-
Gerät zum Beweglichmachen von Gelenken Die Erfindung bezieht sich
auf medizinische Ausrüstungen, insbesondere auf Geräte zum Beweglichmachen von Gelenken.
-
Das Gerät kann in der Orthopädie und Traumatologie zur Wiederherstellung
der Funktionen der Ellenbogen-, Hand-, Sprunggelenke und Gelenke zwischen Zehen-
bzw. Fingerknochen bei Kontrakturen, Ankylosen und Ausrenkungen Anwendung finden.
-
Es ist bereits ein Gerät zum Beweglichmachen von Gelenken (s. beispielsweise
Urheberschein der UdSSR Nr. 263 073) bekannt, das zwei an jedem Ende mit mit Mitteln
zum Anspannen und Festhalten von Stichdrähten bestückten Platten endende Bügel einschließt,
wobei in jedem Bügel ein Paar von Stichdrähten festgespannt wird, und jeder Bügel
mit den in diesem festgespannten Stichdrähten ein starres System bildet, das zu
dessen Befestigung an dem entsprechenden Gelenkende vorbestimmt ist. Ein als Axialbügel
bezeichneter Bügel dient zum Festhalten beispielsweise des Di stal endes des Schulterknochens
mittels eines durch die Gelenkdrehachse hindurchgeführten Axial- und eines Verschlußstichdrahtes
am Gelenkende,
durch welches die Drehungsachse des Gelenks läuft.
Ein zweiter, als Schwenkbügel bezeichneter Bügel dient zum Festhalten des anderen
Gelenkendes mit Hilfe von zwei Stichdrähten, beispielsweise des Proximalendes am
Ellenbogenbein.
-
Beide starren Systeme der Stichdrähte mit den Bügeln sind mittels
zweier Distraktionsglieder miteinander verbunden, von denen jedes mit seinem einen
Ende am Schwenkbügel und mit dem anderen Ende am Axialbügel mittels eines Zylindergelenks
starr befestigt ist, dessen Achse in der Längsachse des Axialstichdrahts liegt.
-
Das Gerät ermöglicht gleichzeitig das Zustandebringen der erforderlichen
Kompression der Gelenkenden mit dem Bruchhautteil des Rezipienten mittels der Stichdrähte
und der erforderlichen Distraktion mittels der angelenkten Distraktionsglieder,
durch welche sowohl in der Statik als auch in der Dynamik zwischen den Gelenkoberflächen
ein konstantbleibender Spalt gewährleistet wird.
-
Mit dem eine Verschwenkung des einen Bügels gegen den anderen ermöglichenden
Gerät kann die Immobilisation bei der Heilung der Erkrankungen und Verletzungen
monozentrischer Gelenke vermieden und somit baldige nachoperative Bewegungen im
Laufe der Heilung verordnet werden.
-
Bei Ärthroplastik der Gelenke können mit diesem Gerät die Gelenkenden
unter Zentrierung der Gelenkoberflächen räumlich festgehalten werden.
-
Jedoch sichert das bekannte Gerät keine genügend flüssige Bewegung
der Zylindergelenke des Gerätes. Dies erklärt sich dadurch, daß beim Einwirken des
Gerätes auf die Gelenkenden während des Beweglichmachens des Gelenks eine elastische
Verformung der Gerätsteile stattfindet, welche eine Erhöhung der Reibung in den
Zylindergelenken des Geräts zustandebringt und dessen Wirkung erschwert.
-
Ein anderer Nachteil des bekannten Gerätes besteht in der Unmöglichkeit,
das in dem Gerät befestigte Gelenk beweglich zu machen, wenn die Gelenkenden in
der Frontalebene des Körpers unter einem Winkel zueinander liegen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zum Beweglichmachen
der Gelenke zu entwickeln, dessen Gelenkverbindungen fließende Bewegungen eines
in dem Gerät befestigten Gelenks ermöglichen,und dasgdas dasdurch das Gerät entlastete
Gelenk aktive und passive Bewegungen ausführen läßt, auch wenn die Gelenkenden in
der Frontalebene des Körpers unter einem Winkel zueinander liegen.
-
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß im Gerät zum Beweglichmachen
der Gelenke, das zwei Paare von Stichdrähten, von denen jedes zum Durchstechen eines
der Gelenkenden vorgesehen ist, wobei einer der Stichdrähte in der Schwenkachse
des Gelenks liegt und jedes Stichdrahtpaar zumindest in einem Bügel derart fest
eingeklemmt wird, daß jedes Stichdrahtpaar mit dem Bügel ein starres System bildet,
welches zu dessen Festanlegen an ein entsprechendes Gelenkende vorgesehen ist, sowie
Distraktionsglieder enthält, die diese starren Systeme miteinander verbinden und
an dem einen der Systeme starr befestigt und am anderen angelenkt sind, erfindungsgemäß
die Gelenke sphärisch ausgeführt sind und ihre Mittelpunkte in der Achse des auf
der Schwenkachse des Gelenks hindurchgeführten Stichdrahts liegen.
-
Das erfindungsgemäße Gerät gestattet fließende Bewegungen in seinen
Gelenkverbindungen und ermöglicht Bewegungen des Gelenks nach Beseitigung von verschiedenartigen
Winkelversetzungen der Gelenkenden (beispielsweise valgusen, varusen oder Rotationsversetzungen),
wenn die Bügel des Geräts nach der Beseitigung der Winkelversetzungen unter einem
Winkel zueinander zu liegen kommen.
-
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausfu~hrungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
-
Es zeigen: Fig. 1 die schematische Gesamtansicht eines Geräts zum
Beweglichmachen der Gelenke zwischen den Zehen-und Fingerknochen; Fig. 2 die Seitenansicht
des Geräts der Fig. 1; Fig. 3 die Draufsicht auf das Gerät der Fig. 1~ und Fig.
4 den Schnitt IV-IV der Fig. 2 in vergrößertem Maßstab.
-
Als Beispiel der Erfindung wird hier ein Gerät zum Beweglichmachen
der Gelenke zwischen den Zehen- und Fingerknochen behandelt.
-
Das Gerät zum Beweglichmachen der Gelenke zwischen den Zehen-und Fingerknochen
enthält drei Bügel 1, 2 und 3 (Fig. 1). Die Bügel 1, 2 sind durch zwei gekrümmte
Stützschrauben 4 (Fig.
-
1, 2) starr miteinander verbunden.
-
In dem Bügel 1 ist ein Verschlußdraht 5 (Fig. 1, 3), im Bügel 2 ein
Axialstichdraht 6 und im Bügel 3 sind zwei Stichdrähte 7 und 8 fest eingeklemmt.
-
Der Verschlußdraht 5 läuft durch Schlitze 9 in den Stützschrauben
4 hindurch und wird am Bügel 1 durch Muttern 10 befestigt. Der Axialdraht 6 läuft
durch Mittelbohrungen 11 (Fig. 4) sphärischer Gelenkverbindungen 12 hindurch, die
am BUgel 2 derart befestigt sind, daß der Mittelpunkt der Gelenkverbindung 12 in
der Längsachse des Axialstichdrahts 6 liegt und mit Hilfe von Klemmschrauben 13
fixiert wird.
-
Zur Fixierung von Stichdrähten 7 und 8 (Fig. 1) ist der Bügel 3 mit
Stützschrauben 14 bestückt, durch deren Schlitze 15 die Stichdrähte 7 und 8 hindurchgehen.
Die Stichdrähte 7 und 8 werden mittels Muttern 17 an auf die Stützschrauben 14 aufgesetzte
Scheiben 16 angedrückt.
-
Die Bügel 1 und 2 mit den Stichdrähten 5, 6 bilden ein starres System,
das mit Hilfe der Stichdrähte 5, 6 auf das Gelenkende fest und sicher angesetzt
wird, durch das die Schwenkachse des Gelenks läuft; es kann beispielsweise das Distalende
eines Proximalknochens der Zehe oder des Fingers sein.
-
Der Bügel 3 mit den Stichdrähten 7 und 8 bildet ein anderes starres
System, das zum Festhalten des anderen Gelenkendes, gegebenenfalls des Proximalknochens
der Zehe oder des Fingers, mittels der Stichdrähte 7 und 8 dient.
-
Die beiden starren Systeme sind miteinander durch Distraktionsglieder
18 verbunden. Die Distraktionsglieder 18 sind am Bügel 2 durch die sphärische Gelenkverbindung
12 und am Bügel 3 durch zwei auseinanderstellbare Muttern 19 befestigt, die eine
Nachstellung der Länge des zwischen den Bügeln 2 und 3 befindlichen Teils der Distraktionsglieder
18 und somit eine Veränderung des Abstandes zwischen den durch die Stichdrähte 5,
6 und-7, 8 festgehaltenen Gelenkenden ermöglichen.
-
Das Gerät enthält eine abnehmbare Beuge-Streck-Vorrichtung 20 zur
Besserung der Kontraktur des Gelenkes und dessen Beweglichmachens. Diese Beuge-Streck-Vorrichtung
20 enthält zwei Schrauben 21 und 22, die miteinander durch Gelenkverbindungen 23,
24 verbunden sind. Das eine Ende der Beuge-Streck-Vorrichtung 20 wird im Gipfel
des Bügels 2 durch auseinanderstellbare Muttern 25 und das andere Ende im Gipfel
des Bügels 3 mit Hilfe auseinanderstellbarer Muttern 26 fixiert.
-
Die gekrümmte Form der Distraktionsglieder 18 des erf indungsgemäßen
Gerätes stört bei dessen Anlegen an ein Gelenk zwischen den Zehen- und Fingerknochen
die freien Bewegungen der benachbarten Zehen bzw. Finger nicht.
-
Das Gerät zum Beweglichmachen der Gelenke arbeitet wie folgt.
-
Das Gerät wird immer auf der Streckseite der Extremität angelegt.
Das Anlegen des Gerätes beginnt man mit dem Durchstechen der Extremität mit dem
Stichdraht. Bei Verletzungen der Gelenkoberflächen im Ellenbogen-, Sprung-, Handgelenk
und in den Gelenken der Zehen- und Fingerknochen wird der Axialstichdraht längs
der Schwenkachse des Gelenkknochenendes und senkrecht zur Hauptschwenkebene des
Gelenks durch den Mittelpunkt des Schulterknochenblocks, durch den Mittelpunkt der
Handgelenkschwenkung und durch den Mittelpunkt des Sprungbeins hindurchgeführt.
-
Dabei wird der Axialstichdraht des Geräts im Abstand eines Radius
der Gelenkfläche gegen den Gelenkspalt in der Hauptbewegungsebene des Gelenks hindurchgeführt,
was für das Ellenbogengelenk etwa 1,2 cm, d.h. die Größe des Blockradius des Ellenbogenkopfvorsprunges,
für das Sprunggelenk 2 cm (Radius des Sprungbeins), für das Handgelenk 1,2 cm (Radius
der Handgelenkknochen) ausmacht.
-
Beim Anlegen des Gerätes, nachdem die Gelenkflächen behandelt sind,
fällt der Axialstichdraht mit der Achse des zu einem Halbzylinder geformten Gelenkknochenendes
zusammen, durch welches die Schwenkachse des Gelenks läuft.
-
Das Anlegen des in Fig. 1, 2, 3 dargestellten Gerätes an das Gelenk
zwischen den Zehen- bzw. Fingerknochen beginnt man mit dem Hindurchführen des Axialstichdrahts
6 beispielsweise durch das Distalende des Proximalgliedes. Dabei wird er durch die
Mittelbohrung 11 (Fig. 4) der sphärischen Gelenkverbindung 12 hindurchgezogen und
mit Hilfe der Klemmschrauben 13 gespannt.
-
Auf diese Weise liegt der Mittelpunkt der sphärischen Gelenkverbindung
12 des Geräts in der Längsachse des Axialstichdrahts 6.
-
Nach der Durchführung des Axialstichdrahts 6 wird in der
Frontalebene
der Verschlußdraht 5 (Fig. 1) durch die Diaphyse des Knochens hindurchgezogen. Hiernach
werden noch die zwei Stichdrähte 7 und 8 durch das andere Gelenkende hindurchgeführt.
-
Durch Drehung der auseinanderstellbaren Muttern 19 der Distraktionsglieder
18 wird eine Vergrößerung des Spaltes zwischen den Gelenkenden zustandegebracht.
Zur Vermeidung einer varusen oder valgusen Lage der Gelenkenden werden die Muttern
19 an der entsprechenden Seite mehr auseinandergestellt. Durch Drehung an den Muttern
26 der Beuge-Streck-Vorrichtung 20 wird die Verschwenkung des Bügels gegen die Bügel
1 und 2 bewirkt,und demzufolge werden die Gelenkenden zusammen- bzw. auseinandergebogen.
-
Dabei verlaufen diese Verschwenkungen der Bügel dank der sphärischen
Form der Gelenkverbindung 12 leicht selbst bei Einstellung der Bügel 2 und 3 unter
einem Winkel zueinander, der bei Beseitung der varusen oder yalgusen Lage der im
Gerät festgehaltenen Gelenkenden entsteht.