DE2505089B2 - Verfahren und Vorrichtungen zur Messung der Schadstoffbelastung am Arbeitsort - Google Patents
Verfahren und Vorrichtungen zur Messung der Schadstoffbelastung am ArbeitsortInfo
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Description
20 ser Luft ermittelt und in ein dem Schadstoffgehalt
proportionales elektrisches Signal umgesetzt wird, mit einem Schadstoffsensor, dem die auf Schadstoff
zu untersuchende Luft zugeführt wird, und Einrichtungen zur Messung und Registrierung des
Schadstoffgehaltes, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung eines konstanten Luftstroms durch
Filtereinrichtungen (5) und durch den Schadstoffsensor
(6) hindurch ein Miniaturpumpsjstem (3" + 4) und zur Verknüpfung eines dem Schacuitoffgehalt
proportionalen Signals mit einem mittels Oberflächenelektroden an dem Körper der zu
überwachenden Person abgeleiteten Signals eine Korrelationsstufe (.10) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Miniaturpumpsystem
(3', 3" + 4) mit den Filtereinrichtungen (5) und dem Schadstoffsensor (6) sowie ein anschließendes Meß- und Auswertungs«ysrem
in miniaturisierter Form ausgebildet und in der Arbeitskleidung oder dem Schutzhelm der zu
überwachenden Person eingebaut ist.
Die Erfindung bezieht sich zunächst auf Verfahren
zur kontinuierlichen Messung der Schadstoffbelastung
JS durch die Atemtätigkeit einer Person am Arbeitsort,
sei es im geschlossenen Raum oder im Freien, wobei Luft aus der Umgebung des Arbeitsortes abgeleitet
und der Schadstoffgehalt in dieser Luft ermittelt sowie registriert wird. Außerdem sind Vorrichtungen zur
w Durchführung solcher Verfahren Gegenstand der Erfindung.
Die Ermittlung und Überwachung der Schadstoffbelastung
dient vor allem zum Schutz der Gesundheit an Arbeitsplätzen, die durch schädliche Gase, Staub
•Ti und Aerosole, die durch die Atemluft aufgenommen
werden, belastet sind.
Es sind bereits im stationären Bereich einsetzbare Med- und Überwachungsgeräte bekannt, mit denen
aus der Umgebung des Arbeitsplatzes kontinuierlich
1K) eine gewisse Luftmenge abgeleitet und auf ihren
Schadstoffgehalt untersucht wird. Dabei wird darauf geachtet, daß gewisse Maximatwerte des Schadstoff-Gehaltes
in der Luft nicht überschritten werden. Auf diese Weise wird gewissermaßen der Arbeitsolatz
v> uDerwacnt, ment dagegen die tatsächliche Schadstoffbelastung
der arbeitenden Person ermittelt; unberücksichtigt bleibt, daß z. B. bei körperlich sehr anstrengender
Arbeit vergleichsweise sehr große Luftmengen eingeatmet werden, wodurch die subjektive
M) Schadstoffbelastung bei konstantem Schadstoffgehalt
irs der Luft stark ansteigt. Außerdem kann mit bekannten
Meßverfahren nicht berücksichtigt werden, daß die Schadstoffkonzentration an verschiedenen
Stellen des Arbeitsortes sehr unerschiedlich sein kann, weil sie von Parametern, wie Entfernungen zur Schadstoffquelle
und Luftzirkulation, abhängig ist.
Die bekannten ortsbeweglichen Meßgeräte sind nur zur diskontinuierlichen Messung geeignet. Sie werden
im allgemeinen mit Handpumpen betrieben und sind bereits aus diesen Gründen bei der Arbeit hinderlich.
Außerdem gelten auch für solche Meßgeräte die vorgenannten Nachteile.
Ferner sind Verfahren bekannt, bei denen die Staubkonzentration bzw. der Verunreinigungsgrad
der Luft bestimmt und registriert werden kann (Staub, Reinhaltung der Luft, 26 [!966] 10, S. 415-418; 33
[1973]5,S. 213-216;Chemie-Ing.-Techn.,45 [1973]
1, S. 36-40). Die Atemtätigkeit der zu schützenden Person wird bei diesen Verfahren ebenfalls nicht berücksichtigt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeiten zu überwinden und Hr. Meßverfahren
zu entwickeln, m:i dem die tafsär-rMCne Belastung
der zu schützenden Person durch Schadstoffe in der Atemluft ermittelt werden kann.
Es hat sich nun gezeigt, daS sie' 'lese Aufgabe mit
dem beanspruchten Verfahren Ι,ζν. mit der beanspruchten
Vorrichtung in U. .inisch sehr fortschrittlicher
Weise lösen läßt. Dabei wird die Atemtätigkeit
ermittelt und als wesentlicher Parameter bei der Auswertung der Meßwerte und Ermittlung der tatsächlichen
Schadstoffbelastung der einzelnen Personen berücksichtigt.
Nach der Erfindung werden zur kontinuierlichen Ermittlung der Schadstoffbelastung einer Person
durch Gberflächenelektroden an dem Körper der zu überwachenden Person physiologische Signale abgeleitet,
die der augenblicklichen Atemtätigkeit entsprechen; einmal wird dabei eine der Atemluft annähernd
proportionale Luftmenge aus der unmittelbaren Umgebung der Person entnommen und aus der
Schadstoffmenge in dieser Luft die tatsächliche Schadstoffbelastung der Person mit Hilfe selbsttätig
arbeitender Vorrichtungen ermittelt. Ein andermal wird eine konstante Luftmenge aus der Umgebung
des Arbeitsortes entnommen, der Schadstoffgehalt in dieser Luft ermittelt und in ein der Schadstoffmenge
proportionales elektrisches Signal umgesetzt. Dieses Signal wird mit einem weiteren elektrischen Signal
korreliert, das dem durch Oberflächenelektroden gewonnenen physiologischen Signal entspricht. Das
Ausgangssignal der Korrelationsstufe dient dann zur Ermittlung der effektiven S.hadstoffbelastung.
Handelt es sich bei den austretenden Schadstoffen um solche, d'e im menschlichen Körner gespeichert
oder nur langsam in ihrer Wirkung neutralisiert werden, wird gemäß einer Ausführungsart der Erfindung
eine Integration des Momentanwertes der Schadstoffbelastung durchgeführt und gespeichert.
Vorteilhafte Ausführungsbeispiele zum Aufbau der Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens in
b^iJ Υ«.ΐα·Λι.ι· aiiiu in ucii ucigeiugten unteran-
sprüchen 4 bis 8 beschrieben. Durch die vorgeschlagene Verwendung eines Miniaturpumpsystems läßt
sich die gesamte Meßvorrichtung in derart kleiner Form ausbilden, daß sie in der Arbeitskleidung oder
im Schutzhelm der zu schützenden Person untergebracht werden kann, wobei dann sehr nahe der wirklich
interessierenden Stelle die Lssiimessung durchge
führt und somit die wirkliche Schadstoffbelastung des Trägers dieser Meßeinrichtung sehr genau ermittelt
werdet) kann.
Die wesentlichsten Vorteile der Erfindung gegenüber den bekannten Anordnungen lassen sich wie
folgt zusammenfassen:
— Die effektive Schadstoffbelastung und nicht nur der Schadstoffgehalt in der Luft wird ermittelt,
— die individuelle Variation in der Atemtätigkeit und die damit verbundenen Unterschiede in der
Schadstoffaufnahme werden bei der Messung
berücksichtigt,
— lokale und/oder kurzfristige Konzentrationsschwankungen im Schadstoffgehalt der Luft
werden erfaßt, und zwar genauso, wie sie den
to Träger tatsächlich belasten,
— das gesamte Meßsystem läßt sich sehr klein und
leicht aufbauen und kann somit in die Arbeitskleidung eingefügt werden, ohne daß die zu
schützende Person in irgendeiner Weise behindert wird,
— die vergleichsweise sehr genaue Messung der (tatsächlichen) Schadstoffbelastung der zu überwachenden
Person ermöglicht einen Einsatz an belasteten Arbeitsplätzen der hinsichtlich der
2« Präventation von Berufskrankheiten optimal bestimmt
werden kann, und
— durch das Einfügen der Meßeii.. xhtung in die
Arbeitskleidung oder den Schutzhelm läßt sich die Messung nicht nur in geschlossenen Räumen.
2> sondern auch im Freien durchführen.
Im folgender. ..ird die Erfindung anhand von A.usführungslcispielen
und Figuren näher erläutert. Es zeigt in schematischer Vereinfachung
Fig. I ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1: und
Fig. 2 ein Blockschaltbild der Vorrichtung zur Durchführung der Verfahrensvariante nach Anspruch
2.
Gemäß Fig. 1 werden von dem Körper der zu überwachenden Person über geeignete Oberflächenelektroden
1 physioiogische Signale abgegriffen, die der augenblicklichen Atemtätigkeit des Trägers entsprechen.
Diese Signale werden nach einer Verstärkung in der Stufe 2 dazu benutzt, die Leistung eines
jo Minäaturpumpsystems (3' + 4), das im wesentlichen
aus dem Antriebsmotor 3' und der Pumpe 4 besteht, zu steuern. Im Luftstrom der Pumpe 4 befinden sich
Filtereinrichtungen 5 und der eigentliche Schadstoffsensor 6, dessen Signale nach Verstärkung in der
Stufe 7 einer Anzeige- und Registriereinheh 8 zugeführt werden. In dieser Anzeige-und Regis triereinheit
wird :n dem vorliegenden Ausführungsbeispie' der Erfindung der Momentanwert über ein Meßgerät mit
entsprechender Eichung oder über ein Warnsystem, ■so z. B. Licht- oder Tonsignal, angezeigt. Das Strom-Zeitintegral
des Momentanwertes wird mit einem Mikrocoulometer gebildet und gespeichert. Diese Aufzeichnung
ist nötie. wenn es sirh um O/*hi/)cf~ffhandelt,
die im Körper gespeichert oder nur langsam
in ihrer Wirkung neutralisiert werden.
Zur Stromversorgung dient die Batterie in der Stufe
11.
In der Varian;e nach Fig. 2 werden die ebenfalls
über Oberflächenelektroden 1 vom Körper des Trä-
bo gers abgegriffenen elektrischen Signale, die wiederum
einer Verstärkung in der Stufe 2 zu einer Multiplizieroder Korfelatiorisstufe 10 weitergeleitet.
In dem Luftstrom des Miniatursystems ^3" + 4),
in der in diesem Fa'l der Pumpenmotor 3" mit konstanter Leistung betrieben wird, befinden sich wiederum
Filtereinrichtungen S und der eigentliche Schadstoffsensor 6, dessen elektrische Ausgangssi-
gnale in der Stufe 7 verstärkt und dann dem zweiten
Eingang der Multiplizier- oder Korrelationsstufe 10 zugeleitet werden. In der Stufe 10 werden dann die
von der Atemtätigkeit und Von der Schadstoffmenge in der Luft abgeleiteten elektrischen Signale korre
liert, anschließend in der Stufe 9 verstärkt und
schließlich wiederum der Anzeige- und Registriereinheit 8, die der nach Fig. 1 gleicht« zugeführt. Die
Stromversorgung übernimmt auch in diesem Fall eine Batterie 11.
Claims (6)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Messung der
Schadstoffbelastung durch die Atemtätigkeit einer
Person am Arbeitsort, bei dem Luft aus der Umgebung des Arbeitsortes abgeleitet und der Schadstoffgehali
in der Luft ermittelt und registriert wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch Oberflächenelektroden an dem Körper der zu
schützenden Person physiologische Signale abgeleitet werden, die der augenblicklichen Atemtätigkeit
entsprechen, daß eine der Atemluft annähernd proportionale Luftmenge aus der Nähe der
Person entnommen wird und daß aus der Schadstoffmenge
in dieser Luft die tatsächliche Schadstoffbelastung der Person mit Hilfe selbsttätig arbeitender
Vorrichtungen ermittelt wird.
2. Verfahren zur kontinuierlichen Messung der
Schadstoffbelastung durch die Atemtätigkeit einer Person am /.-beitsort, bei dem Luft in konsta' -r
Menge aus der Umgebung des Arbeitsortes abö
leitet und der Schadstoffgehalt in dieser Luft ermittelt und in ein dem Schadsfoffgehalt proportionales
elektrisches Signal umgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch Oberflächenelektroden
an dem Körper der zu schützenden Person physiologische Signale abgeleitet werden, die der
augenblicklichen Atemtätigkeit entsprechen, daß die Signale in proportionale elektrische Signale
umgewandelt und mit dem der Schadstoffmenge proportionalen elektrischen Signal korreliert werden,
und daß aus den daraus erhaltenen Werten die tatsächliche Schadiuoffbei .itung der zu überwachenden
Person mit Hilfe elbsttägig arbeitender
Vorrichtungen ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Integration des Momentanwertes
der Srhsdstoffbeiastung durchgeführt und das Integra! gespeichert wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur kontinuierlichen Messung
der Schadstoffbelastung durch die Atemiätigkeit einer Person am Arbeitsort, bei dem Luft
aus der Umgebung des Arbeitsortes abgeleitet und der Schadstoffgehalt in der Luft ermittelt und registriert
wird, mit einem Schadstoffsensor, dem die auf Schadstoffe zu untersuchende Luft zugeführt
wird, und Einrichtungen zur Messung und Registrierung des Schadstoffgehaltes, dadurch gekennzeichnet,
daß in den zu untersuchenden Luftstrom eines Miniaturpumpsystems (3' + 4) Filtereinrichtungen (5) und ein durch physiologische
Signale in seiner Empfindlichkeitkeit gesteu w*»w h^ifcauoiviaaviiavji \vJ am nUIfJCI UCI CM UOerwachenden
Person vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die von den am Körper der zu
überwachenden Person angelegten Oberflächenelektroden (1) abgeleiteten Signale zur Steuerung
fta~ D..mn<>
ί'ί'\ Aoc Hjiininlntvtictamc ti' -L· Λ\ -7t t
UVl X UJ1J£/V y*r J UV^ lT|ini!imi^j«.lllj y±r ι -πj λ,μ
geschaltet sind.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2 zur kontinuierlichen Messung
der Schadstoffbelastung durch die Atemtätigkeit einer Person am Arbeitsort, bei dem Luft
in konstanter Menge aus der Umgebung des Arbeitsortes abgeleitet und der Schadstoffgehalt die-
IO
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752505089 DE2505089B2 (de) | 1975-02-07 | 1975-02-07 | Verfahren und Vorrichtungen zur Messung der Schadstoffbelastung am Arbeitsort |
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---|---|
DE2505089A1 DE2505089A1 (de) | 1976-08-19 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE8707573U1 (de) * | 1987-05-26 | 1987-07-30 | Draegerwerk Ag, 2400 Luebeck, De | |
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- 1975-02-07 DE DE19752505089 patent/DE2505089B2/de active Granted
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