DE2435004C3 - Aufgeladene Viertaktbrennkraftmaschine - Google Patents
Aufgeladene ViertaktbrennkraftmaschineInfo
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- F02B—INTERNAL-COMBUSTION PISTON ENGINES; COMBUSTION ENGINES IN GENERAL
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine aufgeladene Viertaktbrennkraftmaschine mit einem eine Abgasturbine
und einen Aufiadeverdichter aufweisenden Abgasturbolader, einer zwischen der Aufladeverdichteraustrittsseite
und der Abgasturbineneintrittsseite vorgesehenen Umführungsleitung, einem elektromotorisch
angetriebenen, mit der Umführungsleitung in Verbindung stehenden Zusatzverdichter, sowie mit Steuergliedern
in der Umführungsleitung, durch welche entweder die vom Aufladeverdichter cereits verdichtete Luft oder
vom Zusatzverdichter angesaugte Frischluft in die Abgasturbineneintrittsseite geführt wird.
Eine derartige Brennkraftmaschine ist bereits durch die DE-OS 22 16 059 bekannt Bei ihr ist in der
Abgassammelleitung vor der Abgasturbineneintrittsseite ein mit einer separaten Brennstoffpumpe versehener
Nachbrenner angeordnet, der zum Verbrennen der Abgase zwecks Reduzierung der in diesen befindlichen
schädlichen Stoffe dient und vom Aufladeverdichter her über die Umführungsleitung Frischluft erhält. Reicht
diese Frischluft für die Verbrennung nicht mehr aus, so schaltet der als Luftpumpe ausgebildete, elektrisch
angetriebene Zusatzverdichter ein und führt durch entsprechende Umschaltung der Steuerglieder dem
Nachbrenner, ebenfalls über die Umführungsleitung Frischluft zu. Außerdem wird über eine besondere
Rückführungsleitung ein Teil der aus der Abgasturbine austretenden, vom Nachbrenner zusätzlich verbrannten
Abgase in die Ladeluftleitung zurückgeführt.
Durch diese Anordnung soll die Drehmomentencharakteristik von Brennkraftmaschinen insbesondere bei
niedrigen Drehzahlen verbessert werden, und zwar durch Zuführen von zusätzlicher Energie und durch
Reduzieren der schädlichen festen Bestandteile in den Abgasen infolge der Nachverbrennung. Mit anderen
Worten will man über einen großen Drehzahlbereich eine hohe Antriebsleistung erhalten.
Beim Beschleunigen einer aufgeladenen Viertaktbrennkraftmaschine muß diese einen momentanen
Drehmomentenüberschuß entwickeln. Hierzu ist je Hub ein höherer Kraftstoffverbrauch erforderlich, für dessen
Verbrennung auch mehr Luft gebraucht wird. Mehr Luft kommt nur dann in die Zylinder, wenn die Vorverdichtung
gesteigert wird. Höhere Verdichtung bei gleichem Hubvolumen bedeutet bei Viertaktbrennkraftmaschinen
im Verdichterkennfeld eine Verschiebung des Betriebspunktes nach oben. Das Verdichterkennfeld ist
definiert: Druckverhältnis des Verdichters in Funktion zum Ansaugvolumen, wobei die Drehzahl als Parameter
dargestellt ist. Hierdurch nähen man sich der Pumpgrenze, wenn man sie nicht sogar überschreitet. Zur
Erzeugung eines höheren Aufladedrucks braucht man eine höhere Abgasturbinendrehzahl. Das der Abgasturbine
zugeführte Volumen ist aber, ebenso wie das von dem Aufladeverdichter abgegebene Volumen, bei
gegebener Motordrehzahl durch das Motorhubvolumen begrenzt. Die Abgasturbine kann nur dann mehr
Leistung abgeben, wenn sie stärker aufstaut, d. h. entweder mehr Volumen erhält oder verengt wird. Für
eine plötzliche Leistungssteigerung bei konstantem Drehmoment ist also das normale Aufladeaggregat
unzureichend. Der Verdichter kommt in Pumpgefahr und die Abgasturbine liefert nicht die erforderliche
Leistung.
Bei aufgeladenen Motoren bekannter BaMart ist die Beschleunigung und Leistungssteigerung daher begrenzt
So kann durch Steigerung der Füllung dies nur bis zu einer Grenze, die durch die im normalen
Aufladebetrieb im Zylinder vorhandene Luft gegeben ist, geschehen. Durch Füllungssteigerung erhöht sich die
Abgastemperatur, so daß die Abgasturbine mehr Abgasvolumei) erhält und daher stärker aufstaut, und
somit wird eine höhere Drehzahl erreicht. Folglich wird der Aufladeverdichter demnach auch mehr Luft liefern.
Dieser Vorgang verläuft aber nur sehr langsam. F.ine rasche Beschleunigung ist nicht möglich. Sucht man sie
durch Einspritzen von mehr Kraftstoff zu erzwingen, so reagiert der Motor nicht im gewünschten Sinne, weil es
an Luft im Zylinder fehlt. Ein beträchtlicher Teil des Kraftstoffes passiert unverbrannt die Maschine. Es wird
mehr Ruß, aber nicht mehr Leistung erzeugt.
Außerdem wird verschiedentlich ein Luftmangel dadurch behoben, daß eine Querschnittsreduktion auf
der Abgasturbinen- und Aufladeverdichterseite vorgenommen und damit die Anpassung verbessert wird, wie
besonders aus der DE-PS 10 61 132 zu entnehmen ist. Solch eine Regelung wäre sowohl auf der kalten als auch
auf der heißen Seite des Abgasturboladers nötig. Eine derartige Verkleinerung des Querschnitts ist aber mit
Komplikationen und erheblichen technischen Schwierigkeiten verbunden, die durch die hohen Beanspruchungen
noch verstärkt werden, unter denen der Abgasturbolader heute ohnehin arbeiten muß. Hohe
Drehzahl mit entsprechender Schwingungsgefährdung schon bei feststehenden Schaufeln, hohe Temperaturen
und Pulsationen auf der Abgasturbinenseite. Je rascher beschleunigt werden soll, um so nachteiliger macht sich
auch die fehlende Überschußleistung auf der Abgasturbinenseite bemerkbar. Ein Nachteil, der allein durch die
Querschnittsregelung kaum zu beheben ist. Durch Herstellen einer einfachen Verbindung zwischen Aufladeverdichteraustrittsseite
und Abgasturbineneintrittsseite, wie anfangs beschrieben, kann man Luft vom
Aufladeverdichter abblasen, wodurch zunächst einmal die Pumpgefahr reduziert oder sogar beseitigt wird.
Eine solche Umblasung ist naturgemäß nur in solchen Betriebsbereichen möglich, in denen der Aufladedruck
höher ist als der Auspuffgegendruck. Im unteren Leistungsbereich der Brennkraftmaschine ist das nicht
der Fall. Hier ist aber eine verbesserte Luftversorgung bei Beschleunigung von besonderer Bedeutung und
wichtig.
Davon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anordnung der eingangs beschriebenen
Art dahingehend zu verbessern, daß mit geringem Aufwand eine ausreichende Luftversorgung beim
Beschleunigen der Brennkraftmaschine in allen Betriebszuständen sichergestellt ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Steuerglieder derart angeordnet und umschaltbar
sind, daß die vom Aufladeverdichter bereits ω verdichtete Luft vor Eintritt in die Gasturbineneintrittsseite
durch den Zusatzverdichter zusätzlich verdichtet wird.
Durch diese Maßnahme ist in allen Betriebsbereichen beim Beschleunigen der Brennkraftmaschine eine "■
ausreichende Luftversorgung sichergestellt, sowie die kritische Pumpgefahr des Aufbideverdichtcrs gänzlich
ausgeschaltet. Weiterhin tritt durch den behobenen Luftmangel kein Rauchen des Auspuffs auf. Der
Zusatzverdichter ist direkt in die Leitung zu der Abgasturbine eingebaut und mittels Knopfdruck ein-
und ausschaltbar, je nach erforderlichem Einsatz.
Zweckmäßig ist zwischen der Auiiadeverdichteraustrittsse'te
und der Saugseite des Zusatzverdichters ein Absperrorgan vorgesehen, so daß der Zusatzverdichter
im unteren Leistungsbereich der Brennkraftmaschine beim Beschleunigen und bei geschlossenem Absperrorgan
auch direkt von außen Luft ansaugen kann. Im oberen Leistungsbereich jedoch ist der Absperrhahn
geöffnet und der Zusatzverdichter saugt wie beschrieben Luft aus dem Aufladeverdichter an, da der
Luftverbrauch hier wesentlich geringer ist
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem Zusatzverdichter ein Wärmetauscher nachgeschaltet.
Hierdurch wird eine weitere Verbesserung der Leistungsbilanz der Abgasturbine erreicht Als Wärmequelle
bieten sich im vorliegenden Fall die aus der Abgasturbine austretenden Abgase an.
Vorteilhafterweise wird der Wärmetauscher doppelwandig ausgebildet, wobei zwischen den beiden
Wandungen ein Hohlraum entsteht, durch den die Luft vom Zusatzverdichter hindurchströmt, während durch
den inneren Teil die heißen Abgase geleitet werden. Einfach herzustellen ist der Wärmetauscher durch zwei
ineinander geschobene Rohrkörper. Zur besseren Wärmeübertragung kann im Hohlraum zwischen den
beiden Wandungen eine wendeiförmige Strömungsumlenkung vorgesehen sein.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die über dem Zusatzverdichter zu der Abgasturbine
strömende Luft durch eine injektorartig ausgebildete Einblasdüsenanordnung leitbar. Durch diese Maßnahme
wird auch im oberen Leistungsbereich der Brennkraftmaschine ein Leistungsbeitrag geliefert, den die
Abgasturbine braucht. Bei geeigneter Querschnittsbemessung und Anordnung dieser Düsen wird bewirkt,
daß das Zusatzgebläse auch dann positive Arbeit abgibt, wenn der Abgasgegendruck im stationären Betrieb
niedriger ist als der Aufladedruck.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines
in den Zeichnungen dargestelWen Ausführungsbeispielcs
in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen. Es zeigt
Fig. 1 eine aufgeladene Brennkraftmaschine gemäß der Erfindung in schematischer Darstellung,
Fig.2 eine schematische Darstellung einer Einblasdüsenanordnung,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie 1II-III in Fig. 2,
Fig.4 eine schematische Darstellung eines Wärmetauschers,
Fig.5 eine schematische Darstellung eines Absperrorgans.
In Fig. 1 ist mit 1 eine Brennkraftmaschine, beispielsweise ein Schiffsmotor, bezeichnet. Die Zylinder
2 der Brennkraftmaschine 1 sind an eine Abgassammelleitung 3 angeschlossen, von der aus eine
Abgasturbine 4 mit Abgas beaufschlagt wird. Über eine an die Abgasturbine 4 angeschlossene Abgasleitung 5
werden die Abgase in die Atmosphäre entlassen. Die Abgasturbine 4 treibt einen AuFladeverdichier 6 an, von
dem i'Ms die Zylinder 2 über eine Ladeluftleitung 7 mit
Ladeluft versorgt werden. Die Ladeluft wird hierbei von dem Aufladeverdichter 6 über eine Leitung 45 von der
Atmosphäre angesaugt. Zur Kühlung der Ladeluft ist dem Aufladeverdichter 6 ein l.adeluftkühler 8 naehge-
schaltet. Durch Abgasturbolader aufgeladene Viertaktmaschinen können in allen Leistungsbereichen nicht mit
beliebig hohem Drehmoment fahren. Höheres Drehmoment bedeutet höheren spezifischen Arbeitsdruck,
dieser verlangt mehr Brennstoff; die Luftmasse im Zylinder ist aber begrenzt, und zwar einerseits durch das
Zylindervolumen, andererseits durch die Dichte der Luft. Braucht man höhere Drehmomente, wie es
insbesondere zum Beschleunigen oder bei Bergfahrt von Landfahrzeugen der Fall ist, so muß man also den
Aufladedruck steigern, sofern man nicht die Drehmomentsteigerung beim Leistungsverbraucher durch ein
Getriebe mit variabler Übersetzung wie Schaltgetriebe, elektrische Übertragung erzielt, eine Methode die
wirkungsvoll, aber aufwendig ist und deshalb z. B. bei
Schiffsantrieben nicht immer in Frage kommt. — Im unteren Leistungsbereich der Brennkraftmaschine tritt
der erwähnte Luftmangel besonders in Erscheinung, weil hier die anfallende Aufladeleistung durch geringe
Abgastemperatur und reduzierte Teillastwirkungsgrade des Abgasturboladers ohnehin begrenzt ist. Zur
Sicherstellung einer ausreichenden Luftversorgung auch bei erhöhtem Drehmoment und auch im unteren
Leistungsbereich ist im vorliegenden Beispiel zwischen der Aufladeverdichteraustrittsseite 9 und der Abgasturbineneintrittsseite
10 eine Umführungsleitung 11,43, 12 vorgesehen. In dieser Umführungsleitung 11, 43, 12 ist
ein zur Abgasturbine 4 fördernder fremd angetriebener Zusatzverdichter 13 angeordnet. Der Zusatzverdichter
13 ist zweckmäßig als Drehkolben- oder Schraubenverdichter mit Antrieb durch Drehstrommotor, also
konstanter Drehzahl, ausgebildet. Hierdurch ergibt sich eine gute Anpassung an den Bedarf. Drehstrom ist an
Bord von Schiffen eine stets vorhandene Energiequelle, welche eine von der Drehzahl der Brennkraftmaschine
unabhängige, konstant hohe Drehzahl des Zusatzverdichters 13 zu erreichen gestattet. Die Vermeidung
einer Drehzahlregelung ergibt eine einfache und billige Ausführung. Außerdem weist die Umführungsleitung 11,
43 zwischen der Aufladeverdichteraustrittsseite 9 und dem Eintrittsbereich der Luft in den Zusatzverdicfv.er 13
eine als 3-Wege-Ventil ausgebildetes Absperrorgan 15 auf. Ein weiterer einfacher Absperrschieber 16 ist
zwischen dem Austrittsbereich der Luft aus dem Zusatzverdichter 13 und einem Wärmetauscher 17 in
der Umführungsleitung 1:2 angeordnet. Diese Umführungsleitung 12 führt die Luft in einen Wärmetauscher
17, der dem Zusatzverdichter 13 nachgeschaltet ist. Von dem Wärmetauscher 17 geht die Leitung 18 aus. die in
eine in der Abgassammelleitung 3 vorgesehene injektorartig ausgebildete Einblasdüsenanordnung 19
einmündet. Eine weitere Umführungsleitung 20, die als Kurzschlußleiti.ing ausgebildet ist, und ebenfalls einen
einfachen Absperrschieber 21 aufweist, steht mit der Umführungsleitung 11 und 12 in Verbindung.
!n F i g. 2 und 3 ist eine entsprechend der Position 19
in F i g. 1 schematisch dargestellte Einblasdüsenanordnung näher erläutert. Diese Einblasdüsenanordnung 19
ist als Rohrkörper mit einem exzentrischem Mantel 22 entsprechend der Abgassammelleitung 3 ausgebildet
und weist einen seitlichen Rohranschlußstutzen 23 auf. Durch diesen Rohranschlußstutzen 23 strömt die
Umblaseluft in die Auspuffleitung vor der Abgasturbine 4 ein. Bei Normalbetrieb ohne Umblasung darf der
Abgaszustrom zur Abgasturbine 4 nicht gestört werden. Die Abgassammelleitung 3 hat im Bereich 25 vor der
Einströmstelle deshalb den gleichen Querschnitt wie danach im Bereich 24. und auch zwischen diesen beiden
Querschnitten ist keine die Strömung behindernde Verengung vorgesehen. Die Zusatzluft allerdings wird
stark beschleunigt. Sie wird durch einen zwischen dem Auspuffrohr und dem äußeren exzentrischen Mantel 22
liegenden Ringraum variablen Querschnittes über den Rohrumfang gleichmäßig verteilt. Durch fenstcrartige
Öffnungen 28 in der Einblasdüsenanordnung 19 gelangt die Zusatzluft 8 in den Auspuffstrom; zuvor fand eine
mit Hilfe des Kegels 27 und der anderen Kanalwände
to bewirkte Querschnittsreduktion, d.h. Beschleunigung statt. Die Zusatzluft hat also an den Einmündungen
erhöhte Geschwindigkeit, sie reißt die Abgase in Strömungsrichlung auf die Abgasturbine 4 zu und
überträgt an das Abgas kinetische Energie.
!5 In Fig.4 ist ein bereits in Fig. 1 unter Position 17
angesprochener Wärmetauscher dargestellt. Dieser Wärmetauscher 17 weist einen äußeren Rohrkörper 29
mit einer Wandung 30 und einen inneren Rohrkörper 31 mit einer Wandung 32 auf. Durch das Zusammenfügen
der beiden Rohrkörper 29, 31 entsteht ein ringförmiger Hohlraum 33. Dieser Hohlraum 33 weist einen
Anschlußstuizen 34 für den Eintritt des aufzuheizenden Mediums und einen Anschlußstutzen 35 für den Austritt
des aufgeheizten Mediums auf. Durch den inneren Rohrkörper 31 strömt das Wärmeträgermedium, das
von der Abgasturbine 10 kommende Abgas, im Bereich 36 ein und im Bereich 37 wieder aus dem Wärmetauscher
17 heraus. In dem Hohlraum 33 ist eine als Wendel ausgebildete Strömungsumlenkung 38 vorgesehen.
Diese Strömungsumlenkung 38 verläuft über die ganze Länge des Wärmetauschers 17. Eine derartige Strömungsumlenkung
38 ist nötig, damit möglichst viel Wärme von der durchströmenden Luft aufgenommen
wird. Auch hier ist die Abgasleitung zwischen den
J5 Bereichen 36 und 37 ohne jede Verengung ausgebildet.
In F i g. 5 ist das über Position 15 in F i g. 1 erwähnte
als 3-Wegeventil ausgebildete Absperrorgan 15 dargestellt. Hier sei mit 39 der Anschluß für die Luftleitung 40
von der Atmosphäre bezeichnet, mit 41 der Anschluß für die Luftleitung 43 zu dem Zusatzverdichter 13. In
dem Absperrorgan 15 ist ein Umschalthahn 44 vorgesehen, der je nach Schaltung die entsprechenden
Anschlüsse öffnen bzw. verschließen kann.
Bei Anwendung der Erfindung saugt der laufende Zusatzverdichter 13 Luft aus dem Aufladeverdichter 6
an. Bei einer derartigen Schaltung muß hierzu der Anschluß 41 und 42 des Absperrorgans geöffnet sein, so
daß der Durchgang der Luft aus dem Aufladeverdichter gegeben ist. Eine direkte Ansaugung der zu benötigenden
Luft aus dem Aufladeverdichter hieraus ist im mittleren und oberen Leistungsbereich der Brennkraftmaschine
zweckmäßig. Wird im unteren Leistungsbereich beschleunigt, z. B. beim Anfahren, kann der
Zusatzverdichter auch über die Luftleitung 40 von der Umgebung Luft ansaugen. Zu diesem Zweck muß das
Absperrorgan 15 über den Umschalthahn 44 die Anschlüsse 39 und 42 geöffnet halten. Ansaugen übei
diese Anschlüsse 39 und 42 ist zweckmäßig, wenn be Beschleunigungen im unteren Leistungsbereich dei
m> Brennkraftmaschine mehr Luft benötigt wird als be
Beschleunigungen im oberen Leistungsbereich dei Brennkraftmaschine und noch keine Pumpgefahr arr
Aufladeverdichter 6 vorliegt. Über einen einfacher Absperrschieber 16 gelangt die Luft von dem Zusatz
■ ■:· verdichter 13 über den Wärmetauscher 17 und die
Leitung 18 sowie die injektorartig ausgebildete Einblasdüsenanordnung 19 zusammen mit dem von dei
Brennkraftmaschine kommenden Abgas in die Abgas
turbine 4. Der Absperrschieber Ib hat nicht nur die
Aufgabe die Luft von dem Zusat/verdichter 13 zu dei Abgasturbine durchströmen zu lassen, sondern auch bei
abgestelltem Zusatzverdichter 13 miiü dieser Absperrschieber
16 verschlossen sein, da sonst Abgase in diesen abgestellten Zusatzverdichter 13 dringen und diesen
somit beschädigen können. Dieser Absperrschieber 16 ist bei entsprechender Leitungsführung nicht der vollen
Abgastemperatur ausgesetzt. Wie zuvor schon erwähnt,
ist von der Aufladeverdichteraustruissciie 9 zu der
Umführungsleilung 12 eine weitere Leitung 20 mit einem entsprechenden Absperrschieber 21 vorgesehen.
Diese Leitung 20 mit dem Absperrschieber 21 ermöglicht zusätzlich folgende Schaltungen. Bei abgestelltem
Zusatzverdichter 13 und geschlossenem Absperrorgan 15 müssen die Absperrschieber 16 und 21
geöffnet sein, so wird Luft von dem Aufladeverdichter durch Umblasung, wenn der Aufladedruck größer ist als
der Auspuffgegendruck, über den Wärmetauscher 17 direkt zu der Abgasturbine 4 gebracht. Hierdurch wird
jedoch nur das Verdichtungsverhalten im oberen Leistungsbereich verbessert. Ist aber der Zusatzverdichter
13 in Betrieb gesetzt und das Absperrorgan 15 mit dem Anschluß 39 zur Atmosphäre und dem Anschluß 42
zu dem Zusatzverdichter 13 geöffnet, wird der Absperrschieber 16 geschlossen und der Absperrschieber
21 geöffnet, so wird eine Steigerung der Aufladung im unteren Leistungsbereich erreicht, sofern keine
Pumpgefahr besteht. In diesem Fall arbeitet der Zusatzverdichter 13 parallel zum Aufladeverdichter 6.
In dem Wärmetauscher 17 wird die durchströmende Luft aufgeheizt, indem die Luft am Anschlußstutzen 34
einströmt und zwischen den beiden Wandungen 30 und 32 der Rohrkörper 29 und 31 hindurchströmt und durch
die Strömungsumlenkung 38 umgelenkt wird und so durch die in der Mitte des Wärmetauschers 17
durchströmenden Abgase aufgeheizt wird. Da die von dem Zusatzverdichter 13 kommende Luft im Verhältnis
zu den Abgasen hinter der Abgasturbine 4 ein sehr geringes Volumen hat, besteht die Möglichkeit, um die
Abgasleitung 5 ein Spiralrohr für die von dem Zusatzverdichter 13 kornmpnde Luft vorzusehen. Die
weiter über die Leitung !S zu der Einblasdüsenanordnung
19 strömende aufgeheizte Luft vereinigt sich in der Einblasdüsenanordnung 19 mit den Abgasen. Die durch
den Rohranschlußstutzen 23 nach F i g. 2 eindringende Luft wird durch den Kegel 27 in der Einblasdüsenanordnung
19 weiterbeschleunigt und tritt durch die fensterartigen Öffnungen 28 in den inneren Teil der
Einblasdüsenanordnung 19 ein und vermischt sich somit mit den Abgasen. Bei geeigneter Querschnittsbemessung
und Anordnung dieser Einblasdüsenanordnung 19 wird ferner bewirkt, daß der Zusatzverdichter 13 auch
dann positive Arbeit abgibt, wenn der Abgasgegen druck im stationären Betrieb niedriger ist als der π
Aufladedruck. Durch die Zufuhr von Treibluftmasse und die in der Einblasdüsenanordnung 19 erzeugte hohe
Geschwindigkeit der Abgase wird die Drehzahl des Ahgasturboladers erhöht. Infolge der höheren Drehzahl
des Aufladeverdichters 6 erhält die Brennkraftmaschine ihre Luft in größerer Menge und mit höherem Druck;
\i'. wir·."! Parker aufgeladen.
Der /usiit/vcrdichicr 13 ist für ein Durchsatzvolumen
von ungefähr 3 bis 10% des von dem Abgasturbolader bei Vollast angesaugten Volumens bemessen. Die
Verdichtungsarbeit dieses Zusatzvcrdichiers Π kanu
auf ca. ein Drittel der Vollastförderhöhe des Abgasturbolader begrenzt sein. Sie wird nur im unteren
Leistungsbereich der Brennkraftmaschine beim Ansaugen des Zusatzverdichters 13 von außen voll benötigt.
Der Leistungsbedarf liegt dann in der Größenordnung von 0,8% der Motorleistung. Durch das kleinere
Durchsatzvolumen kann der Zusatzverdichter 13 in der Baugröße sehr klein ausgeführt werden. Weiter konnte
festgestellt werden, daß der Zusatzverdichter 13 auch im oberen Leistungsbereich der Brennkraftmaschine
eine Aufladehilfe ist. Im Gegensatz zu allen Querschnittsregelungen
bei Abgasturboladern kann mit einem solchen Zusatzverdichter 13, wie er erfindungsgemäß
vorgeschlagen wurde, eine bevorstehende Drehmomentsteigerung oder Beschleunigung bezüglich
Luftversorgung der Brennkraftmaschine schon von der Füllungssteigerung vorbereitet werden. Ein Rauchstoß
kann demnach vermieden werden. Schaltorgane in heißen Auspuffgasen kommen nicht vor. Ebenso sind
unstetige Schaltvorgänge, wie z. B. Ab- und Zuschaltung ganzer Abgasturbolader, vermieden. Durch den laufenden
Zusatzverdichter 13 kann die Abgasturbine rascher und im höheren Maße mehr Energie erhalten als bei
normaler Leistungssteigerung, ohne zu hohe Übertemperatur zu erhalten.
Dieser erfindungsgemäße Vorschlag läßt sich auch bei Straßen- und Schienenfahrzeugen anwenden. Der
Bedarf an elektrischer Leistung dürfte auch für solche Anwendungsfälle keine Schwierigkeit bedeuten. Während
bei Beschleunigungsvorgängen jeweils nur eine begrenzte Zeil lang Luft umgeblasen wird, kann dies bei
überhöhtem Drehmoment und gedruckter Drehzahl, insbesondere also beim Einmotorenbetrieb von Zweimottrenschiffen,
auch langer nötig sein. Wird die vorgeschlagene llmhlasung vorgesehen, d.h. Luft von
dem Zusalzverdichter zu der Abgasturbine 4 geführt, so kann der Aufladcvcrdichtcr 6 für besseren Wirkungsgrad
im Normalbetricb ausgelegt werden, da auf Sicherheitsabstand von der Pumpgrenze keine Rücksicht
genommen werden braucht.
Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, wenn der Druck hinter dem Aufladeverdichter höher ist als der Druck
vor der Abgasturbine 4. die Luft durch das Zusatzgebläse 13 strömen zu lassen, wobei der Motor elektrisch
angeschlossen bleibt. In diesem Fall wirkt das Zusatzgebläse 13 als Kraftmaschine und der Elektromotor
als Generator, es wird elektrische Leistung ins Netz zurückgeführt. Ob jedoch bei eingeschalteter elektrischer
Maschine Leistung abgegeben oder aufgenom men wird, hängt von der Abstimmung der Größen, wie
des Kegels 28 in der Einblasdüsenanordnung 19, dem Durchsatz des Zusatzverdichters 13 und dem Druckverhältnis ab.
809648/289
Claims (11)
1. Aufgeladene Viertaktbrennkraftmaschine mit einem eine Abgasturbine und einen Aufladeverdichter
aufweisenden Abgasturbolader, einer zwischen der Aufladeverdichteraustrittsseite und der Abgasturbineneintrittsseite
vorgesehenen Umführungsleitung, einem elektromotorisch angetriebenen, mit der Umführungsleitung in Verbindung stehenden Zu- w
satzverdichter, sowie mit Steuergliederr. in der
Umführungsleitung, durch welche entweder die vom Aufladeverdichter bereits verdichtete Luft oder vom
Zusatzverdichter angesaugte Frischluft in die Abgasturbineneintrittsseite geführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerglieder (15,21, 16) derart angeordnet und umschaltbar sind, daß die
vom Aufladeverdichter (6) bereits verdichtete Luft vor Eintritt in die Gasturbineneintrittsseite (10)
durch den Zusatzverdichter (13) zusätzlich verdichtet wird.
2. Aufgeladene Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zusatzverdichterin) im mittleren und oberen Leistungsbereich
des Motors vom Aufladeverdichter (6) bereits verdichtete Luft zugeführt wird.
3. Aufgeladene Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zusatzverdichter
(13) ein Wärmetauscher (17) nachgeschaltet ist.
4. Aufgeladene Brennkraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher
(17) doppelwandig ausgebildet ist, und zwischen diesen beiden Wandungen (30, 32) ein
Hohlraum (33) entsteht, durch den die Luft von dem Zusatzverdichter (13) strömt, wobei durch den
inneren Teil des Wärmetauschers (17) die von der Abgasturbine (4) entnommenen Abgase fließen.
5. Aufgeladene Brennkraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher
(17) aus zwei ineinander geschobenen Rohrkörpern (29,31) besteht.
6. Aufgeladene Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem Hohlraum (33) des Wärmetauschers (17) eine « wendeiförmige Strömungsumlenkung (38) vorgesehen
ist.
7. Aufgeladene Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß um
die aus der Abgasturbine (4) austretende Abgasleitung ein zum Erwärmen der von dem Zusatzverdichter
(13) abströmenden Luft zu der Abgasturbine (4) ein Spiralrohr vorgesehen ist.
8. Aufgeladene Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die über den
Zusatzverdichter (13) zu der Abgasturbine (4) strömende Luft durch eine injektorartig ausgebildete
Einblasdüsenanordnung(19) leitbar ist.
9. Aufgeladene BrennKraftmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der <>o
Einblasdüsenanordnung (19) fensterartige öffnungen (28) vorgesehen sind.
10. Aufgeladene Brennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zusatzverdichter (13) für ein *Γ>
Durchsatzvolumen von ca. 3 bis 10% des vom Abgasturbolader bei Vollast angesaugtem Volumen
ausgelegt ist.
11. Aufgeladene Brennkraftmaschine nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzverdichter (13) mit konstanter
Drehzahl angetrieben ist
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DE2435004A DE2435004C3 (de) | 1974-07-20 | 1974-07-20 | Aufgeladene Viertaktbrennkraftmaschine |
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DE2435004A DE2435004C3 (de) | 1974-07-20 | 1974-07-20 | Aufgeladene Viertaktbrennkraftmaschine |
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DE2435004A1 DE2435004A1 (de) | 1976-02-05 |
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
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DE (1) | DE2435004C3 (de) |
Families Citing this family (7)
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1974
- 1974-07-20 DE DE2435004A patent/DE2435004C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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