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1,3-Bis-(Trihalogenmethyl-sulfenyl)-imidazolidin-2,4-dione
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Die vorliegende Erfindung betrifft neue wertvolle 1,3-Bis-(Trihalogenmethyl-sulfenyl)-imidazolin-2,4-dione,
Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Fungizide.
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Es ist bekannt (E.J. Lien und Mitarbeiter, Pestic, Biochem. anu Physiol.,
4, 289 (1974)), daß Bis S-CCl3-Derivate des 5,5-Diphenyl- und des 5-Äthyl-5-phenyl-imidazolin-2,4-dions
fungizide Eigenschaften haben.
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Es wurde gefunden, daß die neuen Imidazolin-2,4-dion-Derivate der
allgemeinen Formel
in der X und Y unabhängig voneinander Chlor oder Fluor, R1 und R2 unabhängig voneinander
Wasserstoffatome oder niedere Alkylgruppen (C1-C4) oder R1 und R2 zusammen direkt
miteinander verbunden sind, oder den liest -(CH2)n- bedeuten wobei n eine ganze
Zahl von 1 bis 6 ist, eine starke fungizide Wirkung haben. Die neuen Stoffe haben
ein breite Wirkungsspektrum und können angewandt werden vor allem gegen Phycoinyceten
und Fungi imperfecti aber auch gegen Ascomyceten und Basidiomyceten. Die neuen Verbindungen
sind beispielsweise geeignet zur Anwendung im Pflanzenschutz zur Bekämpfung phytopathogener
Pilze, z B. Plasmopara viticola an Reben, Pseudoperonospora humuli an Hopfen, Phytophthora
infestans an Kartoffeln und Tomaten, Pythium ultimum an Erbsenkeimlingen, Botrytis
cinerea an Reben, Erdbeeren und Paprika, Septoria nodorum an Getreide, Venturia
inaequalis (Schorf) an Apfelbäumen. Dabei schädigen sie Kulturpflanzen in den zur
Bekämpfung von Pilzen notwendigen Konzentrationen nicht.
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Weiterhin wurde gefunden, daß man die Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) erhält, wenn man ein Imidazolin-2,4-ion der Formel (II)
mit Sulfenylchloriden der Formeln XCCl2-S-Cl (IIIa) bzw.
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YCC12-S-C1 (IIIb), wobei R¹, 2, X und Y die oben angegebenen Bedeutungen
haben, gegebenenfalls in Gegenwart eines Säurebindemi ttels und gegebenenfalls in
Gegenwart eines Verdünnungsmittels umsetzt.
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Man erhält die Verbindungen der allgemeinen Formel (1) auch, wen man
ein Imidazolin-2,4-dion der Formel (IV)
in der 2 R, R und X die oben angegebenen Bedeutungen naoen, mit einem Sulfenylclilorid
der Formel (IIIb) gegebenenfalls in Gegenwart eines Säurebindemittels und gegebenenfalls
in Gegenwart eines Verdünnungsmittels umsetzt.
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Ferner erhält man die erfindungsgemäßen Stoffe der Formel (I), wenrl
lnan ein N-Cyclopropyl-imidazolin-2,4-dion der Formel (V)
mit Sulfenylchloriden XCCl2-S-Cl (IIIa) bzw. YCCl2-S-Cl (IIIb) wobei R¹, R², X und
Y die oben angegebenen Bedeutungen haben, unter Abspaltung der Cyclopropylgruppe
als Allylchlorid und gegebenenfalls
in Gegenwart eines Säurebindemittels
und gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels umsetzt.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel (I), wobei
X oder X und Y Fluor bedeuten, erhält man schließlich, wenn man ein Imidazolin-2,4-dion
der Formel (VI)
in der R¹ und R² die oben angegebenen Bedeutungen haben, mit wasserfreier Fluorwasserstoffsäure
umsetzt, um in der Trichlormethylthio-Seitenkette ein oder zwei Chloratome gegen
ein oder zwei Fluoratome auszutauschen.
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Die ersten drei oben beschriebenen erfindungsgemäßen Umsetzungen von
Imidazolin-2,4-dionen der Formel (II), (IV) und (V) werden zweckmäßig in gegenüber
den Reaktionsteilnehmern inerten Lösungs-oder Verdünnungsmitteln, z.B. Toluol, Xylol,
Diäthyläther, Tetrahydrofuran, Dioxan, Dimethoxyäthan, Aceton, Methyl-äthyl-keton,
Essigsäureester, Methylenchlorid oder Chloroform durchgeführt.
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Die Umsetzung mit einer Verbindung der Formel (VI) kann in einem überschuß
von Fluorwasserstoffsäure als Verdünnungsmittel durchgeführt werden.
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Als säurebindende Mittel kommen z.B. anorganische Basen wie Hydroxide
oder Carbonate von Alkali- und Erdalkalimetallen (z.B. 1iaOH, Na2CO3) und vor allem
tertiäre Amine, wie Triäthylamin, Dimethylanilin oder Pyridin in Frage.
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Die Umsetzungen erfolgen beispielsweise bei Temperaturen zwischen
-30 und +1000C, vorzugsweise zwischen -10 und +25°C und bei normalem Druck. Die
als Ausgangsstoffe verwendeten Imidazolin-2,4-dione der Formeln (II) und (IV) sind
aus der Literatur
bekannt und können nach Bucherer (J.Prakt.Chem.
140, 303 (1934)) und nach Cremlyn (J.Chem.Soc., 6240 (1964)) hergestellt werden.
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Die an erster Stelle beschriebene Umsetzung unter Verwendung einer
Verbindung der Formel (II) wird bevorzugt.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) sind farblose kristalline
Produkte, leicht löslich in Essigester, Aceton, Äthanol, Tetrahydrofuran, Methylenchlorid,
Chloroform, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid und 14-lVIethylpyrrolidon.
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Als Beispiele für die neuen Wirkstoffe seien im einzelnen genannt:
(Die Imidazolin-2,4-dione werden im folgenden als Hydantoine bezeichnet) 1,3-Bis-(Trichlormethylthio)-hydantoin
1,3-Bis-(Dichlorfluormethylthio)-hydantoin 1-Trichlormethylthio-3-dichlorfluormethylthio-hydantoin
1-Dichlorfluormethylthio-3-trichlormethylthio-hydantoin 1,3-Bis-(Trichlormethylthio)-5-methyl-hydantoin
1,3-Bis-(Dichlorfluormethylthio)-5-methyl-hydatoin 1,3-Bis-(Trichlormethylthio)-5,5-dimethyl-hydantoin
1,3-Bis-(Dichlorfluormethylthio)-5,5-dimethyl-hydantoin 1,3-Bis-(Trichlormethylthio)-5-methyl-5-äthyl-hydantoin
1-Dichlorfluormethyl-3-trichlormethylthio-5-methyl-5-äthyl-hydantoin 1,3-Bis-(Trichlormethylthio)-trans-cyclohexanspiro-5-hydantoin
1,3-Bis-(Dichlorfluormethylthio)-trans-cyclohexanspiro-5-hydantoin Die folgenden
Versuchsangaben erläutern die Herstellung der Wirkstoffe.
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Beispiel 1
Zu einer Suspension aus 24,9 g (0,1 Mol) 3-Trichlormethylthiohydantoin in 200 ml
trockenem Essigester werden bei etwa 00 bis +5°C nacheinander 16,9 g (0,1 Mol) Dichlorfluormethyl-sulfenylchlorid
und 10,1 g (0,1 Mol) Triäthylamin unter gutem Rühren zugetropft. Nach 2 Stunden
Rühren bei Raumtemperatur (200C) wird das ausgefallene Triäthylamin-hydrochlorid
abgesaugt und mit 50 ml Essigester gewaschen. Das Filtrat wird mit 250 ml Wasser
ausgeschüttelt, getrocknet, mit 1 g Tierkohle geklärt und eingeengt. Der Rückstand
kristallisiert bei 0°C nach Zugabe von 50 rnl n-Pentan. Man erhält 31,3 g (82 %
d.Th.) l-Dichlorfluormethylthio-3-trichlornlethylthio-hydantoin voni Schmelzpunkt
114 bis 1160C.
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Das als Ausgangs stoff verwendete 3-Trichlormethylthio-hydantoin vom
Schmelzpunkt 184°C wurde nach R.J.W. Cramlyn (J.Chem.Soc.
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6240 (1964)) hergestellt.
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Beispiel 2
a) Zu einer Suspension aus 10 g (0,1 Mol) Hydantoin in 150 ml trockenem Essigester
werden bei etwa OOC nacheinander 37,2 g (0,2 Mol) Trichlormethylsulfenyl-chlorid
und 20,2 g (0,2 Mol) Triäthylamin unter gutem Rühren zugetropft. Nach 1 1/2 Stunden
Rühren bei Raumtemperatur wird das ausgefallene Triathylamin
-hydrochlorid
abgesaugt und mit 100 ml Essigester gewaschen. Das Filtrat wird eingeengt und der
Rückstand wird durch Reiben mit n-Pentan zur Kristallisation gebracht. Man erhält
36,1 g (90,5 % d. Th.) 1,3-Bis-(Trichlormethylthio)-hydantoin vom Schmelzpunkt 142
0C.
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b) Zu einer Suspension aus 14,0 g (0,1 Ilol) 3-Cyclopropylhydantoin
in 150 ml trockenem Essigester werden bei etwa 250C nacheinander 37,2 g (0,2 Mol)
Trichlormethyl-sulfenylchlorid und 20,2 g (0,2 Mol) Triäthylamin unter gutem Rühren
zugetropft. Nach 12 Stunden bei Raumtemperatur wird das ausgefallene Triäthylamin-hydrochlorid
abgesaugt und das Reaktionsgemisch analog Beispiel 1 aufgearbeitet. Man erhält 23,5
g (59 % d.Th.) 1,3-Bis-(Trichlormethylthio)-hydantoin vom Schmelzpunkt 140 bis 1420C.
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Das als Ausgangsstoff benutzte 3-Cyclopropyl-hydantoin vom Schmelzpunkt
137 bis 1390C wurde nach A. Mouneynat (Chem.Ber.
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3D, 2393 (1900)) aus Cyclopropylisocyanat und Glykokoll hergestellt.
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Analog werden in der folgenden Tabelle 1 aufgeführten Verbindungen
hergestellt.
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Tabelle 1
Beispiel Nr. R1 R2 X Y Schmelzpunkt OC 3 H H F F 92- 94 4 H H F Cl 132-133 5 H -CH3
Cl Cl 106-108 6 H -CH3 F F 87- 89 7 -CH3 -CH3 C1 Cl 114-116 8 -CH3 -CH3 F F 88-
89 9 -CH3 -C2H5 Cl Cl 110-112 10 -CH3 -C2H5 Cl F 97- 98 11 -(CH2)5- Cl Cl 148-149
12 -(CH2)5- F F 87- 88 Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in die üblichen Formulierungen
übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulvern, Pasten und
Granulate. Diese werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch Vermischen des
Wirkstoffs mit Lösungsmitteln und/oder Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung
von Emulgiermitteln und Dispergiermitteln, wobei im Falle der Benutzung von Wasser
als Verdünnungsmittel auch andere organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel
verwendet werden können. Als Hilfsstoffe kommen dafür im wesentlichen in Frage:
Lösungsmittel, wie Aromaten (z.B. Xylol, Benzol), chlorierte Aromaten (z.B. Chlorbenzole),
Paraffine (z.B. Erdölfraktionen), Alkohole (z.B. Methanol, Butanol), Amine (z.B.
Äthanolamin, Dimethylformamid) und Wasser; Trägerstoffe, wie natürliche Gesteinsmehle
(z.B. Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide) und
synthetische Gesteinsmehle
(z.B. hochdisperse Kieselsäure, Silikate); Emulgiermittel, wie nichtionogene und
anionische Emulgatoren (z.B. Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Ather, Alkylsulfonate und
Arylsulfonate) und Dispergiermittel, wie Lignin, Sulfitablaugen und Methylcellulose.
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Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent
Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 %. Die Formulierungen bzw. die daraus
hergestellten gebrauchsfertigen Zubereitungen, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen,
Pulver, Pasten oder Granulate, werden in bekannter Weise angewendet, beispielsweise
durch Versprühen, Vernebeln, Verstäuben, Verstreuen, Beizen, Gießen, Tränken, Anstreichen
oder Imprägnieren.
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Die Aufwandmengen liegen je nach Art des gewünschten Effektes zwischen
0,1 und 3 kg Wirkstoff oder mehr je ha. Einige der Verbindungen zeigen auch eine
gute bakterizide Wirksamkeit gegenüber Bakterien, z.B. Staphylococcus aureus. Bei
der Verwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffe zum Materialschutz werden beispielsweise
folgende Pilze bekämpft: Aspergillus niger, Aspergillus flavus, Aspergillus versicolor,
Penicillium funiculosum, Chaetomium globosum, Cladosporium herbarum, Pullularia
pullulans, Humicola grisea, Sclerophoma pityophila. Bei der Anwendung der Wirkstoffe
im Materialschutz, z.B. als Fungizide für Anstrichfarben und Weich-Polyvinylchlorid,
betragen die Aufwandmengen 0,05 bis 5 % (Gew.%) Wirkstoff, bezogen auf das Gesamtgewicht
der zu konservierenden Farben bzw. des mikrozidauszurüstenden Polyvinylchlorids.
Die neuen Wirkstoffe können auch als fungizid wirksame Bestandteile öliger Holzschutzmittel
zum Schutz von Holz gegen holzverfärbende Pilze eingesetzt werden.
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Die Anwendung erfolgt in der Weise, daß man das Holz mit diesen Mitteln
behandelt, beispielsweise tränkt oder anstreicht.
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Die erfindungsgemäßen Mittel können auch zusammen mit anderen Wirkstoffen
angewendet werden, z.B. Herbiziden, Insektiziden,
Wachstumsregulatoren,
Bakteriziden, Fungiziden oder Düngemitteln. In vielen Fällen erhält man bei der
Mischung mit anderen Fungiziden eine Vergrößerung des fungiziden Wirkungsspektrums;
bei einer Anzahl dieser FungizidInischungen treten auch synergistische Effekte auf,
d.h. die fungizide Wirksainkeit des Kombinationsproduktes ist größer als die der
addiebrten Wirksamkeit der Einzelkomponenten. Fungizide, die mit den erfindungsgemäßen
Verbindungen kombiniert werden können, sind beispielsweise Dithiocarbamate und deren
Derivate, z.B.
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Ferridimethyldithiocarbamat, Zinkdimethyldithiocarbamat, Manganäthylenbisdithiocarbamat,
Mangan-Zink-äthylendiamin-bis-dithiocarbamat, Zinkäthylenbisdithiocarbarnat, Tetramethylthiuramidsulfide,
Ammoniak-Komplex von Zink- (,N-äthylen-bis-dithiocarbamat) und N,N'-Polyäthylen-bis-(thiocarbamoyl)-disulfid
Zink-(N,N'-propylen-bis-dithiocarbamat), Ammoniak-Komplex von Zink-(N,N'-propylen-bis-dithiocarbamat)
und N,N'-Polypropylen-bis-(thiocarbamoyl)-disulfid Nitrophenolderivate, wie Dinitro-(1-methylheptyl)-phenylcrotonat,
2-sec.-Butyl-4,6-dinitrophenyl-3,3-dimethylacrylat, 2-sec.-Butyl-4,6-dinitrophenyl-isopropylcarbonat;
heterocyclische Strukturen, wie N-Trichlormethylthio-tetrahydrophthalimid, N-Trichlormethylthio-phthalimid,
2-Heptadecyl-2-imidazolin-acetat, 2,4-Dichlor-6-(o-chloranilino)-s-triazin O,O-Diäthyl-phthalimidophosphonothioat,
5-Amino-1-(bis-(dimethylamino)-phosphinyl)-3-phenyl-1,2,4-triazol, 5-Äthoxy-3-trichlormethyl-1,2,4-thiadiazol,
2,3-Dicyano-1,4-dithiaanthrachinon,
2-Thio-1,3-dithio-(4,5-b)-dchinoxalin,
1-(ButylcarbaMoyl)-2-benzimidazol-carbaminsäuremethylester, 2-Methoxycarbonylamino-benzimidazol
2-Rhodanmethylthio-benzthiazol, 4-(2-Chlorphenylhydrazono)-3-methyl-5-isoxazolon,
Pyridin-2-thio-1-oxid, 8-Hydroxychinolin bzw. dessen Kupfersalz, 2,3-Dihydro-5-carboxanilido-6-methyl-1,4-oxathiin-4,4-dioxid,
2,3-Dihydro-5-carboxanilido-6-methyl-1,4-oxathiin, 2-(Furyl-(2))-benzimidazol, Piperazin-1,4-diyl-bis-(1-(2,2,2-trichlor-äthyl)-formamide),
2-(Thiazolyl-(4))-benzimidazol, 5-Butyl-2-dimethylamino-4-hydroxy-6-methyl-pyrimidin,
Bis-(p-Chlorphenyl)-3-pyridinmethanol, 1,2-Bis-(3-äthoxycarbonyl-2-thioureido)-benzol,
1,2-Bis-(3-methoxycarbonyl-2-thioureido)-benzol und verschiedene Fungizide, wie
Dodecylguanidinacetat, 3-(2-(3,5-Dimethyl-2-oxycyclohexyl)-2-hydroxyäthyl)-glutarimid,
Hexachlorbenzol, N-Dichlorfluormethylthio-N',N'-dimethyl-N-phenyl-schwefelsäurediamid,
2,5-Dimethyl-furan-3-carbonsäureanilid, 2,5-Dimethyl-furan-3-carbonsäure-cyclohexylamid,
2-ethyl-benzoesäure-anilid, 2-Jod-benzoesäure-anilid, 1-(3,4-Dichloranilino)-1-formylamino-2,2,2-trichloräthan,
2,6-Dimethyl-N-tridecyl-morpholin bzw. dessen Salze, 2,6-Dimethyl-N-cyclododecyl-morpholin
bzw. dessen Salze.
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Die folgenden Beispiele erläutern die fungizide Wirkung der neuen
Verbindungen. Als Vergleichssubstanzen wurden die folgenden bekannten Verbindungen
verwendet: 1,3-Bis-tTrichlormethylthio)-5-äthyl-5-phenyl-hydantoin (Vergleichssubstanz
A) 1,3-Bis-(Trichlormethylthio)-5,5-diphenyl-hydantoin (Vergleichssubstanz B)
Beispiel
13 Plasmopara viticola an Reben Blätter vpm Topfreben der Sorte Müller-Thurgau werden
mit wäßrigen Dispersionen, die 80 % (Gewichtsprozent) des zu prüfenden Wirkstoffs
und 20 % Natriumligninsulfonat in der Trockensubstanz enthalten, besprüht. Es werden
0,1, 0,05 und 0,025 %-ige Spritzbrühen (bezogen auf die Trockensubstanz) verwendet.
Nach dem Antrocknen des Spritzbelages werden die Blätter mit einer Zoosporenaufschwemmung
von Plamopara viticola infiziert. Die Pflanzen kommen dann zuerst für 16 Stunden
in eine wasserdampfgestättigte (feuchte) Kammer bei 200C und anschließend 8 Tage
in ein Gewächshaus mit Temperaturen zwischen 20 und 3000. Nach dieser Zeit werden
die Pflanzen zur Beschleunigung und Verstärkung des Sporangienträgerausbruches abermals
während 16 Stunden in der feuchten Kammer aufgestellt. Dann erfolgt die Aus zählung
der Sporenlager auf den Blattunterseiten. Als Vergleich dienen unbehandelte infizierte
Kontrollpflanzen.
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Wirkstoff Ausmaß des Blattbefalls nach Spritzung mit x..%-iger Wirkstoffbrühe
x = 0,1 0,05 0,025 1 0 2 2 3 0 0 2 4 0 0 0 5 0 0 0 6 0 0 0 8 0 0 0 9 O 2 2 10 0
0 2 12 0 0 0 Kontrolle (unbehandelt) 5 0 kein Pilzbefall, abgestuft bis 5 Totalbefall
Beispiel
14 Phytophthora infestans an Tomaten Blätter von Tomaten der Sorte Große Fleischtomate"
werden mit wäßrigen Dispersionen, die 80 % (Gewichtsprozent) des zu prüfenden Wirkstoffes
und 20 % Natriumligninsulfonat in der Trockensubstanz enthalten, besprüht. Es werden
0,1 %-ige Spritzbrühen (bezogen auf die Trockensubstanz) verwendet. Nach dem Antrocknen
des Spritzbelages werden die Blätter in einer Zoosporenaufschwemmung des Pilzes
Phytophthora infestans infiziert. Die Pflanzen kommen dann für fünf Tage in eine
wasserdampfgesättigte (feuchte) Kammer bei 1600. Nach dieser Zeit sind die Krankheitssymptome
auf den unbehandelten Kontrollpflanzen so stark entwickelt, daß der Befall zwischen
80 und 100 % liegt.
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Wirkstoff Ausmaß des Blattbefalls nach Spritzung mit 0,1 i-iger Wirkstoffbrühe
1 0 3 0 4 0 5 0 7 0 9 0 12 0 A (bekannt) 2 B (bekannt) 2 Kontrolle (unbehandelt)
4 0 kein Pilzbefall, abgestuft bis 5 Totalbefall
Beispiel 15 Botrytis
cinerea an Paprika Paprikasämlinge der Sorte "eusiedler Ideal Elite" wurden, nachdem
sich 4 bis 5 Blätter gut entwickelt haben, mit 0,1 %gegen (Gewichtsprozent) wäßrigen
Spritzbrühen, die 80 % Wirkstoff und 20 % Natriumligninsulfonat in der Trockensubstanz
enthalten, tropfnaß gespritzt. Nach dem Antrocknen des Spritzbelages werden die
Pflanzen mit einer Konidienaufschwemmung des Pilzes Botrytis cinerea besprüht und
bei 22 bis 240C in eine Kammer mit hoher Luftfeuchtigkeit gestellt, um optimale
Bedingungen für die Pilzentwicklung zu erhalten. Nach 5 Tagen hat sich die Krankheit
auf den unbehandelten Kontrollpflanzen so stark entwickelt, daß die entstandenen
Blattnekrosen den überwiegenden Teil der Blätter bedecken.
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Wirkstoff Blattnekrosen nach Spritzung mit 0,1 %-iger Spritzbrühe
5 0 7 0 9 2 10 0 A (bekannt) 5 B (bekannt) 5 Kontrolle (unbehandelt) 5 0 keine Nekrosen,
abgestuft bis 5 = 2/3 der Blattfläche mit Nekrosen bedeckt
Beispiel
16 Septoria nodorum an Weizen Blätter von in Töpfen gewachsenen Weizenpflanzen der
Sorte "Jubilar" werden mit wäßrigen Spritzbrühen, die 0,2 und 0,1 9 (Gewichtsprozent)
Wirkstoff emulgiert enthalten, tropfnaß gespritzt. Nach dem Antrocknen des Spritzbelages
werden die Pflanzen mit einer Sporenaufschwemmung des Pilzes Septoria nodorum besprüht
und bei 16 bis 1800 in eine Kamrner mit hoher Luftfeuchtigkeit gestellt, um optimale
Bedingungen für die Pilzentwicklung zu erhalten. Nach 14 Tagen hat sich die Krankheit
auf den unbehandelten Kontrollpflanzen so stark entwickelt, daß die entstandenen
Blattflecken den überwiegenden Teil der Blätter bedecken.
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Wirkstoff Ausmaß des Blattbefalls nach Spritzung mit x..-iger Wirkstoffbrühe
X=0,2 0,1 1 - 1 2 3,5 3,5 3 2 2 4 2 2 5 1 2 7 1 2 8 - 2,5 9 1 1 10 2 3,5 11 2,5
3,5 12 2,5 A (bekannt) 5,5 5,5 B (bekannt) 4,5 4 Kontrolle (unbehandelt) 5,5 0 keine
Blattflecken, abgestuft bis 7 mehr als 2/3 der Blattfläche mit Flecken bedeckt
Beispiel
17 Pythium spec. an Erbsenkeimlingen Erbsensamen der Sorte "Senator" werden mit
einer Beizmittelaufbereitung, die 40 % (Gewichtsprozent) des zu prüfenden Wirkstoffes
und 60 % Talkum in der Verreibung enthält, in Mengen von 0,3 g je 100 g Samen gründlich
eingestäubt. Die auf diese Weise behandelten Erbsensamen werden in Töpfen in Erde
eingelegtZ, die stark mit Pythium verseucht ist. Nach 21-tägiger Versuchsdauer wird
der Krankheitsbefall im Vergleich mit der nichtgebeizten Kontrolle beurteilt.
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Wirkstoff ... ; kranke Erbsenpflanzen (21 Tage nach Auflauf) 1 0 3
25 8 0 A (bekannt) 85 B (bekannt) 90 Kontrolle (unbehandelt) 90 Beispiel 18 Aspergillus
niger Die Wirkstoffe werden einer für das Wachstum des Pilzes Aspergillus niger
optimal geeigneten Nährlösung in Mengen von 100, 50, 25 und 10 Gewichtsteilen pro
Million Teile Nährlösung zugesetzt. Es werden jeweils 20 ml der so behandelten Nährlösung
in 100 ml Glaskolben mit 0,3 mg Aspergillus-Pilzsporen beimpft. Die Kolben werden
120 Stunden lang bei 3600 erwärmt und
anschließend das Ausmaß der
Pilzentwicklung, das bevorzugt auf der Nährlösungsoberfläche erfolgt, beurteilt.
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0 kein Pilzwachstum, abgestuft bis 5 ungehemmtes Pilzwachstum (Pilzdecke
auf der Nährlösungsoberfläche geschlossen) Wirkstoff Wirkstoffmenge in der Nährlösung
.. Teile pro Million Teile Nährlösung 100 50 25 10 2 0 0 0 0 4 0 0 2 5 6 0 0 0 4
8 0 0 0 4 10 0 0 0 0 12 0 0 0 2 A (bekannt) 5 5 5 5 B (bekannt) 5 5 5 5 Kontrolle
(unbehandelt) 5 Beispiel 19 Man vermischt 90 Gewichtsteile der Verbindung 1 mit
10 Gewichtsteilen N-Methyl-α-pyrrolidon und erhält eine Lösung, die zur Anwendung
in Form kleinster Tropfen geeignet ist.
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Beispiel 20 20 Gewichtsteile der Verbindung 2 werden in einer Mischung
gelöst, die aus 80 Gewichtsteilen Xylol, 10 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes
von 8 bis 10 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Ölsäure-N-monoäthylanolamid, 5 Gewichtsteilen
Calciumsalz der Dodecylbenzolsulfonsäure und 5 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes
von 40 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Ricinusöl besteht.
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Durch Ausgießen und feines Verteilten der Lösung in 100 000 Gewichtsteilen
Wasser
erhält man eine wäßrige Dispersion, die 0,02 Gewichtsprozent des Wirkstoffs enthält.
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Beispiel 21 20 Gewichtsteile der Verbindung 3 werden in einer Mischung
gelöst, die aus 40 Gewichtsteilen Cyclohexanon, 30 Gewiciltsteilen Isobutanol, 20
Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes von 7 Mol Äthylenoxid an 1 lol Isooctylphenol
und 10 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes von 40 Mol ethylenoxid an 1 Mol Ricinusöl
besteht. Durch Eingießen und feines Verteilen der Lösung in 100 000 Gewichtsteilen
Wasser erhält man eine wäßrige Dispersion, die 0,02 Gewichtsprozent des Wirkstoffs
enthält.
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Beispiel 22 20 Gewichtsteile der Verbindung 4 werden in einer Mischung
gelöst, die aus 25 Gewichtsteilen Cyclohexanol, 65 Gewichtsteilen einer Mineralöl
fraktion vom Siedepunkt 210 bis 2800C und 10 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes
von 40 Mol Xthylenoxid an 1 Mol Ricinusöl besteht. Durch Eingießen und feines Verteilen
der Lösung in 100 000 Gewichtsteilen Wasser erhält man eine wäßrige Dispersion,
die 0,02 Gewichtsprozent des Wirkstoffs enthält.
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Beispiel 23 20 Gewichtsteile des Wirkstoffs 5 werden mit 3 Gewichtsteilen
des Natriumsalzes der Diisobutylnaphthalin-d-sulfonsäure, 17 Gewichtsteilen des
Natriumsalzes einer Ligninsulfonsäure aus einer Sulfit-Ablauge und 60 Gewichtsteilen
pulverförmigem Kieselsäuregel gut vermischt und in einer Hammermühle vermahlen.
Durch feines Verteilen der Mischung in 20 000 Gewichtsteilen Wasser enthält man
eine Spritzbrühe, die 0,1 Gewichtsprozent des Wirkstoffs enthält.
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Beispiel 24 3 Gewichtsteile der Verbindung 6 werden mit 97 Gewichtsteilen
feinteiligem Kaolin innig vermischt. Man erhält auf diese Weise ein Stäubemittel,
das 3 Gewichtsprozent des Wirkstoffs enthält.
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Beispiel 25 30 Gewichtsteile der Verbindung 7 werden mit einer Mischung
aus 92 Gewichtsteilen pulverförmigem Kieselsäuregel und 8 Gewichtsteilen Paraffinöl,
das auf die Oberfläche dieses Kieselsäuregels gesprüht wurde, innig vermischt. Man
erhält auf diese Weise eine Aufbereitung des Wirkstoffs mit guter Haftfähigkeit.
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Beispiel 26 40 Gewichtsteile des Wirkstoffs 1 werden mit 10 Teilen
Natriumsalz eines Phenolsulfonsäure-harnstoff-formaldehyd-Kondensats, 2 Teilen Kieselgel
und 4d Teilen Wasser innig vermischt. Man erhält eine stabile wäßrige Dispersion.
Durch Verdünnen mit 100 000 Gewichtsteilen Wasser erhält man eine wäßrige Dispersimon,
die 0,04 Gewichtsprozent Wirkstoff enthält.
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Beispiel 27 20 Teile des Wirkstoffs 2 werden mit 2 Teilen Calciumsalz
des Dodecylbenzolsulfonsäure, 8 Teilen Fettalkohol-polyglykoläther, 2 Teilen natriumsalz
eines Phenolsulfonsäure-harnstoff-formaldehyd-Kondensates und 68 Teilen eines paraffinischen
Mineralöls innig vermischt. lan erhält eine stabile ölige Dispersion.