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Kompressor, z.B. für ein Kühlaggregat
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Kompressoren, beispielsweise für Kühlaggregate oder Klimaanlagen und
dgl. werden üblicherweise von Elektromotoren getrieben, die einen umlaufenden Anker
haben. Es wäre aus naheliegenden Gründen zweckmäBig, linear oszillierende "Motoren"
für den Antrieb solcher Kompressoren verwenden zu können. Indessen bestand bislang
eine Reihe von Hindernissen, sogenannte Linearmotoren mit nach dem Resonanzprinzip
abeitenden Kompressoren zusammenzurassen, weil beispielsweise an die Stabilität
der Stromversorgung, insbesondere hinsichtlich Frequenz und Spannung erhebliche
Anforderungen zu stellen sind. Außerdem ist bei bekannten Versuchen in dieser Richtung
gefunden worden, daß die verwendeten Kompressoren gegen eine möglichst gleichbleibende
Belastung arbeiten müssen. änderungen der genannten Parameter führen zu zu großen
Hüben mit nachfolgendem Außertrittfallen. Versuche dahin, das Auftreten eines solchen
Überhubes des Kompressors durch Regelungen oder Steuerungen zu vermeiden, haben
das Problem nicht lösen können. Es ist auch versucht worden« Federn dazu zu verwenden,
die Steifigkeit des schwingenden Systems im Bereich der Hubenden zu vergrößern;
die Ergebnisse entsprachen aber schon deshalb nicht den Erwartungen, weil
ein
solches Vorgehen wohl teilweise die Auswirkungen eines Überhubes beseitigen konnte,
die Ursachen aber nicht zu korrigieren vermochte.
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Es ist Aufgabe der Erfindung einen Kompressor mit linear schwingendem
System zu finden, der bei Antrieb durch einen Linearmotor mit oszillierendem Anker
ähnlich problemfrei arbeitet wie dies bei beispielsweise den mit drehenden Teilen
arbeitenden Kompressoren von Kühlaggregaten und dgl. der Fall ist. Insbesondere
soll die den genannten Kompressoren mit linear schwingenden Teilen eigene Uberschwingverhalten
generell vermsden werden. Dabei sollte der zu schaffende Kompressor über einem möglichst
großen Belastungsbereich einsetzbar sein und möglichst unempfindlich gegen die weiter
oben abgehandelten Variationen der üblichen Parameter sein.
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Nach der Erfindung findet ein Kompressor Anwendung welcher ein vom
Anker eines Elektro-Linearmotors angetriebenes Verdrängerelement aufweist, welches
linear hin-und herbewegt wird. Der Anker des Motors und das Verdrängerglied wirken
mit Federn zusammen, um ein mechanisches Resonanzsystem zu bilden. Dabei können
Gasfedern Anwendung finden. Es sind technische Mittel vorgesehen, die bei sich aufbauendem
Überhub die Resonanzfrequenz dieses Systems z.B. dadurch erhöhen, daß die Steifigkeit
der Federn erhöht wird, um so einem weiteren Auftreten von Überhüben entgegenzuwirken.
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Die Erfindung ist im einzelnen in den Ansprüchen beschrieben, auf
welche zur Vermeidung von Wiederholungen verwiesen wird.
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Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die
Zeichnung
erläutert. En der Zeichnung zeigt: Fig. 1 im Längsschnitt einen Resonanzkolbenkompressor
mit Linearmotor nach der Erfindung; Figuren 2s 3 und 4 die Stellung eines der beiden
Kolben in verschiedenen Betriebszuständen; Fig. 5 eine Abwicklung eines der beiden
Kolben; Fig. 6 einen vergrößerten Schnitt der Ventilplatte und des Zylinderkopfanschlusses
auf einer Seite des Aggregates; Figuren 7-12 grafische Darstellungen, auf welche
im Text weiter unten eingegangen wird; und die Figuren 13 und 14 die beiden verschiedenen
Durchführungen in einem Kolben, die auch in Fig. 5 gezeigt sind.
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Das in Fig, 1 gezeigte Aggregat weist zachst zwei entgegengesetzt
gerichtete Kolben 11 und 12 auf, deren Kolbenflächen zweigeteilt sind: Jeder der
beiden Kolben weist eine Kolbanfläche 36 auf, welche den eigentlichen Kompressorkolben
dargestellt, und eine gegen einen Gasdruck arbeitende Kolbenfläche 78, die Fig 1
nur beim linken Kolben zeigt. Die Kolbenfläche 38 umgibt die Kolbenfläche 36 nach
Art einer Ringkolbenfläche. Die die Arbeitskolben bildenden Abschnitte der beiden
Gesamtkolben 11 und 12 sind in entsprechenden Arbeitszylindern 14 und 15 angeordnet
und die Gasfeder-Kolbenflächen 38 sind in entsprechenden Zylindern 33 von Ringform
angeordnet. Die Kolben 11 und 12 werden durch einen im ganzen mit 17 bezeichneten
Linearmotor
hin und her angetrieben.
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Der hier beschriebene Linearmotor gehört übrigens nicht zum Stand
der Technik.
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Der Motor 17 weist zunächst einen Ständer 19 mit Wicklungen 21, 22
und 23 auf; der damit zusammenwirkende Anker 25 ist innerhalb des Ständers angeordnet.
Die Spulen 21 und 23 werden an eine geeignete Wechselstromversorgung angeschlossen
und die Spule 22 an eie Gleichstromquelle.
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Wenn die Spulen erregt werden dann bewIrken sie eine axiale Schwingbewegung
des Ankers 25 synchron mit der Frequenz des eingespeisten Wechselstromes. In den
Polen des Ankers 25 sind kurzgesehlossene Spulen 77 angeordnet.
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In Fig. 2 ist einer der beiden Kolben, nämlich der in Fig. 1 linke,
in seiner Mittelstellung dargestellt, die zwischen den beiden in den Figuren 3 und
4 dargestellten äußersten Endsbellwngen liegt. Der Kolben 11 weist - wie schon beschrieben
- eine Arbeitskolbenfläche 36 und eine mit einer Gasfeder zusammenwirkende Zylinderfläche
38 auf, welche beide Kolbenflächen durch einen Kolbenabschnitt 39 von ringförmiger
Gestalt miteinander verbunden sind.
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Der die Arbeitsfläche 35 tragende ei7 des Kolbens 11 ist im Arbeitszylinder
14 verschiebbar gelagert, der seinerseits von der zylindrischen Wandung 41 und einer
Ventilplatte 33 gebildet wird. Ein Kolbenring 42 sorgt für einwandfreie Abdichtung.
Der Zylinder 33, der das Gaskissen mit bildet, weist zwei Kammern auf: Die erste
Kammer 44 wird von einem L-förmigena rlngförmigen Rücksprung 46 in der Zylinderwandung
41 und der Zylinderwandung des Gaszylinders 48 gebildet., wnd eine zweite Kammer
49 wird von der inneren Wand 51 des FederiDlbens 38 und der Aussenwand 52 des Arbeitskolbens
36 gebildet. Der mit einer Gasfeder belastete Kolben 38 führt eine Hin- und Herbewegung
in
der ersten Kammer 44 aus und das Bauteil 41 der Zylinderrand führt eine ebensolche
Relativbewegung hinsichtlich der zweiten Kammer 49 aus. Man erkennt, daß die zweite
Kammer 49 sich bewegt, während das zur Zylinderwand gehörende Bauelement 48, welches
hier als Kolben wirkt, feststehend ausgebildet ist.
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In Anwendung der Erfindung sind Mittel vorgesehen, um die Steifigkeit
der Gasfeder selektiv so einzustellen, daß die Eigenfrequenz des Systems bei zu
großem Hub ansteigt und so einen Betrieb mit zu großem Hub praktisch sofort wieder
zurückregelt. Hierbei werden mechanische und elektrische Phasenverhältnisse ausgenützt,
was weiter unten im einzelnen erörtert werden wird. Bei dem so weit beschriebenen
Aggregat weist jeder der beiden Kolben 11 und 12 eine Vielzahl von auf einem Umfang
mit Abstand angeordnete Öffnungen 54 und 55 auf, die am Grund der Kammer 49 angeordnet
sind. In der Mittelstellung (zwischen den beiden Extremstellungen) eines Kolbens
11 sind die beiden Gasfeder-Zylinder 44 und 49 mit dem Innenraum 57 zwischen den
beiden Zylindern 11 und 12 verbunden. Zu diesem Zweck sind zwei verschiedene Arten
von Öffnungen 54 und 55 vorgesehen: Die erste Art von Öffnungen, nämlich die Öffnungen
54, verlaufen vom Grund des Gaszylinderraumes 49 durch die Kolbenwand hindurch zu
einer Umfangsnut 59 in der Wand des Zylinders 48. Der zweite Satz von Öffnungen
- mit dem Bezugszeichen 55 - ist mehr nach innen in das Aggregat hinein versetzt
und führt vom Innenraum 57 zwischen den Kolben 11 und 12 durch die Kolbenwand 38
zur Umfangsnut 59. Die beiden Arten von Öffnungen haben in axialer Richtung eine
solche Orientierung zu-einander, daß in der Stellung nach Fig. 2, d.h.
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auf halber Strecke zwischen den beiden Extremstellungen eines Kolbens,
beide Arten von Öffnungen mit der Umfangsnut 59 in Verbindung stehen, wodurch die
Gaszylinder
durch die ersten Öffnungen 54, die Nut 59 und die zweiten
Öffnungen 55 mit dem Innenraum 57 zwischen den beiden Kolben 11 und 12 in Verbindung
stehen. Der zweite Kolben 12, der in Fig. 1 auf der rechten Seite des Aggregates
zu sehen ist, weist identische Merkmale hinsichtlich dleser erörterten Verbinüngen
zum Innenraum 57 auf. Wichtig ist, daß durch eine Mittelbohrung 61 (s. Fig. 1) die
beiden Räume hinter den Kolben 11 und 12 stets in Verbindung miteinander stehen,
wodurch sich unterschiedliche Drücke unverzüglich ausgleichen können.
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Wie die Überhub-Kompensation sich bei der Erfindung ergibt> läßt
sich am besten unter Hinweis auf Fig. 3 zeigen, in welcher der Kolben 11 sich in
seiner inneren Totpunktlage befindet. In diesem Falle sind die Öffnungen 55, die
in der Stellung nach Fig. 2 die Umfangsnut 59 mit dem Innenraum 57 verbunden hatten,
durch die Zylinderwand geschlossen. Die Öffnungen 54 befinden sich aber erkennbar
in solcher Stellung, daß sie in dieser gerade einem beginnenden Überhub entsprechenden
Stellung der Teile den Gasfeder-Zylinder 49 mit einem Ringraum 62 (s. hierzu Fig.
1!) verbinden, der seinerseits unter Druck stehendes Strömungsmittel enthält. Die
Betriebszustände des so weit gezeigten Kompressors sind nun so gewählt, daß der
Druck in der Gasfeder-Kammer niedriger ist als der Umgebungsdruck bei der unteren
Totpunktstellung nach Fig. 3. Demnach fließt also Strömungsmittel in die Gasfeder-Kammer
49 aus dem Raum 42, in dem der "Umgebungsdruck" herrscht, wenn sich der Kolben 11
am unteren Totpunkt gemäß Fig. 3 befindet, so daß bei der nun folgenden, der Hubmitte
entsprechenden Stellung der Teile die Steifigkeit des Systems erhöht wird.
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In Fig. 4 ist der Kolben in seiner oberen Totpunktlage im Zylinder
14 gezeigt, die beispielsweise dann eintreten
würde, wenn eine
Störung in der Versorgungsspannung vorliegt. Die beiden Arten von Öffnungen 54 und
55 sind durch die Zylinderwand 48 abgedeckt und es besteht keine Verbindung zwischen
den Zylinder. Der Kolben 12 auf der anderen Seite befindet sich nunmehr in der Stellung
nach Fig. 3 und der Druck in seiner Gasfeder-Kammer hat sich in der beschriebenen
Weise erhöht. Wenn nun der hier betrachtete Kolben 11 wieder die nächste Stellung
entsprechend der Mitte zwischen den beiden maximalen Hüben erreicht gängen die beiden
Gasfeder-Zylinder 33 und 34 durch die oben beschriebenen Mittel in Verbindung miteinander
und die Steifigkeit der Gasfedern gleicht sich auf einen höheren Wert als zuvor
aus, wodurch die Eigen- oder Resonanzfrequenz des aus den Federn und den Massen
bestehenden Systems angehoben wird, um so einer weiteren Vergrößerung des Hubes
entgegenzuwirken, wie weiter unten beschrieben werden wird. Wenn die Störung nur
kurzzeitig war, und also nicht wiederkehrt, dann werden die unvermeidbaren und normalen
Druckverluste an den Wänden der Gasfederzylinder den Druck in -fliesen Zylindern
wieder auf den vorherigen Wert saEsiSken lassen. Wen aber die Storung anhält, dann
steig@ der Druck in den Gasfeder-Zylindern weiter an, um die Resonanz frequenz des
Systems weiterzusteigern, bis eine normale Hubhöhe durch Phasenänderungen der mechanischen
und elektrischen Parameter erreicht ist.
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Die Fig. 5 zeigt eine Abwicklung des Kolbens im Bereich der Öffnungen
54 und 55 zur Darstellung einiger geometrischer Details. Die oeffnungen oder Durchführungen
haben im wesentlichen länglichen Querschnitt und sind in entgegengesetzten axialen
Richtungen geneigt angeordnet. Die Öffnungen 54 sind bei der Darstellung nach Fig.
5 nach links geneigt, und die Öffnungen 55 nach rechts. Zweckmäßig besteht etwa
ein
Viertel des Umfangs des Kolbens aus solchen Öffnungen.
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Die Gestalt der Öffnungen selber bestimmt den Strömungsmittelfluß
in die Zylinder zumindest mit. Bei der dargestellten Ausbildung und Anordnung der
Öffnungen werden dieselben während eines Taktes gewissermaßen schlagartig wirksam,
weil sich schnell eine große Öffnungsfläche quer zur Bewegungsrichtung des Kolbens
öffnet. Unterschledliche Gestaltungen der Öffnungen selber ergäben sanfter Übergängen
vom geschlossen Zustand der Öffnungen zum geöffneten Zustand. Ein besonders glatter
Übergang vom Schließzustand in den Offnungszustand erhält man durch entsprechend
exponentielle Gestaltung der Öffnungen, die aber bekannterweise schwleriger herzustellen
wären.
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Während auch andere geeignete Lager und Gehäuse verwendet werden könnten,
hat sich die in Fig. 1 gezeigte Anordnung als zweclunäß g erwiesen. Hierbei enthält
ein im wesentlichen symmetrisches Gehäuse 33 den Kompressor und den Linermotor.
Durch ene Durchführung 84 wird der Motor 17 elektrisch versorgt, der seinerseits
im Gehäuse 83 mittels eines Lagerblockes 86 und entsprechenden Lagerbändern 88 und
89 gelagert ist, die eine gewisse Bewegungsfreiheit Les ganzen Kompressors 91 im
Gehäuse 83 zur Unterdrückung von Schwingungs- und Lärmübertragung gestattet.
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Mit 93 sind schematisch Kabelverbindungen im Inneren des Gehäuses
zu den Motoranschlüssen 94 bezeichnet.
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Zur Schmierung der sute-nander gleitenden Plächenv insbesondere der
Zylinderwände und der Kolbenwände, ist eine Schmierstoffpumpe 96 vorgesehen. Diese
Pumpe kann z.B.
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eine Pumpe mit unterschiedlichen Öffnungen sein, die in bekannter
Weise bei der Vibration des Kompressors arbeitet. Die Pumpe 96 fördert durch beispielsweise
Schläuche 97
Schmiermittel vom untersten Bereich im Gehäuse an
entsprechende Düsen 98, die über Durchführungen 99 zu den zu schmierenden Flächen
führen.
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Zweckmäßig dient das nicht unter Druck stehende Strömungsmittel im
Gehäuse 83 während des Betriebes zur Kühlung des Linearmotors. Ein den Ständer 19
umgebender Ringraum 75 steht über am Umfang mit Abstand verteilte Bohrungen 64 mit
dem Gehäuseinneren in Verbindung. ZwXchen den Paketen 67 und 68 des Ständers dienen
Öffnungen 69, die ebenfalls über den Umfang verteilt sind, zur Verbindung des Ringraums
65 mit Durchfuhlongen 70 und 71 (Fig. 1 unten) an beiden Seiten der Spule 22 zur
Kühlung dieser Spule. Die Verbindungen 70 und 71 stehen mit einem weiteren Ringraum
73 in Verbindung, der zwischen Läufer und Ständer zu finden ist. Ringförmige Schlitze
74 und 75 zwischen den Ankerpolen 77 und 78 und Ständerpolen 80 bzw. 81 verbinden
den Ringraum 73 mit weiteren ringförmagen Hohlräumen 62 und 63, die ihrerseits das
Reservoir für Strömungsmittel für die beschriebenen Steuerfunktionen bilden. Außerdem
stehen diese Hohlräume 62 und 63 über Bohrungen 113 und 114 und die Ventilplattenbohrungen
116 und '17 mit den stirnseitigen Abdeckungen oder Zylinderköpfen 27 und 28 in Verbindung.
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Fig. 6 zeigt in einer weiteren vergrößerten Schnittdarstellung die
Ventile und die Einlaß- und Auslaßöffnungen des Kompressors selber. Wie gezeigt,
tritt Strömungsmittel in den Arbeitszylinder 14 durch den Einlaß lol ein, wenn das
Einlaßventilblatt 104 geöffnet ist. Die Bewegung des Ventilblattes lot im Öffnungszustand
ist durch Anschläge 105 und 106 begrenzt. Unter Druck stehendes Strömungsmittel
wird aus dem Zylinder 14 durch die Öffnungen 108 und lo9 unter Abhebung des Auslaßventilblattes
11o gefördert, dessen Öffnungsbewegung durch ein starres Begrenzungsglied
111
begrenzt ist. Die Teile 111, 11o und 104 sind mittels einer Schraubverbindung 112
an der Ventilplatte festgelegt.
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Im folgenden werden die physikalischen Ursachen der erfindungsgemäßen
Lösung erörtert: Die beweglichen Massen des Aggregates, nämlich der 'tLäufer" des
Linearmotors mit allen damit verbundenen beweglichen Teilen, nämlich insbesondere
den beiden Kolbenanordnungen 11 und 12 mit den federnden Gaszylindern bildet ein
herkömmliches schwingendes System federnd aufgehängter Massen. Fig. 7 zeigt die
Beziehung zwischen dem Winkel T , um welchen die Verschiebung der treihenden Kraft
nacheilt, und dem Quotienten aus der Frequenz w der Antriebskraft mit der Eigenfrequenz
wn des Systems.
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Wenn die Frequenz der treibenden Kraft gleich der Eigenfrequenz des
Systems ist, dann wird wArn gleich 1 und das System ist im Resonanzzustand. Hier
eilt die Verschiebung der treibenden Kraft um 9o0 nach. Wenn man zunächst einmal
alle dämpfenden Kräfte außer Acht läßt, dann wird die Verschiebung eines solchen
Masse-Feder-Systems wieder gegeben durch: x = X sin w t wobei x die Verschiebung,
X der Hub, w die Winkelgeschwindigkeit und t die Zeit ist.
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Die Geschwindigkeit v wird beschrieben durch v = w X cos w t In Fig.
8 ist dargestellt, wie die Zeitfunktion A der Geschwindigkeit der Zeitfunktion B
der Verschiebung um 900 voreilt.
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Da bei Resonanz w/wn = 1 und Jie Verschiebung der Antriebskraft um
90° nacheilt, ist die Geschwindigkeit mit der Antriebskraft im Resonanzfalle in
Phase.
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Bei Resonanz ist ohne Berücksichtigung von Überhüben die Amplitude
der Schwingung maximal und nimmt schnell ab, wenn die Frequenz der antreibenden
Kraft vcn der Eigenfrequenz des Systems abweicht.
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Nach einer der Erfindung zugrunde liegenden Erkenntnis besteht der
der Feder zugeordnete Teil des Masse-Federr Resonanz-Systems aus zwei Elementen,
nämlich einem Arbeitszylinder und einer Gas-Feder-Zylnnder. Es besteht ein wichtiger
Unterschied zwischen mechanischen Federn und Gasfedern die von mit Ventilen versehenen
Zylindern gebildet werden. Mechanische Federn entwickeln eine Rückstellkraft, die
unmittelbar proportional der Verformung ist. Ein mit Ventilen versehener Zylinder
hat eine Steifheit K> die sich so darstellt: K = Kraft Amplitude Während der
Kompression, aber vor dem bfftle. des oder der Ventile steigt die Kraft, die proportional
dem Druck multipliziert mit der Fläche des Kolbens ist, nicht linear an, während
die Amplitude zunimmt. Wenn der Druck einen Wert erreicht hat, bei welchem ans oder
die Ventile öffnen, dann steigt er nicht mehr an, sondern bleibt vielmehr konstant.
Da aber die Amplitude weiter erste sinkt also die Steifheit, und die Eigenfrequenz
des Feder-Masse-Systems wird kleiner.
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Um die Dynamik des erfindungsgemäßen Aggregates erfassen zu können,
müssen auch bestimmte Eigenschaften des verwendeten
und insoweit
vollständig beschriebenen elektrodynamischen Linearmotors mit berücksichtigt werden.
Die treibende Kraft eines solchen Linearmotors ist dem Strom proportional, der vom
Motor gezogen wird. Um diesen Strom zu bestimmen, ist es zweckmäßig, die verschiedenen
Spannungen zu betrachten, die an einem elektro-dynamischen Linearmotor auftreten,
und ferner die Phasenbeziehungen zwischen diesen Spannungen zu berücksichtigen.
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Die Versorgungsspannung ist konstant. Sie ist die Vektorsumme aus
drei Teilspannungen, nämlich einer ersten Spannung, die dem Produkt des Versorgungsstroms
und dem Widerstand der Motorwicklungen gleich ist, einer zweiten Spannung, welche
sich als das Produkt aus dem zugeführten Strom und dem induktiven Widerstand der
Motorwicklung darstellt, und einer dritten (Belastungs-) Spannung, welche durch
das Koppeln und Entkoppeln der Spulen durch den im Motor fließenden magnetischen
Fluß erzeugt wird.
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Die soeben genannte dritte Spannung, die zweckmäßig "Belastungsspannung"
genannt wird, ist notwendigerweise in Phase mit der Geschwindigkeit des Ankers des
Linearmotors.
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Die dem Anker des Motors zugeführte treibende Kraft wird von dem den
Wechselstromspulen des Motors zugeführten Strom aufgebracht und steht mit diesem
in Phasenbeziehung.
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Daraus sieht man, daß der Winkel in dem mechanischen System, um welchen
die Geschwindigkeit der Antriebskraft nacheilt, identisch zu dem Winkel in dem elektrischen
Teil des Systems ist, um welchen die Belastungsspannung
dem Strom
nacheilt. Es ist d i e s e Beziehung, welche es gestattet, daß das System in der
nun zu beschreibenden Weise stabil betrieben werden kann.
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Wie die Figuren 9 und lo zeigen, läßt sich die Versorgungsspannung
durch einen Vektor darstellen, der auf einem Kreis mit konstantem Radius endet.
Die erste Spannung gemäß obiger Aufstellung braucht nicht betrachtet zu werden,
weil sie relativ klein ist und die hier erörterte Darstellung auch ohne Berücksichtigung
dieser Spannung verständlich ist. Die zweite Spannung wird durch den Vektor IX dargestellt;
die dritte Spannung, nämlich die Belastungsspannung, wird durch den Vektor "load
voltage" dargestellt.
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Dieser letztere Vektor, nämlich die Belastungsspannung, kann beschrieben
werden als # = ßl# wobei ß der Fluß des die Spulen koppelnden und entkoppelnden
Magnetfeldes ist, wobei die effektive Länge der Spule im Feld und die relative Geschwindigkeit
zwischen Spule und Feld ist.
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Es sei nun angenommen, daß der Normalbetrieb durch eine Störung so
beeinflußt wird, daß Überhub auftritt. Wie gezeigt wurde, bewirkt ein Überhub eine
Abnahme der Federkonstante des Systems und damit konsequenterweise eine Abnahme
der Eigenfrequenz. Da die Frequenz der Antriebsspannung unveränderlich ist, gerät
das Aggregat außer Resonanz und die Amplitude des Hubes müßte dadurch kleiner werden.
Es ist aber noch eine zweite physikalische Folge des vergrößerten Hubes zu berücksichtigen:
Eine Verringerung der Eigenfrequenz des Masse-Feder-Systems bewirkt ein Nacheilen
der Geschwindigkeit der Masse gegenüber der Versorgungsspannung. Diese Nacheilung
erzeugt eine ähnliche
Nacheilung der Belastungsspannung. Aus Fig.
lo erkennt man nun, dß eine steigende Nacheilung der Belastungsspannung, repräsentiert
durch einen größer werdenden Winkel (5 gegenüber der Darstellung nach Fig. 9 eine
Vergrößerung der Spannung IX ergibt, die ihrerseits zwangsläufig in Kombination
mit der Belastungsspannung der Versorgungsspannung gleich sein muß. Da die treibende
Kraft eines hier verwendeten elektro-dynamischen Linearmotors proportional zum Strom
ist und da die Spannung IX das Produkt einer festen Reaktanz mit diesem Strom ist,
stellt ein Größerwerden der Erstreckung von IX eine entsprechende Vergrößerung des
Stromes und damit der Antriebskraft dar.
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Man sieht also, daß eine Störung, welche einen Überhub bewirkt, die
Tendenz hat, sich selbst zu vergrößern und sich nicht zu dämpfen.
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Diese beiden Phänomene, nämlich der Amplitudenabfall beim Verlasen
des Resonanzzustandes und der Überhub-bedingte Anstieg der Antriebskraft wirken
gegensinnig. Es hat sich im Rahmen der Erfindung gezeigt, daß der Amplitudenabfall
beim Verlassen des Resonanz zustandes durch den Amplitudenanstieg aufgrund des Linearmotors
mehr als kompensiert wird. Die Erfindung bietet eine Lösung dieses Instabilitätsproblems.
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Während es ohne weiteres denkbar ist, auch andere Formen einer Feder
mit veränderlicher Steifheit zu verwenden, wird hier beispielsweise in besonders
zweckmäßiger Ausführung mit einer Gaskissen-Feder gearbeitet. Die von einem Gaskissen
gebildete Feder weist Verbindungskanäle oder Öffnungen auf, die bei einem Überhub
einen zusätzlichen Strömungsmittelfluß in den Zylinder der Gasfeder einlassen, um
dadurch die Eigenfrequenz des mechanischen Systems zu erhöhen und damit dem Überhub
entgegenzuwirken.
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Es sind weitere Öffnungen vorgesehen, um eine bei herkömmlichen
Gasfedern
fehende Mittelungskraft zu erzeugen und um die Steifigkeitserhöhung auszugleichen.
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Beim Überhub hat die Steifigkeit des Resonanz systems die Tendenz,
abzunehmen, und zwar aufgrund der Abnahme der Steifheit der Rückstellkraft im Arbeitszylinder.
Wird dies nicht korrigiert, dann bewirkt diese Frequenzabnahme eine Vergrößerung
des Winkels, um welchen die Verschiebung der antreibenden Kraft nacheilt, und eine
entsprechende Vergrößerung desjenigen Winkels, um welchen die Belastungsspannung
dem Strom nacheilt. Diese Vergrößerung der Nacheilung der Belastungsspannung gegenüber
dem Strom bewirkt eine Erhöhung der kapazitiven Spannungskomponente des Motors und
einen Anstieg des Stroms: Dies bewirkt einen Anstieg der antreibenden Kraft.
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Die Erfindung wirkt diesem Bestreben dadurch entgegen, daß zusätzliches
Strömungsmittel dem Gasfederzylinder zugeführt wird, wenn sich der Kolben in der
Uberhubposition befindet. Bei der nächstfolgenden Mittelstellung des Kolbens gleicht
sich der Druck in den beiden Gasfedern bei einem höheren Druck aus, als dem Druck,
der vor dem Überhub bestand. Diese Erhöhung ist dabei so groß gewählt, daß sie dem
Abfall der Steifigkeit im Arbeitszylinder entgegenwirkt, woraus sich eine Erhöhung
der Resonanzfrequenz des mechanischen Systems ergibt. Die erhöhte Resonanzfrequenz
ihrerseits vermindert nunmehr den Winkel um welchen die Verschiebung des Kolbens
hinter der Antriebskraft hereilt und damit auch den Winkel, um welchen die Belastungsspannung
dem Strom nacheilt. Hieraus ergibt sich wieder eine Verringerung der kapazitiven
Spannungskomponente IX mit einer entsprechenden Verringerung des Stromes I: Dies
bewirkt nunmehr die gewünschte Verringerung der Antriebskraft. Das Auftreten zu
großer Hübe ist damit durch eine Regelschleife unter Kontrolle gebracht.
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In Fig. 11 ist der Umgebungsdruck im Kompressor mit A dargestellt
und mit B die Adiabate im Volumen-Druck-System des Gas-Feder-Zylinders. Normalerweise
ist der entsprechende Zustand in der Gasfeder bei Mittelstellung des Kolbens am
Punkt C etwas unterhalb des Umgebungsdruckes A zu finden. Dies rührt daher daß der
Kolben naturgemäß nicht vollständig dicht im Zylinder arbeiten kann. Wenn der Druck
im Zylinder den Umgebungsdruck übersteigt, nämlich bei der Kompressiona leckt etwas
Gas aus dem Zylinder; wenn der Umgebungsdruck größer ist als der Druck im Zylinder,
nämlich bei der Dekompression bzw.
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im Ansaugtakt, leckt Gas in den Zylinder hinein. Insgesamt gesehen
ist aber die Summe dieser unerwünschten, aber unvermeidbaren, Gasströme die durch
mangelhafte Dichtung entstehen, gleich ll. Die Größe des Leck-Stromes ist proportional
zum Druckunterschied und weil die Steigung der Druck-Volumen-Kurve stetig bei abnehmenden
Volumen abnimmt, ist das Leckvolumen während der Kompression größer als beIm Ansaugen.
Dies ist der Grund dafür, daß der Druck bei Mittelstellung der Kolben etwas unterhalb
des Umgebungsdruckes A liegt, wie dies in Fig. 11 dargestellt ist.
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Unter bestimmten Betriebszuständen findet eine ständige Überhub-Kompensation
statt. Man denke beispielsweise an einen Betrieb mit einem Umgebungsdruck unter
dem Sollwert für diesen Umgebungsdruck Da der Druck in den Arbeltszylindern ständig
rlie Tendenz hat> niedrig zu seln, tritt also ein Überhub-Betrieb auf und durch
die beschriebenen Ventilöffnungen tritt zusätzliches Strömungsmittel in die Gasfederzylinder
ein, wodurch deren Steifheit erhöht wird.
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Dies ist der Normalbetrieb für niedrigen umgebungsdruck.
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Die Gasfedern werden nun so ausgelegt, daß der am inneren Totpunkt
der Kolbenbewegung auftretende minimale
Druck niedriger ist als
der niedrigste zu erwartende Umgebungsdruck. Auf diese Weise erhält man die gewünschten
Strömungsverhältnisse durch die Ventilöffnungen auch bei niedrigem Umgebungsdruck,
wodurch der der Mittelstellung der Kolben entsprechende Druck auf dem Sollwert bleibt.
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Die Steifheit des Systems wird auf einem solchen Wert gehalten, daß
die Eigenfrequenz beim Wert der Frequenz der Versorgung (Netzfrequenz) liegt und
die Hublänge und die Leitung des Kompressors äußerst nahe an den Sollwerten bleiben.
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Mit Hilfe der Erfindung erreicht man gegenüber vorbekannten Vorschlägen
als weiteren Vorteil einen optimalen Leistungsfaktor. Fig. 12 zeigt in Vektordarstellung
die gegenseitige Zuordnung von Versorgungsspannung A, den Spannungsabfall B als
Produkt von IR, den kapazitiven Spannungsanteil IX bei C und die Belastungsspannung
D. Der Cosinus des Winkels c zwischen der Versorgungsspannung und dem Versorgungsstrom
wird bekanntlich als Leistungsfaktor bezeichnet. Der Winkel 9 zwischen der Belastungsspannung
und dem Netzstrom hängt von der veränderlichen Steifigkeit der Gasfeder ab und wird
deshalb bei der Konstruktion des Kompressors bestimmt. Vorzugsweise hält man den
Winkel d innerhalb eines Variationsbereiches von -20 bis +250, was z.B. für das
hier beschriebene Ausführungsbeispiel zutrifft. Da einerseits die Versorgungsspannung
A die Summe der Spannungen D, B und C ist, und andererseits die jeweiligen Phasen
der Spannungen B und C relativ konstant bezüglich des Versorgungsstroms sind, bestimmt
die Auswahl des Winkels okden Winkel und damit den Leistungsfaktor. Während man
auf diese Weise den Leistungsfaktor praktisch beliebig festlegen kann, wurde er
beim Ausführungsbeispiel unter Berücksichtigung der Motorgröße auf etwa o,9 begrenzt.
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Patentansprüche
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