DE2708313A1 - Verfahren und einrichtung zum mechanischen aufbereiten von einem biologischen rottevorgang zuzufuehrenden organischen abfaellen unter zufuehrung von zuschlagstoffen - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum mechanischen aufbereiten von einem biologischen rottevorgang zuzufuehrenden organischen abfaellen unter zufuehrung von zuschlagstoffenInfo
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Description
Gebrüder Weiss KG München, den 15.02.1977
634-3 Prohnhausen/Dillkreis P 432/76
PuAe
Verfahren und Einrichtung zum mechanischen Aufbereiten von einem biologischen
Rottevorgang zuzuführenden organischen Abfällen unter Zuführung von Zuschlagstoffen
00983 5/0255
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum mechanischen Aufbereiten von einem biologischen Hottevorgang zuzuführenden
organischen Abfällen, wie*Tierkot u.a. unter Zuführung
von Kohlenstoffträgern als Zuschlagstoff, wie Sägemehl o.a.
Zur umweltgerechten Lösung der Beseitigung von Abfallstoffen, insbesondere von Klärschlamm,ist es bekannt, diese durch
biologische Umwandlung unter Sauerstoffeinwirkung in Kompost zu überführen und diesen in den natürlichen Stoffkreislauf rückzuführen.
Da Abfälle in aller Regel mit Hilfe von Wasser transportiert werden, enthalten die nach ihrem Transport zu separierenden
Stoffe sehr viel Wasser, beispielsweise beträgt bei Klärschlamm der Anteil des Wassers das 10- bis 100-fache der
transportierten Trockensubstanz. Darüber hinaus müssen solche Abfälle, ehe sie einem biologischen Rottevorgang zugeführt
werden können, mit einem Kohlenstoffträger vermischt werden,
um das für eine Rotte notwendige C/N- Verhältnis zu erhalten. Als solcher Zuschlagstoff wird vorzugsweise Sägemehl verwendet·
Klärschlämme müssen daher vor ihrer Überführung in einen Belüftungsreaktor zur Durchführung des RotteVorganges entwässert
und mit einem Kohlenstoffträger vermischt werden, was bisher mit Hilfe eines Zwangsmischers erfolgte.
Mit Hilfe eines Zwangsmischers, beispielsweise eines Doppelwellenmischers,
wird zwar eine gute Homogenisierung erreicht, jedoch wird das Material, beispielsweise Kommunalschlamm und
Sägemehl oder aus der Massentierhaltung stammender Kot und Sägemehl, beim Mischen infolge der Kolloidität des Klärschlammes
bzw. des Tierkotes sehr stark plastifiziert und damit luftundurchlässig.
Es bilden sich Klumpen, deren Belüftung innerhalb eines Belüftungsreaktors erhebliche Schwierigkeiten bereitet.
Selbst mit hohen Drücken gelingt es nur sehr unvollkommen, ein einen Belüftungsreaktor durchlaufendes Materialhaufwerk über
den gesamten Querschnitt gleichmäßig zu belüften. Die Luft
*Klärschlainmm,
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sucht sich vielmehr den Weg des geringsten Widerstandes zwischen den einzelnen Klumpen, so daß einem gleichmäßigen
Rottevorgang abträgliche Luftkanäle innerhalb des Materialhaufwerkes entstehen, was zu einer im Querschnitt
ungleichmäßigen Verrottung des eine hohe Säule bildenden Materialhaufwerkes führt.
Um diesem Übelstande abzuhelfen, ist bisher der Anteil des Kohlenstoffträgers in der Mischung erhöht worden, so
daß der Anteil an Klärschlamm unter ein wirtschaftlich tragbares Verhältnis sinkt.
Aus der DT-PS 1 145 646 ist ein Verfahren bekannt, gemäß
dem ein Gemisch aus teilweise entwässertem Klärschlamm, insbesondere Klärschlamm mit einem Wassergehalt unter 70 %
und zerkleinertem Müll, insbesondere Müllraspelgut, einer Pressverformung unter starker Verdichtung der Masse auf
bis zu etwa ein Drittel ihres Volumens ohne Wasseraustritt unterworfen wird. Die so erhaltenen Presslinge werden
durch Lagerung an der Luft getrocknet. Der Trocknungsprozeß beruht hierbei auf einer lebhaften Selbsterhitzung
während des Lagervorganges, d.h. einem biologischen Rottevorgang in den Presslingen, nicht aber einer Verpilzung,
die nur auf weitgehend verrottetem Material bei niedrigen Temperaturen wachsen können. Damit das Lagermaterial hygienisch
einwandfrei ist, wird ein Müll-Klärschlammgemisch
verwendet, dessen Temperatur durch mykrobielle Verrottung auf etwa + 60 Grad Celsius oder darüber, vorzugsweise auf
+ 65 Grad C gestiegen war, oder ein Gemisch, dessen Müllbestandteil diese Temperatur erreicht hatte. Der zugesetzte
Klärschlamm dient also nur als Stickstoffspender.
Zweck dieses Verfahrens ist es, lagerbeständige, geruchlose und biologisch aktive Bodenverbesserungsmittel zu
schaffen, bei denen der Eintritt einer humusbildenden Tätigkeit der Mikroben, also eine Kompostierung, solange
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zurückgehalten wird, bis sie unter Wasserzusatz einem kontinuierlichen Gärungsprozeß im Boden selbst, etwa in
der sogenannten Flächenkompostierung auf dem Freiland, in Frühbeetkästen und Gärtnerkomposten zugeführt werden.
Eine solche Vorbehandlung dient also der Stabilisierung der Abfälle und ihrer Überführung in eine lager- und
transportfähige Form und erfordert zur Abtötung pathogener Keime eine Heißmischung vor der Pressverformung, die
so gestaltet sein muß, daß kein Wasser aus den Presslingen austritt, um anschließend eine Trocknung der Presslinge
durch Selbsterhitzung zu erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu
schaffen, durch welches das mechanische Aufbereiten von organischen Abfällen, insbesondere von Klärschlamm mit
Kohlenstoffträgern so ausführbar ist,daß die einem biologischen
Rottevorgang zuzuführenden Abfälle mit einem Minimum an Kohlenstoffträgern einem solchen Rottevorgang
unterworfen und besser als bisher belüftet werden können, um dadurch die für einen optimalen biologischen Rottevorgang
erforderliche steuerbare oder regelbare gleichmäßige Belüftung zu erreichen.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art ist diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
die Abfälle und Zuschlagstoffe durch einen mischenden Preßvorgang bis zur Verringerung ihrer Volumina um etwa
ein Drittel unter gleichzeitiger Entwässerung vermischt, durch einen weiteren Preßvorgang weitestgehend entlüftet
und nachfolgend in, an ihren Stirnseiten Bruchflächen aufweisende Presslinge von etwa 10 bis 20 mm Durchmesser
und unterschiedlicher Länge von maximal etwa 150 mm überführt
werden, die anschließend in einem Belüftungsreaktor
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zur Auslösung spontaner Rottevorgänge zwangsbelüftet werden.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
erfolgt der Misch- und Pressvorgang durch eine mit den Abfällen beschickte Mischpresse, der ausgangsseitig eine die
in der Mischpresse vermischten und unter Verdichtung teilweise entwässerten Abfälle zu strangähnlichen Presslingen
formende Formpresse nachgeordnet ist, deren Preßdruck im wesentlichen senkrecht zur Austrittsrichtung der Presslinge
aus der Presse wirkt, wobei als Mischpresse eine Schneckenpresse mit einer Misch- und einer konisch sich
verjüngenden Kompressionszone und als Formpresse ein ausgangsseitig mit der Schneckenpresse verbundenes, senkrecht
zur Schneckenachse angeordnetes Lochblech mit Lochdurchmessern von 10 bis 20 Millimetern vorgesehen ist, deren
Löcher zur Austrittseite hin innerhalb eines ersten Abschnittes sich konisch verjüngen und in einem zweiten Abschnitt
im Durchmesser gleichbleibend sind und daß dem Lochblech auf der Eintrittseite ein Abstreifer zugeordnet ist.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Auf die erfindungsgemäße Weise werden die Ausgangsstoffe
in einem wirtschaftlich interessanten Mischungsverhältnis in einer einzigen Arbeitsstufe gemischt und entwässert
und in eine Form überführt, die eine außerordentlich gute Belüftung in einem Belüftungsreaktor sowie eine leichte
Handhabung ermöglicht. Außerdem wird die Zumischung von Kohlenstoffträgern auf einem Minimum gehalten.
Es hat sich gezeigt, daß ein solcher Misch- und Pressvorgang erhebliche Vorteile bringt. Die Presslinge können sehr einfach
in die Belüftungsreaktoren transportiert und dort mit einfachen technischen Mitteln niveaugleich zu einem
luftdurchlässigen Materialhaufwerk geschichtet werden, ohne
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daß eine Verklebung an den Transport- und Verteilermitteln oder der Presslinge untereinander folgt. Dies liegt unter
anderem daran, daß die Oberflächen der Presslinge im abschließenden Preßvorgang durch den im wesentlichen senkrecht
zur Längsachse der strangähnlichen Presslinge wirkenden Preßdruck glattgestrichen werden. Durch das Abbrechen der
Presslinge infolge ihres Eigengewichtes beim Verlassen der Lochscheibe entstehen an den Bruchflächen die für eine
Kapillarwirkung gewünschten porösen Oberflächen. Ferner werden durch die abschließende Formpressung die Presslinge
stark in einer Richtung zusammengepreßt, wodurch sich eine fast vollständige Entlüftung und im wesentlichen in Richtung
der Längsachse der Presslinge im Innern viele Kapillarporen und -gänge bilden, die an den Bruchflächen der Presslinge
enden. Durch die Kapillarwirkung wird dort Wasser aus dem Pressling gedrängt und bei der anschließend einsetzenden
Belüftung Luft eingesogen, so daß im Belüftungsreaktor bei Beginn der Belüftung der Rotteprozeß spontan
einsetzt. Während des Rottevorganges bläht sich der einzelne Preßling auf und wird um so krümmeliger, Je tiefer
er im Belüftungsreaktor zu liegen kommt, wenn eine Belüftung im sogenannten Gegenstromverfahren vorausgesetzt
wird. An den seitlichen Außenflächen der Presslinge sind infolge des Preßvorganges die Kapillaröffnungen verschlossen
worden. Das an der Oberfläche der Presslinge austretende Wasser kann aus der Mischpresse abfließen bzw. beim
Rottevorgang und der dabei entstehenden Erhitzung verdampfen. Der Rottevorgang in einem Belüftungsreaktor wird
daher nicht nur durch die nunmehr mögliche bessere Belüftung des Materialhaufwerkes, sondern auch durch die über
die Kapillarporen in das Innere des Presslings eingezogene Luft stark beschleunigt, so daß ein schneller Start des
Rottevorganges bei hoher Temperaturentwicklung eintreten kann. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß ein
Materialhaufwerk aus erfindungsgemäß aufbereiteten Abfällen
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besser als bisher belüftbar ist, da die Preßlinge einen geringen Strömungswiderstand aufweisen. Für die Belüftung
sind daher geringere Leistungen als bisher aufzubringen, oder aber die Belüftungsreaktoren können höher als bisher
gebaut werden, was sich auf die Wirtschaftlichkeit ebenfalls günstig auswirkt.
Der Rottevorgang der zu verrottenden Abfälle wird erfindungsgemäß dadurch stark intensiviert, daß die Abfälle
und Zuschlagstoffe in einem Verhältnis von 10 bis 15 Volumenprozent Sägemehl, 20 bis 30 Volumenprozent gerottetem
Material und 55 bis 70 Volumenprozent Kommunalklärschlamm
gemischt werden.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird also rottefähiges und nicht etwa lagerfähiges Material geschaffen,
das zudem ein wirtschaftliches Mischungsverhältnis von Klärschlamm und Kohlenstoffträgern aufweist und eine wirtschaftliche
Zwangsbelüftung zuläßt. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß erstmals reiner Sauerstoff exakt
dosierbar dem Eottevorgang zuführbar ist, da die dem Sauerstoff zusatz hinderliche Kanalbildung im Materialhaufwerk
unterbleibt.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung mehr oder minder schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles beschrieben.
Es zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt durch eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
Figur 2 eine Einzelheit der Figur 1 in vergrößerter Darstellung.
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AO
Der in einem Belüftungsreaktor BR zu verrottende Klärschlamm - der beispielsweise über eine hier nicht dargestellte
Siebband-Presse mechanisch entwässert worden ist oder der aus einer Massentierhaltung stammende Tierkot,
nachfolgend als Kompost-Rohgut bezeichnet, wird über eine Zubringvorrichtung 10 in einen Einfülltrichter 11 einer
Mischpresse MP gefördert, vgl. Figur 1. In den gleichen Einfülltrichter wird über eine weitere Zubringvorrichtung
als Zuschlagstoff ein Kohlenstoffträger, beispielsweise Sägemehl, gefördert. Die Fördermengen sind so dosiert,
daß die Anteile von Klärschlamm etwa 85 bis 90 Volumenprozent
und die Anteile an Kohlenstoffträgern etwa 10 bis 15 Volumenprozent betragen.
Dem Einfülltrichter ist eine Mischpresse MP nachgeschaltet, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel im wesentlichen
aus einer Misch- und Preßschnecke besteht, der eine Zubringerschnecke vorgeschaltet ist.
Das im Einfülltrichter 11 befindliche Kompost-Rohgut wird
daher über die am Boden des Einfülltrichters befindliche Zubringerschnecke 14, die von einem Motor 15 über ein Regelgetriebe
16 angetrieben ist, in die Misch- und Preßschnecke 18 gefördert. Die Schneckengänge dieser Misch-
und Preßschnecke weisen eine unterschiedliche Steigung auf; am Einlaß weisen die Schneckengänge eine weite und
am Auslaß eine enge Steigung auf. Die Misch- und Preßschnecke 18 wird von einem Motor 19» gegebenenfalls über
ein Getriebe 20, mit konstanter Drehzahl angetrieben.
Die Misch- und Preßschnecke ist von einem Schneckengehäuse 22 umgeben, das ausgangsseitig eine Lochscheibe 23
umfaßt, die als Lager für die Schneckenwelle 24 dient und
in Figur 2 in vergrößertem Maßstab im Querschnitt darges "eilt ist. In der Lochscheibe sind achsenparallele Löcher
25 vorgesehen, die einen Lochdurchmesser von etwa 10 bis
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ΑΛ
20 mm aufweisen. Diese Löcher sind in einem Abschnitt der Lochscheibe in ihrem Durchmesser gleichbleibend, während
in einem weiteren Abschnitt 25' diese Löcher konisch ausgebildet sind, sich also in ihrem Durchmesser zur Eingangsseite der Lochscheibe hin vergrößern. Die Lochscheibe ist
nun so in das Schneckengehäuse 22 eingesetzt, daß die in bezug auf die Ausgangsseite der Lochscheibe sich konisch
verjüngenden Durchmesser der Schnecke 18 zugewandt sind, während die im Durchmesser gleichbleibenden Abschnitte der
Löcher sich auf der Ausgangsseite der Mischpresse MP befinden. Die Wirkung dieser in ihrem Querschnitt sich verändernden
Löcher in der Lochscheibe wird später im einzelnen beschrieben.
Auf der die Schneckengänge tragenden Welle 24 ist ein Abstreifmesser
26 drehfest angeordnet, durch das beim Betrieb der Schnecke verhindert wird, daß faserige Kohlenstoffträger
sich an der nach innen gewandten Seite der Lochscheibe festsetzen und dort die Löcher 25 zusetzen können.
An der Unterseite des Schneckengehäuses 22 ist ferner eine öffnung 27 vorgesehen, die durch ein Siebband 28 abgedeckt
ist. Durch diese öffnung kann das beim Preßvorgang ausgedrückte Wasser aus der Presse austreten.
Der Mischpresse MP ist der Rottebehälter BR nachgeordnet, der an seinem Einlaß ein von einem Motor 30 über ein Getriebe
31 angetriebenen Schleuderteller 32 zum niveaugleichen Einbringen des die Mischpresse als Presslinge
verlassenden Kompost-Rohgutes in den Belüstungsreaktor aufweist.
Das in den Belüftungsreaktor oben eingebrachte aufbereitete Kompost-Rohgut durchwandert diesen als sogenanntes Materialhaufwerk
MH, das über ein Gebläse LG im Gegenstrom zwangsbelüftet wird. Über eine Austragsvorrichtung AV wird an der
Sohle des Belüftungsreaktors das verrottete Material entnommen.
*über den gesamten Querschnitt
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- Tl -
Wie sich aus dem Vorstehenden ergibt, wird das in den Einfülltrichter
gebrachte Kompost-Rohgut über die Zubringerschnecke 14 der Misch- und Preßschnecke 18 zugeführt, wobei
über das Regelgetriebe 16 die für das dosierte Zubringen des Kompost-Rohgutes jeweils erforderliche Drehzahl
einstellbar ist. Im. Schneckengehäuse 22 erfolgt in an sich bekannter Weise der Misch- und Preßvorgang des zugeführten
Kompost-Rohgutes bis zur Verringerung seines Volumens um etwa ein Drittel bei gleichzeitiger Entwässerung. Das
ausgeschiedene Wasser tritt über das Siebband 28 und die öffnung 29* Das gemischte und auf etwa ein Drittel des
Volumens zusammengepreßte Kompost-Rohgut wird anschließend durch die sich verjüngenden öffnungen 25' und die Öffnun
gen 25 der Lochscheibe 23 gedruckt. Durch die sich verjüngenden öffnungen wird ein Preßdruck im wesentlichen senkrecht zur Durchtrittsrichtung des Kompost-Rohgutes erzeugt.
Hierbei wird das Kompost-Rohgut bei weitestgehender Entlüftung zu Presslingen PR von etwa 10 bis 20 mm Durchmesser
zusammengepreßt. Ober die zylindrischen Abschnitte der Löcher 25 werden die Außenflächen der Presslinge glattgestrichen. Die die Lochscheibe verlassenden Presslinge PR
brechen mit unterschiedlicher Länge von maximal etwa 150 mm beim Verlassen der Lochscheibe ab und fallen, wie
in Figur 1 dargestellt, auf den Schleuderteller 32, durch den sie im Belüftungsreaktor niveaugleich aufgeschichtet
werden. Durch das Abbrechen entstehen lediglich an den stirnseitigen Bruchflächen öffnungen für die beim Preßvorgang im Pressling erzeugten Kapillaren,die bei der
zwangsweisen Belüftung im Belüftungsreaktor intensiv Luft aufsaugen. Der gewünschte Rottevorgang im Belüftungsreaktor setzt daher spontan vom Innern des Presslings her ein
und bringt diesen zum Aufblähen. Dieses Aufblähen wird umso intensiver, je tiefer die Presslinge innerhalb des
sich durch den Belüftungsreaktor bewegenden Haufwerkes liegen, um schließlich zu zerkrümmein. Auf diese Weise
wird eine gleichmäßig gute Belüftung und damit gleichmäßig
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gute Verrottung über den gesamten Querschnitt des im Belüftungsreaktor
befindlichen Materialhaufwerkes erzielt.
Um den Beginn des Rottevorganges noch intensiver zu gestalten, kann nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung über den Austrag AV entnommenes verrottetes Kompostgut - sogenanntes Rückgut - über eine Zubringvorrichtung
34· in. den Einfülltrichter gefördert werden.
Bei dieser Ausführungsform hat der entwässerte zu verrottende
Klärschlamm einen Anteil von 55 bis 70 Volumenprozent,
der Zuschlagstoff in Form von Sägemehl einen Anteil von 10 bis 15 Volumenprozent und der Zuschlagstoff in Form
von Rückgut einen Anteil von 20 bis 30 Volumenprozent am Kompost-Rohgut.
Selbstverständlich sind auch andere Ausführungsformen der
beschriebenen Mischpresse MP möglich, entscheidend ist allein, daß zur Aufbereitung des zu verrottenden entwässerten
Klärschlammes, Tierkotes und ähnlichem, das Rottegut und die zuzuführenden Zuschlagstoffe unmittelbar vor ihrer
Überführung in den Belüftungsreaktor durch einen mischenden
Preßvorgang in der beschriebenen Weise mechanisch aufbereitet und unmittelbar daran anschließend in dem Belüftungsreaktor zur Auslösung spontaner Rottevorgänge zwangsbelüftet
werden.
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Leerse ite
Claims (7)
1. Verfahren zum mechanischen Aufbereiten von einem biologischen Rottevorgang zuzuführenden organischen Abfällen,
wie*Tierkot u.a. unter Zuführung von Kohlenstoffträgern als Zuschlagstoff, wie Sägemehl o.a.,
dadurch gekennzeichnet , daß die Abfälle
und Zuschlagstoffe durch einen mischenden Preßvorgang bis zur Verringerung ihrer Volumina um etwa ein Drittel
unter gleichzeitiger Entwässerung vermischt, durch einen weiteren Preßvorgang weitestgehend entlüftet und
nachfolgend in, an ihren Stirnseiten Bruchflächen aufweisende Presslinge von etwa 10 bis 20 mm Durchmesser
und unterschiedlicher Länge von maximal etwa 150 mm
überführt werden, die anschließend in einen Belüftungsreaktor zur Auslösung spontaner Rottevorgänge zwangsbelüftet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle und Zuschlagstoffe
in einem Verhältnis von 10 bis 15 Volumenprozent Sägemehl und 85 bis 90 Volumenprozent Kommunalklärschlamm
gemischt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle und Zuschlagstoffe
•Klärschlamm,
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ORIGINAL INSPECTiD
in einem Verhältnis von 10 bis 15 Volumenprozent Sägemehl, 20 bis 30 Volumenprozent gerottetem Material und
55 bis 70 Volumenprozent Kommunalklärschlamm gemischt
werden.
4-. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den
Ansprüchen 1 bis 3» gekennzeichnet durch eine mit den Abfällen beschickte Mischpresse, der
ausgangsseitig eine die in der Mischpresse vermischten und unter Verdichtung teilweise entwässerten Abfälle
zu strangähnlichen Presslingen formende Formpresse nachgeordnet ist, deren Preßdruck im wesentlichen senkrecht
zur Austrittsrichtung der Presslinge aus der Presse wirkt.
5. Einrichtung nach Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet , daß als Mischpresse eine Schneckenpresse
mit einer Misch- und einer konisch sich verjüngenden Kompressionszone und als Formpresse ein ausgangsseitig
mit der Schneckenpresse verbundenes, senkrecht zur Schneckenachse angeordnetes Lochblech mit Lochdurchmessern
von 10 bis 20 Millimetern vorgesehen ist, deren Löcher zur Austrittseite hin innerhalb eines ersten Abschnittes
sich konisch verjüngen und in einem zweiten Abschnitt im Durchmesser gleichbleibend sind und daß
dem Lochblech auf der Eintrittseite ein Abstreifer zugeordnet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß in der Kompressionszone ,
mindestens eine den Abfluß des aus den Abfällen gepreßten
Wassers ermöglichende öffnung vorgesehen ist.
7. Einrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneckenpresse eine
Dosierschnecke vorgeschaltet ist, deren Drehzahl regelbar ist.
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