DE2631245B2 - Verfahren zum Speichern von Wärme nach dem Prinzip der Heterogenverdampfung - Google Patents
Verfahren zum Speichern von Wärme nach dem Prinzip der HeterogenverdampfungInfo
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- C09K5/00—Heat-transfer, heat-exchange or heat-storage materials, e.g. refrigerants; Materials for the production of heat or cold by chemical reactions other than by combustion
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Description
Die Erfindung beiriifi ein Verfahren gemäß dein
Oberbegriff des Anspruches 1.
Die Fernwärmeversorgung wird in Zukunft eine noch größere Rolle spielen als bisher. Zur besseren
Nutzung der Wärme von Kraftwerken, Heizwerken, Müllverbrennungsanlagen, der Abwärme aus industriellen
Prozessen usw. ist es erforderlich, Wärme über einen gewissen Zeitraum zu speichern und eventuell
über gewisse Entfernungen zu transportieren. Das Verfahren der Heterogenverdampfung besteht
darin, daß durch Wärmezufuhr aus einem Mehrstoffsystem vorwiegend eine Kompenente verdampft wird
und dieser Dampf von seinem ursprünglichen Absorber getrennt und dann gasförmig oder kondensiert
(flüssigoder fest) gespeichert wird. Bei der Rückreaktion wird das Gas dem ursprünglichen Absorber wieder
zugeführt, wodurch die Verdampfungswärme zurückgewonnen wird. Für den Fall, daß Wärme
transportiert werden soll, ist es erforderlich, daß die pro Gewichtseinheit bzw. Volumeneinheit Speichersubstanz
gespeicherte Wärme möglichst groß wird, um die Transportkosten niedrig zu halten. Analoges gilt
bei stationärer Speicherung. Durch eine entsprechende Auswahl der Mehrstoffsysteme lassen sich der
nutzbare Temperatur- und Druckbereich den jeweiligen Erfordernissen anpassen. Ein Nachteil der festen
Mehrstoffsysteme ist der komplizierte Stoff- und Wärmeaustausch. Dieser Nachteil ist bei flüssigen Systemen,
wie z. B. bei dem technisch ausgereiften System Ammoniakwasser weitgehend vermieden. Dafür
liegt jedoch bei diesem System der nutzbare Druck- und Temperaturbereich fest. Außerdem ist die Absorptionswärme
wesentlich kleiner als bei den festen Mehrstoffsystemen, so daß die Speicherkapazität beschränkt
ist. Aufgabe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, die Vorteile der festen Systeme, nämlich
ihre Anpassungsfähigkeit, zu verbinden mit den Vorteilen der flüssigen Systeme, nämlich deren guter
Stoff- und Wärmeaustausch, ohne die jeweiligen Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Das erfindungsgemäße
Verfahren besteht in den Maßnahmen nach dem Kennzeichen des Anspruches 1. Weitere vorteilhafte
Verfahrensmaßnahmep. sind in den Unteran-) Sprüchen angegeben. Aus den folgenden Ausführungen
sind die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verbundenen Vorteile ersichtlich:
1. Erhöhung der Absorptionswärme von Ammoniak
in Durch das erfindungsgemäße Verfahren bleibt die
hohe Absorptionswärme der festen Absorber (Feststoffe) im wesentlichen erhalten, obwohl es sich jetzt
um ein flüssiges oder partiell flüssiges System handelt. So ist die Absorptionswärme einer Mischung von 40%
LiCI und 60% H2O genauso hoch wie bei festem LiCl,
nämlich 735 kcal/kg NH3 (für 10 Gewichtsprozent NH3, bezogen auf die H2O-LiCl-LOSUiIg), d. h. um
56% höher als beim reinen H2O-NH3-System. Selbst
bei 30 Gewichtsprozent NH3 ist bei dieser Absorber-
JD mischung die Absorptionswärme immer noch mehr
als 20% über dem entsprechenden Wert von 418 kcal/kg NH3 für reines Wasser als Absorber. Bei Zugabe
von 60 Gewichtsprozent H2O zu LiCl fällt bei Abkühlung auf Zimmertemperatur kein Salz aus. Es
_j-, wurde jedoch gefunden, daß eine weitere Verbesserung
auch mit einer bei Zimmertemperatur weit übersättigten Lösung von LiCl erzielt werden kann. Selbst
eine 20%ige H2O-LiCl-Mischung bleibt nach Aufnahme
des Ammoniaks im technisch interessanten
j„ Bereich flüssig. Als obengenannte feste Absorber
kommen in Betracht: Halogenide, Sulfate, Chromate, Karbonate, Chlorate, Nitrate der Alkalimetalle, Erdalkalimetalle,
Übergangsmetalle und Metalle der 3., 4. und 5. Gruppe und der Actinide und Lanthanide
j-, sowie Mischungen dieser Stoffe.
2. Erniedrigung des Dampfdrucks des ausgegasten Absorbers
Bei dem Transport der Wärme nach den genannten Verfahren werden der ausgegaste Absorber und der
4„ verflüssigte Ammoniak getrennt zum zentralen Heizwerk
oder zu anderen Verbrauchern transportiert. Hierbei befindet sich der Ammoniak im verflüssigten
Zustand auf Umgebungstemperatur. Der Absorber hingegen kann im heißen Zustand transportiert werden,
wodurch wegen der gespeicherten spezifischen Wärme eine Erhöhung der gesamten transportierten
Wärme ermöglicht wird. Bei dem einfachen H2O-NH3-System
steht einer Erhöhung der Temperatur des ausgegasten Absorbers zum Zwecke der Vergrö-
-)0 ßerung der gespeicherten spezifischen Wärme die damit
verbundene erhebliche Dampfdruckerhöhung entgegen. Der Dampfdruck von Wasser beträgt bei
200° C 15,4 bar und wird durch Zugabe der 50% LiCl auf 4,7 bar erniedrigt. Bei 250° C betragen die beiden
.-,,-, entsprechenden Drücke 39,3 bzw. 16,6 bar. Die Zugabe
von Salzen ermöglicht somit bei Gefäßen, die für einen bestimmten Druck ausgelegt sind, wesentlich
höhere Speichertemperaturen und damit Erhöhung der Gesamtwärmekapazität. Für 4,7 bar kann die
W) Speichertemperatur des ausgegasten Absorbers von
~ 150° C auf ~ 200° C erhöht werden.
Auch für den Transport des Absorbers in Pipelines bringt der erniedrigte Dampfdruck erhebliche konstruktive
Vorteile.
b5 3. Möglichkeit der optimalen Anpassung der Speichereigenschaften
Beim Wasser-Ammoniak-System liegen die Ausgasungstemperaturen
bzw. Absorptionstemperaturen
für gegebene Druckbereiche fest. Mittels der durch variable Gemische verschieden einstellbaren Dampfdrücke
sind die Ausgasungs- und insbesondere AbsorptioRsbreiten
in Druck, Temperatur bzw. Konzentration anpaßbar (s. Abbildung). Eine Anpassung des
Systems an die jeweilige Temperatür der Wärmequellen und/oder an die Übergangstemperatur bei den
Abnehmern ist dadurch möglich. Eine solche Anpassungsfähigkeit erlaubt eine Verbesserung des Wirkungsgrades.
4. Vergrößerung der Absorptionsbreite und damit der gespeicherten Wärmemenge
Die Menge des in einem Absorber absorbierbaren Ammoniaks ist durch folgenden physikalischen Vorgang
limitiert: Es sei davon ausgegangen, daß das Ammoniakgas mit einem bestimmten, von der Verdampfungstemperatur
des flüssigen Ammoniaks abhängigen Drucks vorliegt. Je nach Anreicherung des Absorbers muß die Absorptionstemperatur abgesenkt
werden, um eine weitere Absorption von Ammoniak und damit Wärmefreisetzung zu ermöglichen.
Schließlich erreicht diese. Temperatur das für den Verbraucher mindestens erforderliche Temperaturniveau,
so daß damit eine weitere Absorption zwar weiterhin Wärme, jedoch auf einem nicht mehr brauchbaren
Temperaturniveau liefern würde. Die Verbesserung besteht darin, daß bei Erreichen dieser
Temperatur ein Kompressor betätigt wird, der den Druck des Ammoniakgases erhöht, so daß ohne weitere
Temperaiurabsenkung weiterhin Ammoniak absorbiert wird. Die erforderliche Druckerhöhung ist
zunächst gering, wird jedoch bei weitersteigender Ammoniakkonzentration im Absorber entsprechend
den Dampfdruckkurven höher. Der Kompressor wirkt wie eine Wärmepumpe zwischen dem vorgegebenen
ι Temperaturniveau und einem unteren Temperaturniveau,
das durch die Temperatur bestimmt ist, bei der der Absorber bei der erreichten Ammoniakkonzentration
ohne Druckerhöhung noch absorbieren würde. Da diese Temperaturdifferenz zunächst sehr klein ist,
κι ist der Wirkungsgrad dieser Wärmepumpe erheblich, d. h. bei geringem Arbeitsaufwand kann noch große
Menge Wärme auf dem gewünschten Temperaturniveau freigesetzt werden. Beispiel (s. Abbildung): Für
eine 40%ige LiCl-H2O-Lösung kommt bei 8 bar Am-
r> moniakdruck und 70° C Abgabetemperatur die Absorption
bei 38% Ammoniak zum Stillstand. Eine Druckerhöhung um einen Faktor 2 ermöglicht eine
Vergrößerung der Absorption auf 47% bzw. ein Faktor 4 in Druckerhöhung auf 58%. Der erste Fall ent-
_>o spricht einer Wärmepumpe zwischen 50° und 70° C,
der zweite Fall einer Wärmepumpe zwischen 30° und 70° C. Die Vergrößerung der Absorptionsbreite von
38% auf 58% bedeutet eine über 5()%ige Vergrößerung der absorbierten Menge Ammoniak und damit
r, eine erhebliche Vergrößerung der speicherbaren Wärme. Außerdem ist die pro gespeicherter Wärmemenge
benötigte Salzmenge (z. B. LiCl) kleiner.
Eine Abschätzung ergibt, daß mit den genannten
jo Verbesserungen die Wärmespeicherkapazität pro
Gewicht Speichersubstanz verdoppelt werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
- Patentansprüche:L. Verfahren zum Speichern von Wärme nach dem Prinzip der Heterogenverdampfung, bei den» Ammoniak unter Wärmezufuhr verdampft und unter Wärmeabgabe absorbiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch aus Wasser und einem Fesistoff mit hoher Absorptionswärme für Ammoniak, der aus Halogeniden, Sulfaten, Chromaten, Karbonaten, Chloraten, Nitraten der Alkalimetalle, Erdalkalimetalle, Übergangsmetalle und Metalle der 3., 4. und 5. Gruppe des Periodensystems und der Actiniden und Lanthaniden oder Mischungen dieser Stoffe besteht, als Absorber verwendet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoff aus Lithiumchlorid besteht.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionsbreite des Absorbers bei gegebener Absorptionstemperatur durch Erhöhung des Ammoniakdrukkes vergrößert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762631245 DE2631245B2 (de) | 1976-07-12 | 1976-07-12 | Verfahren zum Speichern von Wärme nach dem Prinzip der Heterogenverdampfung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762631245 DE2631245B2 (de) | 1976-07-12 | 1976-07-12 | Verfahren zum Speichern von Wärme nach dem Prinzip der Heterogenverdampfung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2631245A1 DE2631245A1 (de) | 1978-01-19 |
DE2631245B2 true DE2631245B2 (de) | 1978-05-18 |
Family
ID=5982772
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762631245 Ceased DE2631245B2 (de) | 1976-07-12 | 1976-07-12 | Verfahren zum Speichern von Wärme nach dem Prinzip der Heterogenverdampfung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2631245B2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0035871A1 (de) * | 1980-03-07 | 1981-09-16 | Thermal Energy Storage, Inc | Geschlossenes System für Verdampfungswärmeübertragung |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2855434A1 (de) * | 1978-12-21 | 1980-06-26 | Alefeld Georg | Arbeitsstoffe fuer absorptionswaermepumpen- und kaeltemaschinen |
DE3301764A1 (de) * | 1983-01-20 | 1984-10-31 | Griwo-Technik Grimm & Wolf, 6400 Fulda | Zusaetze von organischen und anorganischen stoffen als schwebstoffe in waermetraegerfluessigkeiten zur erhoehung des wirkungsgrades bei der absorption, gewinnung, umwandlung oder austausch von energien |
-
1976
- 1976-07-12 DE DE19762631245 patent/DE2631245B2/de not_active Ceased
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0035871A1 (de) * | 1980-03-07 | 1981-09-16 | Thermal Energy Storage, Inc | Geschlossenes System für Verdampfungswärmeübertragung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2631245A1 (de) | 1978-01-19 |
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