DE2435287C3 - Dichtungsring - Google Patents
DichtungsringInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen ungeschlitzten Dichtungsring
für einen Kolben eines Hydraulikzylinders, insbesondere für einen Steuerzylinder für die Walzgutdicke
in einem Walzwerk, der in einer am Kolben vorgesehene Nut mit radialem Spiel und axial
lagegesichert angeordnet und mit einer Bohrung zum axialen Druckausgleich versehen ist.
Insbesondere in Warmwalzwerken eingesetzte Hydraulikzylinder, wie Steuerzylinder zur automatischen
Ausregelung der Walzgutdicke, müssen unter ungünstigen Bedingungen über eine lange Zeit ohne Störungen
einwandfrei arbeiten. Dabei sind solche Hydraulik- bzw. Steuerzylinder großen Mengen an Kühlwasser und
Zunder ausgesetzt; sie sind mit vertikalen, in Achsrichtung des Zylinders wirkenden Kräften belastet und
durch die Walzenstöße beim Eintritt oder Austritt eines Walzstückes in den bzw. aus dem Walzenspalt starken
seitlichen Belastungen ausgesetzt. Darüber hinaus ist die axiale Länge des Zylinders aus Kostengründen sehr
gering zu halten, wohingegen der Durchmesser des Zylinders groß und der Hub wiederum gering sein muß.
Bei einer bekannten Zylinderanordnung nach der US-Patentschrift 20 52 642 ist der Dichtring an seiner
dem Druckraum benachbarten Kolbenringflanke mit Kanälen oder Einschnitten versehen, die eine volle
Beaufschlagung der dem Druckraum benachbarten, mit Abstand von der zugehörigen Nutflanke liegenden
Kolbenringflanke und der inneren Axialfläche des Dichtringes mit dem Druck im Druckraum gewährleisten.
Mit seiner äußeren axialen Dichtfläche ist der Dichtring an den Zylindermantel gepreßt, so daß
lediglich in dem dem Druckraum benachbarten Abschnitt der axialen Dichtfläche des Ringes der Druck
des Druckraumes herrscht, der anschließend über die axiale Länge der Dichtfläche entsprechend dsr Dichtwirkung
auf einen niedrigeren Wert abfällt Die Axialbohrung für den Druckausgleich mündet an_ der
vom Druckraum entfernten Radialfläche des Axialdichtringes in einem ringförmigen Bereich aus, der im
Abstand von den axialen Zylinderflächen des Dichtringes liegt Demzufolge wird zwangsläufig nur über einen
Teil der vom Druckraum entfernten Kolbenringflanke des Dichtringes ein dem Druck im Druckraum
entsprechender Druck aufgebaut, so daß zwangsläufig nur ein teilweiser axialer Druckausgleich entsteht
Ähnlich wie entlang der axialen zylindrischen Dichtfläche stellt sich in der Umgebung des Mündungsbereiches
der Axialbohrung an der dem Druckraum entfernten Axialfläche ein von der Oberflächenbeschaffenheit
dieser Fläche und der jeweiligen Druckbelastung des Dichtringes abhängiger mittlerer Gegendruck ein.
Insgesamt ergibt sich bei dieser bekannten Zylinderanordnung
somit folgende Druckbelastung des Dichtringes: An der dem Druckraum benachbarten Kolbenringf'anke
und der inneren Axialfläche wird stets der volle Druck des Druckraumes aufgebaut; an den jeweils
gegenüberliegenden Flächen des Dichtringes, der vom Druckraum entferntliegenden Kolbenringflanke und
der äußeren zylindrischen Dichtfläche herrschen jeweils — systembedingt durch den entlang dieser Flächen
auftretenden Druckabfall — niedrigere Drücke.
Im Falle des bekannten Dichtringes ist eine solche Druckverteilung beabsichtigt, da sie die Abdichtung an
den Dichtflächen unterstützen soll. Der dabei auftretende Nachteil, daß die Anpressung des Dichtringes an der
äußeren zylindrischen Dichtfläche und der dem Druckraum abgewandten Kolbenringflanke je nach
Druckbeaufschlagung und je nach Oberflächenbeschaffenheit abhängig vom Verschleißverhalten wechselt,
muß dabei in Kauf genommen werden. Eine über eine längere Betriebszeit hinweg unveränderliche genaue
Einstellung einer in der Serienfertigung reproduzierbaren Druckbelastung ist grundsätzlich nicht möglich, da
die Gegendruckbelastung der angepreßten Flächen von der mikroskopischen Oberflächenbeschaffenheit dieser
Flächen und vom Verschleißverhalten abhängt.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Dichtungsring der aus der US-PS
20 52 642 bekannten Gattung zu schaffen, bei dem der axiale Druckausgleich unter Vermeidung übermäßiger
radialer Anpressung des Dichtringes bei allen Arbeitsbedingungen genau einstellbar gehalten werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der dem Druckraum benachbarten Kolbenringflanke
des Dichtungsringes radial innerhalb der Mündung der Axialbohrung eine sekundäre Axialdichtung
vorgesehen ist und daß die Axialbohrung an der vom Druckraum entfernten Kolbenringflanke des
Dichtungsringes zwischen zwei sekundären Axialdichtungen ausmündet, die einen Druckausgleichsraum
begrenzen.
Dadurch wird zum einen erreicht, daß die dem Druck im Druckraum ausgesetzten Ringflächen an den oberen
und unteren Kolbenringflanken des Dichtungsringes exakt begrenzt sind, so daß eine genaue Bemessung
dieser Flächen und damit eine exakte Einstellung des Druckausgleiches erfolgen kann; die sekundären Axialdichtungen
sind weitgehend verschleißunabhängig und
erzeugen eine gleichbleibende, reproduzierbare Dichtwirkung. Zum anderen wird gleichzeitig erreicht, daß im
Bereich an der radial inneren Axialfliiche des Dichtringes
infolge des Druckabfalles an den radial benachbarten sekundären Axialdichtungen nur ein erheblich
geringerer Druck aufgebaut wird, der eine übermäßige Anpressung der zylindrischen Dichtfläche des Dichtringes
infolge des dort zwangsläufig auftretenden Druckabfalles sicher vermeidet Damit ist auch bei hohen
auftretenden Drücken im Druckraum eine definierte und vorherbestimmbare Anpressung des Dichtungsringes
an seine Stützflächen bzw. Dichtflächen ohne nachteilig hohe Flächenpressung sichergestellt
Aus der CH-PS 5 32 215 ist es zwar bekannt, bei druckausgeglichenen Kolbenringen sekundäre Dichtungsringe
zur Trennung von Druckräumen anzuordnen. Deshalb wird nicht Schutz daru«· begehrt, anstelle
der flächigen Abdichtung beim gattungsgemäßen Stand der Technik eine Abdichtung mittels sekundärer
Dichtungringe schlechthin vorzusehen. Vielmehr wird erfindungsgemäß eine Mehrzahl von sekundären
Dichtringen an beiden Kolbenringflanken des Dichtungsringes in ganz bestimmter Weise angeordnet, um
dadurch die im einzelnen erläuterten speziellen Vorteile zu erzielen.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform wird durch einen zusätzlichen sekundären Dichtungsring
erreicht, daß auch die radiale Anpresrung des Dichtungsringes genau einstellbar und von der verschleißabhängigen
Dichtwirkung einer flächigen Abdichtung an der radialen Außenseite des Dichtungsringes
abhängig wird. Die axiale Lage dieses sekundären Dichtungsringes kann auf einfache Weise in Abhängigkeit
von dem in der inneren Axialfläche des Dichtungsringes herrschenden Leckdruck gewählt werden, so daß
eine definierte radiale Druckbelastung einstellbar ist. Wenn dabei die Axialbohrung an der Lauffläche des
Dichtungsringes mündet, so kann die sekundäre Axialdichtung an der dem Druckraum benachbarten
Kolbenringflanke des Dichtungsringes ohne räumliche Beschränkung weit radial nach außen gerückt werden,
so daß sich die insgesamt vom Druck im Druckraum beaufschlagten Kolbenringflankenanteile des Dichtungsringes
verkleinern und Drucksdiwankungen im Druckraum geringere Auswirkungen auf die Druckbelastung
des Dichtungsringes haben.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ermöglicht die Ausbildung der radialen und axialen
Sekundärdichtungen eine sichere Aufrechterhaltung ihrer Dichtwirkung auch über lange Betriebszeiträume
hinweg, so daß die einmal eingestellten Druckbelastungen unverändert aufrechterhalten bleiben.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
Die einzige Figur zeigt einen Axialschnitt durch einen Hydraulikzylinder mit einem erfindungsgemäßen Dichtungsring.
In der Figur ist ein Hydraulikzylinder dargestellt, bei dem ein Kolben 2 in der Mitte des Bodens eines
zylindrischen Führungsgehäuses 8 mittels eines Lagerzapfens 9 befestigt ist; ein Zylinder 1 übergreift den
Kolben 2 von seiner Oberseite her. Ein Dichtungsring 3 ist an der Seitenwand des Kolbens 2 vorgesehen und
wird in seiner Lage durch einen Haltering 4 gesichert, welcher seinerseits gegenüber dem Kolben 2 mit
wenigstens einer Befestigungsschraube 12 festgelegt ist.
An dem in der Zeichnung unteren, offenen Ende des Zylinders 1 ist ein Deckel 13 mit wenigstens einer
Befestigungsschraube 14 befestigt An der in der Zeichnung oberen, inneren Oberfläche des Deckels 13
ist wiederum ein Haltering 15 für einen Dichtungsring 16 festgelegt; der Dichtungsring 1§ ist zwischen einer
inneren Querschnittsabstufung des Deckels 13 und der in der Zeichnung unteren, zur öffnung des Zylinders 1
hin liegenden Oberfläche des HaJteringes 15 angeordnet
ίο An der dem Druckraum des Zylinders 1 zugewandten
Vorderseite des Dichtungsringes 3 ist eine sekundäre Axialdichtung 17 vorgesehen, während sekundäre
Radialdichtungen 18 um den Außenumfang des Dichtungsringes 3 gelegt sind. An der dem Druckraum
des Zylinders 1 abgewandten Rückseite des Dichtungsringes 3 sind zwei Koaxial im Dichtungring 3 festgelegte
sekundäre Axialdichtungen 19 und 20 vorgesehen, die zwischen sich einen Nebendruckraum begrenzen.
Zwischen dem Haltering 4 und dem Kolben 2 ist ein O-Ring 21 eingelassen, während ein radialer Dichtungsring
22 im Bereich des Dichtungsringes 16 im Deckel 13 um den Umfang des Kolbens 2 gelegt ist und mit dem
Dichtungsring 16 zusammenwirkt.
Im Dichtungsring 3 ist eine als eingearbeiteter Kanal ausgebildete Axialbohrung 23 für Druckflüssigkeit unter Druck, im Beispielsfalle für die Druckflüssigkeit im Druckraum des Zylinders 1, vorgesehen. Die Eintrittsöffnung der Axialbohrung 23 mündet an der zylindrischen Seitenwand des Dichtungsringes 3 in der Zeichnung oberhalb der obersten sekundären Radialdichtung 18, steht also mit der Druckflüssigkeit im Druckraum des Zylinders 1, in Verbindung, während die Austrittsöffnung der Axialbohrung 23 in den Nebendruckraum zwischen den sekundären Axialdichtungen 19 und 20 mündet. Eine als Bohrung im Werkstoff des Kolbens 2 vorgesehene Ablaufleitung 24 ist zur Ableitung von Leckflüssigkeit vorgesehen, welche in kleinen Mengen in den radial inneren Raum zwischen dem Dichtungsring 3 und dem Kolben 2 an den sekundären Axialdichtungen 17 und 20 eintritt. Die Ablaufleitung 24 mündet in den Raum zwischen dem Dichtungsring 3 des Kolbens 2 und dem Dichtungsring 16 des Deckels 13 des Zylinders 1.
Im Dichtungsring 3 ist eine als eingearbeiteter Kanal ausgebildete Axialbohrung 23 für Druckflüssigkeit unter Druck, im Beispielsfalle für die Druckflüssigkeit im Druckraum des Zylinders 1, vorgesehen. Die Eintrittsöffnung der Axialbohrung 23 mündet an der zylindrischen Seitenwand des Dichtungsringes 3 in der Zeichnung oberhalb der obersten sekundären Radialdichtung 18, steht also mit der Druckflüssigkeit im Druckraum des Zylinders 1, in Verbindung, während die Austrittsöffnung der Axialbohrung 23 in den Nebendruckraum zwischen den sekundären Axialdichtungen 19 und 20 mündet. Eine als Bohrung im Werkstoff des Kolbens 2 vorgesehene Ablaufleitung 24 ist zur Ableitung von Leckflüssigkeit vorgesehen, welche in kleinen Mengen in den radial inneren Raum zwischen dem Dichtungsring 3 und dem Kolben 2 an den sekundären Axialdichtungen 17 und 20 eintritt. Die Ablaufleitung 24 mündet in den Raum zwischen dem Dichtungsring 3 des Kolbens 2 und dem Dichtungsring 16 des Deckels 13 des Zylinders 1.
Zwischen der Innenfläche der hochgezogenen Seitenwand des Führungsgehäuses 8 und dem Außenumfang
des Zylinders 1 ist das Spiel S2 vorgesehen, während das größere Spiel Si zwischen dem Umfang des Halteringes
4 und der Innenwand des Zylinders 1, zwischen dem radial inneren Umfang des Dichtungsringes 3 und dem
benachbarten Außenumfang des Kolbens 2, zwischen dem Außenumfang des Dichtungsringes 16 und der
benachbarten Innenwand des Deckels 13 und zwischen dem Außenumfang des Kolbens 2 und dem benachbarten
Innenumfang des Deckels 13 vorgesehen ist.
Dadurch ist der Zylinder 1 mit dem in ihm im wesentlichen ohne radiales Spiel geführten Dichtungsring
3 und dem Deckel 13 gegenüber dem Kolben 2 mit dem am Kolben 2 im wesentlichen ohne radiales Spiel
geführten Dichtungsring 16 und dem Haltering 4 quer zur Achse des Zylinders 1 über einem dem Spiel S\
entsprechenden Abstand beweglich, wobei jedoch die Beweglichkeit im Rahmen des Spieles Si zusätzlich
begrenzt ist durch das Geringere Spiel S2 zwischen dem Zylinder 1 und dem Führungsgehäuse 8.
Der hohe Druck Pi der Druckflüssigkeit im Druckraum
des Zylinders 1 wird vom Außenumfang des Dichtungsringes 3 aus über die Axialbohrung 23 zur
Rückseite des Dichtungsringes 3 in den Nebendruck-
raum zwischen den sekundären Axialdichtungen 19 und 20 weitergegeben, so daß hierdurch eine in der
Zeichnung nach oben gerichtete Kraft auf den Dichtungsring 3 wirkt. Der geringe Druck P2 im Bereich
der Ablaufleitung 24 für Leckflüssigkeit wirkt im Bereich radial innerhalb des Dichtungsringes 19
ebenfalls auf die Rückseite des Dichtungsringes 3 und erzeugt so ebenfalls nach oben gerichtete Kraft,
während derselbe Druck P2 im Bereich radial innerhalb
der sekundären Axialdichtung 17 an der Vorderseite des Dichtungsringes 3 eine entsprechende, nach unten
gerichtete Druckkraft erzeugt
Die Summe der vom Druckraum des Zylinders 1 weg, in der Zeichnung nach unten gerichteten, auf den
Dichtungsring 3 wirkenden Kräfte ergibt sich etwa zu
~ w? - dl) P1 + G + £ (dl - dl) P2,
worin bedeutet:
G Gewicht des Dichtungsringes 3,
d\ Außendurchmesser des Dichtungsringes 3,
di Außendurchmesser der oberen sekundären Axialdichtung 17,
d\ Außendurchmesser des Dichtungsringes 3,
di Außendurchmesser der oberen sekundären Axialdichtung 17,
di Innendurchmesser der radial äußeren sekundären
Axialdichtung 19 an der Rückseite des Dichtungsringes 3,
dt, Außendurchmesser der radial inneren sekundären
Axialdichtung 20 an der Rückseite des Dichtungsringes 3 und
ds Außendurchmesser der radial äußeren sekundären
Axialdichtung 19 des Dichtungsringes 3.
Die Summe der zum Druckraum des Zylinders 1 hin, in der Zeichnung nach oben gerichteten, auf den
Dichtungsring 3 einwirkenden Kräfte ergibt sich dementsprechend zu
j (dl - dl) P1 + -J {d\ - dl) P2.
Wenn daher die Gleichung
■f Wi - dl) P2 + ~ (d\ - dl) P1 + G = τ (dl - dl) P1 + -f Wf - dl) P2
Wenn daher die Gleichung
■f Wi - dl) P2 + ~ (d\ - dl) P1 + G = τ (dl - dl) P1 + -f Wf - dl) P2
erfüllt ist, so gleichen sich die in Achsrichtung auf den
Dichtungsring 3 wirkenden Kräfte aus, so daß dieser ohne Anpressung, gewissermaßen frei aufschwimmend
reibungsfrei seitlich verschoben werden kann, wenn über den Zylinder 1 auf den Dichtungsring 3 eine
Seitenkraft S einwirkt Dementsprechend treten keine nennenswerten oder gar schädlichen Kräfte zwischen
der Innenwand des Zylinders 1 und dem Außenumfang des Dichtungsringes 3 auf.
Das Spiel & zwischen der Außenwand des Zylinders 1 und der Innenwand des Führungsgehäuses 8 ist geringer
als das Spiel Si zwischen der Innenwand des Dichtungsringes
3 und dem Kolben 2 und zwischen der Außenwand des Dichtungsringes 16 und dem Deckel 13,
so daß die seitliche Verschiebbarkeit des Dichtungringes 3 nicht voll ausgenützt werden kann und sowohl der
Dichtungsring 3 als auch der Dichtungsring 16 störungs- und reibungsfrei den häufigen seitlichen Verschiebungen
des Zylinders 1 unter dem Einfluß starker Seitenkräfte Sfolgen kann. Hierdurch werden Beschädigungen
der Sekundärdichtungen vermieden und wird
ίο eine große Lebensdauer eines erfindungsgemäßen
Dichtungsringes sichergestellt.
Der beim vorliegenden Ausführungsbeispiel vorgesehene Deckel 13 an dem den Kolben 2 übergreifenden
freien Ende des Zylinders 1 ist zur Erzielung der erfindungsgemäßen Vorteile nicht zwingend erforderlich;
die Erfindung kann auch ohne Verwendung eines solchen Deckels bei einem einfachwirkenden Hydraulikzylinder
angewendet werden. Die Verwendung eines solchen, gegen den Kolben 2 abdichtenden Deckels 13
jo des Zylinders 1 bringt jedoch insbesondere insofern
Vorteile, als dadurch auch der sich aufbauende Druck pi
an der radialen Innenseite des Dichtungsringes 3 zur Aussteuerung der radialen Innenseite des Dichtungsringes
3 zur Aussteuerung der axialen Kräftebelastung des Dichtungsringes 3 herangezogen werden kann, wozu
die zusätzliche Schutzwirkung des Deckels 13 vor Verschmutzung od. dgl. tritt
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist weiterhin an der in der Zeichnung unteren Rückseite des
Dichtungsringes 16 im Deckel 13 aus Gründen des Gleichgewichtes und mit Rücksicht auf die vergleichsweise
geringe axiale Druckbelastung durch den Druck p2 kein sekundärer Axialdichtring vorgesehen.
Im Bedarfsfalle kann jedoch gegebenenfalls auch eine
Mehrzahl axialer Sekundärdichtringe an der Rückseite auch des Dichtungsringes 16 vorgesehen werden, die
gegebenenfalls zwischen sich druckbeaufschlagte Nebendruckräume begrenzen können, in welche Druckleitungen
für Druckflüssigkeit unter Druck münden, so daß nach Art des axialen Druckausgleiches im Bereich des
Dichtungsringes 3 auch im Bereich des Dichtungsringes 16 nach oben gerichtete Kompensations-Druckkräfte
erzeugt werden können.
Es versteht sich, daß die vorliegende Erfindung auch auf einen einfach wirkenden hydraulischen Zylinder
ohne Dichtungsring 16 im Deckel 13 anwendbar ist
Mit der vorliegenden Erfindung wird somit erreicht, daß auf den zwischen Kolben und Zylinder eingepaßten
Dichtungsring eine in Richtung auf den Druckraum im Zylinder wirkende Gegendruckkraft einwirkt, welche
den Dichtungsring aufschwimmen läßt, so daß er frei von Andruckkräften bzw. Reibungskräften seitlich
verschoben werden kann. Dadurch wird erreicht, daß keine schädlichen Kräfte zwischen der Innenwand des
Zylinders und der Außenwand des Dichtungringes auftreten, wenn Seitenkräfte auf den Zylinder einwirken,
wodurch wiederum Beschädigungen an den Sekundärdichtungen, die nach Art der bei Stopfbüchsen
üblichen Dichtungspackringe ausgebildet sein können, vermieden sind und eine große Lebensdauer sichergestellt
ist
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Ungeschlitzter Dichtungsring für einen Kolben
eines Hydraulikzylinders, insbesondere für einen Steuerzylinder für die Walzgutdicke in einem
Walzwerk, der in einer am Kolben vorgesehenen Nut mit radialem Spiel und axial lagegesichert
angeordnet und mit einer Bohrung zum axialen Druckausgleich versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß an der dem Druckraum benachbarten Kolbenringflanke des Dichtungsringes (3) radial iunerhalb der Mündung der Axialbohrung (23)
eine sekundäre Axialdichtung (17) vorgesehen ist und daß die Axialbohrung (23) an der vom
Druckraum entfernten Kolbenringflanke des Dichtungsringes (3) zwischen zwei sekundären Axialdichtungen
(19, 20) ausmündet, die einen Druckausgleichsraum begrenzen.
2. Dichtungsring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Lauffläche des Dichtungsringes (3) wenigstens eine sekundäre Radialdichtung
(18) vorgesehen ist und die Axialbohrung (23) an der dem Druckraum benachbarten Seite dieser sekundären
Radialdichtung (18), vorzugsweise an der Lauffläche des Dichtungsrings (3), mündet
3. Dichtungsring nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem als starrer
Kolbenring ausgebildeten Dichtungsring (3) zwischen dem Kolben (2) und dem Zylinder (1)
zusammenwirkenden axialen und radialen sekundären Dichtungen (17, 18, 19, 20) nach Art der
beispielsweise bei Stopfbüchsen üblichen Dichtungspackringe ausgebildet sind.
35
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP8866773 | 1973-07-26 | ||
JP1973088667U JPS5514808Y2 (de) | 1973-07-26 | 1973-07-26 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2435287A1 DE2435287A1 (de) | 1975-02-13 |
DE2435287B2 DE2435287B2 (de) | 1976-08-05 |
DE2435287C3 true DE2435287C3 (de) | 1977-03-24 |
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