-
Vorrichtung zur Beschleunigung des
-
Anfangsbremsvorganges einer automatischen Dreidruckbremse mit stufenweiser
Entlüftung Die Erfindung bezieht sich auf eine druckmittelge steuerte, automatische
Bremsvorrichtung für Schienenfahrzeuge, bei welcher das WiederauffUllen und die
Entlüftung des Bremszylinders mittels eines Getriebes gesteuert werden, da die Funktion
eines Verteilerventiles hat, wobei diese Vorgänge in Abhängigkeit von den Druckveränderungen
in der Hauptluftleitung der Bremse vollzogen werden.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bren vorrichtung dieser Art aufzuzeigen,
bei welcher die anfängliche Einsteuerung der Druckluft in den Bremszylinder unabhängig
von der Entlüftung der Bremsleitung erfolgt, wobei die Betätigung
der
Bremse durch Betätigung des Steuerventiles durch den Fahrzeugführer und daher durch
das Gesamtvolumen der Leitung selbst geschieht.
-
Auf diese Weise wird eine Anfangsbremsung in den am Zugende befindlichen
Fahrzeugen vollzogen, wodurch auf diese Weise namentlich bei einem sehr langen Zug
eine erhebliche derung der Längsbeanspruchungen zwischen den Fahrzeugen erreicht
wird.
-
Wenn der Lokomotivführer zur Durchführung eines vergleichsweise schnellen
Bremsvorganges die Hauptluftleitung mit der Atmosphäre in Verbindung setzt, so ist
der in dieser Hauptluftleitung feststellbare Druckabfall in vollem Umfang am Anfangs
des Zuges zu verzeichnen.
-
Je mehr man an das Ende des Zuges gelangt, um so lan samer vollzieht
sich der Druckabfall, so daß der Bremsvorgang der Fahrzeuge verzögert durchgeführt
wird mit der Folge, daß bei besonderen Umständen zwischen den einzelnen Fahrzeugen
Stöße oder Schläge auftreten, die manchmal einen solchen Umfang erreichen können,
daß eine Entgleisung des Zuges nicht zu vermeiden ist. Dieses Phänomen ist um so
akzentuierter, Je geringer die Zeiten zum Wiederauffüllen der Bremszylinder sind,
was beispiels weise bei Passagierwagen der Fall ist, wobei die Konsequenzen bei
der Anwendung eines automatischen Zughakens bzw. einer automatischen Kupplung wegen
des Spieles zwischen den Zughaken bzw.
-
Kupplungen um eo schwerwiegender sind. Hierdurch entstehen Längs beanspruchungen,
welche früher durch Spannschlösser u. dgl.
-
eliminiert werden konnten.
-
Während des Bremsvorganges ist es wichtig, daß längs des gesamten
Zuges eine sogenannte weffektive" minimale Bremsung durchgeführt wird, bei welcher
die Bremsschuhe den Fahrzeugrädern schnell angenähert werden; es ist darUber hinaus
wichtig, daß auch in den am Zugende befindlichen Fahrzeugen eines vergleiohsweise
langen Zuges der Druck für die erste Stufe im Brems
zylinder sowohl
während eines schnellen Bremsens als auch im Augenblick des Betriebes des Verteilers
aufgebaut wird.
-
Dieser Anfangsdruck für die erste Stufe, welcher längs des gesamten
Zuges im Bremszylinder schnell erhalten werden muß kann in der Größenordnung von
etwa 0,7 kg/cm2 liegen und tritt offensichtlich längs des Zuges mit einer Phasenverschiebung
auf welche von der Fortschrittsgeschwindigkeit des Bremsvorganges diktiert wird,
die augenblicklich von den einschlägigen U.I.C.-Normen vorgeschrieben wird und in
der Größenordnung von 25 zu Sek bei einer Notbremsung liegt. Es ist erwünscht, daß
der Ausgangs druck für die erste Stufe - welcher in dem Bremszylinder unabhängig
von der Länge des Zuges erreicht wird - in Zeiten verwirklicht wird, welche mit
denjenigen der verschiedenen Typen der Fahrzeuge gleich sind, unabhängig davon,
wie groß die Länge dieses Zuges ist, damit bei einer jeden Betriebsbedingung die
in Längsrichtung zwischen den verschiedenen Typen der Fahrzeuge auftretenden Reaktionskräfte
verringert werden.
-
Im allgemeinen wird der vorerwähnte Druck der ersten Stufe durch
die sogenannte "Beschleunigungsaktionw erhalten, welche durch Entleerung der Hauptluftleitung
in eine geeignete Kammer hervorgerufen wird, wobei diese Beschleunigungskammer mit
einer schnellen Druckabsenkung - welche darüber hinaus auch die Inbetriebnahme der
nachfolgenden Verteiler bis zum Ende des Zuges sicherstellt und dadurch die erhöhte
Minimalgeschwindigkeit der Fortschreitung von 250 m/Sek. gewährleistet - die von
der U.I.C.-Behörde vorgeschrieben ist - einen minimalen Anfangsdruck im Bremszylinder
gewährleistet, der gleich ist dem Druckwert der ersten Bremsstufe in Höhe von 0,7
kg/cm2.
-
Der Umfang des Druckabfalles, der durch die Entlüftung der Hauptluftleitung
in die Beschleunigungskammer hervor gerufen wird und somit der Anfangsdruck, welcher
infolgedessen in dem Bremszylinder schnell erhalten wird, hängt von dem Verhältnis
der Volumina der Hauptluftleitung und der vorerwähnten Kammer ab.
-
Das Volumen der Beschleunigungskammer, welches für alle Typen der
Fahrzeuge und für alle Typen der Verteiler gleich ist, ist daher in der Lage, beispielsweise
in der Hauptluftleitung der Fahrzeuge minimaler Länge einen hinreichend großen Druckabfall
hervorzurufen, mit welchem der gewünschte Druck im Bremszylinder in der Größenordnung
von 0,7 kg/cm² schnell erhalten wird. Zu den Fahrzeugen minimaler Länge zählen beispielsweise
die gegenwärtig im Einsatz befindlichen Güterwagen mit zwei Achsen, wobei die Länge
eines Jeden Güterwagens etwa 10 m beträgt.
-
Bei Passagierwagen jedoch ist die Hauptluftleitung etwa 25 m lang,
wobei bei Fahrzeugen mit Laufgestellen der Durchmesser dieser Leitung etwa 3,2 cm
beträgt. Daraus geht hervor, daß für derartige Fahrzeuge oder aber für Fahrzeuge
gleicher Länge, der als Folge der Umfüllung der Beschleunigungskammer eintretende
Druckabfall viel zu gering ist, um auf den Ursprungsdruck in Höhe von 0,7 kg/cm2
im Bremszylinder schnell zu gelangen.
-
Der Ausgleich des Druckabfalles, der in der Hauptluftleitung erforderlich
ist, um einen derartigen Bremsdruck zu erhalten, geschieht also durch langsames
Entlüften der Hauptluftleitung selbst, wobei diese Entlüftung über die Hauptluftleitung
und das Bremsventil des Zugführers erfolgt. Diese Entlüftung vollzieht sich um so
langsamer, je weiter das Fahrzeug von der Lokomotive entfernt ist.
-
Um die erforderliche minimale Anfangsbremsung schnell zu erhalten,
ist für die einzelnen Fahrzeugtypen daher erforderlich, daß das Volumen der Beschleunigungskammer
proportional dem entsprechenden Volumen der Leitung ist. Ein derartiges Syste ist
aber für die Mehrzahl der einzelnen Verteilertypen unanwendbar, da KompromiAosungen
gefunden werden müssen, welche keiner der Jeweiligen Situation voll gerecht werden.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein System zur beschleunigten
Entlüftung von Bremsverteilern einer automatischen Bremse mit stufenweiser Entlüftung,
also mit einer Steuer kammer aufzuzeigen, bei welchen die Anfangsphase der Versorgung
des Bremszylinders unabhängig von dem Volumen der Hauptluftleitung der Bremsvorrichtung
geschieht.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beschleunigte
Entlüftung während des Bremsvorganges nicht durch Entleerung der Hauptluftleitung
selbst in einen Behälter bestimmten Volumens, sondern vielmehr durch freie Entlüftung
der Leitung in die Atmosphäre erfolgt, und zwar solange, bis in dem Bremszylinder
der gewünschte Druck für die erste Stufe in Höhe von 0,7 kg/cm2 erreicht wird.
-
Hierdurch wird automatisch am Anfang des Bremsvorgange ein schnelles
Wiederauffüllen des Bremszylinders auf einen konstanten Wert verwirklicht, und zwar
für alle Wagen des Zuges, unabhängig davon, wie groß die Länge und der Durchmesser
der Hauptluftleitung und die Länge des Zuges sind. Die herkömmliche Hauptluftleitungen
haben einen Durchmesser von etwa 25,4 mm, de in Zukunft auf 32 mm aufgestockt werden
soll. Von der Länge de Zuges wird dabei die Fortschreitungsgeschwindigkeit des Bremsvorganges
abgezogen.
-
Selbstverständlich ist es nicht notwendig, daß beim Bremsen der Unterdruck
in der Hauptluftleitung - der zum Erreichen des gewünschten Druckes von 0,7 kg/cm2
im Bremszylinder erforderlich ist - ausschließlich durch Entlüftung der Hauptluftleitung
selbst hervorgerufen wird; vielmehr genügt es, zur Verwirklichung dieses Zieles
in den Kreis zur Entlüftung der Hauptluftleitung in die Atmosphäre einen in seiner
Größe aäßigen Beschleunigungsbehälter einzufügen, der allen Erforderniss eines Fahrzeuges
minimaler Länge, z. B. eines im gegenwärtigen Zeitpunkt im Einsatz befindlichen
Güterzuges mit zwei Achsen zu entsprechen, wobei der Effekt in den Fahrzeugen größerer
Länge durch Anordnung einer Leitung mit einer zur Atmosphäre hin führ runden Entlüftungsöffnung
vervollständigt wird, wobei diese Entlüftungsöffnung
in geeigneter
Weise verschlossen wird, wenn der Druck im Bremszylinder den Wert von 0,7 kg/cm2
erreicht hat Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung noch etwas näher
veranschaulicht. In dieser zeigen in rein schematischer Weise: Fig. 1 eine Schnittdarstellung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Verbindung mit einem Bremsverteiler mit einer
dreistufigen Entlüftung, wobei auch die einzelnen wesentlichen Elemente eines Verteilers
dargestellt sind; und diese Figur die Vorrichtung in der Bremslösestellung zeigt,
Fig. 2 die Anordnung nach Fig. 1 in der Ausgangsbrems stellung, Fig. 3 und 4 die
Anordnung der Figuren 1 und 2 in den nachfolgenden Bremsphasen, Fig. 5 - 7 die Anordnung
der Fig. 1 und 2 in drei Bremslösephasen, Fig. 8 eine etwas abgewandelte Ausführungsform
der Vorrichtung nach Fig. 1.
-
Der Verteiler besteht im wesentlichen aus drei nachstehenden Gruppen:
Einer Hauptverteilervorrichtung 110, die als Organ mit drei Drücken ausgebildet
ist; einer Schließ- und Kontrollvorrichtung 11 für einen Steuerbehälter 29; einer
Vorrichtung 104 für die erste Stufe der Beaufschlagung eines Bremszylinders 30 über
einen Hilfsluftbehälter 28 und einer Beschleunigungsvorrichtung, die aus einem Beschleunigungsventil
9 besteht, welches
über die Hauptluftleitung 1 beaufschlagt und
mit einem zur Atmosphäre führenden Entlüftungsventil und einem Absperrorgan 50 verbunden
ist.
-
Die Hauptverteilervorrichtung 110 besteht insgesamt aus zwei Kolben,
und zwar einem beweglichen Kolben 11 und einem Aus gleichskolben 35, der in einer
Vorrichtung 109 wirksam ist, die den Hilfsluftbehälter 28 mit dem Bremszylinder
30 verbindet, wo bei alle diese, an sich bekannten Teile die Funktionen ähnliche
Bremsen mit stufenweiser Entlüftung ausüben.
-
Der bewegliche Kolben 11 begrenzt zwei einander gegenüberliegende
Kammern 81 und 82. Die Kammer 82 ist über die Leitung 91 mit dem Steuerbehälter
29 verbunden, während die Kammer 81 an die Hauptluftleitung 1 und an den Hilfsbehälter
28 über eine Leitung 92, eine kalibrierte Bohrung K und ein Rückhalteventil 27 angeschlossen
ist.
-
Die Leitung 92 ist stromauf des Ventiles 27 über eine Leitung 96
mit der Schließ- und Kontrollvorrichtung 111 verbunden, welche ihrerseits über eine
Leitung 97 sowie die kalibrierte Bohrung 98 an den Steuerbehälter 29 angeschlossen
ist.
-
Die Kammer 81 ist darüber hinaus mit einem Beschleunigungsventil
9 versehen, welches an die Leitung 93 angeschlossen ist, die mit dem zur Atmosphäre
führenden Entlüftungsventil sowie mit dem Absperrventil 50 verbunden ist, welches
seinerseits von der Vorrichtung 104 für die erste Stufe und von der Versorgungsleitung
des Bremszylinders 30 kontrolliert wird.
-
Der Ausgleichskolben 35 begrenzt eine obere Kammer 80 und eine untere
Kammer 85. Die Kammer 80 ist über ein Versorgungsventil oder Auslaßventil 23 sowie
eine Leitung 89 an den Hilfsluftbehälter 28 und über die Leitung 42 an den Bremszylinder
30 angeschlossen, wobei diese Leitung 42 mit einer kalibrie -ten Bohrung 43 versehen
ist. Die stromauf der kalibrierten Bohrung 43 liegende Leitung 42 ist über die Leitung
94 mit der Vo
richtung 104 für die erste Stufe verbunden, welche
stromab dieser Vorrichtung selbst mit dem Bremszylinder 30 über die Leitung F frei
verbunden ist.
-
Der Ausgleichskolben 35 ist mit einer Durchgangsbohrung 36 versehen,
welche mit der Kammer 85 in Verbindung steht, die über die Entlüftungsöffnung 45
an die Atmosphäre angeschlos sen ist.
-
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die folgende:
Der in Fig. 1 der Zeichnung dargestellte Verteiler ist in einer Stellung gezeigt,
nachdem alle mit der Hauptluftleitung 1 in Verbindung stehenden Kapazitäten den
für den Jeweiligen Betrieb vorgeschriebenen Druck, und zwar normalerweise 5 kg/
cm2 erreicht haben, der in der Hauptluftleitung 1 selbst herrsc t.
-
Die Luft in der Hauptluftleitung 1 strömt in die Kammer 81 oberhalb
des beweglichen Kolbens 11 ein und schiebt diesen in seine unterste äußerste Stellung,
die in der Zeichnung dargestellt wird. Die Bewegung des Kolbens 11 erfolgt auch
mittels einer vergleichsweise schwachen Feder 37. Die Luft strömt dann in den Hilfsluftbehälter
28 und entlüftet diesen über den Kanal 92, die kalibrierte Bohrung K, das Rückhalteventil
27 und den Kanal 89 auf den normalen Betriebsdruck.
-
Gleichzeitig strömt die Luft der Hauptluftleitung aus dem Kanal 92
lediglich über den Kanal 96 in die Schließ- und Kontrollvorrichtung 111 des Steuerbehälters
29, der in dieser Stellung das Auffüllen des Behälters selbst über das Ventil 13,
den Kanal 97 und die Bohrung 98 erlaubt. Das Ventil 13 wird dabei mittels der Feder
38 von dem Kolben M angehoben.
-
Der Bremszylinder 30 entlüftet sich über die oberhalb des Ausgleichskolbens
35 der Hauptvorrichtung liegende Kammer 80, den Kanal 36, die Kammer 85 und die
Entlüftung 45, und hält die Kammer R der Vorrichtung 104 für die erste Stufe in
der Entlüftungsstellung und erlaubt dem Differentialkolben 40 - welche von der Feder
44 nach oben geschoben wird - zusammen mit dem zur Atmosphäre führenden Entlüftungsventil
50 in der angehoben Stellung zu verbleiben.
-
In Fig. 2 der Zeichnung ist der Verteiler in der Ausgangs bremsstellung
dargestellt.
-
Wenn der Fahrer zur Durchführung eines Bremsvorganges einen Druckabfall
in der Hauptluftleitung 1 und somit auch in der Kammer 81 hervorruft, wobei die
Luft des Steuerbehälters 29 und der Kammer 82 unterhalb des beweglichen Kolbens
11 bestrebt ist in die Hauptluftleitung 1 zurückzuströmen, und zwar über die kalibrierte
Bohrung 98, den Kanal 97, das von der Schließ- und Kontrollvorrichtung 111 geöffnete
Ventil 13, welches von der Feder 38 in der angehobenen Stellung gehalten wird, den
Kanal und den Kanal 92. Der Drucksprung, der zwischen den Kammern 82 und 81 als
Folge der Drosselstelle 98 geschaffen wird, ruft das Anheben des Kolbens 11 nach
oben hervor. Die Folge davon ist, daß das Beschleunigungsventil 9 in die Offenstellung
bewegt wird, wobei über dieses Beschleunigungsventil 9 die Luft der Hauptluftleitung
1 von der Kammer 81 in den Kanal 93 und die Atmosphäre strömt, und zwar über das
Entlüftungsventil und Absperrventil 50; ggf. lediglich über eine Dosierbohrung 46
st ab dieses Ventiles.
-
Der auf diese Weise bewirkte Druckabfall in der Hauptluftleitung
1 und somit auch in der Kammer 81 bewirkt das Anheben der beweglichen Anordnung
der Hauptverteilervorrichtung und somit auch das Öffnen des Veriorgungsventiles
23, welches den Hilf sluftbehälter 28 mit dem Bremszylinder 30 über die Kai mer
80, die Kanäle 42 und 94 sowie das offene Ventil 51 der Vor richtung 104 für die
erste Bremsstufe und den Kanal F verbindet
Das Ventil 51 wird dabei
von dem Differentialkolben 40 in der angehobenen Stellung gehalten, der seinerseits
von der unten liegenden Feder 44 bewegt wird.
-
Gleichzeitig hält die Feder 44 das EntlUftungs- und Absperrventil
50 in der angehobenen Stellung, welches auf diese Weise die Entlüftung des Kanales
93 und die von dem Ventil 9 herkommende Hauptluftleitung 1 in der Entlüftungsstellung
aufrechterhält.
-
Gleichzeitig mit der vollen Beaufschlagung des Bremszylinders über
die Vorrichtung der ersten Stufe, versorgt der Hilfsluftbehälter lediglich den Bremszylinder
mit Luft, die ihrerseits über die kalibrierte Bohrung 43 zuströmt.
-
Wenn der Druck in dem Bremszylinder 30, der auf die Vorrichtung für
die erste Stufe zur Einwirkung gelangt, den für die erste Stufe vorgeschriebenen
Wert, z. B. 0,7 kg/cm2 erreicht hat, bewegt sich der Differentialkolben 40 als Folge
dieses auf dieJenige Fläche des Kolbens wirkenden Druckes, welche innerhalb der
Ringzone R des Sitzes G liegt, nach unten und überwindet dabei die Gegenkraft der
Feder 44, und zwar solange, bis dieser Kolben seine in der Zeichnung dargestellte
unterste äußere Stellung erreicht hat. Auf diese Weise kann sich das Ventil 51 schließen
und dabei Jede weitere volle Versorgung des Bremszylinders mit Druckmittel über
den Hilfsluftbehälter sowie den Kanal F unterbrechen.
-
Gleichzeitig erlaubt die Absenkung des Kolbens 40, daß sich das Entlüftungs-
und Absperrventil 50 schließt, wobei auf diese Weise Jedwede weitere Entlüftung
der Hauptluftleitung zur Atmosphäre unterbrochen wird.
-
Die Gesamtanordnung der Vorrichtung für die erste Stufe, sowie die
Vorrichtung zur Entlüftung und Absperrung nimmt somit Jetzt die in Fig. 3 der Zeichnung
dargestellte Stellung ein.
-
Sobald der Druck in dem Bremszylinder einen relativ niedrigen Wert,
z. B. 0,2 kg/cm2 erreicht hat, wirkt dieser Druck in der Kammer H oberhalb des Kolbens
M der Vorrichtung 111 zum Schließen und zur Kontrolle des Steuerbehälters und bewegt
diesen Kolben M nach unten. Dieser Druck bewegt dabei unter Überwindung der unten
liegenden Feder 38 den Kolben M aus der in Fig. 1 dargestellten Bremslösestellung
in die in Fig. 2 angedeutete Bremsstellung, wobei auf diese Weise das Ventil 13
die Nöglichkeit hat, sich gegen den eigenen Sitz anzulegen und somit sofort jedwede
Verbindung zwischen dem Steuerbehälter 29 und der Hauptluftleitung zu unterbrechen.
-
Was den Betrieb der Vorrichtung für die erste Stufe anbelangt, ist
zu bemerken, daß im Falle des Erreichens des vorbestimmten Druckes von 0,7 kg/cm2
in dem Bremszylinder, dieser Wert auch bei Unterbrechung der Versorgung des Bremszylinders
durch die Vorrichtung für die erste Stufe während des Bremsvorganges gilt, da der
Druck der von dem Hilfsluftbehälter ausgesteuerten Luft über den Kanal 94 in der
Ringzone R eingesteuet wird, und - wenn der Differentialkolben 40 in seiner oberen
Bremse lösestellung ist (Fig. 1 und 2) - lediglich auf den Mittelteil des Kolbens
selbst einwirkt, wobei dieser Mittelteil innerhalb der auf den Sitz G drückenden
Lippe liegt und innerhalb der Zone R angeordnet ist.
-
Wenn Jedoch der Kolben 40 - nachdem er den Druck der ersten Stufe
der ankommenden Luft überwunden hat - damit beginnt, sich abzusenken, wirkt der
Druck der von der Ringfläche R ankommenden Luft auf die Außenfläche L des Kolbens
40 der gesamten Fläche desselben ein und vergrößert dabei die auf ihn zur Einwirkung
gelangende Druckkraft, so daß sich der Kolben mit seiner unteren Lippe P gegen den
unteren Sitz 47 anlegt.
-
Während also in der Bremsphase die Absenkung des Kolben 40 und das
nachfolgende Schließen des Ventiles 51 der Vorrichtung für die erste Bremsstufe
ebenso wie das gleichzeitige Schließen des Entlüftungsventiles und damit der Absperrung
der Hauptluftleitung bei dem vorbestimmten Druck für die erste Stuf nämlich bei
0,7 kg/cm2 erfolgt, geschieht in der Endphase des Bremslösevorganges die Rückbewegung
des Differentialkolbens 40 in die obere Stellung und damit die nachfolgende Wiederöffnung
relativ zu dem Ventil 51 der ersten Stufe ebenso wie die Wieder öffnung des Entlüftungsventiles
50 der Hauptluftleitung bei einem Druck, der ungleich kleiner ist als der Druck
im Bremszylinder, da der Bremszylinderdruck - welcher auf den Differentia,-kolben
dann einwirkt, wenn sich der Kolben in seiner untersten Extremstellung befindet
und der größeren Reaktionskraft der Feder 44 unterworfen ist, die auf eine der größeren
Flächen desselben zur Einwirkung gelangt - der unten liegenden Feder 44 es erlaubt,
den Kolben in seine obere äußerste Stellung bei einem Druck zu bewegen, der erheblich
kleinez>ist als beispielsweise 0,15 kg/cm2.
-
Der erfindungsgemäße Verteiler mit stufenweiser Entlüftung - wie
er in der Zeichnung in Form eines Ausführungsbeispieles dargestellt ist - erlaubt,
daß der End-Bremslösevorgang bei einem geeigneten Druckwert vorgenommen wird.
-
Wenn im Falle der Durchführung eines Bremsvorganges die Unterbrechung
der Verbindung zwischen dem Steuerbehälter 29 einerseits und der Hauptluftleitung
andererseits bei einem Druck von 0,2 kg/cm² durch die Trenn- und Kontrollvorrichtung
111 vor genommen wird, erlaubt die Wiederöffnung, also Wiederfreigabe dieser Hauptluftleitung
selbst bei einem identischen Druckwert, daß bei diesem Bremszylinderdruck die Hauptvorrichtung
110 ausgeglichen wird und damit eine Rückkehr in die totale Bremslösestellung erfolgt,
während ein wenig später, wenn der Bremsdruck auf 0,15 kg/cm2 angestiegen ist, eine
Wiederöffnung des EntlUftungsventiles 15 zur Atmosphäre zu verzeichnen ist.
-
Im folgenden sollen die Bedingungen für die Rückkehr der Beschleunigungs-Entlüftungsvorrichtung
in die normale Betriebsstellung näher erläutert werden: Die Ausführungsform nach
Fig. 8 unterscheidet sich von den Ausführungsformen nach den vorhergehenden Figuren
lediglich dadurch, daß im Bereich des Entlüftungskreises der Hauptluftleitung und
stromab des Beschleunigungsventiles 9 ein Behälter 120 eingeschaltet ist, der dazu
geeignet und bestimmt ist, ggi.
-
im Augenblick der Durchführung einer Bremsung durch Umfüllung aus
der Hauptluftleitung einen unmittelbaren Druckabfall hervorzurufen, der den kleineren
Räumen, also Volumina der Hauptluftleitung, d. h. den Fahrzeugen geringerer Menge
angepaßt ist.
-
In einem derartigen Falle reicht während des Bremsvorganges der Unterdruck
in der Hauptluftleitung als Folge der einzigen Druckluft-Aufnahme durch die Beschleunigungskammer
aus, um den gewünschten Druck für die erste Stufe in dem Brenzylinder, z. B. 0,7
kg/cm² zu erhalten. Dies geschieht ohne weiteren Eingriff, also ohne Herstellung
einer Verbindung der Beschleunigungsentlüftung zur Atmosphäre über das Entlüftungs
und Absperr ventil 50.
-
Wenn hingegen die Länge des Fahrzeuges größer ist als die vorerwähnte
Minimallänge, reicht der Unterdruck in der Leitung selbst, der von der Beschleunigungskammer
hervorgerufen wi keineswegs aus, um in dem Bremszylinder den gewünschten Druck iUU
die erste Bremsstufe zu erreichen.
-
Dieses Ziel wird jedoch durch unmittelbaren und gleichzeitigen Eingriff
der Entlüftung zur Atmosphäre hin über das Ent üftungs- und Absperrventil 50 erreicht,
und zwar bis zul Schlie sen dieses Ventiles selbst, wenn der Bremszylinderdruck
den Wert zur die erste Stufe erreicht hat.
-
- Patenten sprüche -