DE2433186C3 - Ve rfahren zum Verbinden eines Einsatzstückes aus Metall, wärmehärtbarem Material oder dergleichen mit einem Werkstück aus thermoplastischem Material - Google Patents
Ve rfahren zum Verbinden eines Einsatzstückes aus Metall, wärmehärtbarem Material oder dergleichen mit einem Werkstück aus thermoplastischem MaterialInfo
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Description
55
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verbinden eines Ansatzstückes aus Metall, wärmehärtbarem
Material od. dgl. mit einem Werkstück aus thermoplastischem Material, bei dem das Einsatzstück
in eine Ausnehmung des Werkstückes eingesetzt wird und mittels einer Oszillationsbewegung parallel zur
Achse des Einsatzstückes mit diesem verbunden wird.
Ein derartiges Verfahren ist im wesentlichen aus der GB-PS 11 80 383 bekannt, wobei dort mit Ultraschall
gearbeitet wird, d. h. bei einer Frequenz in der Größenordnung von 20 000 Hz. Die Durchführung des
Verfahrens nach der GB-PS 11 80 383 bedingt somit einen" beträchtlichen apparativen Aufwand, da ein
Ultraschallgeber zur Erzeugung der Oszillationsbewegung erforderlich ist Ein weiterer Nachteil des dort
beschriebenen Verfahrens besteht darin, daß dort zum Verbinden von Einsatzstückeii bestimmter Form mit
dem Werkstück komplizierte und kostspielige Bearbeitungsgänge erforderlich sind, wie zum Beispiel Fräsen,
Hinterdrehen od. dgl. Ein weiterer Nachteil des Verfahrens nach der GB-PS 11 80 383 besteht darin, daß
zur Herstellung bestimmter Verbindungen eine Verflüssigung einer erheblichen Materialmenge des Werkstükkes
aus thermoplastischem Material erforderlich ist, wenn beispielsweise Einsatzstücke mit Aussparungen
verwendet werden, in die das thermoplastische Material zur Verankerung des Einsatzstückes hineinfließen soll.
Das Reibschweißen als solches ist beispielsweise aus der Zeitschrift ^Kunststoffe«, 1972, Seite 478 bis 482
unter Angabe verschiedener Einzelheiten über seine Anwendung beschrieben, wie zum Beispiel zur Verbindung
von Rohren oder Rundkörpern, die mit oszillierender Drehung oder mit Oszillation ohne Drehung im
Reibstumpf-Schweißverfahren erfolgen kann. Dabei sind dort eine Reihe bewährter Formen von Rohrstoßflächen
zur Herstellung derartiger Verbindungen angegeben, wobei die besondere Formgebung der
Stoßflächen den Zweck hat, durch des Ineinandergreifen
von Paßteilen einen guten Sitz der freien Fügeteil-Enden während des Reibungs-Schweißens und
somit eine möglichst genaue Zentrizität der verbundenen Werkstücke, eine günstige Durchwärmung der
Fügeteil-Enden und damit eine gute Verbindungsfestigkeit zu erzielen.
Weiterhin ist aus der Zeitschrift »Modem Plastics«, 1945, Seite 142 bis 145, bekannt, unter Verwendung des
Reib-Schweißverfahrens thermoplastische Werkstücke mit anderen Materialien, wie zum Beispiel Holz oder
poröser Bronze zu verbinden. Dabei wird im wesentlichen die Porosität der nichtthermoplastischen Materialien
ausgenutzt, da bei der Erzeugung von Reibung das thermoplastische Material zu fließen beginnt und,
insbesondere bei der Ausübung von zusätzlichem Druck, in die Poren oder Ritzen des nichtthermoplastischen
Materials eindringt und auf diese Weise nach Beendigung des Reib-Schweißens eine wirksame
Verbindung bildet.
Schließlich ist es beispielsweise aus der DT-OS 17 04102 bekannt, zum Verkleben von Kanülen für
Injektionsspritzen mit aus thermoplastischen Werkstoffen bestehenden Ansätzen durch direkten elektrischen
Stromdurchgang die Kanüle so lange zu erhitzen, bis an der Berührungszone der beiden Körper der Erweichungspunkt
des thermoplastischen Materials überschritten und dadurch eine haltbare Klebeverbindung
hergestellt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verbinden eines Einsatzstückes aus
Metall, wärmehärtbarem Material od. dgl. mit einem Werkstück aus thermoplastischem Material anzugeben,
bei dem ohne hohen maschinellen Aufwand nichtthermoplastische Einsatzstücke durch einfache Arbeitsgänge
mit Werkstücken aus Kunststoff verbunden werden können.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, ein Verfahren der im Oberbegriff bezeichneten Art so
durchzuführen, daß als Werkstück aus thermoplastischem material ein Werkstück aus zwei zusammensetzbaren
Teilen verwendet wird, die in ihrer Trennebene jeweils ein vorgeformtes Lager mit komplementären
Sitzen zur Aufnahme des komplementär geformten
Einsatzstückes aufweisen, und daß die beiden Teile des thermoplastischen Werkstückes unter Reibkontakt
miteinander mit einer Relativbewegung ineinander in
Schwingungen versetzt und gleichzeitig stark gegeneinander gedruckt werden.
In weiterer Ausbildung der Erfindung erfolgt die Oszillation mit einer Amplitude zwischen 2 mm und
4 mm und einer Frequenz in der Größenordnung von
Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein mit Längsprofilierungen versehenes Einsatzstück verwendet wird.
Zweckmäßigerweise wird ein Einsatzstück mit nichtkreisförmigem Querschnitt verwendet.
Bei einer anderen Ausführungsform des erfindungseinäßen
Verfahrens wird ein Einsatzstück mit einer pjer mehreren quer zur Schwingbewegung verlaufenden
Haltenuten verwendet.
In weiterer Ausbildung der Erfindung wird ein längsprofiliertes und mit einer oder mehreren 1 laltenulen
versehenes Einsatzstück verwendet.
Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Gitter, ein Geflecht, eine
Litze od. dgl. verwendet.
In weilerer Ausbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird bei Verwendung von metallischen Einsatzstücken mit erheblicher Masse das Hinsatzstück
vorgewärmt.
7weckmäßigerweise wird bei Verwendung eines metallischen Einsatzstückes dieses in einen Stromkreis
mit niedriger Spannung kurzgeschlossen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können in vorteilhafter Weise mit geringem apparativen Aufwand
und ohne kostspielige und komplizierte Bearbeitungseänge wirksame Verbindungen eines Einsatzstückes aus
Metall od. dgl. mit einem Werkstück aus thermoplastischem Materia! hergestellt werden, da sich für die
zusammensetzbaren Teile des Werkstückes aus thermoplastischem Material in einfacher Weise Preßteile oder
Gußteile verwenden lassen. Derartige Preß- oder Guüteile lassen sich ihrerseits schnell und in beliebig
komplizierter Form herstellen, wobei keine besonders große Präzision dieser Werkstückteile erforderlich ist.
da bei der Relativbewegung und dem Reibkontakt etwaig überschüssiges Material leicht herauspreßbar
und als Schweißnaht ohne weiteres entfernbar ist.
Fin weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist darin zu sehen, daß nur eine geringe Materialmenge in der Trennebene der beiden Werkstückteile
so weit erweicht zu werden braucht, daß sie aneinander haftenbleiben und dabei cas jeweils
einzusetzende Einsatzstück zwischeneinander einschlie-
Das erfindungsgemäße Verfahren soll im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert werden. Die Zeichungen zeigen in
Fig. 1 eine Darstellung im Schnitt zur Erläuterung einer ersten Ausführungsform des Verfahrens,
Fig.2 eine schematische Darstellung im Schnitt zur Erläuterung einer weiteren Ausführungsform, bei der
eine Metallachse unverdrehbar aber axial verschieblich mit einem thermoplastischen Werkstück verbunden ist,
Fig. 3 und 4 schematische Darstellungen zur Erläuterung weiterer Ausführungsformen des Verfahrens,
wobei das Einsatzstück verdrehbar, aber axial nicht verschiebbar bzw. unverdrehbar und axial
unverschiebbar mit dem thermoplastischen Werkstück verhunden ist. und in
F i g. 5 bis 7 schematische Darstellungen zur Erläuterung weiterer Ausführungsformen äes Verfahrens.
In F i g. 1 erkennt man bei 10 und 12 zwei Teile eines Weiksvückes aus thermoplastischem Material, mit
denen ein Einsatzstück verbunden werden soll, der im vorliegenden Falle aus einer festen metallischen Achse
Hbesteht. In der Trennebene der beiden Teile lOund 12
ist ein Lager zum Einführen des Einsatzstückes 14 vorgesehen. Dem Prinzip des Reibungs-Schweißens
entsprechend werden die beiden Teile 10 und 12 unter Reibkontakt miteinander mit einer Relativbewegung
zueinander in Richtung des Vektors D in Schwingungen versetzt, der parallel zur Achse des Einsatzstückes 14
liegt. Gleichzeitig werden die beiden Teile 10 und 12 einem starken Druck gegeneinander ausgesetzt. Für
diese Schwingungen oder Vibrationen wählt man zweckmäßigerweise eine Amplitude in der Größenordnung
von 2 mm bis 4 mm und eine Frequenz in der Größenordnung von 100 Hz.
Während die in Reibkontakt miteinander stehenden Flächen gegeneinander gedruckt werden, fließt das
geschmolzene Material des thermoplastischen Werkstückes um die metallische Achse. Nach Beendigung der
Vibrationen und der Abkühlung sind die beiden Teile 10 und 12 miteinander verschweißt, und das Einsatzstück
14 bleibt zwischen den beiden Teilen des Werkstückes eingeschlossen. In F i g. I ist bei 16 die Zone der
Verbindung zwischen dem Einsatzstück 14 und den beiden Teilen 10 und 12 des thermoplastische!!
Werkstückes angedeutet.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist dem
Einsatzstück eine Achse 18 vorgesehen, die mit l.ängsprofilierungen versehen ist. so daß nach dem
Verschweißen der beiden Hälften des thermoplastischen
Werkstückes das Einsatzstück 18 nicht mehr um seine Achse vei drehbar ist, sondern vielmehr durch die
beiden Teile des thermoplastischen Werkstuckes verschiebbar ist bzw. gleiten kann. Das gleiche Ergebnis
erhält man, wenn ein Einsatzstück mit nichlkreisförmigeni
Querschnitt verwendet wird.
Bei einer anderen Ausführungsform kann ein Einsatzstück verwendet werden, das in seiner axialen
Stellung blockiert, jedoch drehbeweglich angeordnet ist. In diesem Falle wird ein Einsatzstück mit einer oder
mehreren Haltenuten für das thermoplastische Material verwendet und die Vibrationen unter Reibeingriff der
beiden Teile des thermoplastischen Werkstückes miteinander parallel zur Achse des Einsatzstückes
aufgebracht. Eine derartige Ausführungsform ist in F i g. 3 angedeutet, wobei das mit 22 bezeichnete
Einsatzstück in Form einer mit einer Nut quer zur Schwingbewegung versehenen Achse ausgebildet ist.
Bei dieser Ausführungsform muß auch in den beiden Teilen des thermoplastischen Werkstückes eine Lage
rung vorgesehen sein, die eine richtige Positionierung des Einsatzstückes ermöglicht. Während des Verschweißens
der beiden Hälften des Werkstückes dringt der geschmolzene thermoplastische Kunststoff in die Nut
des Einsatrstückes 22 ein, das nach dem Abkühlen in
seiner Stellung axial blockiert, jedoch drehbeweglich verbleibt.
Das in F i g. 4 wiedergegebene Ausführungsbeispiel zeigt den Fall eines in sämtlichen Richtungen innerhalb
des thermoplastischen Werkstückes blockierten Einsatzstückes 24. Das Einsatzstück 24 ist mit Läügsprofilierungen
und mit einer Haltenut versehen, die seine Blockierung innerhalb des thermoplastischen Werkstükkes
ermöglicht.
Das oben beschriebene Verfahren läßt sich auch zum Verbinden eines Einsatzstückes in Form eines Gitters 26
mit einem aus zwei zusammensetzbaren Teilen 10 und 12 bestehenden Werkstück aus thermoplastischem
Material anwenden (vgl. Fig.5), wenn das Gitter zwischen den beiden zu verschweißenden Hälften des
Werkstückes eingeschlossen ist und das thermoplastische Material auf Grund des Reibkontaktes durch die
Maschen des Gitters 26 hindurchfließt. Wie beim oben beschriebenen Verfahren kann es sich bei der
Relativbewegung der beiden Teile gegeneinander um Lineaivibrationen D\ oder um Winkelvibrationen £λ
handeln. Bei der Ausführungsform nach Fig.6 handelt es sich um die Verbindung einer metallischen Litze oder
eines metallischen Geflechtes 28 mit einem Werkstück aus thermoplastischem Material, wobei das Verfahren in
gleicher Weise wie bei der an Hand der Fig. 5 beschriebenen Ausführungsform abläuft.
Selbstverständlich ist das oben beschriebene Verfahren nicht auf metallische Einsatzstücke beschränkt und
kann auch dann angewendet werden, wenn das Eir satzstück aus einem duroplastischen Kunststoffmateria!
oder aus Gummi besteht. So ist beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 der Fall angedeutet, so durch
Vibration eine Kautschukmembran 30 mit einem Werkstück aus thermoplastischem Material verbunden
wird. Bei dieser Ausführungsform überlagert sich dem Effekt der eingesetzten Kautschukmembran 30 ein
gewisser Anteil des Verschweißens zwischen dem Gimmi oder Kautschuk der Membran und dem
ίο thermoplastischen Kunststoff des Gehäuses.
Bei Verwendung eines dicken metallischen Gitters od:r eines metallischen Einsatzstückes mit erheblicher
Müsse kann eine Momentanerwärmung zur Vorwärmung des metallischen Einsatzstückes durch KurzschluC
ij be niedriger Spannung und sehr hohem Strorr
vorgesehen sein, wie zum Beispiel bei 1 V und 200 A Diis, durch Reibung geschmolzene thermoplastische
Kiiiiststoffmaterial steht dann einem heißen Einsatz
stück gegenüber, wodurch das Fließen des thermoplasti
ίο sehen Materials um das Einsatzstück begünstigt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zum Verbinden eines Einsatzstückes aus Metall, wärmehärtbarem Material od. dgl. mit
einem Werkstück aus thermoplastischem Material, bei dem das Einsatzstück in einer Ausnehmung des
Werkstückes eingesetzt wird und mittels einer Oszillationsbewegung parallel zur Achse des Einsatzstückes
mit diesem verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Werkstück aus thermoplastischem Material ein Werkstück aus zwei
zusammensetzbaren Teilen verwendet wird, die in ihrer Trennebene jeweils ein vorgeformtes Lager
mit komplementären Sitzen zur Aufnahme des komplementär geformten Einsatzstückes aufweisen,
und daß die beiden Teile des thermoplastischen Werkstückes unier Reibkontakt miteinander mit
einer Relativbewegung zueinander in Schwingungen versetzt und gleichzeitig gegeneinander gedrückt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oszillation mit einer Amplitude
zwischen 2 mm und 4 mm und einer Frequenz in der Größenordnung von 100 Hz erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit Längsprofilierungen
versehenes Einsatzstück verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Einsatzstück mit nichtkreisförmigern
Querschnitt verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Einsatzstück mit einer oder
mehreren quer zur Schwingbewegung verlaufenden Haltenuten verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein längsprofiliertes und mit
einer ödere mehreren Haltenuten versehenes Einsatzstück verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Einsatzstück ein Gitter, ein
Geflecht, eine Litze od. dgl. verwendet wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung von metallischen Einsatzstücken mit erheblicher Masse das Einsatzstück
vorgewärmt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines metallischen
Einsatzstückes dieses in einen Stromkreis mit niedriger Spannung kurzgeschlossen wird.
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