DE2638545B2 - Verwendung polymerisierbarer phosphor- und/oder phosphonsaeureverbindungen zur verbesserung der haftung von ueberzugsmitteln auf metallsubstraten - Google Patents
Verwendung polymerisierbarer phosphor- und/oder phosphonsaeureverbindungen zur verbesserung der haftung von ueberzugsmitteln auf metallsubstratenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verbesserung der Haftung von Überzugsmitteln auf Metallsubstraten,
wie Eisen, Kupfer, Zink, Zinn oder deren Legierungen, insbesondere auf Aluminium und dessen Legierungen.
Es ist bekannt, daß zur Erzielung einer guten Haftfestigkeit von Überzugsmitteln auf verschiedenen
metallischen Substraten eine sorgfältige Vorbehandlung der zu überziehenden Oberfläche notwendig ist.
Insbesondere bei Verwendung von Aluminium als Substrat werden eine Reihe von verschiedenen Vorbehandlungsmethoden
als unbedingt notwendig vorgeschrieben. In »Aluminium«, 47, 2, 1971, 154-159, »Aluminium«, 51, 6, 1975, 393-397, sowie »Industrie-Lackierbetrieb«,
43, 7, 1975, 241-247 wird ein Überblick über die verschiedenen Vorbehandlungsmethoden
gegeben.
Diese Vorbehandlungsverfahren umfassen verschiedene Verfahrensstufen der Reinigung, Oberflächenbehandlung
und Trocknung der aufgebrachten Schichten. Im einzelnen werden folgende Arbeitsgänge beschrieben:
Entfetten mit alkalischen Reinigern, Spülen mit Wasser, Beizen, Spülen mit Wasser, Konvcrsionsbehandlung
mit Chromatierungs- oder Phosphatierungsprodukten oder elektrochemische Oxidation, Spülen
mit kaltem Wasser, Schlußspülen mit warmem, salzfreiem Wasser, Trocknen mit Warmluft und Infrarotstrahlung. Bei Verwendung von Primern zur Haftungs
verbesserung ist meist eine Härtung bei hoher Temperatur notwendig.
Für diese Vorbehandlungsschritte ist ein großer zeitlicher und technischer Aufwand erforderlich; überdies
wird dadurch Energie verbraucht und die Umwelt durch die Abwässer der verschiedenen Spülvorgänge
belastet. Außerdem ist die Gefahr von Qualitätsschwankungen sehr groß und eine mangelhafte oder
nur nachlässige Vorbehandlung würde unwiderruflich
ίο zu Haftstörungen zwischen Überzugsmittel und Substrat
führen, die sich eventuell erst nach einigen Jahren zeigen können.
Aus der GB-PS 12 89 213 ist ein Verfahren zur chemischen Behandlung von Metallen bekannt, bei
dem Phosphinoxid-Derivate, die u.a. auch aji-iilhylenisch
ungesättigte Gruppen als Substituenten tragen können, zur Verbesserung der Haftfestigkeit von Überzugsmitteln
herangezogen werden. Diese Mittel können gemäß der Patentschrift nicht nur zur Vorbehandlung
der Metalloberfläche herangezogen werden, sondern können gegebenenfalls auch dem Überzugsmittel
zugesetzt werden und mit diesem appliziert werden.
Ein wesentlicher Nachteil dieser Phosphinoxid-Deri-
Ein wesentlicher Nachteil dieser Phosphinoxid-Deri-
2-, vate ist, daß ihre Fähigkeit, die Oberfläche des metallischen
Substrates zu aktivieren sehr gering ist, da sie mehr oder weniger neutrale Verbindungen
sind. Außerdem zeigen die Verbindungen vor allem bei Anwesenheit von Substituenten mit längeren
j« C-Ketten bei Zugabe zum Überzugsmittel bereits
in geringen Mengen eine stark plastifizierende Wirkung, wodurch die Kratzfestigkeit der gehärteten
Überzüge negativ beeinflußt wird.
Es wurde nun gefunden, daß ein großer Teil dieser
Es wurde nun gefunden, daß ein großer Teil dieser
j-, Vorbehandlungsstufen eingespart werden kann, wenn
man dem Überzugsmittel bestimmte Phosphor- oder Phosphorsäureverbindungen als reaktive Haftvermittler
zusetzt. Unter einem reaktiven Haftvermittler ist eine Verbindung zu verstehen, die einerseits die
Metalloberfläche aktiviert und andererseits bei der Härtung des Überzugsmittels an der Filmbildung
teilnimmt.
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist daher die Verwendung von Phosphorsäure- und/oder Phos-
J-, phonsäurederivaten, welche mindestens eine freie am
Phosphor gebundene OH-Gruppe und mindestens eine polymerisierbare Doppelbindung enthalten, als Zusatz
zu Überzugsmitteln zur Verbesserung der Haftung des Überzuges auf metallischen Substraten.
Die Vorteile einer gleichzeitigen Applikation des Haftvermittlers und des Überzugsmittels liegen auf
der Hand. Abgesehen von der Reinigung der Metalloberfläche können alle Vorbehandlungsstufen, die
üblicherweise dem Lackier- oder Beschichtungsvorgang vorausgehen, eingespart werden.
Als Haftvermittler im Sinne der vorliegenden Erfindung können polymerisierbare Phosphorsäure- oder
Phosphonsäurederivate, wie Vinylphosphorsäure, Divinylphosphorsäure, Allylphosphorsäure. Diallylphos-
bo phorsäure, Vinylphosphorsäurealkyl(meth)acrylat, Allylphosphorsäurealkyl(meth)acrylat,
Vinylphosphorsäurechlorid, Allylphosphorsäurechlorid, Vinylphosphonsäure, Allylphosphonsäure, Divinylphosphonsäure,
Diallylphosphonsäure, Vinylphosphonsäurealkyl-
b5 (meth)acrylat, Allylphosphonsäurealkyl(meth)acrylat,
Vinylphosphonsäurechlorid, Allylphosphonsäurechlorid
verwendet werden.
Die Menge des Hafivermittlers liegt zwischen 0,1
Die Menge des Hafivermittlers liegt zwischen 0,1
bis 6 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 4,0 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Überzugsmittels.
Der Haftvermittler wird in das Überzugsmittel gründlich eingearbeitet, wobei die Mischung kontinuierlich
oder chargenweise erfolgen kann. Das Überzugsmittel wird sodann unmittelbar der Verarbeitung zugeführt.
Als Überzugsmittel können lufttrocknende- oder Einbrennlacksysteme, insbesondere jedoch UV- oder
elektronenstrahlhärtbare Systeme verwendet werden. Bei Verwendung von säurehärtenden Systemen und
bei richtiger Auswahl des Haftvermittlers kann dieser auch die katalytische Funktion des Härtungsbeschleunigers
übernehmen. Als besonders geeignet erscheint das Verfahren der vorliegenden Erfindung bei Verwendung
von Einbrenn- oder strahlenhärtbaren Systemen im Band-Beschichtungsverfahren.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Ausluhrungsbeispiele
Beispiel 1
Beispiel 1
360 g eines Epoxidharzes auf der Basis 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
mit einem Epoxidäquivalent von 172-178 werden mit 564 g eines Halbesters aus
Tetrahydrophthalsäureanhydrid und Hydroxyäthylmethacrylat unter Mitverwendung von 0,4g Hydrochinon
und 0,5 g Triäthylamin bei 95-1000C bis zu einer Säurezahl von 1-2 mg KOH/g umgesetzt, gekühlt
und mit einem 1 : 1 Gemisch von n-Butylacrylat und 1,4-ButandioIdimethacrylat auf 80% Festkörpergehalt
verdünnt.
250 g der Harzlösung werden mit 62,5 g eines isocyanathaltigen Umsetzungsproduktes von 130 g Hydroxyäthylmethacrylat
und 222 g Isophorondiisccyanat, 80%ig im obengenannten Monomerengemisch,
bei 800C etwa 2-3 Stunden umgesetzt, bis der NCO-Wert
auf 0 gesunken ist (Überzugsmittel 1).
Beispiel la
100 g des Überzugsmittels 1 werden mit Ig Vinyl-
100 g des Überzugsmittels 1 werden mit Ig Vinyl-
Zu 100 g des Überzugsmittels 2 werden 0,6 g Vinylphosphonsäure
gegeben und gründlich vermischt (Überzugsmittel 2 b).
ι« 146 g Adipinsäure werden mit 480 g eines Glycidylesters einer tert.-Carbonsäure mit 9-11 C-Atomen
und einer Säurezahl von 300 mg KOH/g bei 1500C
bis zu einer Säurezahl von 1-2 mg KOH/g umgesetzt. Man fügt 146 g Phthalsäureanhydrid und 192 g Trimellithsäureanhydrid
zu und reagiert bei 140-150°C etwa 2-3 Stunden, bis die theoretische Säurezahl erreicht
ist. Das Reaktionsprodukt wird auf etwa 90°C gekühlt und nach Zugabe von 1,5 g Dimethylanilin
und 0,7 g Hydrochinon mit 426 g Glycidylmethacrylat bei 90-1000C bis zu einer Säurezahl von weniger
als 3 mg KOH/g umgesetzt. Die Reaktionsmischung wird auf 80°C gekühlt und bei dieser Temperatur
unter Rühren und Feuchtigkeitsausschluß mit 352 g des ungesättigten Monoisocyanats aus Beispiel 1 bis
zum NCO-Wert Null umgesetzt. Das Endprodukt weist 2,0 endständige Doppelbindungen pro 1000 Molekulargewichtseinheiten
auf. Bei 70-80 C wird mit n-Butylacniat auf einen Festkörpergehalt von 80%
verdünnt (Überzugsmittel 3).
Zu 100 g des Überzugsmittels 3 werden 1 g Vinylphosphorsäure
gegeben und gründlich vermischt (Überzugsmittel 3 a)
phosphonsäure versetzt
(Überzugsmittel 1 a).
(Überzugsmittel 1 a).
und gründlich vermischt
Zu 100 g des Überzugsmittels 1 werden Ig Allylphosphonsäure
gegeben und gründlich vermischt (Überzugsmittel Ib) .
Beispiel 2 (Lack)
42 g Titandioxid (Rutil-Typ) werden mit 50 g einer 40%igen Lösung in n-Butylacrylat/l^-Butandioldimethacrylat
(1 : 1) des Überzugsmittels 1 vermählen. Diese Mischung wird mit weiteren 40 g des Überzugsmittels 1 ergänzt. Die Lackmischung weist einen
Festkörpergehalt von 74% auf (Überzugsmittel 2).
Zu 100 g des Überzugsmittels 2 werden 0,5 g Divinylphosphorsäure gegeben und gründlich vermischt
(Überzugsmittel 2a).
Zu 100 g Überzugsmittel 3 werden Ig Allylphosphorsäure
gegeben und gründlich vermischt (Überzugsmittel 3 b).
Beispiel 3c
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
Zu 100 g des Überzugsmittels 3 werden 3 g 1-(Dimethylphosphinoxid)-2-propanon
gegeben und gründlich vermischt (Überzugsmittel 3 c).
Die obengenannten Überzugsmittel werden auf nicht vorbehandelten Metallsubstraten (Aluminiumplatten,
Stahlplatten, verzinktes Blech, verzinntes Blech, Kupferblech) in einer Schichtdicke von 60 μηι aufgetragen
und durch Elektronenbestrahlung, unter Inertgasatmosphäre mit einer Dosis von 3 Mrad gehärtet.
B eispiel 3d
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
Die gleichen obengenannten Metallsubstrate wurden zunächst mit einer 5%igen wäßrigen Lösung von
1 -(Dimethylphosphinoxid)-2-propanon vorbehandelt (15 Minuten in der Lösung eingetaucht und danach
an der Luft getrocknet) und anschließend mit dem Überzugsmittel 3, wie obenerwähnt, beschichtet und
gehärtet.
Danach wird die Haftfestigkeit der Überzüge auf den
5 6
verschiedenen Metallsubstraten nach dem Gitterschnittest (DIN 53 151) geprüft. Die Ergebnisse der Ausprüfung
sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt.
Tabelle | I | Gt 4 B | Stahl | B | Verzinktes | Verzinntes | Kupfer |
Überzugsmitlei Aluminiurn | GtO B | B | Blech | Blech | |||
Nr. | GtOB | Gt 3 | B | Gl 4 B | Gt 4 B | Gt 3 B | |
1 | Gt 4 B | GtO | B | GtOB | GtO B | Gt O B | |
la | GtOB | GtO | B | GtOB | GtO B | Gt O B | |
Ib < | GtOB | Gt 3 | B | Gt4 B | Gt 4 B | Gt 3 B | |
2 | Gt 4 B | GtO | B | GtO B | GtO B | GtO B | |
2a | GtOB | GtO | B | GtO B | GtO B | GtO B | |
2b | GtO B | Gt 3 | B | Gt 4 B | Gt 4 B | Gt 3 B | |
3 | Gt 4 B | GtO | B | GtO B | GtO B | GtO B | |
3a | Gt 3 B | GtO | B | GtO B | GtO B | GtOB | |
3b | +) Vergleichsbeispiele | Gt 3 | Gt 4 B | Gt 4 B | Gt 3 B | ||
3 C+) | Gt 2 | Gt 2 B | Gt 2 B | Gt 2 B | |||
3d+) | B e i s ρ i e 1 4 | ||||||
B e i s ρ i e 1 4 a ■ | |||||||
In bekannterWeise wird ein Alkydharz aus 30 Gew.-% C7-C9 Vorlauf-Fettsäure, 43 Gew.-% Phthalsäureanhydrid
und einer entsprechenden Menge Pentaerythrit und Propylenglykol mit einer Hydroxylzahi von
etwa 120 mg KOH/g und einer Säurezahl von 5 mg KOH/g hergestellt und 70%ig in Xylol gelöst.
Damit wird ein Lack folgender Zusammensetzung hergestellt:
33 g Alkydharz, 70%ig in Xylol 27 g handelsübliches Harnstoffharz, 55%ig in
Butanol-Xylol
30 g TiO2
30 g TiO2
5 g Butanol
5 g Xylol
100 g (Überzugsmittel 4)
Tabelle II
Tabelle II
Zu 100 g des Überzugsmittel 4 werden 1,5 g Vinylphosphonsäure
gegeben und gründlich vermischt (Überzugsmittel 4 a).
B e i s ρ i e 1 4 b
Zu 100 g des Überzugsmittels 4 werden 1,5 g Vinylphosphorsäuremonochlorid
gegeben und gründlich vermischt (Überzugsmittel 4 b).
Anschließend werden die Überzugsmittel, 4 a, 4 b auf die gleichen Metallsubstrate wie oben in einer
Naßfilmstärke von 60 μιη aufgetragen und 30 Minuten
bei 120°C gehärtet.
Danach wird die Haftfestigkeit der Überzüge nach DIN 53151 geprüft. Die Ergebnisse der Ausprüfung
sind in der Tabelle II zusammengefaßt.
Überzugsmittel Aluminium Nr.
Stahl
Verzinktes
Blech
Blech
Verzinntes
Blech
Blech
Kupfer
4 | Gt | 4 | B | Gt 3 | B | Gt 3 | B | Gt 3 | B | Gt 3 | B |
4a | Gt | 1 | B | GtO | B | GtO | B | GtO | B | GtO | B |
4b | Gt | 1 | B | GtO | B | GtO | B | GtO | B | GtO | B |
Claims (7)
1. Verwendung von Phosphor- und/oder Phosphorsiiureverbindungen,
welche mindestens eine freie am Phosphor gebundene OH-Gruppe und mindestens eine polymerisierbare Doppelbindung
enthalten, als Zusatz zu Überzugsmitteln zur Verbesserung der Haftung des Überzuges auf metallischen
Substraten, insbesondere Aluminium oder Aluminiumlegierungen.
2. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Haftvermittler Vinyl- und/
oder Divinylverbindungen der Phosphor- oder Phosphonsäure verwendet werden.
3. Verwendung gemäß Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß als Haftvermittler Allyl- und/
oder Diallylverbindungen der Phosphor- oder Phosphonsäure verwendet werden.
4. Verwendung gemäß Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die entsprechenden Phosphor-
und/oder Phosphonsäurealkyl-(meth)acrylate als Haftvermittler verwendet werden.
5. Verwendung gemäß Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die entsprechenden Säurehalogenide
der Phosphor- oder Phosphonsäuren als Haftvermittler verwendet werden.
6. Verwendung gemäß Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftvermittler dem Überzugsmittel
vor der Verarbeitung in Mengen zwischen 0,1 und 6 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 und 4 Gew.-% zugegeben wird.
7. Verwendung des Haftvermittlers gemäß Anspruch 1-6, in lufttrocknenden, ofentrocknenden,
säure-, UV- oder elektronenstrahlhärtenden Überzugsmitteln.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
BHN | Withdrawal |