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Kennwort: "Fall 204, Elektronisches Justieren" Justierbare Meßvorrichtung,
insbesondere Waage Die Erfindung bezieht sich auf eine Meßvorrichtung, insbesondere
eine Waage, mit einem Meßwerk, insbesondere mit einer vom zu bestimmenden Gewicht
belastete schwingende Saite aufweisende Meßdose, und mit einer damit verbundenen
elektrischen Auswertungseinrichtung zur Wandlung des eingehenden Meßsignals, insbesondere
einer Saitenschwingung, in einen auf einem angeschlossenen Anzeigewerk vorzugsweise
digital auszuweisenden Meßwert, insbesondere Gewichtswert.
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Meßvorrichtungen zur Gewichtsbestimmung, die sich durch gute Meßgenauigkeit
auszeichnen, umfassen Meßdosen mit schwingenden Saiten, die außer von dem zu bestimmenden
Gewicht noch von einer festen Referenzkraft belastet werden und deren Saitenschwingungen
zur Ermittlung des Gewichtswerts dienen (DT-AS 1 279 379). Präzise arbeitende Meßvorrichtungen
dieser Art erfordern aber aufwendige Justierarbeiten, die einen beträchtlichen Teil
der Herstellungskosten verschlingen. Bei solchen zur Gewichtsbestimmung dienenden
Meßvorrichtungen muß z.B. einmal die Null-Lage und dann noch die Höchstlast genau
eingestellt werden.Weiterhin muß noch ein verbleibender Bogenfehler in der Meßkennlinie,
welche die Beziehung zwischen dem Meßsignal und dem zugehörigen Gewichtswert herstellt,
wegjustiert werden. Im Ergebnis erhält man schließlich in einem beschränkten Meßbereich
nach mühevoller Justierung eine lineare Kennlinie.
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Bei Vorrichtungen zur Gewichtsbestimmung dieser Art ist es auch bekannt,
mit weiteren Justiermitteln einen kubischen Linearitätsfehler des Meßwertes zu korrigieren
(DT-PS 1 958 976), wodurch sich eine Erweiterung des Meßbereichs erzielen läßt.
Die in diesem Falle zur Durchführung der erforderlichen Justierungen benötigten
Stellglieder sind zahlreich und der Arbeitsaufwand zur Durchführung der genauen
Einstellung ist noch größer. Grundsätzlich wachsen mit steigender Genauigkeit einer
Meßvorrichtung die Kosten zur Durchführung der hierzu notwendigen Justierung überproportional.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meßvorrichtung der
eingangs genannten Art zu entwickeln, die sich durch eine hohe Meßgenauigkeit auszeichnet
und dabei mit einer einfachen, schnell auszuführenden Justierung auskommt.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die mechanischen Glieder
des Meßwerks und deren gegenseitige Verbindungen unverstellbar ausgebildet sind
und die zur Erlangung des richtigen Meßwerts im Anzeigewerk erforderliche Justierarbeit
durch n Festwerte eingebende Rechenglieder der Auswertungseinrichtung ausführbar
ist, wobei die rechenwirksame Schaltung in der Auswertungseinrichtung der Addition
der n Koeffizienten eines Polynoms n. Grades entspricht, dessen unabhängig Veränderliche
das Meßsignal und dessen abhängig Veränderliche der Meßwert sind, und die Größe
der n Koeffizienten den vorgenannten n Festwerten gleich ist.
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Die Erfindung beschäftigt sich nicht mit der mühevollen Justierarbeit
im Bereich der mechanischen Glieder und bei deren mechanischen Verbindungen im Meßwerk,
sondern paßt das vom unjustiert bleibenden Meßwerk ausgehende individuelle Meßsignal
nachträglich in der Auswertungseinrichtung so ab, daß der exakte Meßwert angezeigt
wird.
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Die sonst durch die Justierarbeit
an den mechanischen
Gliedern erforderlichen Anpassungen werden nunmehr durch die wesentlich einfachere
und genauere Anpassung der Rechenglieder in der Auswertungseinrichtung erzielt.
Diese Anpassung erfolgt bei der Erfindung auf denkbar einfache Weise, weil lediglich
bestimmte Festwerte eingebende Rechenglieder erforderlich sind, die nach Art eines
Polynoms n. Grades durch übliche Additions- und Multiplikationsschaltungen verarbeitet
werden brauchen. Mit steigender Genauigkeit des erfindungsgemäßen Meßgeräts wachsen
die zur Einjustierung der Vorrichtung erforderlichen Kosten nicht mehr wesentlich
an. Diese Arbeiten lassen sich von einem modernen Mikro-Computer leicht realisieren.
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Aufbau und Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist aus
der nachfolgenden speziellen Beschreibung genauer entnehmbar, wo auch weitere Maßnahmen
und Vorteile der Erfindung herausgestellt sind. Es zeigen: Fig. 1 in schematischer
Ansicht den Aufbau einer erfindungsgemäßen Meßvorrichtung zur Massen- oder Kraftbestimmung,
Fig. 2 ein Diagramm mit verschiednen Kennlinien, anhand welchen die bisher erforderlichen
Justierarbeiten bei bekannten Vorrichtungen zur elektrischen Massen- und Kraftbestimmung
ablesbar sind.
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Das in Fig. 1 gezeigte Meßwerk 11 ist ein Massen- und Kraftmesser
von üblicher Bauart. Im vorliegenden Falle dient es als Waage zur Gewichtsbestimmung
einer Last 10.
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Das in einem Gehäuse 12 befindliche Meßwerk umfaßt zwei Saiten 13,
14, die einendig, bei 15, 16 am Gehäuse 12 befestigt sind, während
die
anderen Enden bei 17 miteinander verbunden sind. An dieser Verbindung 17 greifen
in sternstrahlenförmiger Anordnung zu den Saiten 13, 14 zwei Endglieder von zwei
Ubertragungsgestängen 18, 19 an, die zur Zuleitung von Kräften R, P dienen. Das
eine Übertragungsgestänge 18 erzeugt die eine Kraft, nämlich eine Referenzkraft
R, durch die Schwerkraft eines vorgegebenen Gewichtstücks 20. Statt dessen könnte
man auch eine Referenzkraft durch Federkräfte erzeugen. Die andere, zu messende
Kraft P wird von denoUbertragungsgestänge 19, aus dem zu bestimmenden Gewicht G
der Last 10 bestimmt. Die Last 10 ruht auf einer Lastschale 21 der Waage, die über
Parallelogrammgelenke 22 parallel zum Gehäuse 12 auf- und abgeführt ist. Das Gewicht
G der Last 10 wirkt dabei, von der Lastschale21 aus, auf das gegenüberliegende Ende
des vorerwähnten Ubertragungsgestänges 19.
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In Abhängigkeit von der Geometrie dem Meßwerk 11 befindlichen Bauteile
kommen bei den gewählten Verhältnissen bestimmte Referenzkräfte R und Meßkräfte
P an den Saiten 13, 14 zur Entfaltung, wobei die resultierende Kraft die beiden
Saiten 13, 14 spannt. Während die Referenzkraft R einen konstanten Anteil für diese
Spannkraft liefert, verändert sich der Anteil der Meßkraft P in Abhängigkeit von
dem durch die jeweilige Last 10 wirksam werdenden Gewicht G. Daher sind die resultierenden
Saitenspannkräfte abhängig von dem Gewicht der zu messenden Last 10. Dementsprechend
bilden sich bei Schwingungserregung der beiden Saiten 13, 14 entsprechende Eigenschwingungen,
der Saiten aus, die von Schwingungsfühlern 23, 24 abgetastet und an ein Frequenzmeßgerät
25 abgegeben werden. Diese Schwingungsfühler 23, 24 dienen zugleich als Erreger
für die Querschwingungen der beiden Saiten 13, 14, was auf magnetischem Wege durch
Magnetspuien erfolgt.
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Der Frequenzmesser 25 ist ein Bestandteil des elektronischen Auswertungsgeräts
26, dessen Ausgangsglied schließlich ein Anzeigewerk 27 aufweist, worin das Gewicht
G der zu vermessenden Last 10 in digitalen Ziffern im Ablesefenster 28 angegeben
wird.
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Bisher mußte ein solches Massen- bzw. Kraft-Meßwerk 11 mechanisch
einjustiert werden, was durch Verstellungen an verschiedenen, die Baulänge und die
Verbindung der mechanischen Glieder bestimmenden Verbindungen erzielt werden mußte.
Diese Einstellungen können durch Verschiebungen der Befestigungspunkte 15, 16 der
beiden Saiten 13, 14 sowie durch deren gemeinsame Verbindung 17 ausgeführt werden.
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Ebenso können Justierungen durch Verschiebungen des Vergleichsgewicht-StGckes
20 in dessen Ubertragungsgestänge 18 sowie durch Verschiebung der einzelnen Gelenkpunkte
29 in den beiden Ubertragungsgestängen 18, 19 erhalten werden. Durch Verstellungen
in diesen Bereichen mußte, was anhand der Fig. 2 erläutert wird, bislang die jeweilige
indi-viduelle Meßwerk-Charakteristik I in die endgültige, für die Wirksamkeit einer
elektronischen Auswertungseinrichtung richtige Kurvenform V umgewandelt werden.
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In Fig. 2 ist ein Diagramm eines solchen Meßwerks 11 gezeigt, wo als
Abszisse die Frequenzen f einer der beiden Saiten bzw. das Verhältnis der beiden
Frequenzen aufgetragen ist, während die Ordinate das zugehörige Gewicht G der zu
bestimmenden Last 10 angibt. Die Charakteristik eines zusammenmontierten Meßwerks
11 hat dabei zunächst das durch die ausgezogen gezeichnete Kurve I ersichtliche
Aussehen. Um die Arbeitsweise des Meßwerks an die Gegebenheiten der Auswertungseinrichtung
anzupassen, mußte ssn, damit im Anzeigewerk der zur Frequenz f richtige Gewichtswert
G angezeigt wird, eine mehrfache Justierung durchgeführt werden, mit welcher die
Charakteristik schrittweise abgeändert wurde. Zunächst einmal mußte die Null-Lage
der
Meßkurve abgeändert werden, wodurch sich der aus II aus Fig. 2 ersichtliche Kurvenverlauf
ergab. Dann war es erforderlich, eine Bereichsänderung durchzuführen, wodurch die
Kurve sich in die Form III verändern ließ. Hiervon ausgehend mußten dann Linearitäts-Justierungen
durchgeführt werden, die zunächst einen sogenannten "Bogenfehler" beseitigen mußten,
wodurch sich der Kurvenverlauf IV ergab und schließlich erhielt man durch Beseitigung
von Kubik-Fehlern den aus der endgültigen Charakteristik V der Fig. 2 ersichtlichen
Kurvenverlauf, der sich schon recht gut an die gewünschte lineare Beziehung zwischen
G und f anlehnt,wie sie durch die dünne Hilfslinie 30 in Fig. 2 veranschaulicht
wurde. Diese erwünschte lineare Beziehung ist aber nur auf den Meßbereich G = Null
bis G - GMax beschränkt, denn im weiteren Kurvenverlauf nimmt die Charakteristik
V einen von dieser Linearität 30 stark abweichenden Verlauf. Zur Ausführung all
dieser Justierarbeiten ist ein hochqualifiziertes Personal und viel Arbeitszeit
erforderlich gewesen.
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Bei der Erfindung verwendet man ein Auswertungsgerät 26, welches auf
den in Fig. 1 ersichtlichen Aufbau sich zurückführen läßt. Irgendwelche mechanischen
Justiermittel im Bereich des Meßwerks 11 brauchen nicht vorgesehen zu sein, vielmehr
werden die mechanischen Bauteile, ohne Rücksicht auf die später zu erwartenden Meßfehler,
zusammenmontiert. Das fertige Meßwerk 11 weist somit nach der Montage eine Kennlinie
mit spezifischen Meßfehlern aufs wie sie bei spielsweise durch die oben behandelt
Kurve I von Fig. 2 vorgegeben ist. Durch den gewählten Aufbau des Auswertungsgeräts
26 werden die individuellen Meßfehler automatisch berücksichtigt, wobei es nur erforderlich
ist, bestimmte Festwerte in die Recheneinrichtun einzugeben, die sich durch einfache
Testgewichte mit dieser Auswertungseinrichtung schnell ermitteln lassen. Die Verfahrenweise
für den Betrieb der Vorrichtung läuft damit wie folgt ab:
Es wird
davon ausgegangen, daß die Meßwert-Charakteristik, z.B. Kurve I von Fig. 2, sich
hinsichtlich des zu ermittelnden Gewichts G aus der zugehörigen Frequenz f immer
darstellen läßt durch die Formel: G = aO zu a, + a1f + a a2f2 + a3f3 + .. ...anfn
(1) Durch geschickte Wahl der Koeffizienten ao, a1 ... an läßt sich ausgehend vom
Meßsignal, nämlich hier der Frequenz f, eine beliebig exakte Beziehung zu dem gesuchten
Meßwert, hier dem Gewicht G, erzielen. In vielen praktischen Fällen genügt es völlig,
lediglich die vier ersten Glieder des Polynoms (1) zu berücksichtigen. Die erindungsgemäße
Auswertungseinrichtung 26 hat einen dementsprechenden Aufbau. Sie umfaßt drei Multiplikationsglieder
31, 32, 33, die mit dem vom Frequenzmesser 25 kommenden Ausgangssignal f durch die
Verbindungsleitung 34 beaufschlagt werden. Diese Multiplikationsglieder 31, 32,
33 sind in abwechselnder Reihenfolge in einer Reihe mit Additionsgliedern 35, 36,
37 angeordnet und durch dazwischenliegende Schaltverbindungen 38, 39, 40, 41 und
42 miteinander verbunden.
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Weiterhin ist das erste Multiplikationsglied 31 sowie jedes der nachfolgenden
Additionsglieder 35, 36 und 37 mit einem einen Festwert in die Recheneinrichtung
26 eingebenden Rechenglied 43, 44, 45, 46 verbunden, die durch Schaltverbindungen
47, 48, 49, 50 mit den vorerwähnten, zugehörigen Gliedern verbunden sind. Diese
Festwert-Glie der 43, 44, 45, 46 stehen über eine Leitung 51 mit einem Steuerglied
52 in Verbindung, welches bei jedem Rechenvorgang die Eingabe der Festwerte in den
Rechner veranlaßt. Die vom letzten Rechenglied 37 kommende Ausgangsleitung 53 führt
den Ausgangsimpuls zum Anzeigewerk
27, wo im Ablesefenster 28 der
ermittelte Gewichtswert G zahlenmäßig erscheint.
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Bei der Beschränkung der Gleichung (1) auf die vier ersten Glieder
kommt es nur darauf an, die vier ersten Koeffizienten aO, a1, a2, a3 zu ermitteln.
Zu diesem Zweck belastet man die Meßvorrichtung mit vier geeigten Gewichten G1,
G2, G3 und G4, welche vorteilhafterweise derart gewählt werden, daß z.B. G1 m Null
ist, G4 der vollen Last entspricht, G3 zwei drittel der Vorlast ausmacht und G2
ein drittel der Vollast beträgt. Bei diesem Testverfahren zur Ermittlung der vier
Festwerte wird die geschilderte Schaltung des Auswertungsgeräts 26 verwendet, wobei
man die vorerwähnten Festwertglieder 43, 44, 45, 46 zunächst auf vier beliebige,
konstante Werte einstellt. Am bequemsten ist es, die Festwertglieder 43, 44 und
46 bei diesem Testverfahren gleich Null zu setzen und lediglich beim Rechenglied
45 einen Festwert a1 = 1 zu verwenden. Dies hat zur Folge, daß für die vier geeichten
Gewichte die G1, G2, G3 und G4 sich vier verschiedene ermittelte Frequenzen fl,
f2, f3 und f4 ergeben, die einfach im Ablesefenster 28 des Anzeigewerks 27 abgelesen
werden können. Mit diesen vier Paaren für G und F erhält man somit aus der Formel
(1) vier Gleichungen zur Ermittlung der Koeffizienten aO, a1, a2 und a3, wofür sich
die Ergebnisse aO = A, a1 = B, a2 = C und a3 = D ergeben. Diese Koeffizientenermittlung
könnte, wenn die Vorrichtung 26 ein Mikro-Computer ist, auch von dieser Vorrichtung
selbst vorgenommen werden. Über das vorerwähnte Steuerglied 52 werden, wie aus Fig.
1 ersichtlich ist, den Rechengliedern 43, 44, 45, 46 diese ermittelten individuellen
Festwerte A, B, C und D eingegeben, welche für das hier vorliegende Meßwerk 11 spezifisch
sind.
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Damit ist die Vorrichtung zur exakten Ermittlung aller Gewichtswerte
G endgültig eingerichtet. Außer der einfachen und schnellen Ermittlung und Eingabe
dieser Festwerte A bis D brauchen keinerlei
zeitaufwendige Justierungsarbeiten
durchgeführt werden. Entsprechend dem individuellen Verhalten der einzelnen Meßwerke
11 erhält jede Vorrichtung durch das geschilderte einleitende Testverfahren seine
spezifischen Festwerte A bis D.
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Wird nun irgend eine Last G auf die Lastschale 21 des Meßwerks 11
aufgebracht, so gibt das Frequenzmeßgerät 25 über die Verbindungsleitung 34 zunächst
ein Signal an das Multiplikationsglied 31, welches zugleich vom ersten Rechenglied
43 mit dem eingestellten Festwert D beaufschlagt wird. An das nächstfolgende Additionsglied
35 gelangt über die Schaltverbindung 38 der Impuls D o f Im nachfolgenden Additionsglied
35 wird vom benachbarten Rechenglied 44 über die Schaltverbindung 48 der nächste
Festwert C eingegeben, so daß zum übernächsten Multiplikationsglied 32 durch die
Schaltverbindung 39 ein Signal entsprechend D f + C läuft. Im Multiplikationsglied
32 wird über die Leitung 34 noch einmal die Frequenz f eingegeben, so daß über die
nächste Verbindung 40 das Signal Do f2 + Qf zum nachfolgenden Additionsglied 36
läuft. Hier gelangt vom Rechenglied 45 über die Leitung 49 der zugehörige Festwert
B, weshalb über die nächste Verbindungsleitung 41 das Signal D of2 + C D f * JL
* B zum nachfolgenden Multiplikationsglied 33 läuft, wo über die Verbindungsleitung
34 erneut die Frequenz f eingegeben wird. In der nachfolgenden Verbindungsleitung
42 zum letzten Additionsglied 37 läuft damit ein Signal entsprechend Df2 + Cf2 +
Bf. Im Additionsglied 37 wird über die Schaltverbindung 50 vom Rechenglied 46 der
zugehörige letzte Festwert A abgegeben, weshalb an der Ausgangsleitung 53 zum Anzeigewerk
27 das endgültige Signal Do f3 + Cf2 + Bf + A läuft.
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Damit erhält man im Ablesefenster 28 den genau richtigen Gewichtswert,
obwohl das ############ ## Meßwerk 11, wie bereits erwähnt wurde,die aus Fig. I
in Fig. 2 gezeigten Verhältnisse aufweist.
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Es ist keine Justierung hinsichtlich Nullage, Meßbereich und Linearität
erforderlich.
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Die ermittelten Festwerte A bis D können von Hand oder durch das Steuerglied
52 automatisch in den Rechner 26 eingebracht werden.
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Sofern eine größere Genauigkeit der Messung erforderlich ist, um beispielsweise
noch eine feinere Gewichtseinteilung der Skala zu erhalten, ist es möglich, anhand
der Formel (1) noch ein oder mehrere weitere Glieder dieses Polynoms zu verwenden.
Dies hätte für die Auswertungseinrichtung 26 lediglich die Folge, daß sich die Schaltung
um eine entsprechende Anzahl von Multiplikations- und Additionsgliedern erweitert
und daß eine dementsprechend vermehrte Anzahl von Festgliedern zur Anwendung kommt,
wie auch im einleitenden Testverfahren zur Ermittlung der Gewichte eines oder mehrere
weitere geeigte Gewichte zu den bereits erwähnten vier Gewichten hinzugenommen werden
müßten. Es kommt nur darauf an, für die Ermittlung der entsprechenden Anzahl von
Koeffizienten eine entsprechende Anzahl von Bestimmungsgleichungen aus vorbestimmten
Eichgewichten für zu ermittelnde Anzahl von verschiedenen Frequenzen zu erhalten.
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Für n Glieder der Gleichung (1) würde man n Eichgewichte zur Ermittlung
von n Koeffizienten benötigen. Die zugehörige Auswertungseinrichtung 26 würde dabei,
in entsprechender Verlängerung des Schaltschemas insgesamt n Rechenglieder für n
Festwerte aufweisen.
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Weiterhin wäre es auch möglich, zur Durchführung der oben beschriebenen
Rechenoperationen einen anderen Aufbau zwischen den einzelnen Rechengliedern zu
verwenden, wenn beispielsweise quadrierende und die dritte Potenz bildende Rechenglieder
angewandt werden. Es kommt jedenfalls darauf an, eine der Gleichung (1) entsprechende
Schaltung der Bauelemente zu verwenden.
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Wie weiterhin aus Fig. 1 erkennbar ist, wäre es möglich, über das
Steuerglied 52 die Größe der Festwerte A, B, a und D in Abhängigkeit
von
weiteren Variablen zu steuern, die auch noch auf andere Weise, als durch Justierungsfehler,
das Meßergebnis beeinflussen könnten. Im Ausführungsbeispiel von Fig. 1 ist dies
hinsichtlich der Temperatur, der Erdbeschleunigung und hinsichtlich von Erschütterungen
der Unterlage der Vorrichtung vorgesehen. Zu diesem Zwecke ist an der Vorrichtung
ein Temperaturfühler 54 vorgesehen, der über eine Verbindungsleitung 57 mit dem
oben erwähnten Steuerglied 52 für die Festwerte A bis D in Verbindung steht. Ändert
sich die Temperatur t der Umgebung der Vorrichtung 11, so wird dies dem Steuerglied
52 mitgeteilt. Das Steuerglied 52 regelt nur, nach einer entsprechenden vorausgehenden
Eichung dieses Gerät die vier Konstanten A bis D in der gewünschten Weise. Hierdurch
lassen sich Meßfehler höherarOrdnung beseitigen, die bislang nicht auf so übersichtliche
und praktische Weise von der Auswertungseinrichtung erfaßt werden konnten.
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Da bekanntlich die Gewichtsbestimmung G einer vorgegebenen Masse auch
von der Größe der Erdbeschleunigung am Aufstellungsort der Waage abhängig ist, ließe
sich ein solcher Fehler auch durch einen Gravitationsfühler 55 bei der Erfindung
in ähnlicher Weise beseitigen, wie dies für die Temperatur vorstehend erläutert
wurde. Ein solcher Gravitationsfühler 55 stellt die Abweichung der Erdbeschleunigung
g fest und meldet über die Verbindungsleitung 57 die festgestellte Änderung dem
Steuerglied 52, welches in entsprechender Weise die Festwerte A bis D regelt.
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Schließlich könnte auch noch ein auf Erschütterungen des Geräts ansprechender
Beschleunigungsfühler 56 vorgesehen sein, der in entsprechender Weise auf das Steuerglied
52 zur schnellen Anpassung der jeden Augenblick geltenden Festwerte A bis D wirksam
ist.
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Damit läßt sich durch Verwendung von Mikro-Computern eine hinsichtlich
Bedienung und Wirkungsweise einfache und präzise Meßvorrichtung gewinnen.
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Die Erfindung ist auch auf Meßvorrichtungen anderer Art anwendbar.
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So ist es nicht mehr erforderlich, für die Gewichtsbestimmung ein
in der in Fig. 1 erkennbaren Weise bekoppeltes Paar von Saiten 13, 14 zu verwenden;
vielmehr genügt es, eine einzelne Saite der gewichtsmäßig zu bestimmenden Kraft
über ein Gestänge auszusetzen. Im Bedarfsfall könnte man dabei auch auf eine feste
Refernzkraft verzichten. Die oben erwähnte Auswertungseinrichtung 26 wäre ohne weiteres
in der Lage, durch die geschilderte Ermittlung der Festwerte A bis D auch in diesem
Fall die gewünschte Beziehung zwischen Gewicht G und den Frequenzen dieser einzigen
Saite vorzusehen.
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Bei der Erfindung kommt es, sofern schwingende Saiten hinsichtlich
der jeweils herrschenden Frequenzen erfaßt werden sollen, auf eine Frequenz zählung
an. Es ist dabei zur weiteren Vereinfachung der Vorrichtung vorteilhaft, möglichst
kurze Zähler zu verwenden, die wesentlich einfacher aufgebaut sind. Dies soll aber
keineswegs auf Kosten der hohen Auflösung der Frequenzbestimmung gehen, wie auch
ein schnelles Ergebnis erzielt sein soll. Dies ist durch die Anwendung sogenannter
Microprocesser zu erreichen. Ausgehend von dem Aufbau des in Fig. 1 mit den beiden
Saiten 13, 14 gezeigten Meßwerks 11 wird die Anzahl der Schwingungen der Frequenz
fl der einen Saite 14 für kurze Zeiträume gezählt, innerhalb welcher eine Vergleichssaite,
z.B. die Saite 13, eine bestimmte kleine Anzahl von Schwingungen, z.B. 16 Schwingungen,
ausführt. Dieser Vorgang wird oft; z.B. 400 mal, wiederholt und die erlangten einzelnen
Resultate werden aufaddiert und dann in der bereits geschilderten Weise weiterverarbeitet.
In den Computern ist für die Zählung der Impulse nur eine kleine Rechenkapazität
erforderlich, weshalb für die weiteren
Rechenvorgänge zur Verarbeitung
des Frequenz ergebnisses noch hohe Kapazitäten zur Verfügung stehen. Die lediglich
kurzen Zähler sind raumsparsam, verursachen wenige Kosten und erfordern nur eine
geringe Wärmeabfuhr.