DE2620687C1 - Kreuzpeil-Ortungsnetz mit drei Sensoren und Ausscheidung virtueller Ziele - Google Patents
Kreuzpeil-Ortungsnetz mit drei Sensoren und Ausscheidung virtueller ZieleInfo
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Description
Ein Ortungsnetz, bei dem mittels dreier örtlich getrennt
aufgestellter Sensoren die Einfallsrichtungen der Strahlung
festgestellt werden, wobei sich für ein Ziel infolge der Meßfehler
jeweils ein Zieldreieck ergibt, das durch die Schnittpunkte
dreier Peilstrahlen der drei Sensoren festgelegt ist,
ist aus der FR-PS 8 32 836 bekannt. Das Problem des Auftretens
echter und virtueller Ziele ist dort nicht angesprochen,
sondern vielmehr davon ausgegangen, daß nur ein Ziel vorhanden
ist, dessen Lage im Mittelpunkt des Zieldreiecks angenommen
wird.
Aus der DE-AS 22 17 019 ist es bekannt; daß bei der räumlichen
Ortung von Zielen durch windschief verlaufende Peilstrahlen
bei der Projektion in die Horizontalebene Schnittpunkte
entstehen können, ohne daß im Raum ein derartiger
Schnitt auftritt. Um den somit möglicherweise auftretenden
Fehler zu erkennen und eine Zielanzeige zu verhindern, wird überprüft,
ob die Peilstrahlen im Raum sich innerhalb eines
vorgegebenen Toleranzwertes annähern. Da hierbei mit einer
gewissen Wahrscheinlichkeit weiterhin fehlerhafte Anzeigen
auftreten können, die durch einen gleichgroßen und gleichgerichteten
Fehler bei beiden Peilstrahlen verursacht sind,
wird ergänzend darauf hingewiesen, daß als zusätzliche Maßnahme
drei Peilstrahlen verwendet werden können. Eine fälschliche
Zielanzeige ist hierbei nur noch dann möglich, wenn
alle drei Peilstrahlen mit einem gleichgroßen und gleichge
richteten Fehler behaftet wären, wofür die Wahrscheinlichkeit
äußerst gering anzusetzen ist.
In dem älteren Patent 25 58 075 ist ein Ortungsnetz mit
mehreren Ortungsgeräten beschrieben, die räumlich getrennt
aufgestellt sind und Sensoren aufweisen, welche es gestatten,
die Azimutrichtung einer von Zielen kommenden Strahlung
zu bestimmen, wobei die Ortungsgeräte durch Codierung
die so gewonnene Ortungsinformation in entsprechende Zieldaten
umsetzen. Zur Erfassung aktiver Störer werden als
Zieldaten deren Azimutwinkel in einem von ihren Sensoren
gemeinsam überwachten Gebiet festgestellt, alle so ermittelten
Azimutwinkel der drei Ortungsgeräte zumindest über
eine zentrale Auswerteeinrichtung aufweisenden Stelle übertragen
und dort gesammelt. Außerdem werden diejenigen Punkte
ermittelt, in welchen sich drei zu verschiedenen Ortungsgeräten
gehörende Azimutwinkelrichtungen schneiden (Dreier
schnittpunkte). Dabei ist vorgeschlagen worden, daß die
zentrale Auswerteeinrichtung zunächst diejenigen Dreier
schnittpunkte als echte Zielrichtungen bestimmt, welche
bei einer der gemessenen Azimutwinkelrichtungen nur ein
einziges Mal, d. h. ohne weiteren Dreierschnittpunkt, auftreten;
darauf werden dann die anderen Dreierschnittpunkte,
welche jeweils auf den beiden anderen zu den erstgenannten
Dreierschnittpunkten gehörenden Azimutrichtungen liegen,
ermittelt, die zu virtuellen Zielen gehören, und diese
eliminiert, während die dann noch verbleibenden Zielpunkte
als echte Ziele bewertet werden.
Die Entdeckungswahrscheinlichkeit echter Zielobjekte und die
Möglichkeit der Ausscheidung virtueller Ziele hängt in
starkem Maße von folgenden Einflußgrößen ab:
- a) der Meßgenauigkeit bei der Peilwinkelbestimmung,
- b) von Phasenverschiebungen bei der Winkelmessung aufgrund von Eigenbewegungen der Objekte (die Objekte werden von den rotierenden Sensoren zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfaßt und bewegen sich meist selbst),
- c) der Winkelauflösung bei unmittelbar benachbarten Peilwinkeln innerhalb der Antennenkeulenbreite der Sensoren (Verschmierung der Azimutwinkelinformation).
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Weg aufzuzeigen, der mit hoher Genauigkeit die
Unterscheidung echter und virtueller Ziele ermöglicht.
Gemäß der Erfindung wird dies bei einem Ortungsnetz der
eingangs genannten Art, bei dem - wie bereits vorgeschlagen -
durch Auswertung der gewonnenen Schnittpunkte virtuelle
von echten Zielen unterschieden und erstere ausgeschieden
werden, dadurch erreicht, daß für jedes ermittelte
Ziel eine Bewertungszahl ermittelt wird, welche bestimmt
wird durch die Größe des Zieldreiecks, und daß von mehreren
auf einem Peilstrahl liegenden Zielen dasjenige als echtes
Ziel ausgewertet wird, bei dem die Bewertungszahl ein
kleinstes Zieldreieck andeutet.
Die Erfindung sowie deren Weiterbildungen werden nachfolgend
anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ortungsnetz mit 2 Sensoren,
Fig. 2 ein Ortungsnetz mit 3 Sensoren,
Fig. 3 Einzelheiten zur Definition eines Zieldreiecks,
Fig. 4 die Winkelwerte bei 3 Sensoren,
Fig. 5 den Programmablauf (Flußdiagramm),
Fig. 6 einen Ausschnitt aus Fig. 4,
Fig. 7 einen weiteren Ausschnitt aus Fig. 4.
Zur Erläuterung der auftretenden Schwierigkeiten und zur Festlegung
der mathematischen Definitionen wird nachfolgend auf die
Zeichnungen bezug genommen. Dabei gelten generell folgende Fest
legungen:
Mit R1. . . Rn sind die Sensoren bezeichnet, also beispielsweise
Radargeräte mit scharfer Bündelung der Empfangsantenne oder Infrarot-
oder sonstige Detektoren mit hoher Winkelauflösung der empfangenen
Peilstrahlung,
mit Z1. . . bis Zn sind Zielpunkte innerhalb eines Erfassungsgebietes bezeichnet,
mit F1. . . bis Fn sind aufgrund der Einfallsrichtungen der Strahlungen sich ergebende virtuelle Zielpunkte bezeichnet,
mit S11 bis S1n sind die vom Sensor R1 in den verschiedenen Ziel richtungen gemessenen, mit S21 bis S2n die vom Sensor R2 und mit S31 bis S3n die vom Sensor R3 bestimmten Peilstrahlen bezeichnet.
mit Z1. . . bis Zn sind Zielpunkte innerhalb eines Erfassungsgebietes bezeichnet,
mit F1. . . bis Fn sind aufgrund der Einfallsrichtungen der Strahlungen sich ergebende virtuelle Zielpunkte bezeichnet,
mit S11 bis S1n sind die vom Sensor R1 in den verschiedenen Ziel richtungen gemessenen, mit S21 bis S2n die vom Sensor R2 und mit S31 bis S3n die vom Sensor R3 bestimmten Peilstrahlen bezeichnet.
Fig. 1 zeigt ein einfaches Beispiel der Verteilung von echten Zielpunkten
Z1 bis Z4 (angedeutet durch Kreuze) und daraus resultierenden
virtuellen Zielpunkten F1 bis F10 (angedeutet durch Kreise) bei
Verwendung zweier Sensoren R1 und R2. Außerdem ist das verwendete
xy-Koordinatensystem eingezeichnet.
In Fig. 2 ist zusätzlich ein dritter Sensor R3 eingezeichnet. Die
Verteilung der echten Zielpunkte Z1 bis Z4 ist gegenüber Fig. 1
unverändert. Die Azimutwinkel der verschiedenen Peilstrahlen S11
bis S14, S21 bis S24 und S31 bis S34 werden von den Sensoren R1,
R2 und R3 zu der zentralen Auswerteeinrichtung ZA übertragen, wo
die Bestimmung der Zieldreiecke die Festlegung der Bewertungszahlen
und die Auswahl des jeweils kleinsten Zieldreiecks in später
noch näher zu erläuternder Weise vorgenommen wird. Auf diese Weise
lassen sich die Koordinatenwerte der (aktiven) Störer Z1 bis Z4
bestimmen. Mit Hilfe dieser Daten, die ggf. auch zu den Sensoren
R1 bis R3 zurückübertragen werden, können ggf. entsprechende Ge
genmaßnahmen eingeleitet werden.
Zur Festlegung der nachfolgenden mathematischen Erläuterungen werden
folgende Annahmen getroffen:
Der Abstand zwischen den Aufstellungspunkten der beiden Sensoren
R1 und R2 ist zu 1 normiert. Der Ursprung des kartesischen Koordi
natensystems liegt auf dem Mittelpunkt der Verbindungsstrecke der
beiden Sensoren R1 und R2. Ein dritter Sensor R3 hat die Koordi
naten x₀₃ und y₀₃.
In Fig. 3 sind für das Ziel Z1 bei der Verteilung der Sensoren
nach Fig. 2 die verschiedenen, zur Triangulation (passiven Ortung)
des Zieles Z1 benötigten Strahlen S1 (ausgehend von R1), S1 (aus
gehend von R2) und S3 (ausgehend von R3) dargestellt. Die
Azimutwinkel α₁, α₂ und α₃ der von den Sensoren R1, R2 und R3 ge
messenen Peilstrahlen S1, S2 und S3 sind auf diese gemeinsame
Richtung, z. B. Nord, bezogen.
Der zu bestimmende Lagepunkt eines Zieles Z1 habe die Koordiaten
x₁/y₁.
Für die Peilstrahlen S1, S2 und S3 können folgende Gerätegleichungen
angegeben werden:
Sensor R1 (S1):
y=m₁ (x-x₀₁)
y=m₁ (x+0,5)
Sensor R2 (S2):
y=m₂ (x-x₀₂)
y=m₂ (x-0,5)
Sensor R3 (S3):
y=m₃ (x-x₀₃)+y₀₃
mit m1,2,3=tan (α1,2,3)
y=m₁ (x-x₀₁)
y=m₁ (x+0,5)
Sensor R2 (S2):
y=m₂ (x-x₀₂)
y=m₂ (x-0,5)
Sensor R3 (S3):
y=m₃ (x-x₀₃)+y₀₃
mit m1,2,3=tan (α1,2,3)
Die Geraden S1 und S2 von Sensor R1 und Sensor R2 schneiden sich
in einem Punkt mit den Koordinaten x₁₂/y₁₂:
m₁(x₁₂+0,5)=m₂(x₁₂-0,5)
Die Geraden S1 und S3 von Sensor R1 und Sensor R3 schneiden sich
in einem Punkt mit den Koordinaten x₁₃/y₁₃:
m₁(x₁₃+0,5)=m₃ x₁₃-m₃ x₀₃+y₀₃
Die Geraden S2 und S3 von Sensor R2 und Sensor R3 schneiden sich
in einem Punkt mit den Koordinaten x₂₃/y₂₃:
m₂(x₂₃-0,5)=m₃(x₂₃-x₀₃)+y₀₃
Im Idealfall, d. h. wenn keinerlei Fehlergrößen irgendwelcher Art
auftreten, schneiden sich alle drei Strahlen S1, S2 und S3 in
einem Punkt. In Wirklichkeit aber ergibt sich infolge der unvermeidlichen
Toleranzen nicht ein Schnittpunkt für alle drei Strahlen
S1, S2 und S3, sondern die drei Strahlen spannen ein Dreieck
auf. Dieses "Zieldreieck" ist, in vergrößerter Darstellung in
einem Kreis bei Fig. 3 dargestellt. Das gezeichnete Dreieck wird
durch die drei Punkte x₁₂, y₁₂; x₁₃, y₁₃; x₂₃, y₂₃ festgelegt.
Es besteht nun die Aufgabe, ausgehend vom so gewonnenen Zieldreieck
eine brauchbare Definition für einen zugehörigen Zielpunkt zu
finden. Nachfolgend wird zur Vereinfachung als Zielpunkt der
Schwerpunkt des dargestellten Dreiecks angenommen. Für diesen
Schwerpunkt QP, dem jetzt die Koordinaten x₁ und y₁ zugeordnet
werden, gelten folgende Festlegungen:
x₁=(x₁₂+x₁₃+x₂₃)/3
y₁=(y₁₂+y₁₃+x₂₃)/3
y₁=(y₁₂+y₁₃+x₂₃)/3
Zur Erläuterung der Verhältnisse bei der Bestimmung der Zieldreiecke
und der Unterdrückung virtueller Ziele ist in Fig. 4 eine
Anordnung mit drei Sensoren R1, R2 und R3 gezeichnet. Das zuge
hörige, in der zentralen Auswerteeinrichtung ZA nach Fig. 2 durchzuführende
Flußdiagramm ist in Fig. 5 dargestellt. Im einzelnen
sind vier wiederzufindende Objektpositionen Z1, Z2, Z3, Z4 ange
nommen. Von den Sensoren R1, R2 und R3 werden die Winkel α₁₁,
α₁₂, α₁₃, α₁₄/α₂₁, α₂₂, α₂₃, α₂₄/α₃₁, α₃₂, α₃₃ und α₃₄ ge
messen.
In der ersten Programmschleife wird ein Peilstrahl z. B. S11 von
Sensor R1 (α1,k mit k=1 bis 4) aufgerufen. Gezählt wird nach
steigenden Azimutwerten.
In der zweiten Programmschleife werden die Peilstrahlen S21 bis
S24 von Sensor R2 der Reihe nach (α2,l l=1 bis 4) mit dem auf
gerufenen Peilstrahl von Sensor 1 (α1k) zum Schnitt gebracht, dabei
werden auf dem Peilstrahl S11 die vier Schnittpunkte x₁₁/y₁₁;
x₁₂/y₁₂; x₁₃/y₁₃; x₁₄/y₁₄ gefunden wie in Fig. 6 dargestellt.
In der dritten Programmschleife werden alle Peilstrahlen S31 bis
S34 von Sensor R3 mit den jeweiligen Peilstrahlen α1k und α₂₁
zum Schnitt gebracht. Dabei ergeben sich (vgl. Fig. 7) mit
x12k/y12k vier verschieden große Dreiecke Δ(k, l, 1); Δ(k, l, 2);
Δ(k, l, 3) und Δ(k, l, 4), von denen dasjenige mit dem kleinsten
Flächeninhalt im Speicher abgelegt wird, es werde mit Δmin(k, l)
bezeichnet. Dieses Dreieck Δmin(k, l) ist hier in der Zeichnung
nicht mehr darstellbar; es liegt praktisch im Bereich des Punktes
x₁₃ nach Fig. 6.
Nach Durchlauf aller l Azimutwerte sind insgesamt vier Dreiecke
minimaler Größe Δmin(k, 1), Δmin(k, 2), Δmin(k, 3) und Δmin(k, 4)
abgelegt.
Für alle vier Peilstrahlen von Sensor R1 ergibt sich somit ein
Satz von insgesamt sechzehn Dreiecken minimaler Größe
Δmin(1,1), Δmin(1,2), Δmin(1,3), Δmin(1,4)
Δmin(2,1), Δmin(2,2), Δmin(2,3), Δmin(2,4)
Δmin(3,1), Δmin(3,2), Δmin(3,3), Δmin(3,4)
Δmin(4,1), Δmin(4,2), Δmin(4,3), Δmin(4,4)
Δmin(2,1), Δmin(2,2), Δmin(2,3), Δmin(2,4)
Δmin(3,1), Δmin(3,2), Δmin(3,3), Δmin(3,4)
Δmin(4,1), Δmin(4,2), Δmin(4,3), Δmin(4,4)
In den Klammern bezeichnet die erste Zahl den k-ten Peilstrahl von
Sensor R1, die zweite den l-ten Peilstrahl von Sensor R2. Im fol
genden soll gezeigt werden, nach welchen Kriterien die Dreiecke,
von denen angenommen wird, daß sie eine echte Zielposition umschließen,
ausgewählt werden.
Das Kernproblem der Zielentdeckung besteht darin, herauszufinden,
welche charakteristischen Größen der abgespeicherten Dreiecke darauf
schließen lassen, daß dem betrachteten Dreieck ein echter
Zielpunkt zuzuordnen ist. Im vorigen Abschnitt wurde die Flächengröße
des Dreiecks Δ(k, l, m) als Kriterium benutzt. Sie kann
auch bei der Auswahl aus den 16 abgespeicherten Dreiecken Δmin(k, l)
herangezogen werden. Es wäre aber auch möglich, zur Vereinfachung
nur mit ¹/D zu arbeiten, wobei D der Umfang ist. Auch das Produkt
aller Seitenlängen des Zieldreiecks bietet eine einfache
Möglichkeit für die Gewinnung einer Bewertungszahl. Daneben oder
unabhängig hiervon sind aber noch andere Dreieckseigenschaften
ausnutzbar.
Im folgenden werden vier Dreieckseigenschaften definiert und auf
ihre Brauchbarkeit zur Zielentdeckung untersucht. Hierzu werden
Bewertungszahlen BWZ gebildet, die für die jeweilige Dreiecks
eigenschaft signifikant sind.
- a) BWZ₁ (k, l)=1/Δmin(k, l)
Je kleiner die umschlossene Dreiecksfläche ist, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein Ziel vorhanden ist, um so größer wird auch die Bewertungszahl BWZ₁. - b) BWZ₂ (k, l)=1/D²min(k, l)
Je kleiner ein umschlossenes Dreieck ist, um so kleiner ist auch das Quadrat der Dreiecksseitenlängen. Als Bewertungsziffer wird hier speziell der Kehrwert des Quadrates der kleinsten Dreiecksseite definiert.
Es sind auch folgende Kombinationen aus den Punkten a) und b)
möglich:
- c) BWZ₃ (k, l)=1/[Δmin(k, l)+D²min(k, l)]
- d) BWZ₄ (k, l)=1/[Δmin(k, l) · D²min(k, l)]
Aus der Verteilung von echten Zielen und Falschalarmen über dem
Logarithmus der einzelnen Bewertungszahlen BWZ lassen sich genauere
Anhaltspunkte gewinnen. Die Fehler, die bei einer Messung
der Azimutwinkel entstehen, werden als gaußverteilt angesehen,
wobei Standardabweichung mit den Werten RF=0°/0,1°/0,2°/0,3°/0,4°/0,5°/1,0°
vorgegeben werden. Die folgende Tabelle faßt die
Ergebnisse in einer kurzen Übersicht zusammen.
Es ist zu erkennen, daß mit der Bewertungszahl BWZ₁(k, l)=
1/Δmin(k, l), d. h. kleinste Dreiecksfläche, die wenigsten
Falschalarme neben den 15 echten Zielpositionen angezeigt werden.
Diese Bewertungszahl soll daher im folgenden für die Erläuterung
allein benutzt werden.
Bei den Untersuchungen hat sich gezeigt, daß hier das Triangulationsverfahren
empfindlich gegenüber Fehlern bei der Azimutmessung
ist. Schon bei einem Meßfehler von nur 0,1° ist die Anzahl
von Falschalarmen etwa gleich der Anzahl gefundener echter Zielpositionen.
Es muß daher nach Wegen gesucht werden, wie die Anzahl
der Falschalarme reduziert werden kann.
Zur Verbesserung der Aussagekraft der Bewertungszahlen können
vorteilhaft folgende weitere Bezugsgrößen herangezogen werden:
- 1) Jede Bewertungszahl 1/Δmin(k, l) wird mit der Entfernung, vorzugsweise dem Quadrat der Entfernung des zugehörigen Zieldreiecks von den einzelnen Sensoren multipliziert, da die Dreiecksflächen mit der Entfernung, in erster Näherung mit dem Quadrat ihrer Entfernung von den einzelnen Sensoren zunehmen und daher die Bewertungszahlen weit entfernter Dreiecke im Verhältnis zu sensornahen Dreiecken ohne diese Maßnahme zu klein ausfallen ("Wichtung").
- 2) Ausgehend von der Annahme, daß im Idealfall sich die Peilstrahlen
aller Sensoren an der Stelle eines echten Zieles in
einem Punkt schneiden (Δmin(k, l)→0, BWZ(k, l)→∞) und
nur ein einzelnes echtes Ziel auf jedem Peilstrahl liegt (der
Fall, daß mehr als nur ein Ziel exakt darauf liegt, ist sehr
selten und bleibt daher unberücksichtigt), wird die maximale
Bewertungszahl BWZ(k, l)max für den k-ten Peilstrahl aufgesucht
und die zugehörige Zielposition angezeigt. Damit ist gesagt,
daß maximal nur soviele echte Zielpositionen gefunden
werden können, wie die Anzahl der Peilstrahlen von Sensor 1
angibt ("Maximumsuche").
xZiel k, l, m=(xk, l+xk, m+xl, m)/3;
yZiel k, l, m=(yk, l+yk, m+yl, m)/3. (Dreiecks-Schwerpunkt) - 3) Es wird die Vorgeschichte der Bewertungszahlen berücksichtigt,
d. h. es werden gleichindizierte Bewertungszahlen BWZ (k, l) vor
angegangener Programmdurchläufe in noch zu spezifizierender
Weise miteinander verknüpft ("Einschluß der Vorgeschichte"):
- a) BWZ (k, l)=[BWZ (k, l, n)+BWZ (k, l, n-1)]/2, d. h. die aktuelle Bewertungszahl ist das arithmetische Mittel aus derjenigen des momentanen Programmdurchlaufes (n) und aus derjenigen des unmittelbar vorangegangenen (n-1),
- b) BWZ (k, l)=[BWZ (k, l, n)+BWZ (k, l, n-1)+BWZ (k, l, n-2)]/3, d. h. es wird das arithmetische Mittel aus drei aufeinanderfolgenden, gleichindizierten Bewertungszahlen gebildet, d. h. es wird das geometrische Mittel zweier aufeinanderfolgender, gleich indizierter Bewertungszahlen gebildet, d. h. geometrisches Mittel aus drei aufeinanderfolgenden, gleichindizierten Bewertungszahlen.
- e) Neben der Maximumsuche können auch zwei gleichindizierte
Bewertungszahlen aufeinanderfolgender Programmläufe miteinander
verglichen werden, deren Quotient sich nicht mehr
als um ein bestimmtes Maß ändert. Als Grund für diese Testart
dient die Überlegung, daß die Bewertungszahlen für ein
echtes Ziel ihren Wert im Laufe der Beobachtungszeit trotz
Eigenbewegungen der Ziele kaum ändern werden, wohl aber die
Bewertungszahlen falscher Zielpositionen (bei letzteren
ändert sich die Größe der Dreiecksflächen nach jedem Durch
lauf stärker).
Aus Vereinfachungsgründen wird folgender, modifizierter Ausdruck benutzt. (die Zahl 1,5 hat sich als günstigster Wert für alle Winkel meßfehler ergeben). - f) Außer den genannten Verknüpfungsarten a) bis d) können die Bewertungsziffern auch durch eine Quasi-Autokorrelation auf ihre inneren Zusammenhänge geprüft werden. Die Zielauswahl erfolgt dann wieder durch Maximumbildung. Dem Korrelationsgedanken liegt die Vorstellung zugrunde, daß die Bewertungszahlen für echte Zielpositionen aufgrund der Azimutfehler zwar statistisch schwanken, daß aber ihr Mittelwert über einen längeren Beobachtungszeitraum trotz Zielbewegungen hoch bleibt, wohingegen die Bewertungszahlen für falsche Zielpositionen, über einen längeren Zeitraum betrachtet, einen niederen Mittelwert haben. Folgende Rechenvorschriften wurden geprüft: N=Anzahl der Programmdurchläufe.
Um möglichst schnell zu Positionsangaben zu kommen, wurde
die Mittelung über N=15 Durchläufe nicht erst an deren
Ende vorgenommen, sondern nach Art eines digitalen Tiefpaß
filters laufend durchgeführt. Digitale Tiefpaßfilter werden in
Rundsichtradargeräten als Nachintegrationseinrichtungen in MTI-
Auswertern eingesetzt, ihre Arbeitsweise läßt sich auf einem
Digitalrechner in bequemer Weise simulieren.
Die Ergebnisse aus den genannten Verknüpfungsarten sind für verschiedene
Meßfehler (RF) aus jeweils 15 aufeinanderfolgenden Programmdurchläufen
gemittelt. (Angaben in [%]). Die Zielpositionen
wurden bei jedem Programmdurchlauf um 5% des Abstandes der
Sensoren 1 und 2 voneinander (Basislänge) in x-Richtung variiert.
Die Phasenverschiebung in den gemessenen Azimutwerten (Δ ϕ)
wurde außer Acht gelassen. Eine angezeigte Zielposition wurde
dann als richtig angesehen, wenn sie von ihrer vorgegebenen Position
um nicht mehr als 10% der Basislänge abwich.
Es bedeuten:
Z=Richtig wiedergefundene Zielpositionen
F=Falschalarme
V=Verlorene Positionen aufgrund aktivierter Sicherheits routinen (rechnerintern).
Z=Richtig wiedergefundene Zielpositionen
F=Falschalarme
V=Verlorene Positionen aufgrund aktivierter Sicherheits routinen (rechnerintern).
nNUTZ=Anzahl der auswertbaren Durchläufe (keine Ergebnisse
wenn nNUTZ kleiner, als die maximal zurückliegende
Bewertungszahl)
N=15 Gesamtdurchlaufzahl
RF=0,5°
Δϕ=0 (keine Phasenverschiebung angenommen)
N=15 Gesamtdurchlaufzahl
RF=0,5°
Δϕ=0 (keine Phasenverschiebung angenommen)
Beim Vergleich der Ergebnisse sieht man, daß das letzte der Verfahren
unter f) mit der Bewertungszahl BWZ₇ (k, l) mit Abstand
die besten Ergebnisse liefert. Dies ist mit der Vielzahl der miteinander
verknüpften Bewertungszahlen aus vorangehenden Durchläufen
zu erklären.
Die günstigen Eigenschaften des zuletzt genannten Verfahrens
bleiben auch bei anderen Werten für RF erhalten.
Lediglich für RF=1° liefert das Verfahren schlechtere Werte.
Das läßt sich damit erklären, daß die Schwankungen in den Bewertungszahlen
so groß werden, daß kaum noch ein statistischer
Zusammenhang zwischen gleichindizierten Bewertungszahlen festzustellen
ist.
Claims (16)
1. Ortungsnetz, bei dem mittels dreier örtlich getrennt aufgestellter
Sensoren die Einfallsrichtungen der Strahlung
festgestellt werden, wobei sich für ein Ziel infolge der Meßfehler
jeweils ein Zieldreieck ergibt, das durch die Schnittpunkte
dreier Peilstrahlen der drei Sensoren festgelegt ist,
und bei dem durch Auswertung der gewonnenen Schnittpunkte
virtuelle von echten Zielen unterschieden und erstere ausgeschieden
werden, dadurch gekennzeichnet,
daß für jedes ermittelte Ziel eine Bewertungszahl
(BWZ) ermittelt wird, welche bestimmt wird durch die
Größe des Zieldreiecks (Δ), und daß von mehreren auf einem
Peilstrahl (S) liegenden Zielen dasjenige als echtes Ziel (Z)
ausgewertet wird, bei dem die Bewertungszahl ein kleinstes
Zieldreieck andeutet.
2. Ortungsnetz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß für jedes mögliche Ziel die Bewertungszahl
ganz oder teilweise aus der Fläche des Zieldreiecks
ermittelt wird (1/Δmin).
3. Ortungsnetz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß für jedes mögliche Ziel die
Bewertungszahl ganz oder teilweise aus dem Umfang (D) des
Zieldreiecks ermittelt wird.
4. Ortungsnetz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß für jedes
mögliche Ziel die Bewertungszahl ganz oder teilweise aus der
kleinsten Seite des Zieldreiecks ermittelt wird.
5. Ortungsnetz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß für jedes mögliche Ziel
die Bewertungszahl ganz oder teilweise aus dem Quadrat
der kleinsten Seite des Zieldreiecks ermittelt wird (1/D²min).
6. Ortungsnetz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß für
jedes mögliche Ziel die Bewertungszahl ganz oder teilweise
aus dem Produkt aller Seitenlängen des Zieldreiecks ermittelt
wird.
7. Ortungsnetz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei
jeder Bewertungszahl eine Wichtung mit dem Wert der Entfernung,
vorzugsweise dem Quadrat der Entfernung, des Zieldreiecks
von dem jeweiligen Sensor (R1, R2, R3) vorgenommen wird
und erst anschließend die Auswahl der Ziele aufgrund der so
gewichteten Bewertungszahlen durchgeführt wird.
8. Ortungsnetz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorgeschichte der Bewertungszahlen dadurch mit berücksichtigt
ist, daß die jeweils für die Auswertung verwendete Bewertungszahl
aus der gegenwärtigen und einer oder mehreren
vorangegangenen Bewertungszahlen gebildet ist.
9. Ortungsnetz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das arithmetische Mittel
aufeinanderfolgender Bewertungszahlen gebildet ist.
10. Ortungsnetz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das arithmetische Mittel
aus drei aufeinanderfolgenden, gleichindizierter Bewertungszahlen
gebildet ist.
11. Ortungsnetz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das geometrische Mittel aufeinanderfolgender
gleichindizierter Bewertungszahlen gebildet
ist.
12. Ortungsnetz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Quotient aufeinanderfolgender
Bewertungszahlen gebildet wird.
13. Ortungsnetz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Quasi-Autokorrelation
durchgeführt wird, indem die augenblickliche Bewertungszahl
mit vorangegangenen Bewertungszahlen multipliziert und
daraus während einer begrenzten Beobachtungsdauer der Mittelwert
gebildet wird.
14. Ortungsnetz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Zielpunkt der Schwerpunkt (QP) des jeweils kleinsten Zieldreiecks
ausgewählt ist.
15. Ortungsnetz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Auswahl der Zieldreiecke und die Gewinnung der daraus
erhaltenen Zielpositionen in einer zentralen Auswerteeinrichtung
(ZA) erfolgt, zu der die von den einzelnen Sensoren
(R) gewonnenen Peilstrahlrichtungen (α) übertragen
werden.
16. Ortungsnetz nach Anspruch 8 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß nur
diejenigen Zieldreiecke als ein echtes Ziel angebend ausgewählt
werden, bei denen sich die Bewertungszahl nicht
um mehr als ein bestimmtes Maß ändert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762620687 DE2620687C1 (de) | 1976-05-11 | 1976-05-11 | Kreuzpeil-Ortungsnetz mit drei Sensoren und Ausscheidung virtueller Ziele |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762620687 DE2620687C1 (de) | 1976-05-11 | 1976-05-11 | Kreuzpeil-Ortungsnetz mit drei Sensoren und Ausscheidung virtueller Ziele |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2620687C1 true DE2620687C1 (de) | 1991-05-08 |
Family
ID=5977582
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762620687 Expired - Lifetime DE2620687C1 (de) | 1976-05-11 | 1976-05-11 | Kreuzpeil-Ortungsnetz mit drei Sensoren und Ausscheidung virtueller Ziele |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2620687C1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2903241C1 (de) * | 1979-01-29 | 1992-03-26 | Siemens Ag | Ortungsnetz mit mehr als zwei Azimutsensoren zur Erfassung aktiver Stoerer |
WO1993002366A1 (en) * | 1991-07-19 | 1993-02-04 | Hughes Aircraft Company | Method and parallel processor computing apparatus for determining the three-dimensional coordinates of objects using data from two-dimensional sensors |
EP0742447A1 (de) * | 1995-05-08 | 1996-11-13 | Telefonaktiebolaget Lm Ericsson | Methode zur Positionsbestimmung |
FR2948462A1 (fr) * | 2009-07-27 | 2011-01-28 | Canon Kk | Procede de decouverte de positions de dispositifs d'un reseau de communication sans-fil, produit programme d'ordinateur, moyen de stockage et dispositif de decouverte correspondants. |
WO2011031358A3 (en) * | 2009-06-12 | 2011-05-12 | Raytheon Company | Methods and systems for locating targets |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR832836A (fr) * | 1937-05-19 | 1938-10-04 | Ind Radioelectriques Sa Des | Dispositif pour la détermination automatique de la position d'un poste radio-émetteur mobile |
-
1976
- 1976-05-11 DE DE19762620687 patent/DE2620687C1/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
In Betracht gezogene ältere Patente: DE-PS 25 58 075 * |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US8340936B2 (en) | 2009-06-12 | 2012-12-25 | Raytheon Company | Methods and systems for locating targets |
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---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
8308 | Other granted patents |