DE2527939C2 - Verfahren zum Betreiben eines ebenen Multimoden-Lichtwellenleiters - Google Patents
Verfahren zum Betreiben eines ebenen Multimoden-LichtwellenleitersInfo
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Description
35
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben eines ebenen Multimoden-Lichtwellenleiters,
der einen Gradienten im Brechungsindex besitzt.
E;bene Wellenleiter für integrierte optische Schaltungen
werden auf verschiedenen Wegen hergestellt. Die gängigste Methode ist, ein dielektrisches Material auf
einem dielektrischen Substrat niedrigeren Brechungsindexes niederzuschlagen; siehe beispielsweise »Integrated
Optics: An Introduction« von S. E. Miller, Bell System Technical Journal, Band 48, Heft 7 (September
1969), Seiten 2059-2069, und »Sputtered Glass Waveguide for Integrated Optical Circuits« von J. E.
Goell und R. D. Standley, Bell System Technical Journal, Band 48, Heft 10 (Dezember 1969), Seiten 3445-3448.
Mit dieser Methode hergestellte Wellenleiter haben eine Brechungsindexverteilung, die in drei verschiedenen
Zonen konstant ist, wobei Brechungsindex-Stufen an Jen Grenzflächen zwischen der wellenleitenden
Schicht und den beiden oberhalb und unterhalb hiervon angrenzenden Zonen vorhanden sind.
Ein weiterer Weg für die Herstellung integrierter optischer Wellenleiter besteht in der Eindiffusion eines
geeigneten Materials in ein Substrat mit dem Ziel, den Brechungsindex des Substrates nahe dessen Oberfläche
zu erhöhen. Alternativ kann der Brechungsindex von elektrooptischen kristallinen Eindomänen-Materialien
wie Lithiumniobat oder Lithiumtantalat durch Ausdiffusion von Lithiumoxid aus der Oberfläche des Materials
oder durch Anlegen lokaler elektrischer Felder (siehe US-PS 37 95 433) erhöht werden. Diese Methoden
führen zu einem ebenen Wellenleiter mit einem Gradienten im Brechungsindex. Diese ebenen Wellenleiter
mit einem Gradienten im Brechungsindexprofil sind ihrer allgemeinen Natur nach Multimoden-Wellenleiter.
Während diese Wellenleiter mit einem Gradienten im Brechungsindex in vielerlei Hinsicht optisch überlegen
sind, haben sie die Eigenschaft, optische Energie in vielen verschiedenen Moden fortzupflanzen bzw. zu
übertragen. Beispielsweise wurde von einigen Wellenleitern berichtet, daß sie bis zu 300 verschiedene Moden
besitzen. Diese Multimoden-Eigenschaft macht die Wellenleiter mit einem Gradienten im Brechungsindex
für einige Anwendungsfälle ungeeignet, beispielsweise
für optische Modulatoren, Demodulatoren, Filter u. dgl.
Es sind auch schon ebene Einzelmoden-Wellenleiter bekannt Sie werden hergestellt durch Bestrahlen von
SiO2-Glas mit Protonen oder Deuteronen, um einen vergrabenen Kanal mit für Einzelmodenführung geeigneten
kleinen Abmessungen (ca. 10 μπι) und einem leicht
höheren Brechungsindex innerhalb des Quarzglases zu erzeugen, siehe JOSA, V. 58, Seite 1171 -1176, September
1968, und Applied Optics, V. 11, Seite 1313-1316, Juni 1972. Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein
Verfahren zum Einsatz eines Multimode-Lichtwellenleiters ebener Geometrie anzugeben, das diesem Lichtwellenleiter
modenselektive Eigenschaften verleiht, mithin gesonderte und überdies kritische Verfahren zur
Herstellung von Einzelmoden-Wellenleiter entfallen können.
Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe für das vorausgesetzte Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Gegenstand der Erfindung ist auch ein ebener Multimodenlichtwellenleiter
für das erfindungsgemäße Verfahren. Seine Besonderheit besteht darin, daß seine lichtleitende Schicht in
einem einkristallinen dielektrischen Körper, vorzugsweise aus Lithiumniobat oder aus Lithiumtantalat,
verläuft.
Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert, deren einzige Figur einen
Modulator 10 mit einem planaren Wellenleiter 11 zeigt.
Es sei jedoch bemerkt, daß die Erfindung nicht auf optische Modulatoren beschränkt ist, sondern auch auf
jeden planaren Wellenleiter mit einem Gradienten im Brechungsindex oder auf jede aktive oder passive
Vorrichtung mit einem solchen Wellenleiter anwendbar ist.
Der Wellenleiter 11 weist eine einkristalline dielektrische
Platte, beispielsweise eine LiNbO3- oder LiTaOß-Platte,
auf, die zum Beispiel durch Ausdiffusion von L12O so behandelt worden ist, daß ein Oberflächenbereich 12
einen höheren Brechungsindex als die restliche Platte besitzt. Der Brechungsindex kann mit zunehmender
Entfernung von der oberen Oberfläche der Platte linear abfallen, im allgemeineren Fall wird aber ein nichtlinearer
Brechungsindexgradient, beispielsweise in Form einer komplementären Fehlerfunktionsverteilung vorhanden
sein.
Zwei Elektroden 13 und 14 sind auf die Oberfläche des Wellenleiters 11 niedergeschlagen und mit einer
Modulationspotentialquelle 16 verbunden. Die Elektroden 13 und 14, die auf die Oberfläche des Wellenleiters
11 aufgedampfte oder aufgestäubte Golddünnschichten sein können, erzeugten innerhalb des Körpers des
Wellenleiters 11 ein streifendes elektrisches Feld, das typischerweise 20 μιη tief reicht und in allgemein
bekannter Weise den Brechungsindex innerhalb des Wellenleiters selektiv ändert.
Strahlungsenergie, beispielsweise koherentes mo-
nochromatisches Licht von einem Laser tritt in den Wellenleiter entweder direkt oder, wie dargestellt, über
eine erste Lichtleit-Faser 17 am linken Ende des Wellenleiters ein und aus diesem über eine zweite
Lichtleit-Faser 18 aus.
Obgleich nicht dargestellt, kann es notwendig sein, einen oder zwei Tropfen einer den Brechungsindex
anpassenden Flüssigkeit an der Obergangsstelle zwischen den Fasern 17 und 18 und dem Wellenleiter 11,
beispielsweise an der Stelle 19, vorzusehen.
Wie nachstehend im einzelnen noch beschrieben wird, wird die Lichtleit-Faser 18 an den Wellenleiter 11 nicht
an der Oberfläche der Zone 12 angekoppelt, sondern in genau vorbestimmten! Abstand d unterhalb der
10 Oberfläche, wobei sich dieser Abstand von Wellenleiter zu Wellenleiter ändert und vom speziellen Mode
abhängt, in welchem Energie in der Faser übertragen werden soll.
Die nachstehende Tabelle 1 gibt die Resultate einiger
Versuche wieder, die an mehreren planeren Wellenleitern mit verschiedenen Brechungsindexgradienten
durchgeführt worden sind. In der Tabelle bedeutet Δη die Änderung des Brechungsindexes zwischen dem
Hauptteil des Wellenleiters (Ά> = 2,214) und dem
behandelten Bereich, ferner bedeuten a die Tiefe des behandelten Bereichs in Mikrometer, k den Kehrwert
der Wellenlänge im Wellenleiter und neffden effektiven
Brechungsindex im Wellenleiter.
An
ka | Moden-Nr |
1558.88 | 0 1 |
1558.88 | 0 2 |
1181.57 | 0 2 |
565.76 | 0 1 |
695.04 | 0 |
3346.18 | 0 1 2 3 4 5 |
••'ff/·
Energie-Eingrenzung 90% 100%
2.8 | X | ίο-3 | 157μ |
1.9 | X | ίο-3 | 157μ |
1.5 | X | ΙΟ"3 | 119μ |
1.6 | X | 10~5 | 57μ |
1.0 | X | ΙΟ"3 | 70μ |
4.0 | X | ΙΟ"3 | 337μ |
Für den Versuchswellenleiter RSl zeigt die Tabelle 1, «o
daß 90% der Energie im Null-Mode eingegrenzt sind auf die ersten 14 μιη und praktisch 100% dieser
Moden-Energie auf die ersten 28 μηι des Bereichs 12 eingegrenzt sind. Der erste Mode hat andererseits 90%
seiner Energie auf innerhalb der ersten 23 μιη und
praktisch 100% auf innerhalb der ersten 38 μιη eingegrenzt. Obwohl also eine gewisse Überschneidung
zwischen den Energiebändern im Null-Mode und im ersten Mode vorhanden ist, kann durch Anordnen einer
Lichtleit-Faser, vorzugsweise einer in nur einem ~'° einzigen Mode übertragenden Faser, derart, daß diese
an das Ende des Wellenleiters innerhalb des gewünschten Energiebandes angrenzt, erreicht werden, daß
praktisch nichts der sich im Wellenleiter fortpilanzenden unerwünschten Moden in die Faser eingekoppelt
wird, also im wesentlichen eine Einzelmoden-Kopplung erhalten wird. Genau dieselbe Technik trifft auch auf
eine Modenanregung im Wellenleiter 11 zu.
Ist man daher hauptsächlich am Null-Mode interessiert, so würde als Faser 18 eine Einzelmoden-Faser
gewählt werden und würde, falls der Versuchswellenleiter RSl benutzt wird, so angeordnet werden, daß
14 μ<ί/<28μ eingehalten wird. In ähnlicher Weise
würde, wenn es gewünscht ist, den Wellenleiter 11 so anzuregen, daß er einen einzelnen Mode überträgt, wie b5
dieses beispielsweise gewünscht wird, wenn der Wellenleiter als Modulator betrieben werden soll, ein
Laserstrahl o. dgl. auf den Wellenleiter so zu richten
2.21663 | 14a 28μ |
2.21578 2.21560 |
16α 35μ |
2.215365 2.2152 |
16α 35μ |
2.2140060 2.2140008 |
62α 148μ |
2.214855 | 15μ |
2.21786 2.21777 2.21768 2.21762 2.21756 2.2175 |
17α 27μ 35α 43 α 51μ |
if innerhalb | desselben |
143μ 348μ 26μ 34μ 44μ 51α 59μ 68α
sein, daß hierauf innerhalb desselben 14μηι breiten
Energiebandes auftrifft.
Streng genommen ändert sich der Einführungswinkel für jeden Mode von Mode zu Mode. Theoretisch sollte
dann die Faser 18 einen verschiedenen Winkel mit dem Ende des Wellenleiters für jeden ein- oder ausgekoppelten
Mode bilden. In der Praxis ist aber, weil die Differenz im Brechungsindex zwischen Substrat 11 und
der Oberflächenzone 12 klein ist, typischerweise kleiner als 4 χ 10^3, die Differenz zwischen den verschiedenen
Einführungswinkeln zu klein um aufgelöst zu werden und kann deshalb vernachlässigt werden.
Es sei bemerkt, daß die vorstehend beschriebene wirksame Endanregung einzelner Moden nicht bewerkstelligt
werden kann mit den üblicheren Prismenkopplungsmethoden, die große Differenzen im effektiven
Brechungsindex fordern. Im vorliegenden Fall ändert sich dieser, wie aus Tabelle 1 hervorgeht, nur in der
vierten Dezimalstelle. Entsprechend der Erfindung aufgebaute Wellenleiter sind daher viel leichter und
billiger herzustellen.
Gleichfalls sei bemerkt, daß die räumliche Eingrenzung der Moden niedrigerer Ordnung nicht kritisch von
den exakten Werten der Brechungsindexänderung oder von den Wellenleiterabmessungen abhängt. Daher
braucht der Wellenleiter nicht innerhalb kritischer Toleranzen hergestellt zu werden, um diese Eigenschaften
in kontrollierter Weise zu erhalten, was gleichfalls von praktischem Nutzen ist.
Schließlich erstreckt sich im Falle des dargestellten Modulators das streifende Feld von den Elektroden 13
und 14 annähernd 20 μιη in den Wellenleiter hinein, was
mehr als genug ist, den Null-Mode modulieren zu können; denn dieser ist, wie ersichtlich, eng auf einen
oberflächennahen Bereich des Wellenleiters in Form eines Bandes, beispielsweise zwischen 14 und 20 μιη
Tiefe bei der Probe RSI, eingegrenzt.
Im Sinne der vorliegenden Beschreibung bedeutet de Ausdruck Brechungsindex-Gradient eine Brechungsir
dexverteilung, die gekennzeichnet ist durch klein prozentuale Änderungen der gesamten Brechungsir
dexdifferenz, die innerhalb einer Viertel-Wellenläng der sich im Wellenleiter fortpflanzenden Wellenenergi
auftreten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Betreiben eines ebenen Multimoden-Lichtwellenleiters,
der einen Gradienten im Brechungsindex besitzt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichteinkoppelstelle oder die Lichtauskoppelstelle (19) an einer Stirnfläche des
Wellenleiters (11) bezüglich des Brechungsindexgradienten
so gelegt wird, daß im wesentiichen nur ein ausgewählter Mode im Wellenleiter angeregt bzw.
aus dem Wellenleiter ausgekoppelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einkopplung bzw. Auskopplung
durch eine Lichtleitfaser (17,18) erfolgt
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einkopplung durch eine kohärente
Lichtstrahlungsquelle erfolgt.
4. Ebener Multimoden-Lichtwellenleiter für das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß seine lichtleitende Schicht (12) in einem einkristallinen dielektrischen
Körper verläuft.
5. Multimodenwellenleiter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der dielektrische
Körper (11) aus Lithiumniobat oder aus Lithiumtantalat besteht.
6. Multimoden-Lichtwellenleiter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtleitende
Schicht (12) nahe der und parallel zur Oberfläche verläuft und daß diese Oberfläche Elektroden (13,
14) aufweist.
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