Die bisher in der pharmazeutischen Industrie bekannten, oral eingenommenen, festen Einheitsdosierungsformen sind in zwei grundsätzliche
Formen unterteilbar, nämlich Tabletten und Kapseln. Sowohl bei Tabeletten als auch bei Kapseln ist ein breites Spektrum
bekannt, beispielsweise solche, die den Eingeweiden entsprechend beschichtet sind, damit sie sich im intestinalen Trakt auflösen,
solche, die mittels verschiedener Mechanismen sich während einer langen Zeitdauer auflösen, aufschäumende Formen und so weiter. Insgesamt
weisen solche herkömmlichen festen oralen Dosierungsformen
zahlreiche Nachteile auf.
Zunächst liegt ein Nachteil herkömmlicher, fester, oraler Einheitsdosierungsformen
darin, daß sie mehrere, verschiedene, dem aktiven Bestandteil zugemischte Substanzen enthalten, die als
"therapeutisch unwirksame oder nichttoxische, pharmazeutische Zusatzstoffe" bezeichnet werden. Solche Stoffe oder Materialien
gehören zu den bekannten Kategorien wie Verdünnungsmittel, Extraktionsmittel, Bindemittel, Gleitmittel, Sprengmittel, Stabilisatoren,
709826/1034
Puffer, Konservierungsmittel und so weiter. Es ist zwar bekannt, daß
diese Stoffe bei der Zubereitung pharmazeutischer Mischungen unerläßlich sind, ihre Verwendung bringt aber dennoch Probleme bezüglich
der Kosten der endgültigen Form und des Gewichts der Dosierungsein-. heit und so weiter. Zusätzlich muß jedes Zusatzmaterial vor seiner
Verwendung bezüglich möglicher Unverträglichkeiten mit den vorhandenen Medikamenten geprüft werden. Des-weiteren können bestimmte
dieser Materialien, beispielsweise Gleitmittel, zu Problemen bezüglich der Bio-Verfügbarkeit des aktiven Bestandteils führen. Auch
muß das Vorhandensein dieser Materialien bei analytischen Verfahren berücksichtigt werden, mit denen die Wirksamkeit usw. der fertigen
Dosierungsform geprüft wird.
Ein zweiter wichtiger Nachteil der bekannten oralen Einheitsdosierungsformen
liegt darin, daß die Einheitsdosierungsform bei ihrer Prüfung zerstört werden muß, wodurch nur ein kleiner Prozentsatz
der tatsächlich hergestellten Formen geprüft werden kann. Es ist bekannt, daß die Dosierungsformen einer Charge merklich voneinander
abweichen können, weil die mittlere Abweichung innerhalb jeder Charge bezüglich Dosierung, Eigenschaften usw. durch Analyse einer
relativ kleinen Anzahl von Proben bestimmt wird.
Das Chargen- bzw. Batch-Konzept selbst bedeutet einen Nachteil
herkömmlicher oraler, fester Dosierungsformen bezüglich der Wirtschaftlichkeit der Batch-Konstruktion, der Steuerung und der Prüfung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, pharmazeutische E'inheitsdosierungsformen
zu schaffen, denen die genannten Nachteile nicht anhafben, die insbesondere bei hoher Wirksamkeit wirtschaftlich herstellbar
sind und eine einfache Qualitätskontrolle ermöglichen.
Diese Aufgabe wird mit festen, primär für orale Einnahme vorgesehenen
Einheitsdosierungsformen galöst/äie mit hoher Geschwindigkeit in großer
Zahl herstellbar sind und denen, weil sie durch ein in der pharmazeutischen Industrie einzigartiges Verfahren hergestellt werden,
nicht die oben aufgeführten Nachteile gegenwärtig zur Verfügung stehe)
der fester oraler Dosierungsformen, d.h. Tabletten und Kapseln, aufweisen. Dieses Verfahren weist insbesondere folgende Vorteile auf:
709826/1034
Es beseitigt die Notwendigkeit mit einzelnen Chargen zu arbeiten, wie sie bisher erforderlich sind; es ermöglicht eine kontinuierliche
On-line-Prüfung bezüglich der Wirksamkeit sowie eine On-line-Prüfung
der Dosierungsformen bei ihrer Herstellung; es eliminiert im wesentlichen die Notwendigkeit konventionelle pharmazeutische Zusatzstoffe
den Medikamenten zuzumischen mit der Ausnahme von Gleitmitteln, die erforderlich sein können, um das Fließverhalten von Pulvern zu verbessern
und/oder von anderen Materialien, die für die Produkteigenschaften vorteilhaft sind; es erlaubt die Herstellung pharmazeutisch
vorteilhafter Einheitsdosierungsformen, die so aufgebaut sein können,
daß sie das Medikament in jedwelcher gewünchten Rate freigeben, und
mit denen eine Freigaberate erzielbar ist, die über der her-kömmlicher
Tabletten und Kapseln liegt. Insgesamt gewährleisten die erfindungsgemäßen
Dosierungsformen, daß ein größerer Prozentsatz einer genauer bemessenen Menge an medizinisch wirksamer Substanz zu einer
genauer kontrollierten Zeit nach der Einnahme zur Verfügung steht als es bei herkömmlichen, im Handel erhältlichen Einheiten der Fall
ist.
Die erfindungsgemäßen oralen Einheitsdosierungsformen sind in
vielerlei Hinsicht vorteilhaft. Wohl der wichtigste Vorteil liegt darin, daß sie durch On-line-Verfahren während ihrer unter hoher
Geschwindigkeit erfolgenden, im wesentlichen automatisierten Herstellung genau bezüglich ihrer Qualität geprüft werden. Ein zusätzlicher
Vorteil der erfindungsgemäßen Dosierungsformen liegt darin, daß das in ihnen enthaltene Medikament bei einer Vielzahl von Dosierungseinheiten
mit außerordentlicher Gleichmäßigkeit für die Absortion freigegeben wird. Desweiteren können die erfindungsgemäßen
Dosierungseinheiten so aufgebaut sein, daß ihre Auflösung bzw. medizinische Wirksamkeit innerhalb einer kürzeren Zeitdauer nach der
Aufnahme einsetzt als dies mit herkömmlichen festen, oralen Dosierungs
formen, wie Tabletten und Kapseln möglich ist. Die erfindungsgemäßen
Dosierungseinheiten haben somit sowohl bezüglich ihres Gehaltes an Medikament als auch bezüglich der Freigabe des Medikaments zur Absorbtion
hervorragende Eigenschaften.
Aus dem Stand der Technik sind folgende Veröffentlichungen erwähnenswert,
die sich mit festen, von herkömmlichen Tabletten unterscheidbaren Dosierungsformen beschäftigen. Die US-PS 3 444 858 beschreibt
709826/1034
— it —
• IV
eine für die Einnahme von Medikamenten durch den Mund bestimmte Form, die einen Streifen aus gelatineartigem Material aufweist,
der das Medikament enthält. Der Streifen ist in einzelne Abschnitte unterteilt, von denen jeder mit dem nächsten durch leicht abreißbare
Bänder bzw. Verbindungen verbunden ist. Im Gebrauch wird ein Abschnitt vom Streifen abgetrennt und in den Mund geschoben.
Eine zweite erwähnenswerte Veröffentlichung Et ein Artikel im
New England Journal of Medicine, Vol. 289, No. 10 pp. 533-5 (1973).
Dieser Artikel beschreibt eine Vorrichtung, mit der Frauen in der Volksrepublik China in großem Maßstab ein Arzneimittel zur Geburtenkontrolle
zugänglich gemacht wurde. Bei diesem Verfahren wird ein gefärbtes Blatt wasserlöslichen Carboxymethylcellulosepapiers
mit einer Lösung aus Stoffen mit Progesteronen und östrogenen behandelt.Das
Blatt wird dann perforiert und in Streifen geschnitten. Das Medikament wird als ein Streifen von 22 "Quadraten" verpackt,
die vom Streifen abgerissen werden und täglich eingenommen werden. Dieses Verfahren verbirgt das Medikament nicht in der endgültigen
Dosierungsform und hat somit den Nachteil, daß, sobald die Packung geöffnet ist, das Medikament verunreinigt und/oder inaktiviert
werden kann. Desweiteren können die perforierten Streifen wegen der nichtvollständigen Vereinzelung ungleichmäßig an den Perforationen
abgerissen werden, was zu einer ungleichmäßigen Dosierung führen kann.
Schließlich sei auf die US-PS 3 625 214 hingewiesen, die eine Dosierungsforra beschreibt, die für eine gesteuerte, d.h. ständig
aufrechterhaltene Freigabe von Medikamenten ν er vend dt wird. Diese
Dosierungsform besteht im wesentlichen aus einer ein Medikament enthaltenden
Matrix, die auf ein Substrat geschichtet ist, das dann spiralig zu einer Rolle zusammengewickelt wird. Nach der Einnahme
wird das Medikament durch den allmählichen Abbau der äußeren Substratlagen und durch Diffusion von den Seiten her, an denen sich freiliegendes
Medikament befindet, freigegeben. In der US-PS 3 625 214
:finden sich keine Angaben darüber, ob die Dosierungsformen sich für die Herstellung in großer Stückzahl eignen. Desweiteren finden
sich keine Angaben darüber, vrie die Dosierungsformen in die Form
709826/1034
pharmazeutisch einwandfreier fertiger Produkte gebracht werden können.
In deutlichem Unterschied zu den Lehren der genannten Veröffentlichungen
sind die neuartigen, festen erfindungsgemäßen Dosierungsformen vollständig vereinzelt, eignen sich für eine zerstörungsfreie,
on-line-erfolgende analytische Prüfung während der pharmazeutischen
Herstellung in großer Stückzahl, sind im wesentlichen frei von pharmazeutischen Zusatzmaterialien, die sich ungünstig auf
ihre Eigenschaften auswirken können, enthalten kein freiliegendes Medikament und haben eine ausgezeichnete Konsistenz bezüglich der
Freigabe des Medikaments, was ihre Wirksamkeit vergrößert.
Die erfindungsgemässen festen Einheitsdosierungsformen, die in
erster Linie zur oralen Einnahme bestimmt sind, enthalten ein essbares Trägermaterial in Form eines Bandes
aus Papier und/oder polymeren Stoffen, auf das oder zumindest teilweise auf das ein oder mehrere Medikamente aufgebracht sind, die
im wesentlichen keine mit ihnen vermischte pharmazeutische Zusatzstoffe enthalten. Das Band wird in eine einnehmbare, pharmazeutisch
und kosmetisch annehmbare Gestalt gebracht und derart verschlossen,
daß kein Medikament freiliegt. Die Einheitsdosierungsformen werden in mit hoher Geschwindigkeit erfolgender pharmazeutischer Herstellungstechnik
hergestellt, wobei in bestimmten Fällen neue Vorrichtungen verwendet werden. Der Herstellungsprozeß enthält eine Vorrichtung
zur zerstörungsfreien On-line-Prüfung der Dosierungsformen, um
die Menge des auf das Band vor seiner Verarbeitung aufgebrachten Medikaments festzustellen und dadurch die Wirksamkeit der fertigen Dosierungseinheiten
durch physikalische Parameter zu prüfen.
Wie sich aus dem Vorstehenden ergibt, beschäftigt sich die Erfindung
mit festen Einheitsdosierungsformen, die in erster Linie zur'oralen
Einnahme bestimmt sind und die gegenüber herkömmlichen oralen Dosierungsformen wie Tabletten und Kapseln, mehrere Vorteile aufweisen.
Zunächst sind die erfindungsgemäßen Dosierungsformen im wesentlichen
frei von pharmazeutischen Zusatzstoffen, was zur Ko3tensparung bei
Rohstoffen sowie bei der Herstellung führt und mögliche Unverträglichkeiten ausschaltet, die durch solche Zusatzstoffe verursacht
sind. Hier muß der Unterschied zwischen den erfindungsgemäßen Bändern
709826/1034
die als Zusatzstoff betrachtet werden können, und Materialien gemacht
werden, wie Füllstoffe, Bindemittel und ähnliches., die in herkömmlichen festen Dosierungsformen dem Medikament zugemischt
sind. ·
Zweitens entfällt, da die erfindungsgemäßen festen Einheitsdosierungsformen
kontinuierlich hergestellt werden und on-linezerstörungsfrei analytisch geprüft werden, das Erfordernis der chargenweisen Herstellung,
wie sie derzeit bekannt ist, wodurch merkliche Kosten gespart werden und die Qualitätskontrolle bezüglich der fertigen Dosierungseinheiten
erheblich verbessert wird. Dadurch, daß hei der Herstellung der erfindungsgemäßen Dosierungsformen eine Vorrichtung
vorgesehen ist, mit der Information von einer Prüfstation unmittelbar
auf die vorhergehenden Herstellungsvorgänge rückübertragen werden kann, sind On-line-korrekturen und -Einstellungen möglich. Eine
solche Vorrichtung erleichtert die Entnahme nur weniger Dosierungseinheiten aus irgendeiner Vielzahl, die als eine Herstellungsmenge
bzw. -Richtlinie dient. Die Auswahl und das Entfernen solch kleiner
Mengen Dosierungsformen schaltet auf diese Weise ein "Vergiften des Rohres" aus und bietet sowohl einen großen wirtsdaftliehen Vorteil
gegenüber herkömmlichen pharmazeutischen Herstellungsverfahren als auch eine bessere Qualitätskontrolle insbesondere bezüglich des Gehalts
an aktivem Bestandteil in den fertigen Dosierungsformen. Normalerweise werden die erfindungsgemäßen Dosierungsformen durch Zeitmengenverfahren
hergestellt, d.h. eine "Menge"an Dosierungsformen bildet eine zwischen zwei Zeitpunkten hergestellte Anzahl. Dieses
Konzept ist in der pharmazeutischen Industrie einzigartig. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß bei jeglicher pharmazeutischer Herstellung
ein gewisses Maß an nichtzerstörungsfreier Prüfung notwendig ist, um die Eigenschaften des fertigen Produktes zu prüfen.
Eine solche Prüfung aber ist bei den erfindungsgemäßen Verfahren
in einem erheblich geringerem Ausmaß nötig als bei herkömmlichen Herstellungsverfahren. Wichtiger ist aber ist die Tatsache, daß
solche nichtzerstörungsfreie Vorgänge, d.h. Eigenschaftsauswertungen,
on-line mit einer Informationsrückkopplung durchgeführt werden, was zu den oben bezüglich der zerstörungsfreien Verfahren ausgeführten
Vorteilen führt. ·
709826/1034
' ΙΟ-
Drittens sind die erfindungsgemäßen oralen Dosierungsformen
bezüglich ihres Aussehens, ihrer Gestalt, ihrer Textur usw. von herkömmlichen Tabletten und Kapseln deutlich unterscheidbar, wodurch
sie leicht identifiziert werden können. Die on-line-erfolgenden,
zerstörungsfreien Prüfvorgänge und die kontinuierlichen Herstellungsvorgänge der Erfindung ermöglichen eine On-line-Verpackung
der erfindungsgemäßen Einheitsdosierungsformen in einzelne Behälter
wie beispielsweise durchsichtige Kunststoffstreifen oder Blisterpackungen,
wodurch Kosten bei der Handhabung und Ausrüstung gespart werden.
Viertens können mit den erfindungsgemäßen fertigen Dosierungsformen
ohne weiteres enge Spezifikationen bezüglich der Größe, Gestalt, dem Freisetzen von Medikament usw. erfüllt werden, weil die Herstellung
der Dosierungsformen sehr genau erfolgt, d.h. das Medikament gleichmäßig auf· das Band aufgebracht wird, die fertigen Einheiten
genau geformt werden und das Band genau die erwünschten Eigenschaften hat. Die erfindungsgemäßen Dosierungsformen weisen ausgezeichnete
Stabilität auf. Sie können auch solche Medikamente enthalten, die durch Feuchtigkeit ungünstig beeinflußt werden, weil in bestimmten
Durchführungsformen der Erfindung das Medikament auf das Band durch
elektrostatischen Niederschlag aufgebracht wird, wodurch Feuchtigkeit, die den Ablauf einer ungünstigen Reaktion verursachen könnte,
fast vollständig vermieden werden kann. Auch können, wenn die erfindungsgemäßen
Dosierungsformen aus einer übereinanderanordnung von Bandlagen hergestellt werden, solche Medikamente auf alternierende Bandlager!
aufgebracht werden, die Pharmazeuten als chemiscfylnkompatibel
bekannt sind. Somit kann eine solche Kombination wirksam stabilisiert werden, ohne daß die Notwendigkeit besteht, zu wirtschaftlich unvorteilhaften
Maßnahmen zu greifen, wie der Beschichtung einer oder mehrerer solcher inkompatibler Substanzen mit einem isolierenden
Material, dem Zumischen von stabilisierenden Zusatzmaterialien zu solchen Medikamenten, dem Einbau solcher Medikamente in getrennte
Tablettenschichten, die dann zusammengepreßt werden und ähnliches. Die erfindungsgemäßen Dosierungsformen sind durch eine oder beide
der genannten Maßnahmen für schäumende Formulierungen verwendbar,
709826/1034
nämlich das elektrostatische Aufbringen eines Medikaments auf das Band als trockenes Pulver und die alternierende Anordnung möglicherweise
imkompatibler Medikamente zwischen Lagen einer Schichtanordnung.
Die erfi'ndungsgemäßen festen oralen Dosierungsformen zeichnen sich
weiterhin dadurch aus, daß das in ihnen enthaltene Medikament völlig innerhalb der Dosierungsform enthalten ist, wobei in den
meisten Fällen auf die fertige Dosierungsform keine Beschichtung als solche aufgebracht ist. Dies stellt einen zusätzlichen wirtschaftlichen
Vorteil der erfindungsgemäßen Dosierungsformen gegenüber
herkömmlichen Tabletten dar, die beschichtet werden müssen, damit das Medikament im Inneren aufgenommen ist.
Die erfindungsgemäß hergestellten Dosierungsformen sind zwar in
erster Linie zur oralen Einnahme bestimmt, sie eignen sich aber auch für rektale und/oder vaginale Anwendung. Zur Herstellung von
Dosierungsformen gewünschter Gestalt und Form können die Abmessungen
des Bandes sowie die Herstellungsverfahren in geeigneter Weise abgeändert
werden. Eine gewünschteFreigabe des Medikaments kann durch gewisse Abänderungen der Zusammensetzung des Bandes bzw.
des Bandmaterials erzielt werden. Versuche haben gezeigt, daß rektale und vaginale Anwendung der erfindungsgemäßen festen Dosierungsformen
zu keinen lokalen Reizungen führt.
Die erfindungsgemäßen Dosierungsformen können so formuliert oder
"konstruiert" werden, daß jedes erwünschte Freigabeverhalten einschließlich .der verzögerten Freigabe erzielt
wird. Unabhängig von den jeweiligen Freigabeeigenschaften zeichnen sich die erfindungsgemäßen Dosierungseinheiten durch eine bemerkensverte
Gleichmäßigkeit der Freigabe einer großen Anzahl von Dosierungseinheiten, beispielsweise 10 000 oder mehr, aus. Eine Veränderung
der Freigaberate kann erfindungsgemäß durch Veränderung einer Anzahl von Faktoren erzielt werden, beispielsweise der Dicke des
Bandes, der Zusammensetzung des Bandes, dem Vorhandensein einer Umhüllung
oder äußesn Abdichtung am fertigen Band oder seiner Zusammensetzung,
wie dicht das Band hergestellt bzw. zusammengelegt ist und ähnliches. Zum Beispiel löst sich eine Bandzusammensetzung
709826/1034
mit viel Natriumcarboxymethylcellulose normalerweise in Magenflüssigkeiten
langsam auf. Dosierungsformen, die aus solchen Bändern durch fächerförmiges Falten hergestellt sind, wie weiter
unten beschrieben, öffnen sich oder entfalten sich bei Berührung mit Magenflüssigkeit, wodurch das auf ihre innere Flächen aufgebrachte
Medikament schnell freigesetzt wird, und zwar schneller als bei herkömmlichen Tabletten und Kapseln. Wenn eine solche fächerförmig
gefaltete Dosierungsfoim aber an den gefalteten Rändern mit
einer Substanz wie beispielsweise Äthylcellulose, Celluloseacetat,
Phthalat oder Zein, die ihre öffnung in Magenflüssigkeiten verhindern,
verschlossen wird, wird das Medikament durch allmählichen Abbau des Bandes zugänglich, was zu einer ständigen, unterstützten bzw. aufrechterhaltenen
Freigabe führt. Weil mit den erfindungsgemäßen Dosierungsformen ein Freisetzen des Medikaments mit gegenüber herkömmlichen
festen Dosierungsformen, wie Tabletten und Kapseln, größere Geschwindigkeit möglich ist, werden Ausführungsformen der
Erfindung mit einer solch schnellen Freigabe bevorzugt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten erläutert.
Es stellen dar:
Fig. 1 ein Blockschaltbild der gesamten Herstellung mit den Stellen der On-lim-Prüfung,
Fig. 2 eine Anlage zur Herstellung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Vorrichtung zum Durchführen der engen Wicklung bei der Herstellung der Dosierungsform,
Fig. 4, 4Au. 5 die Drehform- und Schichtungstechnik der Herstellung
der Dosierungsform,
Fig. 6A bis 6D die Fertigbearbeitung und den Verschluß bei der Herstellung
der Dosierungsformen durch fächerförmige Faltung,und
Fig. 7 und 8 Kurven zur Darstellung der Freigabe des aktiven Bestandteils
bei erfindungsgemäßen Dosierungsformen im Vergleich mit einer herkömmlichen festen Dosierungsform, hier einer
Kapsel.
709826/1034
Das Band
Die zum Ablagern des Medikaments erfindungsgemäß verwendeten
Bänder müssen zahlreiche physikalische und chemische Kriterien erfüllen, damit sie für die Durchführung der Erfindung verwendbar
sind. Diese Kriterien können kurz wie folgt zusammengefaßt werden:
Das Band muß nicht-toxisch und eßbar sein und darf im Mund kein ungünstiges "Gefühl" hervorrufen. Zusätzlich muß sich das Band
vorzugsweise in Körperflüssigkeiten und/oder Enzymen selbst abbauen
oder darin zersetzbar sein. Das Band kann jedoch aus nichtzersetzbarem Material sein, das vom Körper leicht ausgeschieden
wird. Vorzugsweise ist das Band hydrophil und in Wasser leicht auflösbar. Diese Eigenschaften dürfen durch den ph-Wert der Magenflüssigkeit
nicht ungünstig beeinflußt werden, sondern sollen dadurch vorteilhafterweise,
begünstigt werden. Das Band muß für auf es aufgebrachtes Medikament völlig neutral sein und darf bei Berührung mit
Magenflüssigkeit keine Substanz freisetzen, die eine in situ Inkompatabilität
mit den Medikamen€nherbeiführen würde;
Das Band muß über länge Zeitdauern hinweg bei erhöhten Temperaturen
und feuchter Umgebung stabil sein und muß ein schlechtes Medium für das Wachsen von Mikroorganismen sein;
Das Band muß annehmbare WiederStandseigenschaften haben, so daß
pulverförmiges Medikament (das im allgemeinen dielektrische Eigenschaften hat) durch elektiostatischen Niederschlag auf ihm abgesetzt
werden kann;
Das Band muß einwandfrei bearbeitbar sein und geeignete mechanische'
Eigenschaften haben, d.h. es muß genügend elastisch sein, damit es zu einer dünnen Folie (zwischen 0,025 und 0,25 mm Dicke) gezogen
oder geformt werden kann, es muß eine gute Zugfestigkeit und Reißfest.i
keit haben und es muß eine annehmbare Falthaltbarkeit haben, wenn es
bestimmten Herstellungsverfahren standhalten muß, wie weiter unten erläutert;
709826/1034
ORIGINAL INSPECTED
26-^6387
Die Bandoberfläche muß die weiter unten beschriebenen analytischen
On-line-Verfahren gestatten, muß mit pulverförmigem Medikament beschichtbar
sein und es festhalten, das elektrostatisch oder auf andere Weise auf es aufgebracht ist,und muß sich für das Bedrucken
eignen;
Das Band muß durch bekannte flüssige oder mit Hitze arbeitende Verschließverfahren in einfacher Weise verschließbar sein. Das
Verschließen bzw. Abdichten aber muß bereits bei einer Feuchtigkeit und einer Wärme erfolgen, die das in der Dosierungsform enthaltene
Medikament nicht ungünstig beeinflußt. Zusätzlich muß das Band einen ausreichenden Entflammwiderstand haben, damit solche Verschließvorgänge
möglich sind.
In bestimmten Fällen muß das Band ein "Gedächtnis" aufweisen, d.h.
es muß ein genügendes Rückstellvermögen haben, damit es bei Berührung mit Magenflüssigkeiten den Herstellvorgang schnell umkehrt und
sich "öffnet", wodurch das Medikament zur Absorption freigegeben wird. Mit "öffnen" ist beispielsweise gemeint, daß sich die Dosierungsform,
wenn sie durch fächerförmiges"Falten hergestellt ist, wie ein Balg
öffnet, und wenn sie durch enges Wickeln hergestellt ist, sich entwickelt usw. ;
Schließlich muß das Band weitere Eigenschaften aufweisen, beispielsweise
annehmbaren Geschmack und Geruch haben, Eigenschaften, die der Fachmann der nachfolgenden Beschreibung entnimmt.
Wie oben ausgeführt, sind die erfindungsgemäß verwendeten Bänder
vorzugsweise wasserlöslich oder in Wasser dispergierbar. Es gibt zwei grundsätzliche Mechanismen, durch die die erfindungsgemäßen
Bänder so aufgebaut werden, daß sie sich in Berührung mit Wasser oder Magenflüssigkeit selbst zerstören. Zuerst kann das Band Teilchen
aus Substanzen, wie beispielsweise Kasein, Gelatine und ähnliches enthalten, die bei Berührung mit Wasser anschwellen, wodurch das
Band zerreißt oder bricht. Zweitens kann das Bandmaterial wasserlösliche und unlösliche Be-standteile enthalten. Bei Berührung mit
Wasser haben die löslichen Bestandteile eines solchen Materials
709826/1034
ORIGINAL IKSPECTSD
26SS387
das Bestreben in Lösung zu gehen, während die unlöslichen Bestandteile
das Bestreben haben, sich abzuscheiden/ wodurch das Band bricht. Der letztere Mechanismus des Bandbruches ist "nicht so
schnell wie der erstere. Beispiele geeigneter wasserlöslicher Bestandteile sind Methylcellulose und ähnliches. Beispiele
nichtwasserlöslicher Bestandteile sind Äthylcellulose und ähnliches.
Die Bandformulierung bzw. -materialien, die zur Herstellung der
neuen Dosierungsformen verwendet werden, sind zwei grundsätzlich verschiedene Typen, polymeres Material und Papier.
Die polymeren Formulierungen enthalten im allgemeinen:
a) ein oder mehrere organische Filmbildner,
b) ein oder mehrere Weichmacher,
c) Modifikatoren, d.h. weitere willkürliche Bestandteile
mit bestimmten Formulierungen, wie Sprengmittel, Streckmittel und ähnliches,
d) ein oder mehrere flüchtige Lösungsmittel.
Die Papierzusammensetzungen enthalten im allgemeinen:
a) ein oder mehrere faserige Materialien,
b) ein oder mehrere nicht-faserige Modifikatoren, d.h.
andere, willkürliche Bestandteile mit bestimmten Formulierungen, wie ein oder mehrere organische Filmbildner,
Netzmittel, Streckmittel und ähnliches,
c) ein flüchtiges Lösungsmittel.
Der filmformende Bestandteil der polymeren Bänder enthält einen oder eine Mischung aus bekannten, nicht giftigen, organischen Filmbildnern,
wie beispielsweise natürliche und chemisch modifizierte Stärke und Dextrine, Proteine, wie Gelatine, Cellulosederivate, wie
Natriumcarboxymethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxyäthylcellulose
und ähnliches, andere Polysaccharide, wie Pectin, Acacie, Xanthingummi, Guargummi, Algin und ähnliches, Kunststoffe
wie Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol- und ähnliches. Bevorzugte
Filmbildner sind Hyrirnxypropyicellulse und Natriumcarboxymethyl-
•709826/ 1 034
ORIGINAL INSPECTEP
cellulose. Die Konzentration des filmbildenden Bestandteils in
dem polymeren Band ist zwar nicht kritisch, bevorzugt ist eine Konzentration zwischen etwa 5 und etwa 9 5 Gew.-%, am meisten bevorzugt
zwischen etwa 40 und etwa 90 Gew.-%.
Die genannten filmbildenden Substanzen sind auch Beispiele der filmbildenden Substanzen der Papierbandformulierungen. Bevorzugte
Filmbildner der Papierbandformulierungen sind ebenfalls Hydroxypropylcellulose und Natriumcarboxymethylcellulose. Die Konzentration
des filmbildenden Bestandteils in den Papierbandformulierungen ist
ebenfalls nicht kritisch. Wenn ein solcher Bestandteil aber als Bindemittel oder Spreng- bzw. Lösemittel für das faserige Material
dient, sollte er etwa 40 Gew.-% nicht übersteigen, vorzugsweise zwischen etwa 2 und etwa 20 Gew.-% und am bevorzugtesten zwischen
etwa 4 und 10 Gew.-% liegen. -
Der faserige Bestandteil der Papierbandformulierungen kann jedwelche
im Handel erhältliche natürliche oder künstliche Faser sein, die sich in Versuchen als nicht-toxisch erwiesen hat. Beispielse
solcher Fasern sind Baumwolle, Leinen, Cellulose, synthetisch veränderte Cellulose, Rayon (geschütz-es Warenzeichen), texturiertes
pflanzliches Protein, Collagen und ähnliches.
Um die erforderliche Bearbeitbarkeit und mechanische Eigenschaften
zu erhalten, enthalten die in der Praxis der Erfindung verwendeten polymeren E&ider eine wirksame Menge eines weichmachenden Bestandteils.
Ein solcher Bestandteil kann ein oder mehrere Angehörige der pharmazeutischen Industrie bekannten Weichmacher enthalten, beispielsweise
Glycerin, Polysorbate, beispielsweise Polysorbat 80, PoIysorbat 60, bestimmte Mischungen von Mono- und Di-Glyceriden gesättigter
Fettsäuren und ähnliches. Bevorzugt sind solche Weichmacher in einer Menge zwischen etwa 1 und 60 Gew.-%, vorzugsweise zwischen
etwa 10 und 50 Gew.-% des Bandmaterials vorhanden.
Sowohl Polymere als auch Papierbänder können ein oder mehrere in der Papierindustrie allgemein bekannte Sprengmittel enthalten, wie
beispielsweise verschiedene Arten Stärke, Kasein, Gelatine und ähnliches. Die erfindungsgemäßen Bänder sollten zwischen etwa 0 und
40 Gew.-%, vorzugsweise zwischen etwa 5 und 20 Gew.-% Sprengmittel
709826/1034
je nach Bandzusammensetzung enthalten.
Desweiteren können die Formulierungen beider.Bandtypen ein oder
mehrere Füllmittel oder Streckmittel enthalten, wie sie allgemein bekannt sind. Solche Bestandteile enthalten beispielsweise trübmachende
Füllmittel, wie Titandioxyd, Kalk, Kaolin und ähnliches, mikrokristalline Cellulose, Calciumcarbonat und ähnliches. Einige
der aufgeführten Bestandteile können mehr als eine Funktion haben und fallen daher unter mehr als eine der oben aufgeführten Kategorien.
Beispielsweise kann Calciumcarbonat sowohl als Trübungsmittel als auch als Dispersionsmittel wirken, bestimmte Stärken können als
Bindemittel und als Sprengmittel wirken, usw.
Zusätzlich können sowohl die Polymer- als auch die Papierformulierungen
ein oder mehrere modifizierende Bestandteile enthalten, die die elektrischen, mechanischen, optischen oder permeativen Eigenschaften
der daraus hergestellten Bänder beeinflussen. Beispiele
solcher Bestandteile enthalten einen Elektrolyten, wie beispielsweise Natriumchlorid, Kaliumchlorid und ähnliches, oberflähenaktive
Agentien, wie Dioctylnatriumsulfosuccinat und ähnliches. Die Bänder
können auch Bestandteile, wie pharmazeutisch zulässige Färbemittel, Konservierungsmittel und ähnliches enthalten.
Schließlich enthalten beide Typen Bandformulierungen meistens ein flüchtiges Lösungsmittel, beispielsweise Wasser, bestimmte organische
Lösungsmittel, beispielsweise Äthylalkohol oder Kombinationen solcher Lösungsmittel, beispielsweise eine Mischung aus Alkohol und Wasser,
die während der Herstellung des Bandes entfernt wird.
Spezielle Beispiele von erfindungsgemäßen Bandzusammensetzungen bzw.
-materialien sind im folgenden angegeben.
Polymere Filme bzw. Bänder, die sich in wässriger Umgebung aufgrund
von Schwellmitteln selbst zerstören, sind folgende:
709826/1034
265R387
Bestandteil Gew.-%
Hydroxypropylmethylcellulose |
45,69 |
Acacia |
19,44 |
Gelatine, extra fein,
löslich gemacht |
32,08 |
Dioctylnatriumsulfosuccinat,
75 % wässrige Lösung |
0,09 |
Titandioxyd |
1,94 |
Lecithin |
0,75 |
|
100 |
Gereinigte Stärke |
33,06 |
Carboxymethylcellulose |
33,06 |
Propylenglycol |
33,06 |
Natriumbenζoat |
0,55 |
Sorbinsäure |
0,28 |
|
100 |
Hydroxypropylmethylcellulose |
55,19 |
Celluloseacetatphthalat |
2,99 |
Kornstärke |
28,66 |
Propylenglycol |
9,87 |
Titandioxyd |
1,52 |
Dioctylnatriumsulfosuccinat |
1,52 |
Lecithin |
0,25 |
|
100 |
Hydroxypropylmethylcellulose |
64,00 |
Celluloseacetatphthalat |
3,10 |
Calciumcarbonat |
21,74 |
Propylenglycol |
9,06 |
Titandioxyd |
0,91 |
Dioctylnatriumsulfosuccinat |
.0,91 |
Lecithin |
0,30 |
709826/1034
100
Die Formulierungen I bis IV sind durch Hitze und Druck dicht-bzw.
verschließbar. Die Formulierung IV zerstört sich aufgrund des Vorhandenseins von unlöslichen polymeren Agentien in wässriger Umgebung
selbst.
Bevorzugte erfindungsgemäße Papierformulierungen enthalten zwischen
etwa 70 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise zwischen etwa 90 und 96 Gew.-% Faser, beispielsweise Hartholz-oder Weichholzfasern oder Mischungen
davon, zwischen etwa 1 und etwa 30 Gew.-%, vorzugsweise zwischen etwa 4 und 10 Gew-% eines Sprengmittels, das aus der Gruppe Natriumcarboxymethylcellulose,
Methylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Polyvinylpyrrolidon und Guargummi gewählt ist, und zwischen etwa
0 und 5 Gew.-%, vorzugsweise zwischen etwa 0 und 2 Gew.-% eines Netzmittels, beispielsweise Polysorbat 80, Dioctylnatriumsulfosuccinat,
Natriumlaurylsulfat und ähnliches, wobei die Fähigkeit der genannten
Substanzen als Sprengmittel in Papierformulierungen zu funktionieren, auf grund der Tatsache als unerwartet bezeichnet wird, daß, wenn Mitglieder
der Gruppe bei der Papierherstellung verwendet werden, sie in verschiedenen Mengen vorhanden sind und eine verschiedene Funktion
erfüllen. Beispielsweise ist Natriumcarboxymethylcellulose, wo sie bisher zur Papierherstellung verwendet worden ist, in geringen Mengen,
d.h. 0,1.Gew.-% oder weniger als Unterstützung beim Dispergieren der Fasern bei der Papierbildung verwendet worden. Im Gegensatz dazu
hat sich herausgestellt, daß, wenn Natriumcarboxymethylcellulose oder die anderen oben aufgeführten Substanzen in großer Menge,-d.h.
bis zu 30 Gew.-%, nach Bildung des Papierbandes, aber während es noch naß ist, zugefügt werden, als Sprengmittel wirken, wobei die Zeit
der Zugabe dieser Substanzen für ihre Funktion als Sprengmittel kritisch ist. Die Sprengmittel werden als eine Lösung vorzugsweise
dem Lösungsmittel zugesetzt, das zur Herstellung des Papierbandes verwendet wird. Es hat sich herausgestellt, daß die oben genannten
Sprengmittel, wenn sie dem Band wie beschrieben zugesetzt werden, die Fasern bedecken. Wenn die fertige Dosierungsform mit Wasser in Berührung
kommt, schwillt das Sprengmittel an und zwingt somit die Fasern, das Band zu zerreißen. Die Netzmittel wirken, wenn vorhanden,
derart, daß sie das Eindringen von Wasser zu dem Sprengmittel unterstützen und auf diese Weise das Zerreißen des Bandes fördern.
709826/1034
Die erfindungsgemäß verwendeten Bänder werden auf herkömmliche
Weise hergestellt, beispielsweise wie es in der Papierherstellungsund Filmherstellungsindustrie üblich ist. Beispielsweise können die
polymeren Bänder auf ein geeignetes Substrat, beispielsweise Mylar, Edelstahl, Trennpapier und ähnliches gegossen werden. Die Bänder
werden dann getrocknet, beispielsweise in einem Zugluftofen. Die Temperatur der trockenen Luft und die Dauer der Trockenzeit hängen
von der Natur des verwendeten Lösungsmittels, wie bekannt, ab. Die meisten der hier relevanten Folien aber werden bei Temperaturen
zwischen etwa 25° und 105°, vorzugsweise zwischen etwa 60° und 9O0C
getrocknet.
Ein zweites Verfahren der Herstellung polymerer Bänder ist ein herkömmliches Extrusionsverfahren. Dieses Verfahren wird bei Bändern
bevorzugt, bei denen der filmbildende Bestandteil eine modifizierte Lebensmittelstärke, Hydroxypropylcellulose oder ein anderes extrudierbares
Polymer ist. Die mechanischen Einzelheiten des Extrusionsprozesses, beispielsweise die verwendete Vorrichtung, die Extrusionskraft,
die Form und die Ternpera-tur der öffnung werden als dem
Fachmann bekannt betrachtet und können in bekannter Weise verändert werden, um die im folgenden beschriebenen physikalischen Eigenschaften
der Bänder zu erhalten.
Die erfindungsgemäßen Papierbänder werden unter Verwendung herkömmlicher
Papierherstellungsmaschinen hergestellt, beispielsweise auf Fourdrinier-fapiermaschinen. In allen Fällen aber muß. das Band sowohl
bezüglich seiner Dicke als auch bezüglich seiner Breite gleichmäßig sein. Die Bänder sind zwischen etwa 1 und etwa 10 mils (etwa 0,03
bis etwa 0,3 mm), vorzugsweise zwischen etwa 1,5 bis 4,5 mils (etwa 0,038 bis etwa 0,123 mm) dick. Eine normale Breite dieser Bänder
liegt bei 12 inch (30 cm), obwohl die Breite des Bandes in der Praxis
der Erfindung nicht besonders kritisch ist. Das Band kann in jeder Länge hergestellt werden. Weil die erfindungsgemäß hergestellten
Dosierungsformen sehr gut für die Herstellung mit hoher Geschwindigkeit geeignet sind, sollten die Bänder aber in großen Mengen hergestellt
werden, beispielsweise 15 000 fuß (4 575 m) oder mehr können sit auf Kernen oder Spulen gespeichert werden.
709826/1034
Bezugnehmend auf Fig. 1 stellt ein Block 10 die Bandherstellung aus oben genannten Formulierungen dar. Bei der Herstellung oder
kurz danach wird das Band gepiift (Block 11 in Fig. 1) wobei verschiedene
Prüfungen gänzlich oder zum Teil automatisch durchgeführt werden, um die Unversehrtheit des Bandes zu gewährleisten,
wie weiter unten genauer erläutert werden wird. Die Prüfungen des
Bandes können bei der Bildung des Bandes oder an einer geeigneten späteren Stelle durch Vorrichtungen stattfinden, die mit der Bandherstellvorrichtung
zusammenwirken oder durch andere Geräte, und können an jedem anderen Ort durchgeführt werden.
Der auf das Band aufzubringende aktive Bestandteil wird hergestellt
und zum Gebrauch in Behältern aufbewahrt, wie in Fig. 2 insgesamt mit 22 bezeichnet, wobei.die Fig. 2 stark schematisiert die verschiedenen
Vorrichtungen zum Durchführen der in Fig. 1 dargestellten Schritte zeigt. Der vorbereitete aktive Bestandteil wird einer in
Fig. 2 insgesamt mit 23 bezeichneten Anordnung zugeführt, wo die
Größenverminderng der Teilchen des aktiven Bestandteils und ihre Prüfung erfolgt, wie in Fig. 1 mit 12 bezeichnet. Dieser Arbeitsschritt wird im weiteren genauer beschrieben; mit dem Schritt
13 und der Vorrichtung 23 soll eine gleichmäßige Strömung herbeigeführt
werden, damit ein genaues und gleichmäßiges Aufbringen (Block
14 in Fig. 1) des aktiven Bestandteils auf das Band möglich ist, was
in Fig. 2 mit 24 bezeichnet ist. Es sei darauf hingewiesen, daß die in Fig. 2 als Beispiel dargestellte Anlage sich auf das Aufbringen
von trockenem, teilchenförmigen! Material auf das Band in trockenem
Zustand bezieht. Die Erfindung schließt ebenso eine naßeAblagerung
des akt-iven Bestandteils auf dem Band ein. Mit 21 ist in Fig. 2 derjenige Teil der Erfindung dargestellt, in dem das Band
für die spätere Verwendung vorbereitet und gelagert wird, d.h. in der die Bandprüfung (Stufe 11 in Fig. 1) durchgeführt wird, beispielsweise
wenn das Band von der Speicherrolle 20 abgezogen wird. Diese Prüfung kann vor dem Aufwickeln und Lagern des Bandes erfolgen
oder kann zusätzlich erfolgen, wie in Fig. 2 mit 21 bezeichnet. Die Einzelheiten der Bandprüfung werden weiter unten genauer beschrieben.
Die Prüfung des unbeschichteten Bandes in der Prüfeinrichtung 21
kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Löcher, Flecken und die physische Unversehrtheit des Bandes können unter Verwendung eines
709826/1034
- Vf-
abtastenden (scannend2n)Laserstrahls in Kombination mit einem Photodetektor
festgestellt und quantifiziert werden. Das System wird in
Transmission und Reflektion verwendet. Der kontinuieriche Helium-Neon-Laserstrahl
wird über das Band mittels eines auf einem Galvanometer angebrachten Spiegels geführt. Die Lage des Spiegels wird
elektronisch derart gesteuert, daß die Lage jeglichen Defekts am Band festgestellt werden kann. Das reflektierte oder durchgelassene
Licht wird mittels einer linearen Photodiode festgestellt, die hinter
einem Interferenzfilter angeordnet ist, um Raum-(Streu-)Licht
auszuschalten. Das elektrische Ausgangssignal wird zur Zählung der Anzahl an Defekten und zur Bestimmung von deren Größe und Verteilung
längs des Bandes verwendet. Dies geschieht durch Analyse des Ausgangssignals des Detektors mit einem Impulshöhen-Breiten-Analysator.
Bei einer weiteren Methode, mit der das Band unter merklich größeren
Bandgeschwindigkeiten geprüft werden kann, wird eine parallele Anordnung von quer über das Band angeordneten Photodioden verwendet.
Jede Photodiode hat ihr eigenes Schwellendetektorsystem und eine
digitale Logik, die eine Charakterisierung der Defektgröße mit geringer Auflösung und der Lage des Defektes ermöglicht. Das Ausgangssignal
kann derart verarbeitet werden, daß es eine etwaige Größenverteilung und die Anordnung der Defekte auf dem Band ergibt.
Die physische Dicke des Bandes wird mittels einer parallelen Anordnung
von Bandtastrollen gemessen, die in Präzisionslagern angeordnet sind. Diese Rollen berühren das Band und sind an. Wandler angeschlossen,
die elektronisch die Lage mit einer Genauigkeit von ' wenigstens 0,002 mm (1/10 000 inch) aufnehmen. Eine ähnliche Einrichtung
zur Messung der Dicke kann aus pneumatischen Sensoren bestehen, die über dem Band auf einem festen Luftfilm schwimmen. Dieses
System hat den Vorteil, daß es das Band nicht berührt.
Die Massendicke (Gewicht je Flächeneinheit) oder das Basisgewicht der Bänder wird unter Verwendung einer berührungslos arbeitenden
Beta-Strahl- oder Röntgenstrahltechnik bestimmt. Dieses Systeme messen die Absorption von Beta-Strahlen oder Röntg-enstrahlen,
die das Band durchstrahlen. Diese Absorption steht zur Massendicke in Beziehung. Bei einem anderen System wird der elektrische
709826/1034
Widerstand zwischen zwei das Band berührenden Elektroden gemessen,
um das Grundgewicht von Bändern mit bekanntem Feuchtigkeitsgehalt zu bestimmen.
Die On-line-Analyse des Feuchtigkeitsgehalts kann mittels einer
oder mehrerer der folgenden Methoden erfolgen: Zunächst ermöglicht die hohe Dielektrizitätskonstante von Wasser eine empfindliche
Messung der Feuchtigkeit durch direkte Mikrowellenabsorption und durch im Radiofrequenzbereich arbeitende Sensoren für die Dielektrizitätskonstante.
Niederfrequenzleitfähigkeitsmessungen können ebenfalls zur Messung des Feuchtigkeitsgehaltes des Bandes verwendet
werden. Die spektrophotometrische Infrarotabsorption bildet ein völlig unabhängiges Verfahren zur Messung des Feuchtigkeitsgehalts.
Desweiteren ergibt die optische Absorption bei Wellenlängen im Bereich von 1 bis 2 μπι eine spezifische und genaue Feuchtigkeitsmessung
in einem Spektralbereich, in dem das geprüfte Band relativ durchlässig ist.
Das durch die Prüfeinrichtung 21 hindurchgelangte Band wird von
einer in Fig. 2 dargestellten Rollenanordnung geleitet, damit es sich sehr nahe an einer Vorrichtung 24 zum Aufbringen des aktiven
Bestandteils vorbeibewegt, in der das Band mit aktivem Bestandteil beladen wird. Der Vorrichtung 24 folgt eine Einrichtung 25 zur
On-line-Analyse/Prüfung, beispielsweise der Gleichmäßigkeit des
Gehalts an aktivem Bestandteil, des beschichteten Bandes, wobei sich das Band dort vorzugsweise in Form einer einzigen Lage befindet,
bevor der aktive Bestandteil in seinem Inneren angeordned ist.
Ein bevorzugtes Verfahren zur zerstörungsfreien On-line-Analyse des
aktiven, auf Bänder aufgebrachten Bestandteils ist die Röntgenstrahlabsorption. Bei diesem Verfahren werden niederenergetische Röntgenstrahlen
mit einer Frequenzspitze entsprechend der Absorptionskante der auf cem Band abgelagerten Atome durch das beschichtete Band gerichtet.
Die Absorption der Röntgenstrahlen steht mit der Absorption des aktiven Bestandteils plus Band in Beziehung. Wenn der aktive Be-
709826/1034
standteil auf das Band durch Naßbeschichtung aufgebracht ist, kann
diese Analysemethode sowohl vor als auch nach dar Trocknung verwendet werden.
Weil die gesamte Röntgenstrahlabsorption aus der Kombination von Band und den aktiven Bestandteil enthaltender Beschichtung herrührt,
ist es notwendig, die Absorption durch das Band getrennt zu bestimmen. Dies geschieht mittels einer Beta-Strahlenmessung oder
eines Infrarotspektrophotometers. Die Empfindlichkeit läßt sich
durch die Röntgenstrahlmessung abgelagerten aktiven Bestandteils steigern, der Atome höherer Ordnungszahlen enthält. Die Röntgenstrahlquelle
kann durch Veränderung der Beschleunigungsspannung entsprechend der Absorptionskante vieler interessierender Atome eingestellt
werden.
Zur zerstörungsfreien On-line-Analyse des abgelagerten aktiven Bestandteils
kann auch in Reflektion oder Transmission arbeitende Spektrophotometrie verwendet werden. Die in Reflektion arbeitende
Spektrophotometrie wird im nahen Ultraviolett verwendet, um die Beladung
mit aktivem Bestandteil festzustellen. Diese Technik kann bei jedem festen aktiven Bestandteil verwendet werden, der in einem
geeigneten Wellenlängenbereich eine optische Absorption aufweist.
Auch die Transmissions-Spektrophotometrie kann zur zerstörungsfreien
On-line-Analyse von aktivem, auf Bänder aufgebrachtem Bestandteil verwendet werden. Bezüglich der Wellenlängenbereiche, in
denen der aktive Bestandteil selektiv absorbiert, werden eine Lichtquelle, ein monochromatosierendes Element und ein Detektor ausgewählt
Der Wellenlängenbereich muß in einem Spektralbereich liegen, in dem das Band selbst nicht stark absorbiert. Solche Bereiche liegen bei
den erfindungsgemäßen Bändern im nahen Infrarot und in Infrarotbereichen
des Spektrums, die funktioneilen Gruppen zugeordnet sind. Damit ein kleiner interessierender Wellenlängenbereich abgedeckt
wird, wird ein schnelles Wellenlängenscanningsystem verwendet. Das Ausgangssignal des Detektors wird über mehrere Abtastungen zeitgemittelt,
um die Einflüsse des Rauschens herabzusetzen. Die Signaldaten werden dann weiter verarbeitet, um zur Vergrößerung der Empfind-
709828/1034
lichkeit eine erste Ableitung der Transmission bezüglich der Wellenlänge
zu erhalten. Dies geschieht in ähnlicher Weise für andere Wellenlängenbereiche, die auf andere Bestandteile im System ansprechen.
Auf diese Weise-können der Wassergehalt, das Grundgewicht des Bandes s"owie der Gehalt an aktivem Bestandteil gleichzeitig bestimmt
werden.
Ein weiteres Verfahren zur Analyse der Beladung mit aktivem Bestandteil
ist die molekulare Fluoreszenz. Durch eine geeignete Filterkombination wird Anregungsstrahlung im ultravioletten oder sichtbaren
Bereich des Spektrums erzeugt. Die Fluoreszenz des aktiven Bestandteils wird mit einer entsprechend der Fluoreszenzspitze ausgewählten
breitbandigen Filter-Detektorkombination gemessen; zur Ausschaltung der Anregungsenergie wird ein Sperrfilter verwendet.
Der bei diesem- Verfahren verwendete Detektor ist vorzugsweise ein
Photonenzähler, der einzelne Photoereignisse zählt und bei geringer Beleuchtung eine hohe Empfindlichkeit und Linearität ermöglicht.
Bei dieser Analyse müssen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um die Photozersetzung des aktiven Bestandteils durch die Anregungsstrahlung zu begrenzen.
Das beschichtete Band kann zeitweise gelagert werden oder, wird
vorzugsweise direkt einer Herstellungseinrichtung (Stufe 16 in Fig. 1)
und einer Vereinzelungseinrichtung (Stufe 17 in Fig. 1) zugeführt,
um Dosierungsformen herzustellen. Diese Einrichtungen sind in Fig.
als eine Reihe von Messern 26 zum Zerschneiden des beschichteten Bandes in eine Mehrzahl endloser Streifen dargestellt, denen eine
Verarbeitungs- und Vereinzelungseinrichtung 27 der Schichtart folgt, d.h., die endlosen Streifen werden übereinandergestapelt, so daß
ein endloser Stapel entsteht, der gepreßt wird und schließlich erfindungsgemäß
vereinzelt wird, wie weiter unten beschrieben werden wird.
Die vereinzelten Dosierungsformen werden dann fertig bearbeitet und
in einer Vorrichtung verpackt (Stufe 18 in Fig. 1), die in Fig. 2 schematisch mit 28 und 29 dargestellt ist, um anschließend verteilt
709826/1034
zu werden. Im Zusammenhang mit dieser Arbeitsstufe erfolgt eine Prüfung (beispielsweise 30 in Fig. 2). Der Zweck der letzten
Prüfung der einzelnen Dosiereinheiten liegt darin, die Größe, Form, Unversehrtheit, Identität, das Vorhandensein und die Genauigkeit
eines Aufdrucks, und den Gehalt an aktivem Bestandteil festzustellen. Mit Ausnahme der Prüfung des Gehalts an aktivem Bestandteil geschieht
diese gesamte Prüfung zerstörungsfrei. Für die Analyse des Gehalts an aktivem Bestandteil und der charakteristischen Eigenschaften wird eine statistische Probe an Dosierungseinheiten von
der Produktionslinie entnommen und unter Zerstörung bezüglich der Wirksamkeit und der Eigenschaften analysiert, d.h. der Auflösungseigenschaften. Dies geschieht durch Lösungsspektrophotometrie, wie
weiter unten beschrieben.
Zur Inspektion aller Produktionseinheiten bezüglich Größe, Gestalt,
Unversehrtheit, Identität und dem Vorhandensein undcer Genauigkeit
eines Aufdrucks' kann ein optisches Scanningsystem verwendet werden.
Dieses System enthält eine Lichtquelle und eine Matrix von Photodetektoren oder eine T.V.-Kamera. Zur Verarbeitung der Ausgangssignale
des optischen Systems wird ein Computer verwendet. Zum Bestimmen der Annehmbarkeit der Dosiereinheiten wird ein geeigneter
Algorithmus verwendet. Ein anderes Verfahren arbeitet mit einem Vergleich des Probenbildes mit einem Standardbild unter Verwendung
einer Bild-Maskentechnik.
Bei einem anderen Verfahren für eine 100 %-ige Inspektion wird das Bild der Dosierungseinheit optisch transformiert. Das transformierte
Fourier-Spektrum, dasEnergiespektrum oder eine andere geeignete Transformierte wird mit einer ähnlichen Transformierten
eines Standards mittels eines Komputers verglichen.
Vor der Fertigbearbeitungsstufe erfolgt in Stufe 19 (Fig. 1) eine On-line-Analyse bezüglich der Gleichmäßigkeit der Auflösung und des
Gehalts. Diese Analyse geschieht mittels einer nicht einzelnen dargestellten Einrichtung, die einen Computer oder eine ähnliche
zentrale Verarbeitungs- oder Logikeinrichtung enthalten und/oder davon gesteuert sein kann. Ein statistisch arbeitender Probenent-
709826/1034
nahmemechanismus entnimmt dem Ende der Produktionslinie in einer Rate von 25 bis 120 Einheiten je Minute, vorzugsweise von 40 bis
Einheiten je Minute, jeweils eine Dosiereinheit. Jede Einheit wird sequentiell einer herkömmlichen automatischen Wägevorrichtung zugeführt,
in der sie mittels einer zerstörungsfrei vorrichtung gewogen wird, wobei die zugehörige Information gespeichert wird.
Statistisch ausgewählte Einheiten werden dann sequentiell in einem herkömmlichen automatischen Analysesystem angeordnet. Die Dosiereinheit
wird in einem Lösungsmittel für den aktiven Bestandteil mit einer geeigneten Geschwindigkeit bewegt. Die Menge des zur Zeit
t. gelösten aktiven. Bestandteils abzüg-lich der zur Zeit t. gelösten
Menge, geteilt durch t. - t.,wird als Lösungsgeschwindigkeit genommen. Das geeignete Zeitintervall (t. - t.) wird vorgewählt und
ändert sich bei einzelnen Medikamenten. Ein geeignetes Zeitintervall kann von 5 Sekunden bis· zu 2 Minuten und mehr reichen. Die Probe
wird dann kontinuierlich während einer Zeitdauer umgerührt, die zur Auflösung des gesamten aktiven Bestandteils ausreicht, woraufhin
das Lösungsmittel bezüglich des Gehalts an aktivem Bestandteil analysiert wird. Die Menge an aktivem Bestandteil dieser Analyse
zuzüglich der Mengen aus den Proben zu den Zeitpunkten t. und t. liefert die gesamte in der Dosierungsform vorhandene Menge. Diese '
Information wird ebenfalls aufgezeichnet und gespeichert. Wenn das Gewicht, die Dicke, die Auflösungsgeschwindigkeit und die Analyse
des Medikaments innerhalb vorher festgelegter Grenzen liegen, sind die Einheiten annehmbar. Wenn die Werte außerhalb dieser Grenzen
liegen, werden die hergestellten Einheiten, beginnend mit der negativen Analyse und endend mit der nächsten positiven Analyse für
eine weitere Auswertung isoliert.
Bezugnehmend auf Fig. 1 sei weiter darauf hingewiesen, daß erfindungsgemäß
zusätzlich die im folgenden beschriebenen Funktionen bzw. Eigenschaften überwacht werden. Die Bandpüfung geschieht beispielsweise
kontinuierlich auf Bandfarbe, Dicke, Zusammenhang, Schmutzflecke und Defekte jedwelcher Art. Diese Funktionen können
durch elektronische und/oder optische Instrumente oder auch durch visuelle Beobachtung erfolgen.
709826/1034
■ te.
Zur Prüfung des Bandes gehört die Anordnung einer "Flagge" auf dem Band, wo immer ein Fehler oder Defekt festgestellt wird. Zusätzlich
kann eine Vorrichtung vorgesehen sein, die, wenn immer ein Defekt auf dem Band festgestellt wird, automatisch oder unter
Betriebssteuerung einen Ausdruck herstellt, der anzeigt, daß auf dem Band in einer bestimmten Entfernung in Bewegungsrichtung ein
Defekt einer Art vorhanden ist, wobei der Ausdruck eine Identifizierung der Art des Defektes enthält, beispielsweise als ein Loch,
ein Schwarzfleck oder ein sonstiger Fehler usw.
Die Vorrichtung zur Herstellung des Ausdrucks kann die gleiche Vorrichtung sein, die das 'Beflaggen" des Bandes an sich vornimmt.
Eine solche Vorrichtung ist bei der Herstellung von Stoff oder Gewebe und der Prüfung des Stoffes beispielsweise gebräuchlich, mit
der Ausnahme, daß die Handhabung und Prüfung des Bandes im vorliegenden Falle entsprechend sorgfältigen Hers tBllungserfordernissen durchgeführt
werden würde.
Zusätzlich würde durch den selben oder durch zusätzliche herkömmliche
Prüfgeräte die Banddicke gemessen werden. Dies könnte mit einer Sichtanzeige erfolgen, die eine Bedienungsperson benötigt, oder könnte in
einer Meßvorrichtung erfolgen, die an eine logische Anordnung mit oberen und unteren Grenzen für die Banddicke angeschlossen wäre, wobei,
sobald die Dicke des Bandes außerhalb der Grenzen liegt, ebenfalls ein Ausdruck erfolgt und eine Flagge auf dem Band wie oben
beschrieben angeordnet würde. Eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Dickenmessung des Bandes könnte eine mit Röntgenstrahlen oder
Betastrahlen arbeitende Meßeinrichtung sein oder eine Vorrichtung, die der zum Messen der Massendicke des Bandes ähnlich ist.
Beim Arbeitsvorgang 13 gemäß Fig. 1, der die Verminderung der teilchengröße und die Strömuijgskontrolle betrifft, sollen folgende
Funktionsüberwachungen geschehen. Das unbeladene Bad selbst wurde zwar schon hinsichtlich seiner Dicke und auf Fehler geprüft, erfindungsgemäß
ist aber eine ähnliche Prüfung nach der Beladung des Bandes mit aktivem Bestandteil(en) vorgesehen. Beispielsweise wäre
wiederum eine mit Röntgenstrahlen arbeitende Meßeinrichtung zur Dickenmessung des beladenen Bandes verwendbar, wobei diese Dicke
im Vergleich zu der vorher gemessenen Dicke des unbeladenen Bandes
709826/1034
Schlüsse auf die Menge des auf das Band aufgebrachten aktiven Bestandteils zuließe. Zusätzlich liegt im Rahmen der Erfindung
Einrichtungen zur überwachung der tatsächlichen Masse vorzusehen,
um die Menge des auf das Band geladenen aktiven Bestandteils zu bestimmen. Die Prüfung des beladenen Bandes könnte dadurch geschehen,
daß das beladene Band zurück durch die selbe Vorrichtung geführt wird, die die Bandprüfung gemäß Stufe 11 in Fig. 1 ausführt.
Die Einrichtung zum Aufbringen des aktiven Bestandteils (Bezugsaeichen
14 in Fig. 1) wird durch eine Rückkopplung von der On-line-Analyse
des Gehalts an aktivem Bestandteil auf dem Band gesteuert. Beispielsweise werden elekrische Signale von dem On-Iine-Analysator
(digital oder analog), der die Beladung mit aktivem Bestandteil (Gewicht der aktiven Bestandteilsfläche des beschichten Bandes)
analysiert,in einem Rückkopplungsbetrieb (Bezugszeichen 15 der Fig.
verwendet, um die Menge des auf das Band bei der Ablagerung aufgebrachten
aktiven Bestandteils zu steuern. Diese Rückkopplungssignale werden beispielsweise einem Minikomputer zugeführt, der für den
Ablagerungsprozeß ein geeignetes Korrektursignal erzeugt. Dieses
Korrektursignal bewirkt entweder eine Vergrößerung oder eine Verminderung
der Beladung mit aktivem Bestandteil, so daß die Beladung innerhalb eines engen Bereiches um den Zielwert bleibt. Beispielsweise
wird bei der Trockenablagerung das Pulver mit dem aktiven Bestandteil in die Ablagerungsvorrichtung eingeleitet. Das Korrektursignal
wird hier zur Steuerung der Zufuhrrate und entsprechend der Beladung mit aktivem Bestand teil verwendet.
Bei Naßablagerung kann das Korrektursignal beispielsweise zur
Veränderung der Menge der Beschichtungsformulierung verwendet werden, die auf das Band aufgebracht wird. Beispielsweise wird der Spalt
zwischen Zuteilwalzen oder zwischen einem Zuteilmesser und einer Aufbringwalze verändert, um die Beladung mit aktivem Bestandteil
zu verändern. Bei ümkehrwalzenbeschichtung wird die Drdgeschwindigkeit
der Aufbringwalze zur Veränderung der Beladung mit aktivem Bestandteil verändert. Ein anderes Mittel zur Steuerung bei der
Naßablagerung ist die Veränderung der Konzentration des aktiven Bestandteils in der Beschichtungsflüssigkeit. Zwei flüssige Formulie-
709826/1034
rungen mit verschiedenen Konzentrationen von aktivem Bestandteil
werden in den erforderlichen Anteilen gemischt, so daß die richtige Konzentration geliefert wird; das Verhältnis der beiden Formulierungen
kann dann für eine genaue Steuerung der Beladung mit aktivem Bestandteil verändert werden.
Ablagerung des Medikaments auf dem Band
Die Methoden beim "Einbringen" des aktiven Bestandteils in die neuen erfindungsgemäßen Dosierungsformen bildet eine radikale
Abkehr von Methoden, nach denen aktive Bestandteile in herkömmliche feste Dosierungsformen, beispielsweise Tabletten, Kapseln, Dragees,
Suppositorien, usw. eingebracht werden. Die Verfahren und die Vorrichtungen,
die erfindungsgemäß verwendet werden, können zwar etwas voneinander abweichen; das grundsätzliche wichtigste Ziel ist jedoch
die Gleichmäßigkeit der Ablagerung, d.h. den aktiven Bestandteil auf die biegenden Bandöberflachen in außerordentlich gleichmäßiger
Weise aufzubringen bzw. darauf abzulagern. Die erfindungsgemäße Art der Aufbringung des aktiven Bestandteils ist einzigartig
und mit vMen Vorteilen gegenüber herkömmlich in der pharmazeutischen
Industrie verwendeten Herstellungsverfahren verbunden.
Weil der aktive Bestandteil auf oder im wesentlichen auf der Oberfläche
eines eßbaren Bandes abgelagert wird, was dann derart verarbeitet wird, daß es den aktiven Bestandteil vollständig innen
enthält, besteht keine Notwendigkeit, dem aktiven Bestandteil gewöhnliche pharmazeutische Extraktionsmittel, Füllmittel, Konservierungsmittel
und ähnliches zuzumischen, was Kosten spart und, was wichtiger ist, eine Quelle möglicher Inkompatibilitäten und
Probleme bezüglich der Qualitätskontrolle beseitigt. Auf das Band wird erfindungsgemäß eine gleichmäßige Beschichtung mit aktivem
Bestandteil aufgebracht. Das Band wird dann in einzelne Dosierungsformen durch geradlinige oder geometrische Unterteilung unterteilt,
wodurch bei einer großen Anzahl Dosierungsformen eine Gleichmäßigkeit
der Stärke des aktiven Bestandteils erzielt wird, die wesentlich über der mit der Herstellung in einzelnen Chargen liegt,
709826/1034
wie sie derzeit in der pharmazeutischen Industrie akzeptiert wird.
Im deutliehen Gegensatz zur Erfindung erfordern herkömmliche pharmazeutische
Herstellungsvorgänge, daß die aktiven Bestandteile und therapeutisch neutrale pharmazeutische Zusatzmaterialien in großer
Menge hergestellt werden und dann volumetrisch zur Füllung in Kapseln 'oder zum Pressen in Tabletten unterteilt werden. Bei Verwendung
der erfindungsgemäßen Herstellungsmethoden ist es daher möglich, die Menge an vorhandendem überschüssigem aktivem Bestandteil,
die die Solldosierung sicherstellt, von der gegenwertig gebräuchlichen Höhe zwischen 5 bis 10 Gew.-% auf etwa 1 bis 5 Gew.-%
herabzusetzen, woraus eine merkliche Kostenersparnis insbesondere dann resultiert, wenn sehr teuere aktive Substanzen, beispielsweise
bestimmte Hormone und Antibiotika verarbeitet werden. Schließlich ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren, den aktiven Bestandteil
auf dem Band abzusetzen oder abzuladen, eine kontinuierliche,zerstörungsfreie
On-line-Prüfüng der Dosierung durch physikalische Parameter, was die Einhaltung einer hohen Gleichmäßigkeit der Menge an
aktivem Bestandteil bei einer Vielzahl von Dosierungsformen begünstigt.
Der aktive Bestandteil kann auf das Band in naßer oder trockner Form aufgebracht werden, wobei die trockene Form bevorzugt wird.
In jedem Falle wird der aktive Bestandteil in einer der Analyse zugänglichen Form abgelagert, wie weiter unten beschrieben werden
wird, d.h. in Form feiner Teilchen. Die Teilchengröße liegt im Submikronbereich und kann auch innerhalb eines engen Größenbe- . .
reichs von 1 bis 100 Mikron liegen. Teilchen im Submikronbereich wurden bisher als zu fein für die Herstellung pharmazeutischer
Tabletten angesehen, wenn sie nicht vorher besonderen Techniken unterworfen wurden, beispielsweise einer Granulation, die die Teilchengröße
merklich erhöht und dem aktivem Bestandteil Extraktionsmittel zufügt. Die Technologie der Erfindung begünstigt die Verwendung
solch ultrafeiner Teilchen ohne die Notwendigkeit solcher Techniken und/oder des Zusatzes von Extraktionsmaterial. Der aktive
Bestandteil wird als sehr gleichmäßige Beschichtung auf das Band aufgebracht, während sich dieses in einer automatisierten Herstellungsanlage
bewegt.
7098*6/1034
26R6387
Die bevorzugte Methode, nach der der aktive Bestandteil, wenn er in trockener Form vorliegt, auf das Band aufgebraiit wird, ist der
elektrostatische Niederschlag einer Pulverwolke, wobei in bestimmten
nichtpharmazeutischen Sparten . bekannte Techniken verwendet werden. Dieses Verfahren erfordert den Durchtritt des Bandes durch ein
in einer Kammer herrschendes elektrostatisches Feld. Feiner teilchenförmiger Bestandteil wird in die Kammer beispielsweise mittels einer
aufrechterhaltenen Luftströmung eingeleitet und wird auf dem Band niedergeschlagen, während sich dieses über eine entgegengesetzt geladene
Walze bewegt. Diese Beschreibung ist zwar eine starke Vereinfachung, die zum Erreichen dieses Ergebnisses erforderliche Vorrichtung
ist jedoch in bestimmten nichtpharmazeutischen Arbeitsgebieten, wie der Herstellung von Adhäsiven und adhäsiven Papieren
wohl bekannt. Damit eine zufriedenstellende Ablagerung stattfindet, muß das Band einen Widerstand haben, der die Abscheidung von dielektrischen
Teilchen auf dem Band ermöglicht. Additive, die in der 3andzusammensetzung zum Erreichen der richtigen elektrischen Eigenschaften
vorhanden sein können, wurden oben diskutiert. In vielen Fällen hat sich herausgestellt, daß es vor dem elektrostatischen
Niederschlagen des pulverförmigen aktiven Bestandteils notwendig ist, das Band mit einer Substanz zu beschichten, die die Adhäsion
des Pulvers an ihm fördert. Beispiele solcher Substanzen sind Carboxymethylcellulose, Methylcellulose und ähnliches. Diese die
Adhäsion unterstützenden Substanzen können auf die Bänder in einer herkömmlichen Weise aufgebracht werden, beispielsweise durch Aufbringen
einer Lösung mit einem flüchtigen Lösungsmittel wie Wasser, und Trocknung mit beispielsweise erwärmter Luft. Dem Aufbringen der
Beschichtung auf das Band, die für eine Haftung der aktiven Substanz sorgt, folgt dann unmittelbar on-line die Beschichtung oder "Beladung"
des Bandes mit der aktiven Substanz. Das Adhäsionsmittel tritt dann in Tätigkeit und bindet die Teilchen der aktiven Substanz am
d. Dies wird durch Beaufschlagen des Bandes, mit Hitze, Druck,
Feuchtigkeit oder einer geeigneten Kombination der genannten Maßnahmen erreicht. Zusätzlich zu dem Verfahren des elektrostatischen
Abscheiden^ einer Pulverwolke kann aktiver Bestandteil in Form eines
feinen Pulvers auf das Band in trockenem Zustand durch elektrogasdynamische
Pulverbeschichtung aufgebracht werden. Bei diesem Verfahren werden die Teilchen des aktiven Bestandteils elektrisch ge-
709826/1034
laden, indem sie einer Koronaentladung ausgesetzt werden und werden von einer Gasströmung in eine elektrisch isolierte Kammer
getrieben. Das Band läuft durch diese Kammer auf einer metallischen Oberfläche, die geerdet ist oder mit zur Ladung der geladenen Wolke
der Teilchen aus aktiver Substanz entgegengesetzter Polarität geladen ist. Das elektrischeFeld zwischen den Teilchen und der
metallischen Oberfläche zieht die Teilchen auf das Band und/setzt
sie dort ab.
Weiter kann erfindungsgemäß der aktive Bestandteil auf das Band
in Form einer Lösung mit einer Suspension feinverteilten Medikaments,
d.h. einer kolloidalen Suspension, aufgebracht werden. Die dafür verwendete Flüssigkeit kann Wasser, ein organisches Lösungsmittel,
beispielsweise Äthanol, oder ein wasseralkoholisches Lösungsmittel sein. Ein bevorzugtes Verfahren, nachdem der aktive
Bestandteil in flüssiger Form auf ein sich bewegendes Band aufgebracht
wird, ist die elektrostatische Sprühstrahlablagerung. Bei diesem Verfahren wird die Lösung oder Suspension mit dem aktiven
Bestandteil in abgemessener Menge einer Vorrichtung zugeführt, die einen Strahl von Mikrotröpfchen versprüht, die auf eine spezielle
Fläche des Bandes unter Zuhilfenahme eines elektrostatischen Feldes mit definierter Fläche konzentriert sind. Dieses Verfahren hat
sehr gute Ergebnisse ergeben, wenn kleine Mengen aktiver Bestandteile,
beispielsweise Hormone oder Enzyme, auf das Band aufgebracht werden
sollen. Mit kleinen Mengen sind aktive Substanzen genannt, deren normale Dosis unter 1 Milligramm liegt.
Zusätzlich zur elektrostatischen Sprühstrahlniederschlagung können
bestimmte andere Beschichtungstechniken zum Beladen des Bandes mit aktivem Bestandteil verwendet werden, die in anderen Techniken als
für die Beschichtung eines Substrats mit einer Flüssigkeit geeignet bekannt sind. Beispielsweise kann das Papierband unter einer Rolle
durchlaufen, die in ein Bad von Sättigungsflüssigkeit eintaucht. Wenn das Band sich an der Rolle entlangbewegt, wird die überschüssige
Flüssigkeit mittels einer weiteren Rolle, eines Luftstrahls, eines Wischstabs aus Gummi, eines draht-gewundenen Stabes, d.h. eines
Meier-Stabes, oder ähnlichem "abgewischt". In diesem Fall dringt die
709826/1034
26R6387
Lösung etwas in das Band ein, insbesondere wenn das zur Solubilisierung
oder Suspension des aktiven Bestandteils verwendete Lösungsmittel das gleiche wie das oder ähnlich dem zur Herstellung des
Papierbandes verwendeten ist.
Ein mit der Erfindung verfolgtes Ziel liegt zwar darin, den aktiven
Bestandteil auf die Oberfläche des Bandes aufzubringen, durch die
Verwendung eines flüchtigen Flüssigkeitsträgers für den aktiven Bestandteil oder durch die Beaufschlagung des Bandes mit Hitze und/
oder Druck bei seiner Abdichtung bzw. seinem Verschluß kann in das Band jedoch etwas eindringen. Einfache Experimente mit diesen Faktoren,
beispielsweise flüchtigen Flüssigkeiten, ermöglichen, den Prozentsatz der auf das Band aufgebrachten aktiven Substanz zu bestimmen,
der im Band absorbiert wird. Wenn dieser Parameter festliegt, kann die hier beschriebene On-line-Prüfvorrichtung entsprechend eingestellt
werden. Wenn eine merkliche Menge aktiver Substanz im Band absorbiert wird, ist es notwendig, für die äußere Oberfläche der
Dosierungseinheit unbeladenes Band, d.h. Band ohne aktiven Bestandteil,
zu haben, damit ein Verlust an aktivem Bestandteil durch dessen Freiliegen gegenüber zerstörenden Kräften, wie Luft und Feuchtigkeit,
vermieden wird. Einleuchtende Abänderungen der im späteren beschriebenen Herstellungsverfahren führen zu diesem Ergebnis.
Wie bereits ausgeführt, liegt einer der wesentlichen Vorteile der
erfindungsgemäßen Dosierungsformen darin, daß pharmazeutisch aktive
Substanz in eine stabile Dosierungsform gebracht werden kann, ohne daß herkömmliche pharmazeutische Extraktionsmittel zugemischt werden,
die gewöhnlich in herkömmlichen festen Dosierungsformen in Mengen vorhanden sind, die die Menge an aktiver Substanz bei weitem übersteigt.
Es kann jedoch die Notwendigkeit bestehen, daß kleine Mengen neutraler Substanz mit der aktiven Substanz entsprechend der Erfindung
auf die Bänder aufgebracht werden. Wenn die aktive Substanz in trockener Form auf das Band aufgebracht wird, kann beispielsweise
709826/1034
26.S6387
eine kleine Menge, d.h. von etwa 0 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-%,
vorzugsweise von etwa 1/4 Gew.-% bis etwa 2 Gew.-% der aktiven Substanz, eines Gleitmittels homogen zugemischt werden.Der Zweck
dieses Gleitmittels liegt darin, die Strömung der pulverförmigen aktiven Substanz durch die Aufbringvorrichtung zu unterstützen.
Geeignete Gleitmittel enthalten beispielsweise feine, teilchenförmige
siliziumhaltige Zusammensetzungen, wie kolloidale Kieselsäure, die unter dem Handelsnamen Cab-O-Sil der Cabot Corp.,
Boston, Mass., verkauft wird, Kalk, Stärkezusammensetzung in Form feiner Teilchen, beispielsweise DriFlo der National Starch, Inc.
und ähnliches. Der Einschluß eines Gleitmittels und dessen Menge hängt von der Kristallstruktur und den Strömungseigenschaften der
aktiven Substanz ab. In bestimmten Fällen kann der aktiven Substanz ein Konservierungsmittel zugemischt werden. Wenn die aktive Substanz
auf das Band in trockener Form aufgebracht wird, ist dies jedoch im allgemeinen nicht erforderlich. Desweiteren liegt es im Rahmen
der Erfindung, die oben erwähnten adhäsiven Substanzen der aktiven Substanz zuzumischen, wenn diese in nasser Form aufgebracht wird
und die adhäsive und aktive Substanz mit dem gleichen flüssigen
Träger kompatibel ist.
709 8 2 6/1034
ο γ· ρ P O Q Π
in den meisten Fällen aber werden die adhäsiven Substanzen wie
oben beschrieben verwendet, um die Adhäsion der aktiven Substanzen zu erhöhen, wenn diese in trockener Form auf das Band aufgebracht
werden. In jedem Falle kann die adhäsive Substanz in einer Menge zwischen 0 und etwa 100 Gew,-%f vorzugsweise zwischen
0 und etwa 3 0 Gew.-% der Medikamente vorhanden sein.
Die Menge entsprechend der Erfindung auf das Band aufgebrachter aktiver Substanz^ändert sich entsprechend der Dosierung der Substanz,
der bedeckten Bandfläche, der Dicke der Beschichtung und ähnlichem, Zusätzliche Faktoren, die die Menge der auf das Band aufgebrachten
Droge beeinflussen, sind das verwendete Aufbringverfahren, die
durch das im weiteren zu beschreibende Herstellverfahren gegebenen
Parameter und die Art und Empfindlichkeit der verwendeten On-line-Prüfausrüstung.
In jedem.Fall aber ist die Menge der auf das Band aufgebrachten aktiven Substanz derart, daß nach Herstellung und Vereinzelung
des beladenen Bandes jede erhaltene Form eine therapeutisch wirksame Dosierung davon enthält. Als ein Beispiel der letzteren
Kriterien kann die Dicke der Beschichtung mit aktiver Substanz 0,005 cm nicht überschreiten, wenn die Prüfung des gleichmäßigen
Aufbringens der Droge spektrophotometrisch in Photonenzähitechnik
erfolgt, um die Ultraviolett-Absorption der aktiven Substanz auf dem Band zu messen. In jedem Fall wird die Menge auf das Band aufgebrachter
aktiver Substanz in Milligramm oder Mikrogramm je cm2 Band angegeben. Dies wird für die gesamte Bandfläche bestimmt,
obwohl es meistens nötig istr einen Rand unbeschichteten Bandes
zu belassen, der zur Abdichtung bzw. zum Verschließen der Dosierungsform verwendet wird. Die Fähigkeit der Bänder, aktive Substanz
erfindungsgemäß aufnehmen und innen anordnen zu können, wird als
Sandkonversionsfaktor (WCF) ausgedrückt und mittels der folgenden
Formel berechnet:
der Droge ausgesetzte Oberfläche des Bandes
= Bandkonversionsfaktor
maximale Fläche der fertigen Dosierungsform
709826/1034
Wenn beispielsweise ein Band mit den Maßen 15,25 cm χ 1 cm der
Droge ausgesetzt ist und daraus eine Dosierungsform mit den Maßen 0,5 cm χ 1 cm hergestellt wird, ergibt sich
= 30'5 als B*ndkonservierungsfaktor.
Verarbeitung
Die nächste Stufe bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Dosierungsformen ist die Form-oder Verarbeitungsstufe. Der Ausdruck
"Verarbeitung" bedeutet hier die Umwandlung des Bandes aus seiner anfänglichen Form in eine feste geometrische Form vorbestimmter
Gestalt, die in eine Mehrzahl Einheitsdosierungsformen teilbar ist. Diese Stufe kann wie die oben beschriebenen Stufen
in einem kontinuierlichen Herstellungsverfahren mit hoher Geschwindigkeit
ablaufen. Diese Stufe transformiert das flache beladene Band in. eine gestaltete geometrische Form und bringt den
aktiven Bestandteil im allgemeinen im wesentlichen innerhalb einer schützenden Lage bzw. Schicht des Bandes unter. Das geformte
Band wird dann vereinzelt und fertig bearbeitet, so daß pharmazeutisch gefällige, zur oralen Einnahme geeignete Einheitsdosierungsformen
entstehen. Bevorzugt geschieht die Vereinzelung zusammen mit oder unmittelbar nach der Verarbeitung.
Erfindungsgemäß gibt es einige verschiedene Verarbeitungsverfahren,
unter denen die Extrusions -Herstellung, die Mehrfachstreifen-Formung,
die Schnurbildung durch Wickeln, die Preßformung und ähnliches genannt seien. Die vielen grundsätzlichen
Techniken zum Formen oder Verarbeiten des mit aktiver Substanz bedeckten Bandes sind: geschlossenes Wickeln, Drehformen,
fächerartiges Falten und Schichten. Diese vier Haupttechniken werden im folgenden genauer erläutert.
Vor der genaueren Diskussion der einzelnen Verarbeitungstechniken seien die verschiedenen Kriterien für eine annehmbare Technik
zusammengefaßt. Die Verarbeitungs- oder Formtechnik sollte eine
709826/1034
mit hoher Geschwindigkeit ablaufende Herstellung erlauben und eine geometrische Form mit hoher Genauigkeit bezüglich der
Gleichmäßigkeit ergeben. Das Verfahren muß die aktive Substanz im wesentlichen im Inneren des Bandes unterbringen. Schließlich
darf der Verarbeitungs- oder Formvorgang auf die Bänder keinen unzulässig hohen Zug ausüben, so daß sie sich verformen oder
zerreißen,und darf keine merkliche Menge aktiver Substanz von ihrem Platz entfernen. Jedes im folgenden beschriebene Formverfahren
erfüllt diese Kriterien.
Die erste grundsätzliche Technik betrifft das geschlossene Wickeln eines sich bewegenden Bandes. Möglicherweise ist es
vorteilhaft, zwischen geschlossenem Wickeln und spiraligem Wickeln zu unterscheiden, wie es beispielsweise in der Papierumform-Industrie
bekannt ist. Beim spiraligen Wickeln wird Papier von verschiedenen RoILen einer Spiralwickebiaschine zugeführt,
wobei das Papier normalerweise in Wicklungen von 1/2 bis 2 cm Breite vorhanden ist. Diese kontinuierlichen Papierstreifen
von jeder Rolle werden um einen zylindrischen Dorn gewickelt, der an einem Ende abgestützt ist. Die Streifen werden
sich überlappend gewickelt. Auf jeden Papierstreifen wird ein Kleber aufgebrächt und die überlappenden Streifen bilden
bei ihrem Wickeln um den Dorn eine kontinuierliche Spirale,
Die so gebildete Rolle wird um den Dorn unter Wirkung eines kontinuierlichen Gürtels gedreht, der die Papierrolle auch nach
vorne in Richtung auf das nicht abgestützte Ende des Dorn zwingt. Am Ende des Dorns wird das so hergestellte Rohr durch
intermittierende Betätigung eines Hochgeschwindigkeitsmessers in gewünschte Längenstücke geschnitten. Auf diese Weise umgearbeitetes
Papier hat in seiner Mitte wegen des Dorns, auf dem es hergestellt wird, immer einen Hohlraum. Beim geschlossenen
Wickeln gibt es keinen Dorn, so daß im Zentrum des gebildeten Stabes ein Hohlraum weder notwendig noch erwünscht ist. Tatsächlich
ist mit der Erfindung ausdrücklich beabsichtigt, diesen zentralen Hohlraum stark einzuschränken oder vollständig zu
beseitigen.
709826/1034
In Fig. 3 ist schematisch ein Beispiel geschlossenen Wickeins gezeigt. Dabei wird das beschichtete oder beladene Band 61 von
einer einzigen Rolle durch die Anlage geführt, die beispielsweise Führungsdrähte 62 und Führungswalzen 63 für eine Schneidbzw.
Trennanordnung 64 aufweist, die das Band quer in gewünschte Längenstücke durchschneidet, deren Länge normalerweise zwischen
etwa 12 und 25 cm beträgt. Diese Bandstücke werden dann in eine Riffelwalzen-Anordnung 65 geführt, in der eine Riffelwalze eine
Reihe von Falten bzw. Sieken ausformt, indem sie das Band gegen eine Walze aus weichem Gummi drückt. Als Ergebnis dieser Riffelung
sind die einzelnen Bandstücke in locker gewickelte Wicklungen umgeformt. Die locker gewickelten Bänder, die die Riffelwalzenanordnung
verlassen.gelangen dann zwischen einer stationären und einer sich bewegenden Oberfläche hindurch, wobei der Abstand
zwischen den beiden Oberflächen längs der Bewegungsbahn der gewickelten Bänder allmählich'abnimmt. Die stationäre und die
sich bewegende Oberfläche können als zwei konzentrische Zylinder ausgebildet sein, von denen einer stationär ist und sich der
andere relativ zu dem stationären Zylinder dreht, oder können, wie in Fig. 2 dargestellt, in Form einer flachen festen Platte
67 als stationäre Oberfläche und eines sich bewegenden Riemens 66 als nicht stationäre Oberfläche ausgebildet sein. Wenn die
als locker gewickelte Stäbe ausgebildeten Bandstücke sich zwisehen
der sich bewegenden und der stationären Oberfläche hindurchbewegen, werden sie fest zusammengewickelt, bis ein stabiler
Stab ausgebildet ist. Durch die Einstellung des Abstandes zwischen den beiden Oberflächen kann der Stab so fest zusammengewickelt
werden, daß jeglicher Hohlraum in seiner Mitte ausgeschlossen ist. Erforderlichenfalls kann der Abstand so eingestellt
werden, daß ein Hohlraum gewünschter Größe in der Mitte des hergestellten Stabes verbleibt.
Der Stab kann auf verschiedene Weisen verschlossen bzw. abgedichtet
werden. Zunächst hat sich herausgestellt, daß herkömmliche Verfahren, beispeilsweise Zuckerverklebungen, für die
Durchführung der Erfindung nicht geeignet sind. Beim herkömm-
709826/1034
lichen Verfahren werden die sih bewegenden Oberflächen, die
während der Stabbildung in Berührung mit dem Band kommen, mit Wasser besprüht oder beschichtet, so daß sie einen großen Bereich
des Bandes berühren. Die vom Band absorbierte. Wassermenge, etwa 18 Gew.-%, ist bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Einheitsdosierungsformen
wegen möglicher nachteiliger Wirkungen auf die Adhäsion des Medikaments am Band sowie auf das Medikament selbst
unannehmbar. Des weiteren hat sich herausgestellt, daß die mit diesem herkömmlichen Verfahren gebildeten Stäbe meistens für eine
gute Freigabe des Medikaments im Körper zu dicht verschlossen sind. Erfindungsgemäß hat sich vielmehr ergeben, daß ein Besprühen
etwa der gleichen Bereiche des Bandes wie beim herkömmlichen Verfahren mit einer genügenden Menge eines feinen Wassersprühstrahls,
um das Band nur zu befeuchten, und ein schnelles Trocknen der Stäbe nach ihrer Bildung fertige Dosierungsformen ergibt, die
eine befriedigende Gleichmäßigkeit und Medikamentfreigaberate sowie
Stabilität bezüglich des aktiven Bestandteils aufweisen, allerdings mit Ausnahme derjenigen Medikamente, die in der pharmazeutischen
Zubereitung als gegenüber Feuchtigkeit hochempfindlich bekannt sind.
Zweitens können die Stäbe durch Aufbringen eines Stücks durch wärme-dicht- bzw. verschließbaren, eßbaren Polymers auf den
nachlaufenden Rand jedes Bandstückes abgedichtet werden oder
indem der nachlaufende Rand jedes Stückes mit einem wärmedichtbaren, eßbaren Polymer unmittelbar nach dem Abschneiden vom
endlosen Band beschichtet wird. Es kann auch ein warm-verschweißbares oder -vernetzbares Polymer über das gesamte Bandstück als getrennte
Lage oder als eine einheitliche Beschichtung aufgebracht werden. Geeignete polymere Materialien sind beispielsweise ein
wasserlösliches Polyoxyäthylen oder Celluloseätherderivate mit einem Weichmacher, wie er oben beschrieben ist. Nachdem die Stäbe
fest gewickelt sind, werden sie in diesem Fall unter einer beheizten Platte hindurchgeführt, wo der Verschluß mit Hilfe von
Hitze und Druck erfolgt. Beispielsweise könnte ein Teil der festen Platte 67 einen beheizten Bereich aufweisen,
709826/1034
Die Stäbe können nach ihrer Bildung auch durch Aufbringen von Wasser oder eines Klebers auf die äußere Lage (n) oder das Band
verschlossen werden. Vorzugsweise wird Wasser als Verschlußmittel verwendet. Dieses Verfahren würde das Vorhandensein von Substanzen
in oder auf dem Bandmaterial erfordern, wie beispielsweise Stärken oder Stärkederivate, die beim nachfolgenden Trocknen
oder bei Wärme oder Druck eine Dichtung bilden.
Das inFig. 3 als Beispiel dargestellte Verfahren arbeitet mit einem Wasserstrahl 68, der auf die Außenfläche des endlosen
Riemens 66 längs dessen unterem, rücklaufendem Teil auftrifft, so daß die mit den gerollten Bandstücken in Berührung kommende
Riemenfläche für eine einwandfreie Abdichtung der Stäbe genügend Wasser bzw. Wassertröpfchen behält. Das Wasser könnte auf die
dichtgewickelten Stäbe beispielsweise auch dadurch aufgebracht werden, daß sich die Stäbe unter einer Wasseraufbringwalze,
einer porösen Platte, mittels der eine abgemessene Wassermenge gleichmäßig über die gesamte Länge der Stäbe aufgebracht wird,
oder einem Schwamm hindurchbewegt werden, der Wasser auf die Außenflächen der Stäbe aufbringt. Die Stäbe könnten dann zwischen
einem weiteren Teil der sich bewegenden und stationären Oberflächen hindurchgeführt werden, wo Druck oder Druck und
Wärme den Verschluß bzw. die Abdichtung bewirken können.
Dieses allgemeine Verfahren, den Verschluß mit Hilfe von Wasser herbeizuführen,
erscheint gegenüber bekannten Verfahren, nach denen, wie oben beschrieben, beispielsweise eine Abdichtung mit Hilfe
von Zuckerlösung erfolgt, klar vorteilhaft. Beim Aufbringen von Wasser nach den oben genannten Verfahren ist die Gesamtmenge
des auf jeden Stab aufgebrachten Wassers kleiner als bei bekannten Verfahren. Im Ergebnis ist die während des nachfolgenden
Trocknens der Stäbe entfernte Wassermenge wesentlich kleiner als bei den bekannten Verfahren.
Die so hergestellten Stäbe sind jeder so lang wie die Breite des Bandes der Vorratsrolle. Eine typische Breite beträgt 20 bis
709826/1034
4 0 cm. Nach der Abdichtung wird jeder Stab mittels des Riemens 66 in Berührung mit beispielsweise ultrascharfen Messern. 69
(Fig. 3) bewegt, wo er vereinzelt wird, d.h., wo der Stab in die gewünschten Längenstücke zerschnitten wird. Die Verfahren
zum Vereinzeln und zum Fertigbearbeiten dieser Stäbe zu fertigen Dosierungsformen werden weiter unten genauer erläutert.
Eine zweite Form- oder Verarbeitungsmethode wird ganz allgemein als Dreh-Formung bezeichnet. Dieses Verfahren kann auf
verschiedene spezielle Weisen durchgeführt werden. Es ist einem allgemeinen Schichtverfahren verwandt, weil dabei anfänglich
Stapel von mit aktiver Substanz beladenem Band in Anordnungen endloser Streifen oder Stäbe durch fächerförmiges Falten oder
Laminieren hergestellt werden, wie weiter unten beschrieben wird. Bei einem speziellen Dreh-Formverfahren wird gemäß Fig.
ein kontinuierlicher relativ dicker mehr lagiger Streifen von mit aktiver Substanz beladenem Band 7 0 zwischen einem Paar
Preßwalzen 71 hindurchgeführt. Der auf diese Weise geformte oder gepreßte geschichtete Stapel 72 wird einer zweiten Station
zugeführt, einer Stabform- und Verdichtungsstation, die beispielsweise ein oder mehrere federbelastete Edelstahlwalzen 73
mit einer so geformten Umfangskontur enthält, daß der Streifen in mehrere kontinuierliche Stäbe 74 mit einem Querschnitt in
Form eines flachgedrückten Kreises oder anderem erwünschten Querschnitt umgeformt wird. Die so in der erwünschten geometrischen
Form geformten Stäbe 74 werden durch eine dritte Drehstation durchgeführt, in der beispielsweise ein oder mehrere Paare entsprechend
angeordneter Walzen die Stäbe in eirizelR§slfranc%?£P£men
einzeln. Daran können sich Aufdruck- und Fertigbearbextungsstufen anschließen, die weiter unten genauer erläutert werden. Der
Aufdruckvorgang kann in der Vereinzelungsstufe mit dem dritten Satz Walzen 75 erfolgen.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten Beispiel einer Drehformung wird der geformte endlose Stapel (Streifen oder Stab) 81 kontinuierlich
in regelmäßigen Abständen durch sich hin- und herbewegende
709826/1034
Stempelblöcke 82 und/oder ein Paar beheizter Walzen 83 eingekerbt bzw. eingeschnitten, so daß bei den fertigen Dosierungsformen abgerundete Kanten entstehen, wobei von der drehenden
Dosierformstation eine kontinuierliche Kette, an ihren Enden verbündender
Dosierungseinheiten 85 abgegeben wird. Wie· mit allen
oder den verschiedenen erfindungsgemäßen Verfahren der Dreh-Formung
werden die auf diese Weise veränderten Stäbe durch Druck- und Vereinzelungsstationen oder Unterbaugruppen geleitet, die alle
mit hoher Geschwindigkeit arbeiten.
Gemäß einer weiteren eng-verwandten Dreh-Formtechnik wird der kontinuierliche Stapel einer drehenden Form- und Verdichtungsbaugruppe
zugeführt, die beispielsweise ein oder mehrere Paare Edelstahlwalzen enthält. Die Wandschichten, die aus Lagen
von Papier und polymerem Film bestehen können, werden erwärmt und zu einem kontinuierlichen Stapel gepreßt. Vorzugsweise sind
die äußeren Lagen des Stapels aus Papier, beispielsweise, um ein Festkleben des Stapels an den beheizten Walzen zu verhindern.
Während dieses Verdichtungsvorganges werden die Bandlagen zu einer Einheit miteinander verbunden, wodurch ein Verschieben
der Lagen und ein Einreißen an den Rändern während der nachfolgenden Seiten- und Endformvorgänge vermindert wird.
Danach werden die Enden der Dosierungseinheiten ausgebildet, indem der in der Verdichtungsstation gebildete kontinuierliche
rechteckige Stapel einer zweiten Station zugeführt wird, in der die Enden der Dosierungseinheiten von einem Paar beheizter
Walzen ausgebildet werden, die an ihren Walzflächen quer orientierte Messer aufweisen können. Die geschnittenen Enden der Dosierungseinheiten werden durch die Hitze von den Walzen geformt und verschlossen.
Die Ausbildung des Endmessers bestimmt die Gestalt der Enden der Dosierungseinheiten, Die Gestalt der Endmesser
ist so gewählt, daß ein weicher Übergang zu den Seiten der Dosierungseinheiten entsteht, die in der nächsten Station ausgebildet
werden.
709826/1034
Die Seiten der Dosierungseinheiten werden in dem mehrlagigen, mit geformten Enden versehenen, geschnittenen Materialstapel mit
Hilfe eines dritten Paares beheizter Walzen ausgeformt. Diese Walzen können winkelige Nuten mit erhobenen Schneidrändern haben.
Die Ausbildung der Nuten in den Walzenflächen formt einen gewünschten
Dosierungseinheitsquerschnitt. Von den firstartigen Schneidelementen der Walzen her einwirkende Wärme und Druck verschließt
die Seiten der Dosierungseinheiten zu einer glatten Oberfläche.
Das in Fig. 5 dargestellte Drehformverfahren zur Herstellung der Dosierungseinheiten besteht deshalb aus drei Primärstationen,
einer Vorverdichtungsstation, einer Endformstation und einer Seitenformstation. Jede dieser Stationen besteht aus einem Satz
von Walzen, die vorzugsweise beheizt sind und durch die der kontinuierliche Bandstapel geführt ist. Die Ausbildung der
Außenoberfläche, d.h. der Umfangsflache, der Walzen ist an jeder
der Stationen unterschiedlich und hängt von der jeweiligen Station und dem erwünschten Ergebnis ab. Verschiedene zusätzliche
Vorgänge wie ein zusätzliches Schneiden oder Trennen, Drucken oder Fertigbearbeitungsstufen können zwischen den drei beschriebenen
Stationen ausgeführt werden. Diese Vorgänge werden weiter unten genauer beschrieben.
Im Rahmen der Erfindung liegt, eine oder mehrere der verschiedenen
Stufen des Drehformverfahrens gleichzeitig durchzuführen und an dem endlosen mehrlagigen Eingangsstreifen mit Hilfe eines
einzigen Paars von beispielsweise federbelasteten, beheizten
zusammenwirkenden Walzen alle verschiedenen oben erläuterten Stufen, d.h. Stabbildung, Dosierungsbildung, Vereinzelung und
sogar Drucken durchzuführen.
Das erläuterte dritte Beispiel der Drehformung legt ein Beispiel nahe, entsprechend dem zwei oder mehrere der- aufgezeigten Stufen
zu einer vereint werden. Dies ist in Fig. 4A dargestellt, wo im wesentlichen die Schichtungs- und Stabformstufen des oben erläuterten
dritten Drehformverfahrens und auch das Verfahren der Fig. kombiniert sind, beispielsweise durch die Verwendung eines einzigen
Paares erwärmter Preß- und Schneidwalzen (nicht im einzelnen dargestellt) , die die zugeführte /^Ärdnunggleichzeitig pressen und
709826/1034
zu einer Form endschneiden, die eine Seitenansicht mehrerer übereinandergestapelter
Pfannkuchen gleicht. Diese endgeschnittenen Teile werden dann einer Vereinzelungsvorrichtung zugeführt, in
der die Längsschnitte zur Herstellung der einzelnen Dosierungsformen ausgeführt werden. Die Druckstufe beispielsweise könnte
ebenfalls in dieser letzteren Station erfolgen. Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, die vereinzelten Dosierungsformen unmittelbar
wie sie aus dem Vereinzelungsvorgang hervorgehen, zu verpacken, indem sie beispielsweise mittels herkömmlicher Vorrichtungen
in Durchdrückpackungen eingesetzt werden.
Ein drittes Verfahren zur Herstellung der Dosierungsformen nach
der Erfindung ist die Fächer-Falttechnik. Die Fächer-Falttechnik
könnte auch als eine Form des Schichtens im allgemeinen Sinne klassifiziert werden.Bei diesem Verfahren wird zunächst ein Band
von bis zu beispielsweise 3 0 cm Breite derart verarbeitet, daß der aufgebrachte aktive Bestandteil in seinem Inneren aufgenommen
ist. Dies kann sowohl durch anfängliches Falten des Bandes in der Hälfte als auch durch aufeinander Anordnen zweier beschichteter
Bänder geschehen, wobei die beschichteten Oberflächen zueinander
zeigen. Ein Stapel von mehr als einem Paar auf diese Weise überein-
^angeordneter
ander/ Bänder kann verwendet werden, wobei die Bänder anfänglich beispielsweise mit einer größeren Breite von bis zu 60 cm
hergestellt werden und nach dem Schichten geteilt werden, so daß zwei oder mehrere Breiten in einer Abmessung entstehen, wie
sie für die Fächerfaltung beschrieben ist, d.h. zwischen etwa
1 cm und 15 cm.
Nach dem anfänglichen Falten oder Übereinanderanordnen des beladenen
Bandes wird dieses zwischen Furchwalzen hindurchgeführt, wo es in Vorbereitung der Fächerfaltung gefurcht bzw. gerippt wird.
Die Furchwalzen können angetrieben sein. Grundsätzlich wird das Band von Zugwalzen bewegt. Das Furchen kann beispielsweise dadurch
geschehen, daß eine des Paares Furchwalzen federbelastet ist, Da
sich das Band vorzugsweise in Richtung der Furchringe, die in das Bandmaterial eindrücken, faltet, können die Furchringe
alternierend entsprechend dem erwünschten Fächer-Faltmuster in der oberen und der unteren Walze ausgebildet sein. Das mit Furchen
709826/1034
versehene Band bewegt sich dann in einen Fächerfalttrog mit Faltzungen, die beginnen, das Band an einer Berührungsstelle
allmählich umzubiegen und seine Breite und Überlappung bestimmen bzw. verengen, so daß das Band am Ausgangsende einigermaßen
fest gefaltet ist. Am Ende des Falttroges ist eine Vorrichtung,
die das. Band durch die Furch- und Faltvorrichtung zieht, wie beispielsweise ein Paar federbelasteter, angetriebener Walzen
aus Edelstahl. Dies erfüllt eine zweifache Funktion; das Band wird durch die Faltvorrichtung bewegt und das gefaltete Band
wird in eine kontinuierliche, feste geometrische Form verdichtet. Die Zugvorrichtung kann mit der Vorrichtung zum Verschließen des
Bandes kombiniert sein. Das fächerförmig gefaltete Band kann jedoch mittels anderer Verfahren verschlossen werden, wie
weiter unten erläutert wird. Die verschlossenen Bänder können wie bei dem oben beschriebenen Drehformverfahren auf verschiedene
Weisen vereinzelt werden,
Fig. 6A bis 6D zeigen eine Technik zum Herstellen einer fächerförmig
gefalteten Dosierungsform, bei der die anfänglichen fächerförmig gefalteten Bänder 91 in Aussparungen 92A geeigneter Grosse
einer therapeutisch unwirksamen Bandstruktur, vorzugsweise aus Papier und mit Zentralstreifen 92 bezeichnet, angeordnet werden.
Dieser"beladend1 Zentralstreifen, der die fächerförmig gefalteten
Bänder trägt, wird dann sandwichartig zwischen Außenstreifen 93 angeordnet, so daß eine zusammengesetzte,mehrlagige
Struktur entsteht. Dieser zusammengesetzte endlose mehrlagige Streifen wird dann beispielsweise einer drehenden Dosierungsformeinheit
oder -station zugeführt, die der Einheit 83 gemäß Fig. 5 nicht unähnlich ist, wo der Streifen in die Form gemäß Fig. 6B
gebracht wird. Danach oder gleichzeitig mit der gemäß Fig. 6B ausgeführten Bearbeitung wird die Vereinzelung durchgeführt, die
zu einzel^fiierungsformengemäß Fig. 6C führt. Fig. 6D zeigt den
Querschnitt der Dosierungsform gemäß Fig. 6C. Fig. 6D zeigt, wie die fächerartig gefalteten Bänder 91 vollständig innen aufgenommen
sind, und daß der Zentralstreifen 92 durch den Formprozeß etwas nach außen gezwungen wird, so daß ein Teil von ihm zwischen
den Rändern der Außenstreifen 93, die mit ihm verbunden sind, freiliegt. Vorzugsweise enthalten die Außenstreifen 93 und der
709826/1034
Zentralstreifen 92 keinen aktiven Bestandteil, so daß gewährleistet
ist, daß kein aktiver Bestandteil an einer äußeren Oberfläche der einzelnen Dosierungsformen vorhanden ist.
"mehrlagige Anordnen" Das vierte grundsätzliche Formverfahren ist das /bzw. Laminieren,
auf das. bereits allgemein hingewiesen wurde. Bei diesem Verfahren werden zunächst zwischen etwa 20 und 60 Bandrollen gleichzeitig
von einem Mehrfach-Spulenabwickelstand abgewickelt und dann zusammengeführt,
so daß sie einen kontinuierlichen Stab bilden. Die 20 bis 60 Bandlagen können alle aus papierähnlichem Material
bestehen, das mit einer zur Erleichterung der Abdichtung in einer späteren Stufe geeigneten Beschichtung versehen ist. Sie können
auch eine mehrlagige Anordnung aus papierartigem Band und warmverschweißbarem, eßbare polymeren Band bestehen oder können
aus einer, oder mehreren papierartigen Lagen bestehen, zwischen die abwechselnd warmverschweißbare, eßbare Polymerbänder eingelegt
sind. Geeignetes polymeres-Material ist beispielsweise ein wasserlösliches Polyoxyäthylen oder ein Celluloseätherderivat
mit einem Weichmacher. Jedwelche Anzahl der Bänder kann mit aktiver Substanz beladen werden. Vorzugsweise sind die Bänder
aus Papiermaterial mit aktiver Substanz beladen.
Bei einem weiteren Verfahren zum Übereinanderstapeln der mit
aktiven Bestandteilen beladenen Bänder werden sie direkt von
der Aufbringvorrichtung aus zugeführt. Die Breite des Bandes beträgt normalerweise 12 bis 2 5 cm. Das auf Rollen gelagerte
oder von der Aufbringvorrichtung her zugeführte Band kann anfänglich ein mehrfachesder endgültigen Breite aufweisen, und wird
dann als Teil des Stapelverfahrens auf die gewünschte endgültige Breite geschnitten bzw. geschlitzt.
Sobald das Band stapeiförmig angeordnet ist, wird das entstandene
zusammenhängende Bündel einer'Schichtungsstation" zugeführt, Zur
Durchführung der Erfindung sind dabei bekannte Vorrichtungen verwendbar, die Streifen flexibler Filme oder Bänder zusammenbringen
und aus ihnen ein Laminat herstellen. Wie bereits erläutert, hängt die Aufbringfläche aktiver Substanz auf die Bandstreifen
oder -blätter beispielsweise vom Verfahren der Abdichtung des mehrlagigen Körpers .Das Schneiden und Endbearbeiten des
Korpers kann ebenfalls unterschiedlich erfolgen. Beispiels-
7098 2 6/1034
weise können Körper in dem oben beschriebenen Drehformverfahren verarbeitet werden. Die Schichtungsstation könnte auch
aus einem Paar sich hin- und herbewegender Stempelplatten bestehen, die die Dosierungsformen aus dem kontinuierlich geförderten
Bandstapel formen, abdichten und schneiden. Eine typische Stempel-platte hätte eine Oberfläche von etwa 25 χ 25 cm.
Die erfindungsgemäß hergestellten mshrlaqicfen Körper sind in einer
speziellen Ausführungsform dadurch ausgezeichnet, daß sie nur an den Rändern abgedichtet sind und nicht jede Lage völlig
mit den benachbarten Lagen verbunden ist. Es hat sich unerwarteterweise herausgestellt, daß zufriedenstellende Dosierungsformen aus einem Stapel von Bandlagen hergestellt werden können,
bei dem bis zu 6 Lagen aus papierartigem Band zwischen Bandlagen aus einem warmverschweißbaren polymeren Material zwischengelegt
sind, in dem auf den Stapel in der Schneidvorrichtung während der Vereinzelung Wärme und Druck aufgebracht wird. Während der
Vereinzelung werden die polymeren Bandlagen im Stapel durch die Wärme und den Druck verformt und "gespreizt", so daß sie die
Ränder der zwischenliegenden Papierbandlagen überdecken und abdichten. Die oberste und unterste Lage eines solchen Schichtkörpers
muß aus polymerem Material bestehen. Bevorzugt wird das Medikament bei einem Papier-Polymer-Bandstapel auf die Papierlagen
des Bandes aufgebracht. Ein solcher, nur an seinem Umfang verschlossener mehrlagiger IOrper weist e/'rw5esentlich größere Medikamentfreigaberate
auf als ein ähnlicher Bandstapel, der völlig laminiert ist.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung der Dosierungsformen aus dem Bandstapel besteht darin, den Stapel zwischen drehenden
Zylindern hindurchzuführen, die am äußeren Umfang einzelne Dualstempel haben.Dabei werden die Dosierungseinheiten aus dem
kontinuierlich zugeführten Bandstapel ausgeformt, verschlossen und geschnitten, während sich der Bandstapel zwischen solchen
drehenden Zylindern hindurchbewegt.
709826/103 4
26S6387
Die Verwendung von Anordnungstectniken, wie sie oben beschrieben
sind, bringt einige Vorteile bezüglich der pharmazeutischen Herstellung. Zunächst schafft die Anordnungstechnik Barrieren, die
den Einbau zweier oder mehrerer therapeutisch aktiver, inkompatibler
Substanzen ermöglichen, ohne daß stabilisierende Substanzen zugesetzt werden müssen oder eine spezielle Zusammenmischtechnik
verwendet werden muß, wie beispielsweise die Einkapselung einer oder mehrerer Bestandteile. Weil bis zu beispielsweise
60 Lagen zur Bildung eines Körpers verwendet werden können, ist diese Ausführungsform der Erfindung ideal für pharmazeutische
Präparate mit einer großen Zahl aktiver Substanzen geeignet, wo es. zahlreiche Möglichkeiten von Inkompatibilitäten
gibt, beispielsweise bei Multi-Vitamin-Präparaten, Des weiteren
macht die isolierende Wirkung der Lagen des Körpers und die Ablagerung der aktiven Substanz auf das Band im trockenen
Zustand diese Technik ideal zur Herstellung von schäumenden Präparaten
geeignet. Bei solchen Präparaten muß das Bandmaterial derart sein, daß es sich leicht auflöst oder in Wasser dispergiert,
Weiter ist das Aufbringen von aktivem Bestandteil auf das Band im trockenen Zustand dann vorteilhaft, wenn die aktive Substanz
durch Feuchtigkeit ungünstig beeinflußt wird.
anordnung
Bezüglich der übereinander-Aiegt es weiter im Rahmen der Erfindung,
die Zusammensetzung der verschiedenen Lagen innerhalb eines Körpers zu verändern sowie zu steuern, ob jede Lage mit
aktiver Substanz bedeckt wird. Die Oberfläche der obersten und untersten Lagen eines Körpers, die freiliegen, werden
nicht beschichtet, wodurch die aktive Substanz im Inneren aufgenommen
ist. Beispielsweise wurde gefunden, daß eine Zwischenanordnung von ein oder mehreren Lagen aus auf Stärke basierendem
Material in einem celluloseartigen Körper dem Körper zu mehr Elastizität verhilft als eine Erhöhung der Weichmachermenge
in der Zusammensetzung der Celluloselagen,
Bei dem oben erläuterten Formverfahren wird erfindungsgemäß vorgezogen,
das Band mit aktivem Bestandteil in feuchter Form zu
709826/1034
26SR387
beladen, wenn das Formen durch dichtes Wickeln oder fächerförmiges
Falten geschieht. Die Drehformungs- und nehrlagige AnorcFntu
eignen sich zum Aufbringen von aktiver Substanz in nasser oder trockener Form in gleicher Weise, wobei die Wahl von den Eigenschaften
des verwendeten aktiven Bestandteils abhängt, beispielsweise der Löslichkeit in dem speziell verwendeten Lösungsmittel,
der Stabilität gegenüber Feuchtigkeit und ähnlichem.
Vereinzelung
Die Vereinzelung kann nicht erläutert werden, ohne daß auch das Verschließen erläutert wird und ohne daß vorher die Verarbeitung
diskutiert worden ist, weil beim Schneiden oder Vereinzeln der geformten Bänder aktiver Bestandteil an einer oder mehrerer der
äußeren Oberflächen freizuliegen kommen könnte. Eine Ausnahme davon wäre lediglich dadurch gegeben, daß beim Beladen aktive
Substanz in kurzen Intervallen und nicht kontinuierlich aufgebracht wird, wodurch die aktive Substanz "fleckenweise" abgelagert
und allseitig von unbeladenem Band umgeben i-.-äre. Im Hinblick auf
die Herstellungsausrüstung und die Notwendigkeit, die Unversehrtheit
der abgelagerten Beschichtung für eine On-line-Prüfung aufrechtzuerhalten,
wird vorgezogen, die aktive Substanz kontinuierlich auf das Band in einer genügenden Menge aufzubringen, so
daß beim Vereinzelungsvorgang Dosierungsformen mit einer therapeutisch v/irksamen Dosis entstehen. Bei bestimmten hier beschriebenen Vorgängen, beispielsweise der fächerförmigen Faltung,
können die Außenränder des Bandes von aktiver Substanz freibleiben,
damit diese später tatsächlich im Inneren aufgenommen ist und in bestimmten Fällen überschüssiges Band entsteht, das zum
Verschließen der vereinzelten Dosierungsformen verwendet v/erden
kann.
Das Schneiden bzw. Durchtrennen des geformten Bandes muß so
durchgeführt werden, daß das Band nicht verfonnt wird. Der
Trennvorgang selbst kann durch stationäre oder drehende Messer in ein- oder zweistufigen Werkzeugen oder mit anderen herkömmlichen
Verfahren erfolgen. Damit das verarbeitete Band beim Durch-
109826/1034
ORiGiNAL INSFECTED
trennen nicht verformt wird,können verschiedene Schnitte unter
verschiedenen Winkeln ausgeführt werden. Auch kann, wie oben bei der Drehformung erläutert, das geformte Band anfänglich leicht
aufgebördelt oder eingeritzt werden, damit die Verformung ausgeglichen wird, die durch die mit hoher Geschwindigkeit erfolgende
Vereinzelung erfolgt.
Das geformte, beladene Band kann durch einzelne Trennung verein- '
zelt werden, d.h. es kann jeweils eine Einheit durch ein Abschneiden exakter Längenstücke von einem Stab ausgebildet werden, oder,
bevorzugt können mehrere Einheiten gleichzeitig ausgebildet werden, indem beispielsweise ein dicht gewickelter Stab unter Verwendung
einer Anzahl gleichmäßig voneinander entfernter Schneidkanten in mehrere Dosierungseinheiten zertrennt wird. Ein weiteres Verfahren
zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Dosierungseinheiten wäre die Verwendung von Formstempeln, die einzeln oder doppelt
.. drehbar angebracht oder hin- und herbeweglich auf Platten
angebracht sind und eir^inehrschichtigesBand oder eine dicht gewickelte
stabartige Struktur zertrennen. Die Gestalt der fertigen Dosierungsform hat vorzugsweise ein kosmetisch annehmbares Aussehen und
ist derart, daß mehrere solche Gestalten in eine Stempelplatte ohne wesentlichen Freiraum mit Ausnahme am Umfang einpassen,
wie beispielsweise bei rechteckiger,quadratischer oder vorzugsweise
hexagonaler Gestalt.
Die Gestalt der aus Stäben erz jgten Dosierungsformen kann
ebenfalls durch die Form der Messer bestimmt werden. Das Messer beispielsweise könnte rechtwinkelige Form haben und an seinen
parallelen größeren Seiten leicht gekrümmt sein, so daß die Enden der damit geschnitten Dosierungsformen etwa abgerundet
sind. Andere Abänderungen sind dem Fachmann geläufig. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß die verarbeiteten Dosierungsformen
während der Vereinzelung seitlich derart abgestützt werden müssen, daß die Ausbildung von Falten oder anderen Unregelmäßigkeiten
vermieden wird,
709826/1034
Die Vereinzelung und der endgültige Verschluß können kombiniert werden. Zum Verschließen bzw. Abdichten der Dosierungsformen
gibt es zwar zahlreiche Möglichkeiten, die gebräuchlichste, mit der Vereinzelung kombinierte Möglichkeit besteht im Aufbringen
von Hitze und/oder Druck, Zusätzlich zur Abdichtung der beschnittenen Ränder der Dosierungsform durch Aufheizen des Schneidwerkzeugs
können Wärme und Druck über das zum Binden des Schichtkörpers verwendete Werkzeug aufgebracht werden. Auch die Verwendung
von Feuchtigkeit oder eines flüchtigen Lösungsmittels zur Abdichtung des nachlaufenden Randes des dicht gewickelten Stabes,
die oben erläutert wurde, kann auf den Schneid- bzw. Trennvorgang ausgedehnt werden, indem ein solches Lösungsmittel auf die
Schneidfläche aufgebracht wird. Wärme und/oder Druck können für eine wirksame Abdichtung auch gleichzeitig aufgebracht werden.
Die Verfahren, nach denen die vereinzelten, erfindungsgemäß hergestellten
Dosierungsformen abgedichtet werden können, sind in der Kunststoffverarbextungs- und Laminiertechnik nicht ungebräuchlich.
Zu ihnen gehört zusätzlich die Verwendung von Wasser oder flüchtiger Lösungsmittel, wie beispielsweise Äthanol e Methanol
und Chloroform, das Aufbringen von Druck und Wärme, das Aufbringen eines getrennten Adhäsionsmittels, Infrarot-Beheizung,
Ultraschallbindung, Einkapselung oder Kombinationen der genannten Möglichkeiten. Ein bevorzugtes Verfahren der Abdichtung von Dosierungsformen
ist die Verwendung einer Umhüllung, die erforderlichenfalls bedruckt werden kann. Eine solche Umhüllung kann
beispielsweise eine dünneSchicht aus eßbarem, polymeren Material, wie beispielsweise Hydroxymethylcellulose, modifizierte Stärke
und Gelatine sein, die auf die Dosierungseinheiten in einem Bad aufgebracht wird, in das die Dosierungseinheiten eingetaucht
werden. Eine solche'schicht könnte beispielsweise durch das Entweichen
eines flüchtigen Lösungsmittels selbstdichtend sein. Bevorzugtere Verfahren zum Aufbringen einer dichtenden Schicht auf die
vereinzelten Dosiarungseinheiten sind die Einkapselung und die
Taschendichtung.
709826/1034
Beim ersten dieser. Verfahren werden die festen Dosierungseinheiten zwischen sich gegenseitig annähernde Lagen eines flexiblen
Films aus beispielsweise Gelatine hindurchgeführt, die die Dosierungsformen derart umgeben, wie in Fig, 6A dargestellt. Der
Gelatinefilm wird dann warmverschweißt und auf Form geschnitten. In der pharmazeutischen Industrie ist eine Vorrichtung zum Einkapseln
'von Flüssigkeiten mittels dieses Verfahrens bekannt,, Eine
solche Vorrichtung kann in einfacher Weise so umgebaut werden, daß damit die Dosierungsformen eingekapselt werden können.
Ein zweites Verfahren ist die Taschendichtung, die mittels wenigstens
den folgenden beiden Methoden durchgeführt werden kann. Bei der ersten Methode werden vorgeformte Taschen aus einem
Material, wie beispielsweise Gelatine oder ein Cellulosederivat in einer Vorrichtung vorgeformt, die beispielsweise beim Kunststoff
gießen, d.h. Spritzgießen bekannt ist. Die vereinzelten Dosierungsformen werden automatisch mit hoher Geschwindigkeit
in diesen Taschen angeordnet und die Taschen werden dann mittels einer Deckschicht bedeckt, die durch eines der oben genannten
Verbindungsverfahren, beispielsweise durch Ultraschallschweißen
mit der Tasche verschweißt wird. Die Taschen werden durch Schneiden
mit einer stationären oder drehenden Schneidkante voneinander getrennt. Die Wände der vorgeformten Tasche sind normalerweise
dicker als die Deck- oder Schließlage, Die Schließlage jedoch hat eine ausreichende Dicke, damit sie die Dosierungsform schützt.
Dabei ist die Dicke der Decklage derart,, daß die Dosierungsform
aus der Tasche durch die Decklage hindurch innerhalb kurzer Zeit nach der Einnahme freigegeben wird, normalerweise innerhalb
weniger Sekunden nach dem Erreichen des Magens, Die Tasche kann auch aus zwei identischen Hälften gebildet sein, die nach den
oben genannten Verfahren miteinander verbunden werden.
Eine Alternative zur beschriebenen Taschendichtung besteht in der Herstellung eines kontinuierlichen Trägerbandes oder -Streifens
aus einem Material, wie es oben für die Taschen beschrieben worden ist. In dieses Trägerband werden Löcher eingestanzt, die
die Dosierungsformen, beispielsweise fächerförmig gefaltete Dosierungsformen gemäß Fig. 6A;genau aufnehmen. Bei dieser Durchführungs·
709826/1034
26SR387
form werden die vereinzelten Dosierungsformen in den Löchern beispielsweise mittels eines Zapfens durch das Loch und eines
zweiten Zapfens oben auf der vereinzelten Dosierungsform, um sie unter Druck zu halten, angeordnet, Der Streifen v/ird dann
durch Hinzufügen einer Ober- und Unterlage aus ähnlichem Material abgedichtet, wobei die Kompression der Dosierungseinheiten aufrechterhalten
wird. Die Dicke des Streifens ist in keinem Fall größer als die der Dosierungseinheiten, Der Streifen kann jedoch
dünner als die Dosierungsform sein, jedoch nicht weniger als
etwa die halbe Dicke. Aus mehreren Gründen hat der Trägerstreifen
bevorzugt etwa die Dicke der Dosierungsform, Zunächst kann der dichtende Film so dünn sein wie oben im Zusammenhang mit der
Tasche beschrieben, weil er bei dem Abdicht- bzw. Verbindevorgang nicht deutlich verformt wird. Zweitens wird ein dickeres
Trägerband bei der Perforierung und bei der Vereinzelung einer Verformung weniger stark ausgesetzt. Drittens können bei einem
dickeren Streifen die Löcher enger benachbart ausgebildet werden, was einen minimalen Abfall ermöglicht. Wenn die Dosierungsform
in dem Trägerstreifen angeordnet ist und abgedichtet bzw. verschlossen
ist, wird der Streifen wiederf wie hier beschrieben,
vereinzelt. Ein Vorteil sowohl des Taschen- als auch des Trägerstreifenkonzepts liegt darin, daß sich dort Bandmaterial an der
äußeren Oberfläche befindet, die keine aktive Substanz enthält und die Fertigbearbeitungen unterworfen werden könnte, wie beispielsweise
einer Aufprägung, einer Abflachung und ähnlichem,,
ohne daß dabei das Risiko eines Verlustes aktiver Substanz besteht. Auch erleichtert der Gebrauch des Taschen- oder Trägerstreifenkonzepts
die Verwendung verschiedener Farben für die fertige Dosierungsform, beispielsweise durch Herstellung des
Trägerbandes, der Verschlußstreifen oder der Dosierungseinheiten selbst in kontrastierenden Farben, wodurch ein gefälliges und
kennzeichnendes Aussehen erzielt werden kann.
Das für die Herstellung der Tasche, des zentralen Trägerstre?fens
und der oben genannten Verschluß-ff±Tfie/rauß wie die Bänder selbst
genaue Prüfungen bestehen. Zusätzlich zu den auf der Hand liegenden
709826/1034
265R387
pharmazeutischen Kriterien bezüglich der Reinheit, guter Haltbarkeit,
Nichttoxität und Kompatibilität mit der verwendeten aktiven bzw. Wirksubstanz, muß das Material gute Oberflächenqualität,
Färb- und Druckfarbempfänglichkeit, strukturelle
Unversehrtheit, Verformbarkeit, Abmessungsstabilität und Freigabeeigenschaft
für aktiven Bestandteil in Wasser aufweisen. Bevorzugte Substanzen für άί"se Verwendung sind Hydroxypropylcellulose
und Methylcellulose, Eine tssonders bevorzugte Zusammensetzung
enthält Hydroxypropylcellulose, eine Stärke oder ein Stärkederivat als ein Streckmittel und Sprengmittel, einen Weichmacher,
wie beispielsweise Polyäthylenglycol, geeignete Farbstoffe, beispielsweise Titandioxid und ein Antioxidationsmittel,
beispielsweise BHT.
Qualitätssicherung
Einer der größten, mit den erfindungsgemäßen Dosierungsformen
erzieltenVorteile, liegt darin, daß sie einer zerstörungsfreien On-line-Qualitätssicherung zugänglich sind. Der Ausdruck "zerstörungsfrei"
ist hier im praktischen Sinne und nicht genau wörtlich gemeint. Damit ist gemeint, daß die Qualitätskontrolle
der Dosierungsformen während der mit hoher Geschwindigkeit erfolgenden Herstellungsvorgänge erfolgt, wobei der tatsächliche
Verlust deutlich unter 1 % liegt, Weil die Dosierungsformen mit einer kleinen Standardabweich _ng und entsprechend einem Herstellungsüberschuß
hergestellt werden können, der unter dem Standard liegt, der in der pharmazeutischen Industrie gegenwärtig normalerweise
gilt, wird der sehr kleine Prozentsatz der beim Prüfen verlorenen Dosierung im wesentlichen Null,wenn man die Gesamttoleranzen
der gegenwärtigen Herstellungsprozesse berücksichtigt.
Die erfindungsgemäßen Dosierungsformen weisen als fertiges Produkt
die Qualitätssicherheit des Herstellungsprozesses auf, ein Konzept, das in der pharmazeutischen Industrie hervorstechend
709826/1034
ist. Die On-line-Prüfvorgänge, die diese Sicherheit geben, sind
von anerkannten pharmazeutischen Qualitäts-Prüfverfahren deutlich verschieden, wie chemischer und physikalischer Kontrolle
der Bestandteile der Dosierungsform vor Beginn der Herstellung, unter Zerstörung erfolgender Prüfung der festen Dosierungsformen
nach Beendigung der Herstellung bezüglich physikalischer Charakt'eristika, beispielsweise Lösungsraten, Einfall der Abdekkung
und ähnliches sowie chemischer Charakteristika, wie Wirksamkeit, Vorhandensein von Tnkompatibilitäten und ähnliches und
physische Qualitätsprüfungen der festen Dosierungsformen wie beispielsweise manuelle Inspektion zweifarbiger Kapseln, um
sicherzustellen, daß jede Enden mit kontrastierenden Farben hat. Solche Prüfungen, die anerkannt und in der pharmazeutischen
Industrie allgemein durchgeführt und in den offiziellen Zusammenfassungen beschrieben sind, haben keinerlei Beziehung mit einer
On-line-Herstellungskontrolle, die ein wesentliches Merkmal der
festen erfindungsgemäßen Dosierungsformen ist, und legen diese
auch nicht nahe. Bestimmte herkömmliche Verfahren, wie beispielsweise
strikte Qualitätskontrolle und Prüfung aller Bestandteile vor dem Herstellungsprozeß bilden jedoch einen festen Bestandteil
der hier beschriebenen Dosierungsformen, sowie es bei jeder einwandfreien
pharmazeutischen Herstellung üblich ist.
Die On-line-Qualitätsüberprüfung der Herstellung der neuen
erfindungsgemäßen Dosierungsformen wird durch die Tatsache geschaffen,
daß alle hier beschriebenen Formen ausgehend von einem kontinuierlichen, eßbaren Band hergestellt werden, das
einer zerstörungsfeien Prüfung zugänglich ist. Zunächst wird die Bandherstellung selbst bezüglich physischer Charakteristika
des Bandes überwacht, damit sichergestellt ist, daß das Band gleichmäßig und frei von Defekten ist. Beispielsweise kann das
Band durch einen Resonanzhohlraum hindurchgeführt werden, in dem eine durch das Band hindurchtretende Mikrowelle kontinuierlich
die Banddicke überwacht, d.h., wenn eine Resonanzfrequenz eingestellt ist, zeigen ihre Änderungen Veränderungen der Banddicke an. Andere Möglichkeiten der überwachung der Banddicke
709826/1034
ftf' 26RR387
sind beispielsweise die Laserstrahlstreuung, eine Fluidabtastung und unmittelbar berührende Sensoren. Erfindungsgemäß ist es
auch möglich, das Flächengewicht des Bandes und Defekte zu prüfen.
Zur Prüfung des Flächengewichtes des Bandes wird die Absorption weicher Röntgenstrahlen bevorzugt, beispielsweise Röntgenstrahlen
mit einer Wellenlänge von etwa 4 Angström, Betastrahlenabsorption
unter Verwendung einer PM 147 Quelle ist ebenfalls geeignet. Banddefekte, wie Flecken, Löcher und Streifen können durch Laserstrahlscannen
festgestellt werden. Löcher im Band können auch durch das mit elektrischer Entladung arbeitende Verfahren festgestellt
werden, das eine handelsübliche Ausrüstung verwendet.
Die oben aufgeführten Verfahren sind sowohl dort anwendbar, wo das Band eine zweite Beschichtung in Form eines oder mehrerer
zusätzlicher Bänder erhält oder wo auf ein beladenes Band eine Schutzschicht aufgebracht wird» Laserscanning ist bei der On-line-Qualitätsprüfung
solcher Beschichtungen besonders vorteilhaft.
Eiii zweites größeres Feld der erfindungsgemäßen On-line-Qualitätssicherung
ist die Überprüfung der auf das Band aufgebrachten Menge an aktiver Substanz und die Überprüfung der Gleichmäßigkeit
des Aufbringvorgangs, Es sei hier in Erinnerung gerufen, daß ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens, nach dem die erfindungsgemäßen
Dosierungsformen hergestellt werden, darin liegt^ daß
die aktive Substanz auf das Band in einer Form aufgebracht wird,'
die später zu beschreibenden Prüfverfahren zugänglich ist, d.h. in einer feinverteilten Form oder als ein feiner FiIm0
Für die Prüfung der Gleichmäßigkeit der Ablagerung der aktiven Substanz gibt es verschiedene Verfahren= Beispielsweise kann zur
Messung der Ultraviolett-Absorption eines hochabsorbierenden Systems aktive Substanz-Band ein Photonensähler verwendet werden.
Es kann auch die Absorption weicher Röntgenstrahlen mit einer
709826/1034
26SR387
Wellenlänge von etwa 4 Angstrom und Betastrahlenabsorption
verwendet werden.Bevorzugt wird eine Lichtstreuapparatur, weil diese in idealer Weise zur Überwachung der Teilchengröße und
-konzentration in der Pulverwolke oder auf dem Band geeignet ist. Vorrichtungen für solche Vorgänge sind im Handel erhältlich.
Die oben beschriebenen Verarbeitungs-,. Vereinzelungs- und
Fertigbearbeitungsstufen eignen sich ebenfalls für On-line-Prüfungen,
wie sie oben bezüglich des Bandes beschrieben wurden. Solche Prüfungen enthalten selbstverständlich physische Parameter
des Bandes nach der Verarbeitung, wie Abmessungen, Dicke, Gleichmäßigkeit und ähnliches. Ähnliche Prüfungen können an
den vereinzelten Dosierungsformen bezüglich ihrer Gestalt, Gleichmäßigkeit und ähnliches erfolgen„
Die Erläuterung hat sich bisher in erster Linie auf Einrichtungen bezogen, mit denen die Dosierungseinheiten während der
Produktion on-line und zerstörungsfrei geprüft werden. Innerhalb der Erfindung und ohne von der Bedeutung des Ausdrucks "zerstörungsfreie
Prüfung" abzuweichen, sind zwei zusätzliche Tests möglich.
Bei einem ersten solchen Vorgang wird ein kleiner Teil des Bandes periodisch On-line durch Abüennen mittels Messern, Stempeln,
Fluiddüsen oder eines Laserstrahls entfernt. Der Teil des entfernten
Bandes zerstört nicht die Unversehrtheit des Bandes oder beeinflußt irgendwelche Verarbeitungsvorgänge nachteilig. Die
Bandprofoe kann entnommen werden, bevor oder nachdem die aktive
Substanz aufgebracht wird, oder, in manchen Fällen, während
früher Stufen der Verarbeitung,, beispielsweise wenn einige Bänder
in einem vorläufigen Schichtungs- oder Faltvorgang gestapelt
sind ο Die auf diese Weise entnommene Probe wird chemisch sowohl
bezüglich des Bandmaterials als auch der aktiven Substanz analysiert. Diese Analyse wird auch auf quantitativer Basis, insbesondere
bezüglich der aktiven Substanz, durchgeführt.
916/1034
Zusätzlich zu der "Fleckanalyse" werden Proben der fertigen Dosierungsformen entnommen und On-line-Eigenschaftsprüfungen
unterworfen. Eine solche Prüfung ist zwar gegenwärtig bei den meisten in den USA auf dem Markt befindlichen festen Dosierungsformen erforderlich, sie wird jedoch nicht während der Herstellung
On-line ausgeführt, wie bei der Erfindung. Zunächst muß daran gedacht werden, daß die erfind. sgemäßen Dosierungsformen infolge
ihres Herstellprozesses nicht Chargenbeschränkungen unterliegen. Eine "Charge" der Erfindung kann die Anzahl von Dosierungseinheiten sein, die zwischen zwei Eigenschaftsspezifikationen
erfüllenden Proben liegen, vorausgesetzt, daß die Anzahl nicht die Probenentnahme^,erfordernisse der Federal Food and Drug
Administration übersteigt. Weil die im Zusammenhang mit der Erfindung betrachteten Probeentnahmeverfahren solche Erfordernisse
ganz erheblich übertreffen, kann eine "Charge" von Dosie-
jseinheiten jede geeignete Anzahl sein, beispielsweise eine
Anzahl von Einheiten, die aus einer gegebenen Produktionsmenge aktiver Substanz hergestellt werden können.
Ein zweiter besonderer Aspekt der Eigenschaftsprüfungen der
erfindungsgemäßen Dosierungsformen liegt darin, daß die Ergebnisse
dieser Prüfungen ebenso wie die aller anderen hier erläuterten On-line-Prüfungen in einem Computer verarbeitet werden
können und zur Einstellung der Parameter des Herstellungsprozesses verwendbar sind. Ein negatives Ergebnis irgendeiner Prüfung
zeigt auf diese Weise den Beginn einer Herstellungsreihe von Dosierungseinheiten an, die isoliert werden müssen und das
nächstfolgende positive Ergebnis nach Korrekturen beendet automatisch diese Reihe. Die zwischen diesen beiden Prüfungen hergestellten
Dosierungseinheiten müssen dann weiter geprüft werden, um festzustellen, wie viele den Richtlinien entsprechen. Wo am
Band O.i-line-Prüfungen durchgeführt werden, beispielsweise bezüglich
der aufgebrachten Menge an aktiver Substanz, kann ein negativer Wert automatisch zum gleichzeitigen Auslösen von zwei
Funktionen verwendet werden. Zunächst kann das Band mit einem Fleck nicht giftigen Farbstoffes markiert werden, wodurch die
Herstellung zeitweilig angehalten und ein Teil des Bandes von Hand entnommen werden kann. Des.weiteren veranlaßt die Auslesung
709826/1034
26S6387
über einen Computer eine Einstellung der Menge an auf das Band geladener aktiver Substanz, um die Menge so zu vergrößern oder
verkleinern, daß sie den Spezifikationen entspricht. Wenn das
sich durch die Prüfeinheit hindurchbewegende Band wieder den Spezifikationen entspricht, kann auf dem Band automatisch ein
zweiter Fleck angebracht werden, wodurch die nicht den Erfordernissen 'entsprechende Bandlänge markiert ist, Ähnliche Vorgänge
können an allen On-line-Prüfstellen durchgeführt werden.
Bezugnehmend auf die Eigenschaftsanalyse können statistische
Proben fertiger Dosierungseinheiten entnommen und automatisch in irgendwelche Prüflösungen eingebracht werden, wo ihre Auflösungsgeschwindigkeit
geprüft wird. Die speziellen zur Prüfung der Auflösung der Einheitsdosierungsformen verwendeten Kriterien
hängen von der oder den vorhandenen aktiven Substanzen ab. Beispielsweise kann eine Probendosierungseinheit einem geeigneten
Lösungsmittel zugeführt werden, wodurch eine Lösung des aktiven Bestandteils entsteht. Die entstehende Testlösung kann photometrisch
abgetastet werden, um die Konzentration des aktiven Bestandteils in Abhängigkeit von der Zeit nach Einbringen der
Testeinheit aufzuzeichnen. Andere mögliche in der Testlösung gemessene Indikatoren sind beispielsweise Veränderungen des pH,
Farbe, Wärme, chemische Reaktion und ähnliches. Einrichtungen, in denen diese Veränderungen automatisch in Abhängigkeit von der
Zeit aufgezeichnet werden können, sind dem Fachmann bekannt. Sobald die Information bezüglich der Auflösung aufgezeichnet
ist, kann sie in einem System, beispielsweise in einem Computer, zu Einstellungen der Bildungs-, Vereinzelungs-, Fertigbearbeitungsund
Verschließvorgänge verwendet werden, wie es zur Korrektur oder Verbesserung der Meßwerte erforderlich ist.
Mit den hier beschriebenen On-line-Prüfverfahren kann in allen
Fällen das gesamte Band geprüft werden, beispielsweise mittels einer Vorrichtung, die die Banddicke prüft. In bestimmten Fällen
aber kann eine Prüfung des gesamten Bandes aus ökonomischen Gründen nicht ratsam sein. Beispielsweise ist es möglich, eine
709826/1034
kleine Bandfläche mittels eines Lichtstreusensors zu prüfen,
und ist es weiter möglich, zwei oder mehr Fühlvorrichtungen nahe benachbart anzubringen, um eine entsprechende Anzahl schmaler
Breiten innerhalb eines durchlaufenden Bandes abzutasten. Die Kosten der Ausrüstung, die für eine Abtastung des gesamten Bandes
erforderlich ist, können dies jedoch ausschließen. Deshalb kann die Prüfausrüstung in den Fällen, in denen nur begrenzte Bandflächen
geprüft werden, so angebracht werden, daß sie über die Breite des Stabes hin- und herbewegt werden kann. Der Prozentsatz des
Bandes und entsprechend der fertigen Dosierungseinheiten, die auf diese Weise geprüft werden, übersteigt bei weitem jegliches
gegenwärtige zerstörungsfreie Prüfverfahren der pharmazeutischen Industrie.
Fertigbearbeiten und Drucken
Wie bereits verschiedentlich erwähnt, können die Fertigbearbeitungsvorgänge
für die Dosierungsformen unabhängig oder vorzugsweise in Kombination mit anderen Vorgängen, beispielsweise der Vereinzelung,
ausgeführt werden. Die Fertigbearbeitung der Dosierungsformen ist in zwei grundsätzliche Aspekte einteilbar, nämlich
die Gleichmäßigkeit der Oberfläche der Dosierungsform und das Finish oder Aussehen der Oberfläche.
Die Gleichmäßigkeit der Oberfläche der Dosierungsformen kann je nach der verwendeten Vereinzelungstechnik und je nach dem, ob
ein Verschließvorgang erfolgt, ein Problem sein oder nicht. Beispielsweise kann eine kleine Unregelmäßigkeit oder ein kleiner
Rand dort sichtbar sein, wo die Schneidvorrichtung zusammenkommt, wenn ein beschichteter Bandstapel, wie oben beschrieben,
in eine spezielle Gestalt geschnitten wird. Auch kann aus der Vereinzelung der durch die anderen bevorzugten Verarbeitungsverfahren
hergestellten Dosierungsformen eine Unregelmäßigkeit an den Enden oder Seiten auftreten. Insgesamt aber minimalisieren
die erfindungsgemäßen Verarbeitungstechniken das Auftreten solcher
Unregelmäßigkeiten.
709826/1034
2 6 S R 3 8 7
Hier beschriebene Unregelmäßigkeiten können durch leichte Abrasion beseitigt v/erden, beispielsweise indem die Dosierungseinheiten mit oder ohne dem Vorhandensein einer milden, abrasiven
Substanz, wie beispielsweise Salzkristallen,, einer rollenden Wirkung ausgesetzt werden. Diese Wirkung muß in den meisten Fällen
Druckvorgängen vorausgehen.
Das Oberflächenaussehen, d.h. der Glanz der Dosierungsformen,
bzw. matt
kann zwischen leicht rauh/und hochglänzend Ixegen, je nach der
verwendeten Technik und dem erwünschten Finish. Wenn Verschließtechniken, beispielsweise Taschenverschließen oder Einkapselung
verwendet werden, kann der Glanz der fertigen Oberfläche durch bloße Auswahl des zur Bildung der Abdichtung verwendeten Materials
eingestellt werden. Das gleiche gilt, wenn eine Umhüllung zum Abdichten der Dosierungsformen verwendet wird. Bei solchen Abdichtvorgängen
müssen die Unregelmäßigkeiten im allgemeinen nicht vollständig beseitigt werden, weil die Umhüllung eine
vollständige Stetigkeit der Oberfläche sicherstellt.
Der Druckvorgang hängt ähnlich von der verwendeten Verarbeitungsund
Verschlußtechnik ab. Das Band selbst kann an jeder Stelle des gesamten Herstellungsvorganges bedruckt werden. Beispiels-
Dosierungsform wexse kann die äußere Lage exner mehrlagigen bzw. laminierten /
vor der Verarbeitung als Teil des Vereinzelungsvorgangs oder sogar nach der Vereinzelung bedruckt werden. Durch dichtes
Wickein hergestellte Dosierungsformen können noch in dem zusammenhängenden
Stab oder Stapel bedruckt werden. Wenn die Dosierungsformen durch Aufbringen einer Umhüllung abgedichtet werden,
erfolgt das Bedrucken vorzugsweise nach Aufbringen der Umhüllung, obwohl auch die Dosierungsform bedruckt werden kann und danach
eine durchsichtige Umhüllung aufgebracht werden kann. Das Bedrucken von festen Einheitsdosierungsformen vor Abschluß ihrer
Herstellung bzw. Zusammenmischung, wie es hier in Betracht gezogen wird, ist ein in der pharmazeutischen Industrie einzigartiges
Konzept.
709826/1034
26SR387
Die Auswahl eines Druckverfahrens hängt von mehreren Faktoren
ab, deren wichtigster die physikalische Natur des zu bedruckenden Substrates ist. Die Auswahl eines geeigneten Verfahrens hängt
ebenfalls in einem gewissen Ausmaß von der Stelle im gesamten Herstellungsprozeß ab, an der das Bedrucken erfolgt, d.h., ob
das Band vor der Verarbeitung bedruckt wird, die fertig bearbeiteten Dosierungsformen bedruckt werden oder das Bedrucken an
einer Zwischenstelle erfolgt, beispielsweise in Kombination mit anderen Vorgängen, wie beispielsweise der Vereinzelung. Das
Druckverfahren und die zugehörige Vorrichtung können unter den folgenden gewählt werden: Offset- oder direktes Zeichendrucken,
Offsetgravur, Lithographie, elektrostatische Pulvergravur,
elektrostatische Schirmschablone, Farbstrahl und ähnliches. Von diesen ist die Offsetgravur das bevorzugte Verfahren, obwohl
andere Verfahren in speziellen Fällen verwendet werden '-"inen und neue Druckverfahren, wie sie zugänglich werden und
an die hier beschriebene Technologie anpaßbar sind, als im Rahmen
der Erfindung liegend betrachtet werden.
Aus der vorhergegangenen Diskussion der Fertigverarbeitungs- und Druckvorgänge ergibt sich, daß die Farbe der Dosierungsformen
sowohl bezüglich Farbton als auch bezüglich Intensität auf vielfältige Weise verändert werden kann. Zunächst kann das Bandmaterial
selbst eine Farbe enthalten, die beim Zusammenfügen der Bandlagen während der verschiedenen Verarbeitungsvorgänge eine
Intensität ergeben kann. Die r .rbe kann auch aus einer Umhüllung
oder Abdichtlage resultieren. Wenn das Abdichten mittels der . Taschen- oder Einkapselungsmethode erfolgt, sind zwei oder mehr
Kontrastfarben möglich, indem die Farbe der verschiedenen Teile
unterschiedlich ist. Die durch Schichtung hergestelltenposierungsformen
können dadurch unterschiedliche Farben aufweisen, daß lediglich die Farbe der der Schichtvorrichtung zugeführten Bänder
unterschiedlich ist. Andere Abänderungen dieser Techniken sind dem Fachmann geläufig.
709826/103A
26HR387
Aktiver Bestandteil
Die erfindungsgemäßen Dosierungsformen sind bezüglich der
Art der aktiven - bzw. Wirksubstanz, für die sie als Träger dienen, keinen Beschränkungen unterworfen. Die Bezeichnungen
"aktive Substanz", "aktiver Bestandteil" und "Medikament", die im Zusammenhang mit der Erfindung synonym gebraucht werden und
durch die ganze Beschreibung und Ansprüche hindurch austauschbar sind,können als jegliche Substanz definiert werden, die im Körper
eine pharmakologische Antwort hervorruft, Zu diesen Substanzen gehören in keiner Weise einschränkend folgende:
Die Benzodiazepine wie Chlordiazepoxid, Diazepam, Flurazepam,
Oxazepam, Chlorozepat und ähnliches. Zusätzliche Stoffe, die unter die Bezeichnung "Benzodiazepin" fallen, sind in "The
Benzodiazepines", Garattini, Mussini und Randal, Raven Press 1973,
wobei der Inhalt der genannten Veröffentlichung nicht einschränkend
ist, genannt.
Andere Beruhigungsmittel wie beispielsweise Reserpin, Thiopropazat
und Phenothiazinverbindungen wie Perphenazin, Chlorpromazin und ähnliche;
Sedativa und Hypnotica, wie die Phenobarbitale, Methylprylon, Glutethimide, Ethchlorvynol, Methaqualon und ähnliches;
Psychische Erreger wie beispielsweise Amitriptylin, Imipramin',
Methylphenidat und ähnliches;
Narkotische und nichtnarkotische Analgetika wie Codein, Levorphanol,
Morphin, Propoxyphen, Pentazozin und ähnliche;
Analgetika-Antipyretika wie beispielsweise Aspirin t Phenacetin,
Salizylamid und ähnliches;
Anti-Entzündungsmittel wie beispielsweise Hydrocortison, Dexamethazon, Prednisolon, Indomethacin, Phenylbutazon
und ähnliches;
709826/1034
2 6 h R 3 8 ·
Antispasmodica/Anticholinergica wie beispielsweise Atropin,
Papverin, Propanthelin, Dicyclomin, Clindinium und ähnliches;
Antihistamine/Antiallergica wie beispielsweise Diphenhydramin, Chlorpheniramin, Tripelenamin, Brompheniramin und ähnliches;
Decongestantica, wie beispielsweise Phenylephrin, Pseudoephedrin
und ähnliches;
Diuretica wie Chlorotiazid, Hydrochlorothiazid, Flumethiazid,
Triamteren, Spironolacton und ähnliches;
ernährungsunterstützende Mittel, wie beispielsweise Vitamine, essentielle Aminosäuren und ähnliches;
Antiparkinson-Agentien., wie beispielsweise L-DOPA alleine und
in Kombination mit Potentiatoren
(2,3,4-Trihydroxybenzyl)Hydrazin;
1
in Kombination mxt Potentiatoren wie bexspielse N -DL-Seryl-N -
Androgene Steroide, wie beispielsweise Methyltestosteron und Fluoximesteron;
Progestationale Mittel, wie beispielsweise Progesteronf
Ethisteron, Norethynodrel, Norethinodron, Medroxiprogesteron
undähnliches;
östrogene, wie beispielsweise österon, Ethinylöstradiol, Diäthylstilbesterol
und ähnliches;
Hormonelle Präparate, wie beispielsweise Prostaglandin, ACTH
und ähnliches;
Antibiotika/Antiinfektionsmittel, wie beispielsweise die Penizilline,
Cephalophorine, Tetracyleine, Chlortetracycline, Streptomycin,
Erythromycin, Sulfonamide, wie Sulfisoxazol, Sulfadimethoxin,
Sulfamethoxazole und andere Mittel wie Nitrofurazon, Metronidazol
und ähnliches;
709826/1034
.ft. 2 6 -S 6 3 8 7
Cardiovasculäre Mittel, wie beispielsweise Nitroglyzerin,
Pentaerythritol letranitrat, Isosorbiddinitrat, Digitalispräparate,
wie Digoxin und ähnliches;
gegen Magensäure wirkende/antiflatulente Mittel, wie beipielsweise
Aluminiumhydroxid, Magnesxumcarbonat, Simethicon und ähnliches;.
andere therapeutische Mittel und/oder Kombinationen solcher Mittel, deren therapeutische Nützlichkeit bekannt ist.
Die im Zusammenhang mit der Erfindung verwendeten aktiven Substanzen
können in freier Form oder in jeder nichttoxischen, pharmazeutisch annehmbaren Form vorhanden sein, in der ihre
therapeutische Wirksamkeit erhalten bleibt. Beispielsweise können saure Substanzen als Ester oder Salze mit pharmazeutisch
zulässigen anorganischen Basen, wie beispielsweise Natriumsalz,
Caliumsalz und ähnlichem,oder organischen Basen, wie beispielsweise
Aminen oder quaternären Formen vorhanden sein. Grundsubstanzen können als Salze mit organischen Säuren, wie beispielsweise
Azetat, Tartrat und ähnlichem vorhanden sein. Bestimmte Substanzen, wie beispielsweise Ampizillin können in hydratisierter
Form vorhanden sein. Im allgemeinen ist jede pharmazeutisch äquivalente Form einer gegebenen aktiven Substanz, die in der
pharmazeutischen Präparation für die Substanz bekannt ist, in erfindungsgemäßen Dosierungsformen verwendbar, wobei lediglich
die Beschränkung bezüglich der Inkompatibilität mit dem Bandmaterial besteht. In den wenigen Fällen, in denen solche Inkompatibi-Iitäten
bestehen können, v/erden diese durch einfache Versuche festgestellt.
Die Menge an aktiver Substanz oder die Kombination von Substanzen,
die in die Dosierungsformen eingebracht werden müssen, ist normalerweise
diejenige Menge, die als die therapeutisch wirksame Dosierung des jeweiligen Medikaments bekannt ist. Im allgemeinen
sollte die Menge eines in einer einzelnen Dosierungsform vorhandenen aktiven Bestandteils nicht über 500 mg liegen, wobei einer
praktische obere Grenze bei etwa 7 50 mg liegt.
709826/1034
Auflösung „ „
/ D h η ·τ ο /
Wie bereits ausgeführt, weisen die Dosterungsformen eine extrem
genaue Freigaberate auf, die entsprechend den jeweiligen Erfordernissen einstellbar ist. Unabhängig davon, welches Freigabemuster
betrachtet wird, zeigen die erfindungsgemäßen Dosierungsformen eine Genauigkeit der Freigaberate innerhalb eines solchen Musters,-die
über der herkömmlicher fester Dosierungsformen, beispielsweise
Tabletten und Kapseln, liegt.
Fig. 7 zeigt grafisch die Überlegenheit der Freigaberate erfindungsgemäßer
Dosierungsformen im Vergleich zu einer herkömmlichen festen oralen Dosierungsform, hier handelsüblichen Kapseln.
In dem in Fig. 7 dargestellten Experiment wurden jeweils sechs
und erfindungsgemaße posierungsformen ausgewählte herkömmliche Kapseh/mit jeweils der gleichen
lei.ge des gleichen aktiven Bestandteils in 100 ml künstlicher
Magenflüssigkeit, U.S.P. (ohne Enzym) eingebracht. Die Flüssigkeit
wurde unter Rühren auf 37° C gehalten. Die Flüssigkeit in jedem Reaktionsgefäß wurde konstant gefiltert und durch Strömungszellen
eines Spektrophotometers geleitet.
Die Absorption der Flüssigkeiten wurde in Minutenabständen ausgelesen
und für jede Ablesung wurde der Prozentsatz des gelösten aktiven Bestandteils berechnet. In Fig. 7 sind die Kurven für die
sich am schnellsten und am lar ,samsten auflösende Probe jeder
Gruppe eingezeichnet und die schraffierte Fläche dazwischen überdeckt die verbleibenden vier Proben. Aus Fig. 7 ergeben sich zwei
Schlüsse. Zunächst lösen sich die erfindungsgemäßen Dosierungsformen
wesentlich schneller als die herkömmlichen Kapseln auf. Zweitens ist die Variation unter den sechs Proben der erfindungsgemäßen
Dosierungseinheiten ganz erheblich geringer als die unter den herkömmlichen geprüften Kapseln. Diese Ergebnisse zeigen
deutlich die verbesserte Bestimmtheit der Freigabe, die eine charakteristische Eigenschaft der erfindungsgemäßen Dosierungsformen ist.
709826/103A
Die in Fig. 8 dargestellten Blutspiegelkurven vergleichen ebenfalls
die erfindungsgemässen Dosierungsformen mit herkömmlichen, die gleiche Menge des gleichen aktiven Bestandteils enthaltenden
Kapseln. Die Blutspiegelkurven sind theoretisch gezeichnet, basierend auf zwei Eingaberaten in ein pharmacokinetisches
Modell mit einer Kammer. Die Blutspiegelkurven basieren auf einer theoretischen 100%igen Absorption der Menge des von der
Dosierungsform freigebenen aktiven Bestandteile zu einem Zeitpunkt und sind somit proportional der Auflösungsrate. Der
Unterschied zwischen den Blutspiegelkurven ist somit eine Funktion der Auflösungsraten. Aus Fig. 8 ist ersichtlich, dass
die erfindungsgemässen Dosierungsformen nicht nur schneller
wirksame Blutspiegel erreichen sondern auch einen höheren Blutspiegel des aktiven Bestandteils erreichen als die herkömmlichen
Kapseln. Die Fähigkeit, einen höheren Blutspiegel des aktiven Bestandteils schneller zu erreichen, ist ein wesentlicher
Vorteil, insbesondere bezüglich der Verwertung bestimmter Arten chemotherapeutischer Mittel, beispielsweise
Antibiotika, herzmuskelaktiver Mittel und ähnlichem.
709826/1034
Leerseite