DE2646079C3 - Einrichtung zur Bestimmung des Blutverlustes bei endoskopischen Eingriffen - Google Patents

Einrichtung zur Bestimmung des Blutverlustes bei endoskopischen Eingriffen

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Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Bestimmung des Blutverlustes bei endoskopischen Eingriffen, insbesondere bei transurethralen Resektionen, unter Anwendung einer Dauerspülung mit Sterilwasser, das über das Endoskop in die Körperhöhle eingeleitet und mit dem verlorenen Blut angereichert wieder abgeführt wird, wobei aus der sich mit dem Blutgehalt ändernden Farbdichte des abgeführten Wassers der Blutverlust bestimmt wird.
Bei endoskopischen Eingriffen und vor allem bei transurethralen Elektroresektionen entsteht beim Anschneiden von Blutgefäßen ein Blutverlust, der durch gezielte Koagulation der betreffenden Stelle des Blutgefäßes unbedingt in Grenzen gehalten werden muß. Wenn beispielsweise bei Resektionen in der Blase das Spülwasser stark bluthaltig geworden war und hierdurch der Operateur keine klare Sicht mehr hatte, wird bei herkömmlichen Instrumenten die Blase entleert und mit klarem Sterilwasser wieder gefüllt Anhand der Anzahl der Füllungen und der jeweils vom Blutgehalt abhängigen Verfärbung des Spülwassers war es einem
ίο erfahrenen Operateur möglich, den Blutverlust abzuschätzen und erforderlichenfalls eine Bluttransfusion zu veranlassen.
Durch die Einführung der für eine Dauerspülung eingerichteten Resektoskope wird allerdings eine erfahrensabhängige Abschätzung des Blutverlustes nicht mehr möglich sein. Auch bei stärkeren Blutungen aus großen Gefäßen wird nämlich infolge der Dauerspülung eine Verschlechterung der Sicht während der Resektion nicht auftreten, so daß der Operateur keine Anhaltspunkte für die Beantwortung der Frage hat, wieviel Blut momentan verloren wird und wann eine Koagulation des verletzten Blutgefäßes notwendig ist. Die ständig guten Sichtverhältnisse verführen insbesondere den unerfahrenen Operateur dazu, kontinuierlich zu resezieren, ohne zwischenzeitlich notwendig werdende Koagulationen größerer Gefäße vorzunehmen. Zu schweren Folgen kann dies insbesondere dann führen, wenn sogenannte Sinus-Blutungen auftreten, die man wegen der ständig guten Sichtverhältnisse nicht sogleich erkennt.
Diese Probeleme lassen sich auch nicht mit den bisher bekannten Einrichtungen (US-PS 38 41 307) lösen, bei denen der Blutverlust aus der sich mit dem Blutgehalt ändernden Farbdichte des abgeführten Wassers bestimmt wird, da hierbei die Messung auf ein elektrisch vorzugebendes Bezugsnormal abgestellt wird und somit nicht solche Einflüsse berücksichtigt und kompensiert werden können, die durch nicht auszuschließende und das Meßergebnis verfälschende Farbdichteänderungen des eingeleiteten Spülwassers bedingt sind.
Mit der vorliegenden Erfindung sollen diese Nachteile beseitigt und eine Einrichtung zur Bestimmung des Blutverlustes bei endoskopischen Eingriffen vorgeschlagen werden, die trotz Anwendung einer Dauerspülung
dem Operateur stets einen genauen Überblick über den momentanen und erforderlichenfalls auch über den gesamten Blutverlust gibt und ihm die bisher nur empirisch zu treffende Entscheidung erleichtert, ob eine Gefäßkoagulation oder gar eine Bluttransfusion durchgefuhrt werden muß.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die eingangs erwähnte Einrichtung nach der Erfindung so ausgebildet, daß eine vom eingeleiteten Spülwasser durchströmte Küvette und eine vom abgeführten Spülwasser durchströmte Küvette vorgesehen sind, die von einer Seite mit Licht bestrahlt werden, daß jeder Küvette auf der von der Lichtquelle abgewandten Seite ein fotoelektrischer Empfänger zugeordnet ist, der mit dem aus der zugehörigen Küvette austretenden Licht beaufschlagt wird und hieraus ein elektrisches Ausgangssignal entwickelt, daß die beiden Ausgangssignale der Empfänger einem Differenzverstärker zugeführt und subtrahiert werden, daß das den Verhältniswert α (t) darstellende Differenzsignal in einem Meßwertwandler über die Extinktionskurve von Blut in Wasser in ein dem spezifischen Blutgehalt B (t) entsprechendes Signal umgewandelt wird und daß dieses Signal zur Bestimmung des Blutverlustes V(t) mit einem dem Durchfluß
Q(t) des abgeführten Spülwassers entsprechenden Signal multipliziert wird.
Durch Anwendung der Einrichtung nach der Erfindung hat somit der Operateur die Möglichkeit, ständig den laufenden Blutverlust zu kontrollieren und festzustellen, ob überhaupt Gefäße angeschnitten sind, ob etwa angeschnittene Gefäße aufgrund fies momentanen Blutverlustes eine Koagulation und ob bei einem schließlich allzu großen Gesamtblutverlust eine Bluttransfusion notwendig wird.
In der Zeichnung ist ein praktisches Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt
Steriles Spülwasser gelangt von einem nicht gezeigten Irrigator über den Schlauch 1 zum Dauerspül-Resektoskop 2 in die Blase 3 und von dort über das Instrument zurück in den Abflußschlauch 4. Dieser Schlauch führt also das bei Gefäßblutungen mit Blut angereicherte Spülwasser, dessen momentane Menge bzw. Flußrate Q (t) mit dem Durchflußmesser 5 bestimmt wird.
Wie schon eingangs erwähnt wurde, kann der spezifische Blutgehalt im abgehenden Spülwasser unter Berücksichtigung der sich mii dem Blutgehalt ändernden optischen Eigenschaften bestimmt werden, indem man aus der Farbdichte bzw. Extinktion des zugeleiteten Spülwassers und aus den entsprechenden Eigenschaften des abgehenden Spülwassers elektrisch Werte ableitet, die beispielsweise durch Differenzbildung in Beziehung gesetzt werden.
Zu diesem Zweck wird beim vorliegenden Beispiel eine vom frischen Sterilwasser durchströmte Küvette 6 und eine vom abgeleiteten Spülwasser durchströmte Küvette 7 in die Schläuche 1 bzw. 4 eingebaut. Die Küvetten werden von einer Seite mit Licht bestrahlt, das zu Vermeidung von Schwierigkeiten bei der Eichung der Einrichtung zweckmäßigerweise eine gleiche Farbverteilung und Intensität für beide beleuchteten Küvetten haben sollte. Dieses Licht kommt von einer Lampe 8 über den Teilerspiegel 9 zur Küvette 6 und über den Teilerspiegel und das Ablenkprisma 10 zur Küvette 7.
Beiden Küvetten sind auf der jeweils von der Lichtquelle abgewandten Seite fotoelektrische Empfänger 11, 12 zugeordnet, die einen Teil des aus den Küvetten austretenden Lichtes empfangen und hieraus elektrische Ausgangssignale entwickeln. Dabei beinhaltet das Signal des Empfängers 11 eine Aussage über die Farbdichte des zulaufenden Spülwassers und das Signal des Empfängers ti eine Aussage über die Farbdichte des ablaufenden Spülwassers. Diese beiden Signale werden auf die Eingänge eines Differenzverstärkers 13 gegeben und subtrahiert. Als Ergebnis erhält man ein elektrisches Differenzsignal a (l).
Dieses Signal a ^beinhaltet noch keine unmittelbare Aussage über den tatsächlichen spezifischen Blutgehalt, da noch die Extinktionsfunktion von Blut in Wasser als Mischflüssigkeit zu berücksichtigen ist Die Extinktionskurve für Blut in Wasser ist bekannt oder kann relativ einfach als Eichkurve ermittelt und in einen Meßwertumwandler 14 eingegeben werden.
Dieser Wandler 14 empfängt also das Differenzsignal a (t) und wandelt es mittels eines Rechners unter Berücksichtigung der erwähnten Extinktionskurve in entsprechende Werte für den momentanen volumenbezogenen bzw. spezifischen Blutgehalt B (t) um. Am Ausgang des Wandlers 14 steht also ein dem Blutgehalt entsprechendes elektrisches Signal.
Der augenblickliche Blutverlust V (t) wird sich durch Multiplikation des Signals B (t) mit einem das Durdiflußvolumen beinhaltenden Signal Q (t) ergeben, das vom Durchflußmesser 5 auf an sich bekannte Art entwickelt wird. Die beiden elektrischen Signale B (t) und Q (t) werden also zwecks Produktbildung auf die Eingänge eines Multiplizierers 15 gegeben, dessen Ausgangssignal absolut über einen evtl. Blutverlust aussagt, wobei verständlicherweise eine vorherige Eichung und Abstimmung aller signalgebenden und signalwandelnden Bauelemente vorausgesetzt wird.
Das Signal V (t) kann einem optisch anzeigenden Instrument 16 zugeführt werden, um eine laufende Kontrolle des momentanen Blutverlustes zu bieten. Außerdem kann dieses Signal auf den Eingang eines ersten Alarmgebers 17 gegeben werden, der auf einen bestimmten Schwellwert für den augenblicklichen Blutverlust eingestellt ist und beim Überschreiten dieses Wertes ein optisches und/oder akustisches Signal gibt. Dieses Signal wird dem Operateur bedeuten, daß der augenblickliche Blutverlust zu hoch ist und durch Koagulation eines verletzten Blutgefäßes verhindert werden muß.
Schließlich kann das den augenblicklichen Blutverlust ausdrückende Signal V (t) mittels des Integrators 18 laufend integriert und mit Hilfe des Anzeigeninstruments 19 dargestellt werden, so daß man nach und vor allem auch während eines Eingriffes den Blutverlust V ablesen kann, um eine Entscheidung dahingehend treffen zu können, ob ggfs. eine Bluttransfusion zum Ersatz des Blutverlustes durchzuführen ist. Im übrigen kann das den Blutverlust V darstellende Signal auch noch auf den Eingang eines zweiten Alarmgebers 20 gegeben werden, der beim Überschreiten eines einstellbaren Blutverlust-Schwellwertes ein optisches und/oder akustisches Warnsignal abgibt, das sich zweckmäßigerweise vom Signal des ersten Alarmgebers 17 unterscheidet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Einrichtung zur Bestimmung des Blutverlustes bei endoskopischen Eingriffen, insbesondere bei transurethralen Resektionen, unter Anwendung einer Dauerspülung mit Sterilwasser, das über das Endoskop in die Körperhöhle eingeleitet und mit dem verlorenen Blut angereichert wieder abgeführt wird, wobei aus der sich mit dem Blutgehalt ändernden Farbdichte des abgeführten Wassers der Blutverlust bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine vom eingeleiteten Spülwasser durchströmte Küvette (6) und eine vom abgeführten Spülwasser durchströmte Küvette (7) vorgesehen sind, die von einer Seite mit Licht bestrahlt werden, daß jeder Küvette auf der von der Lichtquelle (8) abgewandten Seite ein fotoelektrischer Empfänger (11, 12) zugeordnet ist, der mit dem ai/S der zugehörigen Küvette austretenden Licht beaufschlagt wird und hieraus ein elektrisches Ausgangssignal entwickelt, daß die beiden Ausgangssignale der Empfänger einem Differenzverstärker (13) zugeführt und subtrahiert werden, daß das den Verhältniswert a (t) darstellende Differenzsignal in einem Meßwertwandler (14) über die Fxtinktionskurve von Blut in Wasser in ein dem spezifischen Blutgehalt S (t) entsprechendes Signal umgewandelt wird und daß dieses Signal zur Bestimmung des Blutverlustes V (t) mit einem dem Durchfluß Q (t) des abgeführten Spülwassers entsprechenden Signal multipliziert wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das dem momentanen Blutverlust V(t) entsprechende elektrische Signal auf den Eingang eines ersten Alarmgebers (17) gelangt, der beim Überschreiten eines bestimmten einstellbaren Schwellweries ein Alarmsignal gibt.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das dem momentanen Blutverlust V(l) entsprechende elektrische Signal in einem Integrator (18) integriert wird, Jessen dem gesamten Blutverlust V entsprechendes Ausgangssignal dem Eingang eines zweiten Signalgebers (20) zugeführt wird, der beim Überschreiten eines bestimmten einstellbaren Schwellwertes ein Alarmsignal gibt, das sich vom Alarmsignal des ersten Alarmgebers (17) unterscheidet.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Werte für den momentanen Blutverlust B (t) und des gesamten Blutverlustes V optisch zur Anzeige gebracht werden.
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