DE2527272B2 - Anordnung zum Decodieren und Abarbeiten eines Mikrobefehlswortes konstanter Länge - Google Patents
Anordnung zum Decodieren und Abarbeiten eines Mikrobefehlswortes konstanter LängeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Decodieren und Abarbeiten eines Mikrobefehlswortes konstanter Länge gemäß dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs.
Die Mikroprogrammierung hat als Steuerungsprinzip
für digitale Rechenwerke wegen einer Reihe von Vorteilen wachsendes Interesse gefunden. Die Steuersignale
für den mikroprogrammierten Prozessor werden aus Bitmustern abgeleitet, die in Mikrobefehlsworten
zusammengefaßt sind und in Festwertspeichern oder beschreibbaren Steuerspeichern abgelegt
sind.
Wie Husson in »Microprogramming: Principles and Practices«, Prentice Hall 1970, Kapitel 2.8 ausführt,
ist ein solcher Mikroprogrammspeicher ein wesentlicher, da meist kostenbestimmender Bestandteil
einer Mikroprogrammsteuerung. Er besitzt durch die Anzahl der Mikrobefehlsworte und die der Bitstellen
im einzelnen Mikrobefehl zwei Dimensionen. Die benötigte Anzahl von Mikrobefehlen hängt vom Umfang
und der Komplexität der mikroprogrammierten Maschinenbefehle, von ihren Formaten, vom Adressierungsmechanismus
und von der Leistungsfähigkeit der Unterbrechungsbehandlung einer datenverarbeitenden
Anlage ab, zu der der mikroprogrammierte Prozessor als ein wesentlicher Bestandteil gehört.
Die Breite jedes Mikrobefehls bestimmt sich aus dem Umfang des im System möglichen Parallelbetriebes und der Art der Codierung. Ein sehr breit ausgelegter Mikrobefehl ermöglicht außerdem eine größere Anzahl vcn Elementaroperationen in einem einzigen
Die Breite jedes Mikrobefehls bestimmt sich aus dem Umfang des im System möglichen Parallelbetriebes und der Art der Codierung. Ein sehr breit ausgelegter Mikrobefehl ermöglicht außerdem eine größere Anzahl vcn Elementaroperationen in einem einzigen
ίο Verarbeitungszyklus weitgehend parallel zu verarbeiten,
so daß sich die Anzahl der benötigten Mikrobefehlsworte für ein einem Maschinenbefehl zugeordnetes
Mikroprogramm reduziert.
Ein zweiter Gesichtspunkt ergibt sich aus den durch technologische Unterschiede bedingten Eigenschaft?n
verschiedener Mikroprogrammspeicher. Wie oben bereits angedeutet, kommen dafür entweder Festwertspeicher
oder beschreibbare Speicher in Betracht. Ein beschreibbarer Mikroprogrammspeicher hat gegenüber
einem Festwertspeicher eine Reihe von Vorteilen. So ist ein Datenverarbeitungssystem mit einem
beschreibbaren Mikroprogrammspeicher wesentlich besser anpassungsfähig, da sich die Mikroprogramme
ändern lassen. Änderungen in der Systemarchitektur bedingen keine oder nur geringe schaltungstechnische
Änderungen und Fehler im Programm können ohne schaltungstechnische Änderungen korrigiert werden.
Ist das Mikroprogramm jedoch in einem Festwertspeicher niedergelegt, so erfordern solche Korrektu-
jo ren jeweils einen neuen Festwertspeicher.
Leichter realisierbar ist mit einem beschreibbaren Mikroprogrammspeicher ebenfalls sowohl die Emulation,
d. h. die Nachbildung fremder Systemeigenschaften durch entsprechende Mikroprogramme und
die Diagnose der fest verdrahteten Schaltung über Diagnosenmikroprogramme. In beiden Fällen brauchen
in den beschreibbaren Mikroprogrammspeicher lediglich entsprechende Mikroprogramme aus einem
äußeren Speicher geladen werden, ein Festwertspeieher müßte derartige Mikroprogramme jedoch ständig
enthalten und deshalb eine höhere Speicherkapazität besitzen.
Umgekehrt ist bei einem als Festwertspeicher ausgebildeten Mikroprogrammspeicher ein falsches La-
4r> den von Mikroprogrammen nicht möglich. Außerdem
bleiben bei einem Zusammenbruch der Stromversorgung in einem Festwertspeicher die Mikroprogramme
erhalten, während ein beschreibbarer Mikroprogrammspeicher, der heute vorzugsweise als Halbleiterspeicher
ausgebildet wird, neu geladen werden muß.
Für Speichermedien in Datenverarbeitungsanlagen gilt die Faustregel, daß die Kosten pro Bit um so höher
sind, je schneller der Speicher ist. Das gilt auch für
ν, einen beschreibbaren Mikroprogrammspeicher.
Wenn der beschreibbare Mikroprogrammspeicher z. B. mit dem Arbeitsspeicher der Zentraleinheit zusammengelegt
wird, dann werden auf zweifache Weise Kosten eingespart: Erstens ist der Arbeitsspeicher ein
im Vergleich zu Mikroprogrammspeichern zwar langsames
aber billiges Speichermediumund zweitens wird für den Mikroprogrammspeicher keine eigene
Schnittstelle benötigt.
Im optimalen Fall sollte der Maschinenzyklus eines mikroprogrammgesteuerten Prozessors, d. h. die Zykluszeit
für die Verarbeitung eines Mikrobefehls, so mit der Zugriffszeit zum Mikroprogrammspeicher abgestimmt
sind, daß weder der Prozessor auf den Mi-
kroprogrammspeicher noch dieser auf den Prozessor
warten muß.
Wenn der Mikroprogrammspeicher aber wegen erheblicher
Kosteneinsparungen mit einem relativ langsamen Arbeitsspeicher zusammengelegt wird, dann ist ί
das optimale Verhältnis gestört. In diesem Fall ist es nicht sinnvoll, den Maschinenzyklus derart zu verlängern,
daß er dem Mikroprogrammspeicherzugriff angepaßt wird.
Durch andere kostengünstige Maßnahmen kann aber die durch den langsamen Mikroprogrammspeicher
beeinträchtigte Prozessorleistung erhöht werden.
So wird in der deutschen Patentanmeldung P 2512270 vorgeschlagen, zwischen dem beschreibbaren
Mikroprogrammspeicher und einem Mikrobe- ι τ fehlsregister einen »schnellen« Pufferspeicher geringer
Kapazität derart anzuordnen, daß das Mikrobefehlsregister
sowohl direkt aus dem Mikroprogrammspeicher als auch indirekt aus dem Pufferspeicher
ladbar ist. Sobald wiederholt durchlaufende. Programmschleifen auftreten, können die Mikrobefehle
bereits beim zweiten Schleifendurchlauf unmittelbar aus dem Pufferspeicher entnommen werdei, so daß
die lange Zugriffszeit zum Mikroprogrammspeicher entfällt. Obwohl diese Maßnahme zu einer Leistungssteigerung
des Prozessors beiträgt, muß sich ihre Wirksamkeit auf die Verarbeitung von Mikroprogrammschleifen
beschränken.
Eine andere Maßnahme besteht darin, die Datenwege zum beschreibbaren Mikroprogrammspeicher jo
doppelt so breit auszulegen wie das Mikrobefehlsformat. Mit einem Zugriff zum Mikroprogrammspeicher
können dann zwei aufeinanderfolgende Mikrobefehle adressiert werden, die - teilweise zwischengespeichert
- nacheinander in das Mikrobefehlsregister » übertragen werden. Theoretisch könnte damit bereits
die Hälfte aller Speicherzugriffe eingespart werden, jedoch wird dieser theoretische Wert nicht erreicht,
da bei einer Programmverzweigung oder einem Mikroprogrammsprung der zweite Mikrobefehl eines
Speicherzugriffes umsonst bereitgestellt sein kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung er eingangs genannten Art zu schaffen,
mit der das Verhältnis zwischen durchschnittlicher Zugriffszeit zum Mikroprogrammspeicher und
dem Verarbeitungszyklus, d. h. der Zeit für die Verarbeitung eines Mikrobefehls in der Verarbeitungseinheit
weiter verbessert wird. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs
beschriebenen Merkmale gelöst. -><>
Wie bereits angedeutet, legt man das Mikrobefehlsformat im allgemeinen derart aus, daß eine gewisse
Zahl von Kontrollfeldern bzw. Feldern mit Bitmustern einer sogenannten Hauptfunktion zugeordnet
sind. Durch die restlichen Felder von Bitmustern v, werden dann sogenannte Nebenfunktionen definiert,
die parallel zu der Hauptfunktion während eines Maschinenzyklus in der Verarbeitungseinheit des Prozessors
ausgeführt werden. Bei diesen Nebenfunktionen kann es sich z. B. um Tests handeln, die die Folge- ho
adreßbildung für den nächsten Mikrobefehl beeinflussen, Dieses Mikrobefehlsformat, das der schal·
tungsmäßigen Ausgestaltung der Verarbeitungseinheit natürlich entsprechen muß, nutzt also eine
mögliche Parallelarbeit in der Verarbeitungseinheit b5
des Prozessors aus, um die für die Verarbeitung eines Maschinenbefehls notwendige Anzahl von Mikrobefehlen
in dem zugeordneten Mikroprogramm zu verringern.
Die Erfindung geht nun von der Erkenntnis aus, daß immer wieder einzelne Mikrobefehle oder sogar
längere oder kürzere Folgen von Mikrobefehlen auftreten, in denen die Felder von Bitmustern für Nebenfunktionen
nicht ausgenutzt werden. Diese Redundanz schien bisher unvermeidlich, da man sich der
Vorteile einer möglichen Parallelarbeit in der Verarbeitungseinheit nicht begeben wolke.
Mit der erfindungsgemäßen Anordnung zu verarbeitende, sogenannte Doppelmikrobefehle, mit denen
es bei einem entsprechenden Aufbau des Mikrobefehlsformats möglich ist, zwei Hauptfunktionen in ein
Mikrobefehiswort zu schachteln, bringen aber den Vorteil, beim Lesen nur eines Mikrobefehls zwei
Hauptfunktionen zu erhalten, d. h. die Verarbeitungseinheit des Prozessors in zwei aufeinanderfolgenden
Verarbeitungszyklen zu beschäftigen. Es wird natürlich der theoretisch mögliche Wert von einer auf
die Hälfte reduzierten Anzahl von Zugriffen zum Mikroprograinmspeicher
nicht immer erreicht, aber auf jeden Fall tragen solche Mikrobfcishle erheblich zu
einer Leistungssteigerung des Prozesso.s bei. Vielfach ist es möglich, eine Nebenfunktion innerhalb eines
Mikroprogramms frei wählbar zu plazieren, z. B. wenn eine Testbedingung im Prozessor im Verlauf von
zehn Mikrobefehlen nicht geändert wird, kann sie durch Angabe des entsprechenden Tests sowohl im
ersten als auch im zehnten Mikrobefehl abgefragt werden. Deshalb hat man es bei der Gestaltung des
Mikroprogramms in der Hand, die Voraussetzungen für den Einsatz von Doppelmikrobefehlen noch zu
steigern.
Mit der Leistungssteigerung des Prozessors einher geht eine Einsparung an Mikroprogrammspeicherplatz
und eine Entlastung der Schnittstelle zum Hauptspeichersystem, nämlich dann, wenn der beschreibbare
Mikroprogrammspeicher dort neben dem Arbeitsspeicher untergebracht ist.
Eine Weiterbildung der Erfindung ist im Unteranspruch gekennzeichnet und in der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dieses Ausführungsbeispiel wird anhand der
Zeichnung beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 das Blockschaltbild eines mikrcprogrammierten Prozessors mit einer Steuereinheit und einer
Verarbeitungseinheit, wobei ersterer aus Gründen des funktionellen Zusammenhangs ein beschreibbarer
Mikroprogrammspeicher zugeordnet ist,
Fig. 2 schematisch den zeitlichen Ablauf der Verarbeitung von einfachen Mikrobefehlen mit langer
Zugriffzeit,
Fig. 3 ein Beispiel für den grundsätzlichen Aufb?u eines Mikrobefehls,
Fig. 4 das entsprechende Beispiel für den Aufbau eines Doppelmikrobefehls, und
Fig. 5 schematich den zeitlichen Ablauf bei der
Verarbeitung von Doppelmikrobefehlen.
Das für das Verständnis der Erfindung herangezogene Blockschaltbild eines mikroprogrammgesteuerten
Prozessors einer datenverarbeitenden Anlage in Fig, 1 zeigt eine Steuerheit SE und eine Verarbeitungseinheit
VE. Wegen des funktionellen Zusammenhanges ist innerhalb der Steuereinheit SE ein beschreibbarer
Mikroprogrammspeicher (Writable Control Memory) WCM angegeben. Ein in diesem
Mikroprogrammspeicher niedergelegtes Mikrobefehlswort ist über den Inhalt eines Adreßregisters AR
adressierbar.
Die llnformationsausgänge des Mikroprogrammspeicheis WCM sind, wie durch einen stark ausgezogenen
Oatenweg angedeutet ist, parallel mit den Eingängen eines Mikrobefehlsregisters MBR verbunden.
An dieses Register ist eine Decodiereinheit DEC zum Umwandeln des jeweiligen Informationsinhalts des
Mikrobefehlsregisters MBR in Steuersignale angeschlossen, die über Steuersignalleitungen ST den einzelnen
Funktionseinheiten der Verarbeitungseinheit VE zugeführt werden.
In dieser Verarbeitungseinheit VE sind durch Pfeile rein schematisch Datenwege D/l und DIO angegeben,
die den Datenfluß für zu verarbeitende bzw. bereits verarbeitete Daten andeuten. Dafür notwendige
Steuerleitungen zum Adressieren angeforderter bzw. abzugebender Daten sind mit ADR bezeichnet.
Um in einem Mikroprogramm die Adresse des folgenden Mikrobefehls zu bilden, ist ein weiteres
Schaltnetz FMB vorgesehen, das zwischen dem Mikrobefehlsregister
MBR und dem Adreßregister AR angeordnet ist.
Über diese allen mikroprogrammgesteuerten Prozessoren gemeinsame Grundstrukturen hinausgehend,
enthält die dargestellte Steuereinheit SE neben der bitparallelen Verbindung der Informationsausgänge
des Mikroprogrammspeichers WCM mit dem
Mikrobefehlsregister MBR einen weiteren indirekten Datenweg über einen aus einem »schnellen« Registersatz
gebildeten Pufferspeicher MC. Dieser Pufferspeicher ist über die niederwertigen Bitstellen des
Adreßregisters AR adressierbar.
Die Informationsausgänge des Pufferspeichers MC sind ihrerseits parallel zu den Informationsausgängen
des Mikroprogrammspeichers WCM mit den Eingängen des Mikrobefehlsregisters MBR verbunden. Im
Mikrobefehlsregister MBR können daher Mikrobefehle entweder direkt aus dem Mikroprogrammspeicher
WCM oder aus dem Pufferspeicher MC zum Decodieren in der Decodiereinheit DEC bereitgestellt
werden.
Der durch einen Mikrobefehl definierte funktioneile Ablauf eines Mikrobefehls eines Verarbeitungszyklus
in einem solchen mikroprogrammgesteuerten Prozessor ist dem Fachmann geläufig, so daß
sich hier eine weitere Darstellung erübrigt.
Anhand von Fig. 2 soll vielmehr in diesem Zusammenhang
der zeitliche Ablauf eines Mikrobefehls nähererläutert werden. Die Gesamtzeit für die Bearbeitung
eines Mikrobefehls setzt sich bei sequentieller Abarbeitung aus den folgenden zwei Größen zusammen:
- Zugreifen zum Mikroprogrammspeicher WCM mit Einschreiben des adressierten Mikrobefehls
in das Mikrobefehlsregister MBR und
- Ablauf eines Verarbeitungszyklus, bestehend aus: Decodieren des Inhalts des Mikrobefehlsregisters
MBR in der Decodiereinheit DEC; Verknüpfen der vom Mikrobefehl adressierten Registerinhalte
in der Verarbeitungseinheit VE und Bilden der Adresse des nächsten Mikrobefehls.
Dies ist in Fig. 2 in einem zeitlichen Ablaufschema
folgendermaßen dargestellt: Mit 1 ist jeweils ein Verarbeitungszyklus bezeichnet, in dessen Ablauf zu einem
Zeitpunkt 2 die Adresse für den nächsten Zugriff zum beschreibbaren Mikroprogrammspeicher WCM
feststeht. Die folgende Zeitspanne 3 wird für den Zugriff zum Mikroprogrammspeicher WCM und für das
Einschreiben des adressierten Mikrobefehls in das Mikrobefehlsregister MBR verbraucht. Daran
schließt sich der nächste Verarbeitungszyklus 1 an. Zwischen zwei aufeinanderfolgenden Verarbeitungszyklen
1 vergeht also eine zweite Zeitspanne 4, die mit der Wartezeit des Prozessors auf die Bereitstellung
des nächsten Mikrobefehls identisch ist.
Die grundsätzliche Struktur eines Mikrobefehls ergibt sich aus dem in Fig. 3dargestellten Beispieleines
Mikrobefehlsformats. In dem gewählten Beispiel ist für das Mikrobefehlsformat eine Breite von 32 Bitstellen
angenommen und durch die Zahlenangaben 0 bzw. 31 am unteren Rand des Blockes angedeutet.
In dem Block selbst ist eine Reihe von Feldern bezeichnet, die eine unterschiedliche Anzahl von Bitstellen
umfassen, wie aus den in Klammern gesetzten Zahlenangaben über den Feldern der Bitmuster zu
entnehmen ist.
Das erste Bitmusterfeld GR mit drei Bitstellen kennzeichnet jeweils eine von mehreren Gruppen, der
der betreffende Mikrobefehl zuzuordnen ist. Auf diese Weise lassen sich z. B. arithmetische und logische
Wortbefehle von Speicher- oder Verschiebebefehlen unterscheiden.
Das zweite, vier Bitstellen umfassende Bitmusterfcld
F bezeichnet die Art der Hauptfunktion des Mikrobefehls, d. h. zum Beispiel einen bestimmten Mikrobefehl
aus der Gruppe der arithmetischen und logischen Wortbefehle, z. B. also eine UND-Funktion.
Das dritte und vierte, jeweils fünf Bitstellen umfassende Bitmusterfeld ADRl bzw. ADRl enthält die
Adresse des ersten bzw. des zweiten Mikrobefehlsoperanden. Mit den drei letztgenannten Bitmusterfeldern
ist also eindeutig eine bestimmte Hauptfunktion des Mikrobefehls festgelegt.
Die restlichen 15 Bitstellen des Mikrobefehlsformats enthalten weitere, hier nicht mehr im einzelnen
angegebene Bitmusterfelder, die bestimmte Nebenfunktionen NF des Mikrobefehls definieren. Solche
Neben- oder Sonderfunktionen können sich auf bestimmte Tests, die Angabe von Direktoperanden, die
Angabe von Sprungfclgeadressen usw. beziehen. Wesentlich ist dabei, daß der Verarbeitungszyklus durch
die Hauptfunktion bestimmt wird und die Nebenfunktionen parallel dazu ausgeführt werden.
Nun kommt es immer wieder vor, daß in einem Mikrobefehl keine sinnvolle Nebenfunktion definiert
werden kann. Da das Mikrobefehlsformat aber allgemein festgelegt ist, werden in einem solchen Fall die
15 Bitstellen für Nebenfunktionen nicht verwertet. Diese Tatsache läßt sich jedoch anderweitig ausnutzen,
wie Fig. 4 zeigt. Dort ist ein Mikrobefehlsformat angegeben, das ebenso breit ist, wie das anhand der
Fig. 3 geschilderte allgemeine Mikrobefehlsformat. Wie ein Vergleich mit Fig. 3 zeigt, enthält dieses jedoch
zwei Hauptfunktionen mit je 14 Bitstellen in Bitmusterfeldern
F, ADRl und ADR2.
Wenn darüber hinaus für das Gruppenkennzeichen
GR nur zwei Bitstellen benötigt werden, die hier in einem bestimmten Zustand die Gruppe von Doppelmikrobefehlen
mit zwei Hauptfunktionen kennzeichnen, so bleiben von den 32 Bitstellen des Formats noch
2 Bitstellen leer. Je eine dieser Bitstellen G wird einer der beiden Hauptfunktionen zugeordnet und ermöglicht
eine Unterscheidung zwischen zwei Gruppen von Doppelmikrobefehlen, d. h. es lassen sich z. B. arithmetische
und logische Wortbefehle von arithmeti-
sehen und logischen Bytebefehlen unterscheiden.
Wie ein derartiger Mikrobefehl verarbeitet werden soll, ist in Fig. 1 schematisch angedeutet. Der wie alle
anderen Mikrobefeiile aus dem beschreibbaren Mikroprogrammspeicher
WCM gelesene und im Mikrobcfehlsregister MRR bereitgestellte Mikrobefehl wird
bei der Decodierung in de;r Decodiereinheit DEC aufgrund jeines Gruppenkennzeichens GR als Doppelmikrobefehl
erkannt. Dann werden nur seine Bitstellen 0 bis 16 im folgenden Verarbeitungszyklus
ausgewertet, ti. h. die erste Ilauptfunktion verarbeitet.
Danach weiden die restlichen, bisher nicht ausgewerteten
Bitsiellen 17 bis 31, wie durch ti ic gestrichelte
Linie schematisch angedeutet, an die Stelle der ersten Ilauptfiinktion im Mikrobefehlsregister MHR
ν er1 -(.hoben. Die /weite Hauptfunktion kann dann an
der richtigen Stelle im Mikmbcfehlsregister MIiR
stehend im nächsten Maschmcn/yklus unmittelbar
verarbeitet werden und benotigt keine eigene Decodierlogik.
Der schaltiingstechnische Aufwand für die
Verarbeitung von Doppelmikrobelehlcn ist also denkbar gering.
Das zugehörige zeitliche Verarbeitungsschema geht aus Fig. 5 hervor. Dort sind identische Größen in
gleicher Weise wie in Fig, 2 bezeichnet. Zwischen der Verarbeitung zweier Hauptfunktionen in einem Doppe I mik robe fehl tritt nun im Unterschied zu der Darstellung gegenüber Fig. 2 lediglich eine kurze Lücke
zwischen zwei Maschinenzyklen 1 auf, die mit 4' bezeichnet ist. Diese ist im Vergleich zu der langen War
tezeit der Verarbeitungseinheit VE bei der Verarbeitung von normalen Mikrobefehlen vernachlässigbar.
hi daß sieh ili·· durchschnittliche Waite/eit des Prozessors
bei de Verarbeitung einer Folge von Mikrobefehlen halbiert.
Solche Folgen lassen sich im Ablauf eines Mikroprogramms dadurch verlängern, daß man in diesem
Programmablauf benötigte Nel>eiifimktionen an (.las
Fiide oder ilen Anfang dieser Folge /u verlegen ver-... ι.. \\i , .„.,„ i„,..,..iu .ι;., ν...-,.,...,,!,.,,., .„>., iv,„
pelniikrobefehlen anstrebt, läßt sich - wie die Praxis
gc/.eigt hat - oft eine ganze Folge solcher Befehle mit
den beschriebenen Vorteilen entwickeln.
ilicr/u 2 Mlait Zeichnungen
Claims (2)
1. Anordnung zum Decodieren und Abarbeiten eines Mikrobefehlswortes konstanter Lösung,
welches mindestens zwei, voneinander verschiedene Steuerfunktionen betreffende Teilbefehlswörter
umfaßt, mit einem Mikrobefehlsregister, in welches die Mikrobefehlswörter aus einem Mikroprogrammspeicher
nacheinander übertragen werden, mit einem Decodierer zum Decodieren des jeweils vom Mikrobefehlsregister empfangenen
Befehlswortes und mit einer an den Decodierer angeschlossenen Verarbeitungseinheit, dadurch
gekennzeichnet, daß der Decodierer (DEC) abhängig von einem Zustand eines an vorgegebener
Stelle des Mikrobefehlswortes befindlichen Kennzeichens (GR) eine erste Signalgröße
abgibt, welches das Decodieren und Abarbeiten aller im Mikrobefehlswort vorhandenen Teübefehlswörter
innerhalb desselben, momentan ablaufenden Verarbeitungszyklus auslöst, und daß der Decodierer abhängig von einem weiteren Zustand
des genannten Kennzeichens eine zweite Signalgröße abgibt, welche innerhalb des momentan
ablaufenden Verarbeitungszyklus das Decodieren und Abarbeiten nur eines Teils des Mikrobefehlswortes und im darauffolgenden Arbeitszyklus das
Decodieren und Abarbeiten des verbleibenden Teils des Mikrobefehlswortes steuert.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Decodierer (DEC) abgegebene
zweite Signalgröße zwischen dem Abarbeiten des eines Teils des MuoObefehlswortes im
momentan ablaufenden Verarbeitungszyklus und dem Decodieren des verbleibet den Teils des Mikrobefehlswortes
ein Umladen dieses verbliebenen Teils des Mikrobefehlswortes im Mikrobefehlsregister
(MBR) an die entsprechenden Speicherstellen des ersten Teils des Mikrobefehlswortes steuert.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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