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Pneumatischer Kraftverstärker
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Die Erfindung betrifft einen pneumatischen Kraftverstärker, der insbesondere
überall da zur Anwendung gelangen kann, wo eine Kraftverstärkung benötigt wird.
Dies betrifft insbesondere die Anwendung des Kraftverstärkers in einem Fahrzeugbremssystem.
Im speziellen soll der pneumatische Kraftverstärker an einem Hauptzylinder befestigt
sein, wobei eine Ausgangsstange des pneumatischen Kraftverstärkers derart angeordnet
ist, daß sie einen Kolben des Hauptzylinders direkt betätigt.
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Bei dem llauptzylinder des beschriehenen Typs ist der Ausgangsstange
des pneumatischen Kraftverstärkers üblicherweise aus zwei in Schraubeingriff miteinander
stehenden Teilen gebildet, so daß die Gesamtlänge der Ausgangsstange leicht derart
eingestellt werden kann, daß ein gewünschter freier Raum zwischen dem Kolben des
Hauptzylinders und der Aubgallgsstangc erreicht wird, wobei dieser freie Raum die
Neigung zeigt, sich in seiner Größe zu ändern, und zwar aufgrund von Iierstellungstoleranzen
der den pneumatischen Kraftverstärker und den Hauptzylinder bildenden Teile sowie
aufgrund von Herstellungstoleranzen von Abstildsstücken oder dgl., die bei der Befestigung
des pneumatischen Kraftverstärkers am Hauptzylinder zwischen dem Kraftverstärker
und dem Hauptzylinder eingeklemmt werden. Nachdem dann durch entsprechendes Einregeln
des Schraubgewindes der gewünschte Abstand bzw. freie Raum zwischen der Ausgangsstange
und dem Kolben eingestellt worden ist, wird eine Raltivverdrehung zwischen diesen
beiden Teilen verhindert.
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Bei bekannten pneumatischen Kraftverstärkern wird diese Relatiwerdrehung
zwischen den beiden genannten Teilen dadurch verhindert, daß Klebstoff auf die Gewindeteile
aufgebracht wird oder daß sowohl an den Außengewindeteilen als auch an den Innengewindeteilen
konische Gewinde ausgebildet werden, um beim Miteinanderineingriffkommen der beiden
Teile die Ausbildung bzw. Form der Gewinde zu deformieren. Hinsichtlich des erstgenannten
Falls stellt es jedoch einen äußerst zeitraubenden Arbeitsaufwand dar, den Klebstoff
zu trocknen oder aushärten zu lassen, weswegen dadurch auch die Arbeitsleistung
und die Zuverlässigkeit des erzielten Ergebnisses bees einträchtigt werden. Demgegenüber
ist/bei dem letztgenannten Fall schwierig, die Abmessungstoleranz des pneumatischen
Kraftverstärkers und des liauptzylinders innerhalb eines vorbestimmten Bereichs
zu steuern, da die Toleranz zum Erreichen der erwünschten Dichtigkeit
bzw.
Festigkeit zwischen den beiden mittels konischer Gewinde miteinander in Eingriff
stehenden Teile relativ klein ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den pneumatischen
Kraftverstärker der gattungsgemäßen Art derart auszugestalten, daß er eine aus zwei
in Schraubeingriff nllteillander stehenden Teilen bestehende Ausgangsstange verstellharer
Länge aufweist, bei der mittels einfacher Mittel eine ftelatiçdrehung zwischen den
beiden Teilen verhindert ist, wenn die I.änge der Ausgangsstange in dem gewünschten
Ausmaß eingeregelt worden ist.
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Die Merkmale der zur Lösung dieser Aufgabe geschaffenen Erfindung
ergeben sich aus dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
hiervon sind in den weiteren Ansprüchen enthalten.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
Diese zeigt in: Fig. 1 teilweise geschnitten in Seitenansicht den pneumatischen
Kraftverstärker gemäß der Erfindung; Fig. 2 vergrößert das wesentliche Teil der
Ausgangsstange im Längsschnitt und Fig. 3 im Querschnitt gemäß Linie III-III nach
Fig. 2.
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Der pneumatische Kraftverstärker gemäß Figur 1 weist ein Gehäuse 1
mit einer hierin vorgesehenen flexiblen Membran 2 auf, die das Innere des Gehäuses
1 in eine vordere Kammer 3 und eine hintere Kammer 4 unterteilt. Die vordere Kammer
3 ist ständig mit einer
Vakuumquelle, beispielsweise der Ansaugleitung
eines nicht dargestellten Fahrzeugmotors oder dgl., verbunden.
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Die Verbindung zwischen der vorderen Kammer 3 und der hinteren Kammer
4 erfolgt über in einem Ventilkörper 5 vorgesehene Durchlässe 5b, 5c und wird im
Suine eines Öffnens oder Schließens durch ein flexibles Tellerventil 7 gesteuert,
das mit einem am Ventilkörper 5 ausgebildeten Ventilsitz 5a in Eingriff bringbar
und zusammen mit einem Tauchkolben 6 bewegbar ist, der seinerseits abgedichtet verschieblich
in den Ventilkörper 5 eingepaßt ist. Ein radial innerhalb des Tellerventils 7 gelegener
Raum steht dauernd mit der Atmosphäre in Verbindung, wobei auch die hintere Kammer
4 mit der Atmosphäre in Verbindung kommt, wenn das Tellerventil 7 sich von einem
am Tauchkolben 6 vorgesehenen ringförmigen Ventilsitz 6a löst. Der Tauchkolben 6
wird mittels einer Eingangsstange 8 betätigt, die mit einem nicht dargestellten
Bremspedal oder dgl., des Fahrzeuges verbunden ist. Wenn der Kolben 6 aus seiner
in der Zeichnung dargestellten unbetätigten Stellung heraus, in der in den beiden
Kammern 3, 4 Vakuumdruck herrscht, mittels der Eingangsstange 8 nach links verschoben
wird, kommt das Tellerventil 7 zuerst in Eingriff mit dem Ventilsitz 5a, wodurch
die Verbindung zwischen den Kammern 3, 4 unterbrochen wird. Sodann löst sich bei
einer weiteren Bewegung des Kolbens 6 nach links der an diesem Kolben 6 vorgesehene
Ventilsitz 6a vom Ventilsitz 7, wodurch der Atmosphärendruck in die Kammer 4 eingeleitet
und demgemäß beidseits der Membran 2 ein Differenzdruck aufgebaut wird, da in der
Kammer 3 nach wie vor der Vakuumdruck herrscht.
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Der an der Membran 2 erzeugte Differenzdruck wird über eine Kolbenplatte
9, eine tellerförmige Platte 10, Zapfen 11, Reaktionshebel 12 und eine Gelenkplatte
13 auf eine Ausgangsstange 14 übertragen.
Die Ausgangsstange 14
betätigt hierbei direkt einen nicht dargestellten Kolben eines Meisterzylinders,
der am linken Ende des Gehäuses 1 befestigt ist. Zwischen dem Kraftverstärker und
dem Hauptzylinder ist beim Festlegen des Kraftverstärkers am Hauptzylinder ein Führungsabstandsstück
15 eingeklemmt.
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Wie vergrößert aus Fig. 2 ersichtlich, besteht die Ausgangsstange
14 aus einem Zapfenteil 16 und einem Fassungsteil 17, wobei ein Außengewindeteil
16a des Zapbenteils 16 in Schraubeingriff mit einem Innengewindeteil 17a des Fassungsteils
17 steht. Am Außenumfangsteil des Zapfenteils 16 ist ein Rändelteil 16b vorgesehen,
das beispielsweise durch Rändeln, einen Räumvorgang, Kaltverformen oder dgl.
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gebildet und an einer Stelle angeordnet ist, an der die Gewindegänge
nicht vorgesehen sind; dies ist bei der dargestellten Ausführungsform an einer Stelle
nahe dem Außengewindeteil 16a, jedoch außerhalb diesem. Am Fassungsteil 17 ist ein
Hülsenteil 17b vorgesehen, das wenigstens einen Teil des Rändelteils 16b in sich
aufnimmt, wenn die beiden Teile 16, 17 in Schraubeingriff miteinander stehen.
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Der aus Fig. 1 ersichtliche Abstand Y, der zwischen der Oberseite
15a des zur Befestigung des Hauptzylinders vorgesehenen Abstandsstückes 15 und dem
vorderen Ende des Fassungsteiles 17 vorliegt, ändert sich gemäß den Dimensions-
bzw. Abmessungstoleranzen der den pneumatischen Kraftverstärker bildenden Teile.
Es wird daher das Zapfenteil 16 relativ zum Fassungsteil 17 verdreht, um einen Abstand
X zwischen der Oberseite 15a des Abstandsstückes 15 und dem vorderen Ende des Zapfenteils
16 um den gewiinschten Wert zu verändern bzw. auf den gewünschten Wert einzustellen.
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Wenn diese Einstellung in der geeigneten Weise durchgeführt worden
ist, wird das Hülsenteil 17b des Fassungsteils 17 radial nach innen eingequetscht
bzw. eingestemmt, und zwar derart, daß beispielsweise,
wie aus Fig.
3 ersichitlich, drei im Winkelabstand voneinander angeordnete Vorsprünge 17c radial
nach innen ragen und mit dem Rändelteil 16b des Zapfenteils 16 in Eingriff stehen,
so daß dadurch in wirksamer und zuverlässiger Weise eine Relativverdrehung zwischen
d('lll Zapfenteil 16 und dem Fassungsteil 17 verhindert wird.
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Bei der beschriebenen Ausführungsform ist das Fassungsteil 17 im Gehäuse
1 augeordnet, während as Zapfenteil 16 aus dem Gehäuse 1 des pneumatischen Kraftverslärkers,
herausragt. Selbstverständlich kann die beschriebene Anordnung jedoch auch in umgekehrter
Weise vorgesehen werden. Weiterhin ist die jeweilige Ausbildung des pneumatischen
Kraftverstärkers selbstverständlich nicht auf die beschriebene Ausführungsform beschränkt,
vielmehr können beliebige Arten von Kraftverstärkern zur Anwendung gelangen.
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In jendem Fall kann bei dem pneumatischen Kraftverstärker die Länge
dessen Ausgangsstange in geeigneter Weise eingestellt werden, wobei dann nach der
Durchführung der Verstellung eine Anderung der eingeregelten Länge der Ausgangsstange
dadurch verhindert ist, daß das Hülstiiteil 17b des Fassungsteils 17 auf das Rändelteil
16b des Zapfenteils 16 hin eingestemmt wird, so daß dadurch eine Relativverdrehung
zwischen den genannten Teilen verhindert wird. Es ist daher im Vergleich zu dem
bekannten Verfahren des Aufbringens von Klebstoff möglich, die Arbeitsweise nicht
nur beträchtlich zu steigern, d:t der Arbeitsvorgang schnell durchgeführt und beendet
werden kann, sondern auch die Relativverdrehung zwischen den genannten Teilen zuverlässig
zu verhindern. Weiterhin ist auch bei der Erfindung im Vergleich zu dem bekannten
Verfahren, bei dem konische Gewindegänge zur Anwendung gelangen, das Ausmaß der
möglichen Verstellung der Ausgangsstange sehr viel griißer, wobei auch eine Abmessungsänderung
der den pneumatischen Kraftverstärker bildenden Teile mittels
einer
entsprechenden Einstellung der Ausgangsstange leicht durchgeführt werde, kann und
hierdurch der Wirkungsgrad der duruiigeführten Arbeit weiter gesteigert wird.
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L e e r s e i t e