DE2422015C3 - Ungeteilter Kolben mit Dichtungsund Führungsringen - Google Patents
Ungeteilter Kolben mit Dichtungsund FührungsringenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen ungeteilten Kolben der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
Die bisher bekannten und angewendeten Kolbensätze geben keine Gewähr für eine vollständige Dichtigkeit,
insbesondere im Raum der Dichtungsringstöße, vorzugsweise bei schmierungsfreien Verdichtern, und
zwar wegen der beträchtlichen Spiele zwischen dem Kolben und Zylinder, die der Arbeitsweise der aus
nichtmetallischem Werkstoff, z. B. Polytetraflouräthylen mit die Reibungs-Verschleißeigenschaften verbessernden
Füllstoffen, erzeugten Kolbenringe zuzuschreiben sind. Diese Spiele, die mehrfach größer sind als die
Spiele zwischen Zylinder und Kolben mit Metallringen, bei denen der Kolben geschmiert wird, können oft
einige Millimeter betragen. Sie haben einen entscheidenden Einfluß auf den Schutz des Zylinders und des
Kolbens vor gegenseitigem Kontakt. Eine Berührung zwischen dem Zylinder und dem Kolben führt zur
mechanischen Beschädigung der zusammenarbeitenden Flächen des Zylinders und der Kolbenringe. Dabei wird
die aus dem Verschleißprodukt der nichtmetallischen Kolbenringe am Zylinder entstandene Filmschicht
zerstört, wodurch der Verdichter störanfällig wird. Je größer das Spiel zwischen Zylinder und Kolben ist.
umso größer ist die Zugabe für den Verschleiß des Führungsringes. Umso länger ist damit auch seine
Lebensdauer. Je größer aber das Spiel ist, desto größer wird auch die Undichtigkeit und desto größer werden
auch die schädlichen Räume und die damit verbundenen Energieverluste.
Da bedeutende Spiele zwischen Zylinder und Kolben unentbehrlich sind, hat die Einschränkung der Undichtigkeit
im Raum der Dichtungsringstöße große Bedeutung. Daher werden auch in der Praxis Dichtungsringstöße
unterschiedlichster Konstruktion verwendet, wie überlappende Stöße mit rechteckigem oder trapezartigem
Querschnitt gerader oder schräger Bauart. Empfohlen wird dabei eine derartige Einstellung der
Dichtungsringe gegenüber den benachbarten, daß auf diese Weise die Undichtigkeit auf ein Minimum
beschränkt wird.
Dichtungsringe mit überlappenden Stoßen mit trapezartigem Querschnitt sind sehr kostspielig. Sie
haben darüber hinaus nur einen äußerst geringen Dichtungseffekt.
Angewendet werden auch andere Konstruktionslösungen, bei denen die Dichtungsringe paarweise in einer
Kolbennut montiert werden, wobei die Stöße dieser Ringe gegeneinander versetzt sind.
Die die Einstellung des Kolbens zum Zylinder bestimmenden Führungsringe werden als geteilte oder
ungeteilte Ringe ausgeführt und in besonderen Nuten montiert, deren Form sich von der der für die
Dichtungsringe bestimmten Nuten unterscheidet
Damit die geteilten Führungsringe, die die innere Walzfläche bestimmen, am Boden der Kolbennut
anliegen, werden im Kolben Nuten mit trapezartigem Querschnitt verwendet Eventuell werden in den
Führungsringen »pezieile Umfangsnuten oder Radialnuten eingesetzt, die den Führungsring von einer dem
Dichtungsring ähnlichen Arbeit entlasten.
Da die Führungsringe in anderen Nuten ais die
Dichtungsringe montiert werden, haben sie grundsätzlich keinen Einfluß auf die Verbesserung der Dichtigkeit
im Raum der Dichtungsringstöße, die mit zunehmendem Verschleiß der Ringe vergrößert werden. Sie haben
weiter auch keinen Einfluß auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Dichtungsringe, insbesondere
beg-enzen sie in keinem Fall die plastische Verformung der Stirnflächen der Dichtungsringe.
Diese Undichtigkeiten sind mit großen Energieverlusten verbunden, insbesondere bei der Verdichtung von
Gasen auf einen Druck in der Größenordnung von einigen hundert Atmosphären. In manchen Fällen ist es
auch schwierig, die vorausgesetzten Arbeitsparameter einzuhalten, insbesondeic hinsichtlich Leistung und
Druck.
Aus der DT-AS 11 29 019 ist ein Kolbenringsatz mit
einem Führungsring bekannt, der als dünnwandige Hülse mit erheblicher axialer Länge ausgebildet ist und
auf beiden Stirnseiten von je einem Dichtungsring flankiert wird. Dabei handelt es sich um einen geteilten
oder geschlitzten Dichtungsring. Dieser geschlitzte Führungsring kann sich bei Verschleiß radial ausdehnen,
so daß dadurch eine Vergrößerung des Stoßspiels eintreten muß und damit die Dichtwirkung verringert
wird. Darüber hinaus weist die bekannte Ringanordnung keine Verdrehsicherung auf, so daß sich die Stöße
überdecken können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen ungeteilten Kolben mit einem Kolbenringsatz zu
schaffen, der eine hohe Dichtigkeit gewährleistet und eine plastische Verformung der Dichtungsringe und
damit den Verschleiß der Dichtungsringe verringert. Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs angegebenen Merkmale gelöst.
Trotz Verschleißes des Führungsringes an seiner äußeren Mantelfläche ändert sich das Arbeitsspiel an
den Stoßen des Führungsringes bei der erfindungsgemäßen Ausführung nicht. Durch die Kugelstumpfform
seiner vom Dichtungsring abgewandten Stirnfläche und durch die komplementär dazu geformte Stirnfläche der
Nut wird nämlich erreicht, daß der bzw. die Stöße des Führungsrings stets aneinandergepreßt werden und
praktisch keine Stoßfuge auftritt Da ferner der Dichtungsring mit seiner vom Kolbenboden, d. h. von
der Druckraumseite des Zylinders abgewandten Stirnfläche unmittelbar an dem Führungsring anliegt, wird
gleichzeitig erreicht, daß der Führungsring die plasti-
sehe Verformung der Stirnflächen des Dichtungsrings
begrenzt und somit dem Verschleiß des Dichtungsrings entgegenwirkt Auf diese Weise bleibt auch bei langer
Betriebsdauer eine gute Dichtung Inhalten. Darüber hinaus kann bei der erfindungsgemäßen Ausführung auf
Mitte! verzichtete werden, um eine Relativbewegung der Ringe zu vermeiden. Selbst wenn nämlich der Stoß
bzw. die Stöße des Dichtungsrings bei Betrieb mit dem Stoß bzw. den Stoßen des Führungsrings fluchten
sollten, vird doch wegen des fugenlosen Aneinanderliegens
der Stöße des Führungsrings auch in einem solchen Fail für eine ausgezeichnete Dirhtwirkung gesorgt
Dank dem Anliegen der Stirnflächen der Dichtungsringe an die der Führungsringe, sind also die freien
Räume zwischen den Dichtungsringstößen, welche die Undichtigkeiten verursachen, durch die Stirnflächen der
Führungsringe abgeschirmt wodurch die unerwünschten Spiele eingeschränkt werden. Überdies wird, da der
z. B. aus Polytetraflouräthylen erzeugte, gegen Formänderung
anfällige Dichtungsring mit seiner Stirnfläche an den z. B. aus Kohlen-Graphit-Werkstoff erzeugten
Führungsring anliegt, der Dichtungsring gegen unerwünschte Formänderung seiner dem Führungsring
berührenden Stirnfläche, insbesondere bei hohen Drucken des Arbeitsmittels, geschützt. Der Führungsring
wird durch das Anliegen seiner kegelartigen Stirnfläche an der Nutfläche im Kolben gegen eine
zusätzliche und unerwünschte Arbeit als Dichtungsring geschützt und an die Zylinderlaufbahn nur durch die
Massenkräfte angepreßt.
Durch die erfindungsgemäße Lösung des ungeteilten Kolbenringsatzes werden insbesondere die Energievcrluste
in schmierungsfreien Verdichtern durch Verminderung der Undichtigkeit im Raum der Dichtungs- wie
auch der Führungsringstöße herabgesetzt.
Aus der GB-PS 2 62 716 ist zwar bekannt, einen
Dichtungsring und einen zusätzlichen Ring in einer gemeinsamen Nut anzuordnen, wobei der zusätzliche
Ring an einer Kegelstumpffläche anliegt. Im Gegensatz zu der dem erfindungsgemäßen Führungsring zugeordneten
Funktion, die Lage des Kolbens gegenüber der Zylinderlauffläche zu fixieren und eine Undichtigkeit an
den Dichtungsringstößen zu vermeiden, hat der zusätzliche Ring bei der bekannten Anordnung die
Aufgabe, den Dichtungsring mit seiner Stirnfläche an die Stirnfläche der Nut anzupressen. Dazu muß der
zusätzliche Anpreßring eine hohe Elastizität aufweisen. Gegenüber der Aufgabe und Funktion des erfindungsgemäßen
Führungsrings hat der Anpreßring bei der bekannten Anordnung eine ganz andere Funktion und
Wirkung; der Anpreßring dient nicht dazu, wie dies bei dem Führungsring der erfindungsgemäßen Anordnung
der Fall ist die Lage des Kolbens gegenüber der Zylinderlauffläche zu fixieren und eine Undichtigkeit an
den Ringstößen zu verhindern.
Ein Ausführungsbeispiel des ungeteilten Kolbensatzes mit geschnittenen Dichtungs- und Führungsringen
für Maschinen und Apparate vorzugsweise in schmierungsfreien Hochdruck-Verdichtern, ist in den Zeichnungen
dargestellt, wobei F i g. 1 die Ansicht eines Kolbens mit den Ringen, und F i g. 2 einen Teil der
Druckseite, zur Hälfte im Querschnitt und zur Hälfte in Seitenansicht zeigt.
Wie aus den Zeichnungen zu ersehen ist, enthält der erfindungsgemäße Kolbenringsatz einen aus einem
oder mehreren Segmenten bestehenden Dichtungsring 1 und einen aus einem oder mehreren Segmenten
bestehenden Führungsring 2, die je eine kreiskegelförmige Stirnseite 3 haben, wobei jeder Führungsring mit
dem Dichtungsring in Berührung steht und gemeinsam in einer Nut 4 des im Zylinder 6 angeordneten Kolbens
montiert ist. Da in den meisten ungeteilten Kolbensätzen mehr Dichtungsringe 1 als Ringe 2 eingebaut sind,
sind die Dichtungsringe, die keine Partner in Form von Führungsringen besitzen, in Nuten mit rechteckigem
Querschnitt außerhalb der Nuten an den vom Druckraum weitest entlegenen Stellen des Kolbens 5
angeordnet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Ungeteilter Kolben, insbesondere für schmierungsfreie Hochdruck-Verdichter, mit mindestens
einem Kolbenringsatz, der einen geteilten oder geschützten Dichtungsring und einen, vom Kolbenboden
gesehen, hinter dem Dichtungsring und an diesem anliegend, in einer gemeinsamen Nut mit
dem Dichtungsring angeordneten geteilten oder geschlitzten Führungsring umfaßt, der im Einbauzustand
am Nutgrund anliegt und gleichzeitig periodisch die Zylinderlauffläche infolge der Arbeitsspiele
berührt, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Dichtungsring (1) abgewandte Stirnfläehe
(3) des Führungsrings (2) eine Kegelstumpffläche mit vom Dichtungsring weggerichteter Spitze und
mit mindestens teilweise geradliniger Erzeugender ist, daß der Führungsring (2) so bemessen ist, daß der
oder die Ringstöße im eingebauten Zustand des Ringes geschlossen sind, und daß er aus einem
nichtmetallischem Werkstoff besteht, der eine höhere Verformungsbeständigkeit aufweist als der
Werkstoff des Dichtungsrings (1).
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Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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PL16245373 | 1973-05-10 |
Publications (3)
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DE2422015A1 DE2422015A1 (de) | 1974-12-05 |
DE2422015B2 DE2422015B2 (de) | 1976-07-29 |
DE2422015C3 true DE2422015C3 (de) | 1977-03-10 |
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