DE2457089B2 - Verwendung eines austenitischferritischen Chrom-Nickel-Stickstoff-Stahles zur Herstellung von Gegenständen in der chemischen Industrie - Google Patents
Verwendung eines austenitischferritischen Chrom-Nickel-Stickstoff-Stahles zur Herstellung von Gegenständen in der chemischen IndustrieInfo
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Description
für den Zweck nach Anspruch 1.
3. Verwendung eines Chrom-Nickel-Stickstoff-Stahles nach Anspruch 1 oder 2, der zusätzlich
0 bis 1.25% Molybdän,
0 bis 1,00% Niob/Tantal,
0 bis 0,80% Titan
0 bis 1,00% Niob/Tantal,
0 bis 0,80% Titan
enthält für den Zweck nach Anspruch 1.
Die Verwendung zweiphasiger austenitisch-ferritischer Chrom-Nickel-Stähle zur Herstellung von Bauteilen
in der chemischen Industrie ist bekannt. Solche korrosionsbeständige Stähle weisen üblicherweise ohne
Kaltverfestigung Streckgrenzenwerte unter 60 kp/mm2 auf, die in einzelnen Fällen auf Mindestwerte von
65 kp/min2 gebracht werden können. Allerdings ist es zur Erzielung dieser höheren Werte der Streckgrenze,
und zwar der 0,2%-Dehngrenze, erforderlich, den Kohlenstoffgehalt auf über 0,07 bis 0,10% anzuheben,
wodurch unter anderem die Korrosionsbeständigkeit sowie die Zähigkeit, und zwar insbesondere die
Kerbschlagzähigkeit, beeinträchtigt werden.
7.U den bekannten 7weiphasigen ferritisch-atistenifischcn
Stahllegierungcri zählen beispielsweise Stähle mit 0,15 bis 0,25% Kohlenstoff, 0.80 bis 1,30% Silizium, max.
2,00% Mangan. 24.00 bis 26.00% Chrom, J.50 bis 5.50% Nickel sowie Stühle mit max. 0.10% Kohlenstoff, max.
1.00% Silizium, max. 2.00% Mangan. 26.00 bis 28.00%
Chrom. 4.00 bis 5,00% Nickel. 1.30 bis 2.00% Molybdän.
Der weiters bekannte Stahl mit max. 0,05% Kohlenstoff.
0,50% Silizium. 0.50% Mangan. 26,00% Chrom. 6.00%
Nickel und 0,20% Titan weist wohl eine entsprechende
Korrosionsbeständigkeit auf, jedoch liegt die 0,2%-Dehngrenze im nicht Icaltverfestigten Zustand unter
dem für zahlreiche spezielle Anwendungsfälle erforderliehen höheren Wert von ca. 70 kp/mm2.
Außer den genannten Stählen sind noch zweiphasige Chrom-Nickel-Stähle bekannt, die neben Molybdän
noch Zusätze von Niob oder Stickstoff bzw. Kupfer und Stickstoff enthalten. So erreicht man mit einem
korrosionsbeständigen Chrom-Nickel-Stahl mit bis 0,12% Kohlenstoff, bis 1,00% Silizium, bis 2,00%
Mangan, 20,00 bis 30,00% Chrom, 1,50 bis 2£0%
Molybdän, 4,00 bis 6,00% Nickel, 0,10 bis 0,40% Stickstoff sowie gegebenenfalls 0,12 bis 0,40% Niob,
is 0,20bis 0,40% Wolfram, 0,12 bis 0,40% Vanadin, im nicht
kaltverfestigten Zustand Streckgrenzenwerte von mindestens 65 kp/mm2. Dazu ist allerdings ein Mindestgehalt
von 1^0% Molybdän erforderlich, wodurch bei
Halten in Temperaturbereichen über 4000C und 7000C
eine 475°C-Versprödung sowie ein ZähigkeitsabfaU durch Auftreten von Sigmaphase bewirkt wird.
Die genannten Zusätze dienen bei Austenitanteilen im Stahl von 20 bis 70% in erjter Linie der
Festigkeitssteigerung, wobei Kupfer einen Aushärteeffekt im Ferrit erwirkt. Diese Molybdän, Niob oder Titan
sowie Vanadin enthaltenden Stähle besitzen zwar relativ hohe Festigkeiten, weisen aber demgegenüber
geringere Kerbschlagzähigkeiten bei Raumtemperatur auf. Ebenso tritt zufolge dieser Legierungsgehalte die
bekannte 475°C-Versprödung sowie Sigmaphasenversprödung bei ca. 7000C auf, die eine Verwendung
solcher Stähle bei höheren Temperaturen ausschließt.
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines korrosions- und hitzebeständigen austenitisch-ferritischen
Chrom-Nickel-Stickstoff-Stahles mit
0,005 bis 0,065% Kohlenstoff
0,10 bis 1,00% Silizium
0,40 bis 4,00% Mangan
22,50 bis 28,00% Chrom
3,50 bis 8,00% Nickel
0,08 bis 0,40% Stickstoff
Rest Eisen
der bei einem Ferritanteil von 30 bis 70% durch eine Primärverformung bei Temperaturen über 1155° C und
einer Weiterverformung bei Temperaturen unter 1000 bis 8000C auf eine 0,2%-Dehngrenze von mindestens
75 kp/mm2 bei gleichzeitiger guter Kerb»chlagzähigkeit gebracht ist, zur Herstellung von Gegenständen in der
chemischen Industrie, wo es auf Beständigkeit gegen organische Säuren ankommt, insbesondere der Gärungstechnik
sowie Lebensmittel- und Papierindustrie.
Der erfindungsgemäß zu verwendende Stahl, der in Verbindung mit der Warmverformung überraschend
hohe mechanische Gütewerte besitzt, weist außerdem ein gutes Korrosionsverhalten gegenüber Lösungen, die
geringe Mengen Chlor enthalten, auf. Die Beständigkeit gegen Spannungsrißkorrosion in 0,10- bis 1,00%iger
Chloridlösung bei 150 bis 250T liegt dabei höher als bei
den gebräuchlichen austenitischcn Chrom-Nickel-Stählen
wie z.B. DIN-Wcrkstoff Nr. 1.4301. Gegenüber
organischen Säuren, beispielsweise Oxalsäure, erweisen sich die erfinJungsgemäßcn Stähle übrigens als
vollkommen beständig.
Bei den erfindungsgemäß zu verwendenden Stählen wird dariibe,· hinaus die 475°("-Versprödiing weitgehend
unterdrückt und auch die Sigmaphasenversprö-
dung bei ca, 7000C tritt, wenn überhaupt, nuir in einem
sehr geringen MaQe auf. Dadurch sind die erf jndungsge- roäß zu verwendenden Stähle als Wer|fstoff zur
Herstellung von Gegenständen geeignet,, die bei erhöhten Temperaturen eingesetzt werdi;n, wobei 5
gleichzeitig hohe Festigkeiten bei guter Zähigkeit erforderlich sind.
Innerhalb des Bereiches der erfindungsigemäß zu verwendenden Stähle haben solche mit
max. 0,05% Kohlenstoff
030 bis 0,60% Silizium
040 bis 2,00% Mangan
23,00 bis 27,00% Chrom
4,00 bis 6.00% Nickel
0,10 bis 0^0% Stickstoff
sowie gegebenenfalls Zusätzen von
!0
15
0 bis 1,25% Molybdän
0 bis 1,00% Niob/Tantal
0 bis 0,80% Titan
Rest Eisen
als vorteilhaft erwiesen.
Die Zulegierung von Molybdän, Niob/Tantöl und
Titan, einzeln oder gemeinsam, erweist sich nur dann Js zweckmäßig, wenn auf Korrosionsbeständigkeit, Festigkeit oder Schweißbarkeit besonderes Gewicht gelegt
wird und eine Verminderung der Zähigkeit bzw. Kerbzähigkeit in Kauf genommen oder die Hitzebeständigkeit durch Verwendung bei Temperaturen unter
4000C nicht ausgenützt wird.
Anhand von !mehreren erfindungsgemäß zu verwendenden Stählen werden die Zusammensetzungen, die
mechanischen Gütewerte und das Korrosionsverhalten beim Huey-Test wiedergegeben.
0,020
0,029
0,028
0,030
0,026
0,45 0,52 0,45 0,55 0,55
0,51 | 25,42 | 4,06 | 0,20 | — | — |
2,04 | 26,66 | 4,46 | 0,27 | - | - |
0,98 | 26,99 | 5,65 | O,Ü8 | 1,25 | - |
1,96 | 26,00 | 4,51 | 0,18 | - | 0,71 |
0,50 | 24,02 | 4,09 | 0,20 | 1,20 | 0,54 |
Stahl
Nr.
Zugfestigkeit 0,2%-Dehn- Dehnung grenze
kp/mnr
kp/mnr Einschnürung
Kerbzähigkeil
bei Raumtemperatur
(DVM-Probe)
an
kp/cm2
bei Raumtemperatur
(DVM-Probe)
an
kp/cm2
95,5 104,1 92,5 96,8 93,3
79,0 88,2 81,8 82,6 75,5
25,0 26,6 21,5 22,2 24,0 63,6
66,9
60,5
54,4
56,4
66,9
60,5
54,4
56,4
17,7
19,4
i2,5
8,8
9,7
19,4
i2,5
8,8
9,7
Korrosionswerlc nach Huey-Test
(siedende 65%ige Salpetersäure 5 X 48 h)
Stahl
Nr.
g/m2 h
0.133 0.124 0,119
0.139 0.150 ο Die erfindungsgemäß zu verwendenden Stähle
zeichnen sich durch eine hohe Mindeststreckgrenze im nicht verfestigten Zustand, gute Zähigkeit sowie relativ
hohe Kerbzähigkeitswerte und besondere Korrosionsbeständigkeit, insbesondere gegenüber organischen
«ι Säuren, aus. Auch gegenüber auftretender Spannungsriß- und Punktkorrosion erweisen sich die Stähle als
widerstandsfähig.
Neben ausreichender Schweißbarkeit sind die Stahllegierungen günstig verformbar und können überdies
.". gut beaibcitet werden. Da sie bei höheren Temperaturen
nicht zu Versprödungen neigen, sind die erfinclungsgemäß zu s erwendenden Stähle auch als Werkstoff für
solche Gegenstände vorteilhaft verwendbar, wo es auf
alle die vorgenannteti Eigenschaften und zusätzlich auf Hitzebeständigkeit ankommt
Zu den besonderen Eigenschaften der Stähle kommt noch die durch die Warmverformung in den vorgeschlagenen
Temperaturbereichen erzielte homogene Gefügestruktur sowie die Ausbildung einer günstigen
Feinkörnigkeit Eine solche vorteilhafte Korngröße konnte bei den bisher bekannten austenitisch-ferritischen
Chrom-Nickel-Stählen nicht beobachtet werden.
Als Verwendungszwecke der vorgeschlagenen Stähle kommen Anlagen und Vorrichtungsteile, wie Rohrleitungen,
Behälter, Rührwerke, Verdampfer, bei der Herstellung von Alkohol, Essig, Back- und Futterhefe in
Betracht Weitere Anwendungsgebiete sind RuBbläserrohre in Dampfkraftwerken, Wärmetauscher, Separatoren,
Armaturen und dgl. in Brauereien, pharmazeutischen Betrieben sowie Papierfabriken.
Claims (2)
1. Verwendung eines korrosion?.- und hitzebeständigen austenitisch-ferritischen Chrom-Nickel-Stickstoff-Stahles,
bestehend aus
der bei einem Ferritanteil von 30 bis 70% durch eine
Primärverformung bei Temperaturen über 1155° C
und einer Weiterverformung bei Temperaturen unter 1000 bis 8000C auf eine 0,2%-Dehngrenze von
mindestens 75 kp/mm2 bei gleichzeitiger guter Kerbzähigkeit gebracht ist, zur Herstellung von
Gegenständen in der chemischen Industrie, die beständig gegen organische Säuren sind, insbesondere
in der Gärungstechnik sowie Lebensmittel- und Papierindustrie.
2. Verwendung eines Chrom-Nickel-Stickstoff-Stahles nach Anspruch 1, bestehend aus
max. 0,05% Kohlenstoff,
030 bis 0,60% Silizium,
OpO bis 2,00% Mangan,
23,00 bis 27,00% Chrom,
4,00 bis 6,00% Nickel,
0,10 bis 0,30% Stickstoff
Rest Eisen
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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AT1031373A AT333819B (de) | 1973-12-10 | 1973-12-10 | Austenitisch-ferritischer chrom-nickel-stickstoff-stahl |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0138012A2 (de) * | 1983-09-01 | 1985-04-24 | Nippon Stainless Steel Co., Ltd. | Verfahren zur Herstellung von Platten oder Schmiedestücken aus nichtrostendem Stahl mit ferritisch-austenitischem Zweiphasengefüge |
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1973
- 1973-12-10 AT AT1031373A patent/AT333819B/de not_active IP Right Cessation
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1974
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- 1974-12-07 DD DD182871A patent/DD115508A5/xx unknown
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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IT1026710B (it) | 1978-10-20 |
SE413251B (sv) | 1980-05-12 |
DE2457089A1 (de) | 1975-06-12 |
AT333819B (de) | 1976-12-10 |
SE7415228L (de) | 1975-06-11 |
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ATA1031373A (de) | 1976-04-15 |
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