DE2423609A1 - Verfahren zum kuehlen von kryokabeln - Google Patents
Verfahren zum kuehlen von kryokabelnInfo
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Description
MESSER GRIESHEIM GICBH , MG
Kennwort: Kryokabel
Erfinder: Dr. Daus
Erfinder: Dr. Daus
Verfahren zum Kühlen von Kryokabeln
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen von Kryokabeln
mit tiefsiedenden Gasen.
Bei der Übertragung sehr großer elektrischer Leistungen können die Widerstandsverluste im Übertragungskabel so groß werden,
daß das Kabel durch Überhitzung gefährdet wird. Man ist daher schon seit mehreren Jahren bemüht, Kabel zu konstruieren, die
zum Transport großer elektrischer Leistungen geeignet sind. Die Konstruktion derartiger Hochleistungskabel läuft in allen
Fällen darauf hinaus, die Kabel mit einer leistungsfähigen Kühlung
zu versehen. Als Kühlmedien werden hierzu unter anderem auch verflüssigte tiefsiedende Gase vorgesehen.
Die mit solchen kryogenen Flüssigkeiten gekühlten Kabel werden im folgenden als Kryokabel bezeichnet. Man unterscheidet hierbei
zwei Arten von Kryokabeln, nämlich die supraleitenden Kabel, bei denen es sich um Höchstleistungskabel handelt und die Hochleistungskabel,
die die Widerstandsverminderung normalleitender Metalle mit sinkenden Temperaturen ausnutzen.
Im Falle supraleitender Kabel, bei denen der supraleitende Kabelkern unter die jeweilige Sprungtemperatur gekühlt
werden muß, ist die kryogene Flüssigkeit, zum Beispiel Helium,
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unbedingt notwendig. Bei Hochleistungskabeln, die beispielsweise Kupfer oder Aluminium als Leiter verwenden, bringt die Anwendung
tiefer Temperaturen auf Grund der starken Temperaturabhängigkeit des spezifischen elektrischen Widerstandes Vorteile. So nimmt
beispielsweise der spezifische elektrische Widerstand reinsten Kupfers bei der Abkühlung von Raumtemperatur auf 20° K fast
-4
um den Paktor 10 ab. Hierbei ist die Temperaturabhängigkeit
um den Paktor 10 ab. Hierbei ist die Temperaturabhängigkeit
des spezifischen elektrischen Widerstandes zwischen 20 und 30° K ganz besonders groß.
Den Vorteilen, die Kryokabel hinsichtlich der übertragbaren elektrischen Leistung bieten, steht als Nachteil ein verhältnismäßig
großer Aufwand gegenüber, der durch die speziellen Erfordernisse der Tieftemperaturtechnik bedingt wird. So ist es erforderlich,
auf der gesamtenKabellänge in bestimmten Abständen Kühlstationen
vorzusehen, in denen das kryogene Kältemedium, nachdem es sich erwärmt hat, rückgekühlt wird. Diese Erwärmung ist auch
bei supraleitenden Kabeln unvermeidlich, da auch bei bester Isolation aus der Umgebung Wärme aufgenommen wird. Außerdem
müssen auf der gesamten Kabellänge in bestimmten Abständen Pumpstationen verteilt werden, um den Druckverlust auszugleichen,
den das kryogene Kältemittel beim Durchströmen des Kühlkanals entlang des Kryokabels erfährt.
Als Kühlmedium für die Kühlung von Kryokabeln kann ein tiefsiedendes
verflüssigtes Gas im Siedegleichgewicht verwendet werden. In diesem Falle tritt die Kühlflüssigkeit mit der
zum Druck gehörigen Gleichgewichtstemperatur in die Leitung ein. Jede Wärmezufuhr, sei es von innen, sei es von außen,
führt dann zu einer Bildung von Sattdampf, so daß mit wachsendem Abstand vom Eintritt der Dampfanteil immer größer wird. Spätestens
an der Stelle, an der die gesamte Kühlflüssigkeit verdampft ist, muß sich eine Rückkühlstation befinden, die dem Kabel frische
Flüssigkeit zuführt.
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•Vorteilhafter ist es, wenn der Druck im Kryokabel so weit erhöht wird, daß die Dampfbildung völlig unterbunden werden
kann. Die Flüssigkeit ist in diesem Tall unterkühlt und die Wärmeaufnahme führt zu einer Erhöhung der Flüssigkeitstemperatur. Es muß dann spätestens an der Stelle eine
Rückkühlstation vorgesehen werden, an der die Flüssigkeitstemperatur auf Grund der Wärmezufuhr so weit angestiegen
ist, daß der zugehörige Sattdampfdruck dem Druck im Kühlsystem
entspricht. Ein derartiges System hat den Vorteil eines verminderten Sicherheitsrisikos, da bei einem Ausfall
einer Pump- oder einer Rückkühlstation die Flüssigkeit noch verdampf en kann und die Kühlung des Kabels 'fortführen kann,
ehe das Kabel durch zu starke Erhitzung zerstört wird.
Einen wesentlichen Anteil des für ein Kryokabel erforderlichen
Aufwandes stellen die Rückkühlstationen dar. Es liegt auf der Hand, daß ein Kryokabel um so teurer wird, je kürzer
die Abstände zwischen zwei Rückkühlstationen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei mit tiefsiedenden Gasen als Kühlmedium betriebenen Kryokabe3n den Abstand
zwischen den Rückkühlstationen erheblich über die Länge zu vergrößern, die mit bisherigen Kühlverfahren erreichbar ist.
Es wurde nun gefunden, daß sich dies erreichen läßt, wenn gemäß der Erfindung in den Kühlstationen Matsch des tiefsiedenden Gases erzeugt und als Kühlmedium verwendet wird.
Matsch ist ein Gemisch aus Flüssigkeit und Eis, welches sich am Tripelpunkt mit der Gasphase im Gleichgewicht befindet.
Wird gemäß der Erfindung Matsch als Kühlmedium für Kryokabel verwendet, so beginnt dieTemperatur dieses Kühlmediums nach
Eintritt in das Kryokabel erst dann anzusteigen, wenn das gesamte Eis geschmolzen ist. Danach schließt sich eine Phase
der Erwärmung der Flüssigkeit an, bei der schließlich der Siedezustand erreicht wird.
x) noch eine zeitlang
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Gegenüber den bisherigen Kühlverfahren für Kryokabel bietet
das erfindungsgemäße Verfahren bei sonst gleichen Bedingungen eine wesentlich größere Kühlleistung, da die Schmelzwärme
des Eises mit zu Kühlzwecken ausgenutzt wird. Gegenüber einem Kabel, in dem nur mit Flüssigkeit gekühlt wird,
erreicht ein mit Matsch gekühltes Kabel die zulässige maximale Temperatur erst später, so daß der Abstand zwischen
den Kühlstationen größer werden kann. Bei gegebener Gesamtlänge des Kabels ergibt dies eine Verringerung der Zahl der
Kühlstationen und damit eines wesentlichen Postens der Inve ütionskosten.
Zwar werden die Investitionskosten bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch etwas erhöht, daß in
jeder Kühlstation ein Zusatzgerät zur Herstellung von Matsch vorhanden sein muß. Diese zusätzlichen Investitionskosten
sind aber wesentlich geringer, als die Kostenersparnis, die sich durch die Verringerung der Zahl der Rückkühlstationen
ergibt.
Geht man davon aus, daß in einer bisherigen, mit Flüssigkeit betriebenen Kühlstation sowohl zur Tripelpunktstemperatur
als auch zur kritischen Temperatur ein Sicherheitsabstand von beispielsweise 2° K eingehalten wird und daß Matsch mit einem
Eis^anteil von 50 Gewichtsprozent sich technisch einwandfrei herstellen und pumpen läßt, so ist es möglich, durch Anwendung
.von Matsch bei Stickstoff die Zahl der Kühlstationen um cirka bei Wasserstoff sogar um 30% zu vermindern.
Als Herstellungsverfahren für den Matsch eignet sich das Verfahren des pulsierenden Abpumpens und das Verfahren der
Düsenentspannung. Bei dem Verfahren des pulsierenden Abpumpens befindet sich verflüssigtes tiefsiedendes Gas in
einem isolierten Behälter. Mittels einer Vakuumpumpe wird aus dem Gasraura des isolierten Behälters ständig Gas
abgepumpt, wodurch der Druck ständig auf dem zur Erzeugung des Eises erforderlichen Niveau gehalten wird.
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Da die Flüssigkeit die Verdampfungswärme für das
abgezogene Gas aufbringen muß, kühlt sie sich ab. Sobald der Tripelpunktsdruck erreicht ist,'setzt die Eisbildung
ein. Durch periodisches Ändern der Saugleistung der Vakuumpumpe kann das Absinken des Eises eingeleitet und
das Vermischen des Eises mit der Flüssigkeit zu Matsch bewirkt werden.
Bei dem Verfahren der Matschherstellung durch Düsenentspannung wird bereits verflüssigtes oder unter hohem Druck
stehendes tiefkaltes Gas in einer Düse abwechselnd auf einen Druck unterhalb des Druckes des Tripelpunktes in das Gas-Eis-
Gebiet und anschließend auf einen Druck oberhalb des Druckes des Tripelpunktes in das Gas- Flüssigkeit- Gebiet
isenthalp entspannt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist das zuletzt genannte Herstellungsverfahren besonders geeignet, da sich damit
ein besonders feinkörniger Matsch erzeugen läßt. Der prozentuale Eisanteil im Matsch kann dadurch sehr hoch gehalten
werden, ohne das die Pumpfähigkeit des Matsches beeinträchtigt wird.
Besonders vorteilhaft wird das erfindungsgemäße Verfahren bei mit Wasserstoff gekühlten Kabeln, wenn die höchste zulässige
Kabeltemperatur weit unter der kritischen Temperatur des Wasserstoffs liegt. Dies kann zum Beispiel der Fall sein bei
herkömmlichen Kabeln aus Reinstkupfer , bei denen zwischen 20,4 und 13,8° K der elektrische Widerstand um die Hälfte
sinkt, während der Mehraufwand an Kühlleistung nur um 50$
steigt. Dies ist aber auch der Fall bei supraleitenden Kabeln, bei denen die Temperatur des Kühlmediums immer so
niedrig sein muß, daß die supraleitenden Elemente auch unter
dem Einfluß magnetischer Felder nicht den supraleitenden Zustand verlieren.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich hierbei eine
Verringerung der Rückkühlstationen um mehr als die Hälfte erreichen.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Aufgliederung eines Kryokabels in schematischer Form,
Fig. 2 die durch das erfindungsgonäße Verfahren erreichbare
Verbesserung des Temperaturverlaufs in Kryokabeln.
In Fig. 1 ist in schematischer Form die Aufgliederung eines
Kryokabels 1 dargestellt. Das Kryokabel 1 beginnt beim Stromerzeuger 2 und endet beim Verbraucher 3. Auf der gesamten Länge
des Kryokabels 1 sind in bestimmten Abständen Pumpstationen 4 und Rückkühlstationen 5 verteilt. Der Einfachheit halber sind
in Fig. 1 nur zwei Pumpstationen k und eine Rückkühlstation 5
eingezeichnet. Wesentlich für die Höhe der Investitionskosten ist die zulässige Länge IL- zwischen zwei Rückkühlstationen 5.
In Fig. 2 ist in schematischer Form in einem Diagramm dargestellt,
wie die Länge L. durch das erfindungsgemäße
Verfahren vergrößert wird. In dem Diagramm ist der Temperaturverlauf [k] über der Kabellänge L in [km] aufgetragen. Ebenfalls
eingetragen ist die Tripelpunktstemperatur und die kritische Temperatur des verwendeten tiefsiedenden Gases. Die gestrichelt
gezeichnete Linie 6 gibt den Temperaturverlauf im Kryokabel bei Verwendung einer unterkühlten Flüssigkeit als Kühlmedium
wieder. Die tiefste zulässige Temperatur bei Beginn muß oberhalb der Tripelpunktstemperatur liegen, da sonst die Gefahr
einer Vereisung in der Kühlstation besteht. Als maximale Länge ergibt sich LK . Das erfindungsgemäße Kühlverfahren ist durch
die Kurve 7 wiedergegeben. Die tiefste Temperatur bei Beginn ist die Tripelpunktstemperatur, die sich zunächst nicht ändert,
bis das gesamte Eis geschmolzen ist.
Danach ist der Verlauf der gleiche wie in Kurve 6. Der Sprung in Kurve 6 und 7 berücksichtigt die Wärmezufuhr durch eine
Pumpstation.
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Claims (3)
- Ansprüchel.J Verfahren zum Kühlen von Kryokabeln mit tiefsiedenden Gasen, welche in auf die Kabellänge verteilten Kühlstationen rückgekühlt werden und deren Druckverlust in ebenfalls auf die Kabellänge verteilten Pumpstationen ausgeglichen wird, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kühlstationen (5) Matsch des tiefsiedenden Gases erzeugt und als Kühlmedium verwendet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlmedium zwischen zwei Kühlstationen (5) vom Matschzustand bis zum Erreichen des Siedepunktes erwärmt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der als Kühlmedium dienende Matsch in den Kühlstationen (5) erzeugt wird, indem bereits verflüssigtes oder unter hohem Druck stehendes tiefkaltes Gas in einer Düse abwechselnd auf einen Druck unterhalb des Druckes des Tripelpunktes in das Gas-Eis-Gebiet und anschließend auf einen Druck oberhalb des Druckes des Tripelpunktes in das Gas-Flüssigkeit-Gebiet isenthalp entspannt wird.95 Ba/ne50984 8/0169Leerseite
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