterscheiden. Dies beruht darauf, daß die Wellenlängen der ausgewählten
Lichtquelle nicht variieren.
- 26 -
η c
Die jeweils gewählte Wellenlänge, welche ihr entsprechendes Schmalbandfilter 72 durchtritt, wird dann durch eine
weitere Linse 63 refokusiert. Sie gelangt dann durch einen Strahlteiler 80, dessen Rückseite von einer geeigneten
Maske 81 bedeckt ist. Mit diesem Strahlteiler 80 werden ungefähr 10% des Lichtes abgezweigt und auf den Lichtsensor
86 eines Referenzdetektors gelenkt. Die verbleibenden ungefähr 90% des Lichtes werden durch den Strahlteiler 80
durchgelassen und gelangen somit durch die Cuvette 34. Diese kann entweder eine Null-Lösung oder eine hämolysierte Blutprobe
enthalten. Das Licht trifft dann auf einen Probendetektor-Lichtsensor 84. Die Cuvette ist unter einem geringfügigen
Winkel gegenüber dem Licht ausgerichtet, welches durch die Linse 63 gelangt, ist also nicht senkrecht zum
Lichtstrahl angeordnet. Dadurch werden etwaige Reflektionen an der Oberfläche der Cuvette auf die Maske 81 gerichtet und
nicht durch den Strahlteiler 80 zurück und schließlich auf den Referenzdetektor-Lichtsensor 86 reflektiert. Dies würde
die Anzeige des Referenzdetektors beeinflussen.
Die Cuvette 34, die hieran befestigten Abschnitte der flexiblen Schläuche, der Strahlteiler 80 mit seiner Maske 81,
die Linse 63 und mindestens Teile des Proben-und Referenz-Lichtsensors 84 bzw. 86 befinden sich innerhalb einer temperaturregulierten
Zone 34a. Auf diese Weise wird die hämolysierte Probe innerhalb der Cuvette 34 immer auf konstanter
Temperatur gehalten, deren Wert mit 37,00C gewählt wurde.
Der logarithmische Verstärker 90 befindet sich ebenfalls vorzugsweise in enger Nachbarschaft der temperaturgeregelten
Zone. Dadurch wird seine Stabilität weiter verbessert.
Der Ausgang des Referenzdetektor-Lichtsensors 86 ist zunächst an einen "transresistance"-Verstärker 88 gekoppelt. Dessen
Ausgang ist parallel sowohl mit dem logarithmischen Verstärker 90 als auch mit einer servo-gesteuerten Stromversorgung
92 für die Hohlkathodenlampe v· -t I u. !<·■;. I a>: tim !■ = !-.-··
Eingangssignal für den logarithmischen Verstärker 90 wird vom Ausgang des Probendetektor-Lichtsensors 84 abgeleitet.
Die genaue Funktionsweise des logarithmischen Verstärkers 90 und der servo-gesteuerten Stromversorgung 92
zur Regelung und Einstellung der Ausgangs-Lichtintensität der Hohlkathodenlampe 60 werden anhand der Fig. 7 ausführlicher
erleutert.
Wie insbesondere in Fig. 3 zu erkennen ist, ist das Filterrad 70 mit einer Reihe radialer Schlitze 76 und 78 und mindestens
einem Loch 74 am Umfang versehen. Die Schlitze sind in der Nähe der vier Schmalbandfilter 72, die auf dem Rad
angebracht sind angeordnet. Das Loch 74 stellt einen Synchronisationsknoten
dar, welcher den Anfang des System-Eingangszyklus bildet. Dies wird weiter unter ausführlich beschrieben.
Jeweils zwei radiale Schlitze 76 und 78 sind den vier Schmalbandfiltern 72 zugeordnet. Der äußere Schlitz 76
ist etwas langer als der innere Schlitz 78 und dient als Servo-Schlitz. Er läßt einen Servo-Puls hindurch, der eine
etwas längere Dauer besitzt als der Probenimpuls, der von dem Probenschlitz 78 bestimmt wird. Das Filterrad 70 und
diese Schlitze sowie der Synchronisationsknoten 74, der sich in der selben radialen Entfernung wie die inneren Probenschlitze
78 befindet, werden durch einen stationären Detektorkreis 71 für die Filterstellung gedreht. Dieser Detektorkreis
71' besteht aus zwei identischen Schaltkreisen, die auf beiden Seiten des umlaufenden Filterrades 70 angeordnet
sind. Jeder dieser identischen Schaltkreise, umfaßt eine Infrarotlichtdiode (LED), die einem Fototransistor gegenüber
steht, wobei das Filterrad 70 zwischen der LED und dem zugehörigen Fototransistor umläuft. Diese Kreise erfassen
das Synchronisationssignal, wenn der Synchronisationsknoten 74 sich an der LED vorbeibewegt; sie erfassen und
erzeugen außerdem Servo-Impulse und etwas kürzere Proben-Impulse
mit der Zeitdauer, in v/elcher die entsprechenden Proben- bzw. Servo-Schlitze 7-8 bzw. 76 an den entsprechenden
.1 I
- 28 -
809848/0547
LEDs im Detektorkreis 71 vorbei laufen. Die erzeugten Servo-Impulse werden von einer Servo-Impuls-Leitung 73
zur servo-gesteuerten Stromversorgung 92 geführt. Sie werden beim Betrieb der Hohlkathodenlampe 60 verwendet,
wie ausführlich unten beschrieben wird. Die Synchronisationsimpulse und die Probenimpulse werden über Synchronisations-
und Probenimpulsleitungen 75a bis 75b an den Analog/Digitalwandler gelegt, wie ausführlich unten beschrieben
wird.
Das genaue Schaltungsdiagramia des ratio-metrischen, logarithmischen
Verstäfckers und der servo-gesteuerten Stromversorgung für die Hohlkathodenlampe ist in Fig. 7 dargestellt.
Die Aufgabe des ratiometrischen, logarithmischen Verstärkers besteht darin, an seinem Ausgang 91 eine Ausgangsspannung
(V .) zu erzeugen, die proportional zum Logarithmus des Verhältnisses zweier Ströme ist. Bei diesen
Strömen handelt es sich um einen Referenzstrom ID und einen
Probenstrom Ig. Der Referenzstrom und der Probenstrom werden
in Abhängigkeit vom Lichtstrahl erzeugt (der von der genannten Hohlkathodenlampe 60 definiert und erzeugt wird
und durch die Elektro-Optik des Systems, wie oben beschrieben, geleitet wird). Die Strahlaufteilung ist so, daß ungefähr
10% auf die Referenz-Fotodiode 94 und die verbleibenden 90% des Strahles nach dem Durchgang durch die Cuvette
34 auf die Proben-Fotodiode fallen. Koaxialkabel 95 bzw. verbinden die Fotodibden mit ihrer zugehörigen Schaltung.
Der Referenzstrom I0 wird vom Koaxialkabel 95 dem "transresistance"-Verstärker
88 zugeführt. Dieser wandelt den Referenzstrom in eine Ausgangsspannung um. Diese wird dann
invertiert und vom Pufferverstärker 98 so verstärkt, daß
ein Spannungsabfall am Referenzstromwiderstand 110 erzeugt
wird, der am Punkt 99 an den Ausgang des Verstärkers 98 gekoppelt ist. Die Spannung am Punkt 99 gelangt außerdem
an den negativen Eingang des Verstärkers 111 und wird von
809848/0547 ' - 29 -
diesem mit einer Referenzspannung verglichen, die am Punkt 89 liegt. Dieser stellt den Verbindungspunkt eines
Widerstand-Netzwerks dar, welches aus zwei Widerständen R1 und R„ besteht. Der eine, R1 ist geerdet; der andere,
R- ist mit einer positiven Gleichspannung von 15 Volt verbunden.
Wenn die Spannung am Punkt 99 mit dieser Referenzspannung, die vom Widerstand-Netzwerk am Punkt 89 erzeugt wird, nicht
übereinstimmt, liefert der Verstärker 111 eine Spannung geeigneter Polarität zum Eingang des analogen Servo-Rückkopplungsverstärkers
116 über den Feldeffekttransistor 114.
Dieser ist normalerweise leitend; der Transistor 115 wird so gezwungen, mehr oder weniger Strom, je nach dem, in dan
Transistor 117 zu schicken. Dadurch wird der Kollektorstrom,
der vom Transistor 117 zur Kathode der Hohlkathodenlampe 60 fließt, vergrößert oder verringert. Auf diese Weise wird
die Ausgangslichtintensität der Hohlkathodenlampe ebenfalls vergrößert oder verkleinert. Dem zufolge erzeugt der Referenzstrom
I_., der an der Referenzfotodiode 94 entsteht, eine Spannung am Punkt 99, die gleich der Referenzspannung 89
ist. Auf diese Weise kommt die Schaltung ins Gleichgewicht. Der Referenzstrom I„, der durch das Koaxialkabel 95 fließt,
XV
soll über die Zeit hinweg konstant bleiben, in welcher der Servo-Schlitz 76 im Detektorkreis 71 Licht passieren läßt.
Dies wird vom Öekoderkreis 79 dekodiert, der zuvor von einem Signal auf der Leitung 77 bereit gemacht wurde. Auch der
Strom, der vom Punkt 99 durch den Widerstand 110 fließt, bleibt konstant. Bei leerem Raum als Absorptionsmedium in
der Cuvette 34 ist daher der Probenstrom Ig, der von der
Fotodiode 96 erzeugt wird, im Wesentlichen gleich dem Strom, der durch den Referenzstrom-Widerstand 110 fließt.
In diesem Gleichgewichtszustand sind die Emitterströme der Transistoren 106 und 108, deren Emitter zusammengeschaltet
sind, ungefähr gleich. Die normalisierte Ausgangsspannung V
809848/0547
am Ausgang des logarithmischen Verstärkers ist:
4m f3·5 v) - Ki logio ^f
K1 stellt hier den Verstärkungsfaktor des logarithmischen
Verstärkers dar; er beträgt - 3/5 Volt pro Dekade.
Wenn ein absorbierendes Medium, beispielsweise hämolysiertes/ ganzes Blut, in die Cuvette 34 eingebracht ist, verändert
sich das Ausgangssignal des logarithmischen Verstärkers bei
91 mit - 3,5 Volt pro Dekade der Stromveränderung an der Proben-Fotodiode 96. Der bevorzugte dynamische Bereich des
logarithmischen Verstärkers 90 für den Probenstrom I0 liegt
zwischen 25 Nanoampdre und 150 Picoampere; für den Referenzstrom
IR liegt er zwischen 2,5 Nanoampdre und 1,5 Nanoampere.
Der Probenstrom Ig wird über das Koaxialkabel 97 zum Verstärker
100 geführt. Von den Widerständen 102 und 102a wird eine Niedrigstromeinstellung für den logarithmischen
Verstärker 90 gebildet. An die Basis des Transistors 108 sind ein variabler Widerstand 105, an dem die Einstellung
für die Spannung pro Dekade vorgenommen wird, ein Potentiometer 107 zur Nullpunktseinstellung sowie ein Widerstand
104 angeschaltet. Die Basis des anderen Transistors 106 ist, wie dargestellt, geerdet. Die Verstärkung wird unter
Verwendung des Widerstands 105 auf + 0,7 V pro Dekade am Ausgang des Verstärkers 100 eingestellt. Der Ausgang des
Verstärkers 100 ist mit dem Eingang des Verstärkers 103 verbunden, dessen bei 91 erscheinendes Ausgangssignal das
negative Ausgangssignal des logarithmischen Verstärkers darstellt. Dieses beträgt - 3,5 V/D.
Das Netzwerk zur Einstellung "des hohen Stroms für den
- 31 -
809848/0547
logarithmischen Verstärker 90 besteht aus dem variablen Widerstand 112 und dem Widerstand 112a. Es ermöglicht eine
Spannungseinstellung, wie dies der "transresistance"-Verstärker 88, der Pufferverstärker 98 und der Verstärker 101
benötigen. Es berücksichtigt außerdem Dunkelströme und Leckströme der Fotodiode 94 und den Vorspannungs- Eingangsstrom
des "transresistance"-Verstärkers 88.
Wenn der jeweilige Servo-Schlitz 76 das Licht passiert hat,
welches von der LED in dem Filterstellungs-Detektorkreis 71 erzeugt wird und wenn dies vom Dekoderkreis 79 dekodiert
ist, wird der Referenzstrom, der von der Referenz-Fotodiode
94 erzeugt wird, wiederum verringert, da der Transistor 113 und die Dioden D3 und D4 wieder angeschaltet werden. Dies
beruht darauf, daß das negative Signal auf der Servo-Impulsleitung
72, welche zur Basis des NPN-Transistors 113 führt,
verschwindet. Dem zufolge werden der Verstärker 111 und der Feldeffekttransistor 114 wieder abgestellt. In diesem
Zustand wird der Strom, der die Hohlkathodenlampe 60 betreibt, auf den Leerlaufstrom reduziert, wie er von dem aus
den Widerständen 118a, 118b und 118c bestehenden Widerstandsnetzwerk
eingestellt ist. Dies ist insofern von Bedeutung, als hierdurch die Lebensdauer der Hohlkathodenlampe 60 im
Instrument erheblich vergrößert wird.
Der maximale Strom, der in der Servo-Bedienungsweise verfügbar ist und der der Hohlkathodenlampe 60 zugeführt werden
kann, ist durch den Widerstand 121 bestimmt. Dieser läßt den Transistor 119 immer dann einen Kurzschluß zur Erde
herstellen, wenn diese Grenze überschritten ist. Auf diese Weise wird die Hohlkathodenlampe ausgeschaltet. Der Transistor
119 ist zwischen den Ausgang des Servo-Rückkopplungsverstärkers
116 und den Emitter des Transistors 117 über den Widerstand 123 geschaltet.
Die Vorrichtung ist so gebaut", daß sie an jede herkömmliche
809848/0547
- 32 -
280213A
Netzspannung, beispielsweise 100, 115, 230 V Wechselstrom
(60 Hz) oder 100, 115, 230 V Wechselstrom, 50 Hz mittels eines umstellbaren Konstantspannungstransformators
130 angeschlossen werden kann. Das gesamte elektrische System der Vorrichtung ist als Blockdiagramm in
Fig.6 dargestellt. Daraus ist zu erkennen, daß der Transformator 130 seinerseits eine Niedrigspannungsversorgung
132, die Spannungsversorgung 134 für die Hohlkathodenlampe
und die Kontrolltafel und die Anzeige 12 versorgt.
Die Funktion der Niederspannungsversorgung 132 besteht
darin, die Vorrichtung mit fünf genau regulierten Gleichspannungen, nämlich +15 V, -15V, +5V bei 1 Ampe"re und +5 V
bei 3 Ampere sowie -10 V, zu versorgen. Die Spannungsversorgung 134 für die Hohlkathodenlampe und die zugeordnete
Schaltung 60a liefert die richtige Leistung, mit welcher die Intensität der Lampe bei der Probennahme kontrolliert
wird. Sie liefert" die Leistung für die temperaturregulierte Zone 34a, Z1Ur Abnahme des Signals vom logarithmischen
Verstärker 90, womit der Betrieb des Filterrads 70 gesteuert wird, zur Versorgung des Betriebs des Motors
40a und außerdem für das Hämolysierer-Solenoid 28.
Der Analog/Digitalwandler und die zugeordnete Schaltung 120 empfangen analoge Information vom logarithmischen Verstärker
90 sowie Synchronisations- und Probenimpulse von der Hohlkathodenlampe und der zugeordneten Schaltung 60a
über die Leitung 75. Er wandelt im Wesentlichen die Information des logarithmischen Verstärkers in. ein binäres
Ausgangssignal um, sodaß es sowohl digital gespeichert als auch von einem geeigneten Mikrocomputer 140 aufgearbeitet
werden kann, der mit einem Speicher 142 versehen ist. Dieser kann entweder aus PROMs oder ROMs zusammengesetzt
sein. Zur richtigen Kanalisation und gegenseitigen Verbindung der verschiedenen Komponenten ist eine Systemzwischenverbindung
124 vorgesehen, welche den Analog/Digi-
809848/0547
- 33 -
talwandler und die zugeordnete Schaltung 120 mit dem Mikrocomputer 140 verbindetjund außerdem Anschlüsse
für die Kontrolltafel und die Anzeige 12 oder die LED-Anzeige 14 sowie ebenfalls für den oben beschriebenen
Satz von Kontrollampen 16.
Die Vorrichtung ist außerdem mit einem Drucker-Interface 126 versehen. Dessen Funktion besteht darin, daß ein Druck-Zusatzgerät
128 mit der Vorrichtung 10 verbunden werden kann, sowie mit einem Blutgasinstrument 138, beispielsweise
eines, welches Parameter des gesamten Blutes (pH, PCO2 und PO2) mißt. Die Bauweise der Drucker-Interface ist
der Art, daß jedes Instrument unabhängig mit dem Drucker betrieben werden kann, oder daß beide Instrumente mit ihm
betrieben werden. Auf diese Weise können die Daten beider Instrumente auf die selbe Patientendruckkarte aufgedruckt
werden.
Der Analog/Digitalwandler und die' zugeordnete Schaltung enthalten in bekannter Weise einen die Verstärkung bestimmenden
Verstärker, einen vier-kanaligen Multiplexer und einen Dekoderkreis, einen "sample and hold"-Verstärker,
einen Referenzspannungsverstärker und einen Filterradsignaldekoder, zusätzlich zum grundlegenden Analog/Digitalwandler.
Der Microcomputer 140 umfaßt in ähnlicher Weise bekannte
Teile. Diese enthalten eine zentrale Prozessoreinheit, eine System-Taktquelle, einen RAM-Speicher und entsprechende Interface-Einheiten,
"ports" und Steuerkreise. Der Speicher 142 enthält einen PROM oder ROM-Speicher, einen Speicheradressenpuffer,
einen Chipwahldetektor, einen Datenausgangspuffer und geeignete Einschalt-Steuerkreise, wie dies dem
Fachmann bekannt ist, wenn in der Kombination ein'ROM-Speicher
zum statischen Betrieb geschaffen werden soll.
809848/0547
- 34 -
Die Funktionsweise der Vorrichtung 10 wird am Besten anhand
der Fig. 8 beschrieben, welche das Flußdiagramm der Systemfunktionsweise darstellt. Dies geschieht in Verbindung
mit Fig. 1, die bereits beschrieben wurde. Nachdem die Vorrichtung an eine herkömmliche Wechselnetzspannung
über ein geeignetes Anschlußkabel (nicht gezeigt) angeschlossen ist und ein an der Rückwand (nicht gezeigt) befindlicher
Netzschalter eingeschaltet ist, läßt man das Instrument vorzugsweise eine bestimmte Zeit lang aufwärmen.
Die Bedienungsperson erkennt selbstverständlich sofort, daß das Gerät eingeschaltet ist, da dieser Zustand
von der Lampe 38 angezeigt ist. Diese Lampe brennt immer, wenn der Strom eingeschaltet ist.
Wie bereits erwähnt, geschieht die einzige Eichung, die vom Benutzer eingestellt werden kann, mittels eines Schraubenzieher-betätigten
Potentiometers 22, welches an der Vordertafel 12 angeordnet ist. Dadurch kann die Bedienungsperson
das Gesamthämoglobin, das bei 14 auf der Instrumententafel angezeigt wird, eichen. Diese Eichung ist nötig, wenn
die Vorrichtung das erste Mal installiert wird, außerdem jedesmal dann, wenn die Pumpenwicklungen verändert wurden
oder die Cuvette 34 ausgetauscht oder ausgebaut worden war. Selbstverständlich kann die Bedienungsperson diese Eichung
outinemäßig beim Betrieb des Instruments, beispielsweise ein Mal in der Woche, geprüft werden. Die Eichung wird unterbunden,
wenn ein Kon'trollicht 16 auf der Anzeigetafel 12 aufleuchtet, mit Außnahme des Lichtes "nicht für menschliches
Blut" und "hohes MetHb, fragliche Daten". Vor der Manipulation des Eichpotentiometers 22 bringt die Bedienungsperson
den Kippschalter 20a in die obere Eichstellung. Indem der Startknopf 18a gedrückt wird, wird ein freier "update"-Zyklus
eingeleitet. Nach dem Ansaugen des Eichstandards und dem Spülen des Strömungsmittelsystems, wird das Gesamthämoglobin bei 14 angezeigt.
- 35 -
• r.i-
hl·
809848/0547
Wenn der angezeigt Wert sich von dem Eichwert des Standards unterscheidet, stellt die Bedienungsperson das Potentiometer
22 mit einem Schraubenzieher so ein, bis der Anzeigewert bei 14 exakt mit dem Eichwert des Standards
übereinstimmt. Dieser Eichvorgang wird vorzugsweise noch einmal wiederholt, um die Werte zu überprüfen. Nach der
Eichung wird der Schalter 20a nach unten in die "Lauf-Stellung
gebracht.
Der Kippschalter 20b besitzt drei Stellungen. Er verbindet die Vorrichtung mit einem Drucker und, falls erforderlich,
auch mit einem weiteren Blutgasxnstrument, wie dies oben erwähnt wurde. Wenn sich der Kippschalter 20b in der Mitte
seines Schlitzes befindet, arbeitet der Drucker nur an der hier beschriebenen Vorrichtung. Wenn sich der Kippschalter
20b in der obersten Stellung im Schlitz befindet, ist der Drucker nur mit dem anderen Blutgasinstrument 138 verbunden.
Wenn sich der Kippschalter 20b in der untersten Stellung befindet, ist der Drücker sowohl mit der hier beschriebenen
Vorrichtung 10 als auch mit dem weiteren Blutgasinstrument 138 verbunden. Der Drucker ist natürlich eine Zusatzausrüstung;
die hier beschriebene Vorrichtung funktioniert auch ohne ihn.
Die Kippschalter 20c und 2Od beeinflussen die Funktion des Strömungsmittel-Flußsystems. Wenn sich der Kippschalter 20c
in der oberen Stellung befindet, findet eine längere Proben-Ansaugzeit statt als dann, wenn dieser Kippschalter sich in
der unteren, "kurzen" Stellung befindet. Der .Kippschalter 2Od beeinflußt den Betrieb des elektrischen Motors 40a. Wenn
dieser also nach oben bewegt wird, beginnt sich der Pumpenkäfig an der Ansaugseite zu drehen; wenn der Kippschalter 2Od
nach unten geschoben wird, wird der Pumpenkäfig auf der Spülseite 46 gedreht, jeweils in der entsprechenden Richtung der
in Fig. 2 gezeigten Pfeile. Die Funktion des Gerätes kann jederzeit durch die Bedienungeperson angehalten werden, indem
ι ·
>ni*
h/' - 36 -
8098A8/0B47
der Stopknopf 24 gedrückt wird.
Wenn das Instrument richtig aufgewärmt und geeicht ist, drückt die Bedienungsperson zunächst den Startknopf 18a.
Dies leitet einen freien "update"-Zyklus ein, der 25 Sekunden bei 60 Hz dauert. In dieser Zeit bleibt der Knopf
18a erleuchtet. Wie in Fig. 8 zu erkennen ist, wird in den ersten 20 Sekunden dieses Zyklus das Strömungsmittelsystem
der Vorrichtung gespült. Dies geschieht durch Betreiben des Pumpenkäfigs 46 auf der rechten Seite der Pumpe 40. In
dieser Zeit wird eine Null-Spüllösung, die vorzugsweise Octylphenoxydecaäthanol mit einem Forminhibitor enthält,
durch die Spülrohrwicklung 45 aus der Flasche 58 und von dort durch das T-Stück 33, den aufgewickelten Schlauch 31,
den Vorerwärmabschnitt 27 für die Spüllösung, die Cuvette 34, den Vorerwärmabschnitt 25 für das Blut, um den Kämolysierschlauch
55, in das zweite T-Stück 48 gezogen. Von dort geht es weiter über das Rohr 51 und die Probennehmersonde 52
in die Abfallflasche 54. Wenn sich aus irgend einem Grund
die Probennehmersonde 52 nicht in der abgesenkten Stellung befindet, die in Fig. 2 dargestellt ist, kann der Spülzyklus
nicht ausgeführt werden; ein Alarm ertönt in bestimmten Intervallen; der Probenknopf 18b blinkt, bis die Probennehmersonde
in die Abfallflasche 54 abgesenkt wird. Wenn sich Null-Spüllösung in der Cuvette 34 befindet, mißt nun
das Gerät "freie" (offene) Absorptionen innerhalb der nächsten fünf Sekunden. ,Danach erlischt das Licht im Startknopf
18a. Gleichzeitig leuchtet der rote Probenknopf 18b auf und
zeigt an, daß die Vorrichtung nun zur Probennahme bereit ist. Die tatsächliche Absorption einer Blutprobe bei einer bestimmten
Wellenlänge ist die gemessene Absorption der Blutprobe, vermindert um die gemessene Absorption der "freien"
(offenen) Cuvette 34. Dieser letzt genannte Wert wird somit periodisch im Instrument aufgefrischt, wodurch weiter die
Genauigkeit und Verläßlichkeit der Instrumentenanzeige verbessert werden. u
809848/0547 '
Der Probenknopf 18b bleibt nun während der nächsten ungefähr 30 Minuten erleuchtet und zeigt an, daß die Vorrichtung
betriebsbereit ist; der Vorrichtung können Proben von ganzem oder hämolysiertem Blut während dieser Zeit zugeführt
werden. Nach Verstreichen dieser 30 Minuten beginnt die Vorrichtung automatisch einen freien update-Zyklus
(der Knopf 18b geht aus), indem zunächst für eine
Zeit von 3,6 Sekunden Luft durch die Probennahmesonde 52
angesaugt wird (der Knopf 18a leuchtet nun auf und deutet
an "beschäftigt"). Es folgt ein Spülzyklus von 20 Sekunden Dauer bei 60 Hz, gefolgt von der Messung von "freien" Absorptionen
durch die Cuvette während der nächsten 5 Sekunden, alles so, wie dies oben beschrieben wurde. Danach geht das
Licht 18a "beschäftigt" aus; der rote Probenknopf 18b leuchtet auf und zeigt wiederum an, daß das Instrument zur Probennahme
bereit ist.
Zur Probennahme bewegt die Bedienungsperson den herkömmlichen Probennehmer mit der daran befestigten Probennehmersonde
in die angehobene Stellung, die in Fig. 1 gezeigt ist. Dann wird die Probe 52 in einen geeigneten Behälter eingeführt,
der ganzes oder hämolysiertes Blut eines bestimmten Patienten enthält. Wenn die Probennehmersonde 52 ausreichend in die
Probe des gesamten Blutes eingetaucht ist und so in dieser gehalten wird, drückt die Bedienungsperson den Probenknopf
18b. Während der Probenknopf 18b niedergedrückt ist, leuchten alle Kontrollampen 1i6a bis 16b sowie'die LED-Anzeige 14 auf.
Auf diese Weise kann die Bedienungsperson feststellen, daß alles richtig funktioniert; dies insbesondere, da alle aus
gehen sollten, wenn der Druck vom Knopf 18b genommen wird, mit Ausnahme des Lichts im Knopf 18b selbst. Damit beginnt
der Probenzyklus von 12 Sekunden bei 60 Hz. In dieser Zeit werden die ansaugenden Pumpenkäfige 44 in der Richtung des
in Fig. 2 gezeigten Pfeiles gedreht, so daß sowohl eine bestimmte Menge der Probe durch die Sonde 52 und den Schlauch
51 in das Misch-"T" 48 als auch die erforderliche genaue
- 38 -
809848/0547
Verdünnermenge aus der Verdünnerflasche 56 durch die Verdünnerrohrwicklung
41 und den Schlauch 53 zum selben Misch-"T" 48 gesaugt werden. In diesem "T"-Stück 48 findet eine
anfängliche Vermischung der Probe mit dem Verdünnungsmittel statt. Diese Vermischung wird weiter verstärkt/ wenn die
Mischung von dem flexiblen Schlauch 55 um den Solenoid-Hämolysierer 28 geführt wird. Von dort wird das nun vermischte
und hämolysierte Blut in und durch die Cuvette 34 geleitet, bis das hämolysierte Blut mindestens teilweise
den transparenten, aufgewickelten Schlauch 31 füllt. Das bevorzugte Verdünnungsmittel ist Octylphenoxydecaäthanol
mit geeigneten Puffern und einem Forminhibitor. Es muß jedoch Sorge dafür getragen werden, daß kein angesaugtes
Blut das andere "T"-Stück erreicht. Das Strömungsmittel-Flußsystem ist so eingerichtet, daß normalerweise während
dieses Ansaugzyklus von 12 Sekunden bei 60 Hz ungefähr die Hälfte der Schläuche im aufgewickelten Schlauch 31 mit
hämolysiertem Blut gefüllt wird.
Unmittelbar nach diesem Ansaugzyklus von 12 Sekunden bei
60 Hz geht das Licht im Probenknopf 18b aus; das Anzeigelicht 18a "beschäftigt" geht an; die Pumpe 40 bleibt stehen.
Dies ist ein Signal für die Bedienungsperson, die Probennehmersonde 52 aus dem Behälter mit der menschlichen Blutprobe
zurückzuziehen, die Probennehmersonde 52 abzuwischen und den Probennehmer in die abgesenkte Stellung in die Abfallflasche
54 zu bringen, wie in Fig. 2 gezeigt. Während der nächsten 20 Sekunden bei 60 Hz stellt die Vorrichtung,
wie erforderlich, das thermische Gleichgewicht der Cuvette 34 und der darin befindlichen hämolysierten Blutprobe auf
ungefähr 37,O0C ein. Dies geschieht mittels eines herkömmlichen
elektrischen Heizers, der an den Wänden der temperaturgeregelten Zone 34a angebracht ist. Der Heizer ist in
der Zeichnung nicht dargestellt.
Nach den 20 Sekunden, die zur- Herstellung des thermischen
- 39 -
809848/0547
Gleichgewichts benötigt werden, mißt das Instrument automatisch die Absorptionen der Probe und errechnet die Werte,
was alles innerhalb der nächsten fünf Sekunden stattfindet. Dieses fünf-Sekunden-Intervall wird eingeleitet, wenn der
Synchronisationsknoten 74 am Filterrad den Detektorkreis 71 auslöst und eine fünffache Drehung des Filterrades 70 beginnen
läßt. Jede Drehung des Filterrades dauert eine Sekunde und repräsentiert einen Zyklus. Jeder ein-Sekunden-Zyklus
der Filterraddrehung besteht zunächst aus 125 msec. Dies ist die Zeit, welche die Vorderkante des Servoschlitzes 76 benötigt,
um ihre Stellung innerhalb des Detektorkreises 71 zu erreichen, was einen Servoimpuls auslöst. Der Servoimpuls
dauert 50 msec bei 60 Hz; dies stellt ein Fenster für das entsprechende Schmalbandfilter 72 dar, so daß ein von
der Hohlkathodenlampe 60 erzeugter, 30 msec bei 60 Hz dauernder Probenimpuls hindurch gelangen kann, wie dies durch den
etwas kürzeren Probenschlitz 78 eingestellt ist. Es dauert ungefähr 200 msec, bevor der nächstfolgende Servoimpuls
für das nächstfolgende Schmalbandfilter 72 ausgelöst wird.
Es gibt also vier Servoimpulse und vier Probenimpulse, jeweils einen für jedes Schmalbandfilter 72 während jeden einsekündigen
Drehzyklus des Filterrads 70.
Fünf solcher ein-sekündiger Zyklen werden beim Sammeln der
Probendaten in der Vorrichtung verwendet. Beim ersten Zyklus wird die höchste Ausgangsspannung am Punkt 91 gemessen; diese
tritt auf, wenn der vierte Servoimpuls den Detektorkreis 71 passiert. Diese Spannung wird dazu verwendet, die Verstärkungswahl für einen Verstärker im Analog/Digitalwandler und der
zugeordneten Schaltung 120, die oben anhand der Fig. 6 beschrieben
wurden, zu bestimmen. Die Probendatenaufnähme der Vorrichtung geschieht dann bei der zweiten, dritten, vierten und
fünften Umdrehung des Filterrades 70.
Auf der Basis dieser gemessenen Absorptionen erfolgen dann Berechnungen durch den Microcpmputer 140 zusammen mit dessen
809848/0547 ' " 40 "
Speicher 142, wie zuvor beschrieben. Der Speicher 142
wurde zuvor, unter anderem, mit den 16 inversen Extinktionskoeffizienten für reduziertes Hämoglobin, Oxyhämoglobin,
Carboxyhämoglobin und Methämoglobin, jeweils an den vier
gewählten Wellenlängen, programmiert, wie dies oben mit
Bezugnahme auf Fig. 5 erläutert wurde. An dieser Stelle sei festgehalten, daß die Vorrichtung diese Bestimmungen
auch mit nicht-menschlichem Blut ausführen kann, vorausgesetzt, selbstverständlich, daß die richtigen Extinktionskoeffizienten für das jeweilige Tierblut zuvor bestimmt
worden sind und die Werte hierfür in den Speicher 142 des Systems eingebracht wurden. Wenn mit Tierblut gearbeitet
wird, bleibt das Warnlicht 16a "nicht für menschliches Blut" dauernd an der Anzeigetafel 12 des Gerätes
erleuchtet. Ein binärer Schalter, der an der Rückwand der Vorrichtung ( nicht gezeigt ) angeordnet ist und einen
Teil des Speichers 146 bildet, aktiviert diese Lampe und wählt den geeigneten Satz von Tierkoeffizienten.
Nach diesen 50 Sekunden bei 60 Hz dauernden Proben-Absorptionsmessungen
und inneren Berechnungen, wie oben beschrieben, wird die Vorrichtung automatisch während der nächsten
20 Sekunden bei 60 Hz gespült. Es folgt ein fünf-Sekunden-Intervall bei 60 Hz, währenddessen "freie" Absorptionen gemessen
werden. Dieser verstrichene 62-Sekunden-Zyklus stellt somit die Gesamtzeit dar, welches das Instrument für eine
fertige Probennahme;benötigt. Unmittelbar darauf folgt das
Erlöschen der Lampe 18a "beschäftigt", das Aufleuchten des Probenknopfes 18b und selbstverständlich die .gleichzeitige
und automatische Anzeige in digitaler Form des Gesamthämoglobins, von der Vorrichtung auf der Basis der gemessenen
Absorptionswerte errechnet und nun deutlich an der LED-Anzeige
14 angezeigt. Wenn zu dieser Zeit keine Kontrollampen 16b bis 16f erleuchtet sind, kann die Bedienungsperson die
angezeigten Werte für das gesamte Hämoglobin notieren und aufzeichnen. Gleichzeitig mit^- der digitalen Anzeige des
809848/0547 " " 41 "
Gesamthämoglobinwertes ist der Knopf 18c erleuchtet.
Danach kann die Bedienungsperson jeden der verbleibenden Knöpfe drücken: 18d für den Prozentsatz Oxyhämoglobin,
18e für den Prozentsatz Carboxyhämoglobin, 18f für den Prozentsatz Methämoglobin und 18g für den Sauerstoffgehalt.
Meissner & Bolte Patentanwälte
809848/0547