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Drückmaschine mit einem beweglichen Werkzeuzträger
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Die Erfindung betrifft eine Drückmaschine mit einem Maschinenbett,
einem über eine Spindel in Drehbewegung versetzten Drückfutter und von einem Support
getragenen Drückrollen Es sind bereits Drückmaschinen bekannt, bei denen eine Anzahl
von Drückrollen auf einem Träger montiert sind, der dreh- oder verschwenkbar ist
und es so ermöglicht, nacheinander Drückrollen verschiedener Gestalt ohne ein Auswechseln
derselben in Eingriff zu bringen. Nachteilig hat sich hierbei aber gezeigt, daß
mit dieser Lösung nur reine Drückoperationen ausgeführt werden können und daß insbesondere
eine Fertigbearbeitung der Werkstücke nicht möglich ist. Derartige Lösungen entsprechend
einer älteren Patentanmeldung der Anmelderin haben sich daher nur zum Abstrecken
von schwierig zu bearbeitenden Materialien bewährt.
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Es ist demgegenüber Aufgabe des Anmeldungsgegenstandes, eine Drückmaschine
zu schaffen, mit welcher nicht nur Drückoperationen durchgeführt werden können,
sondern die über den Einsatz verschieden geformter Drückrollen auch die Fertigbearbeitung
von Werkstücken gestattet.
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Die neuartige Drückmaschine soll weiterhin insbesondere für die Steuerung
durch numerische Rechner geeignet sein und die vollautomatische und vollständige
Bearbeitung auch kompliziertester Werkstücke ermöglichen.
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Um die allgemein gewünschte hohe Taktzahl zu erreichen soll der gesamte
Bearbeitungsvorgang besonders schnell durchführbar sein und dadurch besonders wirtschaftlich
möglich sein.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Anmeldung bei der eingangs genannten
Drückmaschine gelöst durch einen auf dem Support in einer horizontalen Ebene verdrehbaren
Drehkörper, welcher einen um eine horizontale Achse rotierbaren Werkzeugträger trägt,
der in einer Anzahl von Positionen arretierbar ist, in denen Werkzeuge durch den
Support in Eingriff bewegbar sind.
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Vorteilhaft kann zur Lagerung des Drehkörpers zur Aufnahme der erforderlichen
hohen Kräfte zwischen dem Support und dem Drehkörper als Träger des letzteren ein
fest mit dem Support verbundener Grundkörper angeordnet sein.
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Um die Drückrollen und insbesondere die anderen Bearbeitungswerkzeuge
in die richtige Winkelposition gegenüber der Achse des Drückfutters zu bringen,
kann der Drehkörper in und gegen den Uhrzeigersinn, aber
weniger
als 3600 gedreht werden.
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Zur Gewährleistung einer besonders schnellen Einschwenkung der verschiedenen
Bearbeitungswerkzeuge 0 kann weiterhin der Werkzeugträger um 360 in und gegen den
Uhrzeigersinn gedreht werden.
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Um eine vollständige Bearbeitung von Werkstücken vornehmen zu können,
trägt der Werkzeugträger vorteilhaft Drückrollen, Ronden- oder Randankippeinrichtungen,
Schneidwerkzeuge, Polierscheiben oder andere zweckentsprechend gestaltete Werkzeuge.
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Der Werkzeugträger kann zum Einsatz von einer Reihe von Werkzeugen
in mindestens vier, vorzugsweise aber acht Positionen arretierbar sein und der Drehkörper
ist ebenfalls in einer Anzahl von Positionen arretierbar. Über diese Arretierpositionen
wird gewährleistet, daß die auftretenden hohen Kräfte fürden Fachmann überraschend
eine Verschiebung der Positionen der Werkzeuge nicht vornehmen können.
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Zur schnellen und von Fehlern des Bedienungspersonals unabhängigen
Arbeitsweise können sowohl die Supportbewegung, als auch die Bewegung des Drehkörpers
und des Werkzeugträgers über entsprechende, vorzugsweise numerisch kontrollierte
Steuerungen und entsprechende Kraftübertragungsmittel automatisch gesteuert werden.
In besonders vorteilhafter Weise ergänzt sich
dabei die bereits
bekannte numerische Steuerung des Supports mit den numerischen Steuerungen des Drehkörpers
und des Werkzeugträgers.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des Anmeldungsgegenstandes
anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 die Seitenansicht der
Drückmaschine schematisch und Figur 2 ebenfalls schematisch die Aufsicht auf die
Drückmaschine.
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Gemäß den Zeichnungen besteht die Drückmaschine in herkömmlicher Weise
aus einem Maschinenbett 11, welches einen in Längs- und Querrichtung beweglichen
Support 1 und einen Spindelkasten 10 trägt, an welchem in üblicher Weise ein über
die Spindel in Drehbewegung versetzbares Futter 9 angeordnet ist.
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Das Werkstück 7, vorzugsweise eine Ronde, wird mit dem Andrückstempel
8 angedrückt.
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Der Support 1 trägt einen mit ihm fest verbundenen Grundkörper 2,
auf dem in einer horizontalen Ebene verschwenkbar ein Drehkörper 3 angeordnet ist.
Der Drehkörper 3 trägt auf seinem spindelkastenseitigen Ende einen um eine horizontale
Achse verdrehbaren Werkzeugträger 4, an dessen Umfang verschiedene Werkzeuge 5 und
6 angeordnet sind.
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Der Drehkörper 3 ist in und gegen den Uhrzeigersinn um weniger als
3600 und der Werkzeugträger 4 ebenfalls in und gegen den Uhrzeigersinn verdrehbar,
diese Drehmöglichkeit beträgt aber 3600.
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Die Drehbewegung des Werkzeugträgers 4 wird durch einen Stellmotor
13 und die Drehbewegung des Drehkörpers 3 durch einen Stellmotor 12 vorgenommen,
wobei eine Anzahl von Positionen, z.B. acht Positionen angefahren werden können.
In diesen Positionen erfolgt eine automatische Arretierung sowohl des Werkzeugträgers
alsauch des Drehkörpers, um eine Verschiebung oder Verdrehung bei den auftretenden
hohen Kräften sicher vermeiden zu können.
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Sowohl die Bewegung des Supports 1 in bekannter Weise als auch die
Bewegung des Drehkörpers 3 und des Werkzeugträgers 4 kann numerisch kontrolliert
gesteuert werden und durch Abstimmung der verschiedenen Bewegungen ist die Einstellung
einer höchstmöglichen Geschwindigkeit bei dem Einbringen der verschiedenen Werkzeuge
in ihre Bearbeitungsposition möglich. In diesem Zusammenhang ist es für den Fachmann
überraschend, daß die numerische Steuerung in Verbindung mit den Arretier-Positionen
unter den vorgegebenen Bedingungen sicher, schnell und präzise arbeitet.
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Der Werkzeugträger 4 trägt Drückrollen 5, die z.B.
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als reine Drück- oder Streckrollen ausgebildet sein
können
und deshalb verschiedene Gestaltung aufweisen.
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Weiterhin sind an dem Werkzeugträger 4 Beschneideeinrichtungen, Rondenankippeinrichtungen
und Bördeleinrichtungen angesetzt. Es ist jetzt erstmals möglich, durch die verschiedenen,
nacheinander in Bearbeitungsposition zu bringenden Werkzeuge eine vollständige Bearbeitung
auch kompliziertester Werkstücke vorzunehmen. Dabei wird durch die numerische Steuerung
gewährleistet, daß beliebige Bearbeitungskurven vorliegen können.
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Die Bearbeitung erfolgt auch aus dem Grunde besonders schnell, da
die Supportbewegung von den Bewegungen des Drehkörpers und des Werkzeugträgers unabhängig
ist und daher noch während der Bewegung des Supports die Einstellung des Drehkörpers
und des Werkzeugträgers vorgenommen werden kann. Da insbesondere Beschneideeinrichtungen,
Rondenankippeinrichtungen, Bördeleinrichtungen und Profiliereinrichtungen unter
einem bestimmten Winkel zum Werkstück bzw. der Futterachse arbeiten müssen, ist
die Drehkörperbewegung eine wesentliche Voraussetzung für die Einsatzfähigkeit des
die verschiedensten Werkzeuge tragenden Werkzeugträgers. Die an ihm wirkenden hohen
Schub-, Biege- und Drehkräfte können für den Fachmann überraschend von der Lagerung
zwischen dem Grundkörper 2 und dem Drehkörper 3 aufgenommen werden, ohne daß dadurch
die Beweglichkeit des Drehkörpers 3 eingeschränkt wird. Entsprechendes
gilt
für die Lagerung zwischen dem Werkzeugträger 4 und der Stirnfläche des Drehkörpers
3.
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Insgesamt bietet der Anmeldungsgegenstand also eine neuartige und
den Stand der Technik bereichernde Lösung der anstehenden Probleme hinsichtlich
einer besonders schnellen, vollautomatischen und vollständigen Bearbeitung von Hohlkörpern
aller Art.