DE2457656C2 - Elektromagnetisches Ventil - Google Patents
Elektromagnetisches VentilInfo
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Description
45
Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Ventil der im Oberbegriff des Anspruches 1
genannten Art.
Derartige Ventile sind aus den schwedischen Patentschriften 3 24 406 und 3 61525 (entsprechende
englische Patentschrift 12 81 377 oder deutsche Patentschrift
19 49 053) bekannt. Solche elektromagnetischen Ventile sind an Abflußlöchern an Pfannen oder öfen für
geschmolzenes Metall oder geschmolzene Metallegierungen, wie Eisen- oder Stahlöfen, angeordnet. Am
Abflußloch ist ein magnetischer Kreis angeordnet, der ein magnetisches Feld quer zum Schmelzenstrahl
erzeugt. Das magnetische Feld kann von einer Spule auf einem Eisenkern erzeugt werden, durch dessen »Luftspalt«
der Schmelzenstrahl fließt. Ferner sind zwei Elektroden (Stromleiter) vorhanden, die in leitendem
Kontakt mit dem Schmelzenstrahl stehen und im wesentlichen senkrecht zu diesem angeordnet sind. Sie
dienen dazu, einen im wesentlichen senkrecht zu den magnetischen Feldlinien verlaufenden Strom zu erzeugen,
wodurch sich bei Stromfluß und eingeschaltetem Magnetfeld entsprechend dem Biot-Savarts-Gesetz
eine auf den Schmelzenstrahl wirkende Kraft ausbildet, die in Richtung des Strahles oder in entgegengesetzter
Richtung gerichtet ist. Gemäß dem Biot-Savarts-Gesetzt beträgt die Kraft dF, die auf ein Strombahnele^
ment (dsl) in_einem Magnetfeld mit der Induktion B
wirkt: dF = I ■ 7}s\ · B, wobei / die Stromstärke im
Leiter ist. In vereinfachter Form kann man hier sagen, daß F\ = l\ ■ ds\ ■ B, wobei Fi die beeinflussende Kraft
in Vektorform, tZFi die Vektorform für die Strombahn im
Strahl und öder Induküonsvektordes Magnetreldes ist.
Die Kraft F1 (= B ■ 1 ■ L, wobei L die Länge des Strahls
im Stromleiter ist) ist somit sowohl senkrecht zum Stromdichtevektor (im Strahl) als auch zum Induktionsvektor gerichtet, d. h. sie ist in Richtung des Strahls in
dem Abflußloch einer Pfanne oder eines Ofens oder entgegengesetzt gerichtet. Indem man dem Strom und
dem Magnetfeld eine solche Richtung gibt, daß die Kraft nach oben, also gegen den Strahl, gerichtet wird, kann
man durch ein Variieren des Magnetfeldes und/oder des Stromes (oder bei Wechselstrom des Phasenwinkels
zwischen dem magnetfelderregenden Strom und dem Strom im Stromleiter) die Schrneizenströrnung im
Abflußloch variieren, ohne zur Drosselung des Metallstrahls metallische oder keramische Teile zu verwenden.
Bei solchen elektromagnetischen Ventilen bereitet die Kontaktfläche zwischen den Elektroden und der
Schmelze Schwierigkeiten. Einerseits muß ein guter elektrischer Kontakt zwischen den Elektroden und der
Schmelze bestehen, andererseits dürfen die auf die Schmelze gerichteten Elektrodenspitzen nicht nennenswert
verschlissen werden. Aus diesen Forderungen ergeben sich hohe Ansprüche an das Material und die
Konstruktion der Elektroden. Man hat Versuche mit metallkeramischem Material in den Elektroden durchgeführt
unter Verwendung von beispielsweise Stahl oder Kombinationen aus Stahl und Kupfer. Dabei hat
sich als nachteilig erwiesen, daß sich eine elektrisch isolierende Oxydschicht zwischen der Abnutzungifläche
und dem restlichen Stromleiter bildet, wodurch sowohl die elektrische Leitfähigkeit als auch die mechanische
Festigkeit der Elektroden beeinträchtigt wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektromagnetisches Ventil der eingangs
genannten Art zu entwickeln, bei dem die an den Schmelzenstrahl herangeführten Elektrodenenden weder
einem starken Verschleiß unterliegen noch zur Bildung störender Oxydschichten Anlaß geben.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein elektromagnetisches Ventil der eingangs genannten Art vorgeschlagen,
das erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 genannten Merkmale aufweist.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen Jer Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß sich praktisch keine Oxydschichten oder Oxydeinschlüsse oder poröse
Stellen zwischen der Verschleißplatte und dem Übergangskörper im Kompoundkörper bilden, so daß die
Wärmeleitfähigkeit nicht verschlechtert wird. Man ordnet eine Lötnaht nahe dsm gekühlten Teil der
Elektrode an und hat zu beiden Seiten der Lötnaht zwei Materialien mit ungefähr gleicher Wärmeleitfähigkeit,
Vorzugsweise verwendet man auf beiden Seiten gleichartiges oder dasselbe Material. Die Gefahr einer
Nahtschmelzung besteht praktisch nicht, da man auf beiden Seiten der Lötnaht Material mit niedrigem
Temperaturgradienten verwendet, was für Kupfer und Kupferlegierungen bekanntlich zutrifft. Man erhält
' somit ungefähr dieselbe hohe Wärmeleitfähigkeit für
! das Material auf beiden Seiten der Lötnaht und damit
ι eine geringe Wärmeaufnahme durch die Lötnaht, Dadurch wird vermieden, dau die Lötnaht aufschmilz'
oder Oxydschichten bzw. poröse Stellen sich in der • Lötnaht bilden. Man erhält eine gute elektrische
ι Leitfähigkeit längs der ganzen Elektrode hin bis zur \ Schmelze und durch die Schmelze hindurch. Gleichzeitig
kann man an der direkten Kontaktstelle der « Elektrode mit der Schmelze besonders geeignetes
j Verschleißmateria! wählen, wie unmagnetischen, bei-■ spie!swe::-e '"ustfreien oder anderen Stahl, In diesem
, Falle vermeidet man die üblichen Schwierigkeiten, die <
beim direkten Verlöten von Stahl und Kupfer auftreten. '■ Anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Elektrode in einer Abflußwand gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen anderen Schnitt senkrecht zu dem ! Schnitt gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Prinzipskizze eines elektromagnetischen
Ventiis.
In F i g. 3 wird der Bodenteil einer Pfanne ode. eines
Ofens 11 mit einem Verschleißstück 14, das ein durchgehendes Loch 12 mit konischem Abflußteil hat
und das in einem Verschleißstein 13 angeordnet ist. Das } Verschleißstück 14 und der Verschleißstein 13 bestehen
ι aus feuerfestem Material. Im Verschleißteil sind elektrische Leiter 15 und 16 angeordnet, die bis zu dem
Abflußloch 12 reichen und mit der Schmelze im Abflußloch einen zusammenhängenden elektrischen
Leiter bilden, der mit einer bestimmten Stromstärke / gespeist wird. Senkrecht zu diesem Stromleiter wird ein
magnetisches Feld erzeugt durch eine Spule, deren Eisenkern 17 horizontal angeordnet ist und der einen
»Luftspalt« beim Abflußstrahl hat. Wie oben, beschrieben, erhält man bei einer solchen Anordnung eine
Ventilwirkung, und die Elektroden gemäß F i g. 1 und 2 sind an diesem Ventil angebracht.
Wenn rostfreier oder anderer Stahl direkt mit Kupfer
oder Kupferlegivjrungen verlötet wird, so ist die Lötnaht
bekanntlich schwach. Bei zwei Metallen mit so unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit besteht beim
Löten oft die Gefahr, daß die Lötnaht porig wird und
ι Schlackeneinschlüsse enthält. Ferner entsteht ein
großer Temperatursprung (Temperaturabfall) in der
Naht, und es kann vorkommen, daß das Lötmittel schmilzt und man eine verschlechterte Kühlwirkung für
die Schicht an der Schmelze erhält. Auch besteht die
' Gefahr erhöhter Oxydation, und die Wärmeleitfähigkeit der Naht nimmt ab. Diese Nachteile werden durch die
Anordnung gemäß der Erfindung beseitigt, wie aus F i g. 1 und 2 hervorgeht. Die Elektroden gemäß Fig.)
und 2 bestehen aus einem Körper oder Hauptleiter aus Kupfer oder Kupferlegierung 18 mit Kühlkanälen 19.
Die Kühlkanäle dienen der Leitung eines Kühlmittels,
z. B. Wasser. Auf die Spitze dieses Körpers 18 ist mit
Silberlot ocl·:·; einer anderen Lötung (bei 20) ein
Kompoundkörper gelotet, der aus ioigcndoii Teilen
besteht:
Der Kompoundkörper besicr.; m'j:·, tu.er ^uf die
Schmalz? im Abflußloch gerichteten Verschleißplattc
21, die aus einem geeigneten Verschleißmaleria!, wie
Uüfmpnetischem Stahl, beispielsweise rostfreif m oder
anderem Stahl, hergestellt sein kann. An diese Platte isi
eine hintere Übergangsplatte 22 aus Kupfer oiici
Kupferlegierung, vorzugsweise aus demselben oder annähernd demselben Material wie der Körper 18,
geschweißt. Die Übcrgangspluue 22 und die Verschleißplatte
21 sind auf zweckmäßige Weise, beispielsweise durch Argonschweißung, zusammengeschweißt, damit
man eine oxydfreie und im wesentlichen porenfreie Naht zwischen diesen beiden Teilen in der Übergangsplatte
erhält.
Aufgrund des großen Unterschieds der Wärmeleitzahlen
zwischen dem Material in der Verschleißplatte (Stahl) und dem Material in der Übergangsplatte
(Kupfer oder Kupferlegierung) ist der Temperaturgradient beim Stahl bedeutend größer als h -m Kupfer, so
daß hohe Anforderungen an die thermische Festigkeit der Naht zwischen Kupfer und Stahl gestellt werden.
Diesen Ansprüchen wird die oben beschriebene Schweißnaht voll gerecht. Wie erwähnt, ist die
Stahlplatte 21 mit der Übergangsplatte aus Kupfer 22 durch Argonschweißung verbunden, so daß man eine
Kompoundplatte 23 von beispielsweise 7 — 8 mm Dicke erhält. Durch die Argonschweißmethode oder auch
andere Schweißmethoden erhält man eint metallische Bindung zwischen dem Stahl und dem Kupfer mit dem
Schmelzintervall in der Nähe des Kupfermaterials. Die auf die Platte 21 aufgeschweißte Kupferschicht 22 wird
zweckmäßigerweise an ihrer zur Lötnaht gerichteten Fläche 20 planbearbeitet, worauf die Platte an den
Kupferkörper, mit der Kupferschicht dicht am Körper liegend, gelötet wird, beispielsweise durch Hartlöten.
Der schächste Punkt, die Lötnaht 20, befindet sich nun zwischen zwei Materialien mit großer Wärmeleitzahl,
einerseits dem Kupfermaterial 22 in der Kompoundplatte 23 und andererseits dem Kupfermaleria! des Körpers
18. Hi-.fdurch wird eine niedrige Temperatur in der Naht sichergestellt. Außerdem liegt der schwächste
Punkt in der Elektrode, d. h. die Lötnaht 20, direkt am Kühlkanal 19, wodurch die Verbindung sicherer und der
Stromdurchgang besser wird.
In F i g. 1 wird auch ein Ring oder ein anderes Distanzstück 24 aus Asbest, wie Asbestholz, gezeigt,
welches für die Befestigung des Leiters (Körper 18) verwendet wird. Dieses Distanzstück 24 liegt zweckmäßigerweise
an einen Flansch 25 an, der am Leiter angeordnet ist. Zwischen dem Leiter und dem übrigen
Material in der Nahtwand wird am besten feuerfestes Material ?S. wie Stampfmasse, angebracht.
Die Anordnung nach der Erfindung kann im Rahmen des offenbarten Erfindungsgedankens in vielfacher
Weise variiert werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Elektromagnetisches Ventil an einem AbfluO-loch
für Schmelze aus Metall oder einer Metallegierung, bestehend aus einem magnetischen Kreis zur
Erzeugung eines magnetischen Feldes quer zum Schmelzenstrahl im Abflußloch und mindestens zwei
im wesentlichen senkrecht zur Strömungsrichtung im Strahl angeordneten Elektroden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektroden aus ,0
gekühlten Leitern (18) aus Kupfer oder Kupferlegierung sowie einem auf ihrem Ende festgelöteten
Kompoundkörper (23) bestehen, der aus einer zur Schmelze gerichteten Verschleißplatte (21) aus Stahl
oder einem anderen Verschleißmaterial sowie einem , an diese Verschleißplatte geschweißten Übergangskörper (22) besteht, dessen Material im wesentlichen
dieselbe Wärmeleitfähigkeit hat wie das Material der gekühlten Leiter.
2. Elektromagnetisches Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kompoundkörper
(23) aus einer Verschleißplatte aus Stahl (21), magnetisch oder unmagnetisch in kaltem Zustand,
und einem an diese geschweißten Übergangskörper (22) aus Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht. ,5
3. Elektromagnetisches Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschleißplatte
(21) und der Übergangskörpsr (22) mittels Argonschweißung verbunden sind.
4. Elektromagnetisches Ventil nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Lötnaht, beispielsweise
mit Silberlot, hartgelötet ist.
5. Elektromagnetisches Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, de" der Leiter (18) mit
einem in geringem Abstand zur Lötnaht verlaufenden Kühlkanal für Küh'.mitt?1 (19), z.B. Wasser,
versehen ist.
6. Elektromagnetisches Ventil nach Anspruch 1 und eventuell 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Leiter (19) und der Wand im Abflußloch eine Unterlegscheibe oder ein anderes
Distanzstück (24) aus Asbest, beispielsweise Asbestholz, angeordnet ist.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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