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Therapeutisches Schwinggerät zum Ersatz und/oder Imitation
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der beruhigenden Schaukelbewegung von Kinderwagen durch eine person
Die Erfindung betrifft ein therapeutisches Schwinggerät, mit welchem ein Kinderwagen
zu bigen- oder aufgezwungenem Schwingen angeregt werden kann, so daß er schaukelt
oder vibriert. Auch andere Gegenstände, wie beispielsweise eine Ruhestätte oder
Körperteile können hiermit jeweils zum Schwingen gebracht werden. Die Erfindung
bezweckt insbesondere unruhige Personen, hier insbesondere Kleinkinder durch Einwirkung
niederfrequenter Körperschwingungen von Unruhe abzulenken, sie zu beruhigen, zu
entspannen und schließlich zum Einschlafen zu bringen. Gleichzeitig wird ein Umweltkontakt
hergestellt. Die erfindung kann hierbei je nach Anwendungsfall wahlweise gleichzeitig
auch zusätzlich akustische Mittel, beispielsweise Musik und optische Mittel, beispielsweise
eine drehende Spirale, wirken lassen. Sie kann ferner mit einer Überwachungs-bzw.
Sprecheinrichtung, einer Zeitprogrammierung sowie einer löglichkeit der Fernbedienung
ausgerüstet sein.
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Es ist bekannt, daß beispielsweise unruhige kinder durch Zureden,
Streicheln, Wiegen, Schaukeln usw. besänftigt werden können. Dies erfordert eine
Person z. J. die Mutter oder einen Babysitter. Bekannt sind auch biologische und
chemisch wirkende Beruhigungsmittel, welche jedoch möglichst vermieden werden sollten,
da sie in vielen Fällen zu einer fiir die anwendende Person schädlichen Gewöhnung
führen können. Ferner sind akustische bis schlafhilfsmittel bekannt, beispielsweise
Musik, Geräusche von Schallplatten oder Tonband sowie optische Ilittcl zur Augenkonzentration
und psychologische Mittel wie Hypnose.
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Bei letzterem können Augenkontakt, glitzernde, reflektierende Mittel
oder mechanische wie beispielsweise ein lendel von Wichtigkeit sein.
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Aufgabe der Erfindung war es, mit einfachen Mitteln eine Vorrichtung
zu schaffen, mit welcher durch Nachahnung der mütterlichen, beruhigenden Schaukelbewegung
im therapeutischen Sinne eine Verbesserung, Verstärkung oder ein zeitweiser Ersatz
des persönlichen Einsatzes der Mutter und/oder einer Fflegeperson erfolgt.
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Gleichzeitig sollte die Vorrichtung möglichst vielseitig verwendbar
sein und deshalb frei tragbar ausgeführt sein.
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Auch die Möglichkeiten für Fernbedienung, automatische Ein- und/oder
Ausschaltung über Zeitvorwahl sowie Einbau einer Gegensprechanlage sollten gegeben
sein. Weitere Forderungen waren problemlose Anwendung und Bedienung, geringe Kosten
und irtschaftlic1i1eit.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Gerät erfüllt, welches
mit einem Unwuchterzeuger ausgerüstet ist.
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Der Unwuchterreger besteht hier aus einem Elektrokleinstmotor und
einer durch Riemenübersetzung angetriebenen Unwuchtmasse und ist in ein Gehäuse
eingebaut. Üer das Gerätegehäuse werden Körperschwingungen auf den zu schwingenden
Gegenstand übertragen. Legt man das erfindungsgemäße Gerät beispielsweise in einen
Kinderwagen, dann schwingt dieser mit der Frequenz des Unwuchterregers mit.
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Maximale Schwingungsamplituden werden im Resonanz zustand erreicht.
Deshalb ist das Gerät normalerweise für den universellen Einsatz frequenzeinstellbar
ausgeführt. Die Schwingfrequenzabstimmung geschieht optimal durch Fernbedienung
des Gerätes. Die Intensität der Schwingungen ist jeweils von der Federdämpfung des
zu schwingenden Gegenstandes abhängig, ferner beeinflußbar durch die Wahl des Schwingungsallkol
lul1gsortes sowie der Achslage des Schwingungserregers. Das Schwinggerät führt Schwingungen
um eine Hauptachse aus. Dadurch ist es möglich, durch Drehen oder Kippen des Gerätes
auch optimal abgestimmte Eigenschwingungen um eine andere gewünschte Hauptachse
zu erhalten.
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Die Schwingfrequenz des Gerätes sollte optimal in einem Frequenzspektrum
liegen, wie sie bei den Schwingungs-und Schaukelbewegungen der ut t er iibl icherweise
vorhanden ist.
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Überraschenderweise stimmt diese Frequenz etwa mit der kindlichen
Herzfrequenz überein, welche normalerweise 2 - 3 Hz beträgt. Das ist die obere @asisfrequenz
zur therapeutischen Ruhigstellung des Kleinst- bzw. Kleinkindes. Der Regulierbereich
des Gerätes sollte danach im Frequenzbereich O - 5 Hz liegen, Die Schwingungen bewirken
neben ihrer beruhigenden, einschläfernden Wirkung beispielsweise bei einem Kleinkind
einen ähnlichen Beeinflussungseffekt, wie ihn eine Person, beispielsweise die Mutter
herbeiführen kann.
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Die Erfindung ist auch zur Verstärkuny und @eeinflussung des dynamischen
Umweltbewußtseins und -Erlebnisses, der menschlichen Kontaktaufnahme, für Ablenkungsmanövor
isolierter inder einsetzbar, beispielsweise bei Brutkastenkindern und in klinischen
Isolierstationen. Diese kinder erhalten hierdurch in gewissen Grenzen ein Gefiihl
fiEr Gebormenheit und Nichtalleingelassensein und verlieren somit auch in dieser
Zeit des Isoliertseins nicht den Anschluß an die Umwelt. Daraus resulierenden Entwicklungsstörungen
wird so vorgebeugt.
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Es ist bekannt, daß bei Naturvölkern Kinder nahezu ganztags auf dem
Rücken der Mutter getragen werden und hier, ständig den bewegungen der Mutter ausgesetzt,
ein auffallend ruhiges und zufriedenes verhalten zeigen. Diese Schaukelbewegungen
wirken nicht nur beruhigend auf das sind, sondern beeinflussen auch das Wohlbefinden
durch das mit dem Massageeffekt verbundene Kreislauftraining.
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Es ist bekannt, daß Mütter die babys nach der Nahrungsaufnahme
durch
leichte Schwingbewegungen unclZoder Klopfen auf den Rücken zum Aufstoßen veranlassen
und somit Zrbrechen verhindern.
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Durch Anwendung des therapeutischen Schwinggerätes, im Sinne der Erfindung,
werden die genannten Effekte durch Imitation des mütterlichen, dynamischen Verhaltens
weitgehend erreicht.
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Während bei Naturvölkern die dynamische Einwirkungskomponente seitens
der Butter auf das Kind dauernd gegeben ist, beträgt sie bei der zivilierten Bevölkerung
nur ein Bruchteil dessen. Kinder vor höherer zivilisatorischer Kultur sind auffallenderweise
wesentlich unruhiger. Hier kann der therapeutische effekt des Erfindungsgegenstandes
zu einem wesentlichen Ausgleich betragen. Gleichzeitig wirkt das therapeutische
Schwinggerät prophylaktisch.
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Überraschenderweise läßt sich der personelle Einsatz mit diesem Gerät
tatsächlich gut nachahmen und ergänzen, wenn die beschriehenen Schwingfrequenzen
eingehalten werden.
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Diese Effekte lassen sich verstärken, en zusatzlich akustische Mittel,
wie Einsatz der natürlichen Sprache der Mutter und/oder Musik verwendet werden.
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Die erfindungsgegenstndlichen Mittel, zumindest der Schwingungserreger
und das Musikwerk oder ein sonstiger Tongeber sind in ein gemeinsames, im allgemeinep
mehrteiliges Gerätegehäuse eingebaut. Gleichzeitig kann das Gerätegehäuse auch mit
einer Lautsprecher-Nikrofoneinheit, einer Überwachungsanlage, einem programmierbaren
Zeitgeber, Bedienungselementen sowie mit Fernbedienungsanschluß, Stromversorgungsanschluß
und eingebauter Energieversorgung ausgerüstet sein. Teile der Mechanik, insbesondere
die Schwungscheibe, können im Gehäuse von außen sichtbar gestaltet werden und mit
speziellen optisch
auffallenden, beispielsweise reflekti£renden
Mitteln versehen sein.
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Das die Erfindung betreffende Gerät ist bezüglich Abmessungen und
Gewicht derart ausgeführt, daß es frei tragbar ist. Es ist somit unkompliziert und
universell einsetzbar. Im Anwendungsfall speziell für ein Kleinkind besitzt das
Gerät Merkmale eines Dabysitters. Dies gilt besonders dann, wenn das Gerät mit Ilitteln
der Fernsteuerung, einer Gegensprechanlage, einer Überwachungsanlage, einer Nusikanlage,
eines programmierbaren Funktionsablaufs ausgerüstet ist. Beispielsweise ist es hier
der Mutter mö£lich, durch Fernbedienung des Gerhtes, ein Kind im Kinderzimmer vom
elterlichen Schlafzimmer oder von der Küche aus wirkungsvoll durch wahlweise bedienung
eines oder mehrerer Mittel wie Schwingen, Musik, Sprechen, zu beruhigen.
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Anhand der beiliegenden Abbildungen sei eine bespielsweise Ausführungsform
des Erfindungsgedankens dargestellt.
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In den Zeichnungen Figur 1 und 2 ist as erfindungsgemäße Gerät schematisch
dargestellt.
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Zur Schwingungserzeugung treibt ein Elektro-Kleinstmotor (1) in Niedervoltausführung
über ein Riemengetriebe (2) eine speziell gelagerte (3) Unwuchtmasse (4) an. Der
Elektromotor (1) wird durch eine Energieversorgungseinheit (5) mit Energie versorgt.
Halterung und Kontaktgestaltung (G) der hier eingebauten Batterien (5) auf dem Zwischenboden
(7) des Gerätes erfolgen derart, daß die Klemmkräfte zum halten der Batterien den
Boden insbesondere mit Zugkräften beanspruchen und somit die Seitenteile des Gehäuses
von Druckkräften freihalten.
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Hierdurch wird ein Ausbeulen der Seitenwände vermieden.
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Uber ein Potentiometer (8), welches mit einem Schalter versehen sein
kann, wird die Drehzahl vom Motor (i) bzw.
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der Unlzchtmasse (4) eingestellt. Die Unxfuchtmasse (4) ist hier scheibenförmig
ausgeführt und mit optischen Mitteln, hier einer oder mehrere gleich- und/oder gegensinnig
laufenden Spirale(n) (9) versehen. Auf der Scheibe oder an einer oder mehreren Stellen
der Scheibe können reflektierende Mittel (10) angebracht sein. Ebenfalls mit optischen
Mitteln versehen sein kann wahlweise auch der Antrieb (11) des Motors (1). Der Motor
(1) selbst ist hier gegen Körperschallschwingungen elastisch (12) gelagert.
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Eine zusätzliche Geräuschkulisse ist hier inform eines Musikwerks
(13) eingebaut. Das Musikwerk (13) wird hier elektromotorisch durch einen Kleinstmotor
(14) angetrieben. Uber das Potentiometer (15) mit Schalter kann das Musikwerk (13)
ein und aus, aber auch in der Wiedergabegeschwindigkeit reguliert werden, so beispielsweise
extrem langsam und einschläfernd. In anderen gebauten und erprobten, hier nicht
gezeigten Varianten wird das Musikwerk (13) über ein Riemengetriebe vom E-Motor
(1) bzw.
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vom Zapfen (16) der Schwungmasse (4) über eine drehrichtungsabhängige
Kupplung angetrieben. Damit kann das Musikwerk (13) durch Umschaltung der Drehrichtung
des Antriebsmotors (1) zu- bzw. abgeschaltet werden.
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Ferner kann ein sonstiger Tongeber, wie Taktgeber oder Tongenerator
in gleichförmiger oder schwellender Arbeitsweise eingebaut sein. Die Tonwiedergabe
kann über einen Kleinlautsprecher (17) erfolgen. Dieser kann auch zur weiteren Musikversorgung
und/oder gekoppelt mit einer Gegensprechanlage zur Verständigung dienen.
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Über einen Zeitgeber (18), welcher programmierbar ausgeführt sein
kann, können eine oder mehrere Fun1tiohen
des Gerätes geschaltet
werden.
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Für die Fernsteuerung einer oder mehrerer Funktionen des Gerätes dient
der Anschluß (19). Die Fernsteuerung kann auch fest verdrahtet angeschlossen seing
ferner ist als optimale Alternative eine drahtlose Fernsteuerung vorgesehen. Der
Fernsteueranschluß evt. gekoppelt mit einem Schalter (20) und/oder ein weiterer
hier nicht eingezeichneter Anschluß kann zum Aufladen der eingebauten Energieversorgung
(5) oder zur geräteexternen Stromversorgung ausgeführt sein.
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Die elektrische Verschaltung im Gerät erfolgt zweckmäßigerweise auf
einer Platine (21) als gedruckte Schaltung.
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Die Positionen 1 bis 21 sind in ein gemeinsames Gehäuse (22), welches
aus mehreren Teilen bestehen kann, eingebaut. Teile und/oder eingebaute Komponenten
können durch Klarsichtmaterial von außen sichtbar gestaltet sein. Das Gehäuse (22)
selbst kann mit Mitteln zum Tragen und/oder Befestigen des Gerätes versehen sein.
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Der beschriebene Antrieb der Unwuchtmasse (/;) mit Riemen (2) wurde
aus Gründen eines günstigen liirkungsgrades, der möglichen separaten Körperschallisolierung
des Antriebsmotors (1) sowie der hierdurch bedingten geringeren Lagerbelastung des
Antriebsmotors gewählt.