DE2513520A1 - Verfahren zur verminderung des reibungswiderstandes in stroemendem rohoel - Google Patents

Verfahren zur verminderung des reibungswiderstandes in stroemendem rohoel

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DE2513520A1
DE2513520A1 DE19752513520 DE2513520A DE2513520A1 DE 2513520 A1 DE2513520 A1 DE 2513520A1 DE 19752513520 DE19752513520 DE 19752513520 DE 2513520 A DE2513520 A DE 2513520A DE 2513520 A1 DE2513520 A1 DE 2513520A1
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  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)

Description

  • Bes chreibun zu der Patentanmeldung betreffend: Verfahren zur Verminderung des Reibungswiderstandes in strömendem Rohöl Zahlreiche Polymeren können in kleinen Mengen in ein strömendes Kohlenwasserstoffsystem, beispielsweise in eine Rohrfernleitung oder Pipeline eingespritzt werden und dienen dort als Mittel zur Verminderung der Reibung.
  • Um ein wirksames reibungsverminderndes Mittel zu sein, muß das Polymer gelöst vorliegen. Bin übliches Verfahren zum Einbringen des Polymeren in das strömende System besteht darin, daß man das Polymer in einem bestimmten Lösungsmittel oder in einer gewissen Menge des flüssigen Kohlenwasserstoffs aus dem strömenden System auflöst und dieses im voraus gelöste Polymer und das Lösungsmittel in das strömende System einspritzt.
  • Besondere Vorrichtungen zum Auflösen werden hierfür benötigt, nämlich Zerkleinerungsmaschinen (Shredder) oder Mahlwerke, um das Polymer zu feinen Teilchen zu zerkleinern, ferner Mischer, Heizvorrichtungen und Vorratsbehälter. Häufig kann das Polymer in derartigen Vorrichtungen nur bei relativ geringer Konzentration, beispielsweise in der Größenordnung von 1 %, gehandhabt werden und braucht eine lange Zeit, beispielsweise mehrere Tage, um sich aufzulösen, weshalb dann groß bemessene Vorrichtungen zum Auflösen benötigt werden. Außerdem ist die in den Zerkleinerungsmaschinen, Mahlwerken und Mischern auftretende Scherwirkung nachteilig für das Polymer, das abgebaut bzw. in seinem Molekulargewicht verringert wird; weiterhin wirken die mit der Anlage zum Auflösen kombinierten Zentrifugal- oder Kreiselpumpen sehr nachteilig auf verdünnte Polymerlösungen und vermindern dadurch die Eeibungsverringernden Eigenschaften des Polymeren.
  • Das Polymer unterliegt weiterhin oxidierenden Einflüssen, bevor es gelöst oder durch Mahlen, Zerstäuben oder Zerkleinern in feine Teilchen überführt wird; diese oxidierenden Einflüsse vermindern weiter die Wirksamkeit des Polymeren als reibungsverminderndes Mittel. Dies trifft vor allem zu, wenn Licht und Sauerstoff gleichzeitig zugegen sind; bekanntlich findet aber Abbau oder Zersetzung auch in vollständiger Dunkelheit statt.
  • Es treten somit eine Reihe von Nachteilen auf bei den bekannten Arbeitsweisen zum Vorbereiten des Polymeren für das Auflösen und ebenfalls beim Aufbewahren des Polymeren bis zum Zeitpunkt des Gebrauchs in den Rohrfernleitungen. Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeiten zu überwinden und eine erfolgreiche Lösung der Probleme anzubieten, die nachfolgend näher beschrieben wird.
  • Hauptziele der Erfindung sind das Vorbeugen oder Verhindern des oxidativen Abbaues von Polymeren, die als reibungsvermindernde Mittel geeignet sind, die Beschleunigung der Auflösung des Polymeren in bestimmten Lösungsmitteln oder strömenden flüssigen Kohlenwasserstoffen, die Erleichterung der Handhabung des Polymeren und die Bereitstellung eines Systems zum Einbringen des Polymeren in strömende flüssige Kohlenwasserstoffe ohne daß hierfür eine besondere Anlage oder Apparatur zum Auflösen benötigt wird.
  • Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man ein Polymer in Krümel- bzw. Granulatform einsetzt, mit einem die Oxidation verhindernden Pulver sowie mit einem Pulver zur Verhinderung des Kaltfließens oder des unerwünschten Klebens bestäubt und/oder das Polymer in ein Nicht-Lösungsmittel eintaucht und schließlich das Polymergranulat alleine oder in Form einer Aufschlämmung in dem Nicht-Lösungsmittel in ein strömendes flüssige Kohlenwasserstoffsystem einbringt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist darauf gerichtet, daß erstens der oxidative Abbau des Polymeren verhindert wird durch Eintauchen des Polymeren in ein Nicht-Lösungsmittel, daß zweitens der oxidative Abbau des Polymeren verringert wird durch Bestäuben des Polymeren mit 2,6-Di-tert.-butylparacresol, 4,4'-Methylen-bis-(2,6-di-tert.-butylphenol) oder einem anderen Antioxidans-Pulver; daß drittens das Polymer mit einem Pulver zum Verhindern des Kaltfließens, beispielsweise mit Calciumcarbonat bestäubt wird und daß viertens kontinuierlich eine Quelle für gelöstes Polymer in einem in einer Rohrfernleitung strömenden Kohlenwasserstoff bereitgestellt wird durch Einspritzen oder Einbringen eines rolymergranulats in den Kohlenwasserstoff.
  • Mit Hilfe der erfindungsgemäß angegebenen Mittel werden nicht* die oben genannten Nachteile der bekannten Verfahren überwunden, sondern auch weitere bedeutsame Vorteile erzielt, die aus der nachfolgenden Beschreibung hervorgehen.
  • *nur Polymere gelangen üblicherweise in fester Form als Blöcke oder Ballen oder Packen auf den Markt. Das Verarbeiten der Polymeren für den Endgebrauch, beispielsweise zur Verminderung der Reibung, schließt üblicherweise das Auflösen des Polymeren ein. Bekanntlich ist die Auflösungsgeschwindigkeit etwa proportional der Berührungsfläche zwischen Polymer und Lösungsmittel. Um die Auflösungsgeschwindigkeit zu erhöhen, werden die Polymerblöcke oder Packen zerkleinert, vermahlen oder zerstäubt, bevor dann die kleinen Teilchen mit Lösungsmittel versetzt werden. Erfindungsgemäß wird nun diese bekannte Arbeitsweise des Standes der Technik vermieden und das feste Polymer in Krümel- bzW. Granulatform hergestellt und zur Verfügung gestellt. Das Granulat besitzt eine stark gekrüme oder verzerrte Oberfläche und infolgedessen einen wesentlich größeren Oberflächenbereich bzw. eine wesentliche größere spezifische Oberfläche als äquivalent große oder äquivalent schwere mechanisch zerkleinerte Teilchen. Das Granulat wird infolgedessen leichter aufgelöst als mechanisch zerkleinerte Teilchen; erfindungsgemäß wird dadurch der Abbau des Polymeren infolge der Scherkräfte in Zerkleinerungsanlagen und anderen mechanischen Vorrichtungen, in denen Polymerblöcke oder Packen bisher zerkleinert wurden, vermieden.
  • Es stehen zahlreiche Verfahren zur Verfügung, um das Polymer in Granulatform herzustellen. Hierzu gehören Suspensionspolymerisation, Emulsionspolymerisation sowie die Granulatherstellung in der Endstufe der Lösungspolymerisation von Polymeren. Hierbei wird die Polymerlösung oder* durch Düsen, Öffnungen oder ähnliches gespritzt bzw.
  • gepreßt und das Lösungsmittel mit Hilfe des Dampfes entfernt.
  • *-dispersionpolymer cement) Das granulatförmige Polymer kann dem oxidativen Abbau unterliegen, so lange bis die Sauerstoff-Quelle, beispiels weise Luft, entfernt bzw. ausgeschaltet worden ist. Dies trifft vor allem zu, wenn Licht und Sauerstoff gleichzeitig einwirken und vor allem im Falle von oleophilen Polymeren. Die Erfindung stellt zusätzlich eine Arbeitsweise bereit zum Eliminieren oder Begrenzen des oxidativen Abbaus von oleophilen Polymeren, indem im wesentlichen die Berührung zwischen Sauerstoff und Polymer unterbunden wird. Dies wird dadurch erreicht, daß das Polymer in ein Nicht-Lösungsmittel eingetaucht wird, beispielsweise in entgastes Wasser und andere entgaste Flüssigkeiten, die das Polymer nicht lösen.
  • Bevorzugtes Nicht-Lösungsmittel ist Wasser, weil es billig ist und weil eine Wasser-Granulat-Aufschlämmung unmittelbar in das strömende Kohlenwasserstoffsystem eingespritzt werden kann; dies stellt ein sehr wirksames Mittel dar, das Polymer in das System einzubringen.
  • Die Beständigkeit des Polymeren gegenüber oxidativem Abbau kann weiterhin erhöht werden, indem das Polymer mit einem Pulver oder Puder bestäubt wird, beispielsweise mit 2,6-Di-tert.-butylparacresol, 4,4!-Methylenbis- (2, 6-di-tert.-butylphenol ), 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-tert. -butylphenol) oder polymerisiertes Trimethyldihydrochinolin. Bevorzugtes Mittel für Polyisoprenpolymere ist eine Kombination aus 2,6-Di-tert.butylparacresol und 2,2t-Methylen-bis(4-methyl-6-tert.-butylphenol), Derartige Pulver tragen ebenso wie Wasser dazu bei, die Berührung zwischen Sauerstoff und Polymer zu unterbinden. Calciumcarbonatpulver erleichtert die Handhabung des Polymeren, weil es dieses daran hindert klebrig zu sein und zusammenzubacken oder an den Wänden der Vorrichtung hängen zu bleiben.
  • Vorzugsweise wird eine Polymer-Aufschlämmung eingesetzt, weil flüssige Systeme leicht in automatische Verfahrensabläufe eingeordnet werden können. Kleine Granulatteilchen eingetaucht in Wasser bei einer Konzentration von etwa 10 bis etwa 65 O/o ergeben eine Aufschlämmung, die die meisten Eigenschaften einer Flüssigkeit aufweist. Die wichtigste Eigenschaft ist die gewöhnlichen Flüssigkeiten gleiche Pumpfähigkeit in Rohrfernleitungen, Röhren, Kanälen u.a. Systemen.
  • Die Erfindung stellt weiterhin eine Arbeitsweise zur Verfügung, mit deren Hilfe gelöstes Polymer bei Bedarf in situ in dem strömenden Kohlenwasserstoff bereitgestellt wird. Das Polymer wird in der Pipeline insofern aufgebraucht, als es ständig abgebaut wird. Wenn das gesamte Polymer gelöst in die Pipeline eingesnritzt wird, kann sehr viel Polymer durch Pumpen und ähnliche Einrichtungen aufgebraucht werden, bevor es tatsächlich für die Verminderung der Reibung benötigt wird. Im Gegensatz hierzu wird erheblich weniger Polymer abgebaut und geht damit verloren, wenn es als Granulat zugegeben wird, das langsam über die gesamte Länge der Pipeline hinweg sich löst. Üblicheeise löst sich ein Granulat mit Korngröße etwa 9,5 mm in einer Pipeline innerhalb von 2 bis 4 Tagen. Je kleiner der Durchmesser der einzelnen Granulen, um so weniger Zeit wird für das Auflösen benotigt. Die Erfindung ist besonderem Nutzen, wenn eine kurzzeitige Anwendung des Mittels zum Vermindern der Reibungswiderstandes benötigt wird, beispielsweise wenn die Kapazität einer Pipeline für eine begrenzte Zeitspanne erhöht werden soll oder wenn eine ständige Anlage zum Auflösen (des Polymeren) in Bau befindlich ist und während der Baumaßnahmen eine Verringerung des Reibungswiderstandes angestrebt wird.
  • Die vorliegende Erfindung läßt sich auf zahlreiche unterschiedliche Arten von Kohlenwasserstoffsystem und auf unterschiedliche Arten von Kohlenwasserstoffen anwenden.
  • *der Reibung bzw.
  • Es wird der Reibungswiderstand von strömendem Rohöl oder von Rohölfraktionen verringert. Es muß lediglich darauf geachtet werden, daß das jeweilige Polymer, welches zugesetzt wird, sich nicht bei der in Aussicht genommenen späteren Verwendung der Kohlenwasserstoff nachteilig auswirkt. Es kann gegebenenfalls auch vorgesehen sein, das Polymer anschließend aus dem Kohlenwasserstoffsystem wieder zu entfernen; dies ist aber allgemein ein kostspieliges und kompliziertes Unterfangen. Üblicherweise wird jedoch das Polymerem Kohlenwasserstoff in so geringer Menge zugesetzt, daß dies bei keiner der weiteren Verwendungen des Kohlenwasserstoffes eine Rolle spielt.
  • Vorzugsweise wird das Polymergranulat in Form seiner Aufschlämmung unmittelbar in die strömenden Kohlenwasserstoffe eingebracht, da hierdurch einige der hauptsächlichen Vorteile der Erfindung besonders deutlich zu Tage treten, nämlich: die in situ Auflösung des Polymeren während des Kohlenwasserstoff- bzw. Öltransportes. Das Polymergranulat kann natürlich auch in einen Vorratstank oder einen anderen Behälter eingeführt werden, der die Kohlenwasserstoffeenthält, bevor diese in das strömende System eingeführt werden. Zwar treten hierbei die hauptsächlichen Vorteile der Erfindung nicht zu Tage.
  • Es wird jedoch auch hier die Zeit verkürzt, die üblicherweise benötigt wird, um das Polymer aufzulösen, weil das erfindungsgemäß al s Granulat vorliegende Polymer sich relativ schnell löst. Es spielt keine Rolle, ob das Ö1 bzw. die Kohlenwasserstoffcharge schnell oder langsam fließt. Eine relativ turbulente Strömung beschleunigt das Auflösen des Polymeren, beschleunigt jedoch gleichzeitig den Polymerabbau; andererseits verlangsamt eine nicht turbulente Strömung die Auflösung des Polymeren ebenso wie den Abbau des Polymeren.
  • Die erfindungsgemäß behandelten Kohlenwasserstoffsysteme erstrecken sich nicht nur auf lange oder kurze Pipelines, *hingegen sondern umfassen beliebige Situationen oder Gele f the;-ten, wo ein Kohlenwasserstoff entlang einer festen Grenze in der turbulenten Region strömt. Die Erfindung erstreckt sich somit auch auf die Fälle,in denen der Kohlenwasserstoff stationär bleibt und eine feste Fläche innerhalb des Kohlenwasserstoffes bzw. Öls sich fortbewegt.Es gibt somit eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten für die erfindungsgemäße Verringerung des Reibungswiderstandes des flüssigen Kohlenwasserstoffes.
  • Die Erfindung läßt sich auf die meisten Polymeren anwenden, die zur Verminderung der Reibung bzw. des Reibungswiderstandes brauchbar sind. Besonders brauchbar sind Polyisopren, Polyisobutylen, Polydimethylsiloxan, Polybutadien und verschiedene Copolymeren. Mit Granulaten oder Teilchen derartiger Polymerer kann eine Verringerung des Reibungswiderstandes bis zu etwa 80 3o in turbulenten Flüssigkeitsströmungen erreicht werden. Allgemein wird die stärkste Wirkung beobachtet, wenn lineare Polymere mit höheren Molekulargewichten in der Größenordnung von mehreren Millionen eingesetzt werden. Die Verminderung der Reibung bzw. des Reibungswiderstandes durch ein gegebenes Polymer wird üblicherweise optimiert indem das Molekulargewicht des Polymeren erhöht und dessen Konzentration verringert wird.
  • Die Korngröße des Granulats bzw. Abmessungen der einzelnen Granulen werden allgemein bestimmt von der angestrebten Auflösungsgeschwindigkeit, von dem gewählten Polymer und von der Länge der Pipeline. In kurzen Pipelines beispielsweise bis zu 80 km kann ein schnelles Auflösen eramnscht sein und der Abbau unter Schereinwirkung kann von nicht nachweisbar bis zu sehr wenig schwanken und infolgedessen unberücksichtigt bleiben. Dementsprechend werden hier kleine Teilchen von etwa 1 /um bis etwa 5 000 /um (5 mm) vorzugsweise von etwa 10 um bis etwa 500 /um verwendet. In langen Pipelines über beispielsweise 800 km oder darüber wird mäßiger oder sogar starker Abbau des Polymeren beobachtet, vor allem in Pumpen und führt zu verringerter Wirksamkeit hinsichtlich Verminderung des Reibungswiderstandes Inderartige lange Leitungen wird ein Granulat mit Korngrößenverteilung von etwa 1 /um bis etwa 20 000 /um (20 mm), vorzugsweise von etwa 10 /um bis etwa 10 000 um (10 mm) eingespritzt, so daß/sich das (Staub-) feine Granulat schnell auflöst und sofort zur Verminderung des Reibungswiderstandes führt, während die gröberen Teilchen sich langsamer lösen und damit entlang der Leitung wirksam werden, nachdem das ursprünglich gelöste Polymer abgebaut worden ist0 Die Geschwindigkeit, mit welcher das Polymergranulat sich löst, hängt ab von dem Monomeren, dem Molekulargewicht, der Konzentration, dem flüssigen Kohlenwasserstoff, der Temperatur, den in der Strömung vorhandenen Scherkräften und der Größe der Polymerteilchen. Unter gewöhnlichen Bedingungen sind der flüssige Kohlenwasserstoff, die Temperatur und die Scherkräfte vorgegeben durch das System, in welchem Verluste infolge Reibung oder Reibungswiderstand vermindert werden sollen, Das Monomer, das Molekulargewicht und die Konzentration werden üblicherweise so gewählt, daß eine bestimmte prozentuale Verringerung der Reibung oder des Reibungswiderstandes erreicht wird. Auf diese Weise wird die Polymerauflösung lediglich von der Teilchengröße des Polymeren gesteuert.
  • Für eine gegebene Masse von Polymerteilchen bei niederer Konzentration ist die Auflösungsgeschwindigkeit etwa proportional dem Oberflächenbereich, der dem Lösungsmittel ausgesetzt wird, d.h. kleine Teilchen werden schneller gelöst als große Teilchen. Dementsprechend wird das Polymer in Teilchengrößen injeziert, die den spezifischen Bedürfnissen hinsichtlich der Auflösungsgeschwindigkeit angepaßt sind.
  • Die Polymerteilchen gemäß der vorliegenden Erfindung können in sehr verschiedenen Formen verwendet werden.
  • Eine geeignete Form sind trockene Teilchen bzw. trockenes Granulat, da dies keine weiteren Vorbereitungsmaßnahmen vor dem Einbringen in das Kohlenwasserstoffsystem benötigt. Eine konzentrierte Aufschlämmung kann ebenfalls Verwendung finden, da diese Form leicht gehandhabt und mit sehr unterschiedlichen Vorrichtungen unter einer Vielzahl von Bedingungen eingespritzt werden kann, ohne das Kohlenwasserstoffsystem oder das Polymer nachteilig zu beeinflussen. Die Aufschlämmung wird hergestellt unter Verwendung eines Nicht-Lösungsmittels für die flüssige Phase, beispielsweise von Wasser.
  • Die Polymerteilchen bzw. Granulen werden vorzugsweise in sehr geringer Konzentration im Kohlenwasserstoffsystem eingesetzt, wie bereits angegeben. Die Konzentration wird nicht nur von dem Ausmaß des in der Rohrleitung eintretenden Abbaues vorgegeben, der seinerseits von der Länge der Rohrleitung und anderen Faktoren abhängt; die Konzentration hängt ebenfalls ab von der angestrebten bzw.
  • benötigten Verminderung der Reibung bzw. des Reibungswivderstandes . Zu den anderen Faktoren, die von großer Bedeutung sind, gehören die in der Strömung vorhandenen Scherkräfte, die den Abbau stark erhöhen können. Die Anwendung von hohen Pumpdrucken in engen Leitungen führt zu hohen Scherkräften bzw. Schergeschwindigkeiten, wie im Falle der Strömung durch Pumpen. In weiten Leitungen mit niedrigen Pumpdrucken herrschen geringere Scherkräfte vor und dementsprechend tritt weniger Abbau ein Zieht man dies alles in Betracht, so erweist sich allgemein eine Konzentration von 1 ppm bis etwa 2 000 ppm Polymer im Kohlenwasserstoffsystem als geeignet, vorzugsweise beträgt diese Konzentration 5 bis 500 ppm. Erkennbar hängt die Konzentration auch von dem eingesetzten Polymeren ab, da manche Polymere eine stärkere Verringerung des Reibungswiderstandes bewirken als andere Polymere.
  • Allgemein wird das Polymer an einen beliebigem Ort in die Pipeline eingebracht, wo ein festes oder flüssiges Material wie eine Aufschlämmung leicht zugegeben werden kann. Vorzugsweise wird das Polymer an der Pumpensaugleitung zugesetzt, da die Pumpe die Polymerteilchen nicht nachteilig beeinflußt, die - anders als das oben erwähnte gelöste Polymer - von der Pumpe nicht abgebaut werden. Außerdem wildmit Hilfe der Pumpe das Polymer gleichmäßig in das Kohlenwasserstoffsystem eingebracht, indem Turbulenz erzeugt wird, die ihrerseits die Geschwindigkeit der Auflösung des Polymeren in dem Kohlenwasserstoff erhöht. Zwar wird vorzugsweise das Polymer unmittelbar in das Strömungssystem eingebracht; natürlich kann man aber auch die Polymerteilchen zuvor in einen Vormixer einbringen zu Lasten von Vorteilen der in situ Auflösung. Die Flüssigkeit in dem Vormixer kann selbstverständlich die gleiche sein wie im Kohlenwasserstoffsystem oder aber eine andere; und unter Umständen ist es von Vorteil,wenn die Flüssigkeit versdhieden ist, wenn sie ein besseres Lösungsmittel für das Polymer ist.
  • Das folgende Beispiel dient zur näheren Erläuterung der Erfindung.
  • Beispiel Es wurde eine 35 vol.-ige wäßrige Aufschlämmung eines Teilchen- bzw. Granulat-förmigen Polyisoprens mit Molekulargewicht 14 x 106 hergestellt. Das Granulat oder Pulver enthielt 1 Gew. - 2,6-Di.-tert.-butylparacresol und wurde mit 1 Gew.-SÓ 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-tert.-butylphenol) und mit 10 Gew.-07o Calciumcarbonat bestäubt. Die mittlere Teilchengröße betrug 9 500 /um oder 9,5 mm; die einzelnen Korngrößen lagen im Bereich von 1 000 /um bis 12500 lum oder 1 bis 12,5 mm. Die Aufschlämmung wurde in eine: 61 cm weite und 716 km lange Pipeline eingespritzt und zwar am Anfang der Leitung mit Hilfe einer Verdrängungspumpe; beispielsweise einer Schmier- oder einer Getriebepumpe. Die Einspritzgeschwindigkeit betrug 1,45 g/min. Die Pipeline führte ein Rohöl West Texas mit 400 000 BPD und hatte s Punbt,stationen.
  • Die Auflösungsgeschwindigkeit des Polymeren in diesem Roh öl war derart, daß bei niederen Konzentrationen ein 9 500 /um Granulat sich innerhalb von 2 1/2 bis 3 Tagen löste. Die Transit- oder Durchlaufzeit in der Pipeline betrug 3 Tage und 2 h. Die Gesamtpolymerkonzentration in der Pipeline betrug 40 ppm. Die mittlere gelöste und wirksame (vom Pumpen nicht abgebaute) Polymerkonzentration je Teilabschnitt zwischen den einzelnen Pumpstationen bet-rug 5 ppm; dies führte zu einer Verminderung der Reibung bzw des Reibungswiqderstandes von etwa 20 .
  • Patentansprüche:

Claims (5)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Verminderung des Reibungswiderstandes strömendem Rohöl und zur kontinuierlichen Bereitstellung von gelöstem Polymer in einer Rohöl führenden l-lrlrJeztwngs dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß man dem Rohöl ein granuliertes Polymer als solches oder in Form seiner Aufachlämmung in einem Nicht-Lösungsmittel zusetzt.
  2. 2. verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t > daß man als Nicht-Lösungsmittel Wasser verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß man als Polymer Polyisopren verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß man ein Granulat mit einem Teilchendurchmesser von etwa 9,5 mm verwendet, das sich in 2 bis 4 Tagen vollständig auflöst.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß man das Polymer vor dem Einbringen in das Rohöl bzw. gegebenenfalls in das Nicht-Lösungsmittel zur Verminderung des oxidativen Abbaues mit 2,6-Di-tert.-butylparacresol, 2,2'-Methylen-bis(4-methyl-6-tert.-butylphenol) und/oder 4,4'-Methylen-bis(2,6-ditert.-butylphenol) und zur Verhinderung des Zusammenbackens mit Calciumcarbonatpulver bestäubt.
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